DIE FREITAG-PRESSE – 5. Januar 2024

Teodor Currentzis © Alexandra Muraveva, Wiener Konzerthaus

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DIE FREITAG-PRESSE – 5. Januar 2024

Pathys Stehplatz (44): Teodor Currentzis – wer ihn verjagt, schadet der Klassik
Was treibt Teodor Currentzis eigentlich so? Lange galt der exzentrische Pultstar als DIE heißeste Aktie der Klassikwelt. Seit Ausbruch des Ukrainekriegs bröckelt seine Fassade allerdings ein wenig. Der Forderung, ein klares Statement gegen Russland zu setzen, ist der griechisch-russische Stardirigent nicht gefolgt. Die Folgen sind bekannt und teils gravierend.
Von Jürgen Pathy
Klassik-begeistert.de

Die Zukunft der Bayreuther Festspiele:  Wird 2024 zum Schicksalsjahr?
Übernehmen der Bund und der Freistaat Bayern mehr Verantwortung bei den Bayreuther Festspielen? Und wie steht es um den Verbleib von Katharina Wagner als Chefin? Das Jahr 2024 wird entscheidend für die Zukunft auf dem Grünen Hügel. In zwei Jahren wird das 150-jährige Jubiläum der Bayreuther Festspiele gefeiert. Doch auch wenn die Planungen dafür bereits auf Hochtouren laufen, ist derzeit niemandem so richtig nach Feiern zumute. Denn über dem Grünen Hügel hängen dunkle Wolken und vermiesen die Party: Drängende Fragen, die über die Zukunft der Wagner-Festspiele entscheiden, müssen beantwortet werden. Weil der Vertrag von Chefin Katharina Wagner 2025 ausläuft, muss vielleicht eine neue Leitung her. Außerdem ist noch unklar, ob der Freistaat Bayern und der Bund künftig mehr finanzielle Mittel bereitstellen. Falls nicht, drohen womöglich weitere und weitreichendere Sparmaßnahmen.
BR-Klassik.de

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DIE DONNERSTAG-PRESSE – 4. Januar 2024

Theater an der Wien © Rupert Steiner

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DIE DONNERSTAG-PRESSE – 4. Januar 2024

So sieht Klassik-begeistert-Reporter Herbert Hiess das Opern- und Klassik-Jahr 2023
Es muss eine Rückbesinnung zu einer Art von „Werktreue“ geben
Wenn ich von unserem Herausgeber ersucht werde, die persönlichen Highlights des vergangenen Jahres bekannt zu geben, wird es tatsächlich schwierig – vor allem, was die „Kunstform“ Oper anbelangt. Denn mittlerweile ist man an einer Phase angelangt, die man gelassen als Generationenkonflikt bezeichnen kann. Auf der einen Seite in die Jahre gekommene Damen und Herren, die auf jahrzehntelange Erfahrung und vielleicht eine profunde Werkkenntnis blicken können… und auf der anderen Seite das junge (bzw. jung gebliebene) Publikum, das noch irgendeine Art von Prägung benötigt. Und dazwischen stehen viele Regisseure, die oft mit Werk-Unkenntnis und einer gehörigen Portion Chuzpe ausgestattet sind und beinhart über die Intentionen der Librettisten und Komponisten „drüberfahren“. Und dazu gehören die Intendanten, die diese Leute bedenkenlos engagieren – und damit bedenkenlos ihr Hausrepertoire oftmals demolieren.
Klassik-begeistert.de

Hamburg
B9-Power in Hamburg: „Was die Mode streng geteilt“
Als Markus Eiche, der Bass, in der Laeiszhalle am Neujahrskonzert zu „Oh, Freunde, nicht diese Töne, sondern lasset uns angenehmere finden“ anhebt, steht da plötzlich eine Beethoven-Wand im Goldstuckraum, vorher schon durch die MAKELLOSEN Symphoniker Hamburg, bald über den GLÄNZENDEN Carl-Philipp-Emanuel-Bach-Chor Hamburg unserer Stadt, unter dem Dirigat des ÜBERRAGENDEN Sylvain Cambreling, eine akustische Wand, dass man begreift, warum Jonas Kaufmann nur noch hier, vor Ort singen will, weil die Akustik der Elbphilharmonie ihm nicht zusagt…
Von Harald Nicolas Stazol
Klassik-begeistert.de

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DIE MITTWOCH-PRESSE – 3. Januar 2024

Katharina Wagner © azonline 

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DIE MITTWOCH-PRESSE – 3. Januar 2024

Zukunft der Bayreuther Festspiele Richard Wagner brummt nicht mehr
Bayreuth · Die Bayreuther Festspiele stehen vor schwierigen Zeiten. Spender ziehen sich zurück, die Politik mahnt Visionen an. Und die Intendantin muss sparen.
RheinischePost.de

Bayreuth
Kunstminister Blume zu Bayreuth: „Ich erwarte Exzellenz“
Bayerns Kunstminister Markus Blume (CSU) erwartet von der Bayreuther Festspielchefin Katharina Wagner ein überzeugendes Konzept für die Zukunft. „Ich erwarte Exzellenz, ein mutiges Konzept und eine klare Vision für den Grünen Hügel. Denn die hohen Erwartungen an die Bayreuther Festspiele müssen immer wieder neu künstlerisch eingelöst werden“, sagte der Politiker der Deutschen Presse-Agentur in München.
MuenchnerAbendzeitung

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Sommereggers Klassikwelt 217: Mary Garden war der Prototyp einer kapriziösen Primadonna

Mary Garden © wikipedia.org

von Peter Sommeregger 

Die im schottischen Aberdeen 1874 geborene Mary Garden wuchs in den USA auf, wohin ihre Eltern übersiedelten, als Mary neun Jahre alt war. Ihre Gesangsausbildung begann sie in Chicago. Gefördert von den Mäzenen David und Florence Mayer setzte sie ihre Studien in Paris fort. Dort wurde der Direktor der Opéra-Comique, Albert Carré, auf sie aufmerksam und engagierte sie an sein Haus, wo sie im Jahr 1900 in Gustave Charpentiers Oper „Louise“ debütierte, die erst kurz davor ihre Uraufführung erlebt hatte. „Sommereggers Klassikwelt 217: Mary Garden war der Prototyp einer kapriziösen Primadonna“ weiterlesen

„Diesen Kuss der ganzen Welt“ – in Wien hören Sie die beste NEUNTE der Welt

Vor dem Neujahrskonzert im Wiener Konzerthaus traf ich unweit der Kassa klassik-begeistert-Autor Johannes Fischer, Hamburg, mit seinen Eltern aus Kalifornien. Hier sind Johannes’ Impressionen:

„Musikalischer Volltreffer zum Jahresauftakt: Wenige Stunden nach dem prestigeträchtigen Philharmoniker-Neujahrskonzert läutete Omer Meir Wellber im Konzerthaus eine neue Ära der neunten Sinfonie von Beethoven ein. Vor allem die ersten beiden Sätze hatten ordentlich Schub nach vorne, das Scherzo tanzte mit luftigen Melodien und fast schon groovigen Rhythmen durch den Saal. Wie Beethoven: Wild, aber nicht zu wild, stets mit messerscharfer Präzision und Wienerischem Charme. Das war nicht mehr das alte, ausgeleierte Meisterwerk des Klassik-Establishments, das war ein Meilenstein in der Aufführungsgeschichte dieses wunderbar wegweisenden Musikstücks.  

Schon die Uraufführung löste eine musikalische Revolution aus, selbst Richard Wagner konnte das Werk aus seinem Bayreuther Festspielhaus nicht verbannen. Die Wiener Symphoniker spielten dieses Werk auch 250 Jahre danach wie auf den musikalischen Barrikaden, der Schlusssatz endete im grenzenlosen Jubelgesang mit Chor und vier feinen SolistInnen der Extraklasse. Christopher Maltman schmetterte das Bass-Solo wie ein allmächtiger Wagner-Wotan ins Haus, der Tenor Michael Schade kämpfte freudig zum Siegen wie ein Siegfried.

„Nun steht der Cherub mal wieder vor Gott…“

Wiener Konzerthaus, 1. Januar / Jänner 2024
Neujahrskonzert

„Neujahrskonzert der Wiener Symphoniker und der Wiener Singakademie, Beethoven 9
Wiener Konzerthaus, 1. Januar / Jänner 2024“
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Karina Canellakis lässt mit Beethovens Neunter Silvesterschauer über die Rücken rieseln

Rundfunkchor Berlin, Foto © Marcel Köhler/Rundfunkchor Berlin


Ludwig van Beethoven
Symphonie Nr. 9 d-moll für vier Solostimmen, gemischten Chor und Orchester op. 125 mit Schlusschor über Schillers Ode „An die Freude“

Karina Canellakis, musikalische Leitung

Siobhan Stagg, Sopran
Sophie Harmsen, Alt
Andrew Staples, Tenor
Michael Nagy, Bass

Rundfunkchor Berlin
Justus Barleben, Einstudierung
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin

Konzerthaus Berlin, Sonntag, 31. Dezember 2023

 von Sandra Grohmann

Was für ein Jahresabschluss: Dass mit Beethovens Neunter dem Elend der Welt die hoffnungsfrohe Botschaft der Freude entgegengesetzt würde, war zwar beim Kartenkauf klar. Aber dass das bedeutete, Satz für Satz zu erschauern und gelegentlich ein Tränchen zu verdrücken, damit hatte ich keineswegs gerechnet.

„Ludwig van Beethoven, Symphonie Nr. 9 d-moll
Konzerthaus Berlin, Sonntag, 31. Dezember 2023“
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B9-Power in Hamburg: "Was die Mode streng geteilt“

Sylvain Cambreling © Yomiuri Nippon Symphony Orchestra

Ludwig van Beethoven (1770–1827) Symphonie Nr. 9 d-Moll op. 125
mit dem Schlusschor »An die Freude«

Allegro ma non troppo, un poco maestoso Molto vivace – Presto
Adagio molto e cantabile – Andante moderato Finale. Presto – Allegro assai

Sylvain Cambreling Dirigent
Mandy Fredrich Sopran
Stine Marie Fischer Alt
Daniel Kluge Tenor
Markus Eiche Bass
Carl-Philipp-Emanuel-Bach-Chor Hamburg
Mitglieder der EuropaChorAkademie

Jan Hoffmann Chorleitung

Laeiszhalle, Hamburg, 1. Januar 2023

von Harald Nicolas Stazol

Als Markus Eiche, der Bass, in der Laeiszhalle am Neujahrskonzert zu „Oh, Freunde, nicht diese Töne, sondern lasset uns angenehmere finden“ anhebt, steht da plötzlich eine Beethoven-Wand im Goldstuckraum, vorher schon durch die MAKELLOSEN Symphoniker Hamburg, bald über den GLÄNZENDEN Carl-Philipp-Emanuel-Bach-Chor Hamburg unserer Stadt, unter dem Dirigat des ÜBERRAGENDEN Sylvain Cambreling, eine akustische Wand, dass man begreift, warum Jonas Kaufmann nur noch hier, vor Ort singen will, weil die Akustik der Elbphilharmonie ihm nicht zusagt… „Ludwig van Beethoven (1770–1827) Symphonie Nr. 9 d-Moll op. 125
Laeiszhalle, Hamburg, 1. Januar 2023“
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„Ra-vi-ssant - Hinreissend!“

Elbphilharmonie © Maxim Schulz

Jacques Offenbach
Orphée aux enfers (Orpheus in der Unterwelt)
/ Oper in zwei Akten
Halbszenische Aufführung in französischer Sprache mit deutschen Übertiteln


NDR Elbphilharmonie Orchester
NDR Vokalensemble

Marc Mauillon Orphée
Tamara Bounazou Eurydice
Aude Extrémo Opinion Publique
Éric Huchet Aristée / Pluton
Alexandre Duhamel Jupiter
Adriana Bignagni Lesca Juno
Alix Le Saux Venus
Olivia Doray Diane
Louise Pingeot Minerve
Sahy Ratia Mercure
Manon Lamaison Cupido
Wolfgang Ablinger-Sperrhacke John Styx
Christoph Liebold Mars

Dirigent Marc Minkowski
Romain Gilbert
 Szenische Einrichtung und Licht

Elbphilharmonie, 31. Dezember 2023


von Harald Nicolas Stazol

Wenn ein Dirigent 2100 Menschen zum Küssen auffordert, sich umwendet und „Schmatz, Schmatz, Schmatz“ in die Reihen und Ränge vorgibt, im perfekten Takte zum „Ha-Ha-Ha“ Gesang auf der inszenatorisch vollbespielten Bühne, dann ist Silvesterabend in der Elbphilharmonie, und man gibt die Operette „Orphée aux enfers“ von Jacques Offenbach, einen „Orpheus in der Unterwelt“, der mir vor lauter Heiterkeit und Witz und Sangeskunst der Solisten und des beschwingt und wirklich toll kostümierten NDR Vokalensembles und eines sich selbst übertreffenden NDR Elbphilharmonieorchesters wohl unvergesslich bleiben wird, aber der Reihe nach! „Offenbach: Orpheus in der Unterwelt
Elbphilharmonie, 31. Dezember 2023“
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„Besser kann man es in Wien auch nicht haben!“ – Lübeck begrüßt walzerselig das neue Jahr

Foto: Philharmonisches Orchester der Hansestadt Luebeck, Photo Jan-Philip Welchering

Neujahrskonzert in der Lübecker Musik- und Kongresshalle,
1. Januar 2024

Klassisches Wiener Programm

Von Dr. Andreas Ströbl (Text und Foto)

„Champagner!“ – Das schien die frische, spritzige, leidenschaftliche Musik beim Neujahrkonzert am 1. Januar in der Lübecker „Musik- und Kongresshalle“ auszurufen und in der Tat war dieses lebensfrohe Konzert der gelungenste Einstieg in ein Jahr, in dem es ja nur besser gehen kann!

Seien wir ehrlich – schlimmer geht immer, aber es gab wohl an diesem ersten Tag des jungen Jahres keine Grußworte oder „Prosit Neujahr!“-Wünsche ohne die Hoffnung auf Frieden, Vernunft und Toleranz im Land und der ganzen Welt. „Neujahrskonzert in der Lübecker Musik- und Kongresshalle
klassik-begeistert, 1. Januar 2024“
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Zum Rapport: Auch 2023 begeistert Wiener Silvesterfledermaus mit staatlicher Fensterscheibe... und Bogdan Roščić hat seine Galerie nach wie vor nicht im Griff!

Schlussapplaus, Die Fledermaus 2023, Wiener Staatsoper © Jo Fischer

Reichlich Amüsement bietet bei der Silvesterfledermaus nicht nur Johannes Silberschneider als „neuer“ Frosch. Ein allgemein wunderbares Gesangsensemble sorgt für spaßige Silvesterstimmung, Otto Schenks legendär lebendige Inszenierung begeistert auch in ihrer 184. Vorstellung. Nur die Silvestereinlage ist seit einigen Jahren wohl futsch…

Die Fledermaus
Musik von Johann Strauß
Libretto von Karl Haffner und Richard Genée

Wiener Staatsoper, 31. Dezember 2023

von Johannes Fischer

Fast ein halbes Jahrhundert ist Otto Schenks legendäre Fledermaus-Inszenierung an der Wiener Staatsoper im Dauereinsatz. Ausgedient hat sie noch lange nicht, dieser Ball beim Prinz Orlovsky könnte genauso gut eine rauschende Silvesterfeier in einem prächtigen Hofburgsaal sein. Auch der Frosch kracht weiterhin durch die staatliche Fensterscheibe und macht seine tagespolitischen Witze. Dieses Jahr mal über einen drohenden Regierungswechsel… der Saal voller bereits leicht beschwipsten ZuschauerInnen bricht in lautes Gelächter aus! „Die Fledermaus, Musik von Johann Strauß
Wiener Staatsoper, 31. Dezember 2023“
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