Hayoung Choi © Andrej Grilc
beethoven frühling 2025
22. mai – 22. juni 2025
baden, mödling, heiligenstadt, gneixendorf/krems, unterretzbach, bösendorfer salon
eröffnungskonzert, congress center baden, 22. mai 2025
Jessie Montgomery, Strum
Peter Iljitsch Tschaikowskij, Variationen über ein Rokoko-Thema für Violoncello und Orchester, op. 33
Ludwig van Beethoven, 4. Symphonie in B-Dur, op. 60
Beethoven Frühling Festival-Orchester
Hayoung Choi, Violoncello
Dorothy Khadem-Missagh, Dirigentin
von Dr. Charles E. Ritterband
Das hochkarätige Festival „Beethoven Frühling“ startete am 22. Mai im Congress Center Baden bei Wien mit einem fulminanten Höhenflug .
Die großartige Dirigentin (und international bekannte und preisgekrönte Pianistin) Dorothy Khadem-Missagh, künstlerische Leiterin sowie Gründerin des Beethoven-Festivals, bot am Pult des von ihr erst vor drei Jahren geschaffenen Festival-Orchesters, ein Orchester und Publikum gleichermaßen mitreißendes Dirigat.
Sie lebte jede Note Beethovens physisch, mimisch mit – und das mehrheitlich sehr junge Orchester (in dem Musikerinnen und Musiker aus 20 Nationen spielen) dankte es ihr mit hoch musikalischer Resonanz. Und das Publikum in dem bis zum letzten Platz besetzten, Fresken geschmückten Saal mit Standing Ovations.
Zur Aufführung gelangte als erstes ein effektvolles aber weitgehend unbekanntes Stück: „Strum“ der 1981 geborenen New Yorkerin Jessie Montgomery.
Es folgten Tschaikowskys Rokoko-Variationen, von der phänomenalen koreanischen Cellistin Hayoung Choi mit geradezu atemberaubender Virtuosität und angesichts ihres jugendlichen Alters ausgereifter Sensibilität für Tschaikowskys romantische Melancholie dargeboten. Zum Niederknien schön der wunderbare Dialog des sonor klingenden Cellos mit der Flöte im Orchester.

Im zweite Teil bot Khadem-Missagh, die wie sie in unserem Gespräch betont, eine ganz besondere Affinität zu Beethoven besitzt, eine wahrhaft meisterliche Interpretation von Beethovens kraftstrotzender Vierter Symphonie – wie eine mutige, erfahrene Kapitänin stellte sie sich diesem musikalischen Donnersturm auf Hoher See. Inmitten dieser hochgehenden, mit ihrem Taktstock souverän beherrschten Wogen von Beethovens musikalischem Kraftakt, diesem von der Dirigentin gezähmten symphonischen Wildtier blieb die Interpretation stets subtil und bei allen Temperamentausbrüchen präzise kontrolliert.
Dieser Auftakt zum „Festival Beethoven Frühling“ in Baden war denn auch eine gebührende Hommage an das Genie Beethoven, der viele Sommer hier verbrachte und in den Thermal-Heilquellen sowie auf ausgedehnten Spaziergängen in den Wäldern und Weinbergen und im viel besungenen Helenental Kraft und Heilung, aber auch musikalische Eingebung (Pastorale!) gefunden hatte.
Dr. Charles E. Ritterband, 24. Mai 2025, für
klassik-begeistert.de und klassik-begeistert.de
Das gesamte Programm finden Sie unter https://beethovenfruehling.at
Festival „Beethoven Frühling“ Congress Center Baden bei Wien, 23. Mai 2024