Für Sie in den Zeitungen gefunden:
Die DIENSTAG-PRESSE – 23. JUNI 2020
Foto: Christian Thielemann, © Matthias Creutziger
Berlin
Betörend schön ist alles, was aus dem Orchestergraben dringt
„Christian Thielemann schwelgt in den Strauss’schen Melodienbögen und musiziert alle Farben der Partitur genüsslich aus. Dass ihm die Tempi dabei zeitweise etwas zu breit geraten, nimmt man gerne in Kauf, betörend schön ist alles, was aus dem Orchestergraben dringt.“
Peter Sommeregger berichtet aus Berlin
Klassik-begeistert
Wien/ Philharmoniker
Froschauer und Bladerer bleiben an Spitze der Wiener Philharmoniker
Vorstand und Geschäftsführer bei Hauptversammlung für weitere drei Jahre bestätigt. Auch Vizevorstand Alexander Steinberger und Kassier Bernhard Hedenborg werden ihre Funktionen im Spitzenorchester fortführen, hieß es in einer Aussendung.
Wiener Zeitung
Graz/ Musikverein
Musikverein: Mit Optimismus in den Herbst
Im Vertrauen auf die Rückkehr der Normalität in den Konzertsälen im Herbst hat der Grazer Musikverein am Montag sein Programm für die nächste Saison im Großen und Ganzen bestätigt. Abgesehen von wenigen Änderungen soll die Saison wie geplant stattfinden.
https://steiermark.orf.at/stories/3054356/
Carinthischer Sommer
Das Musikfestival in der Eissporthalle
Zwölf Konzerte von 10. Juli bis 29. August unter strengen Auflagen.
Wiener Zeitung
Berlin
Ein Helikopter flog auch vorbei
Der Pandemie sei Dank: »Rheingold« auf dem Parkdeck der Deutschen Oper in Berlin
https://www.neues-deutschland.de/artikel/1138118.ein-helikopter-flog
Berlin
Staatsoper mit Alternativ-Spielplan: Zunächst nur 370 Plätze
Die Staatsoper Unter den Linden geht in der kommenden Saison mit einem alternativen Spielplan an den Start.
https://www.berlin.de/tickets/oper/nachrichten/6210994-3043937-staatsoper
Klassik in Corona-Zeiten: Live ist möglich
Wo jetzt schon klassische Musik in Berlin erklingt – und was die Opernhäuser der Hauptstadt für den Saisonstart im Herbst planen.
Tagesspiegel
Dresden
Millionenverluste und 70.000 stornierte Karten an Dresdner Semperoper
Mit eingeschränkter Platzkapazität und unter Einhaltung der aktuellen Hygienebestimmungen hat die Semperoper ihren Opernspielbetrieb wieder aufgenommen. Die Verluste bleiben aber.
https://www.swr.de/swr2/musik-klassik/coronafolgen-an-der-semperoper-100.html
Nürnberg
Selcuk Cara bringt „Meistersinger von Nürnberg“ zurück aufs ehemalige Reichsparteitagsgelände
https://www.swr.de/swr2/musik-klassik/selcuk-cara-inszeniert-wagners
Minsk
Die Kunst der Selbsthilfe
In Minsk hat sich die Zivilgesellschaft selbständig gemacht, doch in Armenien waren viele zu sorglos: Musiker aus postsowjetischen Ländern diskutieren die Folgen der Corona-Krise. In Osteuropa hat die Corona-Krise das Kulturleben paralysiert und staatliche Defizite verstärkt, die Künstler durch internationale Kooperationen zu überbrücken versuchten
Frankfurter Allgemeine
Basel
Neubeginn am Theater Basel mit einem Reigen von Uraufführungen
https://www.suedostschweiz.ch/kultur-musik/2020-06-22/neubeginn-am
Links zu englischsprachigen Artikeln
Streams
Kathleen Battle, Jonas Kaufmann, Luciano Pavarotti, Aida Garifullina Headline Top 10 Operas to Stream This Week
https://operawire.com/kathleen-battle-jonas-kaufmann-luciano-pavarotti-aida-garifullina
10 Essential Iphigénie en Tauride Clips to Enjoy (At Home)
https://www.operanews.com/Opera_News_Magazine/2020/6/Departments/10
OperaVision’s summer gala gives hints of a return to normality
https://www.ft.com/content/b6e9640c-b471-11ea-b5d9-84704a744f61
The summer opera gala is free to view at:
https://operavision.eu/en/library/performances/concerts/operavision-summer-gala
München
Sound recovery: how live music is returning to Munich
The Guardian
Ravenna
From Italy, CSO’s Riccardo Muti looks to reopen US, Chicago classical music scenes
https://www.chicagotribune.com/coronavirus/ct-ent-riccardo-muti-cso-reopen-classical
Madrid
Teatro Real Announces Complete “La Traviata’ Casts For July Performances
https://operawire.com/teatro-real-announces-complete-la-traviata-casts-starting-july-1/
London
Iestyn Davies / Elizabeth Kenny @ Wigmore Hall, London (online)
https://www.musicomh.com/classical/reviews-classical/iestyn-davies-elizabeth
The Lonely One in Lockdown: a moving Lied von der Erde at Covent Garden
bachtrack
Glyndebourne
Coronavirus: Glyndebourne to stage live opera outdoors in August
https://www.bbc.com/news/entertainment-arts-53112582
Washington
Live music returns, offering a preview of the new concert normal
https://washingtonclassicalreview.com/2020/06/21/live-music-returns-offering-a-preview
Sprechtheater
Corona-Folgen
Josefstadt-Direktor Föttinger: „Ich bin kein Hosenscheißer“
Seine Stimme war laut, und noch immer ist er über die Performance der Regierung empört. Ein Gespräch über Einschränkungen und Perspektiven
https://www.derstandard.at/story/2000118218450/ich-bin-kein-hosenscheisser
TV/ Film
ORF
„Der Regelmacher“ und die Maskenpflicht bei „Im Zentrum“
Im ORF sprachen sich am Sonntag alle geladenen Experten für das Tragen von Masken aus, „Regelmacher“ Clemens Auer beschritt einen seltsamen Spagat zwischen Pflicht und Selbstverantwortung.
Die Presse
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Unter’m Strich
Deutschland
Bundesbank-Chef zur Corona-Konjunktur „Es geht wieder aufwärts“
Die schlimmste Phase der Wirtschaftskrise in der Corona-Pandemie ist laut Bundesbank-Chef Weidmann überstanden. In einem Interview lobt er die Politik, doch dürfe die sich nicht an die hohen Schulden gewöhnen.
Der Spiegel
Werden uns wehren“: SPÖ Burgenland läuft Sturm gegen Asylpläne
Die burgenländische SPÖ läuft Sturm gegen die Asylpläne des Innenministeriums, die am Wochenende bekannt geworden sind. Demnach sollen in Ostösterreich aufgegriffene Asylwerber unter bestimmten Voraussetzungen bereits in Eisenstadt einer ersten Befragung unterzogen werden. „Wir werden jedes demokratische Recht nutzen, um dieses Projekt zu verhindern“, kündigte SPÖ-Klubobmann Robert Hegovich am Montag in einer Pressekonferenz an.
https://www.krone.at/2177540
Die Wirksamkeit eines Coronavirus-Impfstoffes könnte überschätzt werden. Zumindest deutet eine neue Studie an, dass solche Mittel weniger Schutz bieten könnten als bisher angenommen.
INFOS DES TAGES (DIENSTAG, 23. JUNI 2020)
INFOS DES TAGES (DIENSTAG, 23. JUNI 2020)
www.onlinmerker.de (Quelle)
MÜNCHEN/ Bayerische Staats: FESTER SAMSTAG IV: Tagebuch eines Verschollenen
Am letzten Wochenende der Spielzeit 19/20 interpretiert Pavol Breslik das Tagebuch eines Verschollenen von Leoš Janáček beim Festen Samstag IV. Begleitet wird er von Sängerinnen des Opernstudios und Róbert Pechanec am Klavier. Eine weitere Vorstellung des Programms findet am Sonntag, den 28. Juni statt.
Die letzte Vorstellung der Saison, das 13. Montagskonzert mit Generalmusikdirektor Kirill Petrenko und Jonas Kaufmann, geht am Freitag, 26. Juni mit 100 Plätzen in den Verkauf.
Außerdem neu auf STAATSOPER.TV: Hans Neuenfels’ Inszenierung von Manon Lescaut mit Jonas Kaufmann und Kristine Opolais ist ab dem 27. Juni für zwei Wochen als Video-on-Demand verfügbar.
FESTER SAMSTAG IV: Tagebuch eines Verschollenen
Natur, Liebe, Einsamkeit – das sind die zentralen Themen, die den tschechischen Komponisten Leoš Janáček zeitlebens immer wieder umtrieben und die in seinem bereits siebten Lebensjahrzehnt zu Werken vollendeter Humanität führten. Der Liederzyklus Tagebuch eines Verschollenen ist eines davon: Die unendlich traurige und unsichere Liebe eines Mannes führt zu dessen Vereinsamung – gespiegelt in der Betrachtung von Natur – und schließlich zu dessen Verschwinden.
Eine Figur, die prädestiniert ist für den Tenor Pavol Breslik, der den Zyklus mit seinem Klavierpartner Róbert Pechanec in einer szenischen Einrichtung von Friederike Blum am letzten Theaterwochenende der Spielzeit 19/20 interpretieren wird. Außerdem zu erleben sind Opernstudio-Mitglieder Sarah Gilford, Mirjam Mesak, Noa Beinart und Daria Proszek.
FESTER SAMSTAG IV: Tagebuch eines Verschollenen
Leoš Janáček
27. Juni 2020, 20.00 Uhr
Nationaltheater
FESTER SONNTAG: Tagebuch eines Verschollenen
Leoš Janáček
28. Juni 2020, 18.00 Uhr
Nationaltheater
Der Ticketverkauf für den Festen Samstag IV beginnt am Mittwoch, 24. Juni 2020, 10 Uhr auf www.staatsoper.de. Die Vorstellung am Sonntag, 28. Juni geht ab Donnerstag, 25. Juni 2020, 10 Uhr in den Verkauf. Mehr Informationen zu den Festen Samstagen finden Sie unter www.staatsoper.de/wochenende.
13. Montagskonzert
Montag, 29. Juni 2020, 19.30 Uhr
Nationaltheater
Der Verkauf der maximal 100 Karten vom Balkon bis zum 3. Rang startet am 26. Juni, 10.00 Uhr ausschließlich online auf www.staatsoper.de. Pro Kunde kann nur eine Karte erworben werden.
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Hausarrest beendet: Alagna/Kurzak beim Einkauf in St Tropez
ZU INSTAGRAM mit mehreren Fotos
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Alternativer Spielplan für den Saisonauftakt 2020/21 an der Staatsoper Unter den Linden online und ab dem 1. Juli buchbar!
Am Montag, den 22. Juni um 18 Uhr wurde der Corona-bedingte Alternativspielplan für den Saisonauftakt 2020/21 im August und September an der Staatsoper Unter den Linden online veröffentlicht. Der Vorverkauf für den Großteil dieser Veranstaltungen startet am 1. Juli 2020 um 11 Uhr.
Unter Berücksichtigung der geltenden Corona-Sicherheitsmaßnahmen wird es im August und September eine reduzierte Platzkapazität von etwa 370 Plätzen im Großen Saal und von ca. 20 Plätzen im Alten Orchesterprobensaal geben. Für jede Aufführungssituation sowie für die jeweilige Einlass-, Auslass- und Pausensituation gibt es ein Hygienekonzept, das in Absprache mit den zuständigen Behörden erarbeitet wird. Die Besucherinnen und Besucher werden über die Schutzmaßnahmen beim Kartenkauf, auf unserer Homepage und vor dem Vorstellungsbesuch per Mail informiert.
Der Auftakt der Spielzeit 2020/21 steht im Zeichen des 450-jährigen Jubiläums der Staatskapelle Berlin: Der ursprünglich bereits für die FESTTAGE 2020 vorgesehene Beethoven-Zyklus unter der musikalischen Leitung von Daniel Barenboim, eröffnet die Saison am 31. August und wird am 2., 3. und 4. September fortgesetzt. Ein besonderes STAATSOPER FÜR ALLE in Kooperation mit unserem langjährigen Partner BMW Berlin ist für den 6. September in Planung. Unter welchen Bedingungen die Veranstaltung durchgeführt werden kann, wird derzeit geprüft. Informationen hierzu wird es nach der Spielzeitpause geben.
Am 11. September findet das Festkonzert „450 Jahre Staatskapelle Berlin“ statt, ebenfalls dirigiert von Generalmusikdirektor Daniel Barenboim. Auf dem Programm stehen Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy, Richard Strauss, Pierre Boulez und Ludwig van Beethoven. Außerdem kommt Jörg Widmanns „450 Takte“, ein Auftragswerk anlässlich des Jubiläums, zur Uraufführung. Am 12. September folgt ein an die geltenden Sicherheitsmaßnahmen angepasstes Geburtstagsfest für das Orchester. An diesem „Tag für die Staatskapelle Berlin“ werden die Musikerinnen und Musiker in wechselnden kammermusikalischen Formationen und kleinen Orchesterbesetzungen bei freiem Eintritt im Großen Saal zu erleben sein. Zählkarten sind erforderlich und werden Ende August ausgegeben. Flankiert wird das Jubiläum durch weitere Angebote im Haus sowie durch eine Ausstellung zu „450 Jahren Staatskapelle Berlin“ im Apollosaal.
Am 26. und 27. September findet das I. Abonnementkonzert der Staatskapelle Berlin 2020/21 unter der Leitung von Daniel Barenboim und mit Anne-Sophie Mutter als Solistin mit Ludwig van Beethovens Violinkonzert D-Dur Op. 61 in der Staatsoper Unter den Linden und in der Philharmonie Berlin statt. Ergänzt wird der Abend durch Werke von Pierre Boulez. Aufgrund noch laufender Abstimmungen mit der Philharmonie, startet der Vorverkauf für beide Termine am 20. August.
Als erste Opernproduktion der neuen Spielzeit steht mit ARIADNE AUF NAXOS am 13., 15., 25. und 27. September ein Werk von Richard Strauss auf dem Programm, der 20 Jahre als Hofkapellmeister und GMD an der Berliner Hofoper tätig war. Die Oper, mit ihrem 30-köpfigen Orchester ohne Chor, wird aus dem Ensemble besetzt mit Anna Samuil in der Titelpartie und u.a. Andreas Schager (Bacchus), Marina Prudenskaya (Komponist) sowie Roman Trekel (Musiklehrer). Die musikalische Leitung übernimmt Staatskapellmeister Thomas Guggeis. Zuletzt war die Inszenierung von Hans Neuenfels Anfang 2018 an der Staatsoper Unter den Linden zu erleben.
Mit WALK THE WALK wird es am 10. September im Alten Orchesterprobensaal eine Uraufführung von Simon Steen-Andersen geben, der für Komposition, Konzept, Bühnenbild und Licht verantwortlich zeichnet (Weitere Vorstellungen: 13. und 15. September 2020). Elementarer Ausgangspunkt der »Performance für vier Schlagzeuger, Laufbänder, Video, Objekte, Licht und Rauch« ist das »Gehen«. Der dänische Komponist und Installationskünstler Simon Steen-Andersen beschäftigt sich zusammen mit dem Schweizer Schlagzeugerquartett Ensemble This | Ensemble That mit dem Phänomen des Gehens als theatrales wie musikalisches Element und schafft so eine multimediale Performance über Tempo und Bewegung (Produktion und Kompositionsauftrag der Staatsoper Unter den Linden, Musica Strasbourg, Gare du Nord Basel und KLANG Kopenhagen).
Am 18., 19. und 20. September folgt mit FROM BERLIN WITH LOVE II ein Gala-Programm des Staatsballetts Berlin, in dem das romantisch-klassische Repertoire der Compagnie beleuchtet wird, mit Tanzsequenzen aus den Repertoire-Stücken GISELLE, SCHWANENSEE und DON QUIXOTE. Der Vorverkauf des Staatsballetts Berlin startet im August 2020.
Da die behördlichen Bestimmungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie in Bewegung sind und wir entsprechend der Entwicklungen flexibel reagieren müssen, wird es ab dem 1. Juli zunächst eine verbindliche Reservierungsoption für alle Veranstaltungen des Spielplans ab 1. Oktober 2020 bis zum Ende der Spielzeit geben. Vom 6. Juli bis 19. August befindet sich die Staatsoper Unter den Linden in Theaterferien – selbstverständlich melden wir uns nach unserer Rückkehr zeitnah mit aktuellen Informationen die Reservierungsoption ab Oktober, den Vorverkauf sowie die Platzkapazitäten betreffend.
Karten können telefonisch unter +49 (0)30 20 35 45 55 (Di – Sa 11 – 15 Uhr), über das Online-Formular auf der Website oder per Mail unter verbindlich angefragt werden. Aufgrund der aktuellen Situation bleibt unsere Tageskasse im Theaterfoyer bis auf weiteres geschlossen. Nach den Theaterferien steht der Kartenservice ab dem 20. August 2020 wieder zur Verfügung.
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Selcuk Cara bringt „Meistersinger von Nürnberg“ zurück aufs ehemalige Reichsparteitagsgelände
Selcuk Cara: künstlerische Produktionsleitung, Konzept, Sprechtext, Regie, Bühnenraum, Lichtgestaltung, Kostüme
Die Meistersinger von Nürnberg von Richard Wagner
Sommer 2020, Inszenierung einer bearbeiteten Kurzfassung von Selcuk Cara im Rahmen der Bewerbung um den Titel Kulturhauptstadt Europas 2025, unter der Regie und künstlerischen Leitung von Selcuk Cara auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände Nürnberg.
Vorgeschichte: Richard Wagners Oper „Die Meistersinger von Nürnberg“ wurde ab 1935, dem Jahr der „Nürnberger Rassengesetze“, anlässlich des 7. Reichsparteitages der NSDAP (sogenannter „Reichsparteitag der Freiheit“) innerhalb eines Festaktes feierlich aufgeführt. Bis 1938 wurden sämtliche Reichsparteitage mit den Meistersingern von Nürnberg eröffnet; der „Reichsparteitag des Friedens“ (1939) wurde sinnigerweise wegen Kriegsbeginns kurzfristig abgesagt.
Der Bühnenraum: Eine Installation, dem Kriegsgefangenen- und Zwangsarbeiterlager des Reichsparteitagsgeländes in Nürnberg (1939-1945) nachempfunden; ein grosses, eingezäuntes, quadratisches Feld, mit vier hohen Wachtürmen in jeder Ecke. Unterhalb jedes Wachturms je ein weiteres, quadratisches Feld (Bühnen 1- 4); zwischen den vier Bühnen, innerhalb des eingezäunten, quadratischen Feldes die Tribünen des Publikums (das Publikum ist Teil der Installation, somit Insasse des Kriegsgefangenen- und Zwangsarbeiterlagers). Die zwei hinteren Seiten der Bühnen 1- 4 werden anstatt von (Stacheldraht-) Zäunen von je zwei (teils Original-) Güterwaggons der Deportationszüge, die einst das Reichsparteitagsgelände vom Bahnhof Nürnberg-Märzfeld verließen, rechtwinklig umschlossen. (Bühne 1 = Zugnummer Da 32, Bühne 2 = Zugnummer Da 36, Bühne 3 = Zugnummer Da 512, Bühne 4 = aus dramaturgischen Gründen noch nicht bestimmbar, Erläuterung folgt).
Anmerkung: Sowohl das Kriegsgefangenen- und Zwangsarbeiterlager, als auch die Güterwaggons der Deportationszüge werden im weiteren Verlauf meiner Inszenierung keine hervorgehobene Rolle spielen, jedoch werden sie einen unverzichtbaren, wertvollen Rahmen bilden, der die gesamte Inszenierung dem Publikum, gerade an diesem Ort, dem Ort der großen Symbole, in völlig unerwartete Kontexte sowie bewusste/unbewusste Assoziationsketten setzen wird.
Past Forward: „Was ist Nürnberg?[…] Stadt des Mittelalters, Stadt der Reichsparteitage, Zentrum des Wissens und der Forschung, Stadt der Menschenrechte? Und wie sieht Nürnberg in der Zukunft aus? Nürnberg repräsentiert wie kaum eine andere Stadt Höhen, aber auch Tiefen der europäischen Geschichte. Wie wollen wir mit diesem Erbe umgehen, wo heute fast die Hälfte aller Nürnbergerinnen und Nürnberger eine internationale Geschichte hat? Die Kulturhauptstadt Europas 2025 ist für Nürnberg die Chance, den Blick in die Zukunft zu richten und Neues zu wagen, ohne dabei die Vergangenheit zu vergessen. PAST FORWARD!“ (Quelle: Webpräsenz „N2025“)
Dem Nürnberger Bewerbungsmotto „Past Forward“ folgend, werde ich die bereits erwähnten vier Bühnen wie folgt bespielen:
Bühne 1 (Vergangenheit): „Stadt des Mittelalters“ – Die Welt des historischen Hans Sachs
Bühne 2 (Nazidiktatur): „Stadt der Reichsparteitage“ – Die Welt des Organisators der Reichsparteitage in Nürnberg und des Herausgebers des „deutschen Wochenblattes zum Kampfe um die Wahrheit – Der Stürmer“ Julius Streicher (alias Stadtschreiber Sixtus Beckmesser)
Bühne 3 (Gegenwart): „Zentrum des Wissens und der Forschung, Stadt der Menschenrechte“ – Die Welt des Lehrbuben David
Bühne 4 (Zukunft): „Nürnberg in der Zukunft“ – Die Welt des Walther von Stolzing
Im Zentrum meiner Inszenierung steht der historische Hans Sachs, den ich auf eine Zeitreise durch die Jahrhunderte schicke. Er soll erfahren wie es um die Kunst, Kunstfreiheit und die Würde des Menschen bestellt sein wird.
HANS SACHS „Wahn! Wahn! Überall Wahn! Wohin ich forschend blick‘ in Stadt- und Weltchronik, den Grund mir aufzufinden, warum gar bis aufs Blut die Leut‘ sich quälen und schinden in unnütz toller Wut!
Hat keiner Lohn noch Dank davon: in Flucht geschlagen, wähnt er zu jagen. Hört nicht sein eigen Schmerzgekreisch, wenn er sich wühlt ins eig’ne Fleisch, wähnt Lust sich zu erzeigen. Wer gibt den Namen an? ‘s ist halt der alte Wahn, ohn‘ den nichts mag geschehen, ‘s mag gehen oder stehen! Steht’s wo im Lauf, er schläft nur neue Kraft sich an; gleich wacht er auf, dann schaut, wer ihn bemeistern kann! […]“
Meine Bearbeitung der Meistersinger beginnt mit dem Vorspiel zum dritten Aufzug: Nachdem Hans Sachsens „Wahnmonolog“ von Julius Streicher -alias Sixtus Beckmesser- dumpf unterbrochen wird:
JULIUS STREICHER: „Wie friedsam treuer Sitten getrost in Tat und Werk, liegt nicht in Deutschlands Mitten mein liebes Nürenberg!“
(Julius Streicher blickt mit freudiger Begeisterung ins Publikum, laut)
„Fanget an! – Fanget an!! – Fanget an!!!“
Anmerkung: NS-Gauleiter Julius Streicher, auch der „Franken-Führer“ genannt, ließ 1938 die Nürnberger Synagoge am Hans-Sachs-Platz mit dem Anfangszitat aus den Meistersingern: „Fanget an!“ abreißen.
Hans Sachs, von Julius Streichers/Sixtus Beckmessers maßloser Respektlosigkeit überfordert, verlässt seine Zeit, das Mittelalter (Bühne 1), um zu begreifen, wer dieser dumpfe Mensch ist, der in der Zukunft in seiner geliebten Stadt etwas zu sagen hat. Hans Sachs betritt, die Raum-/Zeitgrenze überschreitend, die Welt des Gauleiters Julius Streicher zur Zeit der Nazidiktatur in Nürnberg (Bühne 2).
Julius Streicher versucht Hans Sachs sein Verständnis von Kunst, Kunstfreiheit und Menschenwürde aufdringlich näherzubringen. Es kommt zum Eklat, als Hans Sachs Julius Streicher ein menschenverachtendes, antisemitisches Weltbild vorwirft.
Als Julius Streicher auch noch beginnt, aus dem „Stürmer“ antisemitische Parolen zu zitieren, will Hans Sachs die Welt Julius Streichers (Bühne 2) empört verlassen, doch Julius Streicher hält Sachs brutal auf und benennt ihm die Quelle seiner antisemitischen Parolen. Es sind antisemitische Zitate Martin Luthers, des Mannes, des Reformators, dessen Lehren Hans Sachs in seinen Gedichten euphorisch und äusserst erfolgreich bis weit über die Grenzen Nürnbergs hinaus verbreitet.
Hans Sachs, der ohnmächtig Julius Streicher/Sixtus Beckmesser nichts zu erwidern weiß, ist schwer getroffen; er verlässt die Welt Julius Streichers (Bühne 2) nachdenklich, desillusioniert und sichtlich erschöpft. Er muss erkennen, dass die Menschenverachtung und der Antisemitismus bereits in seinem von ihm so geliebten und stets verklärten Zeitalter zudem im Herzen seines weltoffenen Nürnbergs tief verankert ist.
Selcuk Cara
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Sänger sind keine Orgelpfeifen | SARS-CoV-2 und die geschlossenen Opernhäuser
Bernd Weikl zum Thema „SARS-CoV-2 und die geschlossenen Opernhäuser“. Bitte untenstehenden Link anklicken
ZUM VIDEO (4 Minuten)
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attitude – Ballet-Blog. Jun 22: Vienna State Ballet: Nureyev Gala 2020
For obvious reasons which I will not have to explain, this year’s „Nureyev Gala“ will not take place at the End of this Month.
At least not in the conventional way in which we are used to it.
To Manuel Legris’s „farewell“ from the Opera, after 10 years working in Austria, the Vienna State Ballet will present a live-Streaming directly from the big Dance Studio at the Opera.
You can watch The Nureyev Gala directly from your home on
June 25th, 2020 and this worldwide and free-of-charge.
Start: 2 pm on (Middle European Time), U.K. and Portugal 1 pm., Brazil 9 am, New York 8 am etc.
https://www.attitude-devant.com/blog/2020/6/22/vienna-state-ballet-nureyev-gala-2020
Ricardo Leitner