Album-Neuerscheinung „Op. 109": Víkingur Ólafsson speckt Beethoven ab

CD-Besprechung:

Mit Spannung wurde es erwartet: „Opus 109 – Beethoven · Bach · Schubert“, das neue Album von Víkingur Ólafsson. Bachs Goldberg-Variationen hatte er endlos rauf- und runtergespielt. Damit hat er sich einen Namen gemacht. Nun taucht er in andere Gefilde. Beethoven ist kein Bach – oder doch?
Op. 109, die erste der letzten drei großen Klaviersonaten von Beethoven, die enden auch in einem Satz aus Thema und Variationen. Somit lag es nahe: Wenn schon Beethoven, dann die Sonate in E-Dur. Das Ergebnis ist erstaunlich.

von Jürgen Pathy

Der erste Gedanke, beim Reinhören in die Demoversion, die von der Deutschen Grammophon vor der Veröffentlichung des Albums versendet wurde: Ha, das muss eine MIDI-Aufnahme sein, Computersound, mechanisch irgendwie. Spielt da überhaupt ein Mensch? Aber bereits nach einigen Takten entpuppt sich der vermeintliche Elektrosound als etwas, das einen tief hineinzieht.

„CD-Besprechung: Víkingur Ólafsson „Opus 109 – Beethoven · Bach · Schubert“
klassik-begeistert.de, 7. Dezember 2025“
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Eine Hörbiografie: Die Welt zum Weinen bringen

CD/Hörbiographie:

Neues vom Maestro aus Lucca – Giacomo Puccini in einer neuen Hörbiografie

Puccini
Eine Hörbiographie von Jörg Handstein
gelesen von Udo Wachtveitl

BR-Klassik Wissen, 900939

von Dirk Schauß

Die Hörbiografien von BR-KLASSIK WISSEN sind längst ein eigenes Genre. Sie funktionieren wie präzise gebaute Gesamtkunstwerke: faktenreich, dramaturgisch klar gegliedert und mit einem Instinkt für das, was ein Leben nicht nur erklärt, sondern erlebbar macht. Die fünfzehnte Ausgabe über Giacomo Puccini führt diese Linie konsequent weiter und beweist, dass das Format an Reife eher gewonnen hat als Routine angesetzt hat. Sie erzählt nicht einfach das Leben eines Komponisten. Sie zeigt einen Menschen, der ständig zwischen Kontrolle und Chaos pendelte, zwischen eiserner Disziplin und hemmungsloser Impulsivität, zwischen Kunst und Gier. Und sie macht das mit einer Klarheit, die lange nachwirkt. „CD/Hörbiographie: Puccini Eine Hörbiographie von Jörg Handstein
klassik-begeistert.de, 5. Dezember 2025“
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Diese Ode ist der Schutzpatronin der Musik würdig

 

CD-Besprechung:

Purcell
Hail! Bright Cecilia

Vincent Dumestre
Le Poème Harmonique

CVS 151

von Peter Sommeregger

Selbst im protestantischen England ist es seit den 1680er Jahren ein Brauch, die heilige Cecilia, Schutzpatronin der Musik, am 22. November mit einer Ode und einem festlichen Bankett zu ehren. Die Komponisten John Blow und Henry Purcell gehörten gleichsam zu den „Gründervätern“ dieser Tradition. „CD-Besprechung: Purcell, Hail! Bright Cecilia
klassik-begeistert.de, 2. Dezember 2025“
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Im Herzen des Salons: Romanzen und Arien zwischen Empire und Restauration

CD-Besprechung:

Au salon de Joséphine

Coline DutilleulMezzosopran

Pernelle Marzorati,  Harfe

Aline ZylberajchFortepiano

Ramée, RAM2410

von Dirk Schauß

Es gibt Aufnahmen, die sich nicht einfach hören lassen – sie betreten den Raum wie ein zarter Duft, wie das samtige Rascheln eines Empire-Kleides, wie das gedämpfte Licht auf poliertem Holz. Und ehe man sich versieht, sitzt man selbst in einem jener Pariser Salons, die im frühen 19. Jahrhundert weniger ein Ort als ein Zustand waren: halb gesellschaftliche Bühne, halb privates Refugium, beides durchzogen von einer Musikkultur, die zwischen höfischer Eleganz, neuer bürgerlicher Empfindsamkeit und opernhafter Geste hin- und herpendelte. „CD-Besprechung: Au salon de Joséphine, Romanzen und Opernarien des französischen Empires
klassik-begeistert.de, 2. Dezembe 2025“
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Vivaldis „Gloria e Imeneo“ wurde für eine königliche Hochzeit komponiert

CD-Besprechung:

Vivaldi
Gloria e Imeneo

Nicolò Balducci
Logan Lopez Gonzalez

Orchestre de l’Opéra Royal
Stefan Plewniak

CVS 155

von Peter Sommeregger

Diese relativ kurze „Serenata“ wurde von Antonio Vivaldi 1725 als Auftragswerk für die Hochzeit des französischen Königs, Ludwig XV. komponiert. Das Werk ist äußerst selten zu hören, so stellt die im Sommer 2024 im Schloss von Versailles entstandene Aufnahme eine begrüßenswerte Ergänzung der Vivaldi-Diskographie dar. „CD-Besprechung: Vivaldi, Gloria e Imeneo
klassik-begeistert.de, 28. November 2025“
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Stefan Pop wird mit „Canto per te“ zum Über-Italiener

 

CD-Besprechung:

Es macht Freude, ihm zuzuhören und diese Musik einmal auf sehr hohem Level zu hören. Stefan Pop wird mit diesem Album fast zum Über-Italiener und legt die Latte für zukünftige Konkurrenten hoch.

Stefan Pop,  Canto per te

Transylvania State Philharmonic Choir
Transylvanian State Philharmonic Orchestra

Pier Giorgio Morandi  Conductor

San Francisco Classic Recording Company 2011093

von Peter Sommeregger

Die Veröffentlichung einer Schallplatte, heute einer CD, mit italienischen Schlagern älteren und neueren Datums gehörte und gehört bis heute zu einer gestandenen Tenor-Karriere. „CD-Besprechung: Stefan Pop, Canto per te
klassik-begeistert.de, 25. November 2025“
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J.M. Kränzles „Winterreise“ ist ein Dokument künstlerischer und menschlicher Reife

 

Johannes Martin Kränzle hat sich damit einen Spitzenplatz in der kaum mehr zu überblickenden Winterreisen-Diskographie ersungen.

Ein Muss für die Liebhaber gepflegter Gesangskultur!

Franz Schubert
Winterreise

Johannes Martin Kränzle
Hilko Dumno

Hänssler HC 25011

von Peter Sommeregger

Mehrfach hatte der international gefeierte Bariton Johannes Martin Kränzle Schuberts berühmten Liederzyklus auf dem Konzertpodium und der Bühne bereits gesungen. Als der Sänger 2024 zum zweiten Mal mit einer lebensbedrohlichen Krankheit konfrontiert war, entschloss er sich zu der Plattenaufnahme, die sein Vermächtnis hätte werden können. Inzwischen ist Kränzle wieder auf dem Weg zur Genesung, die Einspielung stellt gottlob nicht den Endpunkt seiner großen Karriere dar. „Franz Schubert, Winterreise, Johannes Martin Kränzle
klassik-begeistert.de, 22. November 2025“
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Diese CD ist ein wunderbarer Einstieg in die musikalische Welt von Egon Wellesz

Das aron quartett: Ludwig Müller, Barna Kobori, Georg Hamann, Christophe Pantillon © Julia Wesely

CD-Besprechung:

Eine neue Einspielung von drei Streichquartetten Egon Wellesz’ zeigt eindrucksvoll die musikalische Bandbreite des Komponisten und Musikwissenschaftlers in den Jahren von 1916 bis 1948.

Egon Wellesz

Streichquartett No. 2, op. 20
Streichquartett No. 5, op. 60
Streichquartett No. 7, op. 66

aron quartett

Ludwig Müller, Violine
Barna Kobori, Violine
Georg Hamann, Viola
Christophe Pantillon, Violoncello

CD cpo 555 617-2

von Dr. Rudi Frühwirth

Heuer jährt sich der 140. Geburtstag von Egon Wellesz. Das aron quartett hat kürzlich eine Aufnahme dreier seiner Streichquartette vorgelegt, nämlich der Nummern 2, 5 und 7, die den Zeitraum von 1916 bis 1948 abdecken. „CD-Besprechung: aron quartett / Egon Wellesz
klassik-begeistert.de, 20. November 2025“
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Die Freiheit swingt zwischen Paris und New York

CD-Besprechung: 

Channel Classics hat das hinreißend eingefangen: Dynamik atmet, Nuancen tanzen, das Orchester lebt. „Liberté“ ist kein Album, es ist ein Aufruf – zu tanzen, zu atmen, Grenzen zu sprengen. Fedorova, die Rebellin am Flügel, zeigt: Jazz und Freiheit? Die sind nicht getrennt, sie sind eins. Und in Zeiten, da Ukraine kämpft, klingt das wie ein Versprechen: Die Musik siegt immer. Wer hört, wird nicht nur unterhalten – er wird berührt und vitalisiert.

„Liberté“

Anna Fedorova, Klavier

Orquesta Sinfónica de Castilla y León
Pablo González, musikalische Leitung

Channel Classics, CCS48825

von Dirk Schauß

In einer Welt, die Grenzen immer wieder neu zieht, wirft die ukrainische Pianistin Anna Fedorova mit ihrer neuen Aufnahme eine Brücke aus Tasten und Tönen über den Atlantik. Sie webt ein kühnes Gespräch zwischen französischer Eleganz und amerikanischem Swing – ein Tribut an Komponisten, die Genres wie Zäune ignorieren und Freiheit als Melodie atmen lassen. „CD-Besprechung: „Liberté“ Anna Fedorova, Klavier
klassik-begeistert.de, 19. November 2025“
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Im Hoftheater von Versailles darf Oper noch sinnlich und schön sein

CD/Blu-ray Besprechung:

Das Resultat der dreistündigen Aufführung ist eine erfrischende, erstaunlich kurzweilige und musikalisch virtuose Realisierung der Partitur Porporas. So macht Oper Freude!

Nicola Porpora
Polifemo

Franco Fagioli
Julia Lezhneva

Stefan Plewniak   Dirigent
Justin Way   Regie
Orchestre de l’Opera Royal

CVS 159

von Peter Sommeregger

Die vom Label Chateau de Versailles Spectacles dankenswerter Weise auch einem breiteren Publikum zugänglich gemachten Produktionen des Hoftheaters im Schloss von Versailles sind neben einer Ohren- auch ganz besonders eine Augenweide. „CD/Blu-ray Besprechung: Nicola Porpora, Polifemo
klassik-begeistert.de, 18. November 2025“
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