Der „Teufelsgeiger“ Paganini schrieb sich selbst virtuose Stücke

CD Tipp: Manrico Padovani, Paganini  klassik-begeistert.de, 15. Juli 2024

CD Tipp:

Manrico Padovani
Paganini

Concertos 1& 2
Weigl Variations

Seoul Güri Philharmonic/ Oltenia Philharmonic
Boris Perrenoud

Orchestra Svizzera Italiana
Howard Griffith

LIVE

Ars Produktion

von Peter Sommeregger

 Der Geigenvirtuose Niccolò Paganini erreichte im 19. Jahrhundert mit seinen Auftritten Kultstatus und eine Popularität, vergleichbar mit heutigen Popstars. Neben seinen zahlreichen erfolgreichen Auftritten war Paganini aber auch ein ambitionierter Komponist, der sich eigene, virtuose Konzertstücke schrieb, mit denen er große Erfolge erzielen konnte. Die Musikwissenschaft räumt seinen Kompositionen inzwischen durchaus hohes Niveau ein, es gelang ihm durchaus mehr, als reine Virtuosenstücke.

Der Geiger Manrico Padovani hat für seine neueste CD eine Auswahl aus Paganinis reichem Oeuvre getroffen. Sie beinhaltet die ersten beiden seiner insgesamt sechs Konzerte für Violine und Orchester, sowie Variationen über ein Thema von Joseph Weigl, einem in Wien zu Paganinis Zeit sehr erfolgreichen Opernkomponisten. Das Thema aus der Oper „L’amor marinaro“ war zu dieser Zeit äußerst populär, auch Beethoven zitierte es in einem seiner Klaviertrios.

Manrico Padovani hat die Stücke live mit zwei verschiedenen Orchestern eingespielt. Spielt beim ersten Violinkonzert das Oltenia Philharmonic Orchestra unter Boris Perrenoud, so ist beim zweiten Violinkonzert das Seoul Güri Philharmonic Orchestra unter dem gleichen Dirigenten zu hören.

Bei den Variationen über das Thema von Joseph Weigl hören wir das Orchestra Svizzera Italiana unter Howard Griffith.

Padovani, der die Aufnahmen mit einer Del Gesù-Vuillaume Violine, Paris 1861 bestritt, entlockt dem kostbaren historischen Instrument wahre Zaubertöne. Seine technische Souveränität und künstlerische Reife finden in den Kompositionen auch die Schönheiten, die über reine Virtuosenmusik hinausgehen. So gesehen ist diese Produktion auch ein Plädoyer für den Komponisten Paganini. Gewidmet hat Padovani die CD dem  2023 verstorbenen Geiger und Musikforscher Philippe Borer.

Padovani, who made the recordings with a Del Gesù-Vuillaume violin, Paris 1861, elicits truly magical tones from this precious historical instrument. His technical mastery and artistic maturity also find the beauty in the compositions that goes beyond pure virtuoso music. Seen in this light, this production is also a plea for the composer Paganini. Padovani has dedicated the CD to the violinist and music researcher Philippe Borer, who died in 2023.

Note 1

Peter Sommeregger, 14. Juli 2024, für
klassik-begeistert.de und klassik-begeistert.at

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