Anna Netrebko, die bekannteste und bedeutendste Sopranistin der Welt, ist mit dem ehrenvollen Titel der österreichischen Kammersängerin ausgezeichnet worden. Klassik-begeistert hat der Russin mit österreichischem Pass nach der Verleihung in der Wiener Staatsoper gratuliert. Anna Netrebko wünschte den Lesern von klassik-begeistert.de und klassik-begeistert.at alles Liebe und freut sich auf ihren Auftritt am kommenden Samstag als Leonora in Giuseppe Verdis „Il trovatore“ im Haus am Ring:
Foto: M. Pöhn (c)
„Der Titel Kammersängerin bringt kein Geld und keine Pension“, sagte Staatsoperndirektor Dominique Meyer. „Aber es ist die größte Ehre, die man jemandem geben kann.“ Auch Österreichs Kulturminister Thomas Drozda machte klar, dass keine monetären Vorteile mit der Ehrung verbunden seien – im Gegenteil: „Nichts im Leben ist gratis. Was wir mit der Verleihung dieses Titels verbinden, ist der eindringliche Wunsch, Sie noch oft auf den Bühnen dieses Landes zu sehen.“
Klassik-begeistert veröffentlicht die Pressemeldung des Pressebüros der Wiener Staatsoper:
Anna Netrebko wurde österreichische Kammersängerin
Anna Netrebko, die umjubelte Leonora der Trovatore-Premiere an der Wiener Staatsoper (letzte Vorstellung dieser Serie: Samstag, 18. Februar), wurde am Donnerstag, 16. Februar 2017, im Gustav Mahler-Saal der Wiener Staatsoper mit dem Berufstitel „Kammersängerin“ ausgezeichnet. Die Verleihung erfolgte durch Kulturminister Thomas Drozda und Staatsoperndirektor Dominique Meyer. Zu den Gästen zählten u.a. der Ehemann Yusif Eyvazov, der Vater Yuri Netrebko, der ehemalige Staatsoperndirektor Ioan Holender, der designierte Staatsoperndirektor Bogdan Roščić sowie die SängerkollegInnen Luciana D’Intino, Dmitry Korchak, KS Wolfgang Bankl, Hans Peter Kammerer, Simina Ivan, KS Ileana Cotrubas und Dirigent Marco Armiliato.
Staatsoperndirektor Dominique Meyer betonte in seiner Ansprache, dass Anna Netrebkos Auftritte ein „Geschenk sind, die große Emotionen auslösen – so wie meine Emotion heute groß ist. Jedes Mal, wenn Du an die Wiener Staatsoper kommst, sind alle glücklich: Du gehörst zur Familie! Es wird eine große Freude sein, die zwei kleinen Buchstaben ‚KS’ auf Deinem Namensschild in der Garderobe am Künstlergang zu lesen.“
„Der Name Netrebko steht weltweit für allerhöchste Opern- und Gesangskunst und gleichzeitig auch für schauspielerische Fähigkeiten, die jeder Traditionsbühne am Sprechtheater zu Ehre gereichen würden. Sie repräsentiert das Genre Oper für viele Menschen so wie keine andere und vermag es, ein breites Publikum in ihre musikalische Welt zu entführen“, sagte Kulturminister Thomas Drozda.
KS Anna Netrebko betonte in ihren Dankesworten: „Ich bin sehr glücklich und stolz über diesen Titel: ‚Kammersängerin’. Es gibt in Wien so eine lange Tradition großer Sänger, und viele von ihnen haben diese besonderen zwei Buchstaben vor ihrem Namen: KS. Ich singe nun seit gut 15 Jahren in Wien und Salzburg, und Österreich ist mein Zuhause geworden. Es gibt nichts Schöneres für mich, als jetzt gerade in Wien zur ‚Kammersängerin’ ernannt zu werden. Ich danke der Stadt Wien, der Wiener Staatsoper und natürlich besonders Herrn Direktor Meyer für diese Auszeichnung. Vielen herzlichen Dank.“
Die in Krasnodar geborene Anna Netrebko studierte am St. Petersburger Konservatorium. Seit ihrem Debüt als Donna Anna bei den Salzburger Festspielen 2002 gehört sie zu den bekanntesten Künstlerinnen ihrer Generation. Engagements führen sie an alle bedeutenden Opern und Konzerthäuser rund um die Welt. Erfolgreich war sie bisher u. a. als Violetta (La traviata), Manon, Iolanta, Donna Anna, Elsa (Lohengrin), Susanna (Le nozze di Figaro), Amina (La sonnambula), Giulietta (I Capuleti e i Montecchi), Tatjana (Eugen Onegin), Lucia di Lammermoor, Adina (L’elisir d’amore), Gilda (Rigoletto), Musetta und Mimì (La Bohème), Giovanna d’Arco, Elvira (I puritani) und Norina (Don Pasquale).
Sie erhielt die von Musical America verliehene Auszeichnung „Musician of the Year“ (2008), den Classical BRIT Award, wurde vom Time Magazin in die Liste der 100 einflussreichsten Menschen der Welt gewählt und erhielt mehrere ECHO Klassik-Preise.
An der Wiener Staatsoper debütierte sie am 2. April 2004 als Violetta (La traviata) und sang hier weiters noch die Titelpartien in Manon, Manon Lescaut, Anna Bolena, Lucia di Lammermoor; Donna Anna (Don Giovanni), Tatjana (Eugen Onegin), Adina (L’elisir d’amore), Micaëla (Carmen), Mimì (La Bohème), Amina (La sonnambula) und Juliette (Roméo et Juliette) – insgesamt bisher 68 Opernvorstellungen.
Andreas Schmidt, 16. Februar 2017
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