DIE DONNERSTAG-PRESSE– 10. OKTOBER 2024

DIE DONNERSTAG-PRESSE – 10. OKTOBER 2024

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE DONNERSTAG-PRESSE – 10. OKTOBER 2024

Berlin
Christian Thielemanns Antrittskonzert in Berlin – In Höchstform und mit einer Portion Kitsch
Christian Thielemann ist zurück in Berlin und gab am Montagabend seinen gelungenen Einstand als Generalmusikdirektor an der Staatsoper Unter den Linden. Solist war Igor Levit. Und gefeiert wurde auch Thielemanns Vorgänger Daniel Barenboim.
BR-Klassik.de

Venedig
Weltpremiere in Venedig: Salvatore Sciarrinos „Nocturnes“ bei der Musikbiennale
Sendung „Fazit“. Audio von Jörn Florian Fuchs (8 Minuten)
deutschlandfunkkultur.de

Wien
Sol Gabetta und Pianist Bertrand Chamayou im Wiener Konzerthaus
DerStandard.at

Konzerthaus: Sol Gabetta hat’s bei Mendelssohn eilig (Bezahlartikel)
DiePresse.com

Der Geschichte verpflichtet: Concentus Musicus mit Händels Alexander’s Feast im Musikverein
bachtrack.com/de

Tierische Tonmalerei: Haydn2032 mit Il Giardino Armonico und Giovanni Antonini
bachtrack.com/de

Graz
Blick in den Abgrund: Tannhäuser an der Oper Graz
bachtrack.com/de

Kaufmann und Buchbinder: Chefsessel im Olymp
Sie verkörpern Weltformat in ihrem Fach und leiten maßgebliche Festivals: Der Pianist Rudolf Buchbinder verlässt 2026 seine Gründung Grafenegg. Der Tenor Jonas Kaufmann ist soeben in Hans Peter Haselsteiners Imperium Erl angetreten. Beide heben die Vorzüge von Künstler-Intendanzen hervor, beider Misstrauen gegen die unkontrolliert überschnappende Opernregie steigt ständig
news.at

München
Franz Welser-Möst über falsche Emotion, Schwarz-Weiß-Denken und die FPÖ
MuenchnerMerkur.de

Nachwuchsförderung beim BRSO: Dirigier-Stipendium für Sasha Scolnik-Brower
BR-Klassik.de

Berlin
Blauer Brief vom Senat: Kulturszene plant Aktionstag gegen Kahlschlag (Bezahlartikel)
Zehn Prozent sollen im Kulturetat gestrichen werden – so viel wie noch nie. Berlins Kultureinrichtungen fürchten hohe Verluste, bis zum Ruin
Tagesspiegel.de

Köln
Der Fluch der Rache: „Elektra“ in der Kölner Oper
opernmagazin.de

Stuttgart
„Sancta“-Premiere in Stuttgart
Am Samstag hatte Florentina Holzingers Performance „Sancta“ Premiere in Stuttgart. Trotz Triggerwarnung sorgten die ersten beiden Vorstellungen für 18 Erste-Hilfe-Einsätze im Opernhaus.
stuttgarter-zeitung.de

Feuilleton
Das Böse ist nicht nur banal
Ist es barbarisch, das Grauen von Auschwitz auf die Opernbühne zu bringen? Was Theodor Adorno einst ausschloss, scheint mit gehörigem historischem Abstand heute möglich.
concerti.de

Links zu englischsprachigen Artikeln

Amsterdam
A darkly intense Peter Grimes from Dutch National Opera — review (Subscription required)
Staging of Britten’s opera delivers a narrative of nightmarish communal violence
ft.com

Metz
Opéra-Théâtre de Metz Métropole 2024-25 Review: La Rondine
operawire.com

London
In times of want: English National Opera’s La bohème
operatoday.com

Barnstorming performances from Inon Barnatan at Wigmore Hall
bachtrack.com/de

New York
Barlett Sher’s Tales of Hoffmann revival at the Met loses the emotional core of this complex opera
seenandheard-international.com

The $550 Million Question: How Does David Geffen Hall Sound?
The New York Philharmonic’s home underwent an extensive renovation that was finished two years ago. But that was only the beginning of the quest for the perfect sound.
nytimes.com

Gala Reception For A Gala Opening Night         Lang Lang, Los Angeles Philharmonic Orchestra, Gustavo Dudamel
concertonet.com

Violinist Avsharian’s unique concert mixes music with brainwave education
newyorkclassicalreview.com

Toronto
Nabucco makes a triumphant, belated COC debut
myscena.org

Fine music-making redeems dull production in COC’s season opening Nabucco
bachtrack.com/de

Ballet / Dance

Berlin
Tanz-Chef Christian Spuck: „Das Staatsballett ist in Gefahr“
Das Publikum stürmt die Vorstellungen, Berlins neuer Ballettchef Christian Spuck (55) kann auf eine Traum-Auslastung von 98 Prozent in seiner ersten Spielzeit zurückblicken. Das schützt ihn aber nicht vor dem Sparhammer, der auf Berlins Kultur niedergehen soll. Der Tanz-Chef macht sich große Sorgen um die Zukunft.
bz-berlin.de

Norwegian National Ballet dazzles in Balanchine’s Jewels
Never has an idea been more exquisitely realised than when George Balanchine took inspiration from the precious gems in the Van Cleef & Arpels collection to create Jewels, his plotless triptych of Emeralds, representing the cool, elegance of French Romanticism; Rubies, for the brash attack of the jazzy American style; concluding with Diamonds as a cipher for dazzling Russian classicism.
bachtrack.com/de

Sprechtheater

13 Theaterstücke in fünf Tagen bei Kulturhauptstadt Salzkammergut 24
DerStandard.at

„Biedermann und die Brandstifter“: Mit Max Frisch sehenden Auges in den Untergang
Auch angekündigte Katastrophen finden statt: Das zeigt Max Frischs „Biedermann und die Brandstifter“ demnächst in der Josefstadt.
DiePresse.com

Volksbühne in Berlin: Blowjob auf offener Bühne
Moralkunstgewerbliche Missverständnisse: „Method“ an der Berliner Volksbühne mit Martin Wuttke, Benny Claessens und Johanna Wokalek markiert den neusten Tiefpunkt an einem führungslosen Haus.
FrankfurterAllgemeine.net

Ausstellungen/Kunst

Wien/Kunsthalle
Skulpturen, Kälber und digitale Gedächtnisse: Die Welt der Aleksandra Domanović
Die Kunsthalle Wien stellt die Künstlerin, die Technik, Feminismus, Sci-Fi und den Zerfall Jugoslawiens verarbeitet, breit vor
Kurier.at

Literatur/Buch

Wettquoten zum Literaturnobelpreis: Ein Österreicher unter den letzten Elf
Am Donnerstag wird die höchste Literaturauszeichnung vergeben. Die Favoriten sind laut Wettquoten fast die gleichen wie im Vorjahr. Mit einer Quote von 20/1 wird bei Ladbrokes nämlich der in Hamburg lebende Tiroler Norbert Gstrein angeführt. Der schlägt damit literarische Weltstars wie Mircea Cartarescu, Salman Rushdie und Karl Ove Knausgård. Und das ist dann doch eine kleine Vorab-Überraschung. Gstreins Romane und Erzählungen sind viel gelobte Meisterstücke, auf der Nobelpreisliste ist er aber neu.
Kurier.at

Wer holt den Literatur-Nobelpreis? Bei diesen Schriftstellerinnen könnte es klappen
DiePresse.com

Politik

Österreich
Kein Regierungsauftrag an Kickl, sondern Gespräche
Einen „unüblichen Fall“ und eine Pattsituation sieht Bundespräsident Alexander Van der Bellen nach den Gesprächen mit allen Parteichefs zur Regierungsbildung. Er bricht daher mit der Tradition, dem Stimmenstärksten den Auftrag zur Regierungsbildung zu geben. Stattdessen sollen FPÖ, ÖVP und SPÖ miteinander reden. Es stellt sich nun die Frage, wie wir aus dieser Pattsituation herauskommen, wenn niemand ausreichend Vertrauen in Herbert Kickl hat, um mit ihm eine Koalition zu bilden. Mit wem soll der dann sondieren, geschweige denn verhandeln?“, so das Staatsoberhaupt weiter. Ein Verhandlungsauftrag wären daher „leere Kilometer“.
krone.at

Regierungsbildung: Van der Bellen will keine „leeren Kilometer“
Der Bundespräsident erteilt keinen Sondierungs- oder Koalitionsauftrag, sondern bittet FPÖ, ÖVP und SPÖ um direkte Gespräche.
Kurier.at

Österreich
„Ein Anschlag der EU“: Parteien lehnen Ausweitung rauchfreier Zonen ab
Am Donnerstag beraten die Gesundheitsminister der EU-Staaten über eine Ausweitung der rauchfreien Zonen. Ein „Krone“-Artikel rief nun auch die heimische Politik auf den Plan.
krone.at

Östereich
Bald SPÖ-Chef? Fußi will „neuen politischen Stil“ einführen
PR-Berater Rudolf Fußi will gegen Andreas Babler antreten, die SPÖ übernehmen und „von Grund auf“ erneuern. „Neue Rote braucht das Land“: Dieser Meinung ist PR-Berater und Aktivist Rudolf Fußi. Deshalb will er neuer SPÖ-Chef werden. Seine Kandidatur richte sich nicht gegen den amtierenden Vorsitzenden Andreas Babler, sondern „für den Vorsitz der SPÖ, um diese von Grund auf zu erneuern“, betont Fußi. Aber was konkret hat Fußi vor, was will er anders machen als die aktuelle SPÖ-Spitze?
Kurier.at

Fußi will Babler stürzen: „Zustand meiner Partei ist erbärmlich“
Rudi Fußi gilt schon lange als politisches Enfant terrible – jetzt will er ausgerechnet in der Phase der heiklen Regierungsbildung den SPÖ-Vorsitzenden Andreas Babler stürzen.
oe24.at

Brüssel/EU
„Diktator“, „Lügner“ – Orban-Rede in EU eskaliert
Eine Rede von Viktor Orban im EU-Parlament wurde von lautstarkem Protest begleitet. Auch Kommissionspräsidentin von der Leyen sparte nicht mit Kritik.
Heute.at

INFOS DES TAGES (DONNERSTAG, 10. OKTOBER 2024)

INFOS DES TAGES (DONNERSTAG, 10. OKTOBER 2024)

Quelle: onlinemerker.com

MAILAND: DER ROSENKAVALIER. Wiederaufnahme-Premiere am 12.10.2024, Produktion läuft bis 29.10.2024

Wiederaufnahme der bereits 2016 gegebenen Produktion, über die wir dann auf Französisch und Englisch berichteten.

Koproduktion mit den Salzburger Festspielen.

Das am meisten erwartete Debüt des Jahres auf dem Podium des La Scala-Orchesters wird zweifellos das von Kirill Petrenko sein, Dirigent der Berliner Philharmoniker. Petrenko, der sich während seiner Jahre an der Komischen Oper ein umfangreiches Opernrepertoire angeeignet hatte, wählte für seinen ersten Auftritt an der Scala die zwielichtige Eleganz von Strauss und Hofmannsthals Entschuldigung über Liebe und Verzicht im Wien des 18. Jahrhunderts.

Weitere informationen finden sie auf der offiziellen Webseite der Opernhaus.

«In questo allestimento da un lato si trova la rappresentazione del contesto storico nel quale l’opera è stata concepita, e dall’altro si dà la possibilità di mostrare i sentimenti più intimi di un personaggio, creando un contrasto tra le due cose.»

Derek Gimpel riprende alla Scala la regia del Rosenkavalier di Harry Kupfer dopo il grande successo del 2016. La regia traspone la scena dalla Vienna di Maria Teresa a quella Fin de siècle di Strauss e Hofmannsthal grazie a un impianto scenografico che alterna immagini di imponenti architetture e paesaggi evocativi. L’opera, diretta da Kirill Petrenko, è in scena dal 12 al 29 ottobre.

gimp

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fritsch
Herbert Fritsch ist der Regisseur

Herbert Fritsch, »Eroberer von unbekannten Räumen« (Sabrina Zwach in Opernring 2 7/2021) betrat die Bühnen der Welt nach einer Schauspielausbildung an der Münchner Otto-Falckenberg-Schule. Als Schauspieler unter anderem durch langjährige Tätigkeit an Frank Castorfs Berliner Volksbühne abgehärtet, drehte er ab den 1980er Jahren Filme, die zum Teil bei Festivals reüssierten, zum Teil wütenden Widerspruch hervorriefen. »Über meinen Film Die Suppe hat mir der Leiter des Festivals von Locarno einen vier Seiten langen Brief geschrieben«, erzählt Fritsch während der Proben zu Fin de partie an der Wiener Staatsoper. Es ist seine zweite Arbeit an diesem Haus nach Il barbiere di Siviglia (2021)…

In der Webseite der Wiener Staatsoper finden wir ein Gespräch mit Herbert Fritsch:

https://www.wiener-staatsoper.at/das-haus/medien/detail/news/herbert-fritsch/

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Zum Thema „Soll sich das Publikum mit Buh-Rufen wehren“

 

buht

Freunde der Kunst und des gepflegten Ausbuhens! Seit Neustem verkaufe ich auch Buhrufe. Jedes „Buh!“ kostet 20 €.
Die „Buhs!“ werden von mir in Tüten hineingerufen. Es gibt große Tüten mit fünf „Buhs!“ sowie kleine Tütchen mit jeweils nur einem „Buh!“
Auf der Verpackung steht genau drauf, was in den Tüten drin ist – geschummelt wird nicht!

Bestellungen an:
Die Tüten werden nach dem Hineinrufen mit Datum und Unterschrift versehen. Die Buh-Beschriftung ist aus lichtbeständiger Tusche. Da sie per Hand erfolgt ist jede Tüte – wie auch das hineingerufene „Buh!“ – gewissermaßen ein Unikat. Die kleinen Tütchen mit dem einzelnen „Buh!“ kosten 20 € (bei Verschickung per Post: + 3 € Versandkosten). Bei der Abnahme von fünf Buhs in einer großen Buh-Tüte gibt es ein „Buh!“ gratis (Preis pro große Tüte also: 80 €).
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Liebe Online-Merker-Redaktion,

Sie haben den Artikel in der Presse zum Buh-Orkan bei der Premiere von Don Carlo an der Wiener Staatsoper kommentiert. Erlauben Sie mir dazu folgende Gedanken:

Natürlich ist es so eine Sache mit den Buh-Rufen und selbstverständlich ist es für keinen Künstler schön so etwas zu erleben. Mit Ausnahme vielleicht solcher Künstler wie Herrn Serebrennikov, welcher den Buh-Orkan ja scheinbar genossen hat.
Doch vergessen wir hier drei wichtige Punkte nicht:

1. Der Bühnenfaktor
Schauspieler und somit auch Opernsänger sind sogenannte „Rampensäue“. Sie brauchen und wollen die Öffentlichkeit, die Bühne mitsamt dem Publikum (nicht ohne dieses wie während der Lockdowns) sind für sie die sprichwörtlichen „Bretter, die die Welt bedeuten“.  Zu diesem Exponieren in der Öffentlichkeit gehört auch, mit Widerspruch leben zu müssen. Es ist als schrieben wir eine böse Kritik und wären ganz furchtbar pikiert, wenn darauf eine Gegenrede folgt. Nein – das ist „einzupreisen“, wer den Ruhm will, der muss auch mit der Ablehnung leben können. Im Idealfall spornt sie zu besseren, ja manchmal sogar Höchstleistungen an (wie zuletzt bei Philippe Jordan, dessen musikalische Gestaltung des Don Carlo nach der doch eher „durchwachsenen“ musikalischen Qualität der Premiere signifikant besser wurde).

2. Der Premierenfaktor

Natürlich muss ich mir etwas nicht anschauen, das mir nicht gefällt. Nur wie soll ich dies bei einer Premiere wissen? Insbesondere wenn die Produktion mit historischen Kostümen beworben wird und sich diese dann doch als sündhaft teure Verhohnepipelung herausstellen?
Und das gilt für die gesamte erste Serie, deren Karten ja schon weit im Voraus bestellt, bezahlt und wenn überhaupt nur noch im Kommissionsverkauf wieder loszubekommen sind. Und dann sitzt man dann doch dort und muss etwas sehen, was unter Umständen weit mehr als 200€ pro Person gekostet hat und schlicht als Hohn zu bezeichnen ist. Da ist ein Buh mehr als gerechtfertigt. Insbesondere wenn davon auszugehen ist, dass Serebrennikov sehr wohl wusste, wie das Wiener Publikum auf eine solche Inszenierung reagieren würde und lustvoll davon Gebrauch gemacht hat.

3. Der Roščić -Faktor

Don Carlo reiht sich in eine mittlerweile lange Reihe unrühmlicher Neuproduktionen, deren Akzeptanz beim Publikum gelinde gesagt eher gering war und ist. Dies begann mit Simon Stones Traviata, Serebrennikovs Parsifal und Barrie Koskys Don Giovanni, über Cyril Testes Salome, Calixto Bieitos Tristan, und Von der Liebe Tod, bis hin zu Tatjana Gürbacas Trittico und Claus Guths Turandot. Und nun eben Don Carlo, eine der wichtigsten Opern im Schaffen Giuseppe Verdis, eine der Grand Opéras schlechthin und ein Heiligtum für jeden Opernliebhaber. Nicht nur, dass die Qualität dieser Produktionen immer schlechter wurde (letztlich sind sie in ihrer Darstellung auch fast alle vollkommen austauschbar und belanglos), parallel dazu wurde die Stimmung des Wiener Stammpublikums nachvollziehbarer Weise immer gereizter. Selbst umfangreich zurückhaltende Charaktere sind nach diesem Don Carlo nicht mehr willens, an sich zu halten und kommentierten diese Neuproduktion mit einem deftigen Fäkalausdruck. Denn wir alle wissen: Da kommt noch mehr!

Vergessen wir auch die Kosten dieses absurden Regietheaters nicht: Wieviel tausende Euro hat die Rekonstruktion der Don Carlo Kostüme denn eigentlich gekostet? Und dies, um sie letztlich verächtlich zu machen, also gar nicht in ihrem eigentlichen Sinne zu nutzen? Ein teurer, man will schon sagen: dekadenter Spaß. Es ist schon ein Hohn, wenn man an der Staatsoper kommuniziert,  dass nun auch die Bundestheater-Tickets nun im Preis erhöht werden müssten, da die allgemeine Teuerung zu Buche schlage (welche im August übrigens nur noch bei 2,4% und im September zu Saisonbeginn bei 1,8% lag), das Haus ohnehin absurd hohe Preise auch auf Plätzen mit Sichteinschränkung verlangt, gleichzeitig aber das Geld für solche Produktionen und natürlich eine Inflationsangleichung des Direktorengehalts (und vermutlich auch für die neu geschaffenen Stellen des Castingdirektors, als auch des Chefdramaturgen, etc.) mit vollen Händen ausgegeben, ja zum Fenster herausgeschmissen wird.

Offensichtlich vergisst Bogdan Roščić, dass er hier mit dem Steuergeld exakt jener Menschen arbeitet, die nun bei Don Carlo zum wiederholten, aber deutlichsten Maße ihren Unmut kundgetan haben. Egal wer zahlt und wie viel: Das Publikum ist der Chef und wenn es diesem nicht gefällt darf, ja muss sogar gebuht werden, um diesem Regietheater-Irrsinn etwas entgegenzusetzen. Deutlich mehr Demut und eine Änderung der Hauspolitik wären hier also angebracht. Man male sich aus, was bei einem privatwirtschaftlichen Unternehmen dieser Größenordnung geschähe, welches ein bereinigtes Defizit von 74 Millionen € vorzuweisen hat, der Bestand eines solchen wäre von kurzer Dauer…

Fazit
Wohin also soll das nun alles noch führen? Richtig halten Sie fest, dass zumindest bis zur ersten Pause Touristen das Haus auch in Zukunft weiter bevölkern werden (wenngleich die Besucherzahlen in der Saison 22/23 mit lediglich knapp 570.000 die zweitniedrigsten seit 2013 waren). Doch kann dies nicht als Legitimation für die Verwendung von 78 Mio € an Steuergeldern (Basisabgeltung Saison 22/23) dienen. Denn in Bezug auf die Staatsoper bringt der Tourist unter dem Strich keinen Gewinn, er lindert nur das Ausmaß der zugeschossenen Steuergelder.

In einem unlängst geführten Gespräch im Nachgang zur Don Carlo Premiere kam dann folgende Idee auf:  Zu Recht wurde da angemerkt, dass die Inszenierung zwar das Allerletzte, die musikalische Qualität sowohl in Dirigat, Klang des Staatsopernorchester und Gesang mittlerweile durchaus gut sei, nachdem sich die Serie nun nach einigen Abenden eingespielt habe. Warum dann also nicht einfach konzertant spielen? Denn da sei das Ergebnis wie beim diesjährigen Capriccio in Salzburg ganz wunderbar und man brauche sich nicht mit Auswüchsen des Regietheaters herumärgern. Gute Idee: Dann bräuchten wir kein Opernhaus mehr, sondern ein Konzerthaus. Und die gibt es ja bereits in Wien. Schließen wir doch die Wiener Staatsoper und spielen Oper nur noch konzertant! Das spart uns Millionen an Steuergeldern, lässt uns dennoch am musikalischen Genuss teilhaben und nach dem Abend wesentlich ruhiger schlafen. Auch Freunde des Regietheaters dürften so frohlocken: Kann es denn mehr Dekonstruktion eines Werkes geben als das Nichtvorhandensein einer Produktion? Na eben…

Natürlich ist dies kein ernstzunehmender, sondern ein sarkastischer Vorschlag. Oper ist ein Gesamtkunstwerk, wohl die Krone aller Künste, die eben dezidiert auch das visuelle Element durch die Gestaltung der Bühne mit einschließt. Aber vielleicht ist die Lage zwar ernst, aber nicht hoffnungslos: Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer ist ja bereits zurückgetreten, um sich auf Kosten des Steuerzahlers eine komfortable Versorgung im Stab des hohen Bundespräsidenten zu sichern. Wer weiss, wer nun folgt, bekanntlich stirbt die Hoffnung zuletzt, doch wie heißt es in Schillers Don Carlos doch so richtig: „Die Toten stehen nicht mehr auf“. Wobei das nur bedingt stimmt, denn durch ihre Musik leben Komponisten weiter, so auch Giuseppe Verdi, der am heutigen 9. Oktober (oder auch am 10., genau weiss man es nicht) 1813 geboren wurde. Na dann doch lieber: „Viva   V E R D I !“.

Mit den besten Wünschen,

EAL

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Leserbrief zu diesem Thema von W.S.

Nach dieser Don Carlo-Première bin ich jetzt schon soweit, dass ich die Direktion als strafrechtlich verdächtig einstufe: Untreue… übersetzt vorsätzliche Falschverwendung von öffentlichen Geldern aus den gigantischen Subventionen für die Wiener Oper zugunsten von unfähigen Regisseuren. Schwierig: aber wenn man wissen konnte, dass man für die bestellte Leistung nur Unbrauchbares bekommt, geht das wohl in diese Richtung.  Nicht der persönliche Geschmack des Herrn Roščić ist entscheidend, sondern die ihm wohl sehr bekannten Akzeptanz bzw. Toleranzgrenze des Wiener Opernpublikums!

Ich würde sogar  weiter gehen und mich fragen, ob eine Bundesregierung, die diesem Treiben ohne Maßnahmen dagegen zusieht,  sich nicht bereits der Beitragstäterschaft (früher Beihilfe genannt) schuldig macht? (Zitat Ende)

Was käme als „strafrechtlich verdächtig“ in Frage?

§ 153 StGB Untreue

(1) Wer seine Befugnis, über fremdes Vermögen zu verfügen oder einen anderen zu verpflichten, wissentlich missbraucht und dadurch den anderen am Vermögen schädigt, ist mit Freiheitsstrafe bis zu sechs Monaten oder mit Geldstrafe bis zu 360 Tagessätzen zu bestrafen.

(2) Seine Befugnis missbraucht, wer in unvertretbarer Weise gegen solche Regeln verstößt, die dem Vermögensschutz des wirtschaftlich Berechtigten dienen.

(3) Wer durch die Tat einen 5 000 Euro übersteigenden Schaden herbeiführt, ist mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren, wer einen 300 000 Euro übersteigenden Schaden herbeiführt, mit Freiheitsstrafe von einem bis zu zehn Jahren zu bestrafen.

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Es gilt selbstverständlich das, was bei Leserbriefen (auch bei veröffentlichten)  anzumerken ist: Der Inhalt muss sich nicht mit der Meinung der Redaktion decken! Das Geschriebene muss jedoch einem Faktencheck standhalten, wobei Wikipedia als Quelle nicht immer ausreichend ist.

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sca

12, 15, 19, 22, 25, 29 ottobre 2024 ~ ore 19

Richard Strauss
DER ROSENKAVALIER
Commedia per musica in tre atti
Libretto di Hugo von Hofmannsthal

Produzione Teatro alla Scala in coproduzione con Festival di Salisburgo

Direttore KIRILL PETRENKO
Regia HARRY KUPFER
ripresa da   derek gimpel
Scene   hans schavernoch
Costumi   yan tax
Luci   jürgen hoffmann
Video   thomas reimer

Personaggi e interpreti

Die Feldmarschallin                                             Krassimira Stoyanova
Der Baron Ochs auf Lerchenau                          Günther Groissböck
Octavian                                     Kate Lindsey
Herr von Faninal                  Michael Kraus
Sophie                                  Sabine Devieilhe
Jungfer Marianne Leitmetzerin                       Caroline Wenborne
Valzacchi                                  Gerhard Siegel
Annina              Tanja Ariane Baumgartner
Ein Polizeikommissar / Ein Notar                  Bastian-Thomas Kohl
Der Haushofmeister bei der Feldmarschallin       Haiyang Guo*
Der Haushofmeister bei der Faninal             Jörg Schneider
Ein Sänger                                     Piero Pretti
Ein Wirt / Ein Tierhändler                             Jörg Schneider
Eine Modistin                                                    Laura Lolita Perešivana*

*Allievi dell’Accademia Teatro alla Scala
Orchestra e coro del Teatro alla Scala
Coro di Voci Bianche dell’Accademia Teatro alla Scala
Maestro del coro di voci bianche   Marco De Gaspari

The most eagerly awaited conducting debut of the Season is undoubtedly that of Berliner Philharmoniker Chief conductor Kirill Petrenko, who makes his debut in the pit with the La Scala Orchestra for six performances of Richard Strauss’s Der Rosenkavalier from 12 to 29 October.

This production by Harry Kupfer was created in Salzburg in 2014 and was staged at La Scala in 2016 with Zubin Mehta conducting. Die Marschallin is Krassimira Stoyanova, who had already performed the part in 2016 with Zubin Mehta and was applauded at La Scala in, among others, Simon Boccanegra, Aida, Ariadne auf Naxos, Messa da Requiem and numerous concerts. Alongside her in the role en travesti of Octavian is Kate Lindsey, who sings for the first time on the La Scala stage in front of an audience after starring in the diptych dedicated to Kurt Weill conducted by Riccardo Chailly during the pandemic. Sabine Devieilhe, who made her La Scala debut as Blonde in Entführung conducted by Zubin Mehta in 2017 and returned in 2019 as Zerbinetta alongside Stoyanova’s Ariadne, plays Sophie. On the male side, Günther Groissböck reprises, after Salzburg and La Scala in 2016, his virile and swaggering Baron Ochs, representative of a country aristocracy alien to the refinements of the capital but not merely grotesque and caricatured. The “Italian tenor” has the voice of Pietro Pretti, who at La Scala has interpreted a repertoire ranging from the bel canto of Lucia di Lammermoor and Pirata to the Verdi of Un ballo in maschera, I Vespri siciliani and Rigoletto.

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HÖHEPUNKTE IM SPIELPLAN DER OPER FRANKFURT IM NOVEMBER 2024

Sonntag, 3. November 2024, um 18 Uhr im Opernhaus
Premiere
LULU
Oper in drei Akten von Alban Berg (Fassung von Friedrich Cerha)
In deutscher Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Musikalische Leitung: Thomas Guggeis; Inszenierung: Nadja Loschky
Mitwirkende: Brenda Rae (Lulu), Simon Neal (Dr. Schön / Jack the Ripper), AJ Glueckert (Alwa), Claudia Mahnke (Gräfin Geschwitz), Theo Lebow (Maler / Freier), Kihwan Sim (Tierbändiger / Athlet), Alfred Reiter (Schigolch), Bianca Andrew (Garderobiere / Gymnasiast / Groom), Michael Porter (Prinz / Kammerdiener / Marquis), Božidar Smiljanić (Theaterdirektor / Diener), Erik van Heyningen (Bankier / Medizinalrat / Professor), Anna Nekhames (Fünfzehnjährige), Katharina Magiera (ihre Mutter), Cecelia Hall (Kunstgewerblerin), Leon Tchakachow (Journalist / Clown) u.a.

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Thomas Guggeis © Felix Grünschloss

Weitere Vorstellungen: 7., 9. (18 Uhr), 15., 17. (18 Uhr), 23. (18 Uhr), 28. November 2024
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19 Uhr.
Preise: € 16 bis 190 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)
Mit freundlicher Unterstützung des Frankfurter Patronatsvereins – Sektion Oper

Als 20-Jähriger lernt Alban Berg (1885-1935) in Wien das Drama Lulu von Frank Wedekind (1864-1918) kennen und ist vom ersten Moment an fasziniert. Über 20 Jahre später, im Jahr 1928,
beginnt der Komponist schließlich mit seiner Arbeit an der Oper. Er entwickelt sie streng symmetrisch und nach dem Vorbild seines Lehrers Arnold Schönberg in der Zwölftontechnik. Berg spielt mit einer Vielfalt an Klangfarben und unterschiedlichsten musikalischen Formen, lässt immer wieder auch Jazz anklingen. Er arbeitet mit Zwischenspielen, melodramatischen und rezitativischen Passagen. Den Mittelpunkt des Werkes bildet eine wiederum strikt symmetrisch angelegte Zwischenmusik. Bevor Berg seine zweite Oper vollenden kann, stirbt er 1935 im Alter von 50 Jahren an einer Blutvergiftung. Nach der Uraufführung des Partiturfragments der Oper verwehrt Bergs Witwe Helene das Recht zu dessen Vervollständigung. Ohne ihre Kenntnis arbeitet der österreichische Komponist Friedrich Cerha (1926-2023) in einem Zeitraum von über zwölf Jahren an einer spielbaren Fassung des dritten Aktes.

Aufführbar wird sie aus juristischen Gründen erst nach Helene Bergs Tod. Im Februar 1979 erarbeiten Pierre Boulez und Patrice Chéreau die Premiere der vervollständigten Lulu, jenes Schlüsselwerks des 20. Jahrhunderts, mit dem Alban Berg das Musiktheater revolutioniert hatte. Die letzte Frankfurter Neuproduktion der Oper kam 2003 in der Regie von Richard Jones heraus.
Chefredakteur Dr. Schön hat Lulu von der Straße geholt. Schicksalhaft sind die beiden miteinander verbunden. Inzwischen ist Lulu die Ehefrau des Medizinalrats Dr. Goll. Als dieser mitbekommt, wie ein Maler sie beim Porträtieren bedrängt, stirbt er an einem Herzschlag. In zweiter Ehe ist Lulu jetzt mit dem Maler verheiratet, der sich das Leben nimmt, als er von ihrer Affäre mit Dr. Schön erfährt. Lulu bringt Dr. Schön dazu, seine Verlobung mit einer anderen zu lösen und stattdessen sie zu heiraten. Eines Tages fordert er sie in rasender Eifersucht dazu auf, sich zu erschießen. Lulu richtet die Waffe jedoch gegen ihn und wird als Mörderin verhaftet. Mit Hilfe ihrer Freunde – unter ihnen die Gräfin Geschwitz und Dr. Schöns Sohn Alwa – kann sie dem Gefängnis entkommen. Sie fliehen erst nach Paris und schließlich nach London, wo Lulu sich und ihre Freunde mit Prostitution über Wasser hält. Ihr letzter Kunde ist der Serienmörder Jack the Ripper…

Die musikalische Leitung liegt bei Frankfurts Generalmusikdirektor Thomas Guggeis. Für die Inszenierung zeichnet Nadja Loschky verantwortlich, die unlängst mit Händels Giulio Cesare in Egitto an der Oper Frankfurt debütierte. Seit 2023/24 leitet sie das Theater Bielefeld in einer Doppelspitze und wird es 2025 allein übernehmen. In der Titelpartie kehrt die amerikanische  Koloratursopranistin Brenda Rae zurück nach Frankfurt, wo sie von 2008 bis 2017 als einer der Publikumslieblinge zum Ensemble gehörte. Regelmäßiger Gast im Haus am Willy-Brandt-Platz ist
der britische Bariton Simon Neal (Dr. Schön / Jack the Ripper). Zuletzt sang er hier 2023/24 Nekrotzar in György Ligetis Le Grand Macabre. Fast alle weiteren Partien sind mit Ensemblemitgliedern der Oper Frankfurt besetzt.

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Julia Burbach © Fran Marshall

Sonntag, 10. November 2024, um 19 Uhr im Bockenheimer Depot
Premiere / Frankfurter Erstaufführung
PARTENOPE
Oper in drei Akten von Georg Friedrich Händel
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Musikalische Leitung: George Petrou; Inszenierung: Julia Burbach
Mitwirkende: Jessica Niles (Partenope), Kelsey Lauritano (Rosmira), Iurii Iushkevich (Arsace), Cláudia Ribas (Armindo), Magnus Dietrich (Emilio), Jarrett Porter (Ormonte)
Weitere Vorstellungen: 12., 14., 16., 20., 22., 25., 27. November 2024
Alle diese Vorstellungen beginnen um 19 Uhr.
Preise: € 25 bis 80 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)

Die Krise der Royal Academy of Music in London war 1728 mit der unerwarteten Kündigung ihrer Stars (u.a. des Kastraten Senesino) in der italienischen Opernkompanie von Georg Friedrich
Händel (1685-1759) vorprogrammiert. Gleich drei große Sängerpersönlichkeiten kehrten nach Italien zurück, so dass Händel plötzlich die Zuschauer und Opernaktionäre fehlten. Daher musste die nächste Spielzeit wegen Besetzungslücken komplett gestrichen werden. Dementsprechend stürzten die Opernaktien plötzlich ab, so dass der Komponist und Großunternehmer Händel schnell nach Italien aufbrechen musste, um dort neue Publikumsmagnete aufzuspüren. Dank seines europaweit einwandfrei funktionierenden Netzwerks und sicheren Gespürs schaffte er es in wenigen Monaten, ein neues, funktionsfähiges Ensemble für London zu stemmen, obwohl ihm die echten Stars der damaligen Opernwelt abhandengekommen waren. Ein „Weiter so“ durfte es aber auch im Repertoire nicht geben. Neue Stücke, Klänge, Geschichten und Farben mussten her. Das Libretto von Partenope greift auf einen Text des römischen Dichters Silvio Stampiglia zurück, der einer moralisierenden und düsteren Handlung lebendige Geschichten und beißende Komik vorzog.
Und so sorgte Händels auf diesem Stoff beruhende Tragikomödie für jede Menge Trubel, was die Opernaktien erwartungsgemäß stiegen ließ. Nur auf den ersten Blick erfüllt die Handlung alle Anforderungen, die an das Libretto einer Opera seria gestellt werden. Vermutlich waren es die Leichtigkeit und der Sarkasmus der literarischen Vorlage, die Händel besonders reizten: So konnte er die festgefahrenen und starren Formen der Opera seria einerseits wiederbeleben und auflockern, andererseits mit (selbst-)ironischen Untertönen und absurden Wendungen in eine freche musikalische Komödie umwandeln.
Um die Königin von Neapel dreht sich das Liebeskarussell: Partenope wird von drei Männern umworben. Eigentlich ist der selbstgefällige Arsace ihr Favorit, aber sie ist auch vom schüchternen
Armindo angetan. Der dritte, Emilio, reist mit seiner ganzen Armee an und stellt die Königin vor die Wahl: Hochzeit oder Krieg. Die Raffinesse, mit der die Königin Armindo und Emilio abblitzen lässt, ist einer gewieften Politikerin würdig. Ihren geliebten Arsace kriegt sie allerdings gar nicht in den Griff.
Partenope weiß nicht, dass er seine Verlobte Rosmira ihretwegen verlassen hat. Als Fürst Eurimene verkleidet, erscheint die Betrogene am Hof, um ihren Geliebten zurückzugewinnen. Sie demütigt den untreuen Arsace, der sie erkennt und nun gar nicht mehr weiß, welche der beiden Frauen er liebt. Rosmira nötigt ihren Verlobten, ihre wahre Identität geheim zu halten. Ihre Rachsucht verleitet sie dazu, Partenope Arsaces Untreue zu offenbaren. Partenope heiratet nun doch Armindo und bietet Emilio – anstelle ihrer Liebe – ihre Freundschaft an. Eine überraschende Doppelhochzeit stoppt die Turbulenzen und lässt die Königin ohne Gefühlschaos weiter regieren…

Der griechische Dirigent George Petrou ist Künstlerischer Leiter der Internationalen Händel Festspiele Göttingen und des renommierten Armonia Atenea Orchesters in Athen. Mit dieser Neuproduktion gibt er sein Debüt an der Oper Frankfurt. Dies gilt auch für die Regisseurin: Julia Burbach wurde als Kind deutscher Eltern in Tokio geboren. Erste Erfahrungen im Regiefach sammelte sie als Assistentin von Christof Loy. Bald übernahm sie eigene Inszenierungen, darunter aktuell Donizettis L’elisir d’amore am Nationaltheater Prag. Die Titelpartie singt als Hausdebüt die amerikanische Sopranistin Jessica Niles. Ausgebildet an der Juilliard School in New York war sie von 2021 bis 2023 Ensemblemitglied an der Bayerischen Staatsoper in München und ist seither freiberuflich tätig. Der russische Countertenor Iurii Iushkevich legte kürzlich als Nireno in Händels Giulio Cesare in Egitto sein Debüt an der Oper Frankfurt vor. Im Dezember 2024 gibt er gemeinsam mit den ehemaligen Opernstudiomitgliedern Clara Kim und Nombulelo Yende einen Liederabend. Alle weiteren Partien der Frankfurter Erstaufführung sind mit Mitgliedern des
Ensembles und des Opernstudios der Oper Frankfurt besetzt.

Sonntag, 10. November 2024, um 18 Uhr im Opernhaus
Erste Wiederaufnahme
AIDA
Opera lirica in vier Akten von Giuseppe Verdi
In italienischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Musikalische Leitung: Julia Jones; Inszenierung: Lydia Steier
Mitwirkende: Christina Nilsson (Aida), Young Woo Kim / Stefano La Colla (Radamès), Silvia Beltrami (Amneris), Andreas Bauer Kanabas (Ramfis), Iain MacNeil / Nicholas Brownlee (Amonasro), Simon Lim (Der König von Ägypten), Kudaibergen Abildin (Ein Bote), Julia Stuart / Idil Kutay (Eine Priesterin)

Weitere Vorstellungen: 16., 22. (19 Uhr), 24. (15.30 Uhr) November,
8. (15.30 Uhr), 15., 20. (19 Uhr) Dezember 2024
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 18 Uhr.
Preise: € 16 bis 132 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)
Mit freundlicher Unterstützung der DZ Bank
Die Neuinszenierung der Aida von Giuseppe Verdi (1813-1901) in der Sicht von Lydia Steier fand geteilte Aufnahme bei Publikum und Presse. So konnte man auf der Opernplattform
www.deropernfreund.de lesen: „Die Haltung der Inszenierung und ihre Drastik muss man nicht mögen. Unbestreitbar bietet diese Produktion aber saftiges, opulent ausgestattetes und handwerklich detailliert ausgearbeitetes Musiktheater.“ In der diesjährigen Kritikerumfrage des Fachmagazins Opernwelt wurde Lydia Steier auch für diese Inszenierung als „Regisseurin des Jahres“ ausgezeichnet.
Die musikalische Leitung der ersten Wiederaufnahme übernimmt die international tätige Dirigentin Julia Jones. Die Engländerin arbeitet regelmäßig an den großen Opernhäusern wie den Staatsopern in Wien, Berlin, Hamburg und München. Von 2016 bis 2021 hatte sie das Amt der Generalmusikdirektorin an den Wuppertaler Bühnen inne und war ab Anfang 2000 immer wieder an der Oper Frankfurt zu Gast. Dort dirigierte sie zuletzt in der Spielzeit 2023/24 Wiederaufnahmen von Mozarts Die Zauberflöte und Cimarosas L’italiana in Londra. Die Besetzung weist einige neue  Namen auf: Die schwedische Sopranistin Christina Nilsson stellte sich dem Frankfurter Publikum erstmals 2018 als Strauss’ Ariadne vor, 2024 gefolgt von der Partie der Elisabeth in Wagners Tannhäuser. Zu ihren jüngsten Auftritten gehören Rosalinde (Die Fledermaus) an der Bayerischen Staatsoper, Chrysothemis (Elektra) an der Kungliga Operan in Stockholm sowie Aida an der Deutschen Oper Berlin und der Oper Frankfurt. Diese Partie wird sie in diesem Jahr auch an die Metropolitan Opera in New York führen. Der südkoreanische Tenor Young Woo Kim wechselte 2018/19 vom Internationalen Opernstudio der Oper Köln ins dortige Ensemble und legt nun als Radamès sein Debüt an der Oper Frankfurt vor. Auch die italienische Mezzosopranistin Silvia
Beltrami singt erstmals im Haus am Willy-Brandt-Platz. Zu ihren aktuellen Auftritten gehört die Partie der Suzuki in Puccinis Madama Butterfly am Teatro Real Madrid; in Planung befindet sich Laura in Ponchiellis La Gioconda in Cagliari und Ulrica in Verdis Un ballo in maschera in Bologna. Mit der Produktion vertraut sind die Ensemblemitglieder Andreas Bauer Kanabas (Ramfis) sowie Iain
MacNeil und Nicholas Brownlee (Amonasro). Weitere mit der Inszenierung vertraute Namen, aber auch Neueinsteiger*innen finden sich sowohl in der Besetzung der übrigen Partien als auch unter den Sängerinnen und Sängern der Folgevorstellungen.

Karten für die genannten Veranstaltungen sind bei unseren bekannten Vorverkaufsstellen, online unter www.oper-frankfurt.de oder im telefonischen Vorverkauf 069 – 212 49 49 4 erhältlich.

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