DIE SAMSTAG-PRESSE – 2. DEZEMBER 2023

DIE SAMSTAG-PRESSE – 2. DEZEMBER 2023

Foto: br-klassik.de

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE SAMSTAG-PRESSE – 2. DEZEMBER 2023

Maria Callas: Heute 100. Geburtstag der Primadonna assoluta
Sie hat den Belcanto neu definiert, den Opernrollen ihre Glaubwürdigkeit zurückgegeben und eine Karriere voller Höhen und Tiefen durchlebt. Als zum Teil selbst inszenierte Diva stand sie im Rampenlicht, und die Nachwelt hat sie schließlich zum Mythos verklärt. Keine Sängerin des 20. Jahrhunderts hat so viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen wie Maria Callas – auf der Bühne wie im Privatleben.
BR-Klassik.de

Moskau
Bolschoi-Chef Wladimir Urin verlässt sein Haus nach Putin-Kritik
Den prominenten Theatermanager könnte der Dirigent und Wladimir-Putin-Intimus Waleri Gergijew in seinem Amt beerben
DerStandard.at.story

Bolschoi-Theater Moskau Dirigent Valery Gergiev übernimmt Leitung
Der Dirigent Valery Gergiev wird Leiter des Bolschoi-Theaters ins Moskau. Der Vertrag des bisherigen Bolschoi-Chefs Wladimir Urin war nach dessen Kritik am russischen Angriffskrieg vorzeitig gekündigt worden.
BR-Klassik.de

Dirigent Waleri Gergijew übernimmt jetzt auch das Moskauer Bolschoi
Der regimetreue Kapellmeister folgt damit dem bisherigen Direktor und Kriegsgegner Wladimir Urin nach
DerStandard.at

Ex-Chefdirigent der Münchner Philharmoniker und Putin-Freund Gergijew übernimmt Bolschoitheater
Bei den Münchner Philharmonikern musste er wegen seiner Nähe zu Wladimir Putin abtreten. Doch in Russland macht Waleri Gergijew weiter Karriere.
DerSpiegel.de

New York
Klimaaktivisten unterbrechen Aufführung in der Metropolitan Opera

Insgesamt 22 Minuten ungeplante Pause auf der Bühne: Klimaaktivisten störten eine Vorstellung in der New Yorker Oper. Nach den Unterbrechungen ging die Vorstellung weiter – jedoch unter anderen Gegebenheiten.
DerSpiegel.de

Louise Alder im Interview „Ich hatte immer den Wunsch zu singen“
Die britische Sopranistin Louise Alder ist zu Gast beim BRSO in München. Im Interview erzählt die Sängerin, warum sie für die Konzerte extra eine neue Sprache lernen musste – und was sie am Operngesang besonders reizt.
BR-Klassik.de

Hamburg/Staatsoper
Die Wehklagen der Betrogenen: Peter Konwitschnys Hamburger „Don Carlos“ dreht seine letzte Runde mit Bravour
Eher selten eröffnet sich die Gelegenheit, die originäre französischsprachige Originalversion Giuseppe Verdis Monumentaloper „Don Carlos“ zu erleben. Im Gegensatz zu der 1884 in Mailand uraufgeführten italienischen Fassung „Don Carlo“ folgte der Komponist, der damals in Paris lebte und arbeitete, den seinerzeitigen französischen Usancen der Integration von Zwischenmusiken und Ballett, ohne die eine Oper nicht auf die Bühne gebracht werden konnte.
Von Dr. Holger Voigt
Klassik-begeistert.de

CD-Rezension
Bruce Liu spürt der französischen Seele nach
Das „literarische“ Genre Künstlervita ist nicht unbedingt das packendste. „Einer der besten/aufregendsten/interessantesten/vielseitigsten Künstler seiner Generation“ liest man allenthalben in den Programmheften. Suchen Sie sich ein Adjektiv aus, Sie haben das bestimmt auch schon mehrfach gelesen.
Von Dr. Brian Cooper
Klassik-begeistert.de

Wien
Festival Wien Modern: Als höbe die Musik vom Boden ab
FrankfurterAllgemeine.net

Ein Preis für Nimikry und die geblasene Geige (Bezahlartikel)
Wien Modern 2023 in der Zielgeraden: mit augmentierten Instrumenten und Dokumentations-Nabelschau mit Hilfe künstlicher Intelligenz.
https://www.diepresse.com/17876262/ein-preis-fuer-nimikry-und-die-geblasene-geige

Graz
Unfreiwillig spektakuläre Premiere von Macbeth an der Oper Graz
bachtrack.com.de

Linz
Warum Karajan vom Brucknerhaus schwärmte
Die Wiener Philharmoniker eröffneten am 23. März 1974 das Linzer Konzerthaus. Exakt 50 Jahre später sind sie wieder zu Gast
OberöstereichischeNachrichten.at

Innsbruck
Anpassung an Gegebenheiten: Müssen Opern gekürzt werden?
Jetzt befeuerte der neue Intendant der Innsbrucker Festwochen die Debatte: Ottavio Dantone, der sich als Cembalist, Pianist und Dirigent einen Namen machte, sagte laut „Tiroler Tageszeitung“: „Opern waren oft mehr als vier Stunden lang. Nicht zuletzt weil der Szenenumbau es notwendig machte und dafür Rezitative wiederholt werden mussten. Das braucht es inzwischen nicht mehr. Hier kann man kürzen, ohne die Vorlage zu verraten. Im Gegenteil: Man wird dadurch dem, was die Komponisten im Kopf oder Herzen hatten, gerechter.“
BR-Klassik.de

Berlin
Sol Gabetta und Bertrand Chamayou: Schwelgen und wärmen
Ein Kammermusikabend mit dem argentinischen Cello-Superstar und dem französischen Pianisten in der Berliner Philharmonie.
Tagesspiegel.de

Links zu englischsprachigen Artikeln

Italy’s Prime Minister & President Will Not Attend Teatro alla Scala’s Opening Night
The president has been present throughout the past years at the opening night and two years ago received a standing ovation as well as a request for an “encore” from the spectators. It was also announced that Prime Minister Giorgia Meloni will also not be present at the opening night after having attended last season’s opening of “Boris Godunov.”
operawire.com/scalapremiere

Hamburg
‘Don’ or dinner party
A revival of Peter Konwitschny’s rightly legendary Don Carlos and Dmitri Tcherniakov’s confounding new Salome: both turned out to be unforgettable!
https://parterre.com/2023/11/30/don-or-dinner-party/

Venedig

Hoffmann Revisited and Championed
https://www.concertonet.com/scripts/review.php?ID_review=15988

London
When East meets West: the Symphony Orchestra of India in London Town
bachtrack.com.de

New York
Metropolitan Opera Performance of ‘Tannhäuser’ Interrupted by Climate Protesters
operawire.com

Climate change protesters interrupted a Met Opera premiere tonight (Video)
https://twitter.com/Truthgodfather/status/1730488222268989603

Climate Protesters Interrupt Met Performance of Wagner’s ‘Tannhäuser’
Met officials were forced to bring down the curtain halfway through the opera as protesters unfurled banners that read “No Opera On A Dead Planet.” The performance later resumed.
NewYork.Times.com

An ailing Flórez still makes it a great night at Carnegie
NewYork.classical.review.com

Dallas
DSO energetically rings in the holiday season with Tchaikovsky and Mozart
texasclassical.review.com

Sydney
Rinaldo (Pinchgut Opera)
Pinchgut’s superlative specialist cast of singers polish Handel’s 1715 hit to a dazzling shine.
https://limelight-arts.com.au/reviews/rinaldo-pinchgut-opera/

Tokyo
Simon Boccanegra at the New National Theatre Tokyo
https://operatoday.com/2023/11/simon-boccanegra-at-the-new-national-theatre-tokyo/

Recordings
Mahler: Symphony No 8 album review – Vänskä’s interpretation feels still a work in progress
TheGuardian.com

Musical

München
Musical „Ku’damm 56“ in München: Schwitzen für die gute Seite
BR-Klassik.de.aktuelles

Sprechtheater

Wien
76.000 Euro Schadenersatz: Burgtheater klagt Teichtmeister
Das Burgtheater möchte unter anderem die Kosten für abgesagte Vorstellungen, Programmhefte und Rechtsanwaltskosten von seinem ehemaligen Ensemblemitglied. „Aktuell werden Schriftsätze vorbereitet.“ Verhandlungstermine seien noch keine anberaumt.
Kurier.at

Das Volkstheater darf nach Voges nicht erkalten – wer kann’s?
Direktor Kay Voges geht 2025. Wie könnte der Weg fortgesetzt werden – und von wem? Die Bewerbungsfrist endet am 10. Dezember
DerStandard.at.story

Wien/Kammerspiele
Hochwälders „Himbeerpflücker“ in den Kammerspielen: Bad Braunau wird die Brauntöne nicht los
In der Dependance der Josefstadt erhält Fritz Hochwälders Komödie „Der Himbeerpflücker“ von 1964 wenig Tiefenschärfe, aber volkstümlichen Witz. Sie sind nicht neu, aber immer wieder aktuell: die Versuche, Vergangenheit zu verdrängen oder zu bewältigen. Als Fritz Hochwälder, der nach Österreichs Anschluss an die NS-Diktatur 1938 in die Schweiz floh, 1964 den Dreiakter „Der Himbeerpflücker“ schrieb, war das Zudecken der bestialischen Geschichte noch weit deutlicher ausgeprägt als heute.
DiePresse.com

Ausstellungen/Kunst

Frankreich
Millionenschaden: Einbruch bei Künstler Anselm Kiefer
Monumentales Werk aus Blei zerstört, um das Metall zu stehlen. Unbekannte sind in ein Lager des in Frankreich lebenden deutschen Künstlers Anselm Kiefer eingebrochen und haben einen Schaden von mehr als einer Million Euro angerichtet. Die Einbrecher hätten ein monumentales Werk aus Blei zerstört, um das Metall zu stehlen, teilte die Staatsanwaltschaft am Freitag mit.
Kurier.at

Film/TV

Nebenjobs von ORF-Journalisten sorgen im Stiftungsrat für Diskussionen
Erneute Debatte nach Moderation von Nadja Bernhard bei der Generalversammlung der Interpol. Welche Nebenjobs sollen ORF-Journalisten und Moderatoren ausführen dürfen und wie viel sollen zusätzlich verdienen können – mit diesem Thema beschäftigte sich am Donnerstag erneut der ORF-Stiftungsrat. Wie berichtet, ist von ORF-Generaldirektor Roland Weißmann eine internationale Ethikkommission berufen worden, die verbindliche Regeln für die Zusatzbeschäftigungen erstellen soll. Hochgekocht ist das Thema nun, weil „ZiB“-Präsentatorin Nadja Bernhard die Eröffnung der Generalversammlung der Interpol am Dienstag anlässlich deren Gründung in Wien vor 100 Jahren moderierte. Als Gastredner dabei war auch Bundeskanzler Karl Nehammer dabei.
Kurier.at

Bekannt aus „Sex and the City“: Frances Sternhagen mit 93 gestorben
Sternhagen stand gemeinsam mit Sean Connery, Michael Douglas und Diane Keaton vor der Kamera.
Kurier.at

Klimagipfel in Dubai

Dubai: Wo Luxusautos und Autonummern Statussymbole sind – und E-Autos kein Thema
Die Emirate sind ein guter Markt für große, starke, teure Autos. Dort liebt man das Image der Luxusmarken und lautstarke Verbrennermotoren. Wo gerade die Klimakonferenz stattfindet, sind Elektroautos kein Thema.
Kurier.at

Politik

Die Hamas ist geschwächt, aber nicht geschlagen
Israels Regierung steht nun vor einem Dilemma: Feuerpause beenden und damit Geiseln gefährden oder kämpfen und die Hamas zerstören?
Kurier.at

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Unter’m Strich

Internationaler Fußball
Top-10 ade: Österreich verliert Fixplatz für die Champions League
Die Bundesliga ist nur noch auf Platz 13 in der Fünfjahreswertung. Heuer sind sogar Aserbaidschan und Island besser als Österreichs Europacupstarter.
Kurier.at

Signa schuldet Kika/Leiner-Gläubigern 15 Mio. Euro
Die insolvente Signa Holding schuldet den Kika/Leiner-Gläubigern, darunter dem Finanzamt, noch insgesamt rund 15 Mio. Euro. Als ehemaliger Eigentümer der Möbelkette hat Signa zur Bereinigung von allen Haftungsansprüchen rund 20 Mio. Euro, zahlbar in vier Raten, als sogenannte „Superquote“ zugesichert. Der ehemalige Kika/Leiner-Sonderverwalter Stephan Riel wird als Treuhänder nun die 15 Mio. Euro-Forderung im Signa-Holding-Insolvenzverfahren anmelden.
Oe24.at

INFOS DES TAGES (SAMSTAG, 2. DEZEMBER 2023)

INFOS DES TAGES (SAMSTAG, 2. DEZEMBER 2023)

Quelle: onlinemerker.com

Klimademonstranten stören die Vorstellung „TANNHÄUSER“ an der Metropolitan Opera new York

Metropolitan Opera Performance of ‚Tannhäuser‘ Interrupted by Climate Protesters 

New York
Klimaaktivisten unterbrechen Aufführung in der Metropolitan Opera

Insgesamt 22 Minuten ungeplante Pause auf der Bühne: Klimaaktivisten störten eine Vorstellung in der New Yorker Oper. Nach den Unterbrechungen ging die Vorstellung weiter – jedoch unter anderen Gegebenheiten.
DerSpiegel.de

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ZUM VIDEO (2 Minuten)

operawire.com

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DAS GESAMTE DEZEMBER-PROGRAMM AUF EINEN BLICK:

PROGRAMM AUF EINEN BLICK:
SO 3.12.2023 IN ORF III
19:25 ICH ÜBER MICH – AXEL CORTI
20:15 WEIHNACHTLICHES AUS DER FRAUENKIRCHE DRESDEN

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SA 09.12.2023 AUF 3SAT
20:15 EIN ABEND MIT MOZART 2023

SO 10.12.2023 IN ORF III
18:40 SALZBURGER ADVENTSINGEN 2023
20:15 AUS DER FRAUENKIRCHE IN DRESDEN: DAS ADVENTKONZERT 2023

SO 17.12.2023 AUF 3SAT

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11:25 DAS GROßE ADVENTKONZERT DER WIENER SYMPHONIKER AUS DEM
WIENER STEPHANSDOM 2022

SO 17.12.2023 IN ORF III
10:00 GEORG FRIEDRICH HÄNDEL: MESSIAH
20:15 AUS DEM STEPHANSDOM: ORF III ADVENTKONZERT DER WIENER
SYMPHONIKER

SA 23.12.2023 AUF 3SAT
09:05 DAS CHRISTTAGSKONZERT AUS DER KAISERVILLA IN BAD ISCHL 2022
20:15 AMADEUS, AMADEUS – WINTERKLANG SALZBURG 2023
21:40 DIE 3 TENÖRE – DAS WEIHNACHTSKONZERT

SO 24.12.2023 IN ORF III
11:00 WEIHNACHTEN MIT DEN WIENER SÄNGERKNABEN

SO 24.12.2023 AUF 3SAT
22:55 CHRISTMAS IN VIENNA 2022

MO 25.12.2023 IN ORF III
09:15 SALZBURGER MARIONETTENTHEATER: SCHNEEWITTCHEN UND DIE
SIEBEN ZWERGE

jp
Rafael Fingerlos
20:15 DAS ORF III CHRISTTAGSKONZERT AUS GMUNDEN
21:45 WINTERKLANG SALZBURG: AMADEUS, AMADEUS

DI 26.12.2023 IN ORF III
09:00 JONAS KAUFMANN: MEIN WEIHNACHTEN

SO 31.12.2023 IN ORF III
20:15 AUS DER WIENER STAATSOPER: DIE FLEDERMAUS

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Das Rheingold” – Premiere der Opera Australia, Queensland Performing Arts Centre, Brisbane, 01. 12. 2023
Vorabend des Opernzyklus “Der Ring des Nibelungen”; Text und Musik von Richard Wagner

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Alberich (Warwick Fyfe) mit dem Gold © Opera Australia

Also, eigentlich wissen wir nicht mehr, wie wir auf diesen, nun ja, entlegenen “Ring” gekommen sind – immerhin, seit der ersten Idee zu diesem Besuch sind 4 Jahre vergangen. Eigentlich wollten wir ja im Spätherbst 2020 hierher kommen; aber COVID… Jedenfalls wollte die Oper von Brisbane diesen Plan ebenso wenig aufgeben wie wir, und so hat heuer endlich alles zusammengepaßt.

Zudem waren die Vorschaubilder, die auf der webseite dieser Institution zu sehen waren, recht ansprechend – Regisseur & production designer Chen Shi-Zheng hatte sich offensichtlich einiges zum, und nicht gegen das, Werk gedacht, samt seinem team Matthew Barclay und Miranda Summers (Regieassistenz), Maruti Evans, Leigh Sachwitz, Flora&Faunavisions mit Antonia Böhme, Sebastian Grebing und Milena Mayer in verschiedenen analogen und digitalen Gestaltungsrollen. Das klassische Licht spielt dabei eine eher untergeordnete Rolle (Matthew Marshall, Lucy Birkinshaw).

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„Götterverfall„ © Opera Australia

Die Generallinie scheint jedenfalls, so zeigen auch die schon vorliegenden Bilder aus den Hauptabenden, eine Synthese aus geometrischer Computergraphik in der Götterebene (die mitunter ein wenig an Wieland Wagner erinnern mag) mit organischen Formen und einer Figurengestaltung mit nüchternen, aber edlen Kostümen in der Götterwelt bis hin zu fantasy- und steampunk-Elementen bei Nibelungen und Riesen  zu sein (Anita Yavich). Auf eine elegante Prise Humor wird dabei – wie in der Personenführung – ebensowenig vergessen wie auf interessante Spiele mit Fluoreszenzakzenten. Jedoch: der Schaft von Wotans Speer scheint aus Stahl zu sein; wie das??
Auch Choreographie spielt eine Rolle (Akasia Ruth Inchaustegui), denn die erkleckliche Zahl der Nibelungen (Dancenorth Australia), die in den Stollen für Alberich schuften oder dann das Gold für die Auslösung Freyas anschleppen, macht das in ausgeklügelten und emotionell durchaus relevanten Bewegungsmustern. Einige dieser Darstellerinnen und Darsteller sind auch mit offenen Umbauten oder Bewegungen von Bühnenelementen beschäftigt.

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Die Rheintöchter Lorina Gore, Jane Ede Dominica Matthews © Opera Australia

Die Vorstellung beginnt mit dem Es-Akkord bei geschlossenem Vorhang samt einem zusätzlichen Schnurvorhang, auf die der Titel der Oper projiziert wird – und zwar nicht nur in Deutsch, sondern auch als Überlagerung in Form eines silbrigen Regens, der aus lauter internationalen Varianten des Namens besteht, natürlich auch in für uns exotischen Schriftzeichen. Mit Einsetzen der Celli und der höheren Bläser werden die Vorhänge nacheinander gehoben, und es erscheint ein korallenartiges Gebilde am Rheingrund, auf dem und um das die Nixen herumtollen. Wobei nicht nur Woglinde Lorina Gore, Wellgunde Jane Ede und Flosshilde Dominica Matthews recht behende auf dieser komplexen Konstruktion unterwegs sind, sondern auch einige Statistinnen/stunt women präzise abgestimmt zu den Sängerinnen durch die Lüfte “schwimmen”, sodaß sich jeweils der Eindruck von Bewegungen derselben Person ergibt. Sie werden auch von präzise gesteuert projizierten grünen Wasserreflexen begleitet, und wenn die Weckerin auf den Grund leuchtet, mischt sich Goldorange dazu. Die Rheintöchter sind zudem ausgesprochen gut anzuhören, mit brillanten Spitzentönen und passend köstlicher Modulation, wenns ums frozzulöse Spiel mit Alberich geht.

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Wotan (Daniel Sümegi), Fricka (Deborah Humble) © Opera Australia

Szenenwechsel zu Familie Wotan: Weiß und im Hintergrund Pastelltöne dominieren, ein wenig wurde hier auch an Symbole aus dem chinesischen Kaiserreich gedacht. In Nibelheim dann sind wir ein einer recht realistisch entworfenen, gleichwohl nur virtuell existierenden altertümlichen Bergbauwelt angelangt. Dafür wird der Wurm mit sehr traditionellen Mitteln hergestellt, und die Kröte ebenso. Der Zug nach Walhall erfolgt aus einer recht abstrakten, irgendwie nach elektronischem Schaltplan aussehenden Welt, aber sehr wohl über einen regenbogenfarbigen, mittels Laser erzeugten, Übergang, der halt eher nach Tunnel aussieht.

Wotan ist Daniel Sumegi – Australier mit ungarischen Vorfahren und internationaler Karriere, nach verschiedenen Rollen bei Wagner und Strauss nun erstmalig Göttervater. Er beweist exzellente Tiefe und ebenso sichere Höhe, hat aber teils einen etwas kehligen Beiklang. Dieser hindert ihn aber nicht an einem kräftigen Gruß an Walhall, und schon gar nicht an gutem Schauspiel als der, dessen Pläne scheitern und der trotz aller eigenen und von Loge angetragenen Schäbigkeiten und Vertragsbrüche immer noch Grenzen zu wahren bemüht ist.
Deborah Humble ist eine gute Fricka, wie die Freia von Mariana Hong, und auch Alexander Sefton (Donner) bietet eine sehr zufriedenstellende Leistung. Dean Bassett ist ein tenoral schön hell, dabei samtig leuchtender Froh. Die Erda haben wir schon eindrücklicher und beunruhigender gehört als von Liane Keegan, aber eine ordentliche Rollendarstellung liefert auch sie, nicht nur wegen ihres gelungen „erdigen“ Kostüms.

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Freia (Mariana Hong), Loge (Hubert Francis) © Opera Australia

Die wahren Größen des Abends und dementsprechend auch beim Applaus die Publikumslieblinge aber waren ein brilliant gesungener, maliziöser und quicklebendiger Loge (Hubert Francis) und der ebenso schauspielerisch wie sängerisch wirklich perfekte Alberich von Warwick Fyfe. Beiden gelang auch – im diesbezüglich ohnedies durch die Bank guten Ensemble – die beste Artikulation. Auch der Mime von Andreas Conrad hinterließ einen positiven Eindruck, aber zu ihm natürlich mehr nach dem „Siegfried“. Sehr gut auch Fasolt (David Parkin) und der abgrundtiefe Andrea Silvestrelli als Fafner – letzteren werden wir wir ja auch in allen drei Hauptwerken hören.

Im geräumigen Orchestergraben spielt das Queensland Symphony Orchestra – wenn auch nicht in allen Positionen mit der von Wagner vorgesehenen massiven Instrumentierung (6 statt 8 Kontrabässe, z.B.), aber hörbar bestens einstudiert durch Philippe Auguin, der jederzeit Bühne und Graben bestens im Griff hat und für perfekte Balance der Elemente, Spannung und Emotion sorgt. Höchstens der Beginn hätte noch mystischer ausfallen können – aber vielleicht kriegt man das ohnedies nur im speziellen Graben Bayreuths perfekt hin??

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Schlussapplaus. Foto: Petra und Helmut Huber

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Schlussapplaus. Foto: Petra und Helmut Huber

Schließlich 10 Minuten Jubel, besonders für Alberich und Loge, aber auch für Dirigent und Orchester. Und für Buhrufe ans Inszenierungsteam gab es wahrlich auch keinen Anlass.

Petra und Helmut Huber

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Umbesetzungen Bayerische Staatsoper

In den Vorstellungen von La bohème am 3., 7., 11., 14. und 16. Dezember 2023 übernimmt Davide Luciano die Partie des Marcello anstelle von Sean Michael Plumb.

Davide Luciano, geboren in Benevento/Kampanien, studierte bei Gioacchino Zarrelli Gesang und besuchte Meisterklassen u.a. bei Marco Berti, Tiziana Fabbricini und Domenico Colaianni. Er gewann u.a. den 1. Preis und den Publikumspreis des Premio internazionale di canto lirico Santa Chiara in Neapel. Gastengagements führten ihn u.a. an die Semperoper Dresden, die Deutsche Oper Berlin, der Wiener Staatsoper, De Nationale Opera in Amsterdam, das Teatro Real in Madrid, die Metropolitan Opera in New York sowie zu den Festivals in Pesaro, Macerata, Verona, Glyndebourne und den Salzburger Festspielen. Zu seinem Repertoire gehören Partien wie Conte Almaviva (Le nozze di Figaro), Figaro (Il barbiere di Siviglia), Leporello (Don Giovanni), Belcore (L’elisir d’amore), Duca di Nottingham (Roberto Devereux), Don Alvaro (Il viaggio a Reims) und Silvio (Pagliacci). An der Bayerischen Staatsoper debütierte er in der Spielzeit 2018/19 als Marcello (La bohème) und ist in der Spielzeit 2023/24 wieder mit dieser Partie zu erleben.

ZU DEN VORSTELLUNGEN

In den Vorstellungen von Lohengrin am 8., 11., 15. und 18. Februar 2024 übernimmt Sebastian Weigle das Dirigat anstelle von François-Xavier Roth.

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NEUES AUS RAIDING / Liszt-Festival: FAMILY CONCERTS 2023 MIT NEUER BESETZUNG

Liebe Liszt-Fans,

Es ist wieder soweit: Die besinnlichste Zeit des Jahres steht vor der Tür und mit ihr auch die Family Concerts im Lisztzentrum Raiding. Wir freuen uns außerordentlich, Sie am 9. und 10. Dezember 2023 zu einem unvergesslichen musikalischen Erlebnis für Jung und Alt einladen zu dürfen. Aufgrund einer kurzfristigen Absage von Max Müller wird die renommierte österreichische Schauspielerin Katharina Stemberger bei der diesjährigen Aufführung von „Peter und der Wolf“ in die Rolle der Erzählerin schlüpfen.

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KATHARINA STEMBERGER IN „PETER UND DER WOLF“
Katharina Stemberger & ein Ensemble unter der musikalischen Leitung von Verena Stourzh erwarten Sie dieses Jahr mit einer zauberhaften Darbietung von Sergej Prokofjews „Peter und der Wolf“.

Auch nach über 85 Jahren seit seiner Entstehung hat Prokofjews Musikmärchen nichts von seiner Popularität eingebüßt und gehört nach wie vor zu den weltweit meistgespieltesten Kompositionen der klassischen Musik. Ursprünglich in Auftrag gegeben und komponiert, um Kinder auf spannende Art und Weise mit den Instrumenten des Orchesters vertraut zu machen, ist das Werk darüber hinaus eines der exemplarischsten Beispiele für Programmmusik.

Diese musikalische Erzählung, voller Charakter und Charme, ist ein Genuss für jede Altersklasse und verspricht, die Herzen Ihrer ganzen Familie höher schlagen zu lassen. 🎶

JETZT KARTEN SICHERN
🎄 ADVENTMARKT IM LISZTZENTRUM 🎄
In Kooperation mit Genuss Burgenland verwandelt sich das Lisztzentrum auch heuer wieder in einen bezaubernden Adventmarkt. 🎄 Lassen Sie sich von Glühweinduft, regionalen Köstlichkeiten und weihnachtlichen Klängen verführen. 💫

🎄Alle Informationen zum Adventmarkt 🎄
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Die Schloss-Spiele Kobersdorf locken im Sommer 2024 nach Venedig. 🎭

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Liebe Freunde der Schloss-Spiele Kobersdorf!

Am letzten Tag des Karnevals schlüpft ein junger Kriegsheimkehrer ins Kostüm des Spaßmachers Arlecchino. Der Hunger lässt ihn jeden Job annehmen. Als Diener zweier Herren manövriert er sich dabei in allerlei Zwickmühlen, weil der eine vom andern nichts wissen darf. Beide Chefs halten sich inkognito in der Lagunenstadt auf, um offene Rechnungen zu begleichen. So stolpert Arlecchino, diese gewitzte Figur aus der Familie der Komödianten, unversehens ins maskierte Treiben krimineller Machenschaften, kurioser Liebesgeschichten und komplizierter Heiratssachen.

Peter Turrini hat das berühmte Stück von Carlo Goldoni im Jahr 2007 umsichtig neu geschrieben: komisch und kritisch, pikant und poetisch, zotig und zärtlich. Dabei hat der österreichische Dichter den klassischen Commedia-Typen rund um Arlecchino (Goldoni nannte ihn Truffaldino) zu ausgeprägten Profilen verholfen und mit großer Treffsicherheit die Stützen der Gesellschaft aufs Korn genommen. Hinter der Maske des Pantalone kommt der korrupte Transportunternehmer Sansuga Sacchi zum Vorschein: eine Paraderolle für Intendant Wolfgang Böck! Regisseurin Beverly Blankenship wird die sinnlich-morbiden Begebenheiten rund um die dunklen venezianischen Kanäle fantasievoll und vergnüglich in Szene setzen.
Sichern Sie sich noch heute Ihre Karten für unsere Produktion 2024 oder verschenken Sie Tickets zu Weihnachten 🎄 an Ihre Liebsten und erhalten Sie
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*Aktion gültig bis 31. Jänner 2024. Nicht mit anderen Rabatten oder Aktionen kombinierbar.
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Unser Kartenbüro ist aktuell Mo-Do: 8.00 – 16.00 Uhr / Fr: 8.00-13:00 unter +43 – 2682 719-8000 oder via E-Mail
() für Sie erreichbar.
Jugendrabatt -50%

Kinder & Jugendliche bis 18 Jahre sowie Student:innen bis 27 Jahre erhalten 50 % Ermäßigung auf alle Vorstellungen bei Vorlage eines entsprechenden Ausweises. Die Ermäßigung kann telefonisch, schriftlich (via Mail oder Post) oder in unserem Online-Ticketshop eingelöst werden.
Bleiben Sie informiert!

Folgen Sie uns auf unseren Social Media-Kanälen Facebook, Instagram & YouTube. Dort versorgen wir Sie mit diversesten Eindrücken von „Der Diener zweier Herren“ und Sie erhalten laufend aktuelle Informationen rund um die diesjährige Produktion bei den Schloss-Spielen Kobersdorf.
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ORF-„matinee“ am 3. Dezember: Porträts „Maria Callas: Tosca 1964“ zum 100. Geburtstag, „Puccini – Magier der Leidenschaft“

Außerdem: „Die Kulturwoche“– ab 9.05 Uhr in ORF 2

Die „matinee“ am Sonntag, dem 3. Dezember 2023, um 9.05 Uhr in ORF 2 steht ganz im Zeichen der großen Oper: Zunächst erinnert das Porträt „Maria Callas: Tosca 1964“ zum 100. Geburtstag (2. Dezember) an die „Primadonna assoluta“ und ihre Rückkehr auf die Opernbühne im Jahr 1964 in ihrer Paraderolle der Floria Tosca. Danach widmet sich der von Teresa Vogl präsentierte ORF-Kulturvormittag mit dem Film „Puccini – Magier der Leidenschaft“ (10.00 Uhr) dem letzten Großmeister der italienischen Oper. Zum Abschluss bringt „Die Kulturwoche“ (10.45 Uhr) aktuelle Berichte und Tipps zum heimischen Kulturgeschehen.

„Maria Callas: Tosca 1964“ (9.05 Uhr)

Der Film von Holger Preusse taucht ein in das Jahr 1964, als die Musikwelt etwas völlig Unerwartetes erlebt: Maria Callas’ Rückkehr auf die Opernbühne. Ihre „Tosca“ am Royal Opera House Covent Garden in London wird zu einer Sensation. Nicht einmal die Beatles haben mehr Presse. Dabei scheint Callas’ ruhmreiche Karriere längst am Ende, sie selbst zum Mythos geworden zu sein. Nicht mehr ihre Stimme, sondern Skandale beherrschen die Schlagzeilen. Enttäuscht von ihrer Liebe zum Multimilliardär und Playboy Aristoteles Onassis will Maria Callas noch einmal allen zeigen, dass sie den Titel „Primadonna assoluta“ zu Recht trägt. Unter der Bedingung, dass Starregisseur Franco Zeffirelli die Regie übernimmt, erklärt sich die Ausnahmesängerin dazu bereit, die Rolle der Operndiva Tosca zu interpretieren. Ihre Fans stellen sich tagelang am Londoner Opernhaus in Covent Garden an und verbringen die kalten Winternächte in Schlafsäcken und auf Klappstühlen, um eine der begehrten Karten zu bekommen und ihren Star noch einmal in seiner Paraderolle zu erleben.

„Puccini – Magier der Leidenschaft“ (10.00 Uhr)

Giacomo Puccini formte einen völlig neuen Stil, der seinen Namen schon zu Lebzeiten unsterblich machte. Er brachte die Gefühle der Menschen so fesselnd und dramatisch auf die Opernbühne wie kaum ein anderer. Werke wie „Manon Lescaut“, „La Bohème“, „Tosca“, „Madama Butterfly“ oder „Turandot“ gehören seit ihrer Entstehung für immer zum ständigen Repertoire aller bedeutenden Opernhäuser. Auf dem Höhepunkt seines Ruhmes reiste der ursprünglich aus armen Verhältnissen stammende Lebemann Puccini um die ganze Welt. Als er starb, war er der reichste Komponist seiner Zeit. Seine Jahreseinkünfte betrugen zuletzt umgerechnet 1,5 Millionen Euro. So leidenschaftlich und kraftvoll wie seine Musik, so lebte Puccini auch selbst. Er hatte zahlreiche Affären, war begeisterter Jäger, kaufte sich die schnellsten Automobile und die neuesten Motorjachten. Das Älterwerden bereitete ihm allerdings große Probleme. Als sich auch gesundheitliche Schwierigkeiten einstellten, wurde ihm selbst das Komponieren zur Last. Wegen Kehlkopfkrebs ließ er sich 1924 in Belgien behandeln. Doch die Operation misslang und setzte seinem Leben ein dramatisches Ende. Die Dokumentation gestaltete Axel Fuhrmann.

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