Tchaikovskys „Zauberin“ verliert ihre Magie im Prekariat

Pyotr Ilyich Tchaikovsky
The Enchantress (Die Zauberin)

Frankfurter Opern- und Museumsorchester
Valentin Uryupin  Dirigent

Vasily Barkhatov 
Regisseur

Naxos NBDO180V

von Peter Sommeregger

Tchaikovskys drittletzte, große Oper „Die Zauberin“ ist im Gegensatz etwa zu „Eugen Onegin“ oder „Pique Dame“ außerhalb der slawischen Welt selten zu hören. Dabei bietet das vieraktige Werk neben dankbaren Rollen auch eine reiche Fülle an eingängiger Musik. Ein kleines Manko ist vielleicht das Fehlen einer oder mehrerer Arien mit Wiedererkennungswert, wie sie die anderen späten Opern des Komponisten reichlich bieten. „Blu-ray: Pyotr Ilyich Tchaikovsky The Enchantress (Die Zauberin)
klassik-begeistert.de, 12. Mai 2024“
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Zwei junge Sänger zelebrieren ein anspruchsvolles Projekt, das auf der ganzen Linie gelungen ist

CD-Besprechung:

Infinite Refrain

Randall Scotting
Jorge Navarro Colorado

Laurence Cummings
Academy of Ancient Music

Signum Classics SIGCD 769


von Peter Sommeregger

Schon das Cover dieser CD, das die Solisten, zwei attraktive Männer, zeigt, lässt vermuten, dass Homoerotik bei diesem interessanten musikalischen Projekt eine wesentliche Rolle spielt.

Der Tenor Jorge Navarro Colorado und der Countertenor Randall Scotting haben eine Zeitreise in das Venedig des 17. Jahrhunderts unternommen, wählten für diese Unternehmung Musik von Monteverdi, Cavalli, Frescobaldi, Merula, Boretti und anderen. „CD-Besprechung: Infinite Refrain, Randall Scotting und Jorge Navarro Colorado
klassik-begeistert.de, 12. Mai 2024“
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Jakub Józef Orlińskis Orfeo besiegt selbst die Furien

CD-Rezension:

Insgesamt hat die Einspielung aber eine hohe künstlerische Qualität und Dichte, aus den verschiedenen existierenden Fassungen der Oper hat man jene der Wiener Uraufführung von 1762 gewählt, die Orfeo und Euridice  ein glückliches Ende beschert.

Gluck
Orfeo & Euridice

Jakub Józef Orliński

Elsa Dreisig
Fatma Said
Il Giardino d’Amore
Stefan Plewniak

Erato  5054197897535

von Peter Sommeregger

Glucks Orfeo-Vertonung zählt zu den erfolgreichsten und meistgespielten Werken der Operngeschichte. Dabei war der Ritter Gluck keineswegs der erste Komponist, der sich an dem antiken Stoff des Sängers Orpheus versuchte. Aber seine Version setzte sich deutlich an die Spitze der Orpheus-Opern. „CD-Rezension: Gluck, Orfeo & Euridice
klassik-begeistert.de, 5. Mai 2024“
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Meyerbeers „L‘Africaine“ stellt sich mit neuem alten Titel vor

CD-Rezension:

Giacomo Meyerbeer
Vasco da Gama

Chor der Oper Frankfurt
Frankfurter Opern-und Museumsorchester

Antonello Manacorda

Naxos 8.660558-60

von Peter Sommeregger

Als Giacomo Meyerbeer, mit seinen Grand Opéras der Beherrscher der Pariser Opernszene, im April 1864 starb, war seine letzte Oper L’Africaine zwar vollendet, aber noch nicht aufgeführt. Der Komponist hatte bei vorhergehenden Werken die Einstudierung stets selbst überwacht, was im Fall des nachgelassenen Werkes auf Bitten von Meyerbeers Witwe der Komponist Fétis übernahm.  „CD-Rezension: Giacomo Meyerbeer, Vasco da Gama
klassik-begeistert.de, 4. Mai 2024“
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Vittorio Grigolo widmet sein neues Album den Komponisten des Verismo

CD-Rezension:

Vittorio Grigolo
Verissimo

Czech National Symphony Orchestra
Pier Giorgio Morandi

Sony Classica 88875100342

von Peter Sommeregger

Der 1977 geborene und in Rom aufgewachsene italienische Tenor Vittorio Grigolo begann seine Karriere bereits 1990 mit einem Auftritt als Hirtenknabe in Puccinis „Tosca“. Ein Studium an der Sixtinischen Kapelle schloss sich an, ab 1999 entwickelte sich seine Karriere international. Sein blendendes Aussehen und seine charismatische Persönlichkeit ließen ihn schnell in die erste Reihe der Belcanto-Tenöre aufsteigen. „CD-Rezension: Vittorio Grigolo, Verissimo
klassik-begeistert.de, 28. April 2024“
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Lachenmanns „My Melodies“ geben Einblicke in die Werkstatt des Komponisten

CD-Rezension:

Die CD ist ein wichtiger Beitrag zur bisher eher schmalen Discographie des Komponisten Helmut Lachenmann, der weit über Deutschland hinaus anerkannt ist.

Helmut Lachenmann
My Melodies

musica viva #43

BR Klassik

von Peter Sommeregger

Helmut Lachenmann zählt wohl zu den bedeutendsten und bekanntesten lebenden Komponisten Deutschlands. Der inzwischen weit über 80 Jahre alte Lachenmann ist nach wie vor künstlerisch aktiv.

Die nun vorgelegte neue CD ist der Mitschnitt eines Konzertes der bereits legendären  musica viva-Reihe, die sich zeitgenössischen Komponisten und ihren Werken widmet. Lachenmanns Komposition „My Melodies“ ist ein Auftragswerk des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks und wurde von der Horngruppe des Orchesters am 7. Juni 2018 unter der Leitung des kürzlich verstorbenen Peter Eötvös im Rahmen eines musica viva-Konzertes uraufgeführt. „CD-Rezension:  Helmut Lachenmann My Melodies
klassik-begeistert.de, 25. April 2024“
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In dieser „Manon Lescaut“ erlebt man ein (über)reifes Liebespaar

CD/Blu-ray Rezension:

Der Dirigent Emmanuel Villaume leitet das Orchester und den Chor des Liceu mit Umsicht, und ist den Sängern ein guter und sensibler Begleiter. Die Defizite in den leider falsch besetzten Hauptpartien kann er leider nicht vergessen machen.

Giacomo Puccini
Manon Lescaut

Gregory Kunde   Des Grieux
Ludmyla Monastyrska   Manon

Emmanuel Villaume   Dirigent
Davide Livermore   Regie
Gran Teatre  del Liceu

c-major 766404

von Peter Sommeregger

Diese Produktion des berühmten Liceu, des Opernhauses von Barcelona, stammt bereits aus dem Jahr 2018. Ihren Weg auf Blu-ray hat sie aktuell erst jetzt gefunden.

Der Regisseur Davide Livermore erzählt die Geschichte der leichtfertigen Manon eher konventionell, aber mit einigen originellen Einfällen. So stellt er der Oper eine Sprechszene voran, in welcher der alt gewordene Des Grieux das ehemalige Immigranten-Ghetto Ellis Island in New York besucht, und dort seinen Erinnerungen nachhängt. „CD-Rezension: Giacomo Puccini, Manon Lescaut
klassik-begeistert.de, 23. April 2024“
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Ein Fund aus den Archiven würdigt Franz Schmidts 150. Geburtstag

CD-Rezension:

Dieses Jahr gilt es den 150. Geburtstag Franz Schmidts zu feiern, außerdem markiert das Jahr 2024 den hundertsten Jahrestag der Berliner Uraufführung von „Fredigundis“. Willkommene Anlässe, um diese schon lange am Graumarkt erhältliche Aufnahme in bester Qualität in den Katalog aufzunehmen. Sie erinnert gleichzeitig an jene Interpreten, die inzwischen verstorben sind.

Franz Schmidt
Fredigundis

Dunja Vejzović
Werner Hollweg
Martin Egel

ORF Wiener Radio Symphonie Orchester
Ernst Märzendorfer  Dirigent

Orfeo C380012

von Peter Sommeregger

Knapp 45 Jahre liegt die konzertante Aufführung der zweiten Oper Franz Schmidts bereits zurück, jetzt erscheint der Mitschnitt endlich auch offiziell auf Tonträgern.

Nach dem großen Erfolg seines ersten Bühnenwerkes, „Notre Dame“, das 1914 an der Wiener Hofoper erfolgreich aufgeführt wurde, griff der Komponist Schmidt erneut nach einem literarischen Stoff, und ließ sich ein Libretto nach einem historischen Roman von Felix Dahn schreiben.

„CD-Rezension: Franz Schmidt, Fredigundis
Dunja Vejzović, Werner Hollweg, Martin Egel
klassik-begeistert.de, 19. April 2024“
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Diese CD stellt eine eindrucksvolle Visitenkarte des Komponisten und Pianisten Leon Gurvitch dar

CD-Rezension:

Leon Gurvitch
Musique Mélancholique

Solo Musica SM 461

von Peter Sommeregger

Der aus dem weißrussischen Minsk stammende Musiker Leon Gurvitch studierte zunächst Oboe, Klavier und Dirigat an der Musikhochschule seiner Heimatstadt. Anfangs fokussierte er auf Jazzmusik, gründete mit 19 Jahren eine eigene Band. In den Jahren 1993 bis 2000 musizierte er am Minsker Russischen Dramentheater und war 1999 Mitbegründer des Minsker Jazzorchesters. „CD-Rezension: Leon Gurvitch Musique Mélancholique
klassik-begeistert.de, 18. April 2024“
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Diese CD ist eine Hommage an Carl Loewe und das Meer

CD-Rezension:

Herr Oluf und das Meer

Felix Rathgeber   Bassbariton
Christian Rohrbach   Hammerflügel

Clemens Nicol   Rezitation
Nina Röder   Fotografie

Rondeau Production  ROP 6247

von Peter Sommeregger

Diese ungewöhnliche Produktion stellt den weitgehend gelungenen Versuch dar, einen künstlerischen Dreiklang aus Gesang, Rezitation und Fotokunst herzustellen.

Die Basis dafür bilden Lieder und Balladen des Komponisten Carl Loewe, der durch seine Tätigkeit in Stettin eine große Nähe und Affinität zum Meer entwickelte, was sich auch in seiner Musik niederschlug. Der direkte Bezug zum Meer ist nicht unbedingt in jedem Text gegeben, aber man freut sich über die große Zahl zum Teil selten zu hörender Kompositionen aus Loewes Feder. Der Komponist schien längere Zeit „aus der Mode“ gekommen zu sein, begrüßenswert ist besonders die Aufnahme zweier Abschnitte seiner Grande Sonate brillante in das Programm. „CD-Rezension, Herr Oluf und das Meer, Felix Rathgeber und Christian Rohrbach
klassik-begeistert.de, 18. April 2024“
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