Louis Lohraseb: „Meine ständige Suche nach der Schönheit des Klangs entspringt meiner großen Verehrung für Herbert von Karajan...“

Louis Lohraseb © Louis Erica

Im dritten Teil unseres großen Interviews erklärt Louis Lohraseb, dass Klangschönheit keine Schande ist.

Jörn Schmidt im Gespräch mit Louis Lohraseb – Teil 3


klassik-begeistert: Wie sind Sie zum Dirigieren gekommen?

Louis Lohraseb: In den ersten vierzehn Jahren meines Lebens wollte ich Tenor wie Pavarotti werden. Zu Halloween verkleidete ich mich als meine Lieblingsfiguren und verbrachte die meisten Sommerferientage im Haus meiner Großeltern, wo ich meine Lieblingsopern mitsang. Als jedoch meine Kenntnisse des Symphonie-, Kammer- und Solorepertoires zunahmen, wurde mir klar, dass meine Liebe zur Musik allumfassender war. Diese integrative Sichtweise, gepaart mit der Notwendigkeit, etwas über diese Musik zu sagen, führte schließlich dazu, dass ich dirigierte. Ich hatte das große Glück, 2013 als Conducting Fellow an der Yale School of Music ausgewählt zu werden, und seitdem habe ich meine Entscheidung nie bereut. „Interview: Jörn Schmidt im Gespräch mit Louis Lohraseb – Teil 3
klassik-begeistert.de, 1. Juni 2024“
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Louis Lohraseb zu den sinfonischen Mittelsätzen aus Mahler 5 und Bruckner 6: „Beide sind in F-Dur und beide Sätze wimmeln nur so von Liebe, Sehnsucht und Schmerz. Sie treiben mir Tränen in die Augen, aber auf so unterschiedliche Weise.“

Louis Lohraseb © Louis Erica 

Im zweiten Teil unseres Interviews blickt der Dirigent Louis Lohraseb auf Anton Bruckner. Außerdem: Wie füllt man ein Opernhaus?

Jörn Schmidt im Gespräch mit Louis Lohraseb – Teil 2

klassik-begeistert: Viele Dirigenten kombinieren in Sinfoniekonzerten gerne Mozarts letztes Klavierkonzert mit einer Sinfonie von Anton Bruckner. Besonders eindrücklich geriet das bei Bernard Haitink anlässlich seines Abschieds von den Berlinern Philharmonikern mit Bruckner 7. Warum passt das Klavierkonzert Nr. 27 so gut zu Bruckner?

Louis Lohraseb: Für mich gibt es eine inhärente Nostalgie, die das letzte Klavierkonzert durchdringt, und eine Lyrik, die auf die Romantik verweist. Es war daher eine gute Wahl für das letzte Haitink-Konzert. Mozart blickt liebevoll in die Vergangenheit und verspricht gleichzeitig eine gute Zukunft. „Interview: Jörn Schmidt im Gespräch mit Louis Lohraseb – Teil 2
klassik-begeistert.de, 31. Mai 2024“
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Best Practice ist nicht alles: Louis Lohraseb enthüllt seine Mozart-Formel, letzte Geheimnisse bleiben gewahrt

Louis Lohraseb © Louis Erica 

Nach einem Mozart-Dirigat von Louis Lohraseb an der Staatsoper Hamburg war ich tief bewegt, wie sonst  nur bei  Richard Wagner. Fernerhin passiert das gerne mal bei Richard Strauss, wenn Salome, Elektra und FROSCH (Frau ohne Schatten) gegeben werden. Aber bei Mozart? Eine erste Überlegung diesbezüglich habe ich hier auf https://klassik-begeistert.de/auf-den-punkt-9-w-a-mozart-le-nozze-di-figaro-staatsoper-hamburg-17-mai-2024-klassik-begeistert-de-17-mai-2024/ hinterlegt, nun hat Louis Lohraseb persönlich meiner Ursachenforschung auf die Sprünge geholfen. Bitte lesen Sie nachstehend das Interview in vier Teilen.


Jörn Schmidt im Gespräch mit Louis Lohraseb – Teil 1

klassik-begeistert: Ein Abend mit Mozart ist immer großartig, aber eine Wiederaufnahme von Mozarts Le nozze di Figaro gerät selten spektakulär. Bereits nach dem 1. Akt unter Ihrer Leitung fand ich mich indessen in einer anderen Welt: Es war, als ob Mozart vom Himmel herab gelächelt hätte. Bleibt Ihnen beim Dirigieren Zeit, Mozart zu genießen, so wie es Ihr Publikum tut? „Interview: Jörn Schmidt im Gespräch mit Louis Lohraseb – Teil 1
klassik-begeistert.de, 30. Mai 2024“
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Interview mit Aco Biščević: John Dowland trifft auf Carl Heinrich Graun und Franz Schubert

Aco Biščević als Titus in der konzertanten Aufführung von Christoph Willibald Glucks „La clemenza di Tito“ bei den Gluck-Festspielen in Bayreuth am 9. Mai 2024 © Beth Chalmers

Nach dem Studium am Salzburger Mozarteum, wo er Gesang und Cembalo erlernte, debütierte Aco Biščević an der Mailänder Scala. Er trat bereits in den Opernhäusern in Berlin, Innsbruck, Ljubljana und München sowie auf verschiedenen Festivals auf wie den Salzburger Festspielen, Valle d’Itria Martina Franca, Trame Sonore Mantova, Styriarte in Graz und in Bad Ems. Bišćević ist als Opernsänger ebenso wie als Liedinterpret gefragt, der sich selbst am Klavier begleitet, sowie als Evangelist in den Bach-Passionen. Als Konzertsänger arbeitete er bereits mit Dirigenten wie Theodor Guschelbauer, Jordi Savall, Reinhard Goebel, Vittorio Ghielmi, Ingo Metzmacher, Federico Maria Sardelli, Nikolaus Harnoncourt und Michael Hofstetter zusammen.

Bei den diesjährigen Gluck-Festspielen in Bayreuth sang er die Titelrolle in Christoph Willibald Glucks „La clemenza di Tito“ und trat im Nachtkonzert „Time stands still“ in der Schlosskirche gemeinsam mit Hannah-Theres Weigl auf.

Jolanta Łada-Zielke führte ein Gesprächt mit dem Haute-Contre Aco Biščević

klassik-begeistert: Auf dem Programm des Konzerts „Time stands still“ standen Werke von Gluck, Dowland, Purcell und Monteverdi. Sie haben auch ein bosnisches Lied, „Žute dunje“, gesungen. Wovon handelt es? „Jolanta Łada-Zielke im Gespräch mit dem Haute-Contre Aco Biščević
klassik-begeistert.de, 22. Mai 2024“
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„Dritter Mai, holder Mai“: Richard Wagner komponierte auch Polonaisen

Jolanta Łada-Zielke und Dr. Frank Piontek in Bayreuth, Foto: privat

Die Polonaise, ein traditioneller polnischer Tanz, steht seit dem
5. Dezember 2023 auf der Repräsentativen Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit der UNESCO.

Ich habe mit der Vertreterin der Verwahrer dieses Eintrags und Direktorin des Hofballetts Cracovia Danza, Romana Agnel über die Inspiration der Polonaise in den Werken deutscher Komponisten bereits gesprochen (Interview von Jolanta Łada-Zielke mit der Direktorin Romana Agnel klassik-begeistert.de, 6. März 2024).

Richard Wagner soll man in diesem Fall ein eigenes Kapitel widmen.
Dazu habe ich Dr. Frank Piontek eingeladen, mit dem ich schon einige Wagner-Gespräche, auch auf KB, geführt habe.

Jolanta Łada-Zielke im Gespräch mit Dr. Frank Piontek

klassik-begeistert: Wagner verwendete in seiner Polonia-Ouvertüre (1836) ein Motiv aus dem polnischen patriotischen Polonaise-Lied über den 3. Mai 1791, als die polnische Regierung die erste demokratische Verfassung in Europa (nach der Verfassung der Vereinigten Staaten) verabschiedete. Hat er schon davor Polonaisen komponiert? „Interview: Jolanta Łada-Zielke im Gespräch mit Dr. Frank Piontek
klassik-begeistert.de, 11. Mai 2024“
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Ádám Fischer: "Während der Pandemiezeit habe ich gemerkt, wie einmalig es ist Dirigent zu sein"

Foto: Brescia e Amisano (c) Teatro alla Scala

Seit einem halben Jahrhundert gehört der ungarische Dirigent Ádám Fischer zur Weltspitze seines Fachs. Mit seinen gefeierten Opern- wie Konzertdirigaten war er bereits an allen wichtigen Häusern der Welt zu Gast, darunter bei den Bayreuther Festspielen, an der Mailänder Scala und an der Wiener Staatsoper, wo er seit 2017 Ehrenmitglied ist. Im zweiten Teil unseres Interviews spricht er über die Wiener Art zu musizieren und seinen Blick vom Dirigentenpult auf die Klassikwelt. Auch für die Zukunft des Opernbetriebs findet er klare Worte.

Johannes Karl Fischer im Interview mit Ádám Fischer – Teil 2

klassik-begeistert: Herr Fischer, Sie arbeiten mit sehr vielen Orchestern zusammen, wenn ich mir Ihren Spielplan so angucke. Was ist das Besondere an der Zusammenarbeit mit dem Hamburger Staatsorchester oder generell mit einem speziellen Orchester?

Ádám Fischer: Jedes Orchester ist schon ein bisschen anders. Aber zu neunzig oder zu fünfundachtzig Prozent reagieren Musiker eigentlich überall gleich. Es kommt darauf an, dass ich dann eben den individuellen Unterschied spüre. Wenn in einem Orchester – ganz exemplarisch gesagt — der Flötist eine größere Persönlichkeit ist als der Klarinettist oder anderswo halt umgekehrt, dann ist es meine Aufgabe, denen ein bisschen die richtige Aufgabe zu geben. Es gibt auch hier im Orchester immer sehr interessante musikalische Ideen. Ich versuche immer, dort, wo es notwendig ist, vorzuschreiben und dort, wo es möglich ist, frei musizieren lassen. Das ist leichter gesagt als getan, aber das ist meine Aufgabe. „Johannes Karl Fischer im Interview mit Ádám Fischer – Teil 2
klassik-begeistert.de, 27. April 2024“
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Ádám Fischer: "Für Mozart bin ich zu jeder Schandtat bereit!"

Foto: Nikolaj Lund /adamfischer.at

Seit einem halben Jahrhundert gehört der ungarische Dirigent Ádám Fischer zur Weltspitze seines Fachs. Mit seinen gefeierten Opern- wie Konzertdirigaten war er bereits an allen wichtigen Häusern der Welt zu Gast, darunter bei den Bayreuther Festspielen, an der Mailänder Scala und an der Wiener Staatsoper, wo er seit 2017 Ehrenmitglied ist.

Im ersten Teil unseres Interviews spricht er über Mozart-Raritäten und die Kunst, im Operngraben die richtige Lautstärke zu finden. Auch für das Philharmonische Staatsorchester findet er viele lobende Worte.

Johannes Karl Fischer im Interview mit Ádám Fischer – Teil 1

klassik-begeistert: Lieber Herr Fischer, Sie dirigieren hier in Hamburg am Sonntag, 28. April 2024, die Premiere von Wolfgang Amadeus Mozarts Oper La clemenza di Tito. Wie läuft die Probenarbeit und worauf können wir uns besonders freuen?

Staatsoper Hamburg © Westermann

Ádám Fischer: Bei jeder Neuproduktion ist die Probenarbeit aufregend, sie ist immer voller Hoffnung,  kleinen Enttäuschungen und am Ende doch viel Freude, das gehört alles einfach dazu. Und nach der Premiere ist man dann erlöst. Ich glaube, dass wir eine sehr gute und sehr fertige Produktion anbieten können. Titus an sich ist eine schöne wie große Herausforderung für uns alle, aber ich hoffe, dass wir da das maximale erreichen können. „Interview: Johannes Karl Fischer im Interview mit Ádám Fischer – Teil 1
klassik-begeistert.de, 25. April 2024“
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„Und dann bricht plötzlich das Leben herein“ – Interview mit Angela Denoke

Angela Denoke © Christian Boldt

Angela Denoke, geboren in Stade, war nach ihrem Studium in Hamburg Ensemblemitglied am Theater Ulm und der Staatsoper Stuttgart. An der Wiener Staatsoper, der Bayerischen Staatsoper, der Opéra national de Paris, der Staatsoper Berlin, bei den Salzburger Festspielen und an der Metropolitan Opera New York verkörperte sie seitdem zahlreiche Hauptrollen und tritt mit Lied-, Jazz- und Chanson-Programmen auf. Die „Opernwelt“ wählte sie 1999 zur Sängerin des Jahres, für ihre Darstellung der Salome erhielt sie erhielt 2007 den renommierten Theaterpreis Der Faust. Die Wiener Staatsoper ernannte die Sopranistin 2009 zur Kammersängerin. Nun inszeniert sie Puccinis „La Bohème“ am Lübecker Theater.

Das Interview führten Dr. Regina Ströbl und Dr. Andreas Ströbl.

klassik-begeistert: Frau Denoke, von Stade über wenige Stationen an die größten Häuser der Welt, Preise und Auszeichnungen erhalten – wie wichtig ist es, bei so einer Karriere norddeutsch zu sein, Stichwort kühler und klarer Kopf?

Angela Denoke: Also, für mich persönlich ist es sehr wichtig eine gewisse Distanz zu mir und auch zu dem, was ich tue, zu haben. Es hat mir immer geholfen. Insofern bin ich eine ganz überzeugte Norddeutsche.

klassik-begeistert: Salome, Kundry, Marie, Lady Macbeth von Mzensk, Lisa sind einige wenige Ihrer Kernpartien, alles Frauen in emotionalen oder situativen Grenzbereichen. Reizen Sie diese Rollen als große Sängerdarstellerin besonders? „Interview mit Angela Denoke
klassik-begeistert.de, 17. April 2024“
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Interview: „Moniuszkos berühmteste Oper hat ein großes Potenzial“

Dr. Rüdiger Ritter © Sebastian Loskant

 „Das Gespensterschloss“ (Straszny Dwór) – die populärste Oper des polnischen Komponisten Stanisław Moniuszko – wird in einer konzertanten Aufführung in der Berliner Philharmonie am Montag, den 22. April 2024, zu sehen sein.

Auf der dortigen Bühne treten Solisten, Chor und Orchester der Posener Oper unter der Leitung von Maestro Marco Guidarini auf. Dies ist bereits die dritte derartige Präsentation einer Oper Moniuszkos in Berlin. Die vorherigen Darbietungen von „Halka“ (2019) und „Paria“ (2023) hatten einen großen Erfolg.

Moniuszko verbrachte drei Jahre an der Singakademie zu Berlin (1837-1840), wo er seine kompositorische Meisterschaft entwickelte. Was brachte dieses Studium dem Gründer der Polnischen Nationaloper und welchen Einfluss hatte die Musik von Richard Wagner – dem Schöpfer der Deutschen Nationaloper – auf sein Schaffen?

Jolanta Łada-Zielke im Interview mit Dr. Rüdiger Ritter, Historiker und Musikwissenschaftler, Autor der ersten deutschsprachigen Biographie über Stanisław Moniuszko. „Interview Dr. Rüdiger Ritter, Historiker und Musikwissenschaftler, Autor der ersten deutschsprachigen Biographie über Stanisław Moniuszko
klassik-begeistert.de, 6. April 2024“
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Gabriela Scherer: „In Bayreuth zu singen ist die Erfüllung eines Traums“

Gabriela Scherer; Foto Harald Hoffmann

Klassik-begeistert im Interview mit der Sopranistin Gabriela Scherer

von Patrik Klein

Klassik-begeistert: Liebe Frau Scherer, wir kennen uns seit einigen Jahren über die sozialen Medien und ich konnte bereits Einiges über Ihre vielseitigen Projekte, Rollen und Auftritte dort kennenlernen. Zum ersten Mal hörte ich Sie live im vergangenen Dezember zusammen mit meiner Frau  als Senta an der Staatsoper Hamburg, wo Sie uns mit Ihrem lyrischen und an den richtigen Stellen dramatischen Sopran in Ihren Bann gezogen hatten. Das war für mich eine sehr berührende Senta, die trotz der Leichtigkeit in der schwierigen Akustik des Hauses intensiv trug. Wie erging Ihnen das in Hamburg in der, sagen wir mal, sehr speziellen Inszenierung mit den vielen senkrecht aufgespannten Seilen? „Interview mit der Sopranistin Gabriela Scherer
klassik-begeistert.de, 6. April 2024“
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