8. Hamburger Kammermusikfest: Grenzenlose Farbenpracht in der Elbphilharmonie

Foto © Thies Rätzke
Grenzenlos von der Spätromantik bis zur Moderne

(1. bis 15. November 2017)

  1. Hamburger Kammermusikfest International,
    1. November 2017, Elbphilharmonie, Kleiner Saal

Arman Mourzagaliev (Violine)
Justus Grimm (Violoncello)
Elisaveta Blumina (Klavier künstlerische Leitung)
Nina Corti (Choreographie, Tanz und Kostüme)

Ludwig van Beethoven Sonate Nr. 3 für Violoncello und Klavier A-Dur op. 69
Arvo Pärt „Mozart-Adagio“ für Violine, Violoncello, Klavier und Tanz
Bechara El-Khoury Sonate Nr. 1 für Klavier op. 35
César Franck Aus dem Trio Nr. 1 für Klavier, Violine, Violoncello und Tanz fis-Moll op.1
Anna Drubich “Intro Version“ für Violoncello solo
Isaac Albéniz “Tango aus der Suite España“ op. 165 bearbeitet für Violoncello, Klavier und Tanz
Manuel de Falla “Jota“ aus “Siete Canciones Populares Españolas“ für Violine, Violoncello, Klavier und Tanz;
“Danza Ritual del Fuego“ aus dem Ballett “El Amor Brujo“ für Viloncello, Klavier und Tanz
Kurt Shildebayev “Karakemer“ Kasachisches Lied für Violine solo
Astor Piazzola, arr. José Bragato Aus “Cuatro Estaciones Porteñas“ für Violine, Violoncello, Klavier und Tanz

von Bianca Heitzer

„Grenzenlos – von der Spätromantik bis zur Moderne“: Unter diesem Motto steht das 8. Hamburger Kammermusikfest, das jetzt im Kleinen Saal der Elbphilharmonie eröffnet wurde. Dass mit dem Begriff grenzenlos nicht nur das farbenprächtige Musikspektrum gemeint sei, unterstrich Mathias Meyer, Vorstandsvorsitzender der Musikförderung e. V., bereits in seiner Begrüßungsrede. Was die Veranstaltung so besonders mache, seien die Musikerinnen und Musiker verschiedenster Nationen und Herkunftsländer, die sich für dieses Festival zu einzigartigen Ensembles zusammenschließen. „Hamburger Kammermusikfest International,
Elbphilharmonie, Kleiner Saal“
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Kontrastprogramm im Theater an der Wien

© Theater an der Wien / Kmettich
Von Bergs „Wozzek“ über Händels „Giulio Cesare in Egitto“ zu Beethovens „Leonore“

von Charles E. Ritterband 

In der bewährten Regie von Robert Carsen hat das Theater an der Wien Alban Bergs „Wozzeck“ auf die Bühne gebracht. Ein Bunker in grünen und braunen Tarnfarben (Ausstattung Gideon Davy) mit Vorhängen aus Militärstoff und sich hebenden und senkenden Schnüren gab bedrückend plastisch Klaustrophobie und Trostlosigkeit wieder – genauso wie es Büchners Figur „Woyzeck“ empfunden haben muss. „Wozzeck, Giulio Cesare in Egitto, Leonore,
Theater an der Wien“
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Oksana Lyniv gibt sich als Architektin eines famosen Uhrwerks, das ganz München in einer emotionalen Einheit ticken lässt

Foto © Wilfried Hösl
Dmitri Schostakowitsch, Lady Macbeth von Mzensk

Bayerische Staatsoper, 29. Oktober 2017
– Korrigierte Fassung –

von Raphael Eckardt

Ein dunkler Himmel legt sich über die Wolga. Zwangsarbeiter rasten auf ihrer Reise in die sibirische Ungewissheit, in eine Hoffnungslosigkeit, die voller Intrigen ist. Unter ihnen Katerina Ismailowa (Anja Kampe) und ihr Geliebter, Sergej (Misha Didyk). Der Schein trügt, die Liebe hat gelogen. Er hat längst eine andere. Über einen maroden Steg findet Katerina ihre Freiheit aus dem Wasser. Ihre Freiheit in den unvermeidbaren Tod. „Dmitri Schostakowitsch, Lady Macbeth von Mzensk,
Bayerische Staatsoper“
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Unfassbar: 2018 keine Oper mehr im burgenländischen Steinbruch St. Margarethen

Demonstratives Desinteresse der burgenländischen Regierung

von Charles E. Ritterband

Wenn die Wiener Theater für die Sommerpause ihre Pforten schließen, erwacht die Kultur im Umland der Donaumetropole. Unbestrittenes kulturelles Highlight unter den zahlreichen musikalischen und Theaterveranstaltungen unter freiem Himmel waren alljährlich die Opernfestspiele im historischen Römersteinbruch von St. Margarethen – im Herzen des burgenländischen Weinlandes, zwischen der Landeshauptstadt Eisenstadt und dem Neusiedler See. Die „Oper im Steinbruch“ mit glanzvollen Produktionen, musikalischer Perfektion und spektakulären Bühnenaufbauten wurde auf der größten Naturbühne Europas inszeniert – eines der drei gewaltigsten und beliebtesten Opernspektakel neben der Seebühne Bregenz und der römischen Arena von Verona. „2018 keine Oper mehr im burgenländischen Steinbruch St. Margarethen,
Analyse“
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"Ein buntes, schrilles, teilweise kitschiges Zerrbild des reichhaltigen Pariser Lebens zum Ende des 19. Jahrhunderts"

Giacomo Puccini, La Bohème, Saarländisches Staatstheater,
29. Oktober 2017

Musikalische Leitung, Nicholas Milton
Inszenierung, Tobias Heyder
Bühnenbild, Frank Philipp Schlössmann
Kostüme, Janine Werthmann
Rodolfo, Dichter, Angelos Samartzis
Alcindoro, ein Staatsherr, Stefan Röttig
Benoit, Hausherr Stefan Röttig
Colline, ein Philosoph, Hiroshi Matsui
Marcello, ein Maler, Julian Younjin Kim
Mimi, Elizabeth Wiles
Musetta, Herdís Anna Jónasdòttir
Rodolfo ein Poet, Angelos Samartzis
Schaunard, ein Musiker, Salomón Zulic del Canto

von Alina Fischer

Mit einer Mischung aus Tradition und Moderne erzählt Tobias Heyder in seiner Inszenierung von Giacomo Puccinis „La Bohème“ die Liebesgeschichte zweier Paare.

„Giacomo Puccini, La Bohème, Saarländisches Staatstheater, 29. Oktober 2017“ weiterlesen

Leif Ove Andsnes verwöhnt sein Wiener Publikum mit lyrischer Klaviermusik

Foto: Wiener Konzerthaus © Lukas Beck
Klavierabend Leif Ove Andsnes, Wiener Konzerthaus, Großer Saal,
30. Oktober 2017

Leif Ove Andsnes, Klavier

Jean Sibelius
Die Birke op. 75/4 (1914)
Impromptu op. 97/5 (Bagatelles)
Vivace op. 68/2 (Zwei Rondinos)
Der Hirt op. 58/4 (Zehn Klavierstücke)
Romanze Des-Dur op. 24/9
Jörg Widmann
Idyll und Abgrund. Sechs Schubert-Reminiszenzen für Klavier (2009)
Franz Schubert
Drei Klavierstücke D 946 (1828)
Ludwig van Beethoven
Sonate d-moll op. 31/2 «Der Sturm» (1802)
Frédéric Chopin
Nocturne H-Dur op. 62/1 (1846)
Ballade Nr. 1 g-moll op. 23 (1831-1835)

von Bianca Schumann

Leif Ove Andsnes betritt bedächtigen Schrittes die Bühne des Großen Saals im Wiener Konzerthaus, verneigt sich kurz und beginnt, noch während er sich an den Steinway setzt, mit dem ersten Stück. Keine Allüren, keine theatralischen Gesten. Andsnes war gekommen, um Klavier zu spielen. Das tat er auch, und zwar mit Leib und Seele. „Klavierabend Leif Ove Andsnes, Wiener Konzerthaus, Großer Saal, 30. Oktober 2017“ weiterlesen