Daniels Anti-Klassiker 55: Gershwins „Rhapsody in Blue“ ist die Quintessenz vom Publikumsüberdruss an der „Kunstmusik“

George Gershwin © Joe Ciardiello

Irgendwann sollten eigentlich alle Klischees eines Genres erkannt sein. Doch die Klassische Musik beweist durch Vielseitigkeit und einen fast fundamentalistischen Hang zur Tradition, dass auch die Welt ihrer Klischees vielseitig ist. So zeigte unser Autor in der Vergangenheit bereits 50 Klischees in der Klassischen Musikkultur. Doch damit ist es noch nicht getan. Denn die Aufführungspraxis schafft stets neue.

Zehn neue Folgen widmen sich weiteren so genannten „Klassikern“, von denen man so übersättigt wird, dass sie zu nerven beginnen. Auch dies sind natürlich keine minderwertigen Werke. Doch durch ihre Stellung im Konzertbetrieb ist es an der Zeit, ihnen teils sarkastisch, teils brutal ehrlich zu begegnen, um zu ergründen, warum sie so viel Aufmerksamkeit erhalten.

von Daniel Janz

Wer kennt sie nicht, die „Rhapsody in Blue“? Glaubt man Radiostationen und Konzerthäusern, dann gehört dieses Werk zu den meistgespielten Stücken der Konzertmusik. Regelmäßig thront es in Hitlisten der „Klassischen Musik“ ganz oben, oftmals sogar in den Top 10 der Zuhörerlieblinge. Es scheint, als wäre dies ein Publikumsmagnet und Lieblingsstück der breiten Mehrheit schlechthin. Dabei könnte es kaum ein Stück geben, das weniger mit „Klassischer Musik“ zu tun hat… „Daniels Anti-Klassiker 55: Gershwins „Rhapsody in Blue“
klassik-begeistert.de, 12. Januar 2025“
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DIE SONNTAG-PRESSE – 12. JANUAR 2025

Iván Fischer © Stiller Àkos

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DIE SONNTAG-PRESSE – 12. JANUAR 2025

Berlin/Konzerthaus
Mittendrin: Iván Fischer dirigiert die Wahrheit – ein mitreißender unvergesslicher Abend
Füher hieß es Stereo, heute heißt es wohl Dolby Surround, und in all diesen Fällen strebten HiFi-Begeisterte danach, sich von allen Seiten mit Klängen zu umgeben. Was für ein sinnloses, ja lächerliches Unterfangen das ist, führt das Konzerthausorchester Berlin mehrmals jährlich mit seinen MITTENDRIN-Konzerten vor, für die ein jeder Parkett- oder Rangkarten erwerben kann. Zu empfehlen ist natürlich Parkett, weil man dann mitten im Orchester sitzt, das sich wiederum über das ganze Parkett verteilt. Iván Fischer praktiziert dieses Format seit einer ganzen Reihe von Jahren, und das Erlebnis, das er seinem Publikum damit bereitet, ist unbeschreiblich. Also – nicht ganz. Einige Aspekte lassen sich sehr einfach benennen…
Von Sandra Grohmann
Klassik-begeistert.de

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Auf den Punkt 40: Perfect Match… Vorsicht bei Kontaktanzeigen

Richard Wagner / Der fliegende Holländer

Tomasz Konieczny © Kinga Karpati & Daniel Zarewicz

Rechtzeitig zur Wiederaufnahme von Richard Wagners Fliegendem Holländer an der Staatsoper Hamburg wurde mir von einem Whistleblower ein historisches Dokument zugespielt. Eine Kontaktanzeige aus der norwegischen Tageszeitung Dalands Nyheter vom 2. Januar 1843. Höchste Zeit für eine investigative Reportage.

Chor der Hamburgischen Staatsoper
Philharmonisches Staatsorchester Hamburg

Kent Nagano / Dirigent

Tomasz Konieczny / Der Holländer
Wendy Bryn Harmer / Senta
Liang Li / Daland

Staatsoper Hamburg, 8. Januar 2025

von Jörn Schmidt

Bevor man so brisantes Material veröffentlicht, muss man zunächst die Echtheit prüfen. Der unlängst verstorbene Kollege Gerd Heidemann weiß, wovon ich rede. Gab es 1843 eigentlich schon Kontaktanzeigen, habe ich mich zunächst gefragt. „Auf den Punkt 40: Perfect Match… Vorsicht bei Kontaktanzeigen
Staatsoper Hamburg, 8. Januar 2025“
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DIE SAMSTAG-PRESSE – 11. JANUAR 2025

Vladimir Jurowski © Wilfried Hösl

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DIE SAMSTAG-PRESSE – 11. JANUAR 2025

Wien/Konzerthaus
Vladimir Jurowski präsentiert ein beeindruckendes Mahler-Bild
Mahlers 6. Symphonie hat offenbar immer Saison und wenn man das „gemeine Volk“ auf dieses Werk anspricht, hört man meistens reflexartig von den Hammerschlägen im Finalsatz. Dieses Werk hat jedoch viel mehr zu bieten; Vladimir Jurowski lässt uns mit den exzellenten Wiener Symphonikern an einem Superkonzert teilhaben
Von Herbert Hiess
Klassik-begeistert.de

Nachruf auf Otto Schenk: „Ich wurde Schauspieler, weil ich nichts anderes kann“
Der Schauspieler, Regisseur, Theaterdirektor und Geschichtenerzähler starb im Alter von 94 Jahren. Einen Künstler in dieser Universalität wird es wohl nie wieder geben.
Kurier.at

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Vladimir Jurowski präsentiert ein beeindruckendes Mahler-Bild

Vladimir Jurwoski © W. Hösl

Mahlers 6. Symphonie hat offenbar immer Saison und wenn man das „gemeine Volk“ auf dieses Werk anspricht, hört man meistens reflexartig von den Hammerschlägen im Finalsatz. Dieses Werk hat jedoch viel mehr zu bieten; Vladimir Jurowski lässt uns mit den exzellenten Wiener Symphonikern an einem Superkonzert teilhaben.

Gustav Mahler
Symphonie Nr. 6 in a-moll

Wiener Symphoniker
Dirigent   Vladimir Jurowski

Konzerthaus Wien, 9. Jänner 2025

von Herbert Hiess

Es ist schon irgendwie erheiternd; erst hört man jahrelang nichts von dieser Symphonie und dann innerhalb nicht einmal eines Jahres gleich drei Aufführungen.

„Wiener Symphoniker, Vladimir Jurowski, Dirigent
Konzerthaus Wien, 9. Jänner 2025“
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Mittendrin: Iván Fischer dirigiert die Wahrheit – ein mitreißender, unvergesslicher Abend

Konzerthaus Berlin, Außenansicht, Abend © Felix Löchner / Sichtkreis

Wie ich ein Rindvieh auf einem Dach hörte, das sich als Giraffe verkleidet hatte und vom Karneval in Rio nach Hause tänzelte. Ein seltenes Vergnügen! 

MITTENDRIN

Konzerthausorchester Berlin
Iván Fischer  Dirigent

Darius Milhaud: Le bœuf sur le toit
Erik Satie: Gymnopédie Nr. 1, für Orchester bearbeitet von Claude Debussy
Erik Satie: Gnossienne Nr. 3, für Orchester bearbeitet von Francis Poulenc
Maurice Ravel: La Valse – Poème choréographique für Orchester

Konzerthaus Berlin, 9. Januar 2025

von Sandra Grohmann

Füher hieß es Stereo, heute heißt es wohl Dolby Surround, und in all diesen Fällen strebten HiFi-Begeisterte danach, sich von allen Seiten mit Klängen zu umgeben. Was für ein sinnloses, ja lächerliches Unterfangen das ist, führt das Konzerthausorchester Berlin mehrmals jährlich mit seinen MITTENDRIN-Konzerten vor, für die ein jeder Parkett- oder Rangkarten erwerben kann. Zu empfehlen ist natürlich Parkett, weil man dann mitten im Orchester sitzt, das sich wiederum über das ganze Parkett verteilt.

„MITTENDRIN Konzert
Konzerthaus Berlin, 9. Januar 2025“
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Geschmeidig und zerklüftet: Rachmaninow und Tschaikowsky beeindrucken in Freiburg

Yefim Bronfman © Frank Stewart

Nicht nur das Publikum applaudierte dankbar und reichlich, sondern auch das Orchester trampelte für seinen Dirigenten Applaus. Das große Konzerthaus Freiburg war ausverkauft. Bitte mehr davon!

Konzerthaus Freiburg, 14. Oktober 2024

Sergej Rachmaninow (1873-1943)  Klavierkonzert Nr. 3 d-Moll op. 30
Peter Tschaikowsky (1840-1893)  Symphonie Nr. 4 f-Moll op. 36

NDR Elbphilharmonie Orchester
Alan Gilbert / Dirigent
Yefim Bronfman / Klavier

von Julian Führer

Sergej Rachmaninow steht für den pianistischen Brückenschlag von Russland zur westlichen Welt, für neue pianistische Welten, hochartifizielle Klangkunstwerke, je nach Qualität der Umsetzung auch für musikalischen Kitsch: Das zweite Klavierkonzert ist so „schön“, dass man es schon oft als „Soundtrack“ für eine vordergründig passende sentimentale Handlung benutzt hat.

Doch Rachmaninow hat noch ein weiteres Klavierkonzert geschrieben, das man sehr viel seltener die Gelegenheit zu hören hat. Das NDR Elbphilharmonie Orchester ist mit diesem Programm auf Tournee gegangen und war unter Alan Gilbert im Konzerthaus Freiburg mit seiner hervorragenden Akustik zu Gast. „Yefim Bronfman, Alan Gilbert und NDR Elbphilharmonie Orchester
Konzerthaus Freiburg, 14. Oktober 2024“
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DIE FREITAG-PRESSE – 10. JANUAR 2025

Der Rosenkavalier/Otto Schenk © Wiener Staatsoper

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DIE FREITAG-PRESSE – 10. JANUAR 2025

1930–2025. Schauspiellegende Otto Schenk verstorben
Der Wiener Grantler und Possenreißer verkörperte wie kein zweiter Österreicher vor ihm den Genius der Unbeholfenheit
DerStandard.at

Trauer um eine Legende: Otto Schenk im Alter von 94 Jahren gestorben
Österreich trauert um ein „theatralisches Jahrhundertgenie“: Otto Schenk hat am Donnerstagmorgen im Alter von 94 Jahren die Bühne für immer verlassen. Über sieben Jahrzehnte prägte der Wiener die Schauspielhäuser und Opern dieser Welt. Weit über 70 Jahre stand Otto Schenk als Schauspieler auf der Bühne, hat sich aber auch als Theater- und Opernregisseur einen Namen gemacht. Darüber hinaus leitete der Wiener von 1988 bis 1997 das Theater in der Josefstadt. Nun starb der Vielbeschäftigte, der bis zuletzt mit Lesungen das Publikum erfreute, in den frühen Morgenstunden des Donnerstags im Alter von 94 Jahren in seinem Haus am Irrsee. Dies gab sein Sohn Konstantin Schenk bekannt.
krone.at

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Der Mensch liegt in größter Not, damals wie heute

Vladimir Jurowski, Georg Nigl, Nicholas Ofczarek © Wiener Staatsoper / Michael Pöhn

Drei Künstler vereinten Musik und Literatur zu einer bewegenden, erschütternden Anklage gegen Krieg und Unmenschlichkeit. Sie ist heute so aktuell wie seit je. Als Zeugen der Anklage wurden Gustav Mahler, Hanns Eisler und Karl Kraus aufgeboten.

Die letzten Tage der Menschlichkeit?

Lieder von Gustav Mahler, Hanns Eisler und Pete Seeger
Auszüge aus “Die letzten Tage der Menschheit” von Karl Kraus

Georg Nigl, Bariton
Nicholas Ofczarek, Sprecher
Vladimir Jurowski, Klavier

Wiener Staatsoper, 8. Jänner 2025

von Dr. Rudi Frühwirth

“S’ist leider Krieg” sang schon Matthias Claudius in seinem “Kriegslied” des Jahres 1778. Für Karl Kraus, der den Dichter hoch verehrte, war dieses “leider” der “tiefste Komparativ von Leid”.  Und heute ist, wie so oft in der Geschichte der Menschheit, leider wieder Krieg, gar nicht so weit von uns. „Konzert Nigl, Ofczarek, Jurowski
Wiener Staatsoper, 8. Jänner 2025“
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Des Pianisten Pilsans flinke Finger tanzen in atemberaubenden Tempi über die Klaviatur

Photo © Rolf Schoellkopf 

Auf schwarzen und weißen Tasten: „The dancing Piano“

Carl Maria von Weber: „Aufforderung zum Tanz“ op.65
Frédéric Chopin: „Barcarolle“ op. 60
Alfred Grünfeld: „Soirée de Vienne“ op. 56
Franz Liszt: „Rigoletto-Paraphrase“
George Enescu: „Rumänische Rhapsodie Nr. 1
Robert Schumann: „Arabeske“ op. 18 / „Carnaval“ op 9

Aaron Pilsan  Klavier

Sendesaal Bremen, 8. Januar 2025

von Dr. Gerd Klingeberg

Die „Aufforderung zum Tanz“ mag eingangs noch etwas schüchtern, zurückhaltend wirken. Ganz lebensnah eben. Doch schon bald überwiegt Eleganz und forsche Unbeschwertheit der mal weniger, mal weiter ausgreifenden Bewegungen bei zunehmend gesteigertem Metrum. „Aaron Pilsan, Klavier
Sendesaal Bremen, 8. Januar 2025“
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