„Rusalka“ als glanzvolles Finale des Musikfestes Berlin – Startenor Klaus Florian Vogt bleibt erneut unter seinen Möglichkeiten

Enttäuscht ist unser Berliner Autor vom Star-Tenor Klaus Florian Vogt, der noch bei den Bayreuther Festspielen als Lohengrin und Walther von Stolzing in den „Meistersingern von Nürnberg“ herausragend schön gesungen hatte und einhellig positive Kritiken bekam. Peter Sommereggers Urteil: „Vogts monochrome, fast timbrelose Stimme bleibt aber der Partie doch einiges schuldig. Da er fast ausschließlich mit der Kopfstimme singt, verstärkt sich der Eindruck des flachen, nasalen Tones noch. Zwar gelingen ihm ein paar kräftige Spitzentöne, die aber reichlich forciert und scharf klingen. Da ist kein Schmelz, keine Erdung, die Stimme zerfällt zunehmend in mehrere Segmente, die schlecht oder gar nicht miteinander verbunden sind.“

Philharmonie Berlin, 19.September 2019
Antonín Dvorák, Rusalka (konzertante Aufführung)
Foto: Klaus Florian Vogt, © Uwe Arens, Sony Classical

Sally Matthews  Rusalka
Klaus Florian Vogt Prinz
Alexander Roslavets  Wassermann
Patricia Bardon  Jezibaba
Zoya Tsererina  Fremde Fürstin
Noluvuyiso Mpofu, Anna Pennis, Alyona Abramova  3 Elfen
Rundfunkchor Berlin
Michael Alber  Choreinstudierung
Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Robin Ticciati  Dirigent

von Peter Sommeregger

In seiner spätromantischen Oper Rusalka greift Dvorák auf den schon oft behandelten Melusinen-Stoff zurück. Eine Nixe will zu einer menschlichen Gestalt werden, scheitert aber dann in und an der Menschenwelt.

Dvorák bietet für seine erfolgreichste Oper große Orchesterbesetzung, einen Chor und eine Reihe von Solisten auf, deren Rollen äußerst dankbar sind, aber auch große und technisch gut gebildete Stimmen verlangen.

Philharmonie Berlin,
© Schirmer

An diesem Abend stand kein einziger Muttersprachler auf dem Podium der Philharmonie. Selbst als dieser Sprache nicht Mächtiger hat man Zweifel, ob denn der phonetisch auswendig gelernte Text idiomatisch wirklich sauber gesungen wurde. Wichtiger aber ist das Begreifen und Nachschöpfen von Dvoráks schwerblütiger, dunkel leuchtender Klangwelt. Die war schon beim Dirigenten Robin Ticciati und dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin bestens aufgehoben. Man konnte förmlich in dieser Fülle des Wohllautes baden und genießen.

Rusalka ist eine nicht leicht zu besetzende Partie. Einerseits soll das Lyrische der Musik deutlich gemacht werden, zum anderen aber schwingt sich die Rolle auch in dramatische Ausbrüche und Höhen auf. In Sally Matthews hatte man eine schlechthin perfekte Interpretin gefunden. Ihr warmer, runder Sopran trifft genau den spezifisch slawischen Ton dieser Musik und klingt auch in den extremsten Passagen noch unangestrengt und schön. Ein Ohrenschmaus!

Sally Matthews, (c) Sigtryggur Ari Jóhannsson

Diese Idealbesetzung legt die Messlatte für ihre Partner natürlich hoch, aber kann auch anfeuernd und inspirierend wirken, was an diesem Abend durchaus der Fall ist. Schon der einleitende Auftritt der drei Elfen lässt aufhorchen: Noluvuyiso Mpofu, Anna Pennis und Alyona Abramova verfügen alle über ein großes stimmliches Potential, wobei zumindest erstere über einen weniger zungenbrecherischen Namen nachdenken sollte.

Patricia Bardon gibt der Gestalt der Hexe Jezibaba eindrucksvolle vokale Statur. An extremen Stellen wird der Ton manchmal schneidend, aber das ist schon in der Musik so angelegt.

Als fremde Fürstin setzt Zoya Tsererina ihren großen, dramatischen Sopran gekonnt und sicher ein, wobei manche hohen Töne allerdings messerscharf ausfallen und eine bedenkliche Dezibel-Zahl erreichen, insgesamt aber diese negative Figur treffend beschreiben.

Der Wassermann wird von Alexander Roslavets geradezu balsamisch schön gesungen und bildet so ein wichtiges Gegengewicht zu den dominanten hohen Stimmen dieser Oper.

Für die Rolle des Prinzen war Klaus Florian Vogt kurzfristig eingesprungen. Vogts monochrome, fast timbrelose Stimme bleibt aber der Partie doch Einiges schuldig. Da er fast ausschließlich mit der Kopfstimme singt, verstärkt sich der Eindruck des flachen, nasalen Tones noch. Zwar gelingen ihm ein paar kräftige Spitzentöne, die aber reichlich forciert und scharf klingen. Da ist kein Schmelz, keine Erdung, die Stimme zerfällt zunehmend in mehrere Segmente, die schlecht oder gar nicht miteinander verbunden sind. Der permanente Wechsel Vogts zwischen lyrischen und Heldentenor-Partien ist der Stimme nicht gut bekommen.

© Klaus Florian Vogt

Der Rundfunkchor Berlin, der leider nur kurz zum Einsatz kommt, ist wie immer eine sichere Bank. Das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin in großer Besetzung spielt brillant und trifft die dichte Atmosphäre dieser Musik ausgezeichnet.

Zum Abschluss des Musikfestes in diesem Jahr also ein zu Recht heftig akklamiertes Finale!

Peter Sommeregger, 20. September 2019, für
klassik-begeistert.de und klassik-begeistert.at

Elisabeth Kulman: Eine große Künstlerin, eine große Frau bringt frischen Wind in die Wiener Staatsoper

Foto: Michael Pöhn (c)
Wiener Staatsoper,
17. September 2019
Elisabeth Kulman, LA FEMME C’EST MOI
Solokonzert mit Band

„La femme cést moi“ – die Frau bin ich: Unter diesem Motto tritt eine der ausdrucksstärksten und besten Mezzosopranistinnen der Welt im renommiertesten Opernhaus der Welt auf: Elisabeth Kulman. 

von Manfred A. Schmid (onlinemerker.com)

Eklat an der Wiener Staatsoper: Die mit dem Lied „I Hate Men“ von Cole Porter eröffnete „Multi-Genre Music Show“ von Elisabeth Kulman droht nach der Pause – ausgelöst durch eine wüste Männerbeschimpfung – zu eskalieren. Als sich die männlichen Mitglieder ihrer Band gegen die fortgesetzten Sticheleien zur Wehr setzen, gerät die Sängerin völlig in Raserei. Nachdem auch Staatsoperndirektor Dominique Meyer herbeigeeilt ist und vergeblich versucht, das Ganze zu kalmieren, muss Kulman mit Gewalt von der Bühne entfernt werden, kehrt aber schnurstracks zurück, um mit dem Absingen der Auftrittsarie des Toreadors den Anspruch zu erheben, in der nächsten Vorstellung von Bizets Carmen den Escamillo zu singen… „Elisabeth Kulman, LA FEMME C’EST MOI,
Wiener Staatsoper, 17. September 2019“
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„Werther“ in London: Jubel brandet auf für den Startenor Juan Diego Flórez - aber der Peruaner zeigt auch Schwächen

Foto: Juan Diego Flórez, © Manfred Baumann (c)
Royal Opera House London,
17. September 2019
Jules Massenet, Werther (nach Goethes Roman „Die Leiden des  jungen  Werther“)

von Charles E. Ritterband      

Kein Zweifel: Juan Diego Flórez gehört zu den begehrtesten Startenören unserer Tage. Kein Geringerer als der große Placido Domingo soll einmal erwähnt haben, kein Tenor singe heute besser als Flórez. Als er an der Royal Opera Covent Garden die berühmte und wunderschöne Arie des Werther „Pourquoi me réveiller, O souffle du printemps?“ anstimmte, verharrte das große Haus in atemloser Bewunderung, um dann in frenetischen und wohlverdienten Applaus auszubrechen: Flórez, mit tenoralem Schmelz, samtener Stimme und präziser Linienführung – ganz auf der Höhe seines Könnens. Berührend. Das war allerdings in den ersten Szenen dieser Produktion deutlich weniger der Fall.

Florez hatte bisweilen unüberhörbar gegen die romantischen Wogen der Musik Massenets anzukämpfen, die ungestüm , herrlich schön und mitunter fast überwältigend aus dem Orchestergraben (souveränes Dirigat: Edward Gardner) in den plüschroten Zuschauerraum der Royal Opera aufstiegen. Und manchmal unterlag der peruanische Startenor, inzwischen Mitte 40, in diesem Zweikampf zwischen Solist und Orchester. Ziemlich oft kommt er an seine Grenzen – da fehlt es ihm schlicht an stimmlicher Durchsetzungskraft. Das Orchester übertönt ihn ganz einfach. Einige der Höhepunkte bringen seine Stimme ans Limit. „Jules Massenet, Werther,
Royal Opera House London, 17. September 2019“
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Die FREITAG-PRESSE – 20. SEPTEMBER 2019

Foto: Joana Mallwitz, Staatstheater Nürnberg (c)

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Die FREITAG-PRESSE – 20. SEPTEMBER 2019

Joana Mallwitz ist „Dirigentin des Jahres“
Die Nürnberger Generalmusikdirektorin setzte sich gegen bekannte Kollegen wie Kirill Petrenko und Christian Thielemann durch. Sie ist mit 33 Jahren die jüngste Preisträgerin.
Die Presse

Pereira offiziell neuer Intendant des Opernhauses in Florenz
Der österreichische Kulturmanager Alexander Pereira ist offiziell zum neuen Intendanten des Opernhauses „Maggio musicale fiorentino“ in Florenz ernannt worden. Der italienische Kulturminister, Dario Franceschini, gab am Donnerstag grünes Licht für seine Bestellung. Den Posten übernimmt Pereira am 15. Dezember.
Kleine Zeitung

Salzburgs Salome ist die „Sängerin des Jahres“
50 Musikjournalisten gaben für die Fachzeitschrift „Opernwelt“ ihre Urteile ab: Die „Salome“-Produktion der Salzburger Festspiele siegte in mehreren Sparten.
Salzburger Nachrichten

Strassbourg/ Mulhouse
Die Elsässische Rheinoper ist Opernhaus des Jahres 2019
Badische Zeitung

Kurioser Konkurrenzkampf der Opern-Fachmagazine
Tagesspiegel

„Konzertgänger in Berlin“
Musikfest 2019: Karajan-Akademie mit Susanna Mälkki
Einzige Komponistin und einzige Dirigentin beim diesjährigen Musikfest — Pflichttermin also! Aber ebenso Lusttermin, denn die Dirigentin der Karajan-Akademie im Kammermusiksaal ist Susanna Mälkki, und die Komponistin ist Olga Neuwirth. Wobei man schon mal sagen muss, dass beim stets jubiläumsfreudigen Musikfest (150 Jahre toter Berlioz heuer) ein Programm mit Werken von Clara Schumann, geboren 1819, gewiss kein Fehler gewesen wäre
https://hundert11.net/musikfest2019-maelkki/

Berlin/ Musikfest
Mit dem Mut der Verzweiflung
Beethoven und Operndramatik von Berlioz: Donald Runnicles und das Orchester der Deutschen Oper gastieren auf dem Musikfest Berlin.
Tagesspiegel

Rumänien
Enescu-Festival in Rumänien: Wie ein Festival ein ganzes Land vereint
https://www.dw.com/de/enescu-festival-in-rum%C3%A4nien-wie-ein-festival „Die FREITAG-PRESSE – 20. SEPTEMBER 2019“ weiterlesen

Die DONNERSTAG-PRESSE – 19. SEPTEMBER 2019

Foto: Placido Domingo, © Wiener Staatsoper GmbH / Ashley Taylor

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Die DONNERSTAG-PRESSE – 19. SEPTEMBER 2019

Wien
Auszeichnung von Placido Domingo verschoben

Der Sänger soll den Europäischen Kulturpreis erst 2020 erhalten.
Wiener Zeitung
Placido Domingo: Europäische-Kulturpreis-Auszeichnung verschoben
Ehrung des Sängers hätte ursprünglich am 20. Oktober in der Staatsoper stattfinden sollen und soll nun 2020 in Bonn über die Bühne gehen
Der Standard

Salzburg/ Osterfestspiele
Interview mit Nikolaus Bachler: Die Zeit spielt immer für die Reform – Bezahlartikel
Sueddeutsche Zeitung
Nikolaus Bachler zu den Osterfestspielen: „Man muss das Ding reformieren“
Der künftige Chef des Salzburger Festivals über Reformen, sein Konzept und den Konflikt mit Christian Thielemann.
Kurier

„Eine Tragödie für die Osterfestspiele“: Die Salzburger Osterfestspiele werden Christian Thielemann und die Sächsische Staatskapelle Dresden ab 2023 nicht mehr beschäftigen. Grund dafür sind die Konflikte zwischen dem Dirigenten Thielemann und dem Geschäftsführer der Salzburger Osterfestspiele Nikolaus Bachler. Kirsten Liese mit einem SWR 2-Kommentar.

https://www.swr.de/swr2/musik-klassik/Kommentar-Konflikt-bei-den-Salzburger-Osterfestspielen-Thielemann-Bachler,av-o1153723-100.html

Osterfestspiele: Christian Thielemann: „Man wollte uns von Anfang an raushaben“
Im „Presse“-Interview zeigt sich Stardirigent nach Aus bei den Osterfestspielen Salzburg ab 2022 enttäuscht, aber er ist sich sicher: „Wir jedenfalls werden uns korrekt verhalten.“
Kleine Zeitung

Salzburg/Osterfestspiele
Bachler gewinnt Machtkampf gegen Thielemann
Sowohl der aktuelle als auch der designierte künstlerische Leiter waren sich einig, dass es nur einen von ihnen bräuchte. Jetzt kam es zu einer Entscheidung – obwohl eine Doppelspitze geplant war.
Die Presse

Wien/ Staatsoper
Elisabeth Kulmans Liederabend „La femme c’est moi“
Die Mezzosopranistin reiste in der Wiener Staatsoper durch die weibliche Musikgeschichte
Der Standard

Elisabeth Kulman: Umjubelter Liederabend Elisabeth Kulman hat als Opernsängerin alles erreicht, wovon man träumen kann. Vor 5 Jahren – am Höhepunkt ihrer Karriere – hat sie entschieden, der Opernbühne den Rücken zu kehren. Seither singt sie nur noch Konzertprogramme, die zu ihr passen. Am Dienstagabend gab sie „La femme c’est moi“ in der Wiener Staatsoper.
https://burgenland.orf.at/stories/3013490/ „Die DONNERSTAG-PRESSE – 19. SEPTEMBER 2019“ weiterlesen

Schmale Kost in der Philharmonie Berlin: Nach knapp 70 Minuten war Ende im Gelände, die Hälfte der Sitze blieben leer

Stürmischer Herbst – vokal unterbelichtet: Die Deutsche Oper Berlin gastiert beim Musikfest Berlin. Der Startenor Klaus Florian Vogt hat nicht seinen besten Abend.

Foto: © Klaus Florian Vogt
Philharmonie Berlin
, 17. September 2019

Ludwig van Beethoven Ouvertüre zu „Coriolan“ op.62
Hector Berlioz   La mort de Cléopatre; Les Troyens Auszüge
Susan Graham  Cléopatre, Didon
Klaus Florian Vogt  Enée
Orchester der Deutschen Oper Berlin
Donald Runnicles  Dirigent

von Peter Sommeregger

Traditionell gastiert die ja selbst in Berlin ansässige Deutsche Oper beim Musikfest mit einem speziellen Programm in der Philharmonie. Dieses Jahr schloss man sich der Huldigung für den Jubilar Berlioz an und präsentierte Ausschnitte aus „Les Troyens“, die vor gar nicht langer Zeit noch auf dem Spielplan des Opernhauses zu finden waren.

Vorangestellt wurde Beethovens Coriolan-Ouvertüre, etwas beliebig ausgewählt und präsentiert, als Überleitung die Kantate Le mort de Cléopatre, ein frühes und noch nicht wirklich ausgereiftes Werk des jungen Berlioz. Als Solistin konnte man die Mezzosopranistin Susan Graham erleben, die – gewandet in ein stilisiertes orientalisches Gewand – die unglückliche Ägyptische Königin verkörperte. Die Künstlerin blickt auf eine lange und erfolgreiche Karriere zurück, fast jeder erinnert sich an große Abende mit ihr. Aktuell befindet sie sich aber eindeutig im Herbst ihrer Karriere. Immer noch gelingen ihr schöne Kantilenen, die Stimme trägt durchaus noch, aber ganz vermag sie nicht an frühere Leistungen anzuknüpfen. „Susan Graham, Klaus Florian Vogt, Orchester der Deutschen Oper Berlin, Donald Runnicles,
Philharmonie Berlin“
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Und Tschüß, Christian!

Foto: © Matthias Creutziger
Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
Die MITTWOCH – PRESSE – 18. SEPTEMBER 2019

Salzburg/ Osterfestspiele
Mit einem Fußtritt wird Christian Thielemann hinausbefördert
Die Osterfestspiele Salzburg verlängern den Vertrag mit ihrem künstlerischen Leiter Christian Thielemann nicht. Damit lenken die verantwortlichen Politiker nur von eigenen personellen Fehlentscheidungen ab.
Die Welt.de
Osterfestspiele: Ein Update mit schiefer Optik
Osterfestspiele Salzburg: Nikolaus Bachler setzt sich durch
Jetzt geschieht also, was drohend in der Luft lag und doch so unwahrscheinlich wirkte: Christian Thielemann wird von den Salzburger Osterfestspielen vertrieben.
Wiener Zeitung
Salzburger Osterfestspiele künftig ohne Thielemann und Staatskapelle
Ab 2023 kommt es zur Erneuerung: Jährlich wechselnde Orchester und Dirigenten.
Kurier
Osterfestspiele Salzburg: Zeit für neue Ära
Die inzwischen über 50 Jahre alten Osterfestspiele Salzburg sollen nach 2022 eine ordentliche Frischzellenkur verpasst bekommen: Die Verträge mit dem künstlerischen Leiter Christian Thielemann und der Sächsischen Staatskapelle Dresden werden nicht mehr verlängert. Der designierte Intendant Nikolaus Bachler möchte das Festival auch um andere Genres, etwa Ballett oder Jazz, erweitern.
https://www.stol.it/Artikel/Kultur-im-Ueberblick/Musik/Osterfestspiele
Osterfestspiele Salzburg: Nikolaus Bachler setzt sich durch
Stardirigent Christian Thielemann unterliegt im Macht-Poker.
Wiener Zeitung
Neuausrichtung der Salzburger Osterfestspiele: Ab 2023 ohne Thielemann
BR-Klassik
Salzburg verzichtet auf Thielemann
Die Presse
Aus für Thielemann und Dresdener 2022
Der Standard

Salzburg
Salzburger Osterfestspiele: Macht macht Musik Bezahlartikel
Der Führungskonflikt zwischen Christian Thielemann und Nikolaus Bachler geht in die nächste Runde.
Kurier

Wien/ Mailand
Meyer leitet zwischen März und Juni Staatsoper und Scala
Dominique Meyer wird zwischen 1. März und 30. Juni 2020 die Wiener Staatsoper und die Mailänder Scala parallel leiten – und dann das Haus am Ring zwei Monate früher als ursprünglich geplant an seinen Nachfolger Bogdan Roscic übergeben. Auf diese in den Grundzügen bereits kolportierte Übergangsregelung verständigten sich die Beteiligten, wie die Bundestheater-Holding am Dienstag bekannt gab.
Salzburger Nachrichten
Übergangsregelung für Staatsoper und Scala fix
Dominique Meyer wird die beiden Häuser zwischen März und Juni parallel leiten.
Wiener Zeitung „Die MITTWOCH–PRESSE – 18. SEPTEMBER 2019“ weiterlesen

Sommereggers Klassikwelt 1/2019: Applaus! Applaus?

Foto: Peter Sommeregger in Barcelona

Niemand verlangt, dass Konzertbesucher über ausreichende Vorbildung verfügen müssen, wo diese fehlt, sollten die Betroffenen lieber abwarten, ob Applaus gerade angebracht ist. Mangelndes Wissen ist keine Schande, Lernfähigkeit wäre angemessen.

von Peter Sommeregger, Berlin

Vortragenden Künstlern, Rednern oder sich in irgend einer Form öffentlich produzierenden Menschen applaudiert man in unserem Kulturkreis als Zeichen der Zustimmung und der Würdigung der erbrachten Leistung. Man hat diesen Brauch auch auf den so genannten Auftrittsapplaus ausgedehnt, also die höfliche Begrüßung eines Künstlers oder Redners.

Bräuche und Gewohnheiten unterliegen natürlich über die Zeit gewissen Veränderungen und Anpassungen an den Zeitgeist. Leider geht dabei oft der ursprüngliche Sinn verloren, oder die gute Absicht wirkt durch Übertreibung inflationär. „Sommereggers Klassikwelt 1/2019 auf klassik-begeistert.de“ weiterlesen

Elīna Garanča im Wiener Konzerthaus: Eine bodenständige Diva feiert Geburtstag

Es ist der 43. Geburtstag der lettischen Mezzosopranistin, den sie mit Sicherheit nicht so schnell vergessen wird. Animiert durch ein „Happy Birthday“ von der Tribüne, stimmen am Ende rund 1900 begeisterte Zuschauer im Wiener Konzerthaus ein Geburtstagsständchen an, das die so anmutig und unnahbar scheinende Lady zu Tränen rührt.

Foto: Elīna Garanča © Gregor Hohenberg / Deutsche Grammophon (Ausschnitt)
Wiener Konzerthaus, Großer Saal, 16. September 2019
Elīna Garanča, Mezzosopran
Karel Mark Chichon, Dirigent
Wiener KammerOrchester

von Jürgen Pathy

Eine Prinzessin kommt selten alleine! Elīna Garanča, gefeierte Operndiva und für viele die beste Mezzosopranistin unserer Zeit, zieht wie üblich im Zweiergespann durch die Lande. Seit 2006 glücklich mit Dirigent Karel Mark Chichon verheiratet, gibt das Ehepaar im Wiener Konzerthaus nicht nur einen viel umjubelten Konzert– und Arienabend, sondern feiert noch dazu einen ganz besonderen Tag. Es ist der 43. Geburtstag der lettischen Diva, den sie mit Sicherheit nicht so schnell vergessen wird.

Animiert durch ein „Happy Birthday“ von der Tribüne, stimmen am Ende rund 1900 begeisterte Zuschauer ein Geburtstagsständchen an, das die so anmutig und unnahbar scheinende Lady zu Tränen rührt. Doch der Schein trügt. Wer die zweifache Mutter, Hausfrau und begnadete Köchin via Social Media verfolgt, weiß wie bodenständig die in Riga geborene Sängerin ihren Alltag bestreitet. Elīna Garanča wühlt im hauseigenen Gemüsegarten, stemmt den Haushalt und bewirtet, wann immer sie Zeit hat, eine mehrköpfige Familie. Eine ganz normale Frau, könnte man meinen. Nicht ganz. „Elīna Garanča, Karel Mark Chichon, Wiener KammerOrchester,
Wiener Konzerthaus, Großer Saal, 16. September 2019“
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Ein maskuliner, warmer Sound – überwältigend sexy: Erwin Schrott gibt einen „Don Giovanni“ der Weltklasse im Royal Opera House London

Foto: ROH (c)
Royal Opera House London, 16.
September 2019
Wolfgang Amadeus Mozart, Libretto: Lorenzo da Ponte, Don Giovanni (Wiederaufnahme

von Charles E. Ritterband

Wie Erwin Schrott den Don Giovanni gibt – das ist ein Erlebnis der Weltklasse, das reißt selbst die verwöhntesten Besucher der vornehmen, traditionsreichen Royal Opera aus den roten Samtpolstern! Der aus Uruguay stammende Bassbariton Schrott, der mit seiner Ex-Partnerin Anna Netrebko einen Sohn hat, singt nicht nur fantastisch, mit spielerisch-mozartscher Leichtigkeit und zugleich einem maskulinen, warmen Sound, der so überwältigend sexy ist, dass nicht nur die Protagonistinnen auf der Bühne weiche Knie bekommen, sondern zweifellos auch manch vornehme Dame im Parkett. Schrott ist auch ein fantastischer, komödiantischer Darsteller: seine Grimassen, die winzigen ironischen Gesten, sein treppauf treppab federnder Gang – er gibt nicht nur sängerisch den Ton an in dieser fabelhaften Produktion, sondern auch schauspielerisch. „Wolfgang Amadeus Mozart, Don Giovanni, Erwin Schrott,
Royal Opera House London, 16. September 2019“
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