Foto: (c) irishnationalopera.ie
Wie schon letztes Jahr mit einer geistreichen Variante von Mozarts „Così fan tutte“ begeisterte dieses Jahr erneut die Irish National Opera bei ihrem Gastspiel in Cork mit einer originellen, spritzigen und zugleich bewegenden Inszenierung von „La Traviata“ – angesichts der eher kleinen Dimensionen dieser Bühne ein farbensprühendes Konzentrat.
Die Violetta Valéry der Amanda Woodbury betörte mit ihrer strahlenden und zugleich melodiösen Stimme die Sinne des Publikums. Ähnliches wäre über den wunderbaren Mario Chang als Alfredo zu sagen – doch leider versagte diesem Tenor mit seinem vollendeten Schmelz die Stimme, sodass ein Chorist am Rande der Bühne diese Rolle gesanglich synchronisieren musste (was er sehr gut tat), während Chang den Alfredo pantomimisch darstellte.
Giuseppe Verdi
La Traviata
Dirigent: Fergus Sheil
Orchester und Chor der Irish National Opera
Irish National Opera, Gastspiel am Cork Opera House, 31. Mai 2024
von Dr. Charles Ritterband
Wurde doch bereits die Uraufführung der „Traviata“ am La Fenice in Venedig im Jahr 1853 unter anderem wegen der für damalige Begriffe schockierenden Handlung zum Fiasco, so hatte diese Oper um die
Traviata, „die vom rechten Weg Abgekommene“, also eine „gefallene Frau“, selbstverständlich auch im erzkatholisch-supermoralistischen Irland einen schweren Stand. „Giuseppe Verdi, La Traviata
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