Die Pianistin Tsintsabadze legt eine Hommage an Komponisten ihrer Georgischen Heimat vor

CD Tipp: Georgian Project, Shorena Tsintsabadze  klassik-begeistert.de, 1. August 2024

CD Tipp:

Georgian Project
Shorena Tsintsabadze

Ars 38375

 von Peter Sommeregger

 Die Pianistin Shorena Tsintsabadze ist zwar in Moskau geboren, stammt aber aus einer Georgischen Familie und hat stets ihre ethnischen Wurzeln gepflegt. Die Gewinnerin zahlreicher Klavierwettbewerbe hat auch bereits eine Reihe von Aufnahmen vorgelegt, dieses neue Album widmet sie aber komplett außerhalb Georgiens eher unbekannten Komponisten und Komponistinnen ihrer Heimat.

Der Reigen der vorgestellten Komponisten beginnt mit dem 1871 geborenen  Zakharia Paliashvili, der ein Sammler Georgischer Volksmusik und später Direktor des Tifliser Konservatoriums war, und ein umfangreiches Werk hinterließ.

Bereits der nächsten Generation gehörte Aleksi Machavariani an, der an eben jenem Konservatorium studierte und später selbst unterrichtete, daneben aber auch Opern, Symphonien und Kammermusik komponierte. Seine Zeitgenossen, die ebenfalls auf der CD vertreten sind, waren fast ausschließlich neben ihrer Tätigkeit als Komponist auch als Lehrer oder Funktionäre an Georgischen Institutionen musikalischer Art tätig. Revaz Lagidze, Otar Taktakischwili, Sulkhan Tsintsadze, Wazha Azaraschwili, Giya Kancheli und als einzige Frau Bozna Kvernadze geben mit ihren Werken einen repräsentativen Überblick über die spezifischen Eigenheiten der Musik dieses Landes.

Als Brücke zur gegenwärtigen Georgischen Musikszene lässt Shorena Tsintsabadze den jungen, 2001 geborenen Pianisten und Komponisten Sandro Nebieridze mit seinem Stück „Allegroba“ zu Wort kommen, das er auch selbst spielt.

Shorena Tsintsabadze ist leidenschaftliche Georgierin und will mit diesem, ausschließlich der Musik von Landsleuten gewidmeten Album für die Vielfalt und Eigenständigkeit der Kultur ihrer Heimat hinweisen, und einen Beitrag zu ihrer Wahrnehmung im Westen leisten. Mit ihrem nuancenreichen, virtuosen Spiel gelingt es ihr, dem Hörer einen lebendigen Eindruck der Georgischen Musik zu vermitteln. Das Album ist neben der Freude an ihrer pianistischen Brillanz auch die Begegnung mit einer hier kaum bekannten Musik.

Shorena Tsintsabadze is a passionate Georgian and with this album, dedicated exclusively to the music of her compatriots, she wants to draw attention to the diversity and independence of her homeland’s culture and make a contribution to its perception in the West. With her nuanced, virtuoso playing, she succeeds in giving the listener a vivid impression of Georgian music. In addition to the joy of her pianistic brilliance, the album is also an encounter with a music that is hardly known here.

Note 1

Peter Sommeregger, 1. August 2024, für
klassik-begeistert.de und klassik-begeistert.at

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