Sommereggers Klassikwelt 178: „Tristanissimo“ Lauritz Melchior hat bis heute keinen Nachfolger gefunden

In diesen Tagen kann die Opernwelt des 50. Todestages von Lauritz Melchior gedenken. Er starb 1973 in Santa Monica in seiner kalifornischen Wahlheimat.

von Peter Sommeregger

Geboren und aufgewachsen ist der Sänger in Kopenhagen, wo er auch mit 18 Jahren seinen ersten Gesangsunterricht erhielt. Sein Lehrer betrachtete Melchiors Stimme als Bariton und bildete ihn als solchen aus. 1913 debütierte er am Königlichen Theater seiner Heimatstadt, wo er anschließend für einige Jahre Bariton- und sogar Basspartien der zweiten Garnitur sang. Erfahrene Kollegen wiesen ihn darauf hin, dass seine Stimme viel eher ein Tenor, ja sogar ein Heldentenor war. Daraufhin studierte er neu und hatte sein Debüt als Tenor in einer Tannhäuser-Aufführung 1918 in Kopenhagen. „Sommereggers Klassikwelt 178: „Tristanissimo“ Lauritz Melchior
klassik-begeistert.de, 22. März 2023“
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Sommereggers Klassikwelt 177: Der geniale Klavierbegleiter Gerald Moore war nie zu laut

Dem Briten Gerald Moore gelang es in beispielhafter Weise, die Rolle des Klavierbegleiters für Sänger vom unauffälligen Helfer zum adäquaten Partner zu entwickeln.

von Peter Sommeregger

Der 1899 geborene Gerald Moore wurde von seiner musikalischen Mutter nur unter Mühen zum Klavierspiel animiert, nach eigener Aussage entwickelte sich sein Sinn für Musik erst in seinen 20er Jahren. Nachdem die Eltern mit ihm nach Kanada auswanderten, erhielt er dort Klavierunterricht, auch an der Orgel wurde er ausgebildet. Sein Brot verdiente er zeitweise als Kirchenorganist und Klavierspieler bei der Aufführung von Stummfilmen. Um seine Ausbildung als Pianist abzuschließen, sandten ihn seine Eltern zurück nach England, wo er sein Klavierstudium fortsetzte. Früh entschied er sich, bevorzugt als Liedbegleiter, aber auch als Teil von Kammermusikensembles sich zu betätigen. „Sommereggers Klassikwelt 177: Der geniale Klavierbegleiter Gerald Moore war nie zu laut
klassik-begeistert.de, 15. März 2023“
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Sommereggers Klassikwelt 176 : Kastraten, die wie Engel singen, zahlten einen hohen Preis

von Peter Sommeregger

Als am 21. April 1922 in Rom der Sänger Alessandro Moreschi starb, ging mit seinem Tod eine jahrhundertealte Tradition endgültig zu Ende. Er war der letzte Sänger gewesen, der durch Kastration seinen Knabensopran behalten hatte, seine Stimme ist uns auf Schallplatten erhalten, die 1902 aufgenommen wurden und das ganz eigene Timbre bewahrt haben, das wohl für Kastraten typisch war. „Sommereggers Klassikwelt 176 : Kastraten, die wie Engel singen, zahlten einen hohen Preis
klassik-begeistert.de, 8. März 2023“
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Sommereggers Klassikwelt 175: Der Komponist Samuel Barber wurde zum Klassiker der amerikanischen Moderne

Foto: Samuel Barber © Wikipedia

von Peter Sommeregger 

Der 1910 in West Chester (Pennsylvania) geborene Sohn eines Arztes und einer Pianistin wuchs in geordneten und wohlhabenden Verhältnissen auf, von der Mutter erhielt er schon frühzeitig musikalische Anregungen, aber vor allem seine Tante, die berühmte Sängerin Louise Homer, weckte seine Begeisterung für die Musik. Bereits mit sechs Jahren begann er das Klavierspiel zu studieren, mit sieben Jahren komponierte er ein erstes Stück für Piano solo. Weitere Kompositionen folgten, mit zwölf Jahren spielte er in seiner Heimatgemeinde die Orgel. Sein Eintritt in das Curtis Institute for Music in Philadelphia mit erst 14 Jahren war aufgrund seines offenkundigen Talentes eine logische Entwicklung. Sein Studium umfasste die Klavier-, die Kompositions- und die Dirigenten-Klasse. Zusätzlich studierte er noch Gesang und ließ seine Bariton-Stimme ausbilden. „Sommereggers Klassikwelt 175: Der Komponist Samuel Barber
klassik-begeistert.de, 1. März 2023“
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Sommereggers Klassikwelt 174: Der unvergessene ungarische Dirigent Ferenc Fricsay – er gilt noch heute als bedeutender "Orchestererzieher"

von Peter Sommeregger

Unglaubliche sechzig Jahre ist es her, dass der ungarische Dirigent mit österreichischem Pass, Ferenc Fricsay, gestorben ist. Schwere Krankheit setzte dem Leben des international renommierten Dirigenten bereits mit 48 Jahren ein Ende.

Begonnen hatte dieses Leben, das trotz seiner Kürze reich an Höhen und Tiefen war, am 9. August 1914 in Budapest, unmittelbar zu Beginn des 1. Weltkrieges. Die leidvolle Geschichte seiner Heimat und Europas insgesamt prägte auch Fricsays Lebensweg. „Sommereggers Klassikwelt 174: Der unvergessene ungarische Dirigent Ferenc Fricsay
klassik-begeistert.de, 22. Februar 2023“
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Sommereggers Klassikwelt 173:  Kritiker und Kritisierte - es bleibt schwierig

Bild: www.petsuns.de

Zum Thema passend eine historische Fundsache:

„Kritik ist keine Sichel, Zu mähen kurz und klein,
Aber Verehrungsmichel Kann man doch auch nicht sein“
(Friedrich Theodor Vischer)

von Peter Sommeregger

Die Wogen gehen derzeit hoch in der kulturaffinen Szene, und das mit Recht. Da hat doch ein Choreograph in Hannover eine ihm verhasste Kritikerin mit dem Kot seines Dackels beschmiert. Was an sich schon ein rüder Akt von Rache mit untauglichen Mitteln ist, wirft aber über den unappetitlichen Fall hinaus doch recht grundsätzliche Fragen auf. „Sommereggers Klassikwelt 173: Kritiker und Kritisierte – es bleibt schwierig
klassik-begeistert.de, 14. Februar 2023“
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Sommereggers Klassikwelt 172: Wie ich den Komponisten Alban Berg für mich entdeckte

Bild: Arnold Schönberg: Alban Berg, um 1910

von Peter Sommeregger 

Als ich mich spätestens in meiner Gymnasiastenzeit unheilbar mit dem Opernvirus infizierte, lebte ich noch in Wien, und die Wiener Staatsoper mit ihren billigen Stehplätzen wurde zum bevorzugten Ort meiner Freizeitgestaltung. Mehr noch als heute war in den 1960er Jahren das Repertoire des Hauses schier unerschöpflich, als relativer Anfänger konnte man im Rahmen von nur einer Spielzeit eine ganze Reihe von Werken kennenlernen. „Sommereggers Klassikwelt 172: Wie ich den Komponisten Alban Berg für mich entdeckte
klassik-begeistert.de, 8. Februar 2023“
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Sommereggers Klassikwelt 171: Zum 60. Todestag des Komponisten Francis Poulenc

von Peter Sommeregger 

Francis Poulenc wird am 7. Januar 1899 in Paris in ein wohlhabendes und musikalisches Elternhaus geboren. Die Chemiefabrik seines Vaters wird später in dem Konzern Rhône-Poulenc aufgehen. Die konzertreif Klavier spielende Mutter übernimmt den ersten Unterricht des musikalischen Sohnes. „Sommereggers Klassikwelt 171: Zum 60. Todestag des Komponisten Francis Poulenc
klassik-begeistert 2023.de 1. Februar“
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Sommereggers Klassikwelt 170: Das tragische Schicksal der Cellistin Jacqueline  du Pré

Fotos Wikipedia, Hochzeitsbild Pinterest

von Peter Sommeregger

Der 26. Januar ist der Geburtstag Jacqueline du Prés, die allerdings bereits 1987 verstorben ist. In Oxford geboren, wurde ihr musikalisches Talent schon früh von ihrer Mutter, die Pianistin war, erkannt. Die Mutter begann auch Jacqueline im Cellospiel zu unterrichten, später erhielt sie auch professionellen Unterricht und nahm an Meisterklassen von Pablo Casals, Paul Tortelier und Rostropowitsch teil. „Sommereggers Klassikwelt 170: Das tragische Schicksal der Cellistin Jacqueline du Pré
25. Januar 2023“
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Sommereggers Klassikwelt 169: Die unvergleichliche Marilyn Horne – eine Stimme mit Sucht-Potential

In dieser Woche konnte die amerikanische Mezzosopranistin Marilyn Horne ihren 89. Geburtstag feiern. Aus der Öffentlichkeit hat sich die Künstlerin schon lange zurückgezogen, aber auch dieser „unrunde“ Geburtstag ist ein willkommener Anlass, ihre künstlerischen Verdienste und die Unverwechselbarkeit ihrer Stimme zu würdigen.

von Peter Sommeregger

Am 16. Januar 1934 in einer Kleinstadt in Pennsylvania geboren, entschied sie sich schon früh für eine musikalische Ausbildung. Sie studierte Gesang an der University of Southern California, nahm u.a. auch an Meisterklassen der berühmten Lotte Lehmann teil. Schon mit 19 Jahren hatte sie Auftritte in kleineren Rollen, konzentrierte sich aber auf Konzertauftritte als Altistin. Für den Film „Carmen Jones“ lieh sie der Schauspielerin Dorothy Dandridge ihre Stimme für die moderne Version der Carmen.

„Sommereggers Klassikwelt 169: Die unvergleichliche Marilyn Horne
klassik-begeistert.de, 18. Januar 2023“
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