Die Königliche Oper Brüssel kombiniert Verdi mit einer Studentenrevolte

„Rivoluzione e Nostalgia“, La Monnaie / De Munt, Brüssel © Karl Forster

Ambitiös, ungewöhnlich und experimentell ist diese zweiteilige Inszenierung (Krystian Lada) am wunderbar prunkvollen Königlichen Opernhaus Brüssel (Théâtre de La Monnaie/De Munt), welche die musikalischen Highlights aus Verdis sechzehn ersten Opern in musikalisch durchwegs hervorragenden Interpretationen mit szenischen Darstellungen und Original-Filmdokumenten aus der 68er Studentenrevolte kombiniert.

Man verlässt dieses Spektakel jedoch mit gemischten Gefühlen: Genussvoll lauschte man den Interpretationen der herrlichen Musik Verdis, doch was da visuell geboten wurde war doch eher forciert („Rivoluzione“) und im zweiten Teil dann ziemlich langfädig, repetitiv und anscheinend in Abwesenheit jedwelcher Regie auf die Bühne gebracht.

Begeisterter Applaus für die musikalischen Darbietungungen, doch im zweiten Teil stahlen sich immer mehr gelangweilte (oder ratlose) Zuschauer diskret von ihren Plätzen.


Giuseppe Verdi, Rivoluzione e Nostalgia, Zwei Teile

Théâtre de La Monnaie/De Munt (Königliches Opernhaus Brüssel), 29./30. März 2024

von Dr. Charles E. Ritterband

Die Geschichte ist rasch erzählt: Drei alte Freunde, Carlo, Giuseppe und Lorenzo, treffen sich in einer exclusiven Kunstgalerie zu einer Vernissage, an der eine große Installation mit Elementen der Studentenunruhen des Jahres 1968 ausgestellt ist. Die drei längst arrivierten und ins Lager der wohlbestallten Bourgeoisie (welche sie einst vehement und gewaltsam bekämpft hatten) blicken zurück auf ihre revolutionären Jugendjahre. „Giuseppe Verdi, Rivoluzione e Nostalgia, Zwei Teile
Théâtre de La Monnaie/De Munt (Königliches Opernhaus Brüssel), 29./30. März 2024“
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Das Brüsseler Opernhaus “La Monnaie” begeistert das Publikum mit der Wiederaufnahme des “Märchen vom Zaren Saltan”

Foto: © Forster

Das Opernhaus “La Monnaie / De Munt” in Brüssel feierte den Beginn der diesjährigen Adventszeit mit der Wiederaufnahme der Oper von Nikolai Rimski-Korsakow “Das Märchen vom Zaren Saltan”. Die Erstaufführung dieser Produktion war als „Beste Neuproduktion“ bei den International Opera Awards 2020/21 ausgezeichnet worden. Der Publikumserfolg an diesem neuerlichen Premierenabend bestätigt die gute Entscheidung der Brüsseler Oper unter ihrem Generaldirektor und Intendanten Peter de Caluwe.

Nikolai Rimski-Korsakow (1844 – 1908)

Das Märchen vom Zaren Saltan
Oper in 4 Akten und einem Prolog
Libretto: Wladimir Belski nach einem Märchen von Alexander Puschkin

Musikalische Leitung, Timur Zangiev

Inszenierung, Bühnenbild, Dmitri Tcherniakov
Kostüme, Elena Zaytseva

Zar Saltan: Ante Jerkunica
Zarin Militrissa: Svetlana Aksenova
Gwidon: Bogdan Volkov
Schwanenprinzessin: Olga Kulchynska
Tkatchitka: Stine Marie Fischer
Povarikha: Bernarda Bobro
Babarikha: Carole Wilson

Symphonisches Orchester und Chor (Chorleiter: Emmanuel Trenque) des Opernhaus La Monnaie

Théâtre Royal de la Monnaie, Brüssel, 3. Dezember 2023

von Jean-Nico Schambourg

Der ganze Titel der Oper lautet “Das Märchen vom Zaren Saltan, von seinem Sohn, dem ruhmreichen und mächtigen Recken Fürst Gwidon Saltanowitsch, und von der wunderschönen Schwanen-Zarewna” und lässt gleich erkennen, dass es sich um ein Märchen handelt. Die Uraufführung fand 1900 im Solodownikow-Theater in Moskau statt, aufgeführt vom Ensemble der der Russischen Privatoper von Sawwa Mamontow. Das bekannteste Musikstück ist zweifellos der Hummelflug aus dem dritten Akt. Rimski-Korsakow hat aber auch viele volkstümliche Weisen in seinem Werk verarbeitet.

„ Nikolai Rimski-Korsakow, Das Märchen vom Zaren Saltan
Théâtre Royal de la Monnaie, Brüssel, 3. Dezember 2023“
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