Als Familienfeste sich noch mit neuen Opern schmückten

CD-Besprechung:

Colin de Blamont

Le Retour des Dieux sur la Terre &
Le Caprice de Érato

Chateau de Versailles Spectacles

CVS 139

von Peter Sommeregger

 In der prächtig ausgestatteten Edition „Chateau de Versailles“, die musikhistorisch eine wahre Fundgrube ist, erscheint aktuell eine CD mit zwei Divertissiments des Komponisten François Colin de Blamont. Den Anlass für die Auftragswerke bildete 1725 die Hochzeit Ludwig XV., “Le Retour des Dieux“ erklang im Schloss von Fontainebleau zu diesem freudigen Anlass. Sieben Jahre später galt es in Versailles die Taufe des neuen Dauphin zu feiern, „Le Caprice de Érato“ entstand zu Ehren des Täuflings, dem das Schicksal aber durch seinen frühen Tod das Besteigen des väterlichen Throns verwehrte. „CD-Besprechung: Chateau de Versailles Spectacles, Colin de Blamont
klassik-begeistert.de, 13. September 2024“
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Julius Fučík begeistert mit ganz simpler Gute-Laune-Musik

Diese Musik ist immer schön, wenn die Sonne scheint. Und sie ist für Draußen erdacht. Für den Kurpark, die Konzertmuschel, das Pfingstkonzert im Zoo. Dass diese Musik heute (fast) nicht mehr stattfindet, ist schade. Vor allem für die Generation meiner Eltern. In diesem Jahr gab es in Berlin zu Pfingsten Jazz und Neue Deutsche Welle statt Blasmusik. Lohnt es sich da eine CD zu kaufen, die Tanzmusik-Stile vereint, die scheinbar aus der Zeit gefallen sind?

JULIUS FUČÍK

Tänze und Märsche
(Dances and Marches)

Tschechische Kammerphilharmonie Pardubice
Marek Štilec (Dirigent)

 CD des Labels MARCO POLO (8.225381)

von Ralf Krüger

Das Foto auf dem Cover zeigt eine Ansicht von Krems an der Donau. Hier begann die Karriere des Julius Fučík in Diensten verschiedener Militärmusikkapellen der damaligen Donaumonarchie. Er wurde 1872 in Prag geboren, studierte Komposition bei Antonín Dvořák, zog 1913 frisch verheiratet nach Berlin, gründete einen Musikverlag und starb hier drei Jahre später. „CD-Besprechung: JULIUS FUČÍK, Tänze und Märsche (Dances and Marches)
klassik-begeistert.de, 12. September 2024“
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Das Liedschaffen des Komponisten Erich J. Wolff erlebt eine überfällige Renaissance

CD-Rezension:

Erich J. Wolff

Complete Songs 1

Daniel Johannsen Tenor
Samantha Gaul Sopran
Klaus Simon Klavier

Naxos 8.574451

Complete Songs 2

Ida Aldrian Mezzosopran
Klaus Simon Klavier

Naxos 8.574557

von Peter Sommeregger

Der Pianist Klaus Simon stieß vor einigen Jahren auf die nahezu vergessenen Lieder des Komponisten Erich J. Wolff, die er nun, unterstützt von Radio Bremen und dem CD-Label Naxos, in ihrer Gesamtheit wieder zugänglich machen will. „CD-Rezension:  Erich J. Wolff, Complete Songs I und Complete Songs 2
klassik-begeistert.de, 27. August 2024“
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Braucht es eine weitere neue Gesamteinspielung der Sinfonien von Johannes Brahms?

Yannick Nézet-Séguin, Brahms the symphonies © Deutsche Grammophon

CD-Rezension:

Viele Aufnahmen haben ihre Berechtigung. So auch jene mit dem Chamber Orchestra of Europe unter Yannick Nézet-Séguin.

Johannes Brahms
The Symphonies

Chamber Orchestra of Europe
Yannick Nézet-Séguin

Deutsche Grammophon, DG 486 6000

von Brian Cooper, Bonn

Ein Blick ins CD-Regal offenbart eine Fülle zufriedenstellender bis richtig superber Gesamtaufnahmen. Bernstein (Wiener Philharmoniker und New York Philharmonic), Jansons (BRSO), Karajan (Berliner Philharmoniker), Wand (NDRSO)… Ganz zu schweigen von den vielen Einzelaufnahmen, darunter die Vierte schlechthin mit den Wienern unter Carlos Kleiber: Diese Aufnahme ist eine für die einsame Insel. Obwohl sie mit nur knapp 40 Minuten nicht gerade üppig bestückt ist, werde ich nicht müde, sie immer wieder zu hören. „CD-Rezension: Johannes Brahms, The Symphonies, COE, Yannick Nézet-Séguin
klassik-begeistert.de, 26. August 2024“
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Das Brahms-Requiem erklingt unter Christian Thielemann eindrucksvoll im Salzburger Festspielhaus

CD/Blu-ray-Rezension:

Ein tief beeindrucktes und bewegtes Publikum spendet, nach einem respektvoll eingehaltenen Ausklingen, allen Beteiligten frenetischen, verdienten Beifall.

Johannes Brahms
Ein Deutsches Requiem

Elsa Dreisig
Michael Volle

Wiener Singverein
Wiener Philharmoniker
Christian Thielemann

Unitel 811304

von Peter Sommeregger

 Der Dirigent Christian Thielemann gastiert regelmäßig bei den Wiener Philharmonikern, auch gemeinsame Konzerte bei den Salzburger Festspielen bilden dort schon eine gewisse Tradition. Thielemann, oft für sein eher überschaubares Repertoire kritisiert, wählte für das Konzert im Sommer 2023 das Deutsche Requiem von Johannes Brahms. Ein Werk, das seit seiner Uraufführung öfter im Konzertsaal, als in sakralen Räumen erklingt, und für ein geistliches Werk immense Popularität erreicht hat. „CD/Blu-ray-Rezension: Johannes Brahms Ein Deutsches Requiem
klassik-begeistert.de, 23. August 2024“
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„Solang du lebest, ist es Tag“ – Ein CD-Fundstück mit Liedern von Hans Martin Gräbner

CD-Rezension:

Wer sich in Bayreuth vor einer Vorstellung charmant, humorvoll und kenntnisreich Zugang zu einer der Wagner-Opern verschaffen möchte, ist bei Hans Martin Gräbner an der richtigen Stelle. Der sympathische Musikwissenschaftler und Komponist ist in der oberfränkischen Wagner-Metropole eine echte Instanz, denn jeden Tag um 11 Uhr vor einer Aufführung im Festspielhaus führt er im Rokoko-Saal des Steingraeber & Söhne-Haus (Friedrichstr. 2, 95444 Bayreuth) in das jeweilige Werk ein.

„Solang du lebest, ist es Tag“ – New songs from old poetry

Lieder by Hans Martin Gräber
Gesche Geier, Sopran
Hans Martin Gräber
, Piano

CD erschienen bei TYXart, Best.-Nr. TXA15053

von Dr. Andreas Ströbl

Was seine Einführungen von den anderen unterscheidet, ist die Mischung aus dem Vortagstext, seinem Klavierspiel auf dem Liszt-Flügel und dem tenoralen bis baritonalen Gesang, denn Gräbner ist ein veritables Multitalent. Auch Wagner-Kenner werden stets neue Details erfahren und sich an Gräbners launigem Vortrag erfreuen. Wer sich als Hügel-Neuling mit einer oder mehreren Opern vertraut machen will, lernt Handlung, Hintergründe und natürlich die musikalische Struktur mit all den Leitmotiven und Besonderheiten der Partitur kennen. „CD-Rezension: „Solang du lebest, ist es Tag“, Lieder by Hans Martin Gräber, Gesche Geier, Sopran
klassik-begeistert.de, 21. August 2024“
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Auf eine Jamsession mit Beethoven: „Splunge“ – das neue Album des North Sea String Quartett

Foto: Album North Sea String Quartett 

CD-Besprechung:

Ein Sound, der einerseits seine Wurzeln im Jazz hat. Gleichzeitig auf ein Déjà-vu mit Beethoven einlädt, dabei aber die Grenzen der harmonischen Vorstellungskraft sprengt. Mit „Splunge“, einem Erstlingswerk, hat das North Sea String Quartett einiges gewagt. Das Resultat: Eine musikalische Reise außerhalb der Normen, wo Yankee-Fiedler auf Jazz Rock treffen, die Bahnen der Klassik aber nie zur Gänze verlassen.

North Sea String Quartet
Splunge

7 Mountain Records

von Jürgen Pathy

Seit 2016 bilden die vier Musiker aus Rotterdam ein Streichquartett, das gewohnte Harmonien und Melodien neu auslotet. Bislang hatte das North Sea String Quartett auf Altbewährtes gesetzt. Am 25. Juni 2024 aber eine CD veröffentlicht, auf der das „Jazz-Quartett“ auf eigene Kompositionen baut. Das Ergebnis ist eine unheimlich abwechslungsreiche Einspielung, bei der kein Ei dem anderen gleicht.

Fusion meets Klassik

Südstaaten-Fiedler, angelehnt irgendwo beim Yankee-Doodle, finden ebenso ihren Weg auf dieses Album, wie Einflüsse aus der World Music, dem Modern Jazz als auch der modernen Klassik. „Splunge in“, Track No. 2, eine freie Improvisation, schlägt gewagt eine Kurve zu „On the Corner“. Einer Liveaufnahme, mit der Miles Davis 1972 seine Spuren im Jazz Rock hinterlassen hatte. Rhythmus, Sound der Geigen, alles ein Destillat der Grooving 70’s, in die es einen beim Hören zurückkatapultiert. „CD-Besprechung: North Sea String Quartet Splunge 7 Mountain Records“ weiterlesen

Martinůs selten gespielte „Griechische Passion“ überzeugt bei den Salzburger Festspielen

CD/Blu-ray Rezension:

Bohuslav Martinů
The Greek Passion

Simon Stone  Regie

Wiener Philharmoniker
Maxime Pascal  Dirigent

Unitel 811104

von Peter Sommeregger

 Das vom Komponisten selbst geschriebene Libretto geht auf einen Roman des Griechischen Schriftstellers Nikos Kazantzakis zurück. Fertig gestellt 1959, zeigten sowohl Herbert von Karajan für Wien, als auch Rafael Kubelik für London Interesse an einer Uraufführung. Nachdem sich diese Pläne zerschlagen hatten, arbeitete Martinů das Werk um, in dieser Form wurde die Oper 1961 in Zürich uraufgeführt, diese Fassung liegt auch der in englischer Sprache gesungenen Aufführung der Salzburger Festspiele von 2023 zugrunde. „CD/Blu-ray Rezension: Bohuslav Martinů, The Greek Passion
klassik-begeistert.de, 18. August 2024“
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Weill ich es mir wert bin...

Mit The Kurt Weill Album legt Joana Mallwitz ein starkes, tänzerisches DG-Debüt vor.

Deutsche Grammophon, DG 486 5670

Konzerthausorchester Berlin
Joana Mallwitz, Dirigentin

Katharine Mehring, Anna 1 & 2
Michael Porter und Simon Bode, Tenor
Michael Nagl, Bariton, und Oliver Zwarg, Bassbariton

von Brian Cooper, Bonn

Dies ist ein willkommenes Album, das zu Unrecht vernachlässigtes Repertoire zu Gehör bringt, und zwar mit einem Berliner Toporchester und seiner Chefdirigentin, die gerade in vielerlei Hinsicht, sowohl auf der Bühne als auch in den Medien, für mächtig Furore sorgt.

Joana Mallwitz hat im Januar 2024, also nur ein paar Monate nach Beginn ihrer Amtszeit als Chefdirigentin des Konzerthausorchesters Berlin, ihr Debütalbum bei der Deutschen Grammophon eingespielt. Es heißt The Kurt Weill Album und enthält mit Die sieben Todsünden Weills mutmaßlich bekanntestes Werk (sieht man von der Dreigroschenoper ab), daneben jedoch auch seine Sinfonien Nr. 1 und 2. Letztere wurde von keinem Geringeren als Bruno Walter 1934 in Amsterdam uraufgeführt und dabei auswendig dirigiert. „CD-Besprechung: The Kurt Weill Album
klassik-begeistert.de, 17. August 2024“
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Ein Album mit selten gespieltem Repertoire ist stets eine Bereicherung

CD-Rezension:

Insbesondere, wenn es so gut gespielt wird wie hier

Violinkonzerte von Florence Price (Nr. 1 & 2) und Max Bruch (Nr. 1)

Randall Goosby
Yannick Nézet-Séguin

Philadelphia Orchestra 

 Decca, DG 485 4234

von Brian Cooper, Bonn

Mea culpa. Da schrieb ich noch Ende April, ich wünschte mir eine Aufnahme der beiden Violinkonzerte von Florence Price mit Randall Goosby und Yannick Nézet-Séguin, und siehe da, es gibt sie schon, eingespielt mit dem Philadelphia Orchestra.

Hatte Yannick Nézet-Séguin bereits im Mai 2021 die Sinfonien 1 und 3 von Florence Price in der Verizon Hall aufgenommen, so waren es nun ihre beiden Violinkonzerte, die im Oktober des folgenden Jahres an selbiger Stätte live eingespielt wurden. Solist ist Randall Goosby, der schon auf besagter Frühjahrstournee mit den Rotterdamer Philharmonikern im 2. Violinkonzert begeistert hatte. „CD-Rezension: Randall Goosby, Philadelphia Orchestra, Yannick Nézet-Séguin
klassik-begeistert.de, 9. August 2024“
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