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Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE FREITAG-PRESSE – 18. AUGUST 2023
Bayreuth ehrt langjährige Festspiel-Mitwirkende
Bayreuths Oberbürgermeister Thomas Ebersberger (CSU) hat langjährige Mitwirkende der Richard-Wagner-Festspiele geehrt. Festspiel-Chordirektor Eberhard Friedrich erhielt am Mittwoch den Goldenen Ehrenring der Stadt Bayreuth „in Würdigung seiner großen Verdienste“. Auch die britische Sopranistin Catherine Foster, die in diesem Jahr die „Brünnhilde“ im „Ring des Nibelungen“ und die „Isolde“ singt, wurde ausgezeichnet.
MuenchnerAbendzeitung.de
Richard Wagners Erbe: Impressionen vom Grünen Hügel
Die Bayreuther Festspiele sind über alle Umbrüche hinweg eine Institution zwischen Volksfest und kunstreligiösem Passionsspiel geblieben
Tagesspiegel.de
Italienische Opernsängerin Renata Scotto 89-jährig gestorben
Die Sopranistin trat mit ihrem ungewöhnlich breiten Repertoire an allen großen Opernhäusern der Welt auf
DerStandard.at
Salzburg
Salzburger Festspiele: Last Exit für einen Lebemann (Bezahlartikel) In Salzburg hat man dieses Jahr seine liebe Not mit Komödien: Christoph Marthaler überdreht Verdis «Falstaff» ins Absurde. Dagegen zeigt die «Griechische Passion» von Bohuslav Martinů einen schonungslosen Blick auf unsere Realität.
NeueZürcherZeitung.ch
Delikatesse in Pianissimo und Fortissimo Festspiele / Grigorian / Geniušas
DrehpunktKultur.at
Asmik Grigorian in Salzburg: Die Magierin
BR.Klassik.de
Liederabend von Asmik Grigorian bei den Salzburger Festspielen: Wenigstens die Poesie ist grenzenlos (Bezahlartikel)
SalzburgerNachrichten.at
Salzburg
Ein Verführer zum genauen Musikhören
Ehrung / András Schiff
DrehpunktKultur.at
Asmik Grigorian in Salzburg: „Auch ich hatte ein Heimatland“
Asmik Grigorian und Lukas Geniusas widmeten sich im Haus für Mozart ausschließlich Werken des sträflich unterschätzten Sergej Rachmaninow. Es gab viel Jubel.
DiePresse.com
John Eliot Gardiner: Saxhörner, gespenstisch!
Der englische Dirigent John Eliot Gardiner ist von Jugend an besessen von der Musik Hector Berlioz’. Jetzt bringt er dessen Kolossaloper „Les Troyens“ in Salzburg und Berlin zur Aufführung. Ein Gespräch.
FrankfurterAllgemeine.net
Bregenz
Wirrness in kleiner Welt – Massenets „Werther“ bei den Bregenzer Festspielen
NeueMusikzeitung/nmz.de
Grafenegg
Dirigent Paavo Järvi: „ In drei Stunden hätten die Russen hier alles zerstört!“ (Bezahlartikel)
Paavo Järvi, der mit seinem Orchester in Grafenegg gastiert, über Musik mit russischem Akzent, die Selbstvermarktung von Dirigenten und warum er sich nur dank der Nato in seiner Heimat Estland sicher fühlt.
DiePresse.com
Köln
Mit der Psyche spielen: Locke, Draghi und ein bisschen Lully vom Ensemble Correspondances
bachtrack.com.de
Dresden
Tiefes Wissen und künstlerische Kraft
Am Donnerstag, dem 17. August, feiert der Dresdner Dirigent Christian Kluttig seinen 80. Geburtstag. Von seinem Kollegen Ekkehard Klemm stammen die folgenden Glückwunschzeilen.
musik.in.dresden.de
Luzern
Lucerne Festival: Abbados würdiger Nachfolger
Der Dirigent Paavo Järvi sprang für Riccardo Chailly beim Lucerne Festival Orchestra ein und setzte mit Mahler, Mozart und Brahms neue Maßstäbe interpretatorischer Klugheit und Intensität.
FrankfurterAllgemeine.net
Wer sagt Daniel Barenboim: «Lass gut sein»? (Bezahlartikel)
Zwei eigenartige Konzerte zeigen, wie tückisch ein Orchesterfestival wie das Lucerne Festival sein kann.
Tagblatt.ch
Zülpich
Noch Akteure für Chorprojekt im Puccini-Jahr 2024 gesucht
Der Kirchenchor St. Peter in Zülpich beteiligt sich am Puccini-Jahr 2024 mit einem großen Chor- und Orchesterkonzert und zwar am 30. Juni 2024 in der katholischen Pfarrkirche St. Peter in Zülpich. Anlässlich des 100. Todestages von Giacomo Puccini soll begleitet von Mitgliedern des akademischen Orchesters Bonn die Messa di Gloria aufgeführt werden
Presseagentur
Links zu englischsprachigen Artikeln
Salzburg
A Conductor Who Wants to Put You ‘Inside the Sound’
Maxime Pascal, a latecomer to classical music, forged an unusual path to the podium that has paid off for him and for audiences.
TheNewYork.times.com
Bayreuth
Jay Scheib’s hapless new Parsifal production at the Bayreuth Festival 2023
seenandheard.international.com
Hamburg
Blistering Beethoven from Buchbinder, trenchant Järvi Tchaikovsky at the Elbphilharmonie
bachtrack.com.de
Florenz
Maggio Musicale Fiorentino Announces 2023-24 Season
operawire.com.maggio
Pesaro
Pesaro’s Rossini Opera Festival revives another forgotten work, Adelaide di Borgogna (Subscription required) Strong singing enlivens a self-referential but uneven staging
https://www.ft.com/content/98d25d46-e835-4154-b1ec-570b2b78627f
London
Prom 42: Cho, Philharmonia, Rouvali review – inflation offset by sweet oases
Chopin en rose, Elgar and Richard Strauss in Italy
theartsdesk.com
Ligeti’s Mysteries of the Macabre gets its Proms premiere with Iván Fischer and the Budapest Festival Orchestra
operatoday.com
Passion, emotional honesty and courage: Dora Pejačević’s symphony at the Proms
seenandheard.international.com
Kantorow’s sensational Proms debut matched by a stirring Shostakovich 10
bachtrack.com.de
‘I compose to seek the truth’: György Kurtág on depression, totalitarianism and his 73-year marriage
TheGuardian.com.music
Snape
Gavin Bryars Ensemble review – Jesus’ Blood maintains its magic on 80th birthday celebration
theGuardian.com.music
Annandale-on-Hudson
The fat knight sings in Bard Music Festival’s Sir John in Love
bachtrack.com.de
Seattle
Seattle Opera 2023-24 Review: Das Rheingold
Greer Grimsley, Frederick Ballentine Star in Visually Arresting Production
https://operawire.com/seattle-opera-2023-review-das-rheingold/
Toronto
The Canadian Opera Company’s Tosca is a triumph of tragedy
Stefano La Colla as Cavaradossi and Sinéad Campbell-Wallace as Tosca in the Canadian Opera Company’s production.
thevarsity.ca
Obituary
Renata Scotto, Italian opera singer, dies at 89
The soprano, who made 314 appearances at the Metropolitan Opera, was a ‘profound connoisseur of voice and repertoire’
TheGuardian.com.music
Renata Scotto, Opera Diva Who Inhabited Roles, Dies at 89
A leading Italian soprano, she sang more than two dozen roles at the Metropolitan Opera and was known as a charismatic stage partner — and a demanding one.
https://www.nytimes.com/2023/08/16/arts/music/renata-scotto-dead.html
In französischer Sprache
MOZART, Le Nozze di Figaro – Salzbourg
En quête de cohérence
https://www.forumopera.com/spectacle/mozart-le-nozze-di-figaro-salzbourg/
In italienischer Sprache
ARENA DI VERONA. IL RITORNO DEL “RE DEI TENORI” JONAS KAUFMANN IN OPERA – ARENA 100. DALL’OPERA ALLA MUSICA DA FILM. DOMENICA 20 AGOSTO.
il.nuovo.giornale.web
In tschechischer Sprache
Prag drängt auf Absage des Konzerts mit Anna Netrebko
Pospíšíl bot einen Teil des Gehalts an…
seznampravy.cz
Ballet / Dance
Edinburgh: L-E-V Dance Company’s Brutal Journey of the Heart is inconclusive
bachtrack.com.de
Rock/ Pop
Presseerklärung zu Till Lindemann
Schertz Bergmann Rechtsanwälte erwirkt für Till Lindemann eine weitere einstweilige Verfügung gegen den NDR (www.tagesschau.de). Als Rechtsanwälte von Till Lindemann geben wir folgendes bekannt: Bereits mit Pressemitteilung vom 11.08.2023 hatten wir darüber berichtet, dass das Landgericht Hamburg gegen die Süddeutsche Zeitung wegen der Berichterstattung vom 17.07. und 18.07.2023 (Online und Print) sowie gegen den Norddeutschen Rundfunk (NDR) wegen der Berichterstattung auf www.tagesschau.de vom 02.06.2023 jeweils einstweilige Verfügungen erlassen hatte. Nunmehr konnten wir für Till Lindemann eine weitere einstweilige Verfügung gegen den NDR wegen der Berichterstattung auf www.tagesschau.de vom 17.07.2023 erwirken. Wie die Süddeutsche Zeitung hatte auch die Tagesschau über Vorgänge aus dem Jahr 1996 berichtet.
OTS Pressemitteilung
Sprechtheater
Castrop-Rauxel nach Krefeld, Umstieg Wien
Wiens Volkstheaterdirektor Kay Voges geht, und zwar eher zu spät als zu früh. Die Experimente mit betagter Postdramatik müssen beendet werden
News.at.spitzentöne
„Der kaukasische Kreidekreis“: Ohne jeden Bonus
Das Thema Inklusion ist jetzt auch bei den Salzburger Festspielen angekommen. Bei der Schweizer Theatergruppe Hora spielen Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung Brechts „Kaukasischen Kreidekreis“ durch. Ganz anders, ganz anrührend. Ein Ereignis.
Die Welt.de.Kultur
„Diskriminierung“
Jetzt auch Warnung vor Kult-Komiker Otto Waalkes
Mit den Schmähs von Otto Waalkes sind Generationen aufgewachsen. Doch die Witze des ostfriesischen Blödlers sind jetzt nur noch mit Vorsicht zu genießen – zumindest, wenn es nach dem WDR geht.
KronenZeitung.at
Zum 75. Geburtstag
Warnhinweise vor politisch unkorrekten Otto-Sprüchen
Der WDR warnt in seiner Mediathek vor diskriminierenden Aussagen in alten Shows von Otto Waalkes.
KleineZeitung.at
„Törööö“: Sprecher von Benjamin Blümchen ist tot
Seine gutmütige Stimme erschallt seit Jahrzehnten in Millionen deutschsprachigen Kinderzimmern: Jürgen Kluckert ist gestorben.
Kurier.at
Ausstellungen/Kunst
Wien
Feminismus. Diese Vagina zeigt Zähne: Kunst am Graben
Die estnische It-Künstlerin Kris Lemsalu, die lang in Wien lebte, verschmilzt Mythos und Vulgarität zu grotesken Skulpturen. Wie jetzt mit „Chará“ am Graben.
Die Presse.com
Gesundheit
Legal kiffen in Deutschland: Die wichtigsten Fragen und Antworten zur geplanten Cannabis-Freigabe
Kiffen wird vielleicht noch in diesem Jahr in Deutschland legal. Das Vorhaben wird nun von der Ampel auf den Weg gebracht. Es ist eine Teil-Legalisierung und nicht der ursprünglich geplante große Wurf.
Tiroler Tageszeitung
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Unter’m Strich
Österreich
Spritpreis-Hammer: 2024 zahlt man bis 252 Euro mehr
Heimischen Autofahrern droht schon nächstes Jahr die Kosten-Explosion. Mit dem nächsten Jahr steigt auch planmäßig die CO2-Bepreisung an: 45 Euro sollen ab 2024 pro Tonne fällig werden. An den heimischen Tankstellen dürfte das für Preis-Explosionen sorgen: „Damit werden wir im Schnitt ab Jänner acht bis zehn Cent mehr pro Liter zahlen“, prognostiziert ARBÖ-Sprecher Sebastian Obrecht auf ÖSTERREICH-Nachfrage.*
oe24-at
Die Dosis macht das Gift
Zu Tode trinken? So gefährlich ist Wasser wirklich (Bezahlartikel)
Zwei Liter Wasser in zwanzig Minuten: Daran soll im US-Bundesstaat Indiana eine 35-jährige Mutter verstorben sein. Voran gingen extremer Durst und erste Anzeichen von Dehydrierung. Dann extreme Wasserzufuhr: Für Ashley Summers endete ihr Familienausflug an den See tödlich. Eine unterschätzte Gefahr? Wir haben nachgeforscht.
Kronen Zeitung.at
Österreich
Konrad Plautz: Tiroler Star-Schiedsrichter pfeift jetzt für Gott
Konrad Plautz wurde als Schiedsrichter berühmt und leitete zahlreiche internationale Spiele. Jetzt hat der Tiroler eine neue Berufung gefunden. Am 2. September wird er zum Diakon geweiht. Die „Krone“ traf ihn in seiner Heimatpfarre Navis und sprach mit ihm über Kindheitsträume, Gott und sein Intermezzo in der Politik.
Kronen Zeitung
INFOS DES TAGES (FREITAG, 18. AUGUST 2023)
INFOS DES TAGES (FREITAG, 18. AUGUST 2023)
Quelle: onlinemerker.com
BAYREUTH EHRT FESTSPIELKÜNSTLER
Jonas Kaufmann al 100° Arena di Verona Opera Festival 2023
ORF HEUTE „JedermannJedefrau“ – Ausgabe 4
Am 18. August um 18.30 Uhr in ORF 2, am 20. August um 19.50 Uhr in ORF III
Wien (OTS) – Mehr als die Hälfte der „Jedermann“-Aufführungen ging bereits erfolgreich über die Bühne – Zeit für eine Zwischenbilanz mit Romy Seidls „Jedermann-Spezialitäten“ am Freitag, dem 18. August, um 18.30 Uhr in ORF 2. Die heurige Buhlschaft Valerie Pachner und ihr Jedermann Michael Maertens erzählen im Gespräch mit dem Moderationsteam Romy Seidl und Martin Ferdiny über ihre „Jedermann“-Saison und verraten den Grund für das Double bei der Rolle der Buhlschaft. Zum ersten Mal in der Festspielgeschichte gibt es heuer vier Doppelrollen im Spiel vom Sterben des reichen Mannes und gleich drei weibliche „Jedermann“-Ruferinnen.
Nach 50 Jahren ist sie wieder auf der Bühne am Domplatz zurück: Nicole Heesters spielte schon 1973 an der Seite von Curd Jürgens die Buhlschaft, nun ist sie Jedermanns Mutter – ein Porträt dieser renommierten Schauspielerin.
Im letzten Drittel der diesjährigen Festspielzeit gibt noch einmal das Schauspiel den Ton an: Die letzte Premiere der Salzburger Festspiele 2023 ist eine zeitgenössische Auseinandersetzung mit der Rolle der Frau in unserer Gesellschaft und den Erwartungen an sie – ein ehrliches Bild, das ernüchternd aufzeigt, was es bedeutet, in dieser Zeit Frau zu sein. Sarah Marisa Gruber erklärt „Die Wut, die bleibt“ von Mareike Fallwickl in intensiven 30 Sekunden und zeigt ein Porträt dieser Salzburger Autorin. Wesentlich unbeschwerter stimmen der dünne und der dicke Vetter aus „Jedermann“, Fridolin Sandmeyer und Bruno Cathomas, auf das Finale der Festspiele ein und zeigen mit besonderem Witz und liebenswürdigem Charme die Highlights der letzten Festivaltage in der Rubrik „Festspiel-Kalender“.
„JedermannJedefrau – Das Salzburger Festspielmagazin“ am 18. August 2023 ab 18.30 Uhr in ORF 2 und am 20. August um 19.50 Uhr in ORF III.
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BERLIN / Konzerthaus YOUNG EURO CLASSIC 2023 – Das EUROPEAN UNION YOUTH ORCHESTRA unter der Leitung von MANFRED HONECK spielt Musik von James MacMillan, Prokofiev und Shostakovich; 16.8.2023
Foto: Mutesouvenir / Kai Bienert
Die 24. Ausgabe von Young Euro Classic wirbt allerorts in Berlin für Aufmerksamkeit. Die künstlerisch sinnvolle und pädagogisch wichtige Initiative, die jungen Musikerinnen und Musiker über eine begrenzten Probe- und Konzertzeitraum unvergessliche Begegnungen und Erfahrungen ermöglicht, soll im Falle des seit 1976 bestehenden European Union Youth Orchestra Einheit und gemeinsames Musizieren fördern sowie einen absoluten Willen zu Exzellenz demonstrieren. Das Orchester rekrutiert sich aus den begabtesten Nachwuchsspielern aller EU-Mitgliedstaaten. 120 Mitglieder im Alter von 16 bis 26 Jahren aus allen 27 EU-Ländern sind es, die jedes Jahr aus mehr als 2.500 Bewerbern ausgewählt werden.
Der „Pate des Abends“, Sir John Tusa, britischer Journalist und Kulturmanager, Vorstandsmitglied des EUYO, weist in seiner kurzen Ansprache auf die Gründungsideen und Mission des Orchesters hin. Wie die Gesellschaft ist auch ein Orchester ein Ort des Lernens, Spielens, Arbeitens, Auftretens, um die eigene Rolle und die der anderen zu verstehen. Wir alle stimmen darin ein, dass die Faszination der Musik tief und weitreichend ist. Sie entwickelt Talente und das Verständnis für sich selbst und die Gesellschaft, stiftet Gemeinschaften und heftet sich nachdrücklich Schönheit und positive Lebenswerte auf die Fahnen. Kreative Räume und Zukunftsgestaltung, Begeisterung und miteinander Erleben, stabile Brücken zwischen dem professionellen Musikbusiness und dem Nachwuchs schaffen.
Ich kenne die Konzerte mit Jugendorchestern aus allen Teilen der Welt im gut klimatisierten Berliner Konzerthaus seit zehn Jahren. Es sind oft einzigartige Momente mitreißender Passion, ansteckender Energie, auch der kollektiven Rührung (Tränen im Orchester und im Publikum), zu erleben wie kaum sonstwo im regulären Klassikbetrieb. Mit dem undiszipliniertesten und besten Publikum zugleich. Ersteres, was das lautpfiffig unterlegte Dreinklatschen nach jedem Satz einer Symphonie anlangt, zweiteres, was die immense Begeisterungsfähigkeit und wohl auch die konzentrierte Intensität des Zuhörens betrifft.
Gestern wurden der österreichische Dirigent Manfred Honeck, seit 15 Jahren Musikdirektor des Pittsburgh Symphony Orchestra und das Jugendorchester der Europäischen Union nach einer glühend musizierten Fünften Symphonie in d-Moll Op. 47 von Dmitri Shostakovich frenetisch bejubelt. Diese grandiose Symphonie in klassisch viersätziger Struktur aus dem Jahr 1936 steht den spätromantischen Klangwelten eines Gustav Mahler nahe. Shostakovich selbst löste gegen Ende seines Lebens das Rätsel um diese in brütend-melancholischer Schwere, karikatural schriller Scherzo-Stimmung, schmerzlich melodischer Schönheit, instrumentaler Eigenwilligkeit und wild hochgepeitscht-hohlem Jubel begangenem Finale befangener Symphonie selbst, als er äußerte: „Ich denke, jedem muss klar sein, was in der Fünften passiert. Es ist, als schlage jemand mit dem Stock auf dich ein und sage dabei: Deine Aufgabe ist Jubeln, deine Aufgabe ist Jubeln und du stehst auf und wandelst, zitternd und murmelnd: Unsere Aufgabe ist Jubeln, unsere Aufgabe ist Jubeln.“
Wie Manfred Honeck mit dem Jugendorchester, bei dem die gewaltige Streichergruppe (davon 10 Kontrabässe) und der engagierte Konzertmeister besonders positiv auffallen, nachschöpfend diesen Kosmos erstehen lassen, ist ereignishaft. Honeck setzt stets auf eine optimale Klarheit der Zeichengebung, was ihn bei Orchestern (und Chören) neben seiner Noblesse und geschmeidigen Eleganz sehr beliebt macht. Die dynamischen Zeichen dehnt er etwa im Gegensatz zu Bernhard Haitink ins Extrem, die Pianissimi dämpft Honeck fast bis zur Unhörbarkeit, die Entladungen im grotesk besoffenen Scherzo und im Allegro non troppo kommen so umso stärker zur Geltung. Die artikulatorischen Akzente fallen präzise und knapp aus. Klangliche Schönheit und expressive Gestik müssen kein Gegensatz sein, wie wieder einmal zu erleben war. Nach dem herzergreifenden, in kammermusikalischer Transparenz zelebrierten Largo geht es in repetitiver Nachdrücklichkeit in ein schmetterndes D-Dur, das etwas hymnisch abfeiern soll, was sich scheel verzerrt selbst auf die Brust klopft. Die Fünfte Shostakovich bietet zudem ein ideales Experimentierfeld für ein junges Orchester, gibt sie doch Gelegenheit zu vielerlei Soli und beschäftigt neben den üblichen Streichern, Holz- und Blechgruppen auch ein Klavier, eine Celesta, Harfe und ein riesiges Schlagzeug.
Foto: Mutesouvenir / Kai Bienert
Vor der Pause stand das dritte Klavierkonzert von Sergej Prokofiev in C-Dur Op. 26 mit dem englischen Pianisten Benjamin Grosvenor als Solisten im Zentrum des Interesses. Bei diesem narrisch-genialischen Streich fällt mir immer wieder Nestroys „Einen Jux will er sich machen“ ein. In diesem sportlichen Stimmungskanonenwurf erfreuen das humorvolle Muskelmessen der Stimmgruppen, die an Filmmusik erinnernden plakativen Schilderungen atmosphärischer Wechsel, das übermütige Springen der Themen wir Fohlen auf der Sommerwiese. Prokofiev spielt in diesem 1917 bis 1921 entstandenen Bravourstück mit schillernden Orchesterfarben, rhythmischer Komplexität und einem an Virtuosität kaum zu übertreffenden Klavierpart. Grosvenor, einer der aufsehenerregendsten Pianisten der jüngeren Generation, sitzt ganz ruhig da und absolviert die rasanten Läufe die Tastatur rauf und runter mit glasklar perlendem Anschlag und hoher Präzision, noch dazu in einer verblüffenden Leichtigkeit. Hat es das Klavier im ersten Satz bisweilen schwer, sich gegen die Orchesterfluten zu behaupten (Honeck hätte das Orchester da ruhig etwas zurücknehmen können, ohne auf Ausdruckskraft verzichten zu müssen), lassen der Variationensatz und das furiose Finale im dritten Satz genügend Raum, die stupende Fingerfertigkeit und die brillante Technik des Solisten bewundern zu können. Das Orchester läuft dazu wie eine gut geölte Maschine, lässt das instrumentale Feuerwerk schnurren und den Maschinenraum der perkussiv verspielten romantischen Partitur poliert glänzen.
Was der mit einem Exklusivvertrag an DECCA gebundene Pianist musikalisch wirklich drauf hat, wird erst bei der Solo-Zugabe offenkundig. Bei Maurice Ravels „Jeux d’eau“ darf das Wasser seinen Schabernack treiben. Das Klavier imitiert impressionistisch das Tropfen, Fließen und Wirbeln des Elements. Irisierende Lichtbrechungen und zarte Übergänge bestimmen das Gabriel Fauré gewidmete Stück. Das Zitat Henri de Régniers ‚Dieu fluvial riant de l’eau qui le chatouille‘ (=der Flussgott lacht vom Wasser, das ihn kitzelt) gibt die Kadenz der Stimmung vor. Benjamin Grosvenor at his best. Jubel!
Das Konzert beginnt nach der ohne Dirigenten von den Streichern luxuriös dargebotenen young euro classic festival hymn aus dem Jahr 2011 von Iván Fischer mit James MacMillans „Larghetto für Orchester“ aus dem Jahr 2017. Manfred Honeck hatte das effektvolle elegische Stück als Überarbeitung eines „Miserere“ für Chor (2009) für das Pittsburgh Symphony Orchestra in Auftrag gegeben.
Foto: Mutesouvenir / Kai Bienert
Am Schluss werden Orchester und Dirigent vom zahlreich erschienenen Publikum zu Recht lautstark bejubelt. Wieder einmal beweist sich: Nicht Perfektion alleine ist es, was einen erinnerungswürdigen Konzertabend ausmacht. Der gemeinsame Gestaltungswille, die schäumende Begeisterung und das Mobilisieren aller Fähigkeiten in entscheidenden Momenten als Spiegelbilder von Humanität und echtem Künstlertum bilden das wirksame Zauberelixier.
Dr. Ingobert Waltenberger
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HEUTE IM ORF : „Madame Tussaud – Legenden aus Wachs“: „Universum History“ beleuchtet das Leben der Pionierin der Unterhaltungsindustrie
Am 18. August um 22.35 Uhr in ORF 2
Wien (OTS) – Sie gilt als Pionierin der Unterhaltungsindustrie, ihre Wachsfigurenkabinette sind weltberühmt: Madame Tussaud ist eine Institution. Doch wer war Marie Tussaud, die Frau hinter dem Mythos, die diese Form des Museums zum Leben erweckt hatte? „Universum History“ wirft mit dem Porträt „Madame Tussaud – Legenden aus Wachs“ von Nina Barbier (ORF-Bearbeitung: Margarita Pribyl) am Freitag, dem 18. August 2023, um 22.35 Uhr in ORF 2 einen Blick auf die Lebensgeschichte einer legendären Unternehmerin, die es verstand, sich mit Einfallsreichtum und Durchsetzungsvermögen zu Zeiten der Französischen Revolution einen ungewöhnlichen Betrieb aufzubauen. In den Anfängen der industriellen Revolution tingelte Marie Tussaud 30 Jahre lang durch Großbritannien, bevor sie in London ihren ersten fixen Standort gründete.
Eigentlich wäre ihr Lebensweg ganz anders vorgezeichnet gewesen. Marie Großholtz, so ihr bürgerlicher Name, wurde angeblich in Bern geboren, berichtet sie selbst in ihren Memoiren. Doch das stimmt nicht. Überhaupt ist auch die Wahrheit in ihren Händen weich wie Wachs. Doch um im Leben voranzukommen, hat sie kaum eine andere Wahl. Sie schmückt ihren sozialen Status und ihren familiären Hintergrund stark aus, denn mit ihrer Abstammung kann man kaum Karriere machen. In Wahrheit ist die Begründerin der berühmten Wachsfigurenkabinette in Straßburg geboren. Marie Großholtz ist die Tochter eines Henkers – und als solche durfte sie wiederum nur den Sohn eines Henkers heiraten. Doch ihr Lebensweg verläuft anders als vorgesehen, sie entkommt diesem Leben: Ihr Vater stirbt schon vor ihrer Geburt, und so wird die Mutter Haushälterin bei Philippe Curtius in Bern. Dieser Arzt ist auf die Anfertigung von anatomischen Wachsmodellen spezialisiert. Als er Maries Talent erkennt, lehrt er sie seine Fähigkeiten. Das ist die Initialzündung für das außergewöhnliche Leben der späteren Madame Tussaud. Als sich Philippe Curtius in Paris niederlässt, gehen Marie und ihre Mutter mit ihm. Später, in den Wirren der Französischen Revolution, zieht Marie nach Großbritannien. Dort tingelt sie mit ihren Wachsfiguren von einem Ort zum nächsten. Doch sie ist keine einfache Schaustellerin. Marie legt Wert auf Qualität und präsentiert ihre Figuren in gediegenem Rahmen. Auch auf Marketing versteht sich die junge Frau bereits: Sie erstellt Ausstellungskataloge, die etwa 80 Seiten umfassen. Eines ihrer Markenzeichen ist die „Chamber of Horrors“, wo etwa die guillotinierten Revolutionäre der Französischen Revolution gezeigt werden, aber auch Mörder und andere Verbrecher.
Berühmte Persönlichkeiten ihrer Zeit sind von den penibel gestalteten Wachsfiguren begeistert. Selbst Queen Victoria stimmt zu, sich von Madame Tussaud als Wachsfigur präsentieren zu lassen. Und welche Werbung könnte besser sein für einen aufstrebenden Betrieb als eine Königin? Madame Tussaud, Unternehmerin der ersten Stunde, wird 88 Jahre alt. „Universum History“ beleuchtet das Leben von Madame Tussaud, dem Mädchen aus Straßburg, das zur Institution geworden ist.
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