Voller Unwissenheit drischt der Tausendsassa Axel Brüggemann auf Klassik-Blogs ein - und verkauft mal wieder pure Meinung und kaum Fakten

Axel Brüggemann, Die-Zwei-Klassik-Gesellschaft  klassik-begeistert, 26. September 2023

Hamburg / Berlin / Wien, 26. September 2023

Foto: Axel Brüggemann, mdr.de ©

Der Tausendsassa Axel Brüggemann, der keine noch so aberwitzige Moderation abzulehnen scheint, hat mal wieder zugeschlagen.

Kommenden Montag erscheint sein Buch „Die Zwei-Klassik-Gesellschaft“.

Der onlinemerker und klassik-begeistert werden in dem Werk in Brüggemanns bekannten, arrogant-hochnäsigen Art von oben herab bespottet.

Inhaltlich hat er sich mit den Klassik-Blogs nicht auseinandergesetzt. So übersteigt es seinen Horizont, dass promovierte Ärztinnen und Ärzte (derer schreiben allein 7 für klassik-begeistert) meist besser und einfühlsamer berichten, als Kulturredakteure, die dem Ruhestand entgegenfiebern.

Axel B. vergisst auch, dass allein bei klassik-begeistert 4 professionelle Journalistinnen und Journalisten schreiben.

Er vergisst, dass etwa Berichte aus der Staatsoper Hamburg in meinem Blog viel stärker gelesen werden als etwa im Hamburger Abendblatt.

Ach, Herr B., fangen Sie endlich einmal an, ein journalistisches Proseminar zu besuchen und seriös zu arbeiten… als immer nur blind drauf los zu hauen.

Wir Klassik-Blogs loben und kritisieren. Wir haben null Nähe zu den Häusern. Wir bringen 100.000e Menschen vor die Bühnen. Ohne Klassik-Blogs wäre der Opernbetrieb um vieles ärmer.

Ja, wir Klassik-Blogs sind der Klassikmotor. Nicht die Kulturjournalisten, die oft nur einen jämmerlichen Beitrag im Monat abliefern.

Herr B. hätte sich bei mir am 25. Juli 2023 hervorragend über Klassik-Blogs informieren können – wir standen 30 Minuten gemeinsam in der Schlange vor dem Pressebüro der Bayreuther Festspiele. Aber in seiner Selbstherrlichkeit ist Axel natürlich nicht in der Lage, aktuelle Entwicklungen aufzunehmen, geschweige denn, einem Menschen ZUZUHÖREN. Wenn man neben diesem Typen steht, sabbelt er 28 Minuten und man darf 2 Minuten etwas sagen.

The world according to Axel: Ich weiß alles, weil ich aus Bremen komme.

And the super-world according to Axel: Wes Brot ich ess, des Lied ich sing.

Herzlich,

Andreas Schmidt, Herausgeber,
klassik-begeistert.de

Herr B., Sie können meinen Blog, klassik-begeistert, nicht mal richtig schreiben…. ist schon lustig mit Ihnen…

Hier Auszüge aus dem onlinemerker vom heutigen 26. September 2923:

„…Medi­ensterben Teil Drei­tau­send­vier­und­achtzig

Die letzten zwei Wochen mussten wir bereits über Klassik-Medien reden, die vor dem Aus stehen: das Fono Forum, Opera News, takt1, über die Tren­nung des ORF vom Streamer myfi­delio – und nun auch noch die Nach­richt, dass das Heft Die Deut­sche Bühne zukünftig nicht mehr 12 Mal im Jahr, sondern nur noch sechs Mal erscheint. Ein Trend, der sich nicht aufhalten lässt. Ich werde nächste Woche noch ausführ­li­cher über mein neues Buch Die Zwei-Klassik-Gesell­schaft (das am 2. Oktober erscheint, aber hier bereits vorbe­stellbar ist) berichten. Diese Woche hat der Perlen­tau­cher Teile eines Kapi­tels vorab­ge­druckt, in dem es um die Rolle des Kultur­jour­na­lismus geht – viel­leicht ja eine Inspi­ra­tion zur aktu­ellen Debatte.

https://crescendo.de/klassikwoche39-2023-stephen-gould/

Zu Brüggemann: ….semiprofessionelle Plattformen wie der Online Merker oder Klassik begeistert.

liebevoll von Kritiken sprechen, die von Nerds für Nerds verfasst werden.

TTT: Wikipedia: „Nerd“ steht für Langweiler, Sonderling, Streber, Außenseiter. Für Menschen also, die sich so sehr auf eine Sache konzentrieren, dass sie die Welt um sich herum vergessen.“

Brüggemann: „Auf diesen Seiten wird in erster Linie die Klientel der „sterbenden Generation“ bedient, Menschen, die eine alte Kulturwelt bewahren wollen und sich gegenseitig in ihrem wütenden Kampf gegen den strukturellen Wandel der Institutionen bestätigen. Foren, die aus der Schwäche der professionellen Kritik geboren wurden und sich bewusst in der Nähe von Theatern und Orchestern positionieren. Eine sehr lebendige publizistische Kulturblase und eine Community, in der das Bewahren des einst Bewährten zur Grundstimmung gehört.“

TTT: es ist schon abenteuerlich, wie Brüggm. versucht auf ekelig schmalzige Art im verkleisterten Text die Qualität im „Online Merker“ und „Klassik begeistert“ zu diskreditieren, pauschal als Theatern andienend deklariert, tatsächliches Publikum als „sterbende Generation“ herabwürdigt. Nichts ist wahr. Es scheint ja keine Frage mehr zu sein, dass seine Liga nicht zur professionellen Kritik gehören kann, wie er ja auch in seinem Text beschwört.

Tatsächlich eifert Brüggemann, im Verkennen wesentlicher kultureller, gesellschaftlicher und auch psychosozial fortschreitender Entwicklungen, dem seit 50 Jahren dauernden Massakrieren lebendigen Musiktheaters nach, indem der sich Dekonstruktionen, Überschreibungen, dem sogen. „Regietheater“ verpflichtet. Er gehört zur untergehenden „Kulturblase“, die seit rd. 50 Jahren, dem Bewahren dieser verirrten Inszenierungsformen hinterherhinkt, gegen überwiegendes Publikumsinteresse
Und wer z.B. seine Positionen zu Bayreuth beachtet, erkennt sofort, wo unreflektierte Andienung an z.B. Bayreuth ist.
Tim Theo Tinn, 26.9.2023″

Weiter aus dem onlinemerker, notiert vom Herausgeber Anton Cupak: „Eine persönliche Bemerkung dazu: Ich und „Theatern andienend“, mehr als Merkwürden Brüggemann kann man wohl nicht daneben liegen. Exakt das Gegenteil ist der Fall, ich möchte mit Theaterleitern eigentlich nichts zu tun haben.

Was Herrn Brüggemann betrifft: Er muss von dem, was er seit jeher tut, leben (was bei mir zum Glück nie der Fall war), muss darauf achten, dass Happen in Form von Moderationen für ihn abfallen. Ein „Taglöhner auf kulturellem Gebiet“ also. Das macht er auch – nicht nur, was Bayreuth betrifft.

Nein, auf Augenhöhe mit Brüggemann will ich nicht sein, ich habe meinen Stolz!

Als ich Mitte der Neunzigerjahre binnen weniger Stunden den Entschluß zur Gründung des Online-Merkers fasste (eigentlich fiel der Entschluss während einer Sitzung des Redaktionsstabes des Heft-Merkers, als ich merkte, dass ich das nur allein und ohne Unterstützung des Heft-Mediums umsetzen kann), fühlte ich mich nicht als großer Visionär. Das mache ich auch heute nicht, die Entwicklung war doch ganz logisch voraussehbar. Gerade heute erfahren wir, dass das „Volksblatt“ weitgehend auf digital umsteigt und damit der „Wiener Zeitung“ folgt. Wie auch vorauszusehen ist, dass die derzeitige digitale Entwicklung nicht das „Ende der Fahnenstange“ ist, da stehen noch ganz wichtige Weiterentwicklungen außerhalb meiner Lebenserwartungen bevor. Deshalb mache ich mir auch keine Gedanken darüber, was nach mir mit dem Medium geschieht.

Übrigens: In dieser Anfangszeit wurde das Argument, dass man sich ein Druckwerk bequem in das WC mitnemen könnte, den PC aber nicht, angeführt. Mittlerweile kann man auch Medien wie unseres im WC studieren!

Leseprobe zu Axel Brüggemann: Die Zwei-Klassik-Gesellschaft
Zitat: „Abgesehen davon, dass in der Welt der sozialen Medien alle Besucherinnen und Besucher einer Kulturveranstaltung automatisch zu Kritikerinnen und Kritikern erhoben werden, gründen sich neue, semiprofessionelle Plattformen wie der Online Merker oder die Seite Klassik begeistert: leidenschaftliche Seiten, auf denen Menschen ihre Liebe und ihr Hobby mit großem Fachwissen und vor allen Dingen mit überbordenden Seh- und Hörerfahrungen debattieren.“
perlentaucher.de

Die Kritik im Kulturbereich steht nicht nur in der Krise, sie liegt bereits in einer Art Agonie. In vorstehendem Artikel wird auch der Online-Merker erwähnt – und so sehr mich das freuen könnte, melde ich einen Protest an. Beim Online-Merker gibt es nicht nur „Amateurkritiker“, bei uns schreiben viele echte Profis – nicht nur Dr. Wagner und Dr. Schmid, die von ihrer journalistischen Tätigkeit gelebt haben – und nach der Pensionierung zum Glück immer noch leben. Die wenigsten wollen aber namentlich genannt werden, sonst sind sie – soferne noch beruflich aktiv – in der Branche als „Fremdgänger“ gebrandmarkt. Deshalb schreiben sie unter Pseudonym unentgeltlich das, was sie in anderen Medien nicht schreiben dürfen. Wer hinter den Pseudonymen steckt, nehme ich mit ins Grab.“

7 Gedanken zu „Axel Brüggemann, Die-Zwei-Klassik-Gesellschaft
klassik-begeistert, 26. September 2023“

  1. Mir war vor diesem Beitrag noch nicht einmal der Name Brüggemann ein Begriff und jetzt, wo ich die Auszüge aus seinem Buch hier lesen durfte, werde ich diesem Namen auch sicher keine weitere Beachtung schenken. Welche Beiträge von klassik-begeistert will der denn gelesen haben, dass er festzustellen meint, dass „Auf diesen Seiten (…) in erster Linie die Klientel der „sterbenden Generation“ bedient [wird]“? Meine Beiträge ja wohl sicher nicht 😀

    Liebe Grüße,
    Daniel Janz

    1. Ging mir auch so, hatte vorher noch nie von Herrn Brüggemann gehört.
      Dachte allerdings, ich sei die einzig Unwissende und bin daher etwas erleichtert, zu lesen, dass dem nicht so ist.
      Mich beschleicht nun der leise Verdacht, dass es kein Verlust war, Herr Brüggemann nicht gekannt zu haben.
      Herzliche Grüße,
      K. Fritsche,
      ein diesen Blog lesender Nerd. (So sagt es die Brüggeman’sche Definition)

  2. So kräftig teilt eigentlich nur aus, wer mit dem Rücken zur Wand steht! Aber das Meinungsmonopol des Berufsjournalismus existiert nicht mehr in der früheren Form. Da hilft es auch nicht, Musikliebhaber abzukanzeln, die sich ihr Leben lang Kenntnisse angeeignet haben, selbst in Chören, Laienorchestern, Kammermusikkreisen mitgewirkt haben und nun auch ihre Begeisterung als durchaus kompetente Autoren weitergeben. So gehe ich davon aus, dass diese Attacke wirkungslos verpuffen und das Interesse an unserem Projekt dadurch eher wachsen wird.

    Liebe Grüße,
    Lorenz Kerscher

  3. Herr Brüggemann betreibt mit diesen Aussagen natürlich auch höchst präsente Werbung für klassik-begeistert und den Onlinemerker. Ganz nach dem Motto: „Any press ist good press“. Wie die Lesezahlen wohl reagieren werden?

    Gilt übrigens auch andersrum…

    Johannes Karl Fischer

  4. Hoppla! Da wurde offensichtlich gleich in mehrere Wespennester gestochen und das ein oder andere Ego angepiekst. Man schenkt sich gegenseitig Aufmerksamkeit und damit höhere Leserzahlen. Ist doch gar nicht so übel. Ich für meinen Teil jedenfalls fühle mich motiviert, mir ein Buch vorzunehmen, das ich sonst wahrscheinlich nicht gelesen hätte. Meine semi-kompetente Rezension des Werkes wird selbstverständlich unter komplett objektiven Kriterien verfasst, wie es sich für eine allwissende Bremerin gehört. 😌

    In diesem Sinne
    Dr. med. Petra Spelzhaus

    1. Liebe Petra,
      liebe Bremerin…

      ich freue mich auf Deine „unter komplett objektiven Kriterien verfasste“ Buchbesprechung.

      Herzlich von HH nach München,

      Andreas

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