DIE MONTAG-PRESSE – 14. OKTOBER 2024

DIE MONTAG-PRESSE – 14. OKTOBER 2024

Simone Young © Sandra Steh

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE MONTAG-PRESSE – 14. OKTOBER 2024

Wien/Staatsoper
Simone Young: „Wenn’s nicht gefällt, dann geht man in der Pause“ (Bezahlartikel)
Simone Young hat wenig Verständnis für Buhs, die die Vorstellung stören. Aber mancher Regieeinfall ist auch ihr zu viel. Nicht jedoch bei der Oper „Fin de partie“, die sie an der Staatsoper dirigiert. Simone Young ist die berühmteste Dirigentin der Welt. Wie oft sie in ihrem Metier schon etwas als „erste Frau“ gemacht hat, ist Legion. Und ein Thema, das die 63-Jährige mittlerweile langweilt. Zuletzt hat sie übrigens als erste Frau Wagners „Ring“ in Bayreuth dirigiert. Am 16. Oktober steht sie am Pult, wenn György Kurtags „Fin de partie“ (nach Becketts „Endspiel“) in der Staatsoper Premiere hat. Warum sie mag, wie Regisseur Herbert Fritsch Humor aus der Endzeitfarce kitzelt, wann sie sich bei Inszenierungen querstellt und wieso sie immer Strickzeug dabei hat, erzählt sie im Interview.
Kurier.at

Wien/Staatsoper
„Macbeth“ wieder an der Staatsoper: Ein dunkles, minimalistisches Kammerspiel
(Bezahlartikel)
Kurier.at

Hamburg
30 Jahre Internationales Opernstudio: Lernen von den Meistern
NDR.de

Hamburg
Staatsoper Hamburg: Herbert Fritsch’s klischeebereinigte „Carmen“ kämpft gegen den Farbinfarkt
Das moderne Musiktheater heutiger Prägung gleicht einem Experimentalraum, in welchem tradierte Werks- und Rollenauffassungen in Frage gestellt, anders gewichtet oder gar vollständig abgeändert werden. Es bleibt bei diesem Ansatz oft nicht aus, dass der Opernbesucher irritiert und überfordert wird, wenn es darum geht, von eigenen erfahrungsbegründeten Vorstellungen Abschied nehmen zu müssen. Mitunter geht dieses sogar bis hin zum öffentlichen Ärgernis, insbesondere dann, wenn von eigenen Sichtweisen auf das Werk nicht mehr viel übrig bleibt und gar durch die Einarbeitung von „Zeitgeist“-Inhalten eine Neuinszenierung einen plakativen Anstrich bekommt, mit dem nur wenige etwas anfangen können. Da ist der Weg zum Erziehungstheater nicht mehr weit.
Von Dr. Holger Voigt
Klassik-begeistert.de

Lübeck
Der Wert musikalischer Erinnerungskultur
Am Theater Lübeck inszeniert Bernd Reiner Krieger „Die Passagierin“ aufwendig, aber dem ernsten Sujet des Werks angemessen.
concerti.de

Dresden
Interview: „Ich will immer, dass es noch besser wird“ (Bezahlartikel)
Die Geigerin Maria Dueñas gilt mit 22 als Nachfolgerin von Anne-Sophie Mutter. Jetzt wird sie als beste Nachwuchskünstlerlin mit dem OPUS-KLASSIK-Publikumspreis der WELT AM SONNTAG auszeichnet. Eine Begegnung mit ihr und ihrer Stradivari in Dresden.
DieWelt.de

Linz
Franz Lehárs Paganini als zerrissener Hexenmeister
Linzer Musiktheater widmet dem Geigenvirtuosen seine jüngste Operettenpremiere
Volksblatt at

Linz
Oberösterreichs Jugend ehrte Bruckner
(Bezahlartikel)
Das Jugendsinfonieorchester, das Musikgymnasium und der Landesjugendchor waren im Dom zu Gast
OberösterreichischeNachrichten.at

Wien
12.10. „Idomeneo“ konzertant, Theater an der Wien, „Frische Farbe für Mozart?“
Nach zweieinhalb Jahren Umbau und Sanierung hat das Theater an der Wien wieder seine Pforten geöffnet – zumindest für einen Tag. Mit einem konzertanten „Idomeneo“ tröstete man das Publikum über bauterminliche Kalamitäten hinweg, die dazu geführt haben, dass die drei szenischen Herbstproduktionen abgesagt werden mussten.
operinwien.at

Theater an der Wien serviert sanfte Winde scharf
krone.at

Mozarts „Idomeneo“ prunkt musikalisch im wiedereröffneten Theater an der Wien (Bezahlartikel)
Kurier.at

Idomeneo im renovierten Theater an der Wien
Das Theater an der Wien erweckt bei mir viele schöne Erinnerungen. Dort wurde ich für das Musiktheater sozialisiert. Im ersten Rang am Stehplatz vorbei zu gehen, wo ich in den Jahren 1953, 1954 und 1955 schon so etwas wie einen Stammplatz gehabt habe, ist schon ein eigenes Gefühl. Gleich dahinter den großzügigen Pausenraum und die Terrasse gibt es nun seit gestern. Das Musiktheater an der Wien ist heller und weiträumiger geworden. Auf die Vollendung der Bühnentechnik müssen wir noch bis Jänner warten.
radioklassik.at

Theater an der Wien: „Idomeneo“ zwischen Herzblut und Anämie (Bezahlartikel)
DiePresse.com

Wieder „summt und brummt“ es im Theater an der Wien
DerStandard.at

Stefan Herheim zu turbulenter Theatersanierung: „Hoffe, dass die Stürme vorbei sind“
DerStandard.at

Jugend forsch(t): Jan Lisiecki und Tarmo Peltokoski im Konzerthaus (Bezahlartikel)
DiePresse.com

Daniels Anti-Klassiker 51: Sind Modest Mussorgskys „Bilder einer Ausstellung“ wirklich so genial?
Irgendwann sollten eigentlich alle Klischees eines Genres erkannt sein. Doch die Klassische Musik beweist durch Vielseitigkeit und einen fast fundamentalistischen Hang zur Tradition, dass auch die Welt ihrer Klischees vielseitig ist. So zeigte unser Autor bereits 50 Klischees in der Klassischen Musikkultur. Doch damit ist es noch nicht getan. Denn die Aufführungspraxis schafft stets neue. Andere blieben bisher unbeachtet. Zehn neue Folgen widmen sich weiteren so genannten „Klassikern“, von denen man so übersättigt wird, dass sie zu nerven beginnen. Auch dies sind natürlich keine minderwertigen Werke. Doch durch ihre Stellung im Konzertbetrieb ist es an der Zeit, ihnen teils sarkastisch, teils brutal ehrlich zu begegnen, um zu ergründen, warum sie so viel Aufmerksamkeit erhalten.
Von Daniel Janz
Klassik-begeistert.de

KI und Kunst: Wenn die Maschine dirigiert: Premiere für „Robotersinfonie“ in Dresden
MDR.de

Zürich
Im Opernhaus Zürich wird eine Satire auf die Sowjetunion aufgeführt. Doch plötzlich zensiert das Haus alle russischen Bezüge
Für die Première von Schnittkes Oper «Leben mit einem Idioten» laufen die Proben seit über einem Jahr. Doch vor einem Monat hat Regisseur Kirill Serebrennikow alles Russische eliminiert. Was sind die Gründe? Protokoll einer Spurensuche.
nzz.ch

Amsterdam
„Peter Grimes“ in Amsterdam: Das Böse, das sind die anderen (Bezahlartikel)
Ende einer Unschuldsvermutung: Barbora Horáková Joly inszeniert und Lorenzo Viotti dirigiert Benjamins Brittens Oper „Peter Grimes“ in Amsterdam.
FrankfurterAllgemeine.net

Links zu englischsprachigen Artikeln

Bonn
Remarkable storytelling and role debuts in Bonn’s Die Meistersinger
seenandheard-international.com

London
Britten: The Turn of the Screw at English National Opera
gramophone.co.uk.

The Turn of the Screw, English National Opera review
culturewhisper.com

The Turn of the Screw review – creepy and challenging
ENO’s new Britten staging is an ambiguous triumph
TheGuardian.com

The Turn of the Screw, English National Opera review – Jamesian ambiguities chillingly preserved
theartsdesk.com

Leeds
Opera North’s plastic fantastic Dream (Subscription required) Midsummer Night’s Dream, Opera North, Leeds Grand Theatre
Telegraph.co.uk

Boston
The organ takes the spotlight as Rachid makes impressive BSO debut
bostonclassicalreview.com

Los Angeles
Column: Gustavo Dudamel and the L.A. Phil kick off a new season from coast to coast, with intriguing choice
latimes.com

Recordings
Opera Album Reviews: A Major Classical Label Arises — Four More Fine Baroque Operas
artfuse.org

Ballett / Tanz

Die Besen der TQW-Performerinnen kehren einfach subversiver
Die Tanzperformance „Magic Maids“ im Tanzquartier Wien prangert die Ausbeutung Bediensteter aus dem Fernen Osten an
DerStandard.at

Sprechtheater
Theaterereignis in Berlin:  In allen Gesichtern wirst du suchen (Bezahlartikel)
Es gibt kein Gestern mehr: Der kanadische Regisseur Robert Lepage schenkt Berlin eine Erinnerung an die Kraft des empfindsamen Theaters und beglückt sein Publikum mit einem Abend über „Glaube, Geld, Krieg und Liebe“.
FrankfurterAllgemeine.net

Film

Yannis Niewöhner als Drachentöter: „Ein Typ, den man nicht mögen muss“
Interview mit Jungstar Jannis Niewöhner, der in dem blutigen Mittelalterepos „Hagen – Im Tal der Nibelungen“ den Helden Siegfried von Xanten spielt – Deutschlands Antwort auf „Game of Thrones“
Kurier.at

Politik

Blauer Sturm im Ländle: Wie es Wallner schaffte, gegen die FPÖ zu bestehen
Die FPÖ hat in Vorarlberg einen historischen Sieg errungen, die Ländle-VP das schlechteste Ergebnis aller Zeiten bei einer Landtagswahl eingefahren. Dennoch ist Landeschef Markus Wallner ein Gewinner – denn er hat das Heft jetzt in der Hand.
krone.at

Vorarlberg
Nach Landtagswahlen: Welche Koalition ist nun möglich?
Die ÖVP hätte sowohl mit der FPÖ als auch mit den Grünen, dem bisherigen Koalitionspartner, eine Mehrheit im Landtag.
Kurier.at

Interview
Alt-Präsident Heinz Fischer über SPÖ-Debatte: „Babler sitzt fest im Sattel“
Der ehemalige Bundespräsident und SPÖ-Nationalratspräsident über Parteichef Babler und eine Zusammenarbeit zwischen ÖVP und SPÖ.
Kurier.at

Nordkorea
Drohnen aus dem Süden: Kim Jong Uns Schwester warnt vor „Katastrophe“
Am Samstag hatte Nordkorea behauptet, Südkorea habe während der letzten Woche dreimal unbemannte Drohnen mit anti-nordkoreanischen Flugblättern nach Pjöngjang entsandt. Der südkoreanische Verteidigungsminister Kim Yong Hyun entgegnete, er könne diese „nicht bestätigen“.
krone.at

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Unter’m Strich

GB
Der Bankrott von Birmingham
Die zweitgrößte Stadt Großbritanniens ist pleite. Ein kolossales Sparpaket soll Abhilfe schaffen. Die Verwaltung von Birmingham muss Parks, Kinderzentren und Immobilien verkaufen, um die leeren Kassen zu füllen. Ein Rundgang.
DiePresse.com

INFOS DES TAGES (MONTAG, 14. OKTOBER 2024)

INFOS DES TAGES (MONTAG, 14. OKTOBER 2024)

Quelle: onlinemerker.com

Anastasia Bartoli in Wien – und im Gespräch mit „THE OPERA BLOG“

Eric A. Leuer sprach mit der Sopranistin im Hotel Sacher  nach ihrem Wien-Auftritt

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Eric A. Leuer schreibt:

Wir konnten heute nach ihrem Staatsopern-Debut in Macbeth im Sacher ein Interview mit Anastasia Bartoli führen.

Dieses finden sie in zwei Teilen hier und hier.

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Theater an der Wien-Wiedereröffnung: Ein Kultur BUH für Wien

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Das Steuergeld Budget um € 20 Mio überzogen (€ 60 Mio waren geplant), fanden sich auch keine österreichischen Künstler für die peinliche, halbe 2024 Eröffnung gestern. 1962 bei der Wiedereröffnung, Karajan mit Mozarts ZAUBERFLÖTE war’s doch anders, bis auf Hallstein – Königin der Nacht, Gedda – Tamino, Sciutti – Papagena nur „Landsleute“ in der Hauptrollen Besetzung!
Die Kultur verkam bei der fluchtartig, verschwundenen Zuständigen total.

Und den „ neuen Balkon Architektur Stil Wiener Gemeindebauten“ hin zur starkbefahrenen CO2 Wienzeile muss ein Architekt erst erfinden. Mehr als ärgerlich und geschmacklos. Hoffentlich durchsucht der zuständige Rechnungshof noch das Gebahren der dafür zuständigen Abteilungen.

Fritz K.

BUH!
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Wiener Staatsoper: MACBETH – Fotos aus der ersten Vorstellung der Serie am 12.10.2024

Wien/Staatsoper
„Macbeth“ wieder an der Staatsoper: Ein dunkles, minimalistisches Kammerspiel
(Bezahlartikel)
Kurier.at

mac2Anastasia Bartoli (Lady Macbeth), Gerald Finley (Macbeth) © Wiener Staatsoper / Michael Pöhn

Gerald Finley (Macbeth)
Roberto Tagliavini (Banco)
Anastasia Bartoli (Lady Macbeth)
Saimir Pirgu (Macduff)
Carlos Osuna (Malcolm)

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Anastasia Bartoli (Lady Macbeth) © Wiener Staatsoper / Michael Pöhn

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Carlos Osuna (Malcolm), Saimir Pirgu (Macduff) © Wiener Staatsoper / Michael Pöhn

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Idomeneo 12.10.2024 MusikTheater an der Wien:

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Zweieinhalb Jahre hat es bis zur Wiedereröffnung des Theaters an der Wien gedauert. Leider verhinderte die noch nicht vollständig erneuerte Bühnentechnik und Verstärkung der Statik des Schnürbodens eine völlige Inbetriebnahme für eine szenische Aufführung. Aus diesem Grund erfolgte die Inauguration des Hauses mit Mozarts Idomeneo, ebenda zuletzt 2013 gespielt, als konzertante Aufführung. Zeitlebens soll Mozart den Idomeneo für seine beste Oper gehalten haben und ich teile diese seine Einschätzung. Man könnte diese tragédie lyrique als eine, der späten Barockoper noch lose verhaftete, Choroper charakterisieren. Und tatsächlich: den Mitgliedern des hervorragend von Erwin Ortner einstudierten Arnold Schoenberg Chors kommt eine tragende Rolle in Mozarts Frühoper zu. Der Salzburger Hofkaplan Abate Gianbattista Varesco (1736-1805) hatte für sein sperriges Libretto das französische Trauerspiel Idoménée von Antoine Danchet (1671-1748) ins Italienische übersetzt und eigene Arientexte hinzufügte. Freilich wurden einige Arien für diese konzertante Aufführung gestrichen.

Das Orchester der Wiener Symphoniker unter dem britischen Dirigenten David Bates spielte einen im Großen und Ganzen recht gefälligen Frühmozart. In der Titelrolle war der deutsch-italienische Tenor Attilio Glaser mit ansprechendem Timbre in der Stimme zu hören. Der Konflikt mit seinem Sohn Idamante, der stellvertretend für Leopold Mozart und seinem Sohn steht, konnte in dieser Aufführung freilich nur angedeutet werden. In der Hosenrolle des Idamante gefiel die in Chicago geborene kubanisch-amerikanische Messosopranistin Emily Sierra, die durch die  Zurückweisung ihres Vaters Idomeneo verzweifelt und daran zu zerbrechen droht. Idamante führt seinerseits die trojanische Prinzessin Ilia als Gefangene mit sich. Als Einspringerin für die erkrankte Jeanine De Bique gefiel der ausdrucksstarke expressive Sopran der Slowakin Slávka Zámečníková. Und ebenso wie Marlis Petersen 2013 die Rolle der Elettra mit großem Erfolg interpretiert hatte, stand auch dieses Mal mit der Russin Elena Tsallagova eine Sängerin mit überwältigender Ausdruckskraft der Stimme auf der Bühne. Der taiwanesische Tenor Ya-Chung Huang ergänzte stimmlich solide in der Doppelrolle als Arbace, des Vertrauten Idomeneos, und als Hohepriester Neptuns. Der in Siebenbürgen geborene Bass Levente Páll lieh seine sonore Stimme dem Orakel vom ersten Rang aus gleich dem Deus ex machina der antiken Tragödie. Die Sopranistin Erica Alberini und die Mezzosopranistin Marie Charpentier-Leroy ergänzten stimmlich präsent als zwei Kreterinnen sowie der Tenor Carl Kachouh und der Bass Minhyeok Choi als zwei Trojaner. Das Publikum feierte die Aufführung am Ende mit lang andauerndem Applaus und zahlreichen Bravi-Rufen und gleichzeitig den gelungenen großzügigen Umbau des wohl schönsten Opernhauses von Wien.

Harald Lacina, 13.10.2024

IDOMENEO (Premiere 13.11.2013)

Besuchte Vorstellung 20.11.2013 (Premiere 13.11.2013)

Erschütterndes Kriegsdrama und Vater-Sohn-Konflikt

Nun aber zum Wesentlichen:

Nach der Uraufführung 1781 am Münchner Residenztheater wurde der Idomeneo noch an zahlreichen anderen Bühnen aufgeführt, fiel aber bald der Vergessenheit anheim. Erst mit der Renaissance der Barockopern von Händel in der zweiten Hälfte des 20. Jhd. wuchs das Interesse am Typ der opera seria wieder und so fand auch Mozarts Idomeneo seinen verdienten Weg zurück auf die internationalen Opernbühnen.

Die Opferung des eigenen Kindes findet man übrigens als Topos bereits im Alten Testament in abgewandelter Form im Buch Richter 11,30ff vorgegeben. Dort wird  Jephtas Tochter zum Brandopfer bestimmt. Auch die versuchte Opferung Isaacs durch seinen Vater Abraham Gen 22,1-19 mag an dieser Stelle noch erwähnt werden.

Titelheld Idomeneo wurde vom US-amerikanischen Tenor Richard Croft glaubhaft dargestellt und stimmlich durchwegs überzeugend dargeboten. Man darf hier keine Vergleiche mit Luciano Pavarotti anstellen, der spielte in einer anderen Liga, aber Croft bot eine durchaus respektable Leistung, wofür ihn der Applaus am Schluss auch angemessen würdigte.

René Jacobs am Pult des Freiburger Barockorchesters ist für seine langsamen Tempi bekannt, was stellenweise zu Ermüdungserscheinungen führte. Dies soll aber kein Vorwurf sein, denn die Charakterisierung der seelischen Befindlichkeiten der Protagonisten in ihrem inneren Wechsel von Melancholie und Rage erfordert eben eine differenzierte Dynamik, die Letztendes doch zu einer großen Spannung führte, die den Zuhörer wie hypnotisch in den Bann zog. Und nicht nur den Zuschauer an diesem Abend, sondern auch den das Geschehen kommentierenden und selbst agierenden Arnold Schoenberg Chor, der wieder einmal mehr auf seine mannigfachen Aufgaben penibel von Erwin Ortner vorbereitet wurde.

Den stärksten Beifall gewann natürlich Marlis Petersen für ihre drastische Darstellung der Elettra, dicht gefolgt von ihren beiden Kolleginnen. Von den Herren erhielt lediglich Richard Croft einige Bravorufe.

Harald Lacina, 21.11.2013

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WIEN: KRIMINACHT mit Mina Albich

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Ab SOFORT ist Band 3 der Serie um Felix Grohsman erhältlich: „Tod am Nussdorfer Wehr“

Liebe Krimifans,

Herbstzeit ist Lesezeit… aber… warum sich nicht einmal etwas VORLESEN lassen? Das mache ich in nächster Zeit gleich DREI mal.

Den Termin zur Erstpräsentation von Krimi 3, „Tod am Nussdorfer Wehr“ habe ich euch schon genannt, und die „latest News“: Auch heuer darf ich wieder bei der Wiener Kriminacht lesen, die feiert heuer ihr unglaubliches 20. Jubiläum!
Ja, und bei der BADENER Kriminacht bin ich auch dabei. Mit unglaublich genialen Kolleg*innen!

Auch im Neuen Jahr werde ich fleißig schreiben – und lesen. In Traiskirchen, in Wien – und in LEIPZIG, bei der Buchmesse!

Aktuelles dazu findet ihr auf meiner WEBSITE: www.mina-albich.com

Erst-präsentation
Moderation: Norbert Ruhrhofer
Wann? 28. Oktober ’24 19 Uhr, Wo? Thalia Wien-Mitte
Landstraßer Hauptstraße 2a/2b, A-1030 Wien
Kontakt:
Es gibt eine KULINARISCHE Überraschung!

Weitere Infos

Wiener Kriminacht
Wann? 29. Oktober ’24, 18:30 Uhr Wo? Bestattung Himmelblau, Heinestraße 43, A-1020 Wien

ANMELDUNG unter:
– für Ihr leibliches Wohl wird gesorgt – inklusive ÜBERRASCHUNG …
Https://kriminacht.at/autorinnen/mina-albich/

Badener Kriminacht
Mit: Gabriele Hassmann, Andreas Gruber, Edith Kneifl, Claudia Rossbacher, Norbert Ruhrhofer – und MIR!

Wann? 23. Nov. ’24 18:30 Uhr Wo? Congress Center Baden, Kaiser Franz Ring 1, 2500 Baden
Nur noch WENIGE Tickets erhältlich!

Weitere Infos

(weitere Termine folgen!)
(FOTO © Anna Sommerfeld)
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ORF-„kulturMontag“ über 100 Jahre Radio, das neue Theater an der Wien und Neues von Alfred Dorfer

Danach: Neue Doku „Caspar David Friedrich – Die Entdeckung der Unendlichkeit“ zum 250. Geburtstag – ab 22.30 Uhr, ORF 2 und ORF ON

Der von Clarissa Stadler präsentierte „kulturMontag“ am 14. Oktober 2024 um 22.30 Uhr in ORF 2 und auf ORF ON widmet sich u.a. dem 100. Geburtstag des Radios, der u.a. auch am 18. Oktober in ORF 2 und auf ORF ON mit „100 Jahre Radio – Die Show“ gewürdigt wird. Außerdem wirft das Magazin einen Blick in das frisch renovierte MusikTheater an der Wien, das am 12. Oktober mit einem Festakt (zu sehen in ORF III) seine Wiedereröffnung feiert. Weiters ist Alfred Dorfers neues Programm „Gleich“ Thema – vor der Wien-Premiere am 18. Oktober ist der Kabarettist live zu Gast im „kulturMontag“.Anschließend an das Magazin steht die neue Dokumentation „Caspar David Friedrich – Die Entdeckung der Unendlichkeit“ (23.15 Uhr) anlässlich des 250. Geburtstags des Malers auf dem Programm.

Weltbühne im Wohnzimmer – 100 Jahre Radio

Ob in der Badewanne, im Auto oder im Büro – rund sechs Millionen Menschen hören es in Österreich täglich: das gute alte Radio. Vor 100 Jahren ging die RAVAG, die Radio Verkehrs AG, mit den Worten „Hallo, hallo, hier Radio Wien auf Welle 530“ auf Sendung. Hehre Glückwünsche zum Start einer neuen Ära richtete Bundeskanzler Ignaz Seipel am 1.Oktober 1924 mit den Worten „Möge das Radio immer nur dem Frieden und der Verständigung zwischen den Völkern dienen, niemals aber den Kämpfen und der Entzweiung“. Es kam anders, denn die politischen Massenbewegungen der 1920 und 1930er Jahre wären ohne die Tontechnik dieser Zeit nicht denkbar. Rasch wurde die neue technische Errungenschaft zum politischen Propagandainstrument, aber auch zu einem Leitmedium, das die Musik der letzten 100 Jahre nicht nur übertragen, sondern ihre Entwicklung entscheidend mitgeprägt hat. Die Hörer:innenschaft wuchs stetig und die Weltbühne im Wohnzimmer brachte den Menschen ein neues Gefühl des „Dabeiseins“. Zum runden Jubiläum widmen Kulturinstitutionen, wie das Technische Museum oder das Haus der Geschichte Österreich, und der ORF dem Radio einen umfassenden Schwerpunkt. Der „kulturMontag“ beleuchtet das Medium Radio im Wandel der Zeit. Dazu im Interview: die beiden Radio-Urgesteine Rudi Klausnitzer, der den Ö3 Wecker erfunden hat, und der Historiker und Journalist Wolfgang Kos, der nicht nur für Ö3 gemeinsam mit André Heller und anderen die legendäre Musicbox entwickelt hat, sondern auch Feuilleton-Sendungen für Ö1, etwa „Diagonal – Radio für Zeitgenossen“. Auch Musikerinnen und Musiker wie Christina Stürmer und Rainhard Fendrich sprechen über ihre Beziehung zum Medium Radio.

Fit für die Zukunft – Das neue MusikTheater an der Wien

Dass man ohne Musik nicht leben kann, das stellt das MusikTheater an der Wien seit mittlerweile 223 Jahren unter Beweis. Im Geiste Mozarts wurde es von seinem Librettisten Emanuel Schikaneder erbaut und erlebte eine Reihe geschichtsträchtiger Uraufführungen, etwa Ludwig van Beethovens einzige Oper „Fidelio“. Ob Beethoven, Strauß, Nestroy oder Lehár – sie alle sind nur einige der Geistesgrößen, die am Theater an der Wien gewirkt haben. Mitte der 1960er Jahre setzte unter Direktor Rolf Kutschera und später unter Peter Weck die Musical-Ära an diesem Haus ein. Man feierte etwa mit „Cats“ oder „Elisabeth“ Welterfolge, ehe man das bedeutende Kulturdenkmal anlässlich von Mozarts 250. Geburtstag im Jahr 2006 als neues Opernhaus der Stadt Wien eröffnete. Seither wird es als innovatives Stagione-Opernhaus bespielt und hat sich für Opernfans zum internationalen Sehnsuchtsort entwickelt. Um die einzigartige Aura des Theaters zu erhalten, musste das Haus in den vergangenen beiden Jahren generalsaniert werden. Eine dringend notwendige Maßnahme, fand doch die letzte große Renovierung vor mittlerweile 62 Jahren statt. Unter der neuen Leitung des Norwegers Stefan Herheim feiert das MusikTheater an der Wien mit einem Festakt und mit einem konzertanten „Idomeneo“ von Wolfgang Amadeus Mozart am 12. Oktober seine Wiedereröffnung.

Alles is wurscht – Alfred Dorfers neues Programm „Gleich“

Die Zeiten sind unruhig, die Welt scheint aus den Fugen. Damit hadert nicht nur die Welt, sondern auch Alfred Dorfer. Der mittlerweile 62-jährige Wiener Kabarettist wirft in seinem neuen Programm mit dem vieldeutigen Titel „Gleich“ einen Blick ins Gestern und ins Morgen. „Wer bin ich, und wenn ja wie viele?“ fragt sich Dorfer und beschließt viele zu sein: ein Komiker aus dem Senioren-Ghetto, ein schnöseliger Kurator oder ein korrupter ungarischer Bühnentechniker. Es ist eine finstere, kaputte Welt, die sich hier auftut und inmitten derer Dorfer temporeich, assoziativ und sprunghaft die Themen wechselt. Er seziert die Demokratien, die sich längst in Egokratien verwandelt haben, und führt seinem Publikum eine dauererregte, aberwitzige Online-Welt voller Widersprüche vor Augen. Mit intellektuellem Scharfsinn entlarvt er gesellschaftliche Muster und betrachtet sich selbst dabei als ramponierten, auf Weisheit wartenden Clown, der als „humoristisches Nokia“ schlussendlich im Museum besichtigt werden kann. Wien-Premiere seines neuen Programms „Gleich“ ist am 18. Oktober im Stadtsaal. Davor ist Alfred Dorfer live zu Gast im „kulturMontag“.

Dokumentation: „Caspar David Friedrich – Die Entdeckung der Unendlichkeit“ (23.15 Uhr)

Anlässlich des 250. Geburtstags von Caspar David Friedrich, einem der bedeutendsten Maler der Romantik, beleuchtet die Dokumentation das Leben und Werk dieses außergewöhnlichen Künstlers. Friedrich, bekannt für seine stimmungsvollen Landschaftsgemälde und seine tiefgründige Symbolik, prägte die Kunstwelt nachhaltig. Der Film führt das Publikum durch Friedrichs bewegte Biografie, seine künstlerische Entwicklung und die Einflüsse, die seine Werke bis heute relevant und faszinierend machen, und ist eine Hommage an einen Künstler, dessen Bilder nicht nur die Schönheit der Landschaft einfangen, sondern auch die inneren Seelenzustände des Menschen widerspiegeln. Die Dokumentation lädt auf eine visuelle und emotionale Reise ein, um die zeitlose Relevanz von Friedrichs Kunst zu entdecken und zu verstehen.

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CD-Box ANITA CERQUETTI „THE VERDI SOPRANO“; Live Recordings 1954-1960; Panclassics. Zum 10 Todestag der italienischen Ikone des Verdi -Gesangs

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Die Befassung mit historischen (Oper)Aufnahmen erlaubt es, nicht nur Wissen über das sängerische Können und die teils zu Recht legendäre, bisweilen allzu verklärte Vergangenheit zu sammeln, sondern das Jetzt und Hier der Opernwelt besser einordnen zu können. Da braucht es keine Sentimentalität und keine Verklärung, sondern nur ein offenes Ohr.

Dieses genaue Hinhören ist besonders dann gefragt, wenn wir einer Ikone wie derjenigen der in Montecosaro geborenen Anita Cerquetti auf die Spur kommen wollen. Eine Legende wurde sie zuerst einmal wegen ihres unvergleichlich stilvollen wie generösen Gesangs, aber auch weil die junge Sopranistin als 19-jährige ihr Konzertdebüt feierte und als 21-Jährige mit keiner kleineren Rolle als derjenigen der Aida ihr Operndebüt in Spoleto bestritt. Die kurze, aber bedeutende Karriere führte sie an die großen Opernhäuser Italiens genauso wie nach Chicago, Philadelphia oder Mexico City. 1959 pausierte sie, 1960 kehrte Cerquetti der Bühne den Rücken.

Die am Liceo Musicale Morlacchi in Perugia ausgebildete Sängerin verfügte von Anfang an über einen echten dramatischen italienischen Sopran in der Nachfolge etwa einer Gina Cigna. Über Timbre und Stimmqualität kann man generell diskutieren, bei Cerquetti sind sich die allermeisten Opernfreunde allerdings einig, dass es sich um eine der klangschönsten, natürlichsten Sopranstimmen des italienischen Fachs nicht nur der goldenen Fünfziger Jahre gehandelt hat.

Dabei können Melomanen nicht aus einem reichen Fundus an Studioproduktionen schöpfen, sondern sind auf wenige (qualitativ mehr oder weniger ausreichend gute) Aufnahmen, einige davon Rundfunkmitschnitte, angewiesen. Die Studios waren in dieser Zeit über die damaligen Marktführer EMI und DECCA hauptsächlich von der Callas und der Tebaldi in Beschlag genommen. Von der Cerquetti gibt es daher leider nur eine Studiogesamtproduktion, nämlich „La Gioconda“ mit Mario Del Monaco, Cesare Siepi, Giulietta Simionato, Ettore Bastianini, dem Orchestra del Maggio Musicale Fiorentino, unter Gianandrea Gavazzeni.

Auf der nun veröffentlichten Box wird der Verdi-Sopranistin mit den Opern Aida (Ausschnitte) sowie Gesamtaufnahmen von I Vespri Siciliani, Don Carlo, Un ballo in maschera, Ernani, La forza del destino sowie Nabucco ein repräsentativer Kranz geflochten.

Den exquisit timbrierten Sopran der Cerquetti zu beschreiben fällt nicht leicht, liegt doch das wahre Faszinosum einer Opernstimme jenseits der Möglichkeiten von Sprache. Nach dem Hören/Wiederhören der Opern kann ich sagen, dass sie mich jetzt noch mehr begeistert als früher. Cerquettis ruhig geführter, geschmeidiger Spinto scheint von innen her zu leuchten und hebt sich damit von vielen ab, die diese Rollen heute singen. Das gilt auch für die feminine Weichheit des Tons, ihr Legato, die Phrasierung, die Ausgeglichenheit des Gesangs über alle Stimmregister hinweg, das auf-Linie und sul fiato-Singen sowie die immer noble gestalterische Artikulation.

In all den mit der Box präsentierten Verdi-Rollen schwingt die ehrliche wie unmittelbare Emotion einer jungen Frau, deren Erleben und arios gefassten seelischen Dispositionen mit. Die tiefe Humanität und Spiritualität dieser Sopranistin überträgt sich mit jedem Ton auf den Hörer, was ihre Rollenporträts so eindringlich wie berührend macht. Besonders die breit geführte Mittellage, die berückenden Piani und die trotz der gewissen dramatischen Schwere der Stimme vorhandene Agilität in Rollen wie Abigaille oder der Duchessa Elena machen aus Anita Cerquetti eine einzigartige und faszinierende Erscheinung in der Welt der Oper. Dazu kommt ein sofort wiedererkennbares Timbre, in dem Milch und Honig fließen.

Mein persönliches Highlight der Box sist die Aufnahme der Oper „I Vespri Siciliani“ aus dem Jahr 1955 mit dem fantastischen Orchestra sinfonica und dem Chor der Rai Torino unter ihrem damaligen Chefdirigenten Mario Rossi. Ein auch klanglich durchaus appetitanregender Mitschnitt, der noch dazu mit großartigen Partnern, wie dem Tenor Mario Ortica als höhensicherem wie stilistisch fantastischem Arrigo (ich kenne keinen besseren), Carlo Tagliabue als aristokratischem Guido de Monforte und vor allem Boris Christoff als souveränem Giovanni da Procida glänzt.

Vom Dirigat her wird diese Referenzaufnahme nur noch von „Ernani“ unter der temperamentvollen Stabführung des Dimitri Mitropoulos aus Florenz von 14.6.1957 übertroffen. Auch hier ist es zudem ein ungetrübtes Vergnügen, Cerquettis Partnern (Mario Del Monaco als Ernani, Ettore Bastianini als Don Carlo und Boris Christoff als Silva) zu lauschen.

In den lyrischeren Rollen wie der Elisabetta di Valois in „Don Carlo“ mit dem Orchester und Chor des Maggio Musicale Fiorentino unter Antonino Votto vom 16.6.1956 oder der „Aida“ aus der Arena Flegrea in Neapel vom 24.7.1954 werden alle diejenigen auf ihre Kosten kommen, die gepflegteste Gesangskultur kombiniert mit einem reichen Farbenspiel und üppiger Tongebung schätzen.

Tontechnisch allzu medioker und daher nur eingeschränkt zu empfehlen sind „Un ballo in maschera“ (mit Ettore Bastianini, Gianni Poggi, Ebe Stignani) aus Florenz vom 6.1.1957 und „La forza del destino“ vom 28.9.1957 (römische RAI mit Giulietta Simionato, Aldo Protti, Renato Capecchi und wieder Boris Christoff).

Aufnahmetechnisch gut hingegen ist der „Nabucco“. Die Oper wurde in Hilversum Ende Oktober 1960 mitgeschnitten und bezeugt damit das Ende der Karriere von „La Cerquetti“. Mit dem Radio Filharmonisch Orkest und Koor unter Fulvio Vernizzi ist noch einmal das hochdramatische Kaliber dieser solitären Stimme zu bewundern, wenngleich einige „Kratzer“ in der extremen Höhe nicht zu überhören sind.

Fazit: Die Box bietet eine gute Gelegenheit, Anita Cerquetti kennenzulernen. Früher mussten Sammler die Lives mühsam zusammentragen, jetzt werden einige der besten Verdi-Aufnahmen in einem einzigen „Aufwaschen“ angeboten.

Nachtrag: 1996 wirkte Anita Cerquetti in dem Film „Poussières d’amour“ von Werner Schroeter in einer bewegenden Szene mit Trudeliese Schmidt mit. „Der Titel des Films basiert auf der sehr persönlichen Überzeugung, dass alles, was wir mit der Stimme ausdrücken, das Produkt unserer Suche nach einer größeren Annäherung mit dem Anderen, nach Liebe und sämtlichen denkbaren Liebesfähigkeiten ist.“ (Werner Schroeter)

Appetizer: https://www.youtube.com/watch?v=WL6njTfHAK0 Elenas Auftrittsarie aus I Vespri Siciliani.

Dr. Ingobert Waltenberger

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Deutsche Harmonia Mundi: Die Musica Fiata und La Capella Ducale mit Robert Wilson stellt eine seltene Version von Heinrich Schütz’ „Weihnachtshistorie“ bei dhm vor

Musica Fiata, La Capella Ducale, Roland Wilson: Schütz – Weihnachtshistorie & Magnificat

Veröffentlichung am 25.10.2024

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Die „Weihnachtshistorie“ gehört zu den bekanntesten Werken von Heinrich Schütz (1585-1672), dem wohl bedeutendsten Komponisten vor Johann Sebastian Bach in Deutschland. In dieser Neuaufnahme mit der Musica Fiata und der La Capella Ducale unter der Leitung von Roland Wilson kommt die letzte, selten gehörte Fassung zu Gehör, die in der Berliner Singakademie entdeckt wurde und die bedeutende Überarbeitungen und neue Kompositionen enthält, die Schütz kurz vor seinem Tod vornahm, um die emotionale Tiefe und musikalische Raffinesse des 1660 uraufgeführten und 1664 in überarbeiteter Form veröffentlichten Werks zu verbessern.

Die Aufnahme hebt Schütz’ meisterhaften Einsatz von Instrumenten zur Darstellung verschiedener Charaktere und Emotionen hervor, wie etwa die drängenden Blockflöten für die Hirten oder die feierlichen Posaunen für die Hohepriester. Die neu hinzugefügten und rekonstruierten Abschnitte wurden sorgfältig integriert, um eine Aufführung zu schaffen, die dem ursprünglichen Klangideal von Schütz sehr nahekommt.

Neben der „Weihnachtshistorie“ enthält das Album, das am 25. Oktober bei deutsche harmonia mundi/Sony Music erscheint, weitere bedeutende Werke von Schütz, wie das prächtige „Magnificat“ und Motetten aus seiner Sammlung „Geistliche Chormusik“ von 1648. Diese Werke, die mit außergewöhnlicher Detailtreue und emotionaler Intensität aufgenommen wurden, zeigen Schütz’ Fähigkeit, komplexe menschliche Emotionen musikalisch auszudrücken und auch die Schrecken des Dreißigjährigen Krieges zu reflektieren.

  • Hersteller ‏ : ‎ Sony Classical (Sony Music)
  • Label ‏ : ‎ Sony Classical (Sony Music)
  • ASIN ‏ : ‎ B0DBXHXV2P
  • Herkunftsland ‏ : ‎ Deutschland
  • Anzahl Disks ‏ : ‎ 1

Ein Gedanke zu „DIE MONTAG-PRESSE – 14. OKTOBER 2024“

  1. Nein, Frau Young! Wenn’s nicht gefällt, geht man NICHT zur Pause. Das Publikum hat bezahlt. es hat das Recht, ihren Unmut kundzutun. Also: durchsitzen bis zum bitteren Ende, rhetorischen Knüppel raus, und d’rauf auf die Regie, was das Zeug hält.

    Bei Musikern ist das etwas komplett anderes. Die haben Schonfrist verdient. Bei denen entscheidet die Tagesform. Ein Musiker ist nicht jeden Tag in Topform.

    Die Regie hat monatelang Zeit, um sich einen Unsinn zu überlegen. Das hat nichts mit Tagesform zu tun. Da ist alles Absicht, bewusst so konzipiert. Dem muss man einen Riegel vorschieben.

    Jürgen Pathy

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