„Turandot“ in der Arena di Verona: "Alles so schön bunt hier!" (Nina Hagen)

Blu-ray Besprechung:

Man hört also eine „Turandot“ von ganz großem Kaliber, die Inszenierung kommt aber über ein eindimensionales Bilderbuch nicht hinaus.

Giacomo Puccini
Turandot

Anna Netrebko
Yusif Eyvazov

Franco Zeffirelli  Regie
Marco Armiliato  Dirigent

Unitel C-major 769704

von Peter Sommeregger

Diese Aufführung von Puccinis letzter Oper fand im Sommer 2022 statt, als die Corona-Pandemie zu Ende ging, und ein ausgehungertes Publikum doppelt dankbar das hochkarätige Spektakel in der Arena di Verona genoss.

Die Inszenierung des inzwischen verstorbenen Altmeisters Franco Zeffirelli geht auf das Jahr 2010 zurück, ist in ihrer Art aber zeitlos. Der Regisseur wusste genau, was in diesem besonderen Ambiente von einem Massenspektakel verlangt wird. Prächtige, sehr bunte Kostüme, zahlreiche Statisterie, und natürlich mindestens ein Gesangsstar. Dazu eine spektakuläre Choreographie, die das Bühnengeschehen kaum zur Ruhe kommen lässt. „CD-Besprechung: Giacomo Puccini, Turandot
klassik-begeistert.de, 10. Juni 2025“
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Benjamin Appls liebevolle Hommage an den Lehrer Fischer-Dieskau

Textdeutlichkeit und technische Sicherheit scheinen vom Lehrer Dieskau an den Schüler Appl weitergegeben zu sein. Trotz unterschiedlicher Stimmlagen meint man in der Diktion des Tenors Anklänge an den Interpretationsstil des Lehrmeisters zu erkennen, Dieskaus Phrasierungskunst wird nicht kopiert, aber stand wohl bei der Erarbeitung der Lieder Pate.

Benjamin Appl
James Baillieu

Hommage à Dietrich Fischer-Dieskau

Alpha 1131

von Peter Sommeregger

Der Bariton Benjamin Appl war der letzte Privatschüler des „Liederpapstes“ Dietrich Fischer-Dieskau, zwischen Lehrer und Schüler entwickelte sich eine vertrauensvolle Beziehung. Dieskaus 100. Geburtstag nahm Appl nun zum Anlass, eine Hommage an den verehrten Lehrer in ungewöhnlicher Form zu veröffentlichen. „CD-Besprechung: Benjamin Appl, James Baillieu
klassik-begeistert.de, 8. Juni 2025“
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Turandot entfesselt die Arena – Zeffirellis opulenter Bilderrausch als Gesamtkunstwerk

Blu-ray Besprechung:

Diese „Turandot“ aus Verona ist ein Fest für Auge und Ohr. Sie bietet begeisternde vokale Leistungen, orchestrale Farbigkeit, einen spektakulären szenischen Rahmen und – vielleicht das Wichtigste – ein Publikum, das sich restlos begeistern lässt. Diese Aufnahme fängt einen jener seltenen Abende ein, an denen Kunst, Können und Atmosphäre zu einem erinnerungswürdigen Abend verschmelzen.

Giacomo Puccini
Turandot
Aufführung Arena di Verona 2022

C-Major, 769704

von Dirk Schauß

Wenn sich in einer lauen Sommernacht das antike Amphitheater der Arena di Verona füllt und das erste Licht auf Francesco Zeffirellis opulent geschichtetes Bühnenbild fällt, dann ist das mehr als ein Opernabend – es ist ein Gesamtkunstwerk. „CD/Blu-ray-Besprechung: Giacomo Puccini, Turandot
klassik-begeistert.de, 7. Juni 2025“
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Sibelius spricht – Collon und Tetzlaff geben ihm eine Stimme

CD-Besprechung:

Jean Sibelius
Sinfonie Nr. 5 in Es-Dur, op. 82

Serenade in D major, op. 69a
Serenade in G minor, op. 69b

Two Pieces, op. 77 (Two ‚Earnest Melodies‘) – Laetare anima mea und Devotion

Swanwhite Suite, op. 54

Christian Tetzlaff, Violine
Finnish Radio Symphony Orchestra
Nicholas Collon, musikalische Leitung

Ondine, ODE1468-2

von Dirk Schauß

Manchmal liegt der Zauber im Offensichtlichen. Jean Sibelius’ fünfte Sinfonie gehört fraglos zu den prominentesten Orchesterwerken des Finnen, doch auch abseits dieses monumentalen Klangbaus bietet das Repertoire des zweiten Sibelius-Albums von Nicholas Collon mit dem Finnischen Radio-Sinfonieorchester faszinierende Einblicke in das spätromantisch-moderne Schaffen eines Komponisten, der zwischen nationaler Identität und persönlicher Einkehr schwebt. „CD-Besprechung: Christian Tetzlaff, Violine/Nicholas Collon/Sibelius
klassik-begeistert.de, 6. Juni 2025“
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Kann Lalos „Roi d’Ys“ für das Repertoire gerettet werden?

CD-Besprechung:

Édouard Lalo
Le Roi d’Ys

Hungarian National Philharmonic Orchestra
Hungarian National Choir

György Vashegyi
Palazzetto Bru Zane

BZ 1060

von Peter Sommeregger

Das Label Palazzetto Bru Zane ist mit seinen reich ausgestatteten Editionen in Buchform inzwischen zu einer Institution für die Wiederentdeckung französischer Opern der Romantik geworden, gespannt erwartet man jeweils die neueste Ausgabe. „CD-Besprechung: Édouard Lalo Le Roi d’Ys
klassik-begeistert.de, 5. Juni 2025“
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Prokofievs „War and Peace“ mahnt zum Frieden

CD-Blu-ray-Besprechung:

Sergei Prokofiev
War and Peace

Olga Kulchynska  Natascha
Andrei Zhilikhovsky   Andrei
Arsen Soghomonyan  Pierre
Dmitri Tcherniakov  Regie und Bühnenbild

Vladimir Jurowski  Dirigent

BSOREC 2006

 von Peter Sommeregger

Als die Bayerische Staatsoper im Frühjahr 2023 die Oper „Krieg und Frieden“ von Sergei Prokofiev nach dem Roman Tolstois in einer Neuinszenierung zeigte, war das eine politische Gratwanderung. Ein Jahr zuvor hatte die russische Armee die Ukraine überfallen, Deutschland und seine Bevölkerung hatte sich eindeutig auf die Seite der Überfallenen gestellt. „CD/Blu-ray-Besprechung: Sergei Prokofiev, War and Peace
klassik-begeistert.de, 2. Juni 2025“
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Gustav Mahler ist in Amsterdam Chefsache

CD-Besprechung:

Gustav Mahler

Complete Symphonies
The Chief Conductors Edition
Royal Concertgebouw Orchestra

RCO 25003

von Peter Sommeregger

Kein anderes bedeutendes Orchester hat eine so intensive Beziehung zum symphonischen Werk Gustav Mahlers wie das Amsterdamer Elite-Orchester. Dies geht schon auf seinen langjährigen Chefdirigenten Willem Mengelberg zurück, der ein freundschaftliches Verhältnis zum Komponisten pflegte. Mengelberg war es auch, der 1920 in Amsterdam ein Mahler-Fest veranstaltete, bei dem sämtliche Symphonien aufgeführt wurden. Das Fest findet in unregelmäßigen Abständen statt, 2025 ist es wieder soweit. „CD-Besprechung: Gustav Mahler/Complete Symphonies
klassik-begeistert.de, 31. Mai 2025“
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Lullys „Atys“ wird mit tanzenden Sängern zu einer intensiv körperlichen Interpretation

CD-Besprechung:

Eine insgesamt großartig gelungene Aufführung. Opulent abermals die Ausstattung, neben einer DVD und Blu-ray Disc enthält die Box auch noch die Tonaufnahme auf CD sowie ein üppig ausgestattetes Booklet. Chapeau!

Jean-Baptiste Lully
Atys

Matthew Newlin
Giuseppina Bridelli
Ana Quintans

Leonardo García-Alarcón   Dirigent

Angelin Preljocaj  Regie und Choreographie

Capella Mediterranea
Choeur de chambre de Namur
Choeur du Grand Théâtre de Genève
Ballett du Grand Théâtre de Genève

CVS 5113

von Peter Sommeregger

Die Uraufführung der Oper „Atys“ 1876 fand zu einem Zeitpunkt statt, als der Komponist Lully den Zenit seiner erfolgreichen Karriere erreicht hatte. Mit diesem Werk begründete er eine neue Gattung, die lyrische Tragödie, die verstärkt Elemente des Tanzes in die Handlung integrierte. Die nun auf Ton- und Bildträgern erschienene Produktion wurde im März 2022 in der Hofoper von Schloss Versailles aufgezeichnet. „CD/Blu-ray-Besprechung: Jean-Baptiste Lully Atys
klassik-begeistert.de, 29. Mai 2025“
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Diese CD ist mehr als ein Klangereignis

CD-Besprechung:

David Schiff
Prefontaine „A Symphony Tribute“

Andrea Reinkemeyer
Water Sings Fire

Eugene Symphony
Francesco Lecce-Chong, musikalische Leitung

Delos, DE3609

von Dirk Schauß

Es gibt musikalische Projekte, die unmittelbar faszinieren, weil sie mehr sind als bloß ein Klangereignis: Sie erzählen Geschichten, würdigen Persönlichkeiten und verbinden Kunst und Kultur zu einem größeren Ganzen. Eine solche Aufnahme, erschienen bei Delos, legt die Eugene Symphony unter ihrem temperamentvollen Chefdirigenten Francesco Lecce-Chong nun vor. Im Zentrum stehen zwei zeitgenössische amerikanische Kompositionen – David Schiffs „Prefontaine“ und Andrea Reinkemeyers „Water Sings Fire“ –, die in ihrer Vielschichtigkeit und emotionalen Dichte ein lebendiges Bild von Inspiration, Kampfgeist und Transformation zeichnen. „CD-Besprechung: David Schiff und Andrea Reinkemeyer
klassik-begeistert.de, 24. Mai 2025“
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Die hässliche Nymphe Platée erntet zum Schaden noch Spott

CD-Besprechung:

Rameau, Platée

La Chapelle Harmonique
Valentin Tournet

CVS 153

von Peter Sommeregger

Der französische Komponist Jean-Philippe Rameau, gebürtig aus Dijon, begann seine musikalische Laufbahn als Organist. Erst mit etwa 50 Jahren veröffentlichte er seine ersten Kompositionen. In den dreißig Jahren bis zu seinem Tod 1764 in Paris entstanden Werke verschiedenster Gattungen. Als Opernkomponist unterschied er zwischen der Form der Lyrischen Tragödie, der Ballettoper und der Lyrischen Komödie. Obwohl zu Lebzeiten äußerst erfolgreich, geriet Rameaus Schaffen bald nach seinem Tod in Vergessenheit. „CD-Besprechung: Rameau, Platée
klassik-begeistert.de, 22. Mai, 2025“
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