DIE MONTAG-PRESSE – 11. AUGUST 2025

DIE MONTAG-PRESSE – 11. AUGUST 2025

Drei Schwestern 2025 © sf Monika Rittershaus

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE MONTAG-PRESSE – 11. AUGUST 2025

Peter Eötvös, Drei Schwestern Felsenreitschule, Salzburg, 8. August 2025 PREMIERE

Salzburger Festspiele
Salzburger Festspiele mit Asmik Grigorian in mörderisch gutem „Macbeth“
DerStandard.at

Kritik – Verdis „Macbeth“ in Salzburg:
Opern-Thriller mit überragender Asmik Grigorian
BR-Klassik.de

„Macbeth“ in Salzburg: Asmik Grigorian zwischen Macht und Ohnmacht
(Bezahlartikel)
DiePresse.com

So war „Macbeth“ mit Asmik Grigorian bei den Festspielen
(Bezahlartikel)
Kurier.at

Publikum bejubelte letzte „unechte“ Premiere in diesem Salzburger Festspielsommer
 (Bezahlartikel)
Asmik Grigorian als Lady Macbeth: Das war schon im Festspielsommer 2023 ein Publikumsmagnet, und auch heuer bei der „Macbeth“-Wiederaufnahme in Salzburg.
SalzburgerNachrichten.at

Hoffnung in Trümmern
Peter Eötvös: Drei Schwestern
DieDeutscheBuehne.de

Jammern in höchsten Tönen
(Bezahlartikel)
In der Tschechow-Vertonung von Komponist Péter Eötvös geben vier Countertenöre die „Drei Schwestern“. Sie entpuppen sich in Salzburg als Glücksfall.
sueddeutsche.de

Kritik – Wiener Philharmoniker unter Andris Nelsons in Salzburg:
Schostakowitschs und Mahlers Zehnte
BR-Klassik.de

Die Wiener Philharmoniker mit Musik vom Jenseits und vom Überleben
 (Bezahlartikel)
Zwei Zehnte mit den Wiener Philharmonikern unter Andris Nelsons: Gustav Mahlers Fragment hätte man ebenso viel expressiven Nachdruck gewünscht wie Schostakowitschs autobiografischer Symphonie.
DiePresse.com

Alma, Elmira und Qualen aller Art
Festspiele / Wiener Philharmoniker / Nelsons
drehpunktkultur.at

Anrüchige Lieder
Festspiele / Kammerkonzert / Schostakowitsch
drehpunktkultur.at

„Four New Works“ von Lucinda Childs in Salzburg: Football im Tanz Erhellende Choreografien der lebenden Ikone bei den Salzburger Festspielen zeigen, wie die Vernunft in einer verschreckten Welt tanzt
DerStandard.at

Lucinda Childs in Salzburg:
Neue Choreografien einer Tanzikone
(Bezahlartikel)
Kurier.at

Die verklärte Nacht eines Footballspiels Festspiele / Four New Yorks
drehpunktkultur.at

Innsbruck
„Ifigenia in Aulide“ in Innsbruck:
Diese Oper auszugraben ist mutig und verrückt
(Bezahlartikel)
DiePresse.com

Ein seltsamer Fall: Premiere von „Ifigenia in Aulide“ bei den Innsbrucker Festwochen
(Bezahlartikel)
tt.com

Gars
Clemens Unterreiner lud zu „Stars in Gars“
oe24.at

Erfurt
Domstufenfestspiele: Warum „La Bohème“ in Erfurt nicht wirklich überzeugt
mdr.de

Feuilleton
Porträt Alois Mühlbacher:
Der Unermüdliche
   Als Countertenor ist Alois Mühlbacher auf den Bühnen der Welt zu erleben. Dennoch kehrt der gebürtige Österreicher regelmäßig in seinen Heimatort Hinterstoder zurück
concerti.at

Links zu englischsprachigen Artikeln 

München
Gonna build a heaven from a little hell
Tobias Kratzer’s Das Rheingold in Munich kicks off a Ring for the post-secular age
parterre.com

Sofia
Sofia Opera’s open air Les Misérables is a spectacular triumph of wonderful singing and acting
seenandheard-international.com

London
Beethoven: I Shall Hear in Heaven
Opera Holland Park, London
thereviewshub.com

Beatrice Rana’s fresh performance of Rachmaninov’s Rhapsody on a Theme of Paganini wows Prommers
seenandheard-international.com

Edinburgh
The excruciating tedium of John Tavener
How, after enduring eight hours of glassy-eyed sonic masturbation at Edinburgh’s opening concert, I have come to detest this holy minimalist
spectator.co.uk

New York
The Metropolitan Opera to Open with ‘The Amazing Adventures of Kavalier & Clay’
The Metropolitan Opera is set to open its 2025-26 season with the company premiere of “The Amazing Adventures of Kavalier & Clay.” The Met-commissioned opera is composed by Grammy Award–winning composer Mason Bates and written by librettist Gene Scheer. The work will premiere on Sept. 21 and run through Oct 11, 2025.
operawire.com

Q & A: Mimi Johnson, the Founder & Director of Performing Artservices (1972) & Lovely Music (1978), on Robert Ashley’s ‘Celestial Excursions’
operawire.com

Chicago
Guerrero, Koh delight Grant Park Festival audience with potent premieres
chicagoclassicalreview.com

San Francisco
Amartuvshin Enkhbat & Adela Zaharia Lead San Francisco Opera’s ‘Rigoletto’
The San Francisco Opera is set to open its 2025-26 season with Verdi’s “Rigoletto.”
The opera will be performed between Sept. 5 and 27
operawire.com

Recordings
Helen Grime: Chamber Music review
Clarity and colour from one of Britain’s most exciting young composers
TheGuardian.com

INFOS DES TAGES (MONTAG, 11. AUGUST 2025)

Quelle: onlinemerker.com

8.8.2025- Philharmonisches Pressegespräch im Wintergarten des Hotel Sacher in Salzburg.

Die einzigartigen Wiener Philharmoniker!

pp02 s© Wiener Philharmoniker/Raphael Mittendorfer

Während ihrer traditionellen, intensiven Zusammenarbeit mit den Salzburger Festspielen, luden die Wiener Philharmoniker zum Pressegespräch in den Wintergarten des Hotel Sacher in Salzburg, um die Saison 2025/2026 zu präsentieren. In seiner Ansprache begrüßte Orchestervorstand Daniel Froschauer den Intendanten der Salzburger Festspiele, Markus Hinterhäuser, sowie die zahlreich erschienen Musikjournalisten. Er betonte, dass die Selbstverantwortung der Wiener Philharmoniker sie extrem stark und einzigartig macht. Mit den Salzburger Festspielen pflegen sie ein sehr gutes, amicables Verhältnis und eine bewährt großartige Zusammenarbeit. Die Wiener Philharmoniker sind, wie Froschauer hervorhob, von den Salzburger Festspielen gar nicht mehr wegzudenken. Enttäuscht zeigte er sich jedoch über die aktuelle Kulturpolitik in Österreich. Er habe den Eindruck, dass die Politik nicht so genau weiß, wer wir sind. An den entscheidenden Stellen befinden sich, seiner Meinung nach, Leute die nicht im Kultur-Metier beheimatet sind. „Mir kommt fast vor, in Österreich ist der Politik nicht bewußt, was sie an der Kultur hat“ betonte Froschauer. Der Geschäftsführer der Wiener Philharmoniker, Michael Bladerer, machte zunächst auf die, 2019 gegründete, Orchesterakademie aufmerksam, aus der bereits große Talente für die Zukunft der Philharmoniker hervorgegangen sind. Anschließend führte er durch das Abonnementprogramm der Saison 2025/2026, das am 20.September 2025 im Goldenen Saal des Wiener Musikvereins mit dem Dirigenten Tugan Sokhiev am Pult des Weltklasse-Orchesters und Martha Argerich am Klavier mit Werken von Sergej Prokofjew und Igor Strawinsky beginnen wird. Wie Bladerer betonte, wird es in der kommenden Saison zwar keine Debüts geben, da in der vergangenen Saison vier aufsehenerregende Debüts mit Folgeverpflichtungen stattgefunden haben und zwar von Yannick Nézet-Séguin, der in dieser Saison das Neujahrskonzert leiten wird, Mirga Gražinytė-Tyla, Klaus Mäkelä und Iván Fischer, aber zahlreiche, namhafte Dirigenten, zum Teil Ehrenmitglieder der Wiener Philharmoniker, werden wieder am Pult des Spitzenorchesters stehen. Tugan Sokhiev, Christian Thielemann, Jakub Hrůša, Franz Welser-Möst, Daniel Harding, Andris Nelsons, Zubin Mehta (Ehrenmitglied der Wiener Philharmoniker), der anlässlich seines 90.Geburtstages am 29.4.2026, das 7. Abonnementkonzert am 21./ 22.3.2026 und die 4. Soirée am 24.3.2026 mit Pinchas Zukerman (Violine) dirigieren wird, mit Werken von Edward Elgar (Konzert für Violine und Orchester in h-Moll, op. 61) und Ludwig van Beethoven (Symphonie Nr.8 in F-Dur, op. 93). In der kommenden Saison werden weiters dirigieren, Sir Simon Rattle, Riccardo Muti, Lorenzo Viotti, der im 10. Abonnementkonzert am 13./ 14.6.2026 und die 7. Soirée am 15.6.2026 Werke dirigieren wird, die noch nie bei einem Abonnementkonzert aufgeführt wurden. Francis Poulenc (Les Animaux modèles. Suite für Orchester), Claude Debussy (Printemps. Suite Symphonique (orch. Henri Büsser) und Alexander Zemlinsky (Die Seejungfrau. Fantasie in drei Sätzen nach einem Märchen von Hans C. Andersen). Auch außerhalb der Philharmonischen Abonnementzyklen werden spannende Konzerte der Wiener Philharmoniker im Goldenen Saal des Wiener Musikvereins und im Großen Saal des Konzerthauses zu erwarten sein. Wie zum Beispiel eine Hommage an Johann Strauß (Sohn) am 25. und 26.10.2025 im Musikverein oder das Neujahrskonzert, in dem diesmal auch Werke von zwei Komponistinnen aufgeführt werden, nachdem im vergangenen Jahr das Werk von Constanze Geiger gewürdigt wurde. Außerdem werden in der kommenden Saison vermehrt Werke der Wiener Klassik aufgeführt und Symphonien von Gustav Mahler, mit Andris Nelsons am Pult, aufgenommen werden.

Es darf wieder eine hochkarätige, spannende und abwechslungsreiche kommende Saison auf aller höchstem Niveau der unverwechselbaren und einzigartigen Wiener Philharmoniker erwartet werden!

Marisa Altmann-Althausen

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SALZBURG / Felsenreitschule: DREI SCHWESTERN von Peter Eötvös

Peter Eötvös, Drei Schwestern Felsenreitschule, Salzburg, 8. August 2025 PREMIERE
© Salzburger Festspiele/ Monika Rittershaus

Die Musik kratzt an meiner Seele. Von ersten bis zum letzten Ton. Ich kann der Musik Eötvös’ Drei Schwestern nicht entrinnen, werde von den düsteren Gedanken der Sänger tief ins Mark getroffen.. Drei Schwestern Три сестры · Oper in drei Sequenzen (1998). Komposition  Peter Eötvös. Libretto von Claus H. Henneberg und Peter Eötvös nach dem Schauspiel Drei Schwestern von Anton Tschechow
Musikalische Leitung / Dirigent im Orchestergraben  Maxime Pascal, Dirigent hinter der Bühne  Alphonse Cemin
Regie  Evgeny Titov, Bühne  Rufus Didwiszus
Von Frank Heublein
Klassik-begeistert.de

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Presse

Österreich
Wiener Philharmoniker. „Wir bräuchten Kulturpolitiker, die aus der Branche kommen“
Pressreader.at

Salzburg
So war „Macbeth“ mit Asmik Grigorian bei den Festspielen
Copyright-Hinweis öffnen/schließen
Die letzte szenische Opernpremiere in diesem Salzburger Sommer wurde vom Publikum großteils gefeiert.
Kurier.at

Gars/Kamp
Unterreiner holte die Besten
Klassik küsst Pop – Burg Gars im Premierenrausch
Eine ganz besondere Musik-Gala rockte die Burg Gars am Kamp – Bühne frei für einen Sommernachtstraum im Waldviertel!
Heute.at

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Daniel Oren und Gregory Kunde in Sofia

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© Opera Sofia and Ballett

Daniel Oren und Gregory Kunde in Sofia
09. August 2025

Beethoven unter Sternen

Am 8. August 2025, vor der Alexander-Nevsky-Kathedrale in Sofia, spielte sich ein Abend ab, der wohl noch lange in Erinnerung bleiben wird. An genau diesem Platz, wo schon „Der Eremit von Rila“ und „Les Misérables“ Publikum und Kritiker in den letzten Tagen gleichermaßen begeistert hatten, setzte das Festival diesmal mit einem rein sinfonischen Höhepunkt seinen Schlusspunkt. Beethoven, die Neunte, unter freiem Himmel – und zwar nicht als übliche Festspielnummer, sondern, wie sich schon in den ersten Minuten zeigte, als echtes Ereignis. Gastdirigent Daniel Oren formte Orchester, Chöre und Solisten zu einer Aufführung, die Präzision und Gefühl auf eine Weise verband, wie man es selbst in großen Häusern nicht immer erlebt.

Schon die ersten Takte machten klar: Hier passiert nichts nach Schema F. Oren begann leise, fast tastend, als wolle er den Klang vorsichtig aus der Stille herausziehen. Ein zarter Tonfaden schwebte wie Morgennebel über den Platz, nicht auftrumpfend, eher lauernd, bevor er sich zu voller Klarheit entfaltete. Das Orchester der Nationaloper Sofia – verstärkt durch den eigenen Chor (Einstudierung: Violeta Dimitrova) und den Chor der Oper Stara Zagora (Mladen Stanev) – reagierte mit wacher Hingabe auf jede Geste. Klangliche Geschlossenheit und Mut zur dynamischen Weite prägten das Spiel, als ginge es darum, Beethoven nicht nur zu spielen, sondern neu zu entdecken.

Der Kopfsatz wuchs aus geheimnisvollem Pianissimo zu machtvollen Steigerungen, die Oren sorgfältig aufbaute. Die Streicher setzten kraftvolle, nie schneidende Akzente, die Holzbläser antworteten mit warmen, farbigen Linien – wie in einem Dialog, bei dem jeder seinen Beitrag kennt und respektiert. Alles war durchdacht, aber nie mechanisch.

Das Scherzo im zweiten Satz sprühte vor Energie. Die markanten Pauken – wie kurze Lichtblitze im Dunkeln – gaben der Bewegung Richtung. Streichern und Bläsern gelang ein Wechselspiel von tänzerischer Präzision und lebendiger Spontaneität. Die Fugato-Passagen waren so durchsichtig, dass man mühelos jede Stimme verfolgen konnte.

Im dritten Satz öffnete sich ein weiter, atmender Gesang. Die Streicher spannten einen warmen Klangteppich, das Horn glänzte mit runder Wärme, die Soloklarinette setzte leuchtende Akzente. Solche Momente treffen direkt ins Herz – und manchmal, für Sekunden, vergisst man, dass man unter freiem Himmel sitzt. Oren ließ die Musik fließen, ohne zu drängen, und verwandelte den Platz in einen Raum konzentrierter Stille.

Das Finale begann rau in den tiefen Streichern, bevor das Freudethema wie von selbst auftauchte – nicht als pompöse Deklaration, sondern als klare, feste Botschaft. Das „Seid umschlungen“ öffnete den Klang wie eine große Tür, durch die der Chor in voller Farbenpracht eintrat. Sopran, Alt, Tenor und Bass verschmolzen zu einem homogenen, atmenden Gesamtklang, der von feinem Piano bis zu strahlendem Fortissimo reichte.

Das Solistenquartett war in dieser Besetzung nicht nur ebenbürtig, sondern schlichtweg Luxus. Jessica Pratt, gefeierte Belcanto-Sängerin, zuletzt als Norma an der Mailänder Scala, ließ ihren Sopran mühelos erblühen; Spitzentöne wie geschliffene Kristalle, dazu Pianissimi, die über dem Orchester zu schweben schienen. Einfach hinreißend! Neben ihr gab Violeta Radomirska dem Ensemble einen Mezzosopran mit satter Wärme und tragender Tiefe – und dieser dunkle, edle Klang verlieh den Ensembleszenen Erdung.

Und dann Gregory Kunde – ein Kapitel für sich. Dass er zu den besten Tenören unserer Zeit zählt, wissen Kenner längst. Doch was in Sofia einmal mehr zu erleben war, hat auch im internationalen Maßstab Seltenheitswert: 71 Jahre alt, und doch klingt seine Stimme frisch, biegsam und leuchtend, als hätten die letzten Jahrzehnte sie eher veredelt als gealtert. Man sieht es ihm nicht an, man hört es ihm nicht an. In den exponierten Passagen brachte er mühelos Höhe und Strahlkraft, dazu eine Textklarheit, die selbst in den dichter orchestrierten Momenten durchdrang. Und gerade diese Mischung aus technischer Meisterschaft und nobler Zurückhaltung verrät die ganz große Schule.

Bass Alexander Vinogradov setzte mit seiner markanten Autorität und sonoren Tiefe das klangliche Fundament, das Chor und Orchester trug. Sein klarer Ausdruck, der innere Beteiligung und Würde zugleich zeigte, verlieh den finalen Ensembles eine zusätzliche Dimension.

Für das Orchester der Nationaloper Sofia war es ein Ausflug ins sinfonische Repertoire – und gleich mit einem Gipfelwerk. Die bekannte Klangkultur bestätigte sich: sensibel, aufmerksam, und doch mit zeitgemäßem Zugriff. Die harten Paukenschlegel ließen jede rhythmische Spitze scharf hervortreten. Streicher, Bläser, Schlagwerk – alles verschmolz zu einem harmonischen, organischen Ganzen.

Die Tonübertragung unter freiem Himmel gelang Plamen Yordanov hervorragend: ausgewogen, detailreich, keine Stimme zu dominant. Emil Dinkov tauchte die Bühne in ein Licht, das nicht nur schmückte, sondern der Musik Raum gab.

So schloss sich der Bogen: vom leisen, tastenden Beginn bis zum entschlossenen Schlussakkord. Keine überladene Geste, sondern eine lebendige Botschaft – farbig, klar, getragen von gemeinsamer Haltung. Das Publikum, das den Platz bis auf den letzten Platz füllte, feierte diesen Abend mit langem, herzlichem Applaus. Sicherlich gingen viele Besucher nach Hause mit dem Gefühl, etwas Seltenes erlebt zu haben.

Dirk Schauß

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Theater Erfurt / Oper „La Bohème“ Giacomo Puccini bei den Domstufenfestspielen Erfurt/ Premiere am 8. August 2025

Ein Sommerabend in Paris – mitten in Erfurt

Wie "La Bohème" auf die Domstufen in Erfurt kommt | tagesschau.de© Theater Erfurt

boh© Theater Erfurt

Die Domstufenfestspiele 2025 haben mit Giacomo Puccinis „La Bohème“ ein echtes Highlight auf die imposante Freiluftbühne vor dem Erfurter Dom gebracht.

Der amerikanische Regisseur und Bühnenbildner Matthew Ferraro inszeniert das Werk mit einer Mischung aus emotionaler Tiefe, visueller Opulenz und überraschender Frische – ein Abend, der lange nachhallen wird.

Bühnenbild als Erlebniswelt

Ein Mann steht neben einem Model der Domstufenfestspiele.
© Theater Erfurt

Das Bühnenbild ist ein echter Blickfang: Auf zwei Ebenen entfaltet sich das Leben der Pariser Bohème. Zum einen wird die Mansarde der vier Künstler, als eine eigenständig fahrende Bühne dargestellt.

Zum anderen überrascht die Zuschauer ein fantasievoller Freizeitpark mit einem 16 Meter hohen Eiffelturm, einer 22 Meter langen Edelstahlrutsche und dem legendären Café Momus als umgebauten Foodtruck. Über 500 Lampen tauchen die Szenerie in ein magisches Licht, das die Zuschauer in eine andere Welt entführt. So entsteht ein Fest für alle Sinne. Auch wenn der Ausdruck inzwischen inflationär verwendet wird, aber das ist schon: spektakulär!

Die Inszenierung schafft es, die klassische Oper in ein modernes, zugängliches Erlebnis zu verwandeln – ohne ihre Tiefe zu verlieren. Diese Mischung aus romantischer Nostalgie, visueller Fantasie und musikalischer Intensität macht „La Bohème“ auf den Domstufen zu einem der Höhepunkte des Kultursommers in Thüringen.

Die Kostüme von Mila van Daag – Zwischen Bohème und Fantasie

Mila van Daag hat für die diesjährige Inszenierung eine bildstarke, kontrastreiche Kostümwelt geschaffen, die das Spannungsfeld zwischen romantischer Pariser Bohème und einem modernen, fast märchenhaften Freizeitpark aufgreift. Die Figuren tragen Kleidung, die sowohl zeitlos als auch charakterbetont wirkt:

Mimì erscheint in zarten, pastelligen Tönen – ihre Kostüme spiegeln ihre Zerbrechlichkeit und poetische Natur wider.

Rodolfo und die Künstlerfreunde tragen eine Mischung aus klassischer Bohème-Mode und urbanem Chic – mit Schals, Mänteln und Hüten, die an das Paris des 19. Jahrhunderts erinnern.

Musetta sticht mit extravaganten, farbenfrohen Outfits hervor – glamourös, verspielt und selbstbewusst.

Die Chor- und Statistenkostüme greifen Elemente des Freizeitparks auf: Lichterketten, Glitzerstoffe und verspielte Accessoires schaffen eine fast surrealistische Atmosphäre.

Van Daags Arbeit zeichnet sich durch Detailverliebtheit, Farbdramaturgie und eine klare Figurenzeichnung aus. Ihre Kostüme unterstützen nicht nur die Handlung, sondern erzählen selbst Geschichten – von Liebe, Armut, Freiheit und Verlust.

Musikalische Kraft und emotionale Wucht

Musikalisch steht die Aufführung ganz im Zeichen Puccinis. Die emotionale Bandbreite – von jugendlicher Lebensfreude bis zur tragischen Verzweiflung – wird eindrucksvoll transportiert.

Ferraro beschreibt die Oper als „emotionalen Kraftakt“, der das Publikum mit voller Wucht trifft. Und genau das gelingt: Die Musik trägt die Handlung, die Stimmen berühren, das Orchester unter der Leitung von Clemens Fieguth überzeugt mit Präzision und Gefühl.

Stimmen, die begeistern – Sängerbesetzung

Die Italo-amerikanische Sopranistin Shelley Jackson als Mimì überzeugt mit einer berührenden Darstellung der sensiblen Näherin. Ihre Stimme ist klar, warm und voller Ausdruck – besonders im berühmten „Mi chiamano Mimì“, ein Gänsehautmoment. Überhaupt beherrscht Shelley Jackson stimmlich ein enormes Register emotionaler Ausdrucksformen. Dabei ist ihr Spiel so glaubwürdig, dass die Zuschauer hier keine Rolle, sondern tatsächliches Leben wahrnehmen. Mit ihrer glockenhellen Stimme durchdringt sie den Abendhimmel auf dem Domplatz und betört die Ohren der Besucher. Allerdings, ensteht bei der technischen Ton-Übertragung ein leicht metallischer Effekt, der später so nicht mehr vorkommt, weil offensichtlich die Tontechniker ihre Technik noch besser aussteuern konnten.

Jongwoo Kim, der Tenor aus Südkorea, brilliert mit kraftvoller Stimme und emotionaler Tiefe als Rodolfo. Seine Arien sind technisch sicher und gefühlvoll gestaltet. Die Chemie mit Mimì wirkt glaubhaft und bewegend. Seine Stimme hat volles Timbre und viel Volumen. Die Bögen seiner Arien kann er dynamisch forciert gestalten. In die ganz hohen Töne arbeitet er sich allerdings manchmal hinauf und nimmt sie nicht direkt. Jongwoo Kim ist trotzdem als Tenor mit seiner vollen und insgesamt schönen Stimme für das Theater Erfurt ein großer Gewinn.

Der Bariton Máté Sólyom-Nagy als Marcello zeigte eine starke Bühnenpräsenz und eine ausdrucksstarke Stimme. Besonders in den Szenen mit Musetta überzeugte er mit Spielfreude und stimmlicher Flexibilität.

Die argentinische Sopranistin Candela Gotelli als Musetta schafft es mit Charme, Witz und stimmlicher Brillanz in ihrer Arie „Quando me’n vo’“ fast allen die Show zu stehlen. Ihre Darstellung ist lebendig, mitreißend und auch witzig.

Konstantin Ingenpaß als Schaunard singt solide und mit viel Spielfreude und präsentiert den lebenslustigen Musiker. Eine sympathische Figur mit guter Ensemblearbeit.

Aaron Eunhyuk Lee in der Rolle des Colline ist besonders mit seiner Abschiedsarie an den Mantel („Vecchia zimarra“) ein „stiller Höhepunkt“ des Abends – tiefgründig und bewegend zugleich.

Bei der Premiere von „La Bohème“ der Domstufenfestspiele Erfurt 2025 treten die Nebenrollen mit viel Charisma und musikalischer Präzision auf – eingebettet in die fantasievolle Inszenierung von Matthew Ferraro, die Erfurt in ein „Klein-Paris“ verwandelt.

Rainer Zaun (Benoît & Alcindoro) überzeugt mit stimmlicher Klarheit und komödiantischem Timing. Als Benoît, der schrullige Vermieter, bringt er mit seinem Auftritt im ersten Bild Schwung und Humor in die Künstler-WG. Später als Alcindoro, der von Musetta charmant ausmanövriert wird, zeigt er eine herrlich überzeichnete Mischung aus Würde und Verwirrung und wird so ein Publikumsliebling.

Als Spielzeugverkäufer Parpignol bringt Sergiy Kostov Farbe und Bewegung in den zweiten Akt, der in einem fantasievollen Freizeitpark unterhalb eines 16 Meter hohen Eiffelturms spielt. Seine Stimme fügt sich lebendig in das bunte Treiben ein und unterstreicht die festliche Atmosphäre des Café Momus.

Manuel Meyer (Ein Zöllner, Un Doganiere) gestaltet seinen kurzen Auftritt mit Präzision und Präsenz. Als Zöllner im dritten Bild, das die winterliche Grenzstation zeigt, bringt er eine nüchterne, fast bürokratische Note in die Szene – ein gelungener Kontrast zur emotionalen Tiefe der Hauptfiguren.

Alexander Hetman gibt dem Sergente eine autoritäre, aber nicht unsympathische Ausstrahlung. Sein Auftritt ist klar und strukturiert, was die Szene an der Grenze glaubhaft und atmosphärisch dicht macht.

Die Nebenrollen sind bei dieser Inszenierung keine Randfiguren, sondern tragen aktiv zur Atmosphäre und zum Rhythmus der Oper bei.

Gelungene Inszenierung – ein Fazit

Clemens Fieguth leitet das Philharmonische Orchester Erfurt mit sicherer Hand. Die Musik ist dynamisch, fein abgestimmt und voller Gefühl. Es ist schon wirklich erstaunlich, wie Clemens Fieguth aus dem hunderte Meter entfernten Theatersaal alle Einsätze präzis beherrscht und alle Sänger und Sängerinnen bei Tempi und Dynamiken unterstützt. Für die Zuschauer wird das Orchester bei der Ouvertüre auf einer Übertragungswand sichtbar. Damit wird gezeigt, dass an jedem Abend diese Oper als Gesamtkunstwerk aus exzellent spielenden Sängern und Sängerinnen und dem Orchester neu entsteht. Und dieses real sich vollziehende künstlerische Geschehen hat die Zuschauer vom ersten Takt in seinen Bann gezogen.

Matthew Ferraros Inszenierung verbindet klassische Oper mit modernen Elementen – der Freizeitpark unter dem Eiffelturm wirkt als ein visuelles Highlight, das dennoch nie vom Wesentlichen ablenkt. Der 2. Akt wird dadurch optisch opulent. Der amerikanische Regisseur Matthew Ferraro beherrscht sowohl die großflächigen glamourösen Massenszenen als auch die vielen kleinen Gags. Um nur einen zu nennen: Musettas Kleid wird, wie bei Marylin Monroe, hochgewirbelt. Der Betrachter schmunzelt wissend. Keine Geste ist hier zufällig und dennoch wirkt nichts einstudiert. Das ist die Regie-Kunst von Matthew Ferraro.

Insgesamt beherrscht er auch dramaturgisch den Gegensatz der kleinen intimen Welt der Bohemiens und der großen bunten Lichterwelt da draußen. Dieses unauflösbare Dilemma, dass Mimì am Ende verglimmt, wird als Kulminationspunkt am Schluss in einem Lichtherz eingefangen, in dem sich die beiden Liebenden doppelt spiegeln. Mit diesem ikonischen Bild entlässt Matthew Ferraro die Zuschauer in die laue Abendnacht des Domplatzes. Die Zweisamkeit der Liebenden als Lichtprojektion auf den Domstufen wird fast zu einem Andachtsbild für die Zuschauergemeinde. Entsprechend sind dann auch die Publikumsreaktionen. Nach verhaltener Stille bricht der Jubel los.

Die Kombination aus präziser musikalischer Leitung durch Clemens Fieguth, aufwendigem Bühnenbild mit Rutsche und Eiffelturm, und detailverliebten Kostümen macht die Aufführung zu einem Erlebnis für alle Sinne. Das opulente Bühnenbild mit dem 16 Meter hohen Eiffelturm, der 22 Meter langen Rutsche und dem beleuchteten Freizeitpark sorgt für Staunen und Applaus.

Viele Zuschauer zeigen sich beeindruckt von der fantasievollen Umsetzung und der gelungenen Verbindung von Klassik und Moderne. Die Inszenierung wird emotional intensiv und berührend wahrgenommen. Besonders die Schlussszene bewegt viele Besucher sichtbar – es gibt stille Momente, gefolgt von langanhaltendem Applaus.

Viel Lob für die Sängerinnen und Sänger: Die Hauptrollen, insbesondere Shelley Jackson und Candela Gotelli, werden mit viel Applaus und Bravorufen bedacht. Jongwoo Kim und Máté Sólyom-Nagy genießen auch Begeisterungsstürme. Viel Applaus gibt es außerdem für Rainer Zaun, der mit seinem schrulligen Spiel zum Liebling des Abends wird.

Auch das Ensemble wird für seine stimmliche Qualität und Spielfreude gefeiert. Die Chorgruppen unter der Leitung von Markus Baisch und Cordula Fischer (44 Sänger:innen vom Opernchor des Theaters Erfurt, 16 Sänger:innen vom Philharmonischen Chor Erfurt und 35 Kinder des Kinder- und Jugendchors der Chorakademie Erfurt) sorgen für eine beeindruckende Klangfülle, besonders im zweiten Akt, der als festlicher Höhepunkt inszeniert wird. Die Kinder bringen mit ihrer Energie und Spielfreude zusätzliche Wärme in die Aufführung und auch die 17 Statist:innen auf der Bühne steuern lebendiges Colorit bei. Alles ist blendend choreographiert von Amy Share-Kissiov. Und brillant beleuchtet wird von Torsten Bante.

Matthew Ferraro ist in Erfurt kein Unbekannter. Bereits 2014 gab er am Theater Erfurt mit Madama Butterfly sein Debüt. 2021 kam er mit einer neuen Inszenierung von Sondheims Sweeney Todd nach Erfurt zurück.

Auch in Weimar hat er schon im Lyric Opera Studio von Damon Nestor Ploumis als Assistent mitgearbeitet. Inzwischen hat er einige Preise erhalten und wird hoffentlich auch wieder an das Theater in Erfurt zurückkehren.

Die besondere Kulisse vor dem Erfurter Dom mit der wunderschönen Inszenierung von Matthew Ferraro und die laue Sommernacht tragen zur magischen Stimmung bei, mit der alle nach Hause gehen.

Viele Besucher beschreiben darum den Abend als „unvergesslich“ und „ein echtes Erlebnis“ und das ist es auch!

 Larissa Gawritschenko und Thomas Janda

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Franz Lehár: Schön ist die Welt! • Schlossoper Seetal • Schloss Hallwyl, Seengen AG • Premiere: 08.08.2025

«Endlich allein» – «Alone at least» – «Schön ist die Welt!»

Schloss Oper Seetal

 

In diesem Sommer gibt es im Hof von Schloss Hallwyl eine Bearbeitung von Lehárs «Schön ist die Welt!» zu erleben. Nicht nur klappernde Störche sorgen an diesem herrlichen Sommerabend für eine besondere Atmosphäre.

Raimund Wiederkehr (Regie, Text, Arrangement) hat für die Aufführungen im Hof von Schloss Hallwyl, eines der bedeutendsten Wasserschlösser der Schweiz, mit grossem praktischen Geschick eine Spielfassung erstellt, die, ausgehend von «Schön ist die Welt!» (03.12.1930, Metropol-Theater, Berlin) auch das Original «Endlich allein» (30.01.1914, Theater an der Wien) und dessen mit Chor ergänzte englischsprachige Adaption «Alone at least» (19.10.1915, Shubert Theatre, New York) mit einbezieht. So entsteht eine im ersten und dritten Akt lokal verankerte Fassung, durch die der zum Conférencier aufgewertete Direktor des Hôtel des Alpes» führt. Der für das Werk so charakteristisch, als ein einziges Liebesduett ausgestaltete 2. Akt bleibt erhalten. Regisseur Simon Burkhalter lässt im 2. Akt allein die Musik wirken: auf dem Bühnenpodest erinnert lediglich ein Dutzend passend aufgestellter, weisser «Sitzwürfel» an die Berge, die der Prinzessin und dem Kronprinzen den freien Raum für ihre Gefühle bieten. Im Weiteren genügen wenige Requisiten wie ein Telefon oder ein Radio, um stimmige Atmosphäre zu schaffen. Dazu tragen die Maske von Marina Keller und die Kostüme von Manon Noëmi Criblez ihren Teil bei.

Samuel Zünd führt mit perfekter Diktion und hellem Bariton charmant als Hoteldirektor durch den Abend. Quirina Lechmann gibt die ausgesprochen selbstbewusste Elisabeth Prinzessin zu Lichtenberg alias «Dolly Cloverdale» mit höhensicherem Sopran und guter Textverständlichkeit. Raimund Wiederkehr überzeugt als Kronprinz Georg von Pleitanien alias «Willy Müller» mit tadellos fokussiertem Tenor und perfekt austarierten Emotionen. Mélanie Adami als Martha Rosenberg, Wirtstochter aus dem Nachbarort Boniswil, alias «Mercedes del Rossa» und Simon Burkhalter als Graf Sascha Karlowitz, Adjutant des Kronprinzen, sind wie das «hohe Paar» gezwungen ihre Emotionen anfänglich zu verstecken. Nachdem sie in den Bergen aus der Ferne beobachtet haben, wie Prinzessin Elisabeth und Kronprinz Georg, geflüchtet vor dem Druck der arrangierten Hochzeit, sich ohne gegenseitiges Erkennen ihre Gefühle gestehen, können auch sie im dritten Akt, nicht ohne die Notwendigkeit einer Heirat grundsätzlich in Frage zu stellen, zueinanderstehen. Adami und Burkhalter überzeugen stimmlich in allen Belangen.

Der Chor Bocca classica trägt mit gutem Klang und intensivem Spiel zum Gelingen des Abends bei. Unter Leitung von Andres Joho am Klavier führen Miriam Terragni (Flöte), Noëlle Grüebler (Violine), Anja Friedeberg (Violincello) und Sven Angelo Mindeci (Akkordeon) musikalisch durch den Abend.

Eine gute Möglichkeit in einem sommerlichen Rahmen einen Eindruck von Lehárs Rarität zu erhalten.

Im Sommer 2026 spielt die Schlossoper Seetal Donizettis «Rita», «angereichert mit viel Schlagerschabernack aus der guten alten Zeit».

Weitere Aufführungen: SA 09. 08. – 19.15; SO 10. 08. – 19.15; DO 14. 08. – 19.15; FR 15. 08. – 19.15.

09.08.2025, Jan Krobot/Zürich

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Presse

Bayreuth
Andreas Schager:„Wo, wenn nicht in Bayreuth“
Ein Gespräch mit dem österreichischen Heldentenor Andreas Schager, der auf dem Grünen Hügel gleich zwei große Titelpartien singt – Parsifal und Tristan.
Andreas Schager: „Wo, wenn nicht in Bayreuth“ | swp.de

Erfurt
„La Bohème“ auf den Erfurter Domstufen: Eine tragische Liebe im Vergnügungspark
Erfurt profiliert sich als Festivalstadt dank Matthew Ferraros klassischer Open-Air-Inszenierung und Clemens Fieguths selbstbewusstem Dirigat. Recht klein und bescheiden nimmt sich der „Eiffelturm“ auf Erfurts Domstufen zwischen St. Marien und St. Severi aus. Doch sobald der „große Scheinwerfer“ am Firmament erlischt und die wuchtigen Sakral-Baukörper in nächtliche Schatten tauchen, entfaltet er seine strahlend dominierende Kraft. Auf der Open-Air-Bühne spielt „La Bohème“ von Puccini – und lau ist bei diesem hochemotionalen Event zur Premiere am Freitag (8. August) bloß die Außentemperatur.
Thueringer Allgemeine.de

Erl/Tirol
Jonas Kaufmann in der Doppelrolle
Seit Herbst 2024 leitet der gefragte Opern- und Liedsänger Jonas Kaufmann die Tiroler Festspiele in Erl. Als Tenor tritt er weiterhin international auf. Als Intendant will er seine persönliche Note anklingen lassen. Nach seiner ersten Sommersaison stellt sich die Frage, ob der Sänger auch Intendant kann.
Jonas Kaufmann in der Doppelrolle – tirol.ORF.at

Musiktheater in Hannover
Erinnerungen an Hildegard Knef im Theater an der Glocksee
Wenn Liedzeilen Antworten auf Sinnfragen geben sollen
Hannoversche Allgemeine

Erfurt
Premiere von „La Bohème“ – Eiffelturm vor dem Dom
Nach dem Musical „Anatevka“ nun der Opernklassiker „La Bohème“: Die Domstufen-Festspiele starten in Erfurt. Tausende Besucher werden erwartet.
Musik – Premiere von „La Bohème“ – Eiffelturm vor dem Dom – Kultur – SZ.de

CD-Kritik
Diese hochkarätig besetzte „Tosca“ enttäuscht alle Erwartungen
Diese Neuaufnahme von Puccinis Erfolgsoper hätte der Papierform aller Beteiligten nach ein Glanzlicht in der kaum noch überschaubaren Diskographie des Werkes werden müssen. Was aber nach den Aufnahmen im Oktober 2024 in Rom auf den Silberscheiben landete, ist eine unerwartete Enttäuschung. Eleonora Buratto als Tosca und Jonathan Tetelman als Cavaradossi könnten so etwas wie das neue Puccini-Traumpaar sein, so hat man sie auch erst kürzlich in Petrenkos Madama Butterfly wahrgenommen. Bei der wohl in einer Konzertaufführung entstandenen Tosca-Aufnahme wirken beide Sänger aber erschreckend unfrisch, teilweise angestrengt. Tetelmans Stentor-Spitzentöne wirken hier wie angeklebt, Buratto gelingen teilweise schöne Phrasierungen, im Forte wird die Stimme aber schnell schrill.
Von Peter Sommeregger
Klassik-begeistert.de

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