Der ikonische Bildband über die Ikone Callas ist neu aufgelegt

Buchrezension:

Attila Csampai
Callas

Schirmer Mosel

von Peter Sommeregger

 Der Musikkritiker der Süddeutschen Zeitung, Attila Csampai, legte im Jahr 1993 eine Biographie der Jahrhundert-Sängerin Maria Callas vor, die schnell Kultstatus erreichte. Csampai unternahm es in einem umfangreichen Essay,  Leben und Kunst der damals bereits längst Verstorbenen zu analysieren und zu dokumentieren, eine Würdigung der Callas durch die Schriftstellerin Ingeborg Bachmann ist dem Essay vorangestellt. „Buchrezension: Attila Csampai, Callas
klassik-begeistert.de, 16. November 2023“
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Aus tiefster Seele

Foto ©  Olya Runeva Sony Classical

Johannes Brahms: Konzert für Violine und Orchester D-Dur op.77

Peter Tschaikowski: Symphonie Nr. 5 op.64

Barnabás Kelemen, Violine
Utopia
Teodor Currentzis, musikalische Leitung

Philharmonie Berlin, 14. November 2023

von Kirsten Liese

Ein grandioser, einmaliger Abend mit Teodor Currentzis und dem Utopia-Orchester

Die Arme sind weit nach vorne gestreckt, der Kopf leicht nach unten gebeugt, die Augen geschlossen. Teodor Currentzis konzentriert sich auf Tschaikowskys Fünfte. Die meisten Zuschauer sind gebannt, Spannung liegt in der Luft, aber noch nicht jeder teilt die Konzentration. Eine Frau im vorderen Block A hat ihren Platz noch nicht erreicht, irgendwo fällt ein Gegenstand zu Boden, jemand hustet.

Nicht, dass es in der Berliner Philharmonie unruhig wäre – da habe ich schon ganz andere Konzerte erlebt – aber einen Künstler mit so hyperfeinen Antennen stören schon kleinere Anzeichen von Unruhe. Nach mehreren Minuten lässt Currentzis die Arme sinken, wartet mit dem Einsatz, bis die absolute Stille erreicht ist. „Utopia, Teodor Currentzis, Barnabás Kelemen, Violine
Berliner Philharmonie, 14. November 2023“
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Das war wohl die spannendste Salome-Inszenierung, die wir bisher sehen durften

Foto: Asmik Grigorian (Salome) (RW)

Nur Herodes hörte Jochanaan wirklich zu, denn er erkannte, dass sich hinter der Maske des wortgewaltigen Mahners mehr verbirgt als ein zirzensischer Unterhaltungsclown. John Daszak faszinierte in der Rolle des Herodes sowohl darstellerisch als auch mit seinem hellen, stets sicher über dem unter Kent Nagano fast durchgehend laut spielenden Philharmonischen Staatsorchester liegend.

Salome, Oper von Richard Strauss

Inszenierung und Bühnenbild: Dmitri Tcherniakov

Staatsoper Hamburg, 15. November 2023

von Dr. Ralf Wegner

Die Inszenierung und das bereits mehrfach beschriebene, nach vorn gezogene und seitlich sowie nach oben eingehauste Bühnenbild hatten es in sich. Im schräg zur Bühne sich entlang streckendem Speisesaal mit opulent gedeckter Tafel und weiten Türen nach hinten und seitlich versammelten sich Herodes Geburtstagsgäste. Das war optisch schon einmal beeindruckend. „Salome, Oper von Richard Strauss
Staatsoper Hamburg, 15. November 2023“
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DIE DONNERSTAG-PRESSE – 16. NOVEMBER 2023

Teodor Currentzis und Utopia © Markus Aubrecht

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE DONNERSTAG-PRESSE –  16. NOVEMBER 2023

Berlin
Ohne jeden Zweifel ein Drama: Teodor Currentzis dirigiert das „Utopia“-Orchester
Ein spektakulärer Abend in der Philharmonie: Teodor Currentzis spielt mit seinem Projektorchester „Utopia“ Brahms und Tschaikowsky. Dieses Konzert kann man kaum anders bezeichnen als spektakulär. Am Ende eines langen Abends entlädt sich Jubel in der Philharmonie, und auch der einsame Buhrufer ist nach der Zugabe verstummt. Gut möglich, dass er sich gar nicht gegen die erschütternd dramatische Tschaikowsky-Interpretation von Teodor Currentzis gerichtet hat, sondern seinem Unmut darüber Ausdruck verleihen wollte, dass der Dirigent beharrlich zu dem schweigt, was die Welt von ihm verlangt
Tagesspiegel.de

Hamburg
„Es bleibt ja in der Familie“ – Dmitri Tcherniakovs faszinierende Inszenierung von Richard Strauss’ „Salome“ an der Hamburgischen Staatsoper
Dass Richard Strauss’ einaktige Oper „Salome“ nach der gleichnamigen einaktigen Tragödie Oscar Wildes (geschrieben in Paris im November/Dezember 1891 auf der Grundlage des Markus- und Matthäus-Evangeliums des Neuen Testamentes) überhaupt den Weg auf die Opernbühne schaffte, mag aus heutiger Sicht eines aufgeklärten Publikums fast wie ein Wunder anmuten.
Von Dr.  Holger Voigt
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„Es bleibt ja in der Familie“ – Dmitri Tcherniakovs faszinierende Inszenierung von Richard Strauss’ „Salome“ an der Hamburgischen Staatsoper

Salome © Monika Rittershaus

Richard Strauss
Salome
Musikdrama in einem Akt
Nach Oscar Wildes Tragödie „Salome“ (1891)

Erstaufführung: Dresden, Semperoper, 9. Dezember 1905
Premiere: 29. Oktober 2023

Staatsoper Hamburg, 12. November 2023

von Dr. Holger Voigt

Dass Richard Strauss’ einaktige Oper „Salome“ nach der gleichnamigen einaktigen Tragödie Oscar Wildes (geschrieben in Paris im November/Dezember 1891 auf der Grundlage des Markus- und Matthäus-Evangeliums des Neuen Testamentes) überhaupt den Weg auf die Opernbühne schaffte, mag aus heutiger Sicht eines aufgeklärten Publikums fast wie ein Wunder anmuten.

Während Richard Strauss die Operntauglichkeit des Theaterstückes begeistert zum Ausdruck brachte, stieß die Erstaufführung 1905 in Dresden auf eine sehr kontroverse Aufnahme. In Wien gab es gar zensurbedingt keine Freigabe und Genehmigung zur Aufführung, weshalb Graz als Ausweichmöglichkeit gewählt werden musste. „Richard Strauss, Salome
Staatsoper Hamburg, 12. November 2023“
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Elbphilharmonie: So erweckt man die weihnachtliche Wärme aus der Schubert’schen Winterreise

Foto © Maximilian Probst

Vor wortwörtlich verschlossenen Augen funkelt die Winterreise in vorweihnachtlicher Glühweinstimmung. Sehen tut man nichts, einzig die seidensanfte Schubert-Musik in Form eines kammermusikalischen Gesamtkunstwerks lässt die musikalische Seele grenzenlos phantasieren. Kann Schubert nicht einfach immer so klingen?

Orchester im Treppenhaus

Thomas Posth, Musikalische Leitung

Esther Valentin, Mezzo-Soprano
Luise Helm, Sprecherin
Norman Matt, Sprecher

Werke von Franz Schubert und David Lang

Elbphilharmonie, Hamburg, 14. November 2023

von Johannes Karl Fischer

Schlange stehen, Maskenpflicht, kennen wir alles. Moment, ist doch eigentlich schon vorbei? Stimmt, und von einer Mund-Nasen-Bedeckung ist auch keine Rede mehr. Gott sei Dank. Stattdessen heiß es: Augen zu!

Richtig: Im Foyer vor dem kleinen Elbphilharmonie-Saal kriegen alle ein schwarze Augenmaske, völlig fern des Tageslichts geht’s dann mit verdeckten Augen auf die Plätze. Kein Handytippen, kein vorkonzertliches Instagramfoto. Reinigung für die müd gemachte Großstadtseele. Wie eine wunderschön stille Nachtfahrt durch die sanft bewaldete steierische Hügellandschaft. „Orchester im Treppenhaus
Elbphilharmonie, Hamburg, 14. November 2023“
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Elbphilharmonie Hamburg: „Über die Maßen anrührend“

Klaas Stok © Hans van der Woerd

Wenn ein Konzert von „Spinnern“ wie mir die Spinnweben und Seelen-Spinnen aus dem Großhirn fegen kann, und ENDLICH wieder Glückshormone ausgeschüttet werden, so ist das heute Abend wirklich ein ganz persönlicher Fall von fortune!

»SINGING!«

NDR Vokalensemble
Kammerchor der HfMT

Leitung Klaas Stok
Laiensänger

Elbphilharmonie, 11. November 2023


von Harald Nicolas Stazol

Ungezählte Sänger! Manche weit hergereist, es bedarf eines Aufnahmeformulars online, es wird einmal geprobt, und dann hat man das Gefühl, dass Klaas Stok, der Dirigent dieses Massenchores, in etwa das Talent eines Duke of Wellington haben muss, ganze Regimenter beherrschend, eine Dame sagt im NDR, sie käme aus der Schweiz. „»SINGING!« NDR Vokalensemble / Klaas Stok
Elbphilharmonie, 11. November 2023“
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Ligeti und Bruegel schlagen mit dieser Oper dem Tod ein Schnippchen

Ein Meisterstück des Operndirektors war es, dieses superbe Opus mit ins Programm zu nehmen. Natürlich ist der 100. Geburtstag des Komponisten der richtige Anlass dazu – aber man darf sich nichts vormachen. „Le Grand Macabre“ ist absolut nicht repertoiretauglich wie eine „Zauberflöte“ und „La Traviata“. Das Werk braucht ein spezielles Orchester, die Tänzer, den Chor und durchwegs hervorragende Solisten, die das Werk durch und durch kennen. Da wird es vielleicht einmal einen Block als Wiederaufnahme geben. Die Zukunft dieser Oper im Spielbetrieb kann man indes mit Zweifeln betrachten. Aber nichtsdestotrotz war diese Aufführung zu Recht ein totaler Triumph und man kann froh sein, das erlebt haben zu dürfen.

Aufführung am 14. November 2023 in der Wiener Staatsoper

György Ligeti, Le Grand Macabre
Inszenierung: Jan Lauwers

Georg Nigl, Gerhard Siegel, Wolfgang Bankl, Marina Prudenskaya, Sarah Aristidou, Andrew Watts

Slowakischer Philharmonischer Chor
Orchester der Wiener Staatsoper

Dirigent: Pablo Heras-Casado

Bunter Abend mit Weltuntergangsfantasien: Sarah Aristidou (Chef der Gepopo/Venus), Georg Nigl (Nekrotzar), Gerhard Siegel (Piet vom Fass, re.) © Wiener Staatsoper/Michael Pöhn

von Herbert Hiess

„Verkauft’s mei’ G’wand, I fahr’ in’n Himmel“. Der Spruch, der die berühmte Wiener Todessehnsucht charakterisiert, dürfte offenbar György Ligetis Motto für seine einzige Oper „Le Grand Macabre“ gewesen sein.

In vier Bildern erzählt der 1923 in Rumänien und 2006 in Wien verstorbene Komponist vom Umgang der Menschen mit dem Tod. Die Oper basiert auf dem Gemälde von Pieter Bruegel dem Älteren „Der Triumph des Todes“, das heute im Madrider Prado hängt. „György Ligeti, Le Grand Macabre, Georg Nigl, Marina Prudenskaya, Slowakischer Philharmonischer Chor, Pablo Heras-Casado
14. November 2023, Wiener Staatsoper“
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Musik und Architektur ergeben ein barockes Gesamtkunstwerk

Foto: C.Stadler/Bwag

Antonio Caldara (1670-1736)

“La Concordia de’ Planeti” (1723)

 Soli:

Venere: Emma Urriani, Mezzosopran
Diana: Megumi Sakai, Sopran
Giove: Anna-Maria Fischer, Mezzosopran
Apollo: Arielle Yuhyun Jeon, Sopran
Marte: Tanja Glinsner, Mezzosopran
Mercurio: Martin Lechleitner, Tenor
Saturno: Maximilian Schnabel, Bariton

Chor: Studierende der mdw

mdw Barockorchester
Leitung und Cembalo: Johannes Weiss

Festsaal der Österreichischen Akademie der Wissenschaften,
Wien, 10. November 2023

von Dr. Rudi Frühwirth

In der vergangenen Woche hat in Wien ein Symposium über den italienischen Komponisten Antonio Caldara stattgefunden, organisiert von zwei Instituten der mdw, der Wiener Universität für Musik und Darstellende Kunst. Kooperationspartner waren die Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW) und die Österreichische Nationalbank. Für das Festkonzert, das im Rahmen des Symposiums gegeben wurde, wurde der Festsaal im Hauptgebäude der ÖAW gewählt, das 1753/55 im französischen Barockstil als Aula der alten Universität erbaut wurde. „Antonio Caldara (1670-1736), “La Concordia de’ Planeti” (1723)
Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien, 10. November 2023“
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DIE MITTWOCH-PRESSE – 15. NOVEMBER 2023

Jurowski-Missav© PMeisel

Für Sieund Euch in den Zeitungen gefunden
DIE MITTWOCH-PRESSE – 15. NOVEMBER 2023

Berlin
Vladimir Jurowskis „Missa Solemnis“ wird zu einem Manifest der Humanität
Was Beethoven seinen Sängern abverlangt ist fast übermenschlich, er behandelt die menschliche Stimme wie ein Instrument aus Holz oder Metall, damit können nur Künstler der ersten Garnitur umgehen. Gegen die Missa sind die Soli der 9. Symphonie fast noch ein Spaziergang.
Von Peter Sommeregger
Klassik-begeistert.de

München
Kulturpreis Bayern: Weltgewandter Botschafter bayerisch-tschechischer Kultur
Jakub Hrůša, Chefdirigent der Bamberger Symphoniker, ist unter den Geehrten, die den Kulturpreis Bayern verliehen bekommen.
SueddeutscheZeitung.de

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