DIE MONTAG-PRESSE – 24. Juli 2023

DIE MONTAG-PRESSE – 24. Juli 2023

Festspielhaus Bayreuth. Foto: © Andreas Schmidt

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE MONTAG-PRESSE – 24. Juli 2023 

Festspielluft IV: Wahn gibt’s in Bayreuth auch ohne Meistersinger
Die Zeit ist da. Die Wagner-Welt blickt mal wieder auf den heiligen Hügel in einer gewissen fränkischen Provinzstadt. Nur ist diesmal nichts wie sonst. Zum ersten Mal steht die Familienherrschaft auf dem Grünen Hügel akut in Frage. Freie Karten – früher rar wie das Rheingold – gibt es wie Sand am Meer. Und zu allem Überfluss bleibt auch der heilige Wagner-Gott Christian Thielemann fern der Festspiele! Doch mit den richtigen Turbulenzen ging es bereits am 5. Mai 2023 los: Ekaterina Semenchuk sagt die Kundry-Premiere ab, Elīna Garanča und Ekaterina Gubanova springen ein. Allein das könnte schon die Schlagzeile des Bayreuth-Jahres gewesen sein. Nur sollte das erst der Anfang sein.
Von Peter Walter
Klassik-begeistert.de

Festspielluft VI: Elīna Garančas Bayreuth-Debüt steht auf der Kippe
Als gäbe es mit 11 Hauptrollenumbesetzungen in zwei Monaten nicht schon genug Chaos bei den diesjährigen Bayreuther Festspielen: Nun bleiben nicht einmal die Proben vor den Streichen des Umbesetzungswahns verschont. Neben dem bereits berichteten Hauptproben-Fiasco – diese soll Elīna Garanča noch vor dem 2. Aufzug verlassen haben – soll die derzeit geplante Premieren-Kundry nun auch der kompletten Generalprobe ferngeblieben sein                                                                                                                                                      Von Peter Walter
Klassik-begeistert.de

Kriselnde Festspiele: Lebt der Mythos Bayreuth noch?
Weniger Publikum und teils miese Kritiken: Für Musikkritiker Jörn Florian Fuchs ist der Mythos der Bayreuther Festspiele verlorengegangen. Das Festival sei austauschbar geworden. Sven Friedrich, Chef des Richard Wagner Museums, widerspricht.
Deutschlandfunk.de

Bayreuth
Wenn Schwanenblut vom Bayreuther Himmel tropft (Bezahlartikel)
„Parsifal“ wird digital. Die Bayreuther Festspiele versprechen in diesem Jahr eine Revolution. Doch hinter den Kulissen streiten wieder Erneuerer und Traditionalisten. Es geht auch um die Zukunft von Katharina Wagner. Ein Report in fünf Akten.
Die Welt.de

Diese Art Heimweh (Bezahlartikel)
In seinem dreißigsten Wagner-Sommer fragt sich Florian Zinnecker: Was ist aus meiner Lust auf Bayreuth geworden?
Und warum sind die Festspiele nicht ausverkauft?
Die Zeit.de

Pathys Stehplatz (37) – Ein Komponist, zwei Welten: Wagner zwischen Sopot und Bayreuth
Völlig durchgeknallt. In Bayreuth stürmt man das Festspielhaus. Künstlerisch natürlich nur: In Tobias Kratzers „Tannhäuser“-Inszenierung steht die Revolution vor der Tür. Einen Teil davon erlebt man gar hautnah mit. Während der Pausenshow am Teich, wo die Venus mit Punkrock-Attitüde zum Aufruhr anzettelt – im Anhang ein Kleinwüchsiger und eine farbige Dragqueen. Mit modernem Regietheater will man anscheinend aufhalten, was überall zu beobachten ist. Der Publikumsschwund ist nicht mehr zu verleugnen. Selbst bei den Bayreuther Festspielen nicht, wo man früher jahrelang auf Karten warten musste.
Von Jürgen Pathy
Klassik-begeistert.de

Baden Baden/Festspielhaus
Außerirdische Anna
Die Stimme dieser Frau entspannt. Ihre satte, frauliche Tiefe und ihre strahlende Höhe sind vom Piano bis zum Forte gleichermaßen stark; ihr Timbre ist mittlerweile so abgedunkelt, dass es (fast) wie ein Mezzo klingt, ihre strahlenden Spitzentöne sind ungebrochen, ihre Phrasierungen sind traumhaft schön. Es gleicht einer Explosion, wenn sie ihre Energie zum Glühen bringt.
Von Andreas Schmidt
Klassik-begeistert.de

„La Traviata“ auf Hebräisch
Vor 100 Jahren wurde in Tel Aviv die erste Oper im Mandatsgebiet Palästina eröffnet. »Ich würde die Oper empfehlen», schlägt Sarah ihren ausländischen Gästen vor und nimmt sie mit in eine Aufführung im prachtvollen Opernhaus auf dem Carmel-Berg. So beschrieben im zweiten Teil – «Haifa 1923» betitelt – in Theodor Herzls utopischem Roman Altneuland (1902).
Jüdische Allgemeine.de

Was man heuer über die Salzburger Festspiele wissen sollte
Der „Jedermann“ feierte bereits Premiere, die offizielle Eröffnung findet aber erst kommenden Donnerstag statt. Ein Überblick über Programm und Debatten
DerStandard.at.

Linz
Was für ein Fest: 250.000 Besucher beim Linzer Pflasterspektakel
Mit 789 Auftritten in drei Festivaltagen begeisterten Straßenkünstlerinnen und Straßenkünstler aus 29 Ländern der Welt das Publikum beim 35. Linzer Pflasterspektakel.
Bei ausgelassener Stimmung und optimalem Wetter genossen 250.000 Besucher Straßenkunst von Akrobatik bis Musik, von Magie bis Figuren- und Objekttheater.
Oberösterreichische Nachrichten

Bregenzer Festspiele: Am Ende geht Butterflys Welt in Flammen auf (Bezahlartikel)
Die 77. Festspielsaison eröffnet so tief bewegend wie blutrünstig. Puccinis «Madame Butterfly» ist grandiose Rührung und Verdis «Ernani» toxische Männlichkeit im Halbdunkeln.
Neue Zürcher Zeitung.ch

Bregenzer Festspiele: Eine Träne fließt in den See (Bezahlartikel)
Die Bregenzer Festspiele eröffnen so lustig wie anrührend mit Verdis „Ernani“ und Puccinis „Madame Butterfly“
SueddeutscheZeitung.de

St. Margarethen
Daniel Serafin: „Gehe meinen eigenen Weg“
Der Kulturmanager Daniel Serafin erzählt im persönlichen Gespräch auf Radio Niederösterreich über sein Leben zwischen Wien, New York und Sankt Margarethen im Burgenland.
https://noe.orf.at/magazin/stories/3216964/

Graz
Von Salome bis Weihnachtslied: Philharmonix in Graz
https://bachtrack.com/de_DE/kritik-philharmonix-ottensamer-koncz-styriarte-graz-juli-2023

Links zu englischsprachigen Artikeln

München
Mozart and the Munich Hofkapelle’: an enlightening evening
operatoday.com2023.07

Aix-en-Provence
Wozzeck at the Aix Festival
https://operatoday.com/2023/07/wozzeck-at-the-aix-festival/

Sofia
Sofia Opera & Ballet 2023 Review: Das Rheingold
https://operawire.com/sofia-opera-ballet-2023-review-das-rheingold/

London
Review: PROM 8 – IMPRESSIONS OF SPAIN, Royal Albert Hall Acclaimed
Spanish violinist María Dueñas marks the 200th anniversary of Édouard Lalo, by taking the solo in his „Symphonie espagnole“
broadwayworld.com.westend

Isata Kanneh-Mason: ‘Classical music reflects every human emotion. If you listen, you can understand it’
TheGuardian.com.music

Tel Aviv
Visually stunning ‚Mozart’s Requiem‘ takes to the stage in Tel Aviv
https://www.jpost.com/must/article-752049

Annandale-on-Hudson
Saint-Saëns rarity Henry VIII takes the crown at Bard SummerScape
bachtrack.com.de

Washington
Singers soar as angels and demons do battle in Wolf Trap’s “Faust”
washington.classical.review.com

Baltimore
Opera Review: ‘The Gondoliers’ presented by the Young Victorian Theatre Company
mdtheatreguide.com

Miami
Miami Beach Music Festival serves up a multimedia “Hansel and Gretel”
southflorida.classical.review.com

Chicago
Two contrasted yet equally moving meditations on loss at Grant Park Music Festival
chicagoclassical.review.com

Phoenix
World Premiere Of Gregg Kallor’s FRANKENSTEIN to Play Arizona Opera in October
broadwayworld.com.bww.opera

Santa Fe
Pelléas and Greta on Climate Change
Claude Debussy: Pelléas et Mélisande
https://www.concertonet.com/scripts/review.php?ID_review=15759

Tokyo
A concertgoer’s guide to food and drink in Tokyo
https://bachtrack.com/de_DE/concertgoers-guide-food-and-drink-tokyo-july-2023

Recordings
Opera Album Review: From East Germany With Love — Paul Dessau’s Wild “Lanzelot”
artfuse.org.277156

Classical home listening: a Schubert first and a Scottish-Mexican love affair
TheGuardian.com.music

Sprechtheater

Salzburg
Neuer »Jedermann« in Salzburg: Schluchz mir das Lied vom Tod
Die Salzburger Festspiele eröffnen mit einem sterbensdüsteren »Jedermann«. Michael Maertens ist der Star. Doch ein paar vom Regisseur erfundene Protestsprayer und einige echte Klimaaktivisten mischen bei der Premiere auch mit.
DerSpiegel.de

Ein Jedermann für die Letzte Generation?
Wie bestellt fügte sich eine Protestaktion in die Premiere des „Jedermann“ im Großen Festspielhaus: Michael Sturminger will ein Endzeitdrama inszenieren, zu dem Hofmannsthals Text allerdings nicht wirklich passt.
Die Presse.com

Jedermann in Salzburg: Knatternde Knittelverse
Die Welt ist am Ende: Die Botschaft des neuen „Jedermann“ in Salzburg ist zwar gut gemeint. Gut gemacht ist die Inszenierung allerdings nicht. Ein enttäuschender Abend. Inklusive Aktivisten.
https://www.sueddeutsche.de/kultur/jedermann-salzburg-kritik-1.6051110

Der Salzburger „Jedermann“ mit Michael Maertens und Valerie Pachner: Toterzählt
Michael Sturmingers dritte „Jedermann“-Inszenierung bei den Salzburger Festspielen enttäuscht. An Michael Maertens als Jedermann und Valerie Pachner als Buhlschaft liegt es nicht. Unsere Premierenkritik.
Muenchner Merkur

Medien/TV

Medienrechtler ortet „unzulässige Beihilfenfinanzierung“ bei „WZ“
Medienministerium: „Argumente gehen ins Leere“ – Videoreihe zum Ibiza-Skandal soll auf Social Media punkten. 7,5 Mio. Euro sind laut Gesetz nun pro Jahr für den Betrieb des Onlinemediums „WZ“ vorgesehen, für das nun wesentlich weniger Journalisten als zuvor arbeiten. Den damit einhergehenden im Gesetz definierten Auftrag bezeichnete Lehofer in einem Blogeintrag als „einigermaßen dünn“. So sei etwa nicht definiert, wie umfangreich das Angebot zu sein habe und welche konkreten Kanäle bespielt werden sollten.
Kurier.at

Was Verdachtsberichterstattung darf und was nicht
Der Anwalt des „Rammstein“-Sängers Till Lindemann lässt vor Gericht einen Teil des „Spiegel“-Berichts zu Vorwürfen sexueller Übergriffe verbieten, doch erhebliche Aussagen bleiben bestehen.
Frankfurter Allgemeine.net

Wirtschaft

Österreich
Gerry Weber GmbH meldet Konkurs an – Schuldenberg von rund 2,6 Mio. Euro
Die Insolvenzwelle im Einzelhandel rollt weiter. Die Bekleidungskette Gerry Weber mit 20 Standorten und mehr als 100 Beschäftigten ist nun auch in Österreich pleite. Betroffen ist auch eine Filiale in Bregenz.
VOL.at

Rente, Geldanlage, Erbe. Warum fehlendes Finanzwissen verheerend sein kann
Geld haben und keines verlieren, das möchten fast alle. Aber sich mit Geld beschäftigen? Das tun eher wenige. Deshalb gibt es beim Wissen über Finanzen große Lücken. Zwar hält die große Mehrheit (88 Prozent) gute Kenntnisse in diesem Bereich für sehr wichtig, zeigt eine repräsentative Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag der MLP School of Financial Education. Doch das Interesse am Thema ist bei fast der Hälfte (46 Prozent) weniger groß. Bei rund jedem Siebten (14 Prozent) ist es kaum oder überhaupt nicht vorhanden. Und das merkt man.
tv-ratschlaege

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Unter’m Strich

Konservative gewinnen Spanien-Wahl klar
Bei der Parlamentswahl in Spanien kann das rechte Lager mit einem klaren Vorsprung vor den regierenden Linken rechnen. Die konservative Partido Popular (PP) von Oppositionsführer Alberto Núñez Feijoo lag laut Medienprognosen vom Sonntagabend klar voran.
https://orf.at/stories/3324949/

Konservative gewinnen Schicksalswahl in Spanien – aber Mehrheit fehlt
Die Volkspartei verdrängt zwar die regierenden Sozialisten von Platz eins. Für eine Mehrheit mit der rechtsextremen Vox reicht es aber nicht. Die Regierungsbildung dürfte schwierig werden.
Die Presse.com

Zehntausende evakuiert: Waldbrand in Rhodos wird noch länger wüten
Die Hitzewelle im Süden Europas hält weiter an: Ein großer Waldbrand ist auf Rhodos außer Kontrolle geraten.
Kurier.at

Humorforscherin: „Zu Humor gehört immer etwas, das nicht zusammenpasst“
Als sich Richard Wiseman 2001 vornahm, den besten Witz der Welt zu finden, konnte der Psychologieprofessor kaum ahnen, dass er damit einmal im Guinness-Buch der Rekorde landen würde. Doch mehr als 350.000 Menschen aus 70 Ländern folgten seinem Aufruf: Sie sandten 40.000 Witze ein – und bewerteten diese anschließend auf einer Fünf-Punkte-Skala. Die Aktion „Laugh Lab“ (Lachlabor) wurde so zu einem der größten Forschungsprojekte der damaligen Zeit. Dabei war Wisemans eigentliches Ziel, mehr über den Humor in unterschiedlichen Gesellschaften herauszufinden – zu jener Zeit eine Forschungslücke.
Redakionsnetzwerk.de

Das dritte Geschlecht im Fußball: Wie der Fall von Sambias Star Barbra Banda ein Dilemma deutlich macht
Die sambische Ausnahme-Fußballerin Barbra Banda hat mutmaßlich höhere Testosteron-Werte, als sie bei Frauen üblich sind. Bei der WM spielt sie dennoch. Ihr Fall verdeutlicht das Dilemma, in dem der Sport im Umgang mit dem dritten Geschlecht steckt.
Stern.de.frauenfussball

Zu politisch“ : Frage zur sexuellen Orientierung bei Frauenfußball-WM verboten
Bei einer Pressekonferenz des deutschen WM-Auftaktgegners Marokko fragt ein Journalist, ob es homosexuelle Spielerinnen im Kader gebe. Ein Mitarbeiter der FIFA schreitet sofort ein.
Frankfurter Allgemeine.net

INFOS DES TAGES (MONTAG, 24. JULI 2023)

INFOS DES TAGES (MONTAG, 24. JULI 2023)

Quelle: onlinemerker.com

Abrufbar auf ARTE CONCERT

pop

VERONA/ Arena: Gestern war „FLÓREZ-TAG“

Juan Diego Flórez mit Marina Monzó, Vasilisa Berzhanskaya, Mariana Mappa, Gabriele Sagona, Michele Pertusi. Dirigent: Christopher Franklin

verona

ZU FACEBOOK
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Heute: Camerata Salzburg | Ouverture Spirituelle · Lux Aeterna Mozart-Requiem — Chor des Bayerischen Rundfunks · Camerata Salzburg · Honeck
Felsenreitschule

 

Mozart-Requiem — Chor des Bayerischen Rundfunks · Camerata Salzburg · Honeck

moz
Antony Gormley, Rim, 1994, carbon and casein on paper, 19.5 × 14 cm, The British Museum, London, UK, © the artist

Katharina Konradi  Sopran
Emily D’Angelo  Alt
Bogdan Volkov  Tenor
William Thomas  Bass
Martin Schwab  Sprecher
Cantatorium
Robert Mehlhart  Musikalische Leitung (Gregorianische Gesänge)
Chor des Bayerischen Rundfunks
Peter Dijkstra  Choreinstudierung
Camerata Salzburg
Michaela Aigner  Orgel
Manfred Honeck  Dirigent

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BAYREUTH: Programm bei Steingraeber während der Festspiele

stein

Sehr geehrte Damen und Herren,
schon jetzt klingt es aus allen Räumen: probende Festspielsolisten bis hin zu jungen Pianist*innen und Besucher*innen aus aller Welt kreieren die besondere Festspielatmosphäre. Wir freuen uns darauf Sie während der Festspielzeit bei uns begrüßen zu dürfen!

Alexandre Tharaud im Markgräflichen Opernhaus (heute/24.7. um 19.30 h)
Der Starpianist spielt Rameau – Grieg – Mahler – Ravel im UNESCO Weltkulturerbe in Bayreuth.

Karten und mehr Information

Nachholkonzert
Klavierduo Argerich – Margulis: 24.7.2024
Wir freuen uns, das Nachholkonzert mit Martha Argerich und Jura Margulis für nächstes Jahr ankündigen zu können! Der Vorverkauf startet am kommenden Mittwoch um 12 Uhr. Wenn Sie noch Karten aus dem letzten Jahr haben, beachten Sie bitte die Hinweise auf unserer Website.

mehr lesen

fest
Unser Festspielprogramm: Im Steingraeber Haus gibt es zur Festspielzeit über 50 Veranstaltungen: Manufakturführungen, Konzerte, Matinéen, Einführungsvorträge am Liszt-Flügel, Wagner-Theater, Liszt-Ausstellung u.v.m. – wir freuen uns auf Sie!

Download Festspielprogramm

Festspielklaviere und gebrauchte Flügel
Ab August gibt es günstige Flügel und Pianos aus Künstlerhand in der Klavierwelt Bayreuth. Immer mit unserer Klavierbaumeistergarantie.

Unsere Angebote

Ihr Klavier kaufen Sie am besten im Steingraeber-Haus in Bayreuth.

Mit Ihrem Instrument leben Sie lange Jahre zusammen. Bei uns finden Sie die fachgerechte Betreuung vor und nach dem Kauf. So beraten wir Sie beispielsweise bei der Platzwahl für Ihr Instrument oder bei Maßanfertigungen und liefern Klavierhocker und Ersatzteile.

Wir wünschen Ihnen einen schönen Sommer und eine wunderbare Urlaubszeit!

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TEATRO SAN CARLO DI NAPOLI

Von  Mi. 26/7  bis  So. 30/7/2023   um 20h   Ballett     Programm

nap

Nijinsky/Balanchine/  Serenade für Streicher
Serenade for String  Orchestra in C major op.48
(Serenade für Streicher) P. I. Tchaikovsky

Raymonda   op .57   Glazunov
III  act

Dirigat:     Jonathan Darlington
Regie:   Millicent  Hodson
Bühnenbild:  Nicola Reichert
Choreographie:  George  Balanchine
Supervisor :  Kenneth Archer

Ensemble:
Orchester  /  Orchestra del  Teatro di San  Carlo
Tanzensemble  /    Balletto del  Teatro di San Carlo
Dauer   1 h.40 Min.
Produzent / Teatro di  San Carlo

Teatro di San Carlo – Home (teatrosancarlo.it)

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Linz: Was für ein Fest: 250.000 Besucher beim Linzer Pflasterspektakel
Mit 789 Auftritten in drei Festivaltagen begeisterten Straßenkünstlerinnen und Straßenkünstler aus 29 Ländern der Welt das Publikum beim 35. Linzer Pflasterspektakel.
Bei ausgelassener Stimmung und optimalem Wetter genossen 250.000 Besucher Straßenkunst von Akrobatik bis Musik, von Magie bis Figuren- und Objekttheater.
Oberösterreichische Nachrichten

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Bayern: Kunstminister Markus Blume war früher Eistänzer

Kunstminister Markus Blume https://de.wikipedia.org/wiki/Markus_Blume war seit Kindheit unbeleckt von Kunst und Kultur, außer als Eistänzer. Jetzt will (muss?) er die Marschrichtung von Kunst und Kultur bestimmen? Vor seiner Haustüre (München) hätte er an der Maximilianstraße einiges zu „fegen“. TTT

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Ludwigsburger Schlossfestspiele: Erfolgreiche Saison 2023 – Rückblick und Bilanz

Nach elf begeisternden Festivalwochen ist für die Ludwigsburger Schlossfestspiele am Samstag, 22. Juli die sehr erfolgreiche Saison 2023 zu Ende gegangen. Die Resonanz auf das hochkarätige und vielfältige Programm war überwältigend, was sich auch deutlich in den Besuchszahlen und Einnahmen widerspiegelt: Das Publikum der Ludwigsburger Schlossfestspiele ist nach den schwierigen Corona-Jahren zurück und weiß die herausragende künstlerische Qualität des »Fests der Künste, Demokratie und Nachhaltigkeit«, zu dem Intendant Jochen Sandig und sein Team eingeladen haben, sehr zu schätzen.

7365 Gäste feierten am 22. Juli bei bestem Wetter das Saisonfinale mit dem großen »Monrepos Open Air« und seinem fantastisch choreografierten Feuerwerk am Seeschloss Monrepos, wo der amerikanische Dirigent Ryan McAdams in seinem Deutschlanddebüt am Pult des Festspielorchesters ein tänzerisch geprägtes Programm von Bernstein über Gershwin und Bizet bis hin zu Piazzolla, de Falla und Ginastera furios dirigierte. Die Auslastung betrug an diesem Abend 95 Prozent.

Rund 22.500 Besuche zählten die Ludwigsburger Schlossfestspiele über den Festivalzeitraum hinweg bis zum 22. Juli bei 54 Veranstaltungen (44 verschiedenen Produktionen), darunter auch rund 3.650 Besucherinnen und Besucher der zwölf Ausgaben der kostenlosen »Frei Luft Musik« auf dem Marktplatz: Das niederschwellige Angebot mit seinem breitgefächerten Programm, gefördert vom Freundeskreis der Schlossfestspiele, hat sich in seinem dritten Jahr bestens etabliert.

15 Veranstaltungen waren ausverkauft, darunter beide Vorstellungen und die Generalprobe von Pina Bauschs »Vollmond«, die Doppelvorstellung mit Lars Eidinger im Schlosstheater, die Partizipationsprojekte »Generation Zukunft Musik« und »Mini Mal Mut« sowie zahlreiche Kammerkonzerte im Ordenssaal und Schlosstheater. Die Gesamtauslastung betrug rund 82 Prozent. Bereits nach zwei Dritteln der Festspielzeit konnte das geplante Einnahmesoll erfüllt werden. Die Verjüngung des Publikums befindet sich in einer positiven Entwicklung. Sehr gut angenommen wurden 2023 mit einer Gesamtzahl von über 800 Tickets auch wieder das Angebot für Festspielgäste in Ausbildung zu 15 Euro, das von der Ruprecht-Stiftung gefördert wird, sowie das neue Vermittlungsformat »Klassik leicht gemacht«, das jeweils einen Workshop und den gemeinsamen Besuch bei drei Veranstaltungen ermöglichte.

Ausverkauft war bereits die »Fest Spiel Ouvertüre« am 11. Mai, mit der der junge, aufsteigende Dirigent Vitali Alekseenok, die Geigerin Diana Tishchenko und das Festspielorchester die Saison eröffneten. Der Bogen künstlerischer Höhepunkte spannte sich von Brechts »Hauspostille« mit Lars Eidinger und dem Musiker Hans-Jörn Brandenburg im Schlosstheater (14. Mai) über Midoris fulminante Geigen-Solo-Matinée an Pfingsten (28. Mai), die von David Fray aufgeführten »Goldberg-Variationen« (2. Juni), den berührenden Liederabend von Marlis Petersen (16. Juni) hin zu Barbara Hannigans unvergleichlicher und bejubelter Interpretation von Poulencs »La Voix Humaine«, während sie das Festspielorchester dirigierte und zugleich die Sopranpartie der Mono-Oper sang (24. Juni).

Momente großer Intensität und Intimität bescherten das SWR Vokalensemble mit seinem Ligeti-Jubiläums-Abend und einer Uraufführung von Martón Illés (25. Mai), der Countertenor Filippo Mineccia, der kurzfristig für den erkrankten Carlo Vistoli einsprang (29. Juni), Elina Albach mit Bachs auf die Gegenwart bezogener h-Moll-Messe (6. Juli) und Philippe Herreweghe und das Collegium Vocale Gent  mit spanischen Sakralwerken, aber auch die Geigenvirtuosin Lisa Batiashvili mit ihrer sehr persönlich gehaltenen musikalischen Reise an ihre Lebensstationen gleich zu Beginn der Festspiele (16. Mai). Besondere Ovationen des Publikums durften außerdem Alexandre Kantorow mit seinem herausragenden romantischen Klavier-Abend (8. Juli) und der Bariton Benjamin Appl entgegennehmen, der bei seiner Künstlerresidenz gleich zwei Liedprogramme hinreißend interpretierte und außerdem bei seiner öffentlich abgehaltenen Meisterklasse noch zusätzlich das Haus mit interessierten Zuhörenden füllte.

Beim Tanz reichte die Bandbreite von Pina Bauschs großem ikonischem Werk »Vollmond« mit zwei ausverkauften Vorstellungen (9./10. Juni) und einer zusätzlich für Publikum geöffneten ausverkauften Generalprobe über die beeindruckende Interpretation des Tanz-Klassikers »Le Sacre du printemps« durch den Flamenco-Innovator Israel Galván (20./21. Mai) bis hin zur filigranen Ligeti-Hommage der Choreografin Elisabeth Schilling und ihres Ensembles (26. Mai).

Eine inhaltliche Öffnung und zugleich großen Zuspruch erfuhr das Programm etwa durch Abende wie »Babylon Orchestra Echoes« (13. Mai), den Klarinettisten Kinan Azmeh mit dem New Yorker Quartett Brooklyn Rider (10. Juni) oder das vison string quartet mit dem Jazz-Gitarristen Mahan Mirarab (16. Juli). Eigens für die Ludwigsburger Schlossfestspiele und das barocke Schlosstheater entstand die gesellschaftskritische und musikalisch experimentelle, halbszenische Produktion »Bingen Händel Wolfe« (17. Juni) in Kooperation mit dem PODIUM Festival Esslingen.

Zu den ungewöhnlichen und innovativen Programmformaten zählte auch das an drei Tagen komplett ausgebuchte Virtual-Reality-Projekt des Mahler Chamber Orchestra im urbanharbor-Komplex mit seiner futuristischen Mendelssohn-Annäherung und einem zusätzlich gespielten Live-Konzert (29. Juni bis 1. Juli).

Und nicht zuletzt sorgten die Diskurs- und Workshopformate des »17 Ziele Camp« (18. bis 21. Mai) im Kunstzentrum Karlskaserne dafür, dass das Festival seinem Anspruch als »Fest der Künste, Demokratie und Nachhaltigkeit« gerecht wurde und sich mit einem engagierten Teilnehmenden-Kreis wichtigen Zukunftskonzepten widmen konnte. Für das KharkivMusikFest unter der Künstlerischen Leitung des Dirigenten Vitali Alekseenok konnten im gesamten Festivalzeitraum über 10.000 Euro an Spenden eingesammelt werden.

 Außenspielorte

Auch in Wertheim (Main-Tauber-Kreis), Haigerloch und Bad Imnau (Zollernalbkreis) sowie in Bietigheim-Bissingen waren die Schlossfestspiele 2023 zu Gast und werden wie üblich im September im oberschwäbischen Wolfegg drei weitere Konzerte spielen.

Ausblick – Konzerte in Wolfegg im September

In schöner spätsommerlicher Tradition sind die Ludwigsburger Schlossfestspiele nach ihrer Saison auch wieder für zwei Tage im malerischen Wolfegg zu Gast: Am Samstag, 16. September geben das dogma chamber orchestra und der Klarinettist Kinan Azmeh im beeindruckenden Rittersaal des Schlosses die »Tschaikowsky Streicher Serenade« und Kompositionen von Azmeh selbst. Beim »Gamben Duo Perl« am Sonntag, 17. September in der Alten Pfarr spielen Hille Perl und ihre Mutter Marthe eigene Werke sowie unter anderen von Poulenc und Dowland. Mit der »Calmus Lautten Compagney« und den musikalischen »Bach-Arkaden« endet am Sonntagabend ab 17 Uhr in der Pfarrkirche St. Katharina dieses nachklingende Festspielwochenende.

Karten sowie das Wolfegg-Abo sind im Kartenbüro der Ludwigsburger Schlossfestspiele, bei Easy Ticket und in der Wolfegg Information erhältlich.

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LAGO DI COMO/Verschiedene Spielorte: LACMUS FESTIVAL

vom 11.7. bis 17.7.2023

lago
Foto: Robert Quitta

Der Lago di Como (auch Lario genannt) ist – besonders in seinem Mittelteil – möglicherweise der schönste See der Welt. Eine solch üppige Vegetation (Zypressen, Lorbeerbäume, Kamelien, Azaleen, Rhododendren, Magnolien, Palmen etc.etc.) und eine solche Ansammlung von über die Massen prächtigen Villen (Villa d’Este, Villa Erba, Villa Carlotta, Villa Monastero, Villa Melzi d’Eril, Villa Sebelloni, Villa Balbiano, Villa del Balbaniello, Villa Cipressi, Villa Oleandra etc.etc.) findet man sonst nirgends – nicht einmal an den benachbarten anderen oberitalienischen Seen. Und somit ist es nicht weiter verwunderlich, dass dieser von den Göttern begnadete, von der Natur geküsste, magische Ort seit jeher viele Künstler anzog, darunter auch viele Musiker: Vincenzo Bellini schrieb Teile seiner Norma in der Villa der Uraufführungs-Diva Giuditta Pasta, Franz Liszt verbrachte in Bellagio wohl die glücklichste und produktivste Zeit seines Lebens mit der Gräfin Marie d‘Agoult, die gemeinsame Tochter Cosima wurde in Como geboren, Johannes Brahms weilte hier des öfteren als Gast von „Theaterherzog“ Georg II. von Sachsen-Meiningen, Artur Schnabel lebte und komponierte bis zu seiner Emigration nach Amerika in einem Häuschen bei Tremezzo usw.usf.

Heutzutage hat der See mit Musik nicht mehr soviel am Hut und findet sich in den Klatschspalten eher wegen der wiederholten Besuche von Hollywood-Star George Clooney und seiner Luxusgattin Amal wieder.

Das sei angesichts dieser langen und ruhmreichen musikalischen Tradition des Lago kein Zustand, befand der – mütterlicherseits aus dem Dorf Sala di Comacina stammende – italienische Dirigent und Komponist Paolo Bressan und gründete daher kurzerhand (gemeinsam mit dem kanadischen Pianisten Louis Lortie) vor sechs Jahren hier ein Festival. Der gewählte Titel – LACMUS – mag für Gäste aus deutschsprachigen Ländern (und besonders für jene, die Schwierigkeiten mit ihren Physik-und Chemieprofessoren hatten) nicht besonders attraktiv klingen, aber was soll’s: für die Attraktivität sorgen ja allein schon die atemberaubenden und nahezu unbeschreiblich schönen Spielorte… und natürlich das äußerst intelligent und kundig und liebevoll zusammengestellte Programm mit vielen unbekannten oder nicht soo bekannten (kammermusikalischen) Werken.

Die Locations waren diesen Sommer: die Villa Carlotta, die Villa Melzi d’Eril, das Castello Durini, die Abbazia di San Benedetto in Val Perlana, la Chiesa di Sant’Eufemia in Ossuccio, la Chiesa di Sant’Andrea in Lenno, il Santuario della Beata Vergine del Soccorso, il Parco di Mezzagra, il Parco  Teresio Olivelli, das Grand Hotel Tremezzo etc.etc.

Das Programm war unter dem Motto „Exil“ vor allem (aber nicht nur) den Jubiläen von Rachmaninov und Ligeti gewidmet. Wir hörten also in erster Linie : Musica ricercata, Etude Nr.13, Sonata, Sechs Bagatellen etc. von György Ligeti (wäre heuer 100 Jahre alt geworden) und die Sonate in g-moll, die Symphonischen Tänze, die Sonate Nr.2, die Variationen auf ein Thema von Corelli, die Etudes-Tableaux, die Preludes, die Zwölf Romanzen, das Trio éliagique etc.etc. von Sergej Rachmaninov (wäre heuer 150 geworden).

Aber auch (durchaus zum Thema Exil passend) so interessante Werke wie Martinůs Duo Nr.1, Milhauds Cortège, Korngolds Drittes Streichquartett oder Kurt Weills Fünf Dreigroschenopern-Themen, arrangiert für Bläserquintett. Sehr spannend.

Einige der Stücke passten nicht  g a n z  in dieses „Beuteschema“, waren deshalb aber nicht weniger eindrucksvoll wie z.B. Brahms’ äußerst schwierige Drei Quartette, Vier Quartette, der Liebeslieder-Walzer und der Neue Liebeslieder-Walzer für Sopran, Alt, Tenor und Bass, virtuos dargeboten von Christiane Karg, (Staatsopernensemblemitglied) Patricia Nolz, Benjamin Bruns und Michael Nagy, vierhändig begleitet von den zwei künstlerischen Leitern Louis Lortie und Paolo Bressan.

Eigentlich waren  a l l e  Konzerte schön und gut und klug gestaltet und hervorrragend musiziert.

Am unvergesslichsten wird jedoch jener magische Abend, jene magische Nacht, jenes magische Konzert in der Villa del Balbianello bleiben, die selbst für die hohen Lago-di-Como-Villen-Standards ein äußerst ungewöhnlicher, um nicht zu sagen: einzigartiger Ort ist.

Denn die „Villa“ ist (wie schon das Diminutiv als Name sagt) eigentlich keine, sondern „nur“ ein „Spin-off“, ein „Sommerhäusl“ eine „Datscha“ der „echten“, von Kardinal Durini erbauten, Villa Balbiano.

Sie befindet sich an der Spitze einer sehr grossen, als Naturpark belassenen Halbinsel, und man muss sich den Besuch durch eine 20-30 minütige Wanderung erst verdienen. aber allein schon der erste Anblick entschädigt einen für alle Anstrengungen und für alle Zweifel, ob man überhaupt am richtigen Weg gewesen ist. Denn so etwas wie die „Il Balbaniello“ hat man nicht erwartet, und so etwas konnte man auch nicht erwarten, denn so etwas hat man auch noch nie vorher gesehen. Wie gesagt, weist die „Villa“ keinerlei Charakteristika einer Villa auf, sondern eher die einer Loggia, eines Belvedere, einer kleinen Gloriette. Und durch die geographische Lage an der Spitze einer weit in den See hineinragenden Halbinsel ist sie einerseits der Welt durch den Naturpark entrückt und bietet gleichzeitig einen ausgezeichneten Ausblick auf beide Seeufer. Wenn dann die Sonne sinkt, und in den Dörfern die Lichter angehen und ein Junggenie aus Sankt Petersburg anhebt, Rachmaninov zu spielen und eineinhalb Stunden lang damit nicht mehr aufhört, ist dies alles so überirdisch und außerirdisch schön und man wird vom Zauber des Ortes und vom Zauber der Musik dermaßen in andere Sphären teletransportiert und telekatapultiert, dass man sich gar nicht genug zwicken lassen kann, um das Ganze für real zu halten.

Und in der Tat, kaum, dass man den Heimweg – diesmal mit dem Schiff – angetreten hat, kann man schon nicht mehr glauben, dass man dergleichen erlebt haben soll und nicht einem Spuk aufgesessen ist, einem bezaubernden Spuk zwar, aber einem Spuk…

Wir wünschen den Veranstaltern jedenfalls viel Glück und Erfolg und uns selbst mehr solche unvergessliche Erlebnisse im nächsten Jahr.

Robert Quitta, Lago di Como

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WIEN/ImPulsTanz im Burgtheater/Bühne: Meg Stuart und Mark Tompkins mit „One Shot“

Eine Improvisation über die Improvisation von zwei herausragenden Persönlichkeiten des internationalen Tanzschaffens. Meg Stuart und Mark Tompkins arbeiten seit 2016 zusammen, um ihrer Leidenschaft für die Improvisation gemeinsam zu frönen. In dieser „Echtzeitkomposition“, hier als Österreichische Erstaufführung präsentiert, zeigen sie die Stärken und Schwächen dieses Metiers.

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Meg Stuart & MarkTompkins „ONE SHOT“ © yako.one

Die Bühne des Burgtheaters Wien, die wegen Umbauarbeiten im Saal von PerformerInnen und ZuschauerInnen gemeinsam genutzt werden muss, bietet mit ihrem Dutzende Meter hohen, bühnentechnisierten Raum eine imposante Kulisse. Leer bis auf den Tisch mit Technik und 2 Stühlen, zwei Gitarren stehen daneben, wird sie von den zwei Männern, der Musiker Martin Siewert begleitet die beiden soundtechnisch, zuerst betreten. Am Tisch Platz genommen, zupft Siewert auf der Akustik-Gitarre Jazz-Akkorde, bricht sie und streut Melodiöses ein. Tompkins rollt mit seinem Stuhl über die Bühne, schaut zur Decke, hängt im Stuhl.

Er tanzt weich taumelnd, geht auf alle Vier. Vom Rande stakst Meg Stuart heran, tanzt in ihrer unverkennbaren Bewegungssprache, streckt den Ellbogen gen Himmel, schüttelt ein Bein, windet den Körper leicht. Von Unsicherheit spricht sie in ihren Bewegungen, vom Suchen. Elektronische Musik knarzt, Töne werden zerhackt, Meg sitzt auf dem Tisch. Sie nähern sich an, beginnen eine Konversation. Belangloses. Ihr Mikro-Kabel löst sich. „Oh God!“ kommentiert Mark.

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Meg Stuart & MarkTompkins „ONE SHOT“ © yako.one

Sie improvisieren Tanz und Gespräch, haben Spaß dabei, scherzen miteinander, liegen mit- und aufeinander am Boden, rollen, kriechen, er schaut zu, wie sie etwas probiert, versucht es nachzumachen, geht doch zu Eigenem über, sie schiebt und zerrt ihn. Das Licht geht ins Orange. Sie: „All diese Leute wollen Improvisation sehen! Vielleicht ist mein Leben in meinem Körper. Vielleicht ist die Liebe verschwunden.“

Er bewegt sie, sie schleicht tanzend an der Rückwand entlang. E-Gitarre und elektronischer Sound. Sie öffnet den Brustkorb und schließt ihn wieder, geht in den Ausfall-Schritt. Jenseits jeden Anspruchs an Präzision geht es so weiter. Mark singt einen Song, den er für sie geschrieben hat, zur Gitarrenbegleitung von Martin. Mit seiner sonoren Stimme singt er vom Geheimwissen ihrer Seele und was wäre, wenn die Sonne vergessen hätte, unterzugehen. Sie tanzt. Vom Widerstand gegen die Existenz singt er, und da unterbricht sie ihn.

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Meg Stuart & MarkTompkins „ONE SHOT“ © yako.one

Ob ihr der Song gefallen hat? Es ginge um die Vorbereitung der Potentiale. Sie haben Licht, Sound, Leute. „Ich habe Gefühle“, sagt sie. Er singt: „Feelings“. Humor haben sie. Und in die äußerst entspannte Atmosphäre hinein spricht sie plötzlich von Daniel Aschwanden und dass er nun nicht mehr da ist. Das sticht kurz einmal. Erinnerungen an Marks ersten ImPulsTanz-Auftritt 1989 und an sein sein Nijinsky-Solo in Bonn, das er ganz kurz einmal versucht anzudeuten. Er tanzt und singt Prince. Sie gibt Moves vor, er kopiert. Es zieht sich.

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Meg Stuart & MarkTompkins „ONE SHOT“ © yako.one

Eine rote Sitzecke, von Mark mittig installiert, wird zum Schauplatz des Eigentlichen des Abends. Sie promoten ihr zwischen 2016 und 2022 entstandenes Buch „über die Praxis des Nichtwissens“, über ein Recherche-Projekt in variierenden Umgebungen und Zusammenhängen, in dessen Rahmen sie Europa weit Performances zeigten, Workshops hielten, Text-, Bild- und Interview-Material sammelten, Performance-Protokolle schrieben und all das in einem am Rande der Bühne zu erwerbenden Buch zusammenfassten. Nach der Performance blieben einige enttäuscht zurück. Ausverkauft.

Höhepunkt des Stückes war das Hochziehen der Trennwand zum Saal des Burgtheaters, der vollkommen eingerüstet und mit teils demontierter Bestuhlung ein einzigartiges Bild bot. Meg Stuart kletterte ein wenig in den Gerüsten, weit hinten, Mark Tompkins hob am Bühnenrand die Arme, und Martin Siewert ließ seine E-Gitarre von der Leine. Eine einzigartige Atmosphäre! Wow.

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Meg Stuart & MarkTompkins „ONE SHOT“ © yako.one

„One Shot“ ist verspielt, mit ein paar faszinierenden Momenten, mit Längen und auch Oberflächen. Aber das macht das Wesen der Improvisation aus. Wer darüber etwas lernen wollte, hat außer dem Buch sicher etwas mitgenommen. Die beiden hoch renommierten und so vielseitigen KünstlerInnen, Meg Stuart ist in diesem Jahr mit drei sehr verschiedenen Arbeiten bei ImPulsTanz vertreten, in Begleitung eines wunderbaren Musikers konzeptionsreduziert performend erlebt zu haben war ein Ereignis.

Meg Stuart und Mark Tompkins mit „One Shot“ auf der Wiener Burgtheater-Bühne am 15.07.2023 bei ImPulsTanz.

Rando Hannemann
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ORF: „kulturMontag“ am 24. Juli: Spielfilm „Barbie“, neuer „Jedermann“ bei den Salzburger Festspielen, Fankultur im Musikbusiness

Um 22.30 Uhr in ORF 2; danach: ORF-Premiere „Louise Fleck – Filmpionierin“

Wien (OTS) – Der von Clarissa Stadler präsentierte „kulturMontag“ am 24. Juli 2023 um 22.30 Uhr in ORF 2 berichtet u.a. über den aktuellen Hype rund um die „Barbie“-Verfilmung mit Margot Robbie und Ryan Gosling in den Hauptrollen. Wie sehr die Puppe das Frauenbild geprägt hat, erläutert Philosophin und Künstlerin Elisabeth von Samsonow. Weiters widmet sich die Sendung den Salzburger Festspielen und präsentiert einen Premierenbericht: Auch abseits des neuen „Jedermann“-Traumpaars Michael Maertens und Valerie Pachner ist Vieles anders als es war. Außerdem berichtet der „kulturMontag“ anlässlich der Causa Rammstein über die Fankultur in der Musikbranche – über Verantwortung, Schutzmaßnahmen und darüber, ob Sex, Drugs & Rock ’n’ Roll noch zeitgemäß sind. Über die Sonnen- und Schattenseiten im Musikbusiness spricht Musikerin Anna Mabo live im Studio bei Clarissa Stadler. Danach steht die Dokumentation „Louise Fleck – Filmpionierin“ (23.20 Uhr) anlässlich des 150. Geburtstags der ersten österreichischen Kinoregisseurin auf dem Programm.

Mehr zum „kulturMontag“:

Schönheitsnormen & die Macht – Alles pink & perfekt im Barbie-Land?

Es herrscht Ausnahmezustand, denn die wohl bekannteste Puppe der Welt bekommt einen eigenen Spielfilm. Für den Hype verantwortlich ist die US-amerikanische Regisseurin Greta Gerwig. Sie hat das in Hollywood schon lang gehegte Unternehmen mit Margot Robbie als Barbie und Ryan Gosling als ihr Freund Ken starbesetzt auf die Leinwand gebracht. Vor mehr als 60 Jahren hat die US-Amerikanerin Ruth Handler die Puppe erfunden, ein Prototyp der Weiblichkeit – schön, schlank und groß – eine perfekte Venus, allerdings in Plastik. Mit makelloser Föhnfrisur, strahlendem Lächeln und in Outfits im Stil der 1960er Jahre verkörpert nun Margot Robbie perfekt die Träume und Sehnsüchte ganzer Generationen. Noch trashiger kommt Ryan Gosling als Ken daher, mit platinblondem Haar und höchst knappen Jeans. Es ist der erste Film aus dem Barbie-Universum, in dem die Figuren nicht animiert, sondern mit echten Schauspielern besetzt sind. Regisseurin Greta Gerwig, die auch das Drehbuch geschrieben hat, ist für ihren feministischen Blick bekannt. Sie schickt das Traumpaar aus seiner knallbunten und gut behüteten Welt hinein ins echte Leben. Wird aus der pinken Zuckerwattewelt ein anspruchsvoller, vielleicht sogar feministischer Film? Durchlebt Barbie gar einen Imagewandel? Die Philosophin und Künstlerin Elisabeth von Samsonow analysiert den Film und beleuchtet, wie sehr die Puppe unser Frauenbild geprägt hat.

Die neuen Jedermänner – Die Salzburger Festspiele beginnen

Sie sind wohl eines der berühmtesten Paare der Weltliteratur, das Jahr für Jahr einen regelrechten Hype auslöst. Wenn in Salzburgs Gassen der „Jedermann“-Ruf ertönt, dann weiß man, es ist wieder soweit. Hugo von Hofmannsthals Kassenschlager um das Spiel vom Sterben des reichen Mannes erobert die Herzen des Publikums. Lars Edinger und Verena Altenberger werden in diesem Sommer von Michael Maertens als Jedermann und Valerie Pachner als seine Buhlschaft abgelöst. Beide sorgen schon vor der Premiere für jede Menge Furore: Der gebürtige Hamburger, der seit vielen Jahren Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters ist, feiert mit dieser Rolle sein 30-jähriges Jubiläum bei den Salzburger Festspielen. Die Welserin Valerie Pachner hat sich sowohl auf der Bühne wie auf der Leinwand schon einen internationalen Namen gemacht. Sie bringt sogar einen Hauch Hollywood-Flair an die Salzach, wurde sie doch von Terrence Malick für seine Jägerstätter-Verfilmung entdeckt und hat mittlerweile an der Seite von Stars wie Ralph Fiennes, Daniel Brühl oder Emily Blunt gearbeitet. Auch in österreichischen preisgekrönten Filmen wie Marie Kreutzers „Der Boden unter den Füßen“ konnte die 36-Jährige überzeugen. In Michael Sturmingers „Jedermann“-Inszenierung übernimmt die Schauspielerin nicht nur den Part der Geliebten, sondern wird ihn in der Rolle des Todes zu sich rufen. Auch sonst gibt es einige Neuerungen: Nicole Heesters ist als Jedermann-Mutter zu sehen, Burgmimin Sarah Viktoria Frick spielt Tod und Teufel und Anja Plaschg, besser bekannt als Sängerin Soap&Skin, gibt auf dem Domplatz den Glauben. Der „kulturMontag“ mit einem Premierenbericht.

Sex, Drugs & Rock ’n’ Roll – Die Fankultur zwischen Macht & Ohnmacht

Seit Wochen wird die Causa Rammstein nicht nur in der Musikbranche heftig debattiert. Die ominöse „Row Zero“ – die Reihe Null, für die schöne, junge Mädchen akquiriert worden sein sollen, hat die Sache ins Rollen gebracht. Berichte über Sex, Machtspiele, Alkohol und Drogen wurden bekannt und rücken Frontman Till Lindemann und neuerdings auch Keyboarder Christian „Flake“ Lorenz in den Fokus. Aufgetaucht sind die Vorwürfe im litauischen Vilnius, als eine junge Frau aus Nordirland in sozialen Medien twitterte, sie wäre im Umfeld des Konzerts womöglich betäubt und verletzt worden. Während die Behörden in Litauen den Fall nicht weiterverfolgen, ermittelt in Berlin zurzeit die Staatsanwaltschaft. Viele Rammstein-Fans stehen hinter ihren Idolen, andere sind enttäuscht und wollen ihre Tickets verkaufen. Warum aber wird man überhaupt zum Fan? Und warum kann die Musikindustrie ohne sie nicht überleben? Die Fan-Kult lebt auch heute weiter, doch haben sich die Zeiten verändert. Wo liegt die Verantwortung – bei den weiblichen Fans oder den Musikern? Welche Schutzmaßnahmen kann die Musikbranche treffen? Und sind Sex, Drugs & Rock ’n’ Roll heute noch zeitgemäß? Wie sieht das die Musikerin, Schauspielerin und Theaterregisseurin Anna Mabo? Das Wiener Multitalent zeichnet in diesem Jahr verantwortlich für das Popfest am Karlsplatz und kann mit gerade einmal 27 Jahren schon auf eine beachtliche Karriere zurückblicken. Sie hat schon früh ihre Leidenschaft für Musik entdeckt, erst Gedichte und dann Lieder geschrieben. Später hat Mabo am Max Reinhardt Seminar Regie studiert, in Linz, St. Pölten und Wien eigene Stücke inszeniert und bringt nun ihr drittes Album „Danke, gut“ auf den Markt. Über ein Leben zwischen Theater- und Musikbühne, über die Sonnen- und Schattenseiten im Musikbusiness, über Träume und Leidenschaften und über ihr erstes Popfest am Karlsplatz erzählt Anna Mabo live im Studio bei Clarissa Stadler.

ORF-Premiere: Dokumentation „Louise Fleck – Filmpionierin“ (23.20 Uhr)

Heuer jährt sich Louise Flecks Geburtstag zum 150. Mal, sie gilt als erste österreichische Kinoregisseurin. Louise Fleck war in den 1910er Jahren Mitbegründerin der ersten österreichischen Filmproduktionsfirmen, schrieb dutzende Drehbücher, führte mehr als 150 Mal Regie, kümmerte sich um den Filmschnitt genauso wie um den Verleih. Flecks Leben war mit dem österreichischen Kino und der europäischen Geschichte eng verflochten, sie erlebte die ersten bewegten Bilder im väterlichen Stadtpanoptikum – Wiens erstem Lichtspielhaus auf dem Kohlmarkt –, prägte die Stummfilmära mit und versuchte sich im Tonfilm. Heute sind lediglich 37 der vor allem späteren Arbeiten der Filmpionierin erhalten. In der neuen Dokumentation der Regisseurin Uli Jürgens analysiert Filmarchiv-Sammlungsleiter Nikolaus Wostry die wichtigsten Produktionen aus Louise Flecks Schaffen. „Louise Fleck – Filmpionierin“ ist eine Koproduktion von ORF und KGP Filmproduktion in Zusammenarbeit mit dem Filmarchiv Austria.

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