"Meine Inspiration kommt von Musik, Natur, Kunst und Geschichten von Menschen"

Yanjun Chen © Brandon Wade

Yanjun Chen (23) studiert an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover. Ihre jüngsten Erfolge beim Van Cliburn International Piano Competition 2025 und ihr Sieg beim Santa Cecilia International Piano Competition brachten ihr große Anerkennung sowohl seitens des Publikums als auch der Kritiker, zum Beispiel von Gramophone, Dallas Morning News und YourClassical ein.

Als Solistin trat Yanjun Chen unter anderem mit dem Fort Worth Symphony Orchestra unter Carlos Miguel Prieto, dem Portugiesischen Philharmonischen Orchester, den Salzburger Kammersolisten und dem Orquestra Sinfónica Portuguesa auf. Ihre Auftritte führten sie an bedeutende Veranstaltungsorte wie die Bass Performance Hall und die Van Cliburn Concert Hall in Texas, die Casa da Música in Porto und die Salle Cortot in Paris. Zu ihren Festivalauftritten zählen Morningside Music Bridge, die Mozarteum Summer Academy, Chamber Lab, Wasserburger Sommerakademie und Prussia Cove.

Seit 2024 ist Yanjun Stipendiatin der Villa Musica. Sie arbeitet auch als Popsängerin mit Dieter Dierks und dem Gitarristen Uli Jon Roth (beide von der Rockband Scorpions) zusammen.  Ihre Aufnahmen findet man auf Apple Music Classical und Spotify.

Jolanta Łada-Zielke im Gespräch mit der Pianistin Yanjun Chen

klassik begeistert: Wann haben Sie mit dem Klavierspielen angefangen?

Yanjun Chen: Bereits im Alter von 5 Jahren. Mittlerweile habe ich auch eine Ausbildung als Sängerin gemacht, was hervorragend zusammenpasst. Diese Erfahrung hilft mir beim Klavierspielen, da viele Klaviermelodien aus dem Gesang stammen. Wenn mir ein Abschnitt pianistisch schwierig zu sein scheint, singe ich diese Phrase, und dann fällt es mir leichter, diese zu spielen.

„Interview: kb im Gespräch mit Yanjun Chen, Pianistin
Klassik-begeistert.de, 10. November 2025“
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Rachmaninow überdreht, Holst prima

Ryan Bancroft © Benjamin Ealovega

Zwei Einspringer und eine Programmänderung: Das Spitzenorchester aus Toulouse gastiert am Konzerthaus Dortmund unter Ryan Bancroft.

Roman Borisov, Klavier

Orchestre national du Capitole de Toulouse
State Choir Latvija
Ryan Bancroft, Dirigent

Sergei Rachmaninow (1873-1943) – Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 c-Moll op. 18

Gustav Holst (1874-1934) – Die Planeten. Suite für großes Orchester op. 32

Konzerthaus Dortmund, 9. November 2025

von Brian Cooper

Dieses Konzert stand zunächst unter keinem guten Stern, auch wenn gleich sieben Himmelskörper, in Form von Gustav Holsts Die Planeten, zum Höhepunkt des Nachmittagskonzerts werden sollten.

Zunächst hatte der „Exklusivkünstler“, wie es am Dortmunder Konzerthaus heißt, Tarmo Peltokoski, abgesagt. Ryan Bancroft sprang ein, wie schon Anfang 2024, als er statt Esa-Pekka Salonen das Philharmonia Orchestra dirigiert hatte.

Dann sagte auch noch Superstar Yuja Wang ab, und das ursprünglich vorgesehene Zweite Klavierkonzert von Prokofjew wurde durch jenes von Sergei Rachmaninow ersetzt. Natürlich ist auch das keine Strafe, zumal mit dem gerade einmal 23-jährigen Roman Borisov spannender Ersatz gewonnen wurde. Doch hat man dieses Konzert ähnlich oft gehört wie das vierte und fünfte von Beethoven; das fantastische und mitreißende Prokofjew-Werk hört man hingegen so gut wie nie live. Leider! „Orchestre national du Capitole de Toulouse, Ryan Bancroft
Konzerthaus Dortmund, 9. November 2025“
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Auf den Punkt 75: Tobias Kratzer als Talentscout

Tobias Kratzer © Robert Haas

Azim Karimov ist seit 2023 musikalischer Assistent von Generalmusikdirektor Vladimir Jurowski an der Bayerischen Staatsoper. Gestern war Karimov  die Leitung einer Premiere anvertraut. Indes nicht in München, sondern an der Hamburgischen Staatsoper. Das macht neugierig.

Michail Glinka / Ruslan und Ljudmila PREMIERE

Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
Azim Karimov / Dirigent

Hamburgische Staatsoper, 9. November 2025

 von Jörn Schmidt 

Gegeben wurde „Ruslan und Ljudmila“ von Michail Glinka. Die Ouvertüre ist bei sinfonischen Konzerten sehr beliebt als Zugabe oder launiger Einstieg in das Programm. Das ganze Werk hört man indes selten. „Auf den Punkt 75: Tobias Kratzer als Talentscout
Hamburgische Staatsoper, 9. November 2025“
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Michail Glinkas Zauberoper „Ruslan und Ljudmila“ überzeugt musikalisch, szenisch ist die Aufführung überfrachtet

Alexander Roslavets (Swetosar), Alexei Botnarciuc (Farlaf), Nicky Spence (Bajan / Finn), Barno Ismatullaeva (Ljudmila), Ilia Kazakov (Ruslan), Artem Krutko (Ratmir); rechts hinter Ismatullaeva die Chorleiterin Alice Meregaglia (Foto: RW)

Der junge Bass Ilia Kazakov sang einen bewunderungswürdigen Ruslan. Mit balsamischem Timbre, vollem Klang in der Tiefe und Kraft in der Höhe sowie unbedingtem Gestaltungswillen geriet seine Arie O Pole Pole im zweiten Akt  zum gesanglichen Höhepunkt des Abends.

Ruslan und Ljudmila
Große Zauberoper in 5 Akten von Michail Glinka

Handlung nach dem Poem von Alexander Puschkin

Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
Azim Karimov, musikalische Leitung

Solovioline: Konradin Seitzer

Inszenierung, Bühne und Kostüme: Alexandra Szemerédy und Magdolna Parditka

Hamburgische Staatsoper, 9.11.2025, Premiere

von Dr. Ralf Wegner

Ich kannte diese Oper bis auf die Ouvertüre bisher nicht und las in Opernbüchern und bei Wikipedia nach, hörte mir außerdem auf YouTube Ljudmilas große Arie im ersten Akt mit Olga Peretyatko an. Die verworrene Handlung muss man mindestens dreimal rekapitulieren, um einen auch nur ungefähren Durchblick zu erhalten. „Michail Glinka, Ruslan und Ljudmila
Hamburgische Staatsoper, 9. November 2025, PREMIERE“
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Klein beleuchtet kurz 65: Glinkas „Ruslan und Ljudmila“ enttäuschen an der Hamburgischen Staatsoper

Regieteam und Ensemble; Foto Patrik Klein

Die Partylaune deckte am Ende viele Unzulänglichkeiten ab!

Ruslan und Ljudmila
Musik von Michail Glinka

Musikalische Leitung: Azim Karimov
Chor der Hamburgischen Staatsoper
Philharmonisches Staatsorchester Hamburg

Inszenierung, Bühne und Kostüme: Alexandra Szemerédy, Magdolna Parditka

Video: Janic Bebi
Licht: Bernd Gallasch
Chor: Alice Meregaglia
Dramaturgie: Katinka Deecke, Judith Wiemers

von Patrik Klein

Ich gebe zu, dass ich diese Oper zum ersten Mal auf der Bühne erlebte. So richtig mitgerissen hat mich die Musik jedoch nicht. Flott war sie zwar, besonders die bekannte Ouvertüre, aber die langen drei Stunden eher zäh und nur wenige genüssliche Highlights. „Klein beleuchtet kurz 65: Glinkas „Ruslan und Ljudmila“
Hamburgische Staatsoper, 9. November 2025 PREMIERE“
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Hamburg: Die Staatsoper reüssiert mit „Ruslan und Ljudmila“

Ruslan und Ljudmila, Barno Ismatullaeva © Matthias Baus

Nach einem umjubelten Saisonauftakt („Das Paradies und die Peri“) wurde mit Mikhail Glinkas „Ruslan und Ljudmila“ auch die erste „richtige“ Opernpremiere der Kratzer-Ära vom Hamburger Publikum lautstark gefeiert. Vor allem das Titelpaar um Barno Ismatullaeva und Ilia Kazakov räumte am Premierenabend die Bühne ab, auch die obligatorischen Regie-Buhs durften natürlich nicht fehlen.   

Die Hamburgische Staatsoper, 9. November 2025  PREMIERE

Ruslan und Ljudmila
Musik von Michail Glinka

Azim Karimov, Musikalische Leitung
Philharmonische Staatsorchester
Alexandra Szemerédy & Magdolna Pardika Inszenierung, Bühne und Kostüme

Libretto von Konstantin Bakturin, Walerijan Schirkow, Nestor Kukolnik, Michail Godenow, Nikolai Markewitsch und Michail Glinka nach Alexander Puschkin  

von Johannes Karl Fischer

Für einen größeren Teil des Publikums dürfte diese erste „richtige“ Bühnenpremiere der Ära Kratzer Neuland sein, weder Mikhail Glinka noch seine Oper „Ruslan und Ljudmila“ haben einen wirklichen Stammplatz in der Klassikwelt. Wobei… vor einigen Jahren sorgte dieser Komponist im Rahmen der Umbenennung eines Berliner U-Bahnhofs zwar außermusikalisch, dafür aber bundesweit für Schlagzeilen. Vielleicht erinnerte sich ja der eine oder die andere daran, als gleich mehrfach an diesem Opernabend tatsächlich eine blechblaue Moskauer U-Bahn über die Bühne rollte. „Michail Glinka, Ruslan und Ljudmila
Hamburgische Staatsoper, 9. November 2025 PREMIERE“
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Joel Frederiksens Booke of Songs: ist ein Herzschlag, der vom Barock ins heute pulst

Foto: Das Ensemble Phoenix Munich beim Schlussapplaus © Frank Heublein

So nah darf man diesen Künstlern sein! So im Moment bin ich im Konzert, in dem Joel Frederiksen mit seiner Band seine Empfindungen in eine zarte gefühlvolle wahrhaftige musikalische Reise gießt.

A Place Of Green
The First Booke Of Songs von Joel Frederiksen, Teil II

Ensemble Phoenix Munich
Sopran, Laute Emma-Lisa Roux
Viola da Gamba Hille Perl
Sopran, Viola da Gamba Lucine Mesaelian
Perkussion Murat Coşkun
Bass, Laute, Songs, Leitung Joel Frederiksen

Bayerisches Nationalmuseum, München, 9. November 2025

von Frank Heublein

An diesem Sonntagnachmittag führt das Ensemble Phoenix Munich im Mars-Venus-Saal des Bayerischen Nationalmuseums in München das Programm „A Place of Green“ auf. Damit präsentiert das Ensemble den zweiten Teil des First Booke of Songs, komponiert von Ensemble-Leiter Joel Frederiksen. Manchmal schreibt er angepasst für eine bestimmte Stimme, deren Möglichkeiten er kennt. Die er kompositorisch zugleich herausfordert. Doch zugleich bleibt er pragmatisch wie sein Vorbild Thomas Campion. Seine Musik darf und soll in ganz unterschiedlichen Formationen aufgeführt werden können. „Ensemble Phoenix Munich, A Place Of Green
Bayerisches Nationalmuseum, München, 9. November 2025“
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DIE MONTAG-PRESSE – 10. NOVEMBER 2025

Jacquelyn Wagner, Diana Haller, Michael Spyres, Sylvain Cambreling, Hans Jürgen Schatz © Daniel Dittus

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE MONTAG-PRESSE –
10. NOVEMBER 2025

Hamburg/Laeiszhalle
Michael Spyres’ doppelte Spitzenkarriere nimmt Fahrt auf
Selten war die Laeiszhalle so aus dem Häuschen wie bei dieser glanzvollen Symbiose von Manns Zauberberg und Verdis Zauberwelt. Michael Spyres sang gleich mehrere Schlager-Arien aus dem Tenor- und Bariton-Repertoire, sensationell jonglierte er Stimmfächer und Stile auf der Bühne!
Von Johannes Karl Fischer
Klassik-begeistert.de

„DIE MONTAG-PRESSE – 10. NOVEMBER 2025“ weiterlesen

Alice Meregaglia: "Wir wollen durch unsere Musik und unsere Besonderheit berühren", Teil III

Alice Meregaglia © Jean-Marc Angelini

Belcanto, Immanuel Kant und Zen-Buddhismus  –  Leidenschaften einer starken Persönlichkeit

Vom Lago di Varese über den Canal Grande und die Weser an die Elbe – Die neue Zeitrechnung an der Hamburgischen Staatsoper begann fulminant mit dem neuen Intendanten und Regisseur Tobias Kratzer, der mit Schumanns „Das Paradies und die Peri“ seine erste erfolgreiche Arbeit präsentierte und mit einem neuen Führungsteam frischen Wind in das Haus am Dammtor bringt – eine weitere Schlüsselstelle des Hauses wurde neu besetzt mit der jungen italienischen Chordirektorin Alice Meregaglia.

klassik-begeistert im Interview mit der neuen Chordirektorin  an der Hamburgischen Staatsoper, Teil III

von Patrik Klein

Sie ist jung und dennoch sehr erfahren, arbeitete als Chordirektorin in Bremen und Darmstadt, ist an internationale Opernhäuser und Festivals eingeladen (z.B. Bayreuther Festspiele-Jubiläum in 2026, Bregenzer Festspiele, Elbphilharmonie, Opéra national du Rhin, Opéra de Nice, Slovak National Theater in Bratislava…), ist Preisträgerin des Kurt-Hübner- Preises 2018, unterrichtet Rezitativgestaltung und Singen in Italienisch an der Hochschule Bremen und tritt nun in die breiten Fußstapfen von Eberhard Friedrich, der den Chor der Hamburgischen Staatsoper und der Bayreuther Festspiele in die Hände junger Nachfolger legte.

klassik-begeistert: Ihr Vorgänger Eberhard Friedrich hatte ja die Aufgabe, mit dem Chor ein stattliches Repertoire mit über 30 verschiedenen Produktionen pro Saison zu pflegen und aufrecht zu erhalten. Diese Vielseitigkeit des Repertoires wurde von der neuen Intendanz recht deutlich gekürzt um fast 30%, um u.a. auch die komplexen Prozesse innerhalb des Hauses zu entlasten. Ob sich das für die Qualität spürbar auswirken wird, muss sich in den kommenden Jahren erst noch zeigen. „Interview: kb im Gespräch mit Alice Meregaglia, Chordirektorin, Teil III
Hamburgische Staatsoper, 10. November 2025“
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„Die Tränen, die wir nicht weinen, fallen alle in unsere Seele zurück“: Massenets „Werther“ ist ein „drame lyrique“ in Bestform

Foto: Werther Oldenburg (c) Stephan Walzl

Mal ehrlich – würden Sie einen freien Abend eher mit der Lektüre von Goethes Briefroman „Die Leiden des jungen Werthers“ oder dem Besuch einer gelungenen Inszenierung von Jules Massenets Opernadaption verbringen? Na also – so funktioniert Rezeption. Die französisch-romantische Interpretation eines deutschen „Sturm und Drang“-Werks präsentierte in bewährt überzeugender Qualität das Staatstheater Oldenburg am 8. November 2025.

Oldenburgisches Staatstheater, Großes Haus, 8. November 2025, PREMIERE

Jules Massenet, Werther

Vito Cristofaro, Dirigent

Paride Cataldo, Tenor
Anna Dowsley, Mezzosopran
Arthur Bruce, Bariton
Seungwon Lee, Bass
Seumas Begg, Tenor
Irakli Atanelishvili, Bass

Kinder- und Jugendchor des Oldenburgischen Staatstheaters
Oldenburgisches Staatsorchester

Kai Anne Schuhmacher, Inszenierung

von Dr. Andreas Ströbl

Hat sich Massenet an deutschem Kulturgut „vergriffen“?

Die Diskussion, ob der deutsche Nationalheilige Goethe durch die musikalische Verarbeitung von Komponisten aus dem Erzfeind-Nachbarland Schaden nehmen könnte, ist so alt und grau wie der Bart Friedrich Wilhelms I. auf dem Gemälde „Die Proklamierung des deutschen Kaiserreiches“ von Anton von Werner. „Jules Massenet, Werther
Oldenburgisches Staatstheater, 8. November 2025, PREMIERE“
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