Foto: Saal des Théâtre des Célestins © Patrik Klein
Johann Sebastian Bachs Trauernacht im Rahmen des Festivals 2022 im Théâtre des Célestins in Lyon, 20. März 2022
von Patrik Klein
Der dritte Teil des diesjährigen Festivals in Lyon befasst sich mit Auszügen aus Johann Sebastian Bachs (1685–1750) Kantaten (BWV 60, 46, 82, 90, 127, 146, 159, 169, 668), die zu einer knapp neunzigminütigen szenischen Aufführung der „Trauernacht“ entwickelt werden. Dabei handelt es sich um eine Wiederaufnahme der Produktion des Festival d’Aix-en-Provence von 2014, einer Koproduktion mit dem Festival d’Aix-en-Provence, der Niederländischen Nationaloper Amsterdam und der Opéra national de Bordeaux.
Die Produktion bedient sich Auszügen einiger Kantaten von Johann Sebastian Bach (mit Ausnahme der ersten Motette „Mit Weinen hebt’s sich an“ vom Organisten, Komponisten und jüngsten Bachsohn Johan Christian Bach), die sich mit dem Tod und mit den verschiedenen Stadien der Trauer befassen.
Die britische Regisseurin Katie Mitchell fokussiert in ihrer Inszenierung auf eine Ritualisierung von Bewegungen und die Einfügung eines auf das Wesentliche reduzierten kühlen Theaters. Auf der karg ausgestatteten Bühne stehen nur wenige Elemente wie Tisch, Stühle und Regale. Die Darsteller bewegen sich lautlos und barfuß mit einer stoischen Langsamkeit, wo alles symbolisch wirkt und wo die kleinste Geste isoliert und seziert in großer Stille betrachtet wird. Das Stück wird zu einer Meditation über den Tod geformt. „Johann Sebastian Bachs Trauernacht im Rahmen des Festivals 2022,
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