Beethoven und John Adams in Leipzig – Minimalismus, mehr oder weniger?

David Robertson © photographed in New York City by Chris Lee, 12/13/17.

Im Gewandhaus Leipzig wird ein Klassiker der romantischen Violinkonzerte einem Kleinod der Minimal Music entgegengestellt. David Robertson dirigiert diese fulminant revolutionären Werke zu Seiten des Violinisten Christian Tetzlaff – ein Erfolg mit Abstrichen, der sich implizit der Frage nach der Zukunft der klassischen Musik stellt.


Ludwig van Beethoven
Konzert für Violine und Orchester D-Dur op. 61

 John Adams
Harmonielehre

David Robertson, Dirigent
Gewandhausorchester Leipzig

Gewandhaus Leipzig, 16. Februar 2023

von Leander Bull

So manchem Klassikbegeisterten stößt die Frage nach der Zukunft der klassischen Musik leider übel auf. Oft wird einem unterschwellig der Vorwurf gemacht, die Begeisterung für eine solche Kunst sei nichts weiter als ein krampfhaftes Festhalten alter Formen, die längst überlebt seien. Trotz der Kurzsichtigkeit solcher Vorwürfe wird einem nicht selten bange, wenn man sich die Frage stellt, wo dieses Medium in Zeiten digitaler Neurosen und beschleunigter Banalisierung noch einen Unterschlupf finden wird. „Ludwig van Beethoven, Konzert für Violine und Orchester D-Dur op. 61
Gewandhaus Leipzig, 16. Februar 2023“
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Philippe Herreweghe triumphiert mit dem Collegium Vocale Gent und dem Gewandhausorchester auf Robert Schumanns Weg der Peri ins Paradies

Foto: Gewandhausorchester © Gewandhausorchester

Gewandhaus zu Leipzig, Großer Saal, 6. Oktober 2022

Robert Schumann, Das Paradies und die Peri op. 50

Gewandhausorchester
Collegium Vocale Gent
Philippe Herreweghe, Dirigent

Mari Eriksmoen, Sopran
Marie-Sophie Pollak, Sopran
Anna Lucia Richter, Mezzosopran
Werner Güra, Tenor
Thomas E. Bauer, Bass

von Dr. Guido Müller

1843 entstand das weltliche Oratorium „Das Paradies und die Peri“ von Robert Schumann in Leipzig und wurde am 4. Dezember 1843 im damaligen Gewandhaus auch mit großem Erfolg für den Komponisten uraufgeführt. Es gehörte mit über 50 Aufführungen auch in New York und Kapstadt schon zu Lebzeiten zu einem seiner meistgespielten Werke. Bis zum Ersten Weltkrieg hielt die Begeisterung auch an. Seitdem findet es sich seltener auf den Spielplänen der Konzertsäle, im Gegensatz etwa zu den Oratorien Felix Mendelssohn Bartholdys.

„Robert Schumann, Das Paradies und die Peri op. 50
Gewandhaus zu Leipzig, 6. Oktober 2022“
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Serenadenstunde im Leipziger Gewandhaus

Gewandhaus zu Leipzig, 11. Juli 2020
Andris Nelsons & Bläser des Gewandhausorchesters Leipzig 

Foto: Andris Nelsons, © Marco Borggreve

von Johannes Fischer

Verzicht, so das Gebot der Stunde. Von wegen: Das einzige, worauf hier verzichtet werden musste, war der voll besetzte Zuschauerraum. Insgesamt jeder sechste Platz im Leipziger Gewandhaus wurde verkauft. Das Konzert wurde aber auch zwei Stunden später wiederholt.

In der Musik war von Verzicht keine Spur. Keine Kammerfassung von Mahler 4, kein “ Rheingold“ auf dem Parkdeck. Trotz Abstand zwischen den MusikerInnen. Und Maskenpflicht. Ein Besucher war sogar so vernünftig und setze die Maske während des Konzerts nicht ab. Wenigstens einer hat‘s verstanden! „Andris Nelsons & Bläser des Gewandhausorchesters Leipzig
Gewandhaus zu Leipzig, 11. Juli 2020“
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