Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
DIE DIENSTAG-PRESSE – 9. FEBRUAR 2021
Foto: © Matthias Creutziger – Christian Thielemann
Salzburg/ Osterfestspiele
Interview Christian Thielemann: Hauptsache, es findet wieder etwas statt
Der Dirigent Christian Thielemann will mit dem Intendanten Nikolaus Bachler einen Neustart bei den Osterfestspielen Salzburg. In Bayreuth möchte er ebenfalls bleiben. Aufbruch erhofft er sich auch für Dresden.
Frankfurter Allgemeine
Wien
Charles Castronovo Hospitalized With COVID-19
Castronovo’s wife, soprano Ekaterina Siurina posted on social media that Castronovo has been sick for over two and a half weeks
https://operawire.com/charles-castronovo-hospitalized-due-to-covid-19/
Wien/Hofreitschule
Wenn aus Kunstliedern großes Kino wird
Anna Netrebko sang für die Metropolitan Opera in der Spanischen Hofreitschule in Wien – ein musikalisches Online-Ereignis
https://www.news.at/a/netrebko-met-hofreitschule-11888393
Ladas Klassikwelt 65: Eine musikalische Amerikareise – das Album „From the New World“ von Hansjörg Albrecht
Auf dem Umschlag der CD sieht man eine Abbildung der Freiheitsstatue. Die Fackel in ihrer Hand brennt mit rotem Licht; vielleicht zur Ehre der Orgel – der Königin aller Instrumente? Man kann jedes Orchesterwerk für sie transkribieren, jedes Stück aus ihr zaubern. Und wir müssen keine Reise nach Amerika unternehmen; es reicht, sich das Innere der Sankt- Michaelis-Kirche in Hamburg vorzustellen, wo Hansjörg Albrecht sein neuestes Album „From the New World“ während des letzten Corona-Pandemie-Jahres aufgenommen hat. Seine Aufführungen der Orgeltranskriptionen orchestraler Musik – zum Beispiel der Ouvertüren von Richard Wagners Opern – sind bereits bekannt und hoch geschätzt. Erwähnenswert ist auch die symbolische Bedeutung der Stadt Hamburg, die man für „das Tor in die Neue Welt“ hält.
Jolanta Lada-Zielke berichtet aus ihrer Klassikwelt
Klassik-begeistert.de
Wien/ Staatsoper
Machte schon Schwind die Oper zum Museum?
https://www.diepresse.com/5934104/machte-schon-schwind-die-oper-zum-museum
Lüttich
Direktor der Lütticher Oper ist tot
Der Generaldirektor der Königlichen Oper der Wallonie-Lüttich, Stefano Mazzonis di Pralafera, ist im Alter von 72 Jahren gestorben.
https://www.grenzecho.net/49909/artikel/2021-02-08/direktor-der-lutticher-oper-ist-tot
Berlin
Berlins Kultursenator Lederer zu Corona: „Keine Trendwende bis Ostern“
Die Lage sei viel zu ernst für Lockerungen, sagt Klaus Lederer (Linke). Mit einer Normalisierung bei der Kultur rechnet er erst 2022.
https://taz.de/Berlins-Kultursenator-Lederer-zu-Corona/!5746456/
Erl/ Tirol
Erl-Intendant Loebe: „Es überwiegt die Frustration“
Als Intendant in Frankfurt und Erl erlebt Bernd Loebe die Corona-Misere mit besonderer Wucht.
https://www.tt.com/artikel/17821594/erl-intendant-loebe-es-ueberwiegt-die-frustration
Deutschland
Den Blick mehr auf die Perspektiven lenken
Musikrat erreicht die Erhöhung und Fortschreibung seines Haushaltes – Christian Höppner im Gespräch
https://www.nmz.de/artikel/den-blick-mehr-auf-die-perspektiven-lenken
Stufenplan holt Kultur aus dem Lockdown – Museen fürchten Sparpolitik
Die Kulturszene steckt im Corona-Lockdown fest. Für die Rückkehr in Museen und Theater haben die Kulturminister nun ein Szenario erarbeitet. Doch mit der Öffnung droht schon die nächste Krise.
Neue Musikzeitung/nmz.de
Bewerbungsphase zum Deutschen Dirigentenpreis 2021 startet
https://www.presseportal.de/pm/25601/4832957
Boulevard Solitude
Mehr als siebzig Jahre lang war die „Konzertmusik“ op. 1 von Hans Werner Henze verschollen. Jetzt hat Peter Tilling sie im Radio uraufgeführt – ein frühreifes Werk voller Mut zur Lyrik.
Frankfurter Allgemeine
München
Im Schatten von Neuschwanstein: Rossinis Cenerentola am Münchner Gärtnerplatztheater
bachtrack
Dresden
Thielemanns Staatskapelle klagt auf Recht auf Arbeit
Die sächsische Staatskapelle darf seit Monaten nicht proben, andere Orchester sehr wohl. Nun wollen einzelne Mitglieder ihr Recht auf Arbeit einklagen.
https://www.saechsische.de/kultur/thielemanns-staatskapelle-klagt-auf-recht-auf-arbeit-5374670-plus.html
Frankfurt
Hans Zenders Winterreise mit dem Ensemble Modern und Julian Prégardien
bachtrack
Hamburg
„Manon“ als Video-on-Demand auf OperaVision
Nach dem Premierenerfolg von Jules Massenets Oper „Manon“ der Staatsoper Hamburg, kommt die Neuproduktion als VoD auf OperaVision.
https://kulturnews.de/manon-als-video-on-demand-auf-operavision/
Wiener Universal-Edition stellt mit „scodo“ ein Publishing-Tool für Komponierende bereit
Neue Musikzeitung/nmz.de
Links zu englischsprachige Artikeln
Streams
Leona Mitchell, Luciano Pavarotti, Angela Gheorghiu, Golda Schultz, Elsa Dreisig Headline Top 10 Operas to Stream
This Week
https://operawire.com/leona-mitchell-luciano-pavarotti-angela-gheorghiu-golda-schultz
Classical And Opera Streams You Absolutely Need To See This Week: February 8–14
https://www.ludwig-van.com/toronto/2021/02/08/critics-picks-classical-opera-streams
Opéra National de Paris & Arte to Stream Jonas Kaufmann, Sondra Radvanovsky in “Aida’
https://operawire.com/opera-national-de-paris-arte-to-stream-jonas-kaufmann-sondra-radvanovsky-in-aida/
Camilla Nylund, Stuart Skelton & Evelyn Herlitzius Lead Livestream of “Jenůfa’ From Staatsoper Unter Der Linden
https://operawire.com/camilla-nylund-stuart-skelton-evelyn-herlitzius-lead-livestream-of
Eleonora Buratto, Giorgio Berrugi & Simone Piazzola Lead Teatro Massimo’s “Ernani’ Livestream
https://operawire.com/eleonora-buratto-giorgio-berrugi-simone-piazzola
Wien
Its Musicians Are Out of Work, but the Met Is Streaming
Anna Netrebko sang a recital live from Vienna as the opera company and its unions remain in a standoff.
The New York Times
Neapel
Sondra Radvanovsky stars in first revival of Il pirata in Naples since 1834
This performance was reviewed from the Teatro San Carlo live video stream on Facebook
bachtrack
Paris
Paris Opera to seek out new talent in diversity drive
https://www.france24.com/en/live-news/20210208-paris-opera-to-seek-out-new-talent
Edinburgh
Scottish Chamber Orchestra, Emelyanychev online review – versatile virtuosity from Edinburgh
The SCO’s music director leads from the harpsichord and accompanies on the piano
https://theartsdesk.com/classical-music/scottish-chamber-orchestra-em
New York
The Metropolitan Opera is turning to streaming, and wants to know if its audiences will pay for online content
https://economictimes.indiatimes.com/magazines/panache/the-metropolitan
Feuilleton
Who was Jenny Lind?
Worshipped by Mendelssohn and promoted on a sell-out US tour by PT Barnum, Jenny Lind enjoyed unrivalled popularity for a singer. George Hall traces the remarkable story of the “Swedish Nightingale’
https://www.classical-music.com/features/artists/jenny-lind/
Ballett/ Tanz
Budapest
Hungarian National Ballet sets Vainonen’s Flames of Paris alight in style
This performance was reviewed from the Hungarian State Opera’s live video stream
bachtrack
Schlager/ Pop
Erben von Udo Jürgens erhalten Lied-Rechte zugesprochen
Entscheidung des Zürcher Handelsgericht zugunsten der Kinder und der letzten Lebensgefährtin des Sängers. Sechs Jahre nach dem Tod des österreichischen Sängers und Komponisten Udo Jürgens ist ein Urteil im Streit um die Lied-Rechte gefallen: Das Zürcher Handelsgericht entschied, dass die Kinder und die letzte Lebensgefährtin diese Rechte erhalten sollen. Der langjährige Manager von Udo Jürgens, Freddy Burger, hat damit das Nachsehen. Dies geht aus dem kürzlich gefällten Urteil hervor, über das auch die Tageszeitung „Blick“ berichtete.
Wiener Zeitung
Sprechtheater
Salzburg/ Landestheater/ „Heldenplatz“
Es wird geredet, aber es wird nicht verstanden
Sechseinhalb Millionen, die nach einem Regisseur schreien.“ Was Bernhard in seinem Stück Heldenplatz dem in äußerer und innerer Emigration verbarrikardierten und doch so hellsichtig auf die Gegenwart blickenden Robert Schuster in den Mund legt, kann einem Gänsehaut machen.
DrehpunktKultur
Wien/ Volkstheater
Calle Fuhr: „Wissen nicht, wie das hier zu laufen hat“
Der Streaming-Start am Freitag mit Livestream-Premiere der „Recherche-Show“ zu Red Bull.
Wiener Zeitung
Ausstellungen/ Kunst
Wien
Beethoven und mehr: Was in den Museen ab Montag zu sehen ist
Kurier
Aufg’sperrt is‘: Welche Ausstellungen wir empfehlen
Ab Montag dürfen Museen in Österreich wieder öffnen. Empfehlungen der STANDARD-Kunstkritikerin
Der Standard
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Unter’m Strich
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hält die Lockerung des Lockdowns in Österreich für falsch. Er will Grenzkontrollen verstärken. Die österreichische Regierung warnt vor Reisen nach Tirol.
http://www.welt.de/politik/ausland/article225949249/Corona-Mutante-Soeder-kritisiert-Oesterreich-fuer-Lockerungen.html
Österreich
Streit um Tiroler Maßnahmen entzweit schwarze und türkise ÖVP
Tirol ist Europas Hotspot für die Südafrika-Mutante. Dennoch will das Land nur eigene, als zu lasch kritisierte Maßnahmen akzeptieren. Der Bund verhängte einseitig eine Reisewarnung
Der Standard
Quarantäne-Streit mit Tirol: Eine Reisewarnung ohne rechtliche Folgen
Mit einer Warnung vor Reisen nach oder von Tirol heraus geht die Bundesregierung den Weg des Kompromisses. Ein Risiko.
Kurier
Landkreis Osnabrück
Angesteckt trotz Impfung : Der Härtetest im Altenheim
Trotz Impfung infizieren sich 14 Altenheimbewohner neu – mit einer ansteckenderen Virus-Variante. Ist da etwas schiefgelaufen? Nicht mit dem Impfstoff. Und dennoch geraten die Impfstoffhersteller unter Druck.
Frankfurter Allgemeine
Österreich
Beklemmend
Die Kunst der politischen Intrige wird auch in der Pandemie weiter gepflegt. Das lässt sich aus einer ebenso bemerkenswerten wie dezent versenkten Geschichte von Fabian Schmid im „Standard“ lesen.
Unlängst sind also zeitlich nahe zur Regierungskritik des Bundespräsidenten an der Abschiebung der georgischen Schülerin Tina seltsame Vorgänge im nahen Beraterumfeld von Alexander Van der Bellen durchgesickert. Es geht dabei – wieder einmal – um das Ibiza-Video. Jenes Filmdokument, das bekanntlich zum Ende der türkis-blauen Koalition und letztlich zum Einstieg der Grünen in die Regierung geführt hatte.
https://www.krone.at/2337150
INFOS DES TAGES (DIENSTAG, 9. FEBRUAR 2021)
INFOS DES TAGES (DIENSTAG, 9. FEBRUAR 2021)
Quelle: onlinemerker.com
DIE WIENER STAATSOPER ÖFFNET IHRE TÜREN!
FREITAG BIS SONNTAG UND MIT FREIEM EINTRITT, START AM 12. FEBRUAR
Liebes Publikum,
falls euch die Staatsoper und Kunst und Kultur im Alltag schon fehlen oder ihr aus diversen Gründen noch nie hier wart, dann habt ihr ab Freitag die Gelegenheit dazu, bei freiem Eintritt einen Kunst- und Architektur-Rundgang durch die Wiener Staatsoper zu machen. Dabei werdet ihr auf einem klar erkennbaren Pfad sowie mittels Informationstafeln durch die historischen Räume des Gebäudes geleitet. Über QR-Codes erhaltet ihr weiterführenden Informationen, Fotos, Videos sowie Audiofiles.
Zu besichtigen sind das Vestibül, also der Eingangsbereich der Oper, die Feststiege, die Prunkräume Teesalon, Gustav Mahler-Saal, Marmorsaal, Schwindfoyer und Loggia sowie die kaiserliche Mittelloge mit einem Blick in den Zuschauerraum und auf die Bühne. Der Rundgang endet im soeben neu eröffneten, architektonisch ebenfalls interessantem Opernfoyer, in dem sich ein Shop sowie auch die Ticketschalter befinden.
Ihr habt die Gelegenheit, die geschichtsträchtige Atmosphäre des Hauses auf euch wirken zu lassen und könnt Details zur Geschichte des Hauses, über dessen Errichtung im Geist des Historismus der Ringstraßen-Zeit, die Zerstörung im zweiten Weltkrieg sowie über den Wiederaufbau und die Neueröffnung in den 1950er-Jahren erfahren. Kunstwerke wie die Deckenfresken der Galerie, die Statuen der sieben freien Künste, die die Feststiege umrahmen, die 1950er-Jahre-Wandmosaike im Marmorsaal oder die prachtvolle Ausstattung und die malerische Gestaltung des Schwindfoyers werden erklärt. Sollte auf der Bühne nicht gerade eine Probe stattfinden, kann die Mittelloge mit einem ganz besonders Selfie-geeigneten Blick in den Zuschauerraum betreten werden. Im Gustav Mahler-Saal, benannt nach dem vielleicht berühmtesten künstlerischen Leiter des Hauses, sind auch die nach dem Krieg in sechsjähriger Arbeit entstandenen Gobelins zu bewundern.
Der gesamte Rundgang ist bei freiem Eintritt; freiwillige Spenden sind möglich. Im Haus gilt die FFP2-Maskenpflicht, die 2m-Abstandsregel sowie alle weiteren derzeit aktuellen Sicherheitsbestimmungen.
Wir freuen uns darauf, euch bald wieder oder zum ersten Mal bei uns begrüßen zu dürfen!
Euer Team der Wiener Staatsoper
Kunst- und Architektur-Rundgang durch die Wiener Staatsoper
Eingang: Ecke Herbert-von-Karajan-Platz/Opernring
Öffnungszeiten: Freitag-Sonntag von 11.00-16.00 Uhr, Eintritt frei.
Öffnungszeiten Shop und Ticketschalter: Freitag-Sonntag von 11.00-17.00 Uhr
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Würdigung von Thomas Bernhard (1931-1989) zum 90. Geburtstag
Von Dr. Claudia Behn
Thomas Bernhard, der Musiker unter den Poeten, illustriert an seiner musikpoetischen Sprache, hatte einst den Wunschtraum, Opern- und Konzertsänger zu werden, in sich getragen, der wohl ohne seine Lungenkrankheit im möglichen gelegen hätte, vollendet heute sein 90. Lebensjahr.
Thomas Bernhard in ganz jungen Jahren (© Fotoarchiv Thomas Bernhard)
Dennoch begleitete ihn, der mit ambivalenten Gefühle das Geigenspiel erlernte und einst am Mozarteum in Salzburg Schauspiel und Dramaturgie studierte, die Musik sein Leben lang. Auch während seiner beginnenden Lungenerkrankung hatte er „die Idee Sänger zu werden, noch nicht aufgegeben“ („Die Kälte“, S. 319f.), denn ich „dachte […], ich werde wieder draußen sein und mein Studium aufnehmen und Sänger werden, und ich sah mich eine einschlägige Laufbahn entwickeln in den bedeutendsten Konzertsälen, in den größten Opernhäusern der Welt“ („Die Kälte“, S. 320). Für die Nachwelt ein Glück, dass dieser Wunsch nur ein Traum geblieben ist, denn sonst hätten wir auf den Poeten Bernhard wohl verzichten müssen. Seine umfangreichen musiktheoretischen und musikpraktischen Kenntnisse, beispielsweise Bach`sche Fugen, Kontrapunkt und Opern wie „Orpheus und Eurydike“ von Gluck oder seine Lieblingsoper die mozartische „Zauberflöte“ (vgl. „Der Atem“, S. 283) und Komponisten wie Richard Wagner und Claude Debussy beschäftigten ihn neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit, deren sprachlicher Ausdruck zu musikalischen Wortkompositionen wurde, legen imposantes Zeugnis davon ab.
Großvater Johannes Freumbichler (1881-1949) (© Fotoarchiv Thomas Bernhard)
In Berührung mit dem Schreiben kam Thomas Bernhard bereits in seiner Kinderzeit in erlebender Anschauung seines dichtenden Großvaters Johannes Freumbichler (1881-1949), der ihm Vertrauter, Ratgeber, Freund und erster Lebensmensch ward und dessen Wirken er weiterführte. Nicht lange nach dem Tod des Großvaters sollte Hedwig Stavianicek seine Rolle einnehmen. Der Großvater war das erste Vorbild, der erste Mensch, der ihn liebevoll so annahm, wie er nun einmal war und sein einziger von ihm selber anerkannter Pädagoge: „Die Großväter sind die Lehrer, die eigentlichen Philosophen jedes Menschen“ und „er war mein großer Erklärer, der erste, der wichtigste, im Grunde der einzige.“ („Ein Kind“, S. 80).
Thomas Bernhard als Kind mit seiner Mutter Herta Paula Bernhard (© Fotoarchiv Thomas Bernhard)
Als unehelicher Sohn der Haushälterin Herta Paula Bernhard (1904-1950) und des Zimmermanns Alois Zuckerstätter (1905-1940), dessen äußerliches Ebenbild der Sohn wurde, was die Ablehnung seiner Mutter begründete, wurde er am 9. Februar 1931 in Heerlen in den Niederlanden in einem Entbindungsheim für ledige Mütter als Nicolaas Thomas Bernhard geboren, damit seine Großeltern, deren Ressentiment Mutter Herta fürchtete, nichts von ihrer unehelichen Schwangerschaft erfahren sollten. Doch ganz im Gegensatz zur düsteren Prognose der Mutter freuten sich die Großeltern über die Geburt des Jungen und nahmen den Enkel im September 1931 zu sich. Diese frühkindlichen traumatischen Erlebnisse verleiteten Bernhard zu der These: „Wir werden erzeugt, aber nicht erzogen, mit der ganzen Stumpfsinnigkeit gehen unsere Erzeuger, nachdem sie uns erzeugt haben, gegen uns vor, mit der ganzen menschenzerstörenden Hilflosigkeit“ („Die Ursache“, S. 58). Nachdem seine Mutter 1936 den Friseur Emil Fabjan geheiratet hatte, nahm sie ihren Sohn zu sich, 1930 sollte die Familie um Bruder Peter und 1940 Schwester Susanna erweitert werden. Dies änderte nichts daran, dass sein nunmehriger Stiefvater Gehorsam und Strenge gegen Thomas Bernhard walten ließ und ihm keine Zuneigung schenkte, ganz im Gegensatz zu seinen Stiefgeschwistern, unter dieser Zurücksetzung litt Bernhard lebenslang.
Unterschrift des Dichters (© Fotoarchiv Thomas Bernhard)
Die Bildungsmöglichkeiten, die ihm geboten wurden, in Form von Schule, dem Internat „Johanneum“ in Salzburg und dem Erziehungsheim in Saalfeld (Thüringen), konnten mit ihrem pädagogischen Zwang auf Bernhards freiheitlichen Geistessinn nur befremdlich wirken und Ablehnung hervorrufen: „Die Lern- und Studienzeit ist vornehmlich eine Selbstmordgedankenzeit, wer das leugnet hat alles vergessen“ („Die Ursache“, S. 11). Diesen erzwungenen Erziehungsdrill, wie er auf freiheitsliebende und selbstständig denkende Wesen unweigerlich wirken muss, empfand Bernhard als „Erziehungsverbrechen, wie sie überall auf der ganzen Welt begangen werden, [sie] werden immer unter dem Namen einer solchen außergewöhnlichen Persönlichkeit begangen“ („Die Ursache“, S. 72), um auf Doktrinen wie den Nationalsozialismus unter Adolf Hitler, aber auch die religiöse Vereinnahmung und Bestrafung im Namen von Jesus im Christentum zu verweisen. So musste Schulbildung und damit auch die ausübenden Träger dieser Einrichtung folgerichtig Ablehnung bis Hass erzeugen: „Ich verachte diese Professoren, und ich haßte sie nur mehr noch mit der Zeit, denn ihre Tätigkeit hatte für mich nur darin bestanden, daß sie jeden Tag und auf die unverschämteste Weise den ganzen übelstinkenden Geschichtsunrat als sogenanntes Höheres Wissen wie einen riesigen unerschöpflichen Kübel über meinem Kopf ausschütten […]. Völlig mechanisch und in dem ja berühmten professoralen Gehabe und indem berühmten professoralen Stumpfsinn zerstörten sie mit ihrer Lehre, die nichts anderes gewesen war als die ihnen von der staatlichen Obrigkeit vorgeschriebene Zersetzung und Zerstörung und, in böswilliger Konsequenz, Vernichtung, die ihnen anvertrauten, jungen Menschen als Schüler“ („Die Ursache“, S. 90f.). Und um noch einen Schritt weiter zu gehen, bezeichnete der den „jahrhundertealte[…][n], faul geworden[…][n]“ Unterrichtsstoff als „Geisteskrankheit, bei welchem das Denken jedes einzelnen Schülers ersticken muss“ („Die Ursache“, S. 91). In seiner Kritik am Katholizismus, wie auch an der menschenverachtenden Diktatur des Nationalsozialismus, die Bernhard in einem Atemzug benennt und deren Massenphänomen, bezeichnet er als „ansteckende Krankheiten, Geisteskrankheiten und sonst nichts“ („Die Ursache“, S. 75), da sie Geistesfreiheit, freies Denken, Eigenständigkeit und Individualität unmöglich zu machen scheinen.
Thomas Bernhard als Jugendlicher (© Fotoarchiv Thomas Bernhard)
Nachdem Bernhard die Schule aus freiem Entschluss verlassen hatte, fand er in seiner 1947 begonnenen Lehre als Einzelhandelskaufmann im Kolonialwarenladen, genannt der „Keller“, von Karl Podlaha in der Scherzhauserfeldsiedlung in Salzburg, eine zeitweilige Erfüllung: „Die Kellerzeit war vom ersten Augenblick an eine kostbare Zeit gewesen“ (Der Keller“, S. 111), wenn er auch die Armensiedlung als Vorhölle definierte. Mit der beginnenden Lungenerkrankung, die anfangs ein „Schatten auf der Lunge“ mit dem auch ein „Schatten auf meine Existenz gefallen“ („Die Kälte“, S. 293) war, sich aber über eine Lymphdrüßenschwellung mit Morbus Boeck zur Sarkoidose im fortgeschrittenen Stadium mit dilatativer Kardiomyopathie ausweitete (vgl. „Ein Leben an der Seite von Thomas Bernhard 2021, S. 169), nahte der Tod, dem er am 12. Februar, drei Tage nach seinem 56. Geburtstag an Herzversagen im Beisein seines Bruders Peter Fabjan, erlag. Bedingt durch seine schwere Erkrankung musste er resigniert in der Lungenheilstätte Grafenhof feststellen: „Die Welt ist eine Strafanstalt mit sehr wenig Bewegungsfreiheit“ („Die Kälte“, S. 313). Als er 1968 durch seine Erkrankung die Endlichkeit des Lebens am eigenen Körper fühlte, äußerte er bei Verleihung des österreichischen Staatspreises: „es ist alles lächerlich, wenn man an den Tod denkt“.
Thomas Bernhard als anerkannter Poet (© Fotoarchiv Thomas Bernhard)
Bernhard musste sich, bedenkt man seinen hindernisgesäten Lebensweg ein Leben als Künstler erkämpfen, die harte Realität in ertragbare Fiktion umwandeln, um sie zu überwinden. So rang er literarisch, wie Bruder Peter Fabjan betont, mit den Menschen an seiner Seite. Bernhard der sich stets in sicherem Abstand und geschützter Distanz zu seiner Umgebung brachte und kaum jemanden je in sein Inneres blicken, sich auch nie politisch einordnen ließ, nutzte die literarischen Mittel des Angriffs und der Provokation mit einer „tief anklagende[n] Kraft in Geist und Wort“ (Fabjan 2021, S. 21) als Verteidigung seiner selbst. Doch darf bei der Lektüre nicht vergessen werden, dass Bernhards messerscharfe Äußerungen oftmals spiegelverkehrt gemeint seien, wie Bruder Peter bestätigt. Bernhards „Denken und Komponieren mittels Sprache“, sein emphatisches Einfühlen in die Charaktere, der scharfe Analyseverstand und die Fähigkeit zur Abstraktion, geschwungene, nicht enden wollene Schachtelsätze, in Wiederholungen, verwandt der Barockmusik und der seriellen Musik, die nicht ermüden, nicht bloß reproduzieren, sondern stets neue Details hervorschleudern, der fehlenden Beschreibung von Ort (Ortswechsel sind eher selten), Zeit und Natur prägen den Stil Bernhards. Hinzu kommt der sofortige erzählerische Einstieg ins Geschehen, ohne Einleitung, Einführung oder Personenvorstellung, beißende Ironie und Sarkasmus, der der Sprache Biss verleiht und Themen wie Zwang versus Freiheit, Krankheit und Tod, Vereinsamung und Selbstzersetzung, die Verbildlichung Außenstehender und Individualisten, sowie sein Hauptthemenfeld, dem Leiden an Familie und Welt, in beabsichtigter Handlungsarmut, zeigen eine faszinierende Gedankenwelt, eine durchdachte, mitreißende Philosophie der Menschheit. In sich stetig steigernden Wiederholungen der oft kategorischen Behauptungen der Monologe des Ich-Erzählers, zumeist Wissenschaftlern, sogenannten „Geistesmenschen“, die teilweise durch Wiedergabe aus zweiter Hand zur Distanzierung führen („sagte er“ usw.) und in dauernden kreisendem Fortweben stetig weitergesponnen werden, treten immer neue Details zutage, der Finger wird stets tiefer und tiefer in die Wunde gebohrt.
Zu seinen Werken gehören die Romane „Frost“, „Verstörung“, „Das Kalkwerk“, „Korrektur“, „Beton“, „Holzfällen“, „Der Untergeher“, „Alte Meister“ und „Auslöschung“ sowie Erzählungen, Dramen, Dramolette und Schauspiele wie „Ein Fest für Boris“, Gedichte, Prosaskizzen sowie die autobiografischen Werke „Die Ursache“, „Der Keller“, „Der Atem“, „Die Kälte“ und „Ein Kind“. Für Musikfreude interessant ist seine Kammeroper „Köpfe“ und das Ballett mit Stimmen „die rosen der einöde“, beides komponiert von Gerhard Lampersberg (1957, 1959). Durch seine sarkastische Schmähkritik der besseren Gesellschaft Österreichs, lösten seine Theaterpremieren und Buchveröffentlichungen zumeist Skandale aus, was den Werken aber keineswegs schadete und ihre Verbreitung beschleunigte.
„War Thomas Bernhards Schreiben nicht ein zu Kunst gewordenes Leben, ein Leben, das sich in die Kunst gerettet hat?“ (Fabjan). Das ist, betrachtet man das Vorgenannte eindeutig zu bejahen. Für Regisseur Jean-Luc Godard ist Thomas Bernhard „der größte Schriftsteller unserer Zeit“, das kann ich voll und ganz nur unterschreiben. Die größte Würdigung seines Lebenswerkes ist es wohl, ein Buch aus seiner Feder zur Hand zu nehmen und auf Entdeckungsreise durch die Bernhard`sche Welt zu gehen.
Dr. Claudia Behn
Website: www.claudiabehn.de
Quellen:
Bernhard, Thomas, Die Ursache, Der Keller, Der Atem, Die Kälte, Berlin 1983.
Bernhard, Thomas, Ein Kind, München 2002.
Bernhard, Thomas, Erzählungen, Frankfurt am Main 2019.
Fabjan, Peter, Ein Leben an der Seite von Thomas Bernhard. Ein Rapport, Berlin 2021.
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INSTAG(K)RAMEREIEN – gefunden von Fritz Krammer
WIEN/ Ponnelle -Figaro-Kostüme: Damals
Susanna: Mirella Freni
Marcellina: Heather Begg
Bartolo: Paolo Montarsolo
Jetzt sind sie Wieder bei uns angekommen!
ZU INSTAGRAM mit Video
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Saioa Hernandez unterwegs für IL TROVATORE in Las Palmas-Gran Canaria
https://www.operalaspalmas.org/index.php/es/temporada/opera/86-iltrovatore
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AUF STREAM bzw. YOUTUBE: TOSCA-PREMIERE IM „ANTONIN DVORAK-THEATER MÄHRISCH OSTRAU“
Die A-Premiere mit Maida Hundeling als Tosca ist am Samstag, 13.2.2021 um/ab unter dem Link https://youtu.be/ZNhQojjTGgkmiterlebbar, die B-Premiere am Montag, 15.2.2021 um/ab unter https://youtu.be/RrjsOBOIFm0
Die Vorstellungen finden ohne Publikum statt!
https://www.ndm.cz/cz/opera/predstaveni/5993-tosca/2021-02-13/66722/
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ÖSTERREICHISCHE NATIONALBIBLIOTHEK: DAS BESONDERE OBJEKT – ab heute
Zeitgenössische Buchkunst im Prunksaal
Ab heute, 9. Februar 2021, sind alle Museen der Österreichischen Nationalbibliothek wieder geöffnet. Damit ist nicht nur die aktuelle Sonderausstellung im Literaturmuseum „Utopien und Apokalypsen“ wieder zu besichtigen, sondern auch „Das besondere Objekt“ im Prunksaal. „los machen“ enthält Druckgrafiken von Georg Lebzelter und Natalia Weiss zu einem Gedicht von Oskar Pastior und ist ein bemerkenswertes Beispiel aus der Künstlerbüchersammlung der Österreichischen Nationalbibliothek.
Im Rahmen der Reihe „Das besondere Objekt“ zeigt die Österreichische Nationalbibliothek Highlights aus ihren Beständen, die aus konservatorischen Gründen nur höchst selten präsentiert werden können. Die Objekte werden von einem breiten Publikum online ausgewählt und für jeweils zwei Monate im Prunksaal ausgestellt, begleitet von einem Expertenvortrag.
Coronabedingt musste der Vortrag zum aktuellen „besonderen Objekt“ – dem Künstlerbuch „los machen“ von Georg Lebzelter und Natalia Weiss – abgesagt werden. Die beiden KünstlerInnen präsentieren daher in einem Video die wichtigsten Fakten zu ihrem Werk. Darüber hinaus befasst sich ein ausführlicher Beitrag im Forschungsblog mit dem Werk und den Künstlerbüchern allgemein.
Georg Lebzelter (er betreibt ein Atelier für Druckgraphik und lehrt an der „Graphischen“ in Wien) und Natalia Weiss (sie ist freischaffende Künstlerin) nutzen in „los machen“ die vielfältigen Möglichkeiten der Druckgraphik und der Collage. In dem mit Siebdrucken und Radierungen gestalteten Leporello ist ein Gedicht von Oskar Pastior der Ausgangspunkt für das freie assoziative Aneinanderreihen von Bildern, die im druckgraphischen Dialog der beiden KünstlerInnen über mehrere Monate im Jahr 2016 entstanden sind.
Das Original ist ab Dienstag, 9. Februar bis einschließlich Sonntag, 14. März 2021 im Prunksaal zu sehen.
„los machen“ wurde im vergangenen Herbst online gewählt und setzte sich damals gegen zwei weitere, nicht minder bemerkenswerte zeitgenössische Künstlerbücher durch. Die nächste Onlinewahl startet am 22. März 2021, unter dem Titel „Zeig mir das Land, wo die Zitronen blühen“ können alle Interessierten mit ihren Klicks bestimmen, welches außergewöhnliche Objekt zu Italien ab Mitte Juli 2021 als „besonderes Objekt“ im Prunksaal gezeigt wird.
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Neue Ausstellung im Haus der Geschichte Österreich: „Verfolgen und Aufklären“ rückt ab heute, 9. Februar 2021 PionierInnen der Holocaust-Forschung ins Rampenlicht
Zwischen 1939 und 1945 ermorden die NationalsozialistInnen sechs Millionen Jüdinnen und Juden. Das Engagement von einzelnen Menschen und Forschungsnetzwerken dokumentiert Taten und verhindert das Vergessen. Zwanzig dieser ForscherInnen würdigt die Ausstellung „Verfolgen und Aufklären: Die erste Generation der Holocaustforschung“, die von 9. Februar bis 6. April 2021 im Haus der Geschichte Österreich (hdgö) zu sehen ist.
Die Täterinnen und Täter wollen alle Spuren ihres Verbrechens verschleiern. Die Betroffenen versuchen noch während des Mordens, dieser vollständigen Auslöschung entgegenzuwirken. Jüdinnen und Juden aus ganz Europa dokumentieren die Taten, sammeln Fakten und sichern Spuren. Sie gründen Archive und Forschungsgruppen, die nach Kriegsende ihre Arbeit fortsetzen. Sie bewahren den millionenfachen Mord vor dem Vergessen – und er bleibt nicht ohne Konsequenzen: Bücher, Gedenkstätten, Forschungsinstitute, Gerichtsprozesse und nicht zuletzt die UN-Genozidkonvention von 1948 sind Resultate ihres leidenschaftlichen Engagements.
Darauf beruht zum Großteil das heutige Wissen über den Holocaust. Die Ausstellung setzt Leben und Arbeit von zwanzig dieser Pionierinnen und Pioniere der Holocaustforschung ein Denkmal.
„‘Verfolgen und Aufklären‘ vermittelt neue Perspektiven auf die Situation der Überlebenden der Shoa und ihre Anstrengungen, die Erinnerung wach zu halten und zu verhindern, dass Vergleichbares noch einmal passiert. Diese Ausstellung zeigt individuelle PionierInnen ebenso wie das internationale Netzwerk, das Holocaust-Forschung überhaupt erst ermöglicht hat. Dieser länderübergreifende Blick ist uns im hdgö ein wichtiges Anliegen“, sagt hdgö-Direktorin Monika Sommer. „Damit laden wir alle Geschichtsinteressierten nun auch wieder physisch ins Haus der Geschichte ein. Wir öffnen am 9. Februar gleich mit dieser neuen Ausstellung auf dem Alma Rosé-Plateau, wo wir uns vorrangig mit dem Holocaust auseinandersetzen. Der Ort ist uns Verpflichtung, denn nur wenige Schritte entfernt hielt 1938 Adolf Hitler die „Anschluss“-Rede.“
Aktives Handeln macht Aufklärung möglich
Frühe Forscherinnen und Forscher fühlen sich zum Handeln aufgerufen und sammeln noch während des Krieges eine Vielzahl an Quellen, die den Holocaust dokumentieren. In historischen Kommissionen sichern sie auch nach 1945 Beweise und treiben die Aufklärung voran. Es entstehen Archive, Forschungsstellen, Publikationen und Zeitschriftenreihen. Auf diese Weise etablieren sie die Holocaustforschung langsam als akademische Disziplin. Die breiten Materialbestände bilden das Fundament für bedeutsame Institutionen, die der Erinnerung, Erforschung und Dokumentation des Völkermords gewidmet sind.
Die PionierInnen wollen in Ansätzen Gerechtigkeit herstellen und die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen: Diese sollen überführt und vor Gericht gestellt werden. Überlebende sammeln deshalb Aussagen von Zeuginnen und Zeugen, aber auch Dokumente der an Morden und Deportationen beteiligten Behörden. Zum Teil dokumentieren sie das historische Geschehen direkt an den Tatorten, den Vernichtungslagern und anderen Mordstätten. So werden gerichtliche Prozesse vorbereitet.
Neue gesetzliche Grundlagen
Zugleich gibt es eine Lehre aus dem Holocaust, auf die sich alle Überlebenden einigen können: Eine derartige Katastrophe darf sich nicht wiederholen. Deshalb muss das Völkerrecht weiterentwickelt werden, um die Menschen künftig vor Staaten zu schützen, welche die eigene oder eine fremde Bevölkerung verfolgen.
Um die enormen Verbrechen überhaupt erfassen zu können, braucht es neue juristische Grundlagen: Begriffe wie Völkermord, Genozid oder Verbrechen gegen die Menschlichkeit existierten bei Kriegsende noch nicht oder bedurften einer präziseren Interpretation. Zudem sollen neue Institutionen entstehen, die Völkermorde verhindern oder zumindest strafrechtlich verfolgen können. Auch diese Aufgaben sind den Überlebenden ein großes Anliegen. Die frühe Forschung zum Holocaust trägt zu Veränderungen im Völkerrecht und zur Gründung internationaler Gerichtshöfe bei.
Einblicke in Biografien
Die Ausstellung „Verfolgen und Aufklären“ würdigt zwanzig PionierInnen der Holocaust-Forschung und gibt Einblick in ihr Leben und Wirken: Rachel Auerbach, Nachman Blumental, Ilja Ehrenburg, Philip Friedman, Tuviah Friedman, Wassili Grossman, Maria Hochberg-Marianska, Louis de Jong, Filip Müller, Emanuel Ringelblum, Hersch Lauterpacht, Raphael Lemkin, Leon Poliakov, Eva Reichmann, Gerhart Riegner, Jacob Robinson, Massimo Adolfo Vitale, Alfred Wiener, Simon Wiesenthal und Joseph Wulf.
„Verfolgen und Aufklären: Die erste Generation der Holocaustforschung“ ist von 9. Februar bis 6. April 2021 im hdgö zu sehen. Die Ausstellung der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz und des Touro College Berlin in Zusammenarbeit mit der Wiener Library London wird in Wien auf Initiative des Vienna Wiesenthal Instituts gezeigt.
Weiterführende Links
https://www.hdgoe.at/verfolgen_aufklaeren_2021
www.hdgoe.at
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Belvedere – Österreichische Galerie Belvedere, Wien: Wiedereröffnung am 9. Februar mit neuer Ausstellung und Aktionstag
Ab Dienstag, dem 9. Februar, sind das Obere Belvedere und das Belvedere 21 wieder geöffnet. Neu im Schloss: die IM BLICK-Sonderausstellung zum böhmischen Barockmaler Johann Jakob Hartmann. Das Belvedere 21 zeigt die umfassende Personale der Malerin Maja Vukoje im Obergeschoss und bietet noch eine Woche lang Gelegenheit, die Ausstellung Zbyněk Sekal im Erdgeschoss zu sehen. Zum Valentinstag am Sonntag, dem 14. Februar, lädt das Obere Belvedere zum Besuch bei freiem Eintritt!
Zitat Stella Rollig: „Die Freude über die Wiedereröffnung ist groß. Wir begrüßen unsere Besucher_innen mit einem besonders reizvollen Projekt zur Sammlungsarchäologie, der IM BLICK-Ausstellung zum Barockmaler Johann Jakob Hartmann, dessen Werke bereits für die kaiserliche Galerie im 18. Jahrhundert angekauft wurden. Neu im Oberen Belvedere sind auch Sammlungszugänge wie das großartige Werk Nuage articulé II des Surrealisten Wolfgang Paalen, ein Regenschirmobjekt aus Naturschwamm.“
Außerdem erstmals in der Dauerausstellung: Der gekreuzigte Jesus und sieben biblische Szenen des Barockmalers Johann Carl von Reslfeld und zwei barocke Uhren aus der Schenkung Sammlung Maurer, oder die Installation The Wearer of Clothes der Wiener Künstlerin Anna-Sophie Berger. Als Ergänzung zum klassischen Audioguide vor Ort stellt die App Smartify etwa 120 Werke der Schausammlung vor.
Im Obergeschoss des Belvedere 21 ist die erst kürzlich eröffnete Ausstellung Maja Vukoje. Auf Kante zu erleben. Für ihre bislang umfassendste Personale schuf Maja Vukoje eine ortsspezifische Rauminstallation im Pavillon des Museums.
Mehr als siebzig Objekte geben im Belvedere 21 Einblick in das facettenreiche Werk des Malers und Bildhauers Zbyněk Sekal (Prag 1923 – 1998 Wien) – nur noch bis Sonntag, 14. Februar!
Das Obere Belvedere ist Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr geöffnet, das Belvedere 21 Dienstag bis Sonntag von 11 bis 18 Uhr sowie montags an Feiertagen.
Das Obere Belvedere bietet trotz beschränkter Besucher_innenzahlen mit Time-Slot-Tickets Museumsbesuch ohne Wartezeit. Tickets unter: www.belvedere.at/tickets. Voraussetzung für Museumsbesuche ist das Tragen einer FFP2-Maske.
Nähere Informationen zu den Ausstellungen finden Sie HIER.
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WIEN: „Exzellentes Petrof-Pianino sucht neuen Besitzer“
https://www.willhaben.at/iad/kaufen-und-verkaufen/d/exzellentes-pianino-von-petrof-443238861/
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