von Peter Sommeregger
Bild: Pjotr Tschaikowski, Öl auf Leinwand, 1893, Nikolai Kusnezow, Tretjakow-Galerie (c)
Vom jungen Pianisten und Komponisten Sebastian Bund stammt der Einfall, für verschiedene Instrumente Notenmaterial außerhalb des bekannten Repertoires zu Einzel-Editionen zusammenzustellen, die Interessierte im Abonnement erwerben können. Damit entfällt die oft mühsame und zeitraubende Suche in Bibliotheken und Archiven für die Musiker – sie erhalten originelle Werke speziell für ihr Instrument, entweder als Print-Ausgabe oder PDF.
Als erstes erscheinen Ausgaben mit fünf bis sechs Werken für Klavier, Flöte und Klarinette in diesen Tagen, fortgesetzt wird das Programm ab Juli mit Editionen für Violine, Cello und klassische Gitarre. In Zukunft werden vier Mal im Jahr Ausgaben für jedes Instrument erscheinen, die sowohl im Abonnement, als auch als Einzelausgaben bezogen werden können.
Die sorgfältig von erfahrenen Notensetzern erstellten Ausgaben werden auf einem sorgfältig ausgesuchten Naturpapier gedruckt, sie sind sowohl für Hobbymusiker als auch für Orchesterprofis geeignet – ob als Unterrichtsmaterial oder zum Eigengebrauch für Profi-oder Hobbymusiker. Die Editionen erscheinen zweisprachig auf Deutsch und Englisch.
Bei der Herausgabe der Editionen wird der Gründer Sebastian Bund von den Lektoren und Musikwissenschaftlern seines Verlags unterstützt sowie von namhaften Künstlerinnen und Künstlern, die jeweils für eine Ausgabe ein Werk kuratieren. So empfiehlt Yaara Tal mit »Fantesia« ein Klavierstück von Ferdinand Kauer, einem wenig bekannten Komponisten der Wiener Klassik. Der große Beethoven-Interpret Michael Korstick entdeckt ein Werk von Peter I. Tschaikowski neu, und die junge Flötistin Kathrin Christians, 2018 mit dem Opus Klassik Nachwuchspreis ausgezeichnet, hat Stücke von Louise Farrenc, Carl Wilhelm August Blum und Claude Debussy für die von ihr verantwortete Edition herausgesucht. Auch der Cellist Nicolas Altstaedt und die Klarinettisten Nicolai Pfeffer und Pablo Barragan kuratieren als Gäste Notenausgaben.
Es ist eine erfolgversprechende Idee, auf deren weitere Entwicklung man gespannt sein darf.
Peter Sommeregger , 2. Mai 2020,
für klassik-begeistert.de und klassik-begeistert.at