DIE DIENSTAG-PRESSE – 26. AUGUST 2025

DIE DIENSTAG-PRESSE – 26. AUGUST 2025

Yannick Nézet-Séguin © Pete Checchia

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE DIENSTAG
-PRESSE – 26. AUGUST 2025

Salzburg
Balsam auf der Seele: Bei Yannick Nézet-Séguin funktioniert Wagner (teilweise) auch ohne Regie
„I glaub’, die haben an guten Tag heute“, ist die Untertreibung des Jahres. Parkett Rechts, Reihe 9, Großes Festspielhaus in Salzburg, eine Dame hinter mir. Unter dem Dirigat von Yannick Nézet-Séguin blühen die Wiener Philharmoniker regelrecht auf. Richard Wagners „Lohengrin“-Vorspiel, das „Siegfried-Idyll“ – feinfühlig und hinreißend die Phrasierungen; rund und weich der Ton wie selten zuvor. Perfekter Auftakt, um den Vormittag mit der „Walküre“ abzurunden: 1. Aufzug, konzertant, „without Regie“ also, betont der frankokanadische Dirigent, „only with music – and that’s the best“. Fast zumindest…
Von Jürgen Pathy
Klassik-begeistert.de

Monumental, prächtig und erhaben: Riccardo Muti glänzt mit Schubert und Bruckner in Salzburg
Für eine solche grandiose Wiedergabe hat sich die weite Reise gelohnt. Ich muss gestehen, dass ich ganz allein für dieses Konzert mit Muti nach Salzburg gekommen bin.  Umso mehr freut es mich natürlich, dass der Maestro das zu schätzen weiß, der mich heute – Sie lesen richtig! – persönlich angerufen hat, um mir mitzuteilen wie ausgezeichnet und treffend er meine Rezension findet. Ich muss zugeben, das war einer der schönsten Momente in meinem langen Journalistenleben. Ich habe zwar schon einiges an positiver Resonanz immer mal wieder erhalten, aber dass mich ein so berühmter Künstler persönlich aus diesem Grund anruft, ist ein Novum. Schuberts Vierte mit dem Beinamen „Tragische“ habe ich oft gehört, aber keine dieser Wiedergaben war so einzigartig wie diese Salzburger Aufführungen unter Muti, geprägt von edlem Klang und idealen, gemäßigten Tempi. Und auch einen solchen Bruckner hört man nicht alle Tage, schon gar nicht die f moll Messe.leben.
Von Kisten Liese
Klassik-begeistert.de

Salzburg
Glamour in Salzburg: amfAR-Gala sammelte Hunderttausende Euro für die Aidsforschung
Am Sonntag wurde vor der Alten Residenz der rote Teppich ausgerollt. Das Programm sollte die betuchten Gäste unterhalten und zum Spenden animieren.
SalzburgerNachrichten.at

Salzburg/Festspiele
Von Ravel bis Varèse: Atmosphärische Klanglandschaften bei den Salzburger Festspielen
Finalkonzert der Reihe „À Pierre“ bei den Salzburger Festspielen mit Werken von Ravel, Boulez und Varèse, ausgeführt vom fantastischen Ensemble Klangforum Orchestra unter der Leitung von Sylvain Cambreling.
DiePresse.com

Salzburg
Das Kulturamt: Braucht man überhaupt noch Regisseure in der Oper?
Bei den Salzburger Festspielen waren zwei semikonzertante Aufführungen große Erfolge. Was sagt uns das?
Kurier.at

Musikfest Bremen
J. F. Lampes barocke Gags und Slapstick-Witzeleien sorgen für allerbeste Publikumsbelustigung
Musikfest Bremen: „The Dragon of Wantley“  („Burlesque Opera“ von  John Frederick Lampe in 2 Akten, halbszenische Aufführung). Boston Early Music Festival: Vocal Ensemble, Chamber Ensemble und Dance Company. Die Ouvertüre, im schwungvollen Gute-Laune-Metrum angestimmt, könnte glatt aus einer veritablen Händel-Oper stammen. Ist auch nicht allzu weit gefehlt: John Frederick Lampe, der mutmaßlich in Braunschweig gebürtige, später in London tätige Schöpfer von „The Dragon of Wantley“, hat sich reichlich kompositorischer Techniken seines berühmten Zeitgenossen und Musikerkollegen bedient.
Von Dr. Gerd Klingeberg
Klassik-begeistert.de

Mörbisch/Bgld
Fulminantes „Feuerwerk der Blasmusik“ auf der Seebühne Mörbisch 

LRin Winkler: Burgenländischer Blasmusikverband feierte 60-Jahr-Jubiläum mit 800 Musikerinnen und Musikern . Mit einem fulminanten „Feuerwerk der Blasmusik“ und mehr als 800 Musikerinnen und Musikern feierte der Burgenländische Blasmusikverband am Samstag auf der Seebühne Mörbisch sein 60-jähriges Bestehen. Gemeinsam mit dem Burgenländischen Musikschulwerk, der Joseph-Haydn-Privathochschule und dem Österreichischen Blasmusikverband, aber auch mit der Militärmusik Burgenland wurde die Seebühne vor rund 4.000 begeisterten Zuschauerinnen und Zuschauern zum Klingen gebracht.
burgenland.at

Salzburg
Liederabend in Salzburg: Asmik Grigorians grandiose Festspiel-Show
Zum Superstar der Opernwelt wurde sie genau hier: bei den Salzburger Festspielen 2018 als sensationelle Salome. Seither wird die litauische Sopranistin Asmik Grigorian auf den großen Bühnen zwischen Wien, Bayreuth und Paris bejubelt, kehrt aber auch regelmäßig an die Salzach zurück. Nun inszenierte sie sich selbst und überraschte unter dem Titel „A Diva is born“ mit einer sehr persönlichen Show zwischen Puccini und Pop.
BR-Klassik.de

Asmik Grigorian: Die Einzige, die Carmen und Lady Gaga singen kann (Bezahlartikel)
„A Diva is Born“: Die Sopranistin wurde im Großen Salzburger Festspielhaus für einen intelligenten Liederabend gefeiert.
Kurier.at

Asmik Grigorians Spagat zwischen Bizet und Lady Gaga (Bezahlartikel)
DiePresse.com

Weder Kabarett noch Fleisch
Gezank in der Gesangsstunde. Pianist drangsaliert Sängerin. Im immer knapperen Outfit versucht sie, vergeblich, zu gefallen. Er bleibt eine Art diabolischer Mozart am Klavier. Asmik Grigorian und Hyung-ki Joo gaben mit östlichen Volksliedern und Nummern von Bizet oder Puccini, von Lady Gaga oder Sting einen auch sonst schrägen Liederabend.                                                          DrehpunktKultur.at

Asmik Grigorian singt bei den Salzburger Festspielen Lady Gaga:
Höllenfahrt eines Festspielstars Asmik Grigorian macht mit bei einem Murks: „A Diva is Born“ im Großen Festspielhaus.
SalzburgerNachrichten.de

Salzburger Festspiele: Asmik Grigorian zwischen Arie und Ironie
oe24.at

Salzburger Festspiele: Wagner-Impressionen zum Brunch (Bezahlartikel)
Jubel für Wiener Philharmoniker unter Yannick Nézet-Séguin.
Kurier.at

Das Royal Concertgebouw Orchestra sorgt für Farben- und Klangrausch
Im Großen Festspielhaus überwältigte das Orchestra unter der Leitung von Klaus Mäkelä mit einem Klangfresko
DerStandard.at

Brillantes Stückwerk
Sie sind regelmäßig zu Gast in der Felsenreitschule. Und sie wirken von Jahr zu Jahr jünger, die Musikerinnen und Musiker des Gustav Mahler Jugendorchesters. Musikalität, Spielfreude und Virtuosiät begeistern bei jeder Begegnung.
DrehpunktKultur.at

Spätromantische Klänge werden Landschaft: One morning turns into an eternity in Salzburg
bachtrack.com/de

Grandiose Hoffnungslosigkeit
Düstere Atmosphäre, stilisierte Bäume, Säulen, ein paar Steine, dramatische Lichtregie, zwei Sängerinnen auf der fast leeren Bühne der Felsenreitschule. «One morning turns into an Eternity» ist Kontrastprogramm und gleichzeitig Höhepunkt der Salzburger Festspiele.
journal21.ch

Glamour im Bild
Die Gäste der amfAR Gala in Salzburg
Die heimische und internationale Prominenz traf sich bei der ersten amfAR-Gala Österreichs in der Salzburger Residenz. Ein rascher Blick über den Red Carpet.
DiePresse.com

Linz
Panik oder KI? Medienfestival schaut Zukunft
Die Ars Electronica in Linz lässt die digitale Welt von 3. bis 7. September erleben und erforschen
krone.at

St. Margarethen
80.000 sahen den „Fliegenden Holländer“
burgenland.orf.at

Weimar
Guter Start für Kunstfest Weimar – Wallraff-Oper am Dienstag
Viel Publikum bei Schauspiel- und Zirkusproduktionen zu Beginn des Festivals stimmen den künstlerischen Leiter optimistisch. Eine prominente Absage gab es aber bereits. Nach den ersten Festival-Tagen hat sich der künstlerische Leiter des Kunstfests Weimars zufrieden mit der bisherigen Resonanz gezeigt. «Die Theater sind sehr voll, gerade die Schauspielproduktionen zu Beginn waren sehr gut besucht», sagte Rolf C. Hemke auf Anfrage.
NeueMusikzeitung.de

Wenn Faust die Kettensäge schwingt
Dramatisierte russische Reportagen, afrikanisches Maskentheater und Protesttanz: Das Kunstfest Weimar verbindet das Gedenken an NS-Verbrechen mit neuen Albträumen – wobei nicht alle Aufführungen überzeugen.
FrankfurterAllgemeine.net

Magdeburg
Magdeburg: Generalintendant Julien Chavaz verlängert
nachtkritik.de

Gstaad Festival
Schostakowitsch durch die Brille Chopins: Yulianna Avdeeva am Gstaad Festival
bachtrack.com/de

München
Internationaler Contest für klassische Musik – Ein Influencer soll dem ARD-Musikwettbewerb mehr Aufmerksamkeit verschaffen (Bezahlartikel) Auf die Halbierung der Mittel reagiert der renommierte ARD-Musikwettbewerb mit neuen Ideen: Die mediale Präsenz des Contests soll gestärkt werden. Und das letzte Preisträgerkonzert wird von einem Weltstar dirigiert.
SueddeutscheZeitung.de

Kommentar
Augen zu und weiter so!
Wie die Klassik-Szene ihre politischen und moralischen Leitplanken abbaut: Das Bolschoi kündigt einen Auftritt von Aida Garifullina an, und Auftritte von Teodor Currentzis lösen kaum noch Proteste aus.
backstageclassical.com

Links zu englischsprachigen Artikeln

Pesaro
Rossini Opera Festival 2025 Review: Soirées musicales / La cambiale di matrimonio
Performance of Meticulous Philological Work Illuminates ROF’s role as a True Laboratory of Research and Rediscovery of Rossini’s Legacy
operawire.com

London
Anna Netrebko is the greatest opera singer in the world – with a Putin problem (Subscription required)
The soprano is singing at the Royal Opera House next month, but past associations with Russia’s president are fuelling outcry
telegraph.co.uk

Royal Concertgebouw/Mäkelä review – Proms showcase legendary orchestra and its star signing
TheGuardian.com

Review: BBC PROMS: ANDRAS SCHIFF PLAYS BACH, Royal Albert Hall
Master pianist Sir Andras Schiff plays Bach’s The Art of Fugue in a special one-off performance
broadwayworld.com

Review: BBC PROMS: MÄKELÄ CONDUCTS MAHLER’S FIFTH, Royal Albert Hall
broadwayworld.com

Klaus Mäkelä leads Royal Concertgebouw in best orchestral playing of the BBC Proms so far (Subscription required)
The Finnish conductor elicited cultured warmth from the Amsterdam ensemble in programmes of Mahler, Mozart and more
ft.com

Proms 2025: Fabio Luisi and his Danish Forces Serve Up a Bright and Breezy Beethoven 9
operatoday.com

Lenox
A galactic adventure at Tanglewood: Kazuki Yamada and The Planets
bachtrack.com/de

Seoul
Kim Seok-jun Wins Korean National Opera’s 2025 National Opera Vocal Competition
operawire.com

Recordings
Joyce DiDonato and Michael Spyres Bring Vocal Glamor and Dramatic Insight to John Nelson’s Long-Awaited Recording of Berlioz’s Les Troyens
operatoday.com

Opera Album Review: Aleksandra Kurzak Channels a Great Singer of the Past World-renowned soprano
Aleksandra Kurzak’s homage to the great French soprano Cornélie Falcon is largely one to cherish.
artsfuse.org

Musical

Linz
Musicalstar Daniela Dett über ihren Abschied: „Wie ein Astronaut im Weltall“
Die Musikerin im OÖN-Interview über das Linzer Landestheater, neue Projekte und ihre Sing-Krise. Am 12. September tritt sie beim Tag der offenen Tür der OÖN auf
OberösterreichischeNachrichten.at

Buch/Literatur

Endlich Neues von Max Goldt: Man freut sich „wie am Spieß“
Neue Texte des Chronisten. Melancholisch und schlecht gelaunt.
Kurier.at

Wirtschaft

Österreich
Wohneigentum bleibt kaum leistbar – trotz steigender Einkommen
Wohneigentum ist in Österreich trotz höherer Einkommen und zuletzt gesunkener Immobilienpreise weiter nur schwer leistbar. Zwar sanken laut einer Studie der Bank Austria seit 2022 die Preise für ein Eigenheim um 3,5 Prozent, während die verfügbaren Haushaltseinkommen im selben Zeitraum um 23,5 Prozent stiegen. Allerdings koste der Wohnraum aktuell immer noch um rund 30 Prozent mehr als 2008. Die nach wie vor hohen Immobilienpreise heizen demnach auch den Mietmarkt an.
news.at

Philosophie

  1. Todestag: Wie Friedrich Nietzsche in Weimar zur Philosophie-Ikone wurde
    mdr.de

INFOS DES TAGES (DIENSTAG, 26. AUGUST 2025)

INFOS DES TAGES (DIENSTAG, 26. AUGUST 2025)

Quelle: onlinemerker.com

Bilanz: „Der fliegende Holländer“ hat in der Oper im Steinbruch erfolgreich die Segel gesetzt

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Foto: Arenaria/Esterhazy

Mit rund 80.000 Besucherinnen und Besuchern blickt die Oper im Steinbruch auf eine außergewöhnlich erfolgreiche Saison zurück. Richard Wagners „Der fliegende Holländer“ begeisterte Publikum und Presse gleichermaßen und setzte neue künstlerische Maßstäbe in St. Margarethen. Die monumentale Inszenierung und die internationale Besetzung machten die Wagner-Premiere zu einem kulturellen Höhepunkt des Sommers.

2026 folgt mit Puccinis „Tosca“ ein weiteres Meisterwerk der Opernliteratur – dramatisch, leidenschaftlich und wie geschaffen für die imposante Naturkulisse des Steinbruchs. Der vielbeachtete Erfolg von Wagners „Der fliegende Holländer“ hat spürbare Wirkung gezeigt: Der Vorverkauf für „Tosca“ liegt bereits rund 30% über dem Vorjahresniveau.

Internationales Echo für „Der fliegende Holländer“ fällt begeistert aus

Mit Richard Wagners „Der fliegende Holländer“ erlebte die Oper im Steinbruch 2025 ein beeindruckendes Debüt.

Die internationale und nationale Fachpresse unterstrich den außergewöhnlichen Rang dieser Produktion.

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23.08.2025:   Semmering Hotel Panhans „EIN STREIFZUG DURCH WIEN“ Sebastian HOLECEK

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Sebastian Holecek bei seinem Liederabend. Foto: Michael Tanzler

Wann und ob das ehrwürdige Hotel Panhans je wieder im Glanz der vergangenen Jahre erstrahlen wird können steht in den Sternen – leider!  Es geht da einfach nichts weiter, seit Jahren.

Es grenzt fast an ein Wunder was Intendant Florian Krumpöck und seine „rechte Hand“ Nina Sengstschmid da zu Wege gebracht haben, zumindest in der Sommerzeit ein herrliches Programm à la „Sommerfrische in der guten alten Zeit“ anbieten im Rahmen des „Kultursommer Semmering“ , wo nicht nur der Festsaal im Prunkgebäude bespielt wird, sondern auch der davor errichtete Holz-Pavillion, wo zur selben Zeit dieses Wiener Lieder Nachmittags der Intendant mit Klaus Maria Brandauer „Eine Pilgerfahrt“ zu Beethoven“ unternahm. Kein Wunder, dass man vom und zum Auto gleich einen – gesunden – Spaziergang von eineinhalb Kilometern zu absolvieren hatte, wenn man, wie ich, im letzten Moment kommt…

Nun, es war ein erstklassiger, hochkarätiger Nachmittag, den Sebastian Holecek hier ablieferte! Begleitet wurde er am Klavier vom souveränen, kräftig in die Tasten greifenden, auch als Dirigent erprobten  Jimmy Chang, der mit Walzerklängen – einmal „Wiener Blut“, einmal eine nur so dahin perlende Walzerfolge aus dem „Rosenkavalier“ –  dem Solisten  zu kurzen Pausen verhalf, die aber sehr organisch und passend in den Ablauf eingebunden waren. Der war vom Künstler ausgezeichnet „choreografiert“ worden – ja, das darf man auch sagen, da Holecek mit vollem Einsatz auch Tanzschritte wagte,  fast möchte man sagen „halbszenisch“ agierte und schon so das Publikum in seinen Bann zog. Das rundete denperfekten Gesamteindruck des Konzertes ab – wobei allein schon sein mächtiger Bariton und die Kunst diesen in vielen Schattierungen einzusetzen genügt hätte um die – verdienten – Beifallsstürme zu erringen! Er spannte den Bogen vom „wienerischten aller Opernpartien“, dem  Papageno  Emanuel Schikaneders, bis zur heimlichen Wiener Hymne „Wien, Wien nur du allein“,  es kamen bekanntere und unbekannte Lieder aus dem unermeßlichen Schatz dieses Genres, unter anderem aus den Kremser Alben. Holecek hatte auch die Zwischentexte humorvoll ausgewählt, u.a. von Anton Krutisch und großartig interpretiert. Um endlich zur Stimme zu kommen: die strömt wie von selber, ohne Druck, geht mächtig auf, auch in der Höhe, ist vieler Nuancen fähig, ist technisch perfekt geführt und klingt frisch, unglaublich frisch sogar – nach doch einigen Jahren der Karriere! Er scheint am stimmlichen Höhepunkt zu sein, geniesst die interpretatorischen Möglichkeiten geradezu – es war exzellent. Rührend menschlich, daß er bei „Wann i amoi stirb“ tatsächlich danach einige Tränen aus seinem Gesicht wischen musste… „Honzo“ – sein Vater – Heinz Holecek , der unvergesene und unvergleichliche Meister dieses Genres hätte wohl seine Freude am „Buam“ gehabt, der tatsächlich seine Nachfolge angetreten hat – allerdings mit noch mehr Stimme, die man so rasch als möglich wieder in den großen Partien à la Jochanaan hören möchte!

Großer Jubel, als Zugabe kamen „die Engerln zu Besuch nach Wean“ – ein Teil davon war an diesem Nachmittag wohl auch am Semmering „gelandet“…

Michael Tanzler

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Queen Sonja Singing Competition 2025 – Oslo/Norway

finaler

Zum Video des Finales

THE PRIZE WINNERS HAS BEEN ANNOUNCED!

Kathleen O’Mara, (soprano, USA) won 1st Prize (EUR 50.000) after the grand finale of the Queen Sonja Singing Competition 2025 in Oslo, Norway
2nd Prize (EUR 10.000) was awarded to: Meridian Prall (mezzo-soprano, USA)
3rd Prize (EUR 5.000) was awarded to: Paweł Horodyski (bass, Poland)

Three finalist Prizes (EUR 1.500 each) were awarded to:

Vladyslav Buialskyi (baritone, Ukraine)
Hannah Edmunds (soprano, Norway)
Justyna Khil (soprano, Poland)

The Ingrid Bjoner scholarship (NOK 100.000) was awarded to Hannah Edmunds (soprano, Norway)

„We are proud to have presented an international top-level team of singers in the final concert. This year’s competition has already played an important role in strengthening their future careers, with engagements at leading international opera houses and orchestras,” said the competition’s Executive Director, Lars Hallvard Flaeten.

The finalists were accompanied by the Oslo Philharmonic, conducted by Nicholas Carter. Jasmin White (USA, 1st Prize 2023) was the presenter during the concert. Her Majesty Queen Sonja of Norway was present at the final concert in Oslo Concert Hall, presenting the prizes.

The Competition Jury:

Randi Stene – Jury Leader, Artistic Director of Opera, The Norwegian National Opera & Ballet Oslo
Tatjana Kandel – Head of Artistic Planning, Danish National Symphony Orchestra, Copenhagen
Michael Heaston – Deputy General Manager, the Metropolitan Opera, New York
Christina Scheppelmann – CEO and Artistic Director, La Monnaie/De Munt, Brussels
Alex Taylor – Head of Artistic Planning, the Oslo Philharmonic, Oslo
Carolin Wielpütz – Director of Artistic Planning, MusikTheater an der Wien
Jean Denes – Director of Opera, Theater Basel

About this year’s competition:

500 singers from 57 nations applied to participate.
40 singers were selected for the preliminary rounds.
12 singers from 7 nations advanced to the semi-finals at The Norwegian National Opera & Ballet on August 17.
Three Norwegian Singers among the semi-finalists: Hedvig Haugerud (b. 1994), Eirin Rognerud (b. 1999) and Hannah Edmunds (b. 1999)
6 finalists advanced to the final concert with the Oslo Philharmonic in Oslo Concert Hall on August 22.

Facts about the competition:

Showcases operasingers at international top level
Builds careers for both Norwegian and international singers
Collaborates with leading operahouses worldwide
International jury with opera and casting directors
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WIEN: Das Theatermuseum im Palais Lobkowitz, das mit seiner international einzigartigen Sammlung das kulturelle Gedächtnis der österreichischen und internationalen Theaterkunst bewahrt, startet mit der neuen Gesprächsreihe UNGESCHMINKT in den Herbst.

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Sucht das Theater in der unmittelbaren Begegnung den Zauber des Augenblicks, schafft das Theatermuseum in Wien Raum und Zeit für dessen Reflexion.

Stimmen des Theaters – live im Eroica-Saal

Ab 14. September haben namhafte Kulturschaffende der deutschsprachigen Theaterlandschaft einmal pro Monat das Wort im festlichen Eroica-Saal. Mit dabei sind neben weiteren spannenden Gästen Schauspieler, Regisseur, Komponist und Musiker Nils Strunk mit Autor und Regisseur Lukas Schenk (14.9.), Regisseurin Andrea Breth (12.10.), Schauspielerin Stefanie Reinsperger (9.11.) sowie Burgtheaterdirektor Stefan Bachmann (14.12.). Sie geben dem Publikum Einblicke in ihr Leben, ihr künstlerisches Schaffen und ihre Welt-Sicht. Moderiert wird die Reihe von Regisseur und Dramaturg Hannes Hametner.

Zum Auftakt von “Ungeschminkt”

Am 14. September sind der junge Burgschauspieler, Regisseur, Komponist und Musiker Nils Strunk, der gerade mit dem Elisabeth-Orth-Preis ausgezeichnet wurde, und der Autor und Regisseur Lukas Schrenk zu Gast. Hannes Hametner spricht mit den beiden Multitalenten, die mit ihrer Version von Mozarts/Schikaneders „Die Zauberflöte – The Opera but not the Opera“ und Stefan Zweigs „Schachnovelle“ das Publikum begeistern, über Teamwork, künstlerische Freundschaft, die Verbindung von Schauspiel mit Musik und darüber, mit welchen künstlerischen Absichten und Ideen sie das Publikum verzaubern.

Das Publikum darf sich auf lebendige Begegnungen, inspirierende Einblicke und persönliche Geschichten freuen. Ein jeweils anschließender Weinempfang lädt zum Austausch mit den Podiumsgästen ein. Die Gesprächsreihe wird als Podcast auf Spotify nachzuhören sein – für alle, die nicht live dabei sein können.

UNGESCHMINKT
Das Theatermuseum im Gespräch
Sonntagsmatinee im Eroica-Saal, Palais Lobkowitz, Lobkowitzplatz 2, 1010 Wien

14.9.2025, 11 Uhr – Nils Strunk & Lukas Schenk
12.10.2025, 11 Uhr – Andrea Breth
9.11.2025, 11 Uhr – Stefanie Reinsperger
(Das Gespräch mit Stefanie Reinsperger findet in der Sammlung alter Musikinstrumente, Marmorsaal, Neue Burg, Heldenplatz, Eingang über das Weltmuseum Wien, statt)
14.12.2025, 11 Uhr – Stefan Bachmann
Änderungen vorbehalten

Moderation: Hannes Hametner

Tickets: Vollpreis € 18 / ermäßigt € 15
Erhältlich im Onlineshop.

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buch lina morgenstern 2 ~1

LINA MORGENSTERN:
DIE GESCHICHTE EINER REBELLIN
264 Seiten, Kremayr & Scheriau, 2025

Was getan werden muss

Um ehrlich zu sein: Die meisten Menschen außerhalb Berlins (wo ihr Name zum Gedenken gelegentlich auftaucht) haben vermutlich noch nie von Lina Morgenstern gehört. Man müsste sich spezifisch mit Sozialwissenschaften und dabei mit deren feministischer Aufarbeitung befassen, damit sie in den Fokus gerät. Nun hat der aus Graz stammende Wissenschaftsjournalist Gerhard J. Rekel sich auf gemacht, erneut seiner Lust an Biographischen nachzugehen (man dankt ihm schon eine spannende Geschichte über das Leben des belgischen Unternehmers Georges Nagelmackers, der den Orient-Express „erfand“).

Nun steht eine Frau im Mittelpunkt, die zu den großen Sozialarbeiterinnen und Reformerinnen der deutschen Geschichte zählt: Lina Morgenstern (1830-1909), geboren in einem Revolutionsjahr, geprägt vom nächsten Revolutionsjahr (1848). Wenn der normale Mensch (kann man sich da selbst ausnehmen?) angesichts des Elends anderer mitleidsvoll nickt und wegschaut, hat diese aus Breslau stammende, nach Berlin zugezogene  Jüdin nicht nur hingesehen, sondern auch etwas getan. Das unterscheidet sie und ihre Kolleginnen von all den anderen, die bestenfalls (in der Politik und Ideologie) bombastische Sprüche klopfen, aber nie in die Realität hinein gehen.

Der Autor hat Linas Geschichte ein Zitat von Marie Curie voran gestellt: „Ich beschäftige mich nicht mit dem, was getan worden ist. Mich interessiert, was getan werden muss.“ Darum ging es.

Nun muss der Erzähler ihrer Geschichte begründen, wie eine Tochter aus wohlhabender jüdischer Familie in Breslau (Vater Albert Bauer war Möbelfabrikant, die Mutter Fanny stammte aus der angesehenen Senatorenfamilie Adler aus Krakau), die neben der für Mädchen vorgesehenen Schulbildung noch Privatunterricht erhielt, einen so ungewöhnlichen Lebensweg wählte. Lina war seit ihrer Kindheit extrem interessiert an den Wissenschaften, half den Brüdern bei den Schularbeiten, lernte Sprachen ohne Anleitung (!)  und konnte in ihrem Elternhaus ihren Bildungshunger ausleben.

So war es gewissermaßen logisch, dass sie anderes im Kopf hatte als die üblichen Mädchenideen, die das Leben von Frauen in dieser Epoche beschränkten – wenn sie auch jung den Mann fand, den sie liebte, und die Ehe mit Theodor Morgenstern durchsetzte.

Aber so, wie man die junge Lina kennen lernt, verwundert es nicht, dass sie an ihrem 18. Geburtstag einen Verein gründete – den „Pfennigverein zur Unterstützung armer Schulkinder“. Damit war die Linie ihres Lebens vorbestimmt. Kinder, Arme, Benachteiligte, allen, die Hilfe brauchten, wandte sie sich zu. „Vor allem war sie hartnäckig“, wird Lina von ihrem Autor charakterisiert. Anders wäre diese ziemlich singuläre Leistung  auch nicht möglich gewesen.

Nun läuft das Leben von Lina, die mit dem Gatten nach Berlin zieht, wo er ein anfangs gut gehendes Modegeschäft betreibt, auf vielen Ebenen. Ehe und Familie waren nicht nur ihr Thema als Frauenrechtlerin, sie hat es auch gelebt – mit einem verständnisvollen Ehemann, dem sie nach und nach fünf Kinder gebar, die Töchter Clara, Olga, Martha, die Söhne Michael und Alfred Albert. Alle wurden beruflich erfolgreich.

Sie musste, um es vorweg zu nehmen, ihre Töchter Martha und Olga begraben, und den Tod von Sohn Michael hat sie nur wenige Monate überlebt. Auch war das Privatleben insofern nicht einfach, da Lina und ihr Gatte bei vielen ihrer Projekte auch mit ihrem persönlichen Vermögen gerade standen, was sie einmal sogar an den Rand des Ruins brachte.

Folgt man Lina nun durch alles, was sie in ihrem Leben an „Wohltätigkeit“ unternommen hat, um diesen Sammelbegriff für ihr vielfältiges Tun zu wählen, wird man geradezu schwindlig. Natürlich war sie zu einer Zeit, wo intellektuelle Frauen wie sie zu Gunsten ihrer benachteiligten Geschlechtsgenossinnen aufstanden, nicht allein. Aber vieles ging auf ihre Initiative zurück und über die Frauenrechte hinaus. Die Sorge um die Kinder und das Durchsetzen von Kindergärten (die vom Staat als ideologisch gefährlich verboten worden waren). Die Volksküchen, die zahllosen Hungernden zu gesunden Mahlzeiten verhalfen. Es war eine Zeit der Kriege, sie kümmerte sich um Verwundete – und nicht nur die deutschen, auch die „feindlichen“. Sie dachte an die Rechte und Weiterbildung der Unterschicht-Frauen (etwa Dienstmädchen) und kümmerte sich um straffällig gewordene Mädchen und deren Rückkehr in ein geregeltes Leben. Ebenso war die Prostitution ein Problem. Mit Bertha von Suttner fand sie sich im Kampf um den Frieden.

Nebenbei schrieb sie nicht nur Kinder-, sondern auch Sachbücher, und sie gründete eine Frauenzeitschrift, war in zahlreichen Vereinen führend engagiert, von denen sie einige gegründet hatte. Widerstände gab es ohne Zahl, da brauchte es gar nicht den Antisemitismus, der ihr natürlich auch entgegen wehte, schon die Mitwelt war sich ihrer Ablehnung einer solcherart tätigen Frau sicher, bis sich das Blatt langsam, langsam wendete. Es ist das Deutschland Bismarcks, vieler Kriege, später das Reich von Kaiser Wilhelm II., in dem man sich bewegt. Erzählt wird im detailfreudigen Stil des Autors, der die Biographie manchmal ins Romanhafte lenkt, aber das hilft der Plastizität des Geschehens.

Das Buch bietet anschauliches Bildmaterial, schade, dass vieles oft nicht größer als eine Briefmarke erscheint. Im übrigen ist das Werk fabelhaft gearbeitet auch für jene Leser, die mehr wollen als nur eine spannende Lebensgeschichte. Es gibt eine ausführliche Zeittafel, ein Verzeichnis von Linas Vereinen und Volksküchen (man kann sogar Rezepte nachlesen oder nachkochen…) sowie eine Aufzählung  ihrer Bücher.. Dazu ein Literaturverzeichnis und ein Register, vorbildlich.

So lernt man eine Frau kennen, die von ihrem Autor spürbar geliebt und für die Leser dieser Biographie aus dem Vergessen geholt wird.

Renate Wagner

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