Nach unserem Interview ging Jan Vogler erst mal Bach spielen…

Jan Vogler © Timor Raz

Jan Vogler gibt am 8. März 2025 in der Elbphilharmonie alle sechs Solosuiten für Violoncello von Johann Sebastian Bach. Es wäre aber äußerst ungehörig, den Träger des Verdienstordens 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland auf sein Cello zu reduzieren. Nicht zuletzt ist Jan Vogler Intendant der Dresdner Musikfestspiele. Und hat auch eine klare Meinung zu gesellschaftspolitischen Fragen.

Jörn Schmidt im Gespräch mit Jan Vogler – Teil 3

klassik-begeistert: Sie sind Intendant der Dresdner Musikfestspiele. Ein wichtiges Projekt ist Richard Wagners Ring des Nibelungen, historisch informiert aufgeführt mit Ihrem Dresdner Festspielorchester und dem Concerto Köln. Sind Sie Wagnerianer?

Jan Vogler: Ring-Wagnerianer bin ich, möchte ich antworten. Und Tristan-Wagnerianer. Auch noch Parsifal-Wagnerianer. Um Wagner gar nicht zu mögen, muss man ohnehin eine sehr spezielle ästhetische Prägung haben…Beim Ring trifft eine faszinierende Geschichte auf absolut geniale Musik. Das wiederum kann man nicht von jeder Wagner-Oper sagen. Wenn man so will, habe ich einen sehr eklektischen Geschmack. „Interview: Jan Vogler, Cellist – Teil 3
klassik-begeistert.de, 18. Februar 2025“
weiterlesen

Jan Voglers Bach-Reset 2013 und die Folgen

Jan Vogler 2023 © Marco Grob

Jan Vogler gibt am 8. März 2025 in der Elbphilharmonie alle sechs Solosuiten für Violoncello von Johann Sebastian Bach. Nachdem wir in
Teil 1 über Hollywood gesprochen haben, behandelt Teil 2 die entscheidende Frage: Wird Jan Vogler in Hamburg mit einer neuen Sicht auf Bach überraschen? Beschert das Konzert vielleicht sogar eine Sternstunde? 

Jörn Schmidt im Gespräch mit Jan Vogler – Teil 2

 klassik-begeistert: 2013 haben sie die Cello-Suiten für Sony Classical eingespielt. Sie hatten sich seinerzeit drei Regeln auferlegt, um die Cello-Suiten zu meistern: (1) Es gilt das Manuskript von Bachs Frau Anna Magdalena (2) Durchgängigen Tempo für alle Tanzsätze (3) Kein Vibrato, auch nicht als Verzierung. Werden Sie diese Regeln in der Elbphilharmonie brechen?

Jan Vogler: Die Regeln haben mir als Reset gedient, auf dessen Grundlage ich meine lebenslange Bach-Reise fortgesetzt habe. Insofern sind diese drei Regeln immer noch gültige Bezugspunkte. Aber gerade bei Phrasierung und Agogik hat sich meine Interpretation entwickelt. „Interview: Jan Vogler, Cellist – Teil 2
klassik-begeistert.de, 17. Februar 2025“
weiterlesen

Jan Vogler über Bach-Pairing, Rampensäue und „Der Herr der Ringe“

Jan Vogler 2023 © Marco Grob

Jan Vogler gibt am 8. März 2025 in der Elbphilharmonie alle sechs Solosuiten für Violoncello von Johann Sebastian Bach. Seine Interpretationen dieses komplexen Zyklus sind legendär. Zunächst aber sprechen wir über Hollywood. Geht es da wirklich oberflächlich zu? Taugt sein Cello gar zum Hollywood-Star? 

Jörn Schmidt im Gespräch mit Jan Vogler – Teil 1

klassik-begeistert: Hollywood is the most superficial thing you could possibly be a part of and if I weren’t attractive I wouldn’t be working at all, hat sich die US-amerikanische Schauspielerin Megan Denise Fox mal zitieren lassen.  Stimmt das?

Jan Vogler: Schauspieler sind uns Musikern im Herzen sehr ähnlich. Wir sind für das Publikum da, und wir können nicht ohne unser Publikum. Außerdem streben wir danach, ein Werk so perfekt wie möglich zu vermitteln. Bill Murray bringt das gerne mit einem deutschen Wort auf dem Punkt. Wir sind Rampensäue, pflegt er zu sagen. Und Rampensäue sind alles andere als oberflächlich. „Interview: Jan Vogler, Cellist – Teil 1
klassik-begeistert.de, 16. Februar 2025“
weiterlesen

James Ross: „Man sollte die alte Queens Hall einfach wieder aufbauen“

Foto: Kent Sinfonia with James Ross – Les Musicales de Redon concert France 2022 (c) Francis Poyal

Der Dirigent James Ross studierte Geschichte und Musik in Oxford und arbeitete seitdem mit Orchestern in aller Welt zusammen. Sein äußerst umfangreiches Repertoire von über 1.500 Werken reicht von Barock bis Boulez und umfasst Chor- wie Orchesterwerke und Opern. Im zweiten Teil unseres Interviews sprachen wir über künstlerische Kreativität, Shakespeare und natürlich über die viel diskutierten Pläne für das neue Londoner Konzerthaus.

Johannes Fischer im Gespräch mit James Ross – Teil 2

klassik-begeistert:  Herr Ross, wäre Vaughan Williams’ Musik besser in einer Kirchenakustik als im Konzertsaal aufgehoben? „Interview: Dirigent James Ross – Teil 2
klassik-begeistert.de, 15. Februar 2025“
weiterlesen

James Ross: „Shakespeare hat die musikalische Kreativität der Komponisten gezündet“

James Ross © Ankara CSO Salonu Turkey

Der Dirigent James Ross studierte Geschichte und Musik in Oxford und arbeitete seitdem mit Orchestern in aller Welt zusammen. Sein äußerst umfangreiches Repertoire von über 1.500 Werken reicht von Barock bis Boulez und umfasst Chor- wie Orchesterwerke und Opern. Im ersten Teil unseres Interviews sprechen wir über künstlerische Kreativität, Shakespeare und sein neuestes Album mit neu entdeckter Musik von Ralph Vaughan Williams.

Johannes Karl Fischer im Gespräch mit James Ross – Teil 1

klassik-begeistert: Herr Ross, Sie haben gerade ein neues Album mit bislang weitgehend unbekannter Musik von Ralph Vaughan Williams eingespielt, einige Werke davon wurden noch nie zuvor aufgeführt. Wo liegen dabei die musikalischen Herausforderungen?  „Interview: Dirigent James Ross – Teil 1
klassik-begeistert.de, 14. Februar 2025“
weiterlesen

Zwei Komponisten im Duell beflügeln Leon Gurvitch zu einem Werk

Leon Gurvitch © Patrik Klein

Das Komponistenquartier in Hamburg feiert in diesem Jahr sein 10-jähriges Jubiläum – in einem Festakt am 22. April 2025 kommt es zu einer Uraufführung eines Auftragswerkes des renommierten Hamburger Künstlers und zu einer Symbiose aus barocken und zeitgenössischen musikalischen Elementen

Patrik Klein im Gespräch mit Leon Gurvitch

von Patrik Klein

In der Hamburger Musikszene und weit darüber hinaus hat er sich seit Jahren zu einer bekannten und erfolgreichen Größe entwickelt: Der Komponist, Pianist, Performer und Dirigent Leon Gurvitch. Vor fast 25 Jahren aus seiner Heimat Weißrussland geflohen und in Hamburg ansässig geworden, hat er es im Blut, seine vielseitige Musikalität emotionsgeladen an sein zahlreiches Publikum zu vermitteln. „Interview: kb im Gespräch mit Leon Gurvitch
klassik-begeistert.de, 12. Februar 2025“
weiterlesen

Marie Jacquot: „Ich höre sehr gerne Pop-Musik aus den siebziger und achtziger Jahren"

Marie Jacquot © Christian Jungwirth

Marie Jacquot (*1990 in Paris) hat sich durch zahlreiche erstklassige Debüts bei hochkarätigen Orchestern, ihre konsequente musikalische Arbeit und ihre Entdeckungsfreude im gesamten Repertoire in die vorderste Reihe spannender junger Dirigentinnen und Dirigenten gespielt. Seit der Spielzeit 2023/24 ist die Französin Erste Gastdirigentin der Wiener Symphoniker, mit denen sie in Konzerten im Wiener Konzerthaus, im Wiener Musikverein, bei den Bregenzer Festspielen und auf Tournee zu hören ist. Mit der Spielzeit 2024/25 übernahm sie außerdem die Aufgabe der Chefdirigentin des Royal Danish Theatre Copenhagen. Ab 2026/27 wird sie Chefdirigentin des WDR Sinfonieorchesters.

Jolanta Łada-Zielke im Gespräch mit der Dirigentin Marie Jacquot – Teil 2

klassik-begeistert: Heute gibt es einen weltweiten Trend zur Entdeckung der Komponistinnen, die zu einer Zeit lebten, als dieser Bereich eine männliche Domäne war. Gab es deswegen im Programm Ihres letzten Konzerts in der Elbphilharmonie die Sinfonie e-Moll »Gaelic« von Amy Beach? „Interview: klassik-begeistert im Gespräch mit Marie Jacquot – Teil 2
klassik-begeistert.de, 25. Januar 2025“
weiterlesen

"Ich interpretiere die Werke auf meine eigene Art und Weise, weil ich Marie Jacquot bin, niemand anders"

Marie Jacquot © Werner Kmetitsch

Marie Jacquot (*1990 in Paris) hat sich durch zahlreiche erstklassige Debüts bei hochkarätigen Orchestern, ihre konsequente musikalische Arbeit und ihre Entdeckungsfreude im gesamten Repertoire in die vorderste Reihe spannender junger Dirigentinnen und Dirigenten gespielt. Seit der Spielzeit 2023/24 ist die Französin Erste Gastdirigentin der Wiener Symphoniker, mit denen sie in Konzerten im Wiener Konzerthaus, im Wiener Musikverein, bei den Bregenzer Festspielen und auf Tournee zu hören ist. Mit der Spielzeit 2024/25 übernahm sie außerdem die Aufgabe der Chefdirigentin des Royal Danish Theatre Copenhagen. Ab 2026/27 wird sie Chefdirigentin des WDR Sinfonieorchesters.

Jolanta Łada-Zielke im Gespräch mit der Dirigentin Marie Jacquot – Teil 1

klassik-begeistert: Liebe Frau Jacquot, hilft Ihnen Ihre sportliche Erfahrung beim Dirigieren?

Marie Jacquot: Ja und Nein. Eigentlich muss ich nicht viel darüber nachdenken. Meine sportliche Erfahrung hat in mir die Fähigkeit entwickelt, schnell zu reagieren und auf eine bestimmte Sache fokussiert zu bleiben. Beim Tennis spielt man immer gegen jemanden. Ein Orchester und ein Dirigent konkurrieren nicht miteinander. Ihr gemeinsames Musizieren ist ein gegenseitiges Geben und Nehmen. Bei den Opernaufführungen hat man ebenfalls mit Aktion und Reaktion zu tun. Dazu kommt noch ein mentales Training, weil ich vor allem immer bei mir bleiben muss, auch wenn ich vor einem Orchester stehe. Ich hatte das große Glück, all dies schon in jungen Jahren lernen zu dürfen. „Interview: klassik-begeistert im Gespräch mit Marie Jacquot – Teil 1
klassik-begeistert.de, 23. Januar 2025“
weiterlesen

Tomasz Konieczny: „Die Leute kommen auch direkt vom Strand zu unserem Festival“

Tomasz Konieczny © Kinga Karpati & Daniel Zarewicz

Jolanta Łada-Zielke im Gespräch mit dem Bassbariton Tomasz Konieczny – über das von ihm gegründete und künstlerisch geleitete Baltic Opera Festival in Danzig und Sopot, dessen nächste, dritte Ausgabe vom 10. bis 17. Juli 2025 stattfinden wird.

klassik begeistert: Wie würdest Du die ersten beiden Ausgaben des Baltic Opera Festival zusammenfassen?

Tomasz Konieczny: Das Baltic Opera Festival ist mein „Baby“, das in der schwierigen Zeit der Pandemie geboren wurde, als viele meiner Kollegen Freiberufler über Nacht ihre Einnahmequelle verloren.

Dann erinnerte ich mich an die wunderbare Open-Air-Anlage der Waldoper in Sopot, wo diese Sanktionen milder ausfallen würden als in geschlossenen Theatern und Konzertsälen. Ich habe dieses Projekt in erster Linie gestartet, um arbeitslosen Künstlern zu helfen. Bei der ersten Ausgabe stellte sich heraus, dass ein solches internationale Opernfestival nötig war und die Menschen großes Interesse daran haben. „Interview: kb im Gespräch mit Tomasz Konieczny – Teil III
klassik-begeistert.de, 29. Dezember 2024“
weiterlesen

Tomasz Konieczny: „Es kommt ein Mistkerl aus Wotan heraus“ – Teil II

Tomasz Konieczny/Wotan © Kinga Karpati & Daniel Zarewicz

Jolanta Łada-Zielke im Gespräch mit dem Bassbariton Tomasz Konieczny – diesmal über die Rolle seines Lebens.

klassik begeistert: Ist Wotan eine Art Obergrenze für den Heldenbassbariton, nach der man nichts mehr im Wagner-Repertoire erreichen kann?

Tomasz Konieczny: Sicherlich ist es eine der wichtigsten Rollen, ein Meilenstein in der Karriere, aber ich würde sie nicht so einstufen. Ja, ich betrachte Wotan als meine Lebensrolle. Um ihn singen zu können, muss man etwas andere Bedingungen haben als für den Holländer. Den Holländer kann zum Beispiel jemand mit einem breiteren Umfang nach oben singen, dessen Stimme zwischen dramatisch und lyrisch schwankt. Beim Wotan hingegen kommt man um einige solide Basskomponente nicht herum, die aber gleichzeitig einem Bariton gehören. Dies ist eine Rolle von enormem Genregewicht. „Interview: kb im Gespräch mit Tomasz Konieczny – Teil II
klassik-begeistert.de, 27. Dezember 2024“
weiterlesen