Demis Volpi ist beim Hamburg Ballett nicht mehr zu halten

John Neumeier und Demis Volpi, dazwischen das Ballettzentrum (Fotos: Internetauftritt Hamburg Ballett, mittleres Foto: Google Earth)

Wie soll es weiter gehen? Wenn dem Hamburger Kultursenator der Ruf des Hamburger Balletts und damit der Hamburger Spitzenkultur am Herzen liegt, und das wäre derzeit seine hehrste Aufgabe, muss er die Führung auswechseln und Demis Volpi notfalls abfinden.

Ein Meinungsbeitrag von Dr. Ralf Wegner

In den Medien und vor allem von Seiten der Kulturbehörde wird das angeblich toxische Arbeitsklima breit thematisiert und eine Mediation bzw. ein Aufeinanderzugehen empfohlen. Wie der Erste Solist Alexandr Trusch aber zu recht dem NDR sagte, habe man in der Truppe untereinander kein Problem, sondern mit dem Chef. Und Trusch geht weiter, indem er Volpi mangelnde choreographische Qualitäten, handwerkliche Schwächen und offenbar auch fehlendes Interesse an den Stärken der Ensemblemitglieder vorhält. Und das wiegt aus Zuschauersicht schwerer als ein möglicherweise reparables Verhältnis zwischen dem Intendanten und seinen Tänzerinnen und Tänzern. „Kommentar: Demis Volpi – wie soll es weitergehen?
Hamburgische Staatsoper, 15. Mai 2025“
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Die Aushöhlung des Neumeier-Repertoires schreitet unter Demis Volpi voran – flüchten die Zuschauer?

Dornröschen, Bühnenbild von Jürgen Rose, in der Mitte Christopher Evans als Catalabutte (Foto: Kiran West)

Wie war es nur möglich, dass wir uns in so kurzer Zeit von John Neumeiers Repertoire so umfassend verabschieden müssen? Glaubt die Ballett-Intendanz tatsächlich, dass sich das knapp 1.700 Plätze fassende Haus regelhaft mit Mehrteilern oder Volpi-Choreographien wird füllen lassen?

Ein Meinungsbeitrag von Dr. Ralf Wegner „Warum verabschieden wir uns vom John-Neumeier-Repertoire?, Hamburg Ballett
Die Hamburgische Staatsoper, 12. Mai 2025“
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Hamburgische Staatsoper: Rückblick auf die Intendanz Georges Delnon (2015 - 2025)  

Georges Delnon, Intendant der Hamburgischen Staatsoper (Foto aus Journal 4 2021/22, re./li.: RW)

Unser Hamburger Haus atmet Tradition, hier stand schon Enrico Caruso auf der Bühne, und der Zuschauerraum ist mit seinen hängenden Logen durchaus denkmalwürdig für die Erbauungszeit in den 1950er-Jahren, lockt aber wohl niemanden wegen der Innenarchitektur ins Haus. Dafür sind große Namen als Kristallisationspunkte erforderlich, Sängerinnen und Sänger, die auch von weniger opernaffinen Besucherinnen und Besuchern gesehen und gehört werden wollen.

Ein Meinungsbeitrag von Dr. Ralf Wegner

Rückblickend war die Intendanz unter Georges Delnon nicht so schlecht, wie es manche Kritiker verlauten ließen. Und anders als kolportiert, erwies sich die erste Intendanz unter Rolf Liebermann nicht als so herausragend, wie sie nach der Erinnerung mancher Zeitgenossen gewesen sein soll.

Salome und Ariadne auf Naxos mit u.a. Asmik Grigorian bzw. Anja Kampe (Fotos RW,  15.11.23 / 05.02.25)

Nachfolgende Einschätzung ist zwar ganz subjektiv, aber unter analogen subjektiven Kriterien für alle 10 von mir erlebten Hamburger Opernintendanzen bei longitudinaler Sicht im Vergleich durchaus objektiv. „Kommentar: Rückblick Intendanz Georges Delnon
Hamburgische Staatsoper, 15. Mai 2025“
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Was heißt hier "Perfektionismusfalle"? – 4 kb-Autoren im Zwiegespräch

Paavo Järvi © Kaupo Kikkas

klassik-begeistert steht für Kompetenz, Meinung und Vielfalt.

Immer wieder berichten wir über 1 Ereignis, und 5 Autorinnen und Autoren haben bis zu 5 Standpunkte. Die Vielfalt macht’s, und heute kontert unser Bremer Autor Dr. Gerd Klingeberg unserem Autor Jörn Schmidt (Sylt / Hamburg). Tappt der weltweit anerkannte Künstlerische Leiter der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen (seit 2004), der Este Paavo Järvi, in die „Perfektionismusfalle“? Dirigiert er  ZU  perfekt?

Bitte lesen Sie auch – siehe unten – die Beiträge aus Köln (Dr. Brian Cooper), Bremen (Dr. Gerd Klingeberg) und Hamburg (Johannes Fischer und Jörn Schmidt).

Herzlich,
Andreas Schmidt, Herausgeber
„Dirigent in der Perfektionismusfalle?
klassik-begeistert.de, 12. Mai 2025“
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Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende...

Ein glücklicher Alexandr Trusch und ein strahlender John Neumeier nach einer überaus erfolgreichen Aufführung des Balletts Beethoven II im Jahre 2022 (Foto: RW)

Kommentar zur aktuellen Situation beim Hamburg Ballett

Warum soll die immense Schatzkiste, die John Neumeier in Hamburg mit kostbarsten Juwelen gefüllt hat, in der Elbe versenkt werden? Um sich anschließend mit Kunstkristallen zu schmücken?

von Dr. Ralf Wegner

Es ist aus Zuschauersicht geradezu furchtbar, Demis Volpi hat die Hamburger Ballett-Truppe gegen sich aufgebracht. Wie man hört und lesen kann, haben sich mehr als die Hälfte der Hamburger Tänzerinnen und Tänzer einer Art Petition an den Kultursenator Brosda angeschlossen: Der Erste Solist Alexandr Trusch, einer der weltbesten Tänzer, hat sich schriftlich an diesen gewandt, um das unter dem neuen Kapitän auf einen Eisberg zusteuernde Schiff des Hamburg Balletts noch aus der Gefahrenzone zu manövrieren. „Kommentar zur aktuellen Situation beim Hamburg Ballett
Hamburgische Staatsoper, 6. Mai 2025“
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Dreiunddreißig Regeln für den Konzertsaal

Hier ist er endlich, der lang ersehnte Verhaltenskodex für das 21. Jahrhundert. Für Köln und anderswo.

 von Brian Cooper, Bonn

Du hast eine Karte für ein klassisches Konzert erworben? Glückwunsch! Damit erwirbst Du das Recht, Dich für die Dauer des Konzerts so zu verhalten, wie Du möchtest. Denn Du bist einzigartig! Und das sollen die Anderen auch finden!

Nach Jahrzehnten genauester Beobachtung habe ich in mühevoller Kleinarbeit ein paar Punkte für Dich zusammengetragen. Hier findest Du sie nun: 33 nützliche Hinweise, die Dir helfen sollen, das „Event“ vollständig zu genießen. „Kommentar von Dr. Brian Cooper: Verhaltenskodex für das 21. Jahrhundert
klassik-begeistert.de, 28. April 2024“
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Glücksfall für Hamburg: Wir bekommen ein neues Opernhaus

Am Kirchenpauerkai (Foto: RW)

Insoweit ist es eine Gewinnsituation für den Opernbetrieb, der über erhebliche größere Räumlichkeiten verfügen wird, aber auch für die Stadt, die an prominenter Stelle an der Elbe einen architektonisch markanten Neubau erhält. Das Gebäude wird die Perlenschnur von der Hochhauskrone auf der St. Pauli-Anhöhe über St. Michaelis, den hohen Nikolaiturm und die Elbphilharmonie bis zum Elbtower hin ungemein bereichern.


von Dr. Ralf Wegner

Hamburg bekommt dank Michael Kühne ein neues Opernhaus, so erklärte es heute Mittag der Erste Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher bei einer Landespressekonferenz. Das Gelände auf dem in die Elbe ragenden Baakenhöft stellt die Stadt zur Verfügung und sorgt für den Flutschutz sowie den Sockel der Oper. Das kostet knapp 150 Mio. Euro. „Kommentar: Hamburg bekommt eine neue Oper
klassik-begeistert.de, 7. Februar 2025“
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Ohne Moos nix los: „Mein Freund Bunbury“ fällt in Berlin in die Spree

Foto © Jan Windszus Photography

Ein Kommentar von Ralf Krüger

Schade, einfach nur schade! Es hätte wieder ein Knüller werden können in Berlins Mitte. Ähnlich, wie „Messeschlager Gisela“ im letzten Sommer. Doch nun fällt alles ins schmutzige Wasser der Spree. „Kommentar: Budgetkürzungen KOB
komische Oper Berlin, 9. Januar 2025“
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Leicht, luftig und locker: Der musikalische Silvester-Report von klassik begeistert

klassik begeistert wünscht allen Autorinnen und Autoren sowie allen Leserinnen und Lesern einen geschmeidigen Flug ins hoffentlich friedvollere Jahr 2025.

Ich danke allen Klassik-Reportern für die Begeisterung, mit der sie ihrem Handwerk nachgehen. Nur durch Euer Engagement, Euer Wissen, Euer Gehör und vor allem durch Eure Schreibkunst ist klassik-begeistert.de zum größten deutschsprachigen Klassik-Blog in Deutschland, Österreich und der Schweiz aufgestiegen. Und das ohne Pause seit 2018.

Als kleines Silvester-Präsent gibt es für Euch / für Sie die wunderbare Silvester-Geschichte von kb-Autorin Dr. Petra Spelzhaus aus München. Wir wünschen viel Freude und Entspannung beim Lesen! AS

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von Dr. Petra Spelzhaus

Wer fiebert nicht das ganze Jahr auf diesen einen Moment hin? Im Dezember erhalten wir unsere Trackingdaten von Spotify als Jahresrückblick „Wrapped“ präsentiert. Welche Künstler und Songs wurden am häufigsten von uns aufgerufen? Die Analyse unseres Hörverhaltens erspart uns so manche Psychotherapie. Wurde ich vor einem Jahr noch als Retroromantikerin klassifiziert, so machte ich es dem Streamingdienst dieses Jahr schwerer, mich in eine Schublade zu stecken. „klassik begeistert-Silvesterspecial
31. Dezember 2024“
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Die Causa Markus Hinterhäuser vs. Axel Brüggemann: Ist kritischer Kulturjournalismus in Gefahr?

MIT NEUEN KOMMENTAREN!

Axel Brüggemann © mdr.de

Bei den Salzburger Festspielen raschelt’s im Gebüsch. Nachdem Intendant Markus Hinterhäuser bereits wegen Entlassungen medial unter Kritik steht, eskaliert der Streit mit Axel Brüggemann, der gebürtige Bremer lebt in Wien. Die Salzburger Festspiele gehen juristisch gegen zwei Artikel des Musikjournalisten vor. Streitwert der beiden Abmahnungen: 70.000 und 30.000 Euro. Ist Markus Hinterhäusers Reaktion überzogen, oder ist Axel Brüggemann übers Ziel hinausgeschossen?

Ein Kommentar von Jürgen Pathy

„Die Causa Markus Hinterhäuser vs. Axel Brüggemann: Ist kritischer Kulturjournalismus in Gefahr?
klassik-begeistert.de, 21. Dezember 2024“
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