Pizzicato begleitet einen Zauberbesen

Buchbesprechung: Der Zauberlehrling  klassik-begeistert.de, 14. Januar 2025

Buchbesprechung:

Der Zauberlehrling
von Marko Simsa und Doris Eisenburger

© Annette Betz in der Ueberreuter Verlag GmbH

von Jolanta Łada-Zielke

Jedes Buch des Annette Betz Verlags über klassische Musik ist ein spannendes Abenteuer. In diesem Fall ist es die Beschreibung von Der Zauberlehrling von Paul Dukas.
1897 schrieb der französische Komponist dieses Stück anhand der Ballade von Goethe, die genau 100 Jahre früher entstanden ist. Marko Simsa hat nicht nur den Text der Geschichte konzipiert, sondern ihn auch mit seiner Stimme auf der dem Buch beiliegenden CD aufgenommen. Die lebendigen, farbenfrohen und detailreichen Illustrationen von Doris Eisenburger vervollständigen das Ganze.

Zu Beginn begrüßt die Titelfigur – der Zauberlehrling – die Leser freundlich und lädt sie in das „magische Musiktheater der Zauberschule“ zu einer Aufführung dieses Stücks mit großem Orchester ein. Zudem erklärt er, was ein Scherzo in der Musik ist.

Der Lehrling erzählt darüber, wie er die Abwesenheit seines Meisters ausnutzte, um sich selbst in der Magie zu versuchen, und was dabei herauskam. Er deutet daraufhin, welche Instrumente in welchen Momenten der Geschichte zum Einsatz kommen. Bei den „kecken Sprüngen des Besens” sind Klarinette, Flöte und Oboe zu hören, gefolgt von Trompete.

Als der Besen in Schwung kam, erklangen Kontrafagott, Hörner und Pauken. Wenn er die Treppe herunterkommt, spielen die Streicher ein Pizzicato. Marko Simsa erklärt diese Technik: die Finger zupfen die Saiten.

Das Wassersammeln und -tragen begleiten die Geigen und Bratschen. Als der Schüler versuchte, den Besen zu fangen, um ihn aufzuhalten, griffen die Hörner, Posaunen und Glockenspiele ein. Die Große Trommel kommt, während der Schüler den Besen in zwei Teile bricht, die trotzdem weiterarbeiten. Als es zu der Flut kommt, spielt schon das ganze Orchester. Irgendwann kehrt der Zauberer jedoch zurück, entzaubert alles und wendet die Katastrophe ab.

Der Autor zitiert die Original-Ballade von Goethe, was ich richtig finde, denn sie enthält Wörter der alten deutschen Sprache, die junge Leser nebenbei kennenlernen können. Zum Schluss gibt es kurze, aber informative Lebensläufe von Goethe und Dukas.

Die Innenseite des Covers enthält eine Beschreibung der CD und einen Werdegang des RSO-Orchesters.

Zwei polnische elfjährige Jungen, die im Kinderchor der Krakauer Oper singen und Deutsch lernen, haben dieses Buch „getestet“. Sie sagen, dass sie viel daraus gelernt haben, was den Wortschatz für die Instrumente im Orchester angeht, und die tollen Illustrationen haben ihnen geholfen, den Inhalt besser zu verstehen.

Jolanta Łada-Zielke, 14. Januar 2025, für
klassik-begeistert.de und klassik-begeistert.at

Der Zauberlehrling
von Marko Simsa und Doris Eisenburger

2. Auflage 2021, ISBN 978-3-219-11779-0

Erstausgabe: Berlin 2015, ISBN 978-3-219-11779-0

Die CD: ORF Radio-Symphonieorchester Wien
Dirigent: Cornelius Meister
Aufgenommen: 18.09.2011

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