Foto: Omer Meir Wellber © Wilfried Hösl
Ich verstehe die Welt nicht mehr. Überall, wohin man schaut: Wahn! Wahn! Nur Wahn! Bei Omer Meir Wellbers „Lohengrin“-Dirigat scheint die ganze Fachwelt ihre Sinne über Board geworfen zu haben: Lobhudelei, wohin das Auge blickt. An der Wiener Staatsoper leitet der gebürtige Israeli gerade die aktuelle Spielserie. Dabei lässt er bislang vieles vermissen. Nur aufs Tempo drücken und laut sein, ist einfach viel zu wenig.
von Jürgen Pathy
Auf zum nächsten Versuch: Omer Meir Wellber und das Staatsopernorchester
„Harmonie?“, schaut mich der Herr verdattert an. „Welche Harmonie?“, soll im Graben geherrscht haben. Fragen, die sich auch durchaus erfahrene Orchestermusiker nach der ersten Aufführung stellen. Samstagabend, nachdem die Wiener Staatsoper gekocht hat, als wäre der Messias höchstpersönlich herabgestiegen, um alle zu erlösen.