CD-Besprechung:
Mit Spannung wurde es erwartet: „Opus 109 – Beethoven · Bach · Schubert“, das neue Album von Víkingur Ólafsson. Bachs Goldberg-Variationen hatte er endlos rauf- und runtergespielt. Damit hat er sich einen Namen gemacht. Nun taucht er in andere Gefilde. Beethoven ist kein Bach – oder doch?
Op. 109, die erste der letzten drei großen Klaviersonaten von Beethoven, die enden auch in einem Satz aus Thema und Variationen. Somit lag es nahe: Wenn schon Beethoven, dann die Sonate in E-Dur. Das Ergebnis ist erstaunlich.
von Jürgen Pathy
Der erste Gedanke, beim Reinhören in die Demoversion, die von der Deutschen Grammophon vor der Veröffentlichung des Albums versendet wurde: Ha, das muss eine MIDI-Aufnahme sein, Computersound, mechanisch irgendwie. Spielt da überhaupt ein Mensch? Aber bereits nach einigen Takten entpuppt sich der vermeintliche Elektrosound als etwas, das einen tief hineinzieht.