Matthew Halls hebt mit der Matthäus-Passion ab in göttliche Sphären

Matthew Halls © Benjamin Ealovega 2022

Wenn es vor Schönheit schmerzt, ist sonst Teodor Currentzis nicht fern. Unter den Händen von Matthew Halls erreicht die Matthäuspassion dieselbe Wirkung. Aufgrund der Wiener Symphoniker schwebt man auf Wolke sieben. Die Wiener Singakademie verhilft im Wiener Konzerthaus endgültig zur Apotheose – der Erhebung des Menschen zum Göttlichen.

 Johann Sebastian Bach, Matthäus-Passion


Wiener Konzerthaus, Großer Saal, 17. März 2024

von Jürgen Pathy

„Das dürfte ausverkauft sein – so viel Leut’ hab ich noch nie gesehen“. Bereits vor dem Konzert staunende Gesichter, wohin man blickt. Nach dem Konzert schwebt man dann mindestens zehn Zentimeter über dem Boden. Die Sorge, Bachs längstes Werk – über zweieinhalb Stunden dauert es – könnte zu einem dick-ausgewalzten Brei verkommen, erweist sich als unbegründet.

„Johann Sebastian Bach, Matthäus-Passion
Wiener Konzerthaus, 17. März 2024“
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Bayerische Staatsoper Motto Spielzeit 2024/25: „Aus dem Leben durch die Liebe“

Bayerische Staatsoper – Nationaltheater © Wilfried Hösl

Bayerische Staatsoper
, München, 16. März 2024

Spielzeitpräsentation der Bayerischen Staatsoper für die Spielzeit 2024/25 mit Serge Dorny, Vladimir Jurowski und Laurent Hilaire

von Frank Heublein

Die inhaltliche Vorstellung der nächsten Spielzeit wird umrahmt von – im Spitzenrestaurant würde ich von l’Amuse-Gueule sprechen, dem „Gruß aus der Küche“. So startet die Präsentation an diesem Vormittag. Der „Chefkoch“ persönlich, also Generalmusikdirektor Jurowski begleitet Sopranistin Seonwoo Lee und Bariton Vitor Bispo aus dem hiesigen Opernstudio beim Duett “Là ci darem la mano” aus „Don Giovanni“ am Klavier. Diese Oper ist eine der 9 Opernpremieren der folgenden Spielzeit und zugleich die letzte der drei Opern des Mozart-Da Ponte Zyklus. „Spielzeitpräsentation der Bayerischen Staatsoper für die Spielzeit 2024/25 mit Serge Dorny, Vladimir Jurowski und Laurent Hilaire
Bayerische Staatsoper, München, 16. März 2024“
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DIE SONNTAG-PRESSE – 17. MÄRZ 2024

 Vladimir Jurowski (links im Bild)und Serge Dorny © Bayerische Staatsoper

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DIE SONNTAG-PRESSE – 17. MÄRZ 2024

München/Bayerische Staatsoper
„Unser Spielplan ist politisch“:
Serge Dorny über die nächste Saison an der Bayerischen Staatsoper
MuenchnerMerkur.de

Was bringt die neue Spielzeit?
Die Bayerische Staatsoper hat ihre neue Saison vorgestellt. Beginnen wird sie im Herbst mit Wagners „Rheingold“: Auftakt zu einem neuen „Ring“. Währenddessen herrscht Ungewissheit, ob Staatsintendant Serge Dorny und Generalmusikdirektor Vladimir Jurowski über 2026 hinaus bleiben dürfen. Dorny bewirbt sich auch in Salzburg.
BR-Klassik.de

In München startet ein neuer Ring
Die Bayerische Staatsoper hat sich viel vorgenommen: Bis 2027 soll ein neuer «Ring» vollendet werden. Starten soll es im Herbst – mit einem Regisseur, der hohe Erwartungen weckt. Die Bayerische Staatsoper bringt in der kommenden Spielzeit eine Neuauflage von Richard Wagners «Der Ring des Nibelungen» auf die Bühne – unter Leitung von Regisseur Tobias Kratzer und Generalmusikdirektor Vladimir Jurowski. Den Start macht die Oper «Rheingold» am 27. Oktober als erste Premiere der neuen Saison. 2027 werde das vierteilige 15 Stunden lange Gesamtkunstwerk vollendet sein, teilte die Oper am Samstag in München mit. Kratzer gilt derzeit als einer der begehrtesten Regisseure. 2022 wurde seine Premiere von «Tannhäuser» bei den Richard-Wagner Festspielen in Bayreuth gefeiert.  Zur Spielzeit 2025/2026 wird er Intendant der Staatsoper Hamburg.
FraenkischerTag.de

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Schammis Klassikwelt 26: Wenn es im Liederabend bellt, miaut, wiehert, zwitschert …

Derek Collins: “The Country Band”

Lebendige Tiere haben auf der Opernbühne oder im Konzerthaus nichts verloren. Da sollte man sich mit dem “gewöhnlichen Bagagi” begnügen: zwitschernde Soprane, schnatternde Alte, blökende Tenöre, röhrende Baritone und brummende Bässe. Dazwischen ein Dirigent, der wild herumfuchtelt wie ein Zirkusdirektor, um alle zu bändigen. Nicht zu vergessen das Publikum, das, wie ein Pfau aufgeplustert, sich teilweise benimmt wie im Schweinestall!

von Jean-Nico Schambourg

Tiere stehen im Mittelpunkt von unzähligen Opern und Oratorien. In Haydns “Schöpfung” wird fast das ganze Tierreich aufgezählt. Die Vogelwelt spielt nicht nur in Braunfels “Die Vögel” eine zentrale Rolle.

Auch Wagner scheint eine Vorliebe für das Gefieder gehabt zu haben, begegnen wir doch in seinen Opern einem Waldvöglein, einem Schwan, einer Taube, sofern diese nicht vorher in Webers “Freischütz” abgeschossen wurde. In fröhlicheren Werken taucht ebenfalls das eine oder andere Klein- und Großvieh auf: Zsupáns Schweine im “Zigeunerbaron”, die Fliege in Offenbachs “Orpheus in der Unterwelt”. Unzählige andere Tiere sind in Bühnenwerken aufgelistet und stellen Regisseure vor die schwierige Aufgabe deren Darstellung.

Einfacher hat man es da im Liederabend. Auch für diese Kunstgattung wurden die verschiedensten Tiere von den Komponisten verewigt. Ich will hier einige dieser “tierischen” Kompositionen aus meinem eigenen Lied-Repertoire vorstellen. „Schammis Klassikwelt 26: Wenn es im Liederabend bellt, miaut, wiehert, zwitschert…
klassik-begeistert.de, 17. März 2024“
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Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen und der junge Stardirigent Peltokoski brillieren mit romantischem Schmacht und Schmackes im Sendesaal

TARMO PELTOKOSKI, 2021 © www.peterrigaud.com

Carte blanche Nr. 1

Programm:

Ralph Vaughan Williams: Sinfonie Nr. 5 D-Dur

Arnold Schönberg: „Verklärte Nacht“ op. 4
(Bearbeitung für Streichorchester vom Komponisten, Revision 1943)

Johannes Brahms: Klavierquartett Nr.1 g-Moll op. 25

Tarmo Peltokoski   Dirigent und Klavier
Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen

Sendesaal Bremen, 15. März 2024

von Gerd Klingeberg

Romantische bis spätromantische Hochkaräter sind angekündigt für „Carte blanche Nr. 1“. So heißt das neue Konzertformat, zu der die Deutsche Kammerphilharmonie erstmalig in den bis auf den letzten Platz besetzten Bremer Sendesaal eingeladen hat. Für die Programmabfolge ist diesmal einzig und allein der dirigentische Superstar Tarmo Peltokoski verantwortlich. „Carte blanche Nr. 1, Deutsche Kammerphilharmonie Bremen
Sendesaal Bremen, 15. März 2024“
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DIE SAMSTAG-PRESSE – 16. MÄRZ 2024

Sir Antonio Pappano © Musacchio & Ianniell

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DIE SAMSTAG-PRESSE – 16. MÄRZ 2024

„Wir müssen Oper besser verkaufen“: Antonio Pappano im Interview
Vor einem Jahr hat Sir Antonio Pappano Schluss gemacht mit dem Dasein als Chefdirigent eines Musiktheaters, als er das Royal Opera House in London verließ. Auch der Accademia di Santa Cecilia ist der 64-Jährige nur noch als Gast verbunden. Mit ihr bestreitet der Brite trotzdem die diesjährigen Salzburger Osterfestspiele, im Zentrum steht Ponchiellis „La Gioconda“.
MuenchnerMerkur.de

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„Die Arbeit mit Brigitte Fassbaender ist ein ganz großes Geschenk!“  

Die drei „Elektrikerinnen“ Trine Møller, Edna Prochnik und Lena Kutzner. Photo: Andreas Ströbl

Die Wogen der Begeisterung schlagen hoch, sowohl beim Publikum als auch bei den Musikjournalisten: Richard Strauss’ „Elektra“ in der Inszenierung am Lübecker Theater wird seit der Premiere am 27. Januar zu Recht als Ausnahme-Produktion gefeiert, die den Vergleich mit Aufführungen an den ganz großen Häusern nicht zu scheuen braucht.

Im Interview erzählen die drei Protagonistinnen, was die Entwicklung dieses Psychodramas so besonders macht und wie es war, mit Brigitte Fassbaender zu arbeiten.

Das Interview mit den Sopranistinnen Trine Møller (Elektra) und Lena Kutzner (Chrysotemis) sowie der Mezzosopranistin Edna Prochnik (Klytämnestra) führten die Dres. Regina und Andreas Ströbl.

klassik-begeistert: Wir haben hier die Crème de la Crème der Lübecker „Elektra“ am Tisch, also die Titelheldin, ihre Schwester und beider Mutter. In der dritten Vorstellung habt ihr eine Aufführung hingelegt, die noch schrecklicher, schöner und aufrüttelnder war als die Premiere. Kommt ihr jetzt allmählich in eine Art Routine oder kocht euch jedes Mal das Blut?

Trine Møller: Auf keinen Fall ist es Routine! Die „Elektra“ ist so eine wahnsinnig große und tiefgehende Rolle. Es ist blutiger Ernst und das bleibt auch so. Ich versuche jedes Mal, das neu zu erleben. „Interview mit den Sopranistinnen Trine Møller (Elektra), Lena Kutzner (Chrysotemis) und Edna Prochnik (Klytämnestra)
Theater Lübeck, 15. März 2024“
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„Fantasie ist das Auge der Seele“ – Die neue Intendantin der Semperoper Dresden verspricht eine anregende Liaison aus Tradition und Gegenwart

Spielzeitheft 2024/25 © Semperoper Dresden

Spielzeit-Präsentation 2024/25

Semperoper Dresden, 14. März 2024

von Pauline Lehmann

Emphatisch hat die „Fantasie“ die Fackel der Begeisterung in ihrer Hand emporgehoben. Die Allegorie und die Musen der Theaterkünste, die auf dem Schmuckvorhang des Hauses zu sehen sind, stechen auf dem Cover des neuen Spielzeitheftes grellbunt ins Auge. „Stell dir vor,“ kündet das Motto, mit dem die designierte Intendantin, Nora Schmid, und ihr Team die kommende Opernsaison in der sächsischen Landeshauptstadt bewerben und an die Vorstellungskraft des Publikums appellieren. „Spielzeit-Präsentation 2024/25
Semperoper Dresden, 14. März 2024“
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Hansjörg Albrecht und der Carl-Philipp-Emanuel-Bach-Chor Hamburg bringen die Laeiszhalle in feierliche BACH-Uraufführungsstimmung… auch 250 Jahre nach dem Tod des Komponisten

Laeiszhalle, CPE-Bach-Chor © Johannes Fischer

Ein Bach’sche Uraufführung im Jahr 2024… gibt’s das noch? Ja, und zwar in der Hamburger Laeiszhalle in Form einer brandneuen Rekonstruktion der kaum gespielten Lukas-Passion. Sogar die Tagesthemen waren da! Bei der Uraufführung der Matthäus-Passion werden die wenigsten von uns dabei gewesen sein, doch gerade in so einer fantastischen Aufführung klingt auch dieses Werk nicht weniger souverän.  

Carl-Philipp-Emanuel-Bach-Chor Hamburg

Dresdner Festspielorchester

Julia Sophie Wagner, Sopran
Bettina Ranch, Alt
Daniel Johannsen, Evangelist
Andreas Post, Tenor
Matthias Winckhler, Bassbariton
Klaus Mertens, Bass

Hansjörg Albrecht, Leitung

Johannes Sebastian Bach: Lukas-Passion, Rekonstruktions-Pasticcio von Lorenz und Christoph Eglhuber

Laeiszhalle Hamburg, 12. März 2024

von Johannes Karl Fischer

Bachs Lukas-Passion ist so eine Sache. Also wissenschaftlich. Denn anders als die verschollene Markus-Passion – ja, der Thomaskantor hat ganz kirchentreu jedem Evangelisten eine Passion gewidmet – ist sie zwar überliefert, allerdings mit einem ganz großen Aber. Überliefert, aber wahrscheinlich nicht ganz von Bach. Er hat sie nie fertig geschrieben. Das wurde jetzt korrigiert und von der Familie Eglhuber rekonstruiert. Und so kommt man auch 2024 noch einmal an Bach’sche Uraufführungsstimmung! „Carl-Philipp-Emanuel-Bach-Chor Hamburg, Dresdner Festspielorchester
Laeiszhalle Hamburg, 12. März 2024“
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Rossinis „Siege de Corinthe“ erklingt mit Längen

Blu-ray Rezension:

Das Verdienst dieser Aufführung liegt in erster Linie in der Wiederherstellung der Originalfassung, aber am Ende sind es die brillanten Sänger, die selbst die hochkarätig besetzte Plattenaufnahme der 1970er Jahre vergessen machen, und das Ohr erfreuen.

Gioachino Rossini
Le siège de Corinthe

Orchestra Sinfonica Nazionale della RAI
Roberto Abbado

staged by Carlus  Padrissa
La Fura dels Baus

Unitel C Major 765904

von Peter Sommeregger

Diese Oper wurde 1826 am Théâtre Italien in Paris uraufgeführt, dessen Direktor Rossini zu jener Zeit war. Wie schon mehrfach zuvor arbeitete der Komponist ein früheres Werk, „Maometto Secondo“, um, und passte es dem speziellen Pariser Operngeschmack an. Obwohl die Uraufführung erfolgreich verlief, und sich die Oper lange auf den Spielplänen hielt, erfuhr sie in späteren Jahren zahlreiche Veränderungen und Entstellungen, die von Rossini nicht autorisiert waren. „Blu-ray Rezension: Gioachino Rossini, Le siège de Corinthe
klassik-begeistert.de, 15. März 2024“
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