DIE DONNERSTAG-PRESSE – 20. OKTOBER 2022

DIE DONNERSTAG-PRESSE – 20. OKTOBER 2022

Foto: Christian Thielemann © Matthias Creutziger 

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE DONNERSTAG-PRESSE – 20. OKTOBER 2022

Berlin
Staatsoper: Warum Thielemann als Nachfolger von Barenboim nicht zu wünschen wäre
Die Staatsoper Unter den Linden ist aufgrund von Barenboims Erkrankung in einer verzwickten Lage.
BerlinerZeitung.de.kultur

Christian Thielemann: Internationale Presse sieht ihn als Barenboim-Nachfolger
Mit Wagners Ring fand Christian Thielemann internationale Beachtung. Die Kritiker sehen ihn als legitimen Nachfolger von Daniel Barenboim an der Staatsoper.
BerlinerZeitung.de

Wien
Kommentar am Beispiel des Musikvereins Wien. Opfern wir die Kunst zugunsten einer Zensurpolitik?
Zur Absage von Sergej Prokofjews Kantate „Alexander Newskij“ op. 78, die am 23. Oktober 2022 im Gläsernen Saal / MAGNA AUDITORIUM, Musikverein Wien, aufgeführt hätte werden sollen.
Wer von uns kennt nicht das lustige Spiel „Foppen“, wo jeder Teilnehmer versucht, seine Karte so schnell wie möglich loszuwerden. So ein Gefühl hatte man bei der Recherche bezüglich des „Absagens“ des genialen Werkes „Alexander Newski“, das am 23. Oktober 2022 im Musikverein aufgeführt hätte werden sollen.
Nun – wie es oft so ist – hörte man Gerüchte, dass sich angeblich der Chor (Wiener Singverein) geweigert hätte, das Werk einzustudieren. Auf eine Anfrage via Facebook vernahm man nur unerträglich lautes Schweigen. Die Kontaktaufnahme beim Management des Dirigenten Alain Altinoglu und des HR-Orchesters erweckte den Eindruck à la „Fopperei“. Schnell schoss man dort den Ball oder die Karte von sich und verwies auf die Gesellschaft der Musikfreunde und deren Intendanten, Dr. Stephan Pauly.
Von Herbert Hiess
Klassik-begeistert.de

Wien
Intendant Slagmuylder verlässt Wiener Festwochen 2023 vorzeitig
Die Verlängerung seines Vertrags schien zuletzt immer ungewisser. Die nächste Ausgabe wird er noch programmieren, dann wechselt er nach Brüssel
DerStandard.at.story

Die Wiener Festwochen können nur besser werden
DiePresse.com.at

Kommentar
Energie, Kultur und das Posi­tive
Die Grundsatzfragen von Serge Dorny, der seltsame Schnitt bei der Wiedergabe der Opus-Klassik-Gala im ZDF, die Erschießung des ukrainischen Dirigenten Yurii Kerpatenko.
Crescendo.klassikwoche.de

London/Royal Opera House
Bamberger Chefdirigent löst Antonio Pappano ab
Der Chefdirigent der Bamberger Symphoniker, Jakub Hrůša, wird neuer Musikdirektor des Royal Opera House in London. Der 41-jährige tschechische Dirigent übernehme den Posten im September 2025, teilte das prominenteste britische Opernhaus am Dienstag mit.
BR-Klassik.de

Stockholm
Yo-Yo Ma bedankte sich mit Dvořák für den Nilsson-Preis
Der höchstdotierte Preis der Klassikwelt wurde in Stockholm an den Starcellisten Yo-Yo Ma überreicht.
DiePresse.com

Bayreuth
Bruno de Sá im Porträt: Umjubelter Sopranist bei Bayreuth Baroque
Wer ihn einmal gehört hat, staunt nicht schlecht über die atemberaubende Höhe, die er mit seiner Stimme erreicht. Countertenor? Nein! Er ist ein Sopranist – ein männlicher Sopran. Auf die korrekte Bezeichnung legt der brasilianische Sänger Bruno de Sá großen Wert. Beim Bayreuth Baroque Festival war er heuer schon das zweite Jahr in Folge zu erleben.
BR-Klassik.de

CD
Dort, wo der Schlüssel passt: Daniel Behle und seine kluge „Heimat“-CD
MuenchnerMerkur.de

Salzburg
Junge Menschen. Große Gefühle
SINFONIEORCHESTER UNI MOZ / ION MARIN
DrehpunktKultur.at

Wiesbaden
Evelyn Herlitzius inszeniert „Fidelio“ in Wiesbaden –Ja, sie hat Kraft und Mut
FrankfurterRundschau.de

Tonträger
Jonathan Tetelman: Arias (Podcast)
rbb.online.de

Kulturpolitik
ORF will seine Musikertantiemen kürzen
AKM-Präsident Vieweger werde dies „unter gar keinen Umständen akzeptieren“.
WienerZeitung.at.nachrichten

Kunst
Was kann bitte die Kunst dafür?
WienerZeitung.at

Links zu englischsprachigen Artikeln

Berlin
Daniel Harding conducts the Berlin Philharmonic in an enlightening concert
seenandheard.international.com

Fidenza
Festival Verdi 2022 Review: La Forza del Destino
Gregory Kunde & Amartuvshin Enkhbat Triumph in Verdi’s Epic
operawire.com

New York
Review: The Met Opera’s “Peter Grimes” Explores a Pariah and Justice
TheObserver.com

Clayton provides the requisite dramatic intensity in Met’s “Peter Grimes”
Newyorkclassical.review.com

San Diego
From the Underworld to Our World: An Opera About Frida and Diego
Gabriela Lena Frank and Nilo Cruz’s work at San Diego Opera puts the story of Frida Kahlo and Diego Rivera in the context of the Day of the Dead.
TheNewYorkTimes.com

San Francisco
Yuja Wang triumphs in Magnus Lindberg’s new piano concerto with the San Francisco Symphony
seenandheard.international.com

Feuilleton
Q & A: Soprano Merissa Beddows on Learning
Through Change & America’s Got Talent
operawire.com

Recordings
Vaughan Williams: Symphonies Nos 6 & 8, Folksongs
England, My England (Roderick Williams, BBC Symphony Orchestra, BBC Symphony Chorus/Martyn Brabbins)
limelightmagazin.com.au

Film/TV

„Cannes: 90 Prozent Schrott. Berlinale: 95 Prozent Schrott“
Und auch die Filmfestspiele von Venedig sind zu „90 Prozent Schrott“, meint Regisseur Werner Herzog.
WienerZeitung.at

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Unter’m Strich

Wien
Trotz Stromspar-Aufruf. Zwei Monate vor Weihnachten: Adventdeko erstrahlte
Trotz des Aufrufs zum Energiesparen erstrahlte jetzt in Wien im dritten Bezirk bereits die erste Einkaufsstraße.
https://www.krone.at/2835500

Deutschland
Luisa Neubauer: Das ist Irrsinn
Klimaschutz und die Grünen – das passt aus Sicht der Fridays-For-Future-Aktivistin Luisa Neubauer in der Berliner Ampelkoalition nicht mehr zusammen. Mit der Forderung nach einem Milliarden-Sondervermögen auch fürs Klima will sie dennoch auf dem Bundesparteitag in Bonn eine Rede halten.
wi.wo.de.politik

München
So ist es, Bedienung auf dem Oktoberfest zu sein
Mirjam, 27, hat gerade zum siebten Mal auf dem Oktoberfest gearbeitet. Hier erzählt sie, was sie mit kotzenden Gästen macht und wie viel sie an einem Bier verdient
www.fluter.de

Knalleffekt in der Korruptionsaffäre: Ex-ÖBAG-Chef Thomas Schmid hat bei der WKStA umfassend ausgepackt.
Für die ÖVP und ihren früheren Parteichef Sebastian Kurz wird die Luft dünner. Politik- und Rechtsexperten ordneten die neuesten Entwicklungen abends in der „Zeit im Bild“ ein und sprachen über Schmids Chancen auf den Kronzeugenstatus.
TirolerTageszeitung.at

Der Untergang der Neuen Volkspartei
Im besten Fall hatte Sebastian Kurz einfach eine schlechte Menschenkenntnis. Im schlechteren Fall hat er seine Partei auf Jahre hinaus beschädigt.
DiePresse.com

Schmid-Beichte: Wem Geldstrafen oder Häfn drohen
Die Beichte von Thomas Schmid erschüttert die Politik und bringt Leute wie die Investoren René Benko und Sigi Wolf in Bedrängnis. Es geht um Untreue, Bestechung, Bestechlichkeit, Amtsmissbrauch oder Falschaussage. Es könnte jahrelange Haftstrafen geben.
https://www.krone.at/2836798

Einmal ist keinmal
Nicht nur für Politiker: So löscht man Daten final
https://www.krone.at/2836231

Steirischer Christbaum für Wien: Schon wieder schiach
30-Meter-Fichte für den Rathausplatz: Ob sie den ästhetischen Anforderungen der Wiener genügt? Ziemlich sicher nicht.
Kurier.at.chronik

INFOS DES TAGES (DONNERSTAG, 20. OKTOBER 2022)

INFOS DES TAGES (DONNERSTAG, 20. OKTOBER 2022)

Quelle: onlinemerker.com

Wiener Staatsoper: Das sollten Sie besuchen!

Empfehlungen der Wiener Staatsoper

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Eliška Weissová & Asmik Grigorian in »Jenůfa« © Wiener Staatsoper / Michael Pöhn

Unsere Empfehlung: Jenůfa

»Asmik Grigorian brilliert in Jenůfa an der Staatsoper« (Der Standard), »Asmik Grigorian besticht mit dunklen Tönen, einer Brillanz in den Höhen, die ihresgleichen sucht – Phänomenal ist Eliška Weissová als Küsterin« (Kurier), »Jubel für Asmik Grigorians erste Wiener Jenůfa« (Die Presse) – dies ist nur ein kleiner Auszug aus den Pressestimmen zur Wiederaufnahme von Janáčeks Jenůfa. Aber nicht nur von den Medien, vor allem vom Publikum wurden die bisherigen Vorstellungen mit großem Jubel aufgenommen: Allein das Zusammenspiel von Asmik Grigorian und Eliška Weissová als Küsterin, die für Violeta Urmana eingesprungen ist, macht den Abend zu einem derart unvergesslichen Erlebnis, wie es eben nur die Oper zustande bringt. Zwei Mal haben Sie noch die Gelegenheit, diesem Erlebnis selbst beizuwohnen. Es gibt – noch – Restkarten.

Termine Jenůfa:  23. Oktober 2022

INFORMATIONEN & TICKETS »JENUFA«

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Szenenfoto »Cardillac« © Wiener Staatsoper / Michael Pöhn

Wiederaufnahme: Cardillac

Eine weitere Wiederaufnahme, die bei der Premiere ebenfalls für frenetischen Jubel und glänzende Kritiken sorgte, steht unmittelbar bevor: Paul Hindemiths 1926 uraufgeführte Oper Cardillac erzählt, basierend auf E.T.A. Hoffmanns Fräulein von Scuderi, die Geschichte des genialen Goldschmieds Cardillac, der sich von den von ihm geschaffenen Schmuckstücken nicht trennen kann und Morde begeht, um sie wieder zurückzuerlangen. Selbst in seinem Tod, den er durch das aufgebrachte Volk erleidet, gilt sein letzter Gedanke dem Schmuck.
Regisseur Sven-Eric Bechtolf orientiert sich in der Inszenierungsarbeit der knapp 90-minütigen intensiven Oper an der ästhetischen Sprache der Uraufführungszeit und übersetzt sie in eine radikale Schwarz-Weiß-Zeichnung mit markanten Momenten. Es dominieren starke Bilder, intensive Gesten und eine stringent durchgezogene Erzählung. Anfang November kehrt die Cardillac-Produktion in den Spielplan zurück: KS Tomasz Konieczny singt die Titelfigur, Vera-Lotte Boecker die Tochter des Goldschmieds, Gerhard Siegel den Offizier. Als Dirigent konnte für die Wiederaufnahme Cornelius Meister gewonnen werden.

Termine Cardillac: 2., 5., 10. & 13. November 2022
INFORMATIONEN & TICKETS »CARDILLAC«

Die Proben für Die Meistersinger von Nürnberg haben begonnen

Es ist wohl eines der herausforderndsten und umfangreichsten Vorhaben, denen sich ein Opernhaus widmen kann: Die Erarbeitung des Richard Wagner-Epos Die Meistersinger von Nürnberg. Die Wiener Staatsoper tat dies zuletzt im Jahr 1975. Am 21. Oktober feierte die Inszenierung von Otto Schenk Premiere und ging in Folge ins Repertoire über. Die letzten zehn Jahre waren am Haus keine Meistersinger mehr zu hören, nun haben die Proben zur Neuproduktion in der Regie von Keith Warner begonnen. Premiere ist am 4. Dezember. Die Besetzung ist einzigartig: Gleich drei Sänger, die in unterschiedlichen Inszenierungen bereits den Hans Sachs gesungen haben, stehen gemeinsam auf der Bühne: den Veit Pogner singt Georg Zeppenfeld, Sixtus Beckmesser ist Wolfgang Koch und den Hans Sachs singt Michael Volle. David Butt Philip, der gerade in der Jenůfa große Erfolge feiert, ist Walther von Stolzing, die Eva gibt Hanna-Elisabeth Müller. Ergänzt werden sie durch Michael Laurenz als David sowie durch die Ensemblemitglieder Christina Bock als Magdalene und Martin Häßler als Fritz Kothner. Am Pult steht Philippe Jordan.

Termine Die Meistersinger von Nürnberg: 4., 8., 11., 15. & 20. Dezember 2022

INFORMATIONEN & TICKETS »DIE MEISTERSINGER VON NÜRNBERG«

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YO-YO MA RECEIVES 2022 BIRGIT NILSSON PRIZE

Yo-Yo Ma became the fifth recipient and first instrumentalist to be presented the Birgit Nilsson Prize by His Majesty King Carl XVI Gustaf at the official Award Ceremony in Stockholm yesterday evening. The world-famous cellist and humanitarian was cheered by a packed house at Konserthuset Stockholm and the ceremony was followed by viewers around the world via live-stream.

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Photo: Markus Gårder

Receiving the Prize, Yo-Yo Ma said „As I leave Sweden tomorrow, I will carry with me these forever memories, the memory of this evening, with such moving performances… But l will also leave with a promise, a commitment to practice the values Birgit Nilsson held so dear: joy and humor, closeness to the land and to nature, and a life in balance with others and with our planet.“
The Prize will support Yo-Yo Ma’s ongoing work to explore how culture can strengthen our connections to one another and to the natural world. Over the next several years, Yo-Yo will continue a journey that began in 2018 with the Bach Project, visiting places that epitomize culture and nature’s potential to move the human soul, creating collaborative works of art and convening conversations that seek to strengthen our relationship to our planet and to each other.

Long-time friend and musical partner, pianist Kathryn Stott, paid tribute to Yo-Yo Ma by saying „we often talk about what someone brings to the table. Well Yo-Yo – your generosity of spirit is legendary. You have brought the world a feast – a positive bounty of musical treasures and wisdom.“

Susanne Rydén, President of the Birgit Nilsson Foundation said „Witnessing the joy that Yo-Yo Ma’s presence in Stockholm has generated this week makes us proud of having presented him with the 2022 Prize and the ceremony was a beautiful occasion to celebrate both Yo-Yo Ma’s achievements and the legacy of Birgit Nilsson.

The Prize Ceremony was accompanied by a musical celebration featuring the Royal Stockholm Philharmonic and conductor Patrik Ringborg, the Swedish Radio Choir, Royal Swedish Opera Choir, Maria Bengtsson (soprano) and rising star soloists Amalie Stalheim (cello), Johanna Wallroth (soprano) and Emma Sventelius (mezzo-soprano).

The Birgit Nilsson Prize is awarded to artists and institutions who have contributed an important chapter to music history. Previous recipients are Plácido Domingo, Riccardo Muti, The Vienna Philharmonic and Nina Stemme.

Read more about the Prize and Birgit Nilsson’s legacy: www.birgitnilsson.com
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Interessanter Podcast

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https://alles-klar-klassik.podigee.io/#latest-episode-player

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Grete Minde für Opera Awards nominiert
Einzigartige Entdeckung, Inszenierung und Auszeichnung

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Kristin Anna Isene, Raffaela Lintl. Foto: Andreas Lander

Das Theater Magdeburg informiert über seine Pressereferentin:

Ich freue mich sehr, Sie über die Nominierung der Uraufführung „Grete Minde“ durch die International Opera Awards zu informieren.

Die Oper „Grete Minde“ war eine unglaubliche Wiederentdeckung. Knapp 100 Jahre nach ihrer Entstehung wurde das Werk des deutsch-jüdischen Komponist Eugen Engel am 13.2.22 in Magdeburg uraufgeführt. Heute ist sie für die International Opera Awards in der Kategorie „Uraufführung“ nominiert. Die International Opera Awards 2022 werden am 28.11.22 im Teatro Real de Madrid verliehen.

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Raffaela Lintl, Zoltan Nyari. Foto: Andreas Lander

Auf den grandiosen Erfolg und die nicht enden wollende Nachfrage der Uraufführung „Grete Minde“ in der letzten Spielzeit, folgt nun die Nominierung der International Opera Awards. „Diese Nominierung bedeutet eine enorme Wertschätzung einerseits unserer unermüdlichen Arbeit und andererseits des Werks an sich. Unser Ziel war es von Anfang, Engels Oper nachhaltig und weltweit zu etablieren. Dieses Stück muss weiterleben und gehört in das Repertoire der Opernhäuser“, ist GMD Anna Skryleva begeistert.
Die weltweit renommierte Auszeichnung wird seit 2012 verliehen und würdigt einmal im Jahr die herausragendsten Opernproduktionen der Welt. Das Theater Magdeburg darf sich im Rahmen der Opera Awards in der Kategorie „Uraufführung“ behaupten unter anderem gegen die Santa Fe Opera, das Opera Theatre of Saint Louis oder das Music Theatre Wales.
Bitte beachten Sie beiliegende Pressemitteilung und den Download-Link zu den Inszenierungsfotos: https://we.tl/t-ziaNre6Bhf
Bilder: Andreas Lander
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Monaco: „Déjanire“ von Camille Saint-Saëns im Auditorium Rainier III – 16 10 2022

Eine letzte unbekannte Oper zum 100. Todestag des Komponisten, als Konzert mit dem Philharmonischen Orchester von Monte-Carlo und bald als Buch-CD beim Palazzetto Bru Zane

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Die Opéra de Monte-Carlo, ein sehr beachteter Uraufführungsort der „Belle Epoque“: u.A. die „Déjanire“ von Saint-Saëns, sowie von einem Dutzend Opern von Massenet, Puccini und Ravel © Société des Bains de Mer de Monte-Carlo

 Wieder an die Riviera! Da ist der Merker schon viel zu lange nicht mehr gewesen – seitdem unsere langjährige Merkerin in Nizza Edith Mrazek-Sommer die Feder niederlegte. In Nice steht das größte Opernhaus (1.100 Plätze), das vor allem wegen seiner „Haus-Interpreten“ bekannt war, die man in den Gängen auf vielen Bildern noch sieht. So wurde das Foyer 2010 durch den Bürgermeister „Montserrat Caballé“ getauft – natürlich in Anwesenheit der Sängerin, die hier viele Liederabende gegeben hat. Am Abend vor der „Déjanire“ in Monaco gab es ein Konzert um César Franck (1822-1890) – dem das Palazzetto Bru Zane im Juni zu seinem 200sten Jubiläum ein kleines Festival gewidmet hat (wir haben über Francks total unbekannte Oper „Hulda“ berichtet). Michel Plasson, inzwischen schon 89 Jahre alt, zeigte nun, dass man Franck auch ohne Kraft dirigieren kann: quasi nur mit den Augen und kleinen Handbewegungen – berührend schön! Und er hatte dazu als Solisten zwei junge 18-jährige ukrainische Musiker aus seiner Sommer-„Académie internationale de musique française“ eingeladen, die wunderbar mit ihm gespielt haben. Trotz 71 Jahren Altersunterschied – das habe ich noch nie auf einer Bühne erlebt.

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Die größere und ältere Opéra de Nice mit Blick auf die Riviera (vom Strand aus gesehen) © D. Jaussein

Die viel kleinere Opéra de Monte-Carlo (um die 500 Plätze) hat eine große, spannende Vergangenheit, an die sich heute leider beinahe niemand mehr erinnert. Denn sie war am Ende der Belle Époque quasi das zweite französische Opernhaus nach Paris. Schon rein optisch, denn Prinz Albert I von Monaco (1848-1922), gab dem Architekten der Pariser Oper Charles Garnier den Auftrag bitte ungefähr das Gleiche in Monaco zu bauen: ein Casino mit zusätzlich einem Opernhaus. Beide wurden schon 1879 eröffnet (4 Jahre nach dem Palais Garnier in Paris), wobei das Casino vorerst am meisten Aufmerksamkeit bekam. Als dieses, Dank sei der Geschäftstüchtigkeit der Direktorfamilie Blanc, solch unglaubliche Gewinne machte, dass man in Monaco keine Steuern mehr zu zahlen brauchte, engagierte der kultivierte Prinz einen jungen rumänischen Schriftsteller und Komponisten, der einer der größten Operndirektoren seiner Zeit werden würde: Raoul Gunsbourg (1860-1955). Über den in Bukarest geborenen Abenteurer wurden einige Romane aber (leider noch) keine verlässliche Biographie geschrieben. Nachdem er anscheinend ab 1881 erst in Moskau und dann an anderen Orten kleinere (Wander-)Bühnen geleitet hatte, wurde er 1889 Direktor der Oper in Nizza und von dort aus 1892 Intendant der Oper in Monte-Carlo. Einen Posten den er (fast) 60 Jahre (!) behielt, bis er 1951 mit 91 Jahren hochgefeiert in den Ruhestand ging. Gunsbourg hatte einen guten Riecher für was in Paris schiefgegangen war und in Monaco für internationales Interesse sorgen könnte. Er begann seine Erfolgsserie 1893 mit der szenischen Uraufführung von „La Damnation de Faust“, bei deren konzertanten Erstaufführung in Paris Hector Berlioz 1846 Bankrott gegangen war und an die sich kein Opernhaus (mehr) wagen wollte. Danach wandte er sich an angesehene Komponisten, die es in Paris auch nicht immer ganz leicht hatten. An erster Stelle Jules Massenet, der von 1902 („Le jongleur de Notre-Dame“) bis zu seinem Tode 1912 („Roma“) 8 Opern in Monaco uraufführen würde (wonach posthum noch zwei 1914 und 1922 folgten). Massenet war sozusagen Hauskomponist in Monaco mit eigener Wohnung im Prinzenpalast. Ihm folgte Camille Saint-Saëns, von dem in der Belle Époque auch jedes Jahr eine Oper gespielt wurde, der jedoch „nur“ drei Opern in Monte Carlo uraufgeführt hat: „Hélène“ (1904), „L’Ancètre“ (1906) und „Déjanire“ (1911, seine letzte Oper). Andere Komponisten kamen natürlich auch, so gab es zum Beispiel 1917 die Uraufführung von der schönen Oper von Giacomo Puccini „La Rondine“ (leider so selten gespielt!) und 1927 die von „L’Enfant et les sortilègesvon Maurice Ravel. Also unter Raoul Gunsbourg war an der Opéra de Monte-Carlo mächtig etwas los und es freut uns sehr, dass im Rahmen der Centenar-Feiern des 1922 verstorbenen Prinzen nun endlich eine allererste Raoul Gunsbourg-Ausstellung organisiert wird (im Grimaldi-Forum). Ein Rückblick, bevor ab Jänner 2023 Cecilia Bartoli die Geschicke der Oper in der Hand nehmen wird, eingeläutet durch das sensationelle Gastspiel letzten Sommer an der Wiener Staatsoper.

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Der legendäre Intendant Raoul Gunsbourg (links), vor dem gemeinsamen Eingang für Oper und Casino, mit Enrico Caruso und dem Direktor Camille Blanc (rechts), der mit seinen Roulette-Einnahmen das Opernprogramm quasi unbegrenzt finanzieren konnte. © Société des Bains de Mer de Monte-Carlo

Initiator der jetzigen „Déjanire“-Aufnahme, war nicht die Oper, sondern das viel ältere Orchestre Philharmonique de Monte-Carlo, das sich auch im Rahmen des „Centenaire Albert 1er“ an seine glorreiche Vergangenheit erinnert (es wurde schon 1856 gegründet). Da war eine weitere unbekannte Oper von Camille Saint-Saëns (1835-1921) natürlich gefundenes Fressen für das Palazzetto Bru Zane, das im Jubiläumsjahr zu dessen 100en Todestag schon 3 seiner (bis auf auf eine) heute völlig vergessenen 13 Opern aufgenommen hat. Wir haben schon berichtet über „Le timbre d’argent“ (Die silberne Glocke, 1864), „La princesse jaune“ (Die gelbe Prinzessin, 1872) und im Juni/Juli recht ausführlich über „Phryné“ (1893, an der Opéra Comique in Paris). „Déjanire“ (1911) ist wieder andere Kost: eine große „Tragédie lyrique“ in vier Akten mit einem ähnlich mythologischen Sujet als „Phryné“. Es könnte gut sein, dass Prinz Albert I – der gute persönliche Beziehungen zu Saint-Saëns hatte – ihn ganz direkt um genau dieses Thema gebeten hat. Denn die Grimaldis hatten/haben etwas mit Herakles, der – so die mythologische Überlieferung – auf dem Rückweg von Gibraltar hinter dem Felsen von Monaco als erster den noch heute bestehenden Hafen Le Port d’Hercule angelegt hätte. Deswegen wurde im 16. Jahrhundert, als die Grimaldis endlich die unbestrittenen Herrscher auf dem Felsen geworden waren, der ganze Palast mit Herkules-Fresken bemalt, die man seit letztem Sommer zum ersten Mal wieder sehen kann (sehr eindrucksvoll!). Für seine letzte Oper wählte der Komponist das wenig dargestellte Thema von Herkules’ Tod. Der unbezwingbare Held starb nämlich wegen einem vergifteten Hemd/Gewand, das ihm seine eifersüchtige Gattin Deïaneira (Déjanire) anlegte, als er sich mit (noch) einer anderen Frau vermählen wollte, der schönen Prinzessin Iole. Ein Mann, der zwei Frauen liebt, ist eine klassische Opern-Dreiecksgeschichte, dem der Librettist Louis Gallet noch eine Dimension mehr gab, indem er dafür sorgte, dass Iole sich gleichzeitig in den „besten Freund“ von Hercule verliebt, Philoctète – der deswegen im Gefängnis landet. Sie heiratet also in der Oper Herakles, um so den Geliebten aus dem Kerker zu holen. Kein Wunder, dass die Männer in der Oper nicht so ganz verstehen, was die Frauen nun wirklich wollen und wir als Publikum den vielen Gefühlsregungen auch nicht immer so ganz folgen können – aber die Musik ist wunderbar. Saint-Saëns zeigt sich auf der Höhe seines Könnens: Arien, Duette, Trios – wobei die Sopran-Arien der unschuldigen Iole besonders hervorstechen.

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Yvonne Dubel von der Pariser Oper in der Rolle de Iole bei der Uraufführung von „Déjanire“ 1911 an der Opéra de Monte-Carlo – sie hat(te) die schönsten Arien! © Palazzetto Bru Zane

Bei der musikalischen Wiedergabe muss man ausnahmsweise das Orchester an erste Stelle setzen. Welch ein Unterschied zu den Opernorchestern, die wir in den letzten Wochen gehört haben! Das Orchestre Philharmonique de Monte-Carlo wirkt unter Leitung seines Chef-Dirigenten Kazuki Yamada (seit 2016) wie eine der Limousinen die vor dem Casino stehen: es fährt ruhig, leise und elegant mühelos durch jede Kurve, mal schneller, mal langsamer, ohne dass der Zusammenhalt gefährdet wird. Als ob sie schon hundert Mal „Déjanire“ von Camille Saint-Saëns gespielt hätten. Ein besonderes Lob an den Konzertmeister David Lefèvre für die elegante Bogenführung (anscheinend eine riesige Arbeit, da „Déjanire“ seit 1911 nirgendwo mehr gespielt worden ist und das ganze Orchester-Material nun neu erstellt werden musste) und an das Chordirigat von Stefano Visconti, denn der Choeur de l‘Opéra de Monte-Carlo sang genau so souverän wie das Orchester. Den Sängern konnte man in dem riesigen Auditorium Rainier III etwas anhören, dass sie gerade eine Woche Plattenaufnahme hinter sich hatten – aber das wird man auf der Platte sicher nicht hören und auf sie kommt es im Endeffekt ja an. Kate Aldrich war eine eindrucksvolle, liebende und rachesüchtige Déjanire, der Julien Dran als französischer Heldentenor Hercule mühelos das Wasser reichen konnte. Im zweiten Paar bestach Anaïs Constans als berührende Iole (sie war im Juni noch die kecke Lampito von „Phryné“), äußerst charmant unterstützt durch den sympathischen Jérôme Boutillier als Philoctète. Und schon bezeichnend für die ausgezeichneten Sänger-Besetzungen des Palazzetto Bru Zane, dass Anna Dowsley in der kleinen Rolle der Amme Phénice eine solche Stimme hat, dass sie demnächst ein bisschen weiter an der Riviera, in Genua, die Adalgisa der „Norma“ singen wird.

Dann wird auch voraussichtlich dies vorerst einmal letzte Buch-CD des Palazzetto mit unbekannten Opern von Saint-Saëns erscheinen und kommt in dieser neuen Spielzeit ein neuer Komponist an die Reihe: Jules Massenet und seine unbekannten Opern aus seinen letzten (Monaco-)Jahren, so wie seine „Ariane“ (1906), die Ende Januar 2023 im Prinzregententheater in München als Platte aufgenommen werden wird (mit der gleichen Kate Aldrich als Phèdre). Und bis dahin kann man sich schon einhören mit der vergnüglichen Platte Jules Massenet – songs with Orchestra. 21 von den 23 aufgenommen Orchesterliedern – einige so schön, dass man sie sich mühelos in unseren Konzertprogrammen vorstellen kann – sind „world premiere recordings“! Das zeigt noch einmal, wie viel es noch zu entdecken gibt, auch bei so bekannten Komponisten wie Massenet und Saint-Saëns. Und mit dieser schönen kleinen Platte (gerade im September bei dem Palazzetto erschienenen) kann man in Gedanken an die Riviera reisen, wo es sehr viel mehr Oper gab und gibt als man vielleicht denken könnte.

Waldemar Kamer

 Infos & CD-Buch & Platten: www.bruzanemediabase.com

Orchestre Philharmonique de Monte-Carlo: www.opmc.mc

Ausstellung Raoul Gunsbourg: im Grimaldi Forum von 14 bis 27 November 2022

Infos dazu & Opernprogramm: Opéra de Monte-Carlo, www.opera.mc

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Wien/Theater in der Josefstadt: BUBEN gesucht – Aufruf zum Vorsprechen:

Wir suchen DICH!

„Serjoscha war noch nicht neun, aber bald…“

Das Theater in der Josefstadt sucht für die Produktion Anna Karenina in der Regie von Amélie Niemeyer spielfreudige Buben im Alter von 8- 10 Jahren, welche keine Scheu haben, sich auf einer großen Bühne vor Publikum zu bewegen.

Es gibt insgesamt sieben Auftritte im Stück für den Sohn von Anna und Karenin, inklusive zu sprechender Textstellen.

Spielfreude und Spaß am Textlernen wären daher Voraussetzung, Bühnenerfahrung von Vorteil.

Wir würden uns freuen, DICH kennenzulernen!

Das Vorsprechen findet am Dienstag, 25. Oktober 2022 um 16 Uhr statt.

Anmeldung mit Foto und kurzem Lebenslauf bitte an 

Den kleinen Monolog, welcher vorbereitet werden soll, schicken wir nach der Anmeldung zu.

Infos, Fotos, Trailer zu „Anna Karenina“  (Vorstellungen bis 22. Juni 2023)  siehe unter www.josefstadt.org

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SEBASTIAN CATANA: FALSTAFF IN TOKYO WITH THE TOKYO PHILHARMONIC AND M° MYUNG-WHUN CHUNG

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Falstaff is the last masterpiece by Giuseppe Verdi, a work that completes his trilogy of operas based on William Shakespeare’s dramas which also includes Macbeth and Otello. On October 20, 21 and 23, 2022 Sebastian Catana will perform the title-role in a concert version of the opera with the Tokyo Philharmonic Orchestra conducted by M° Myung-Whun Chung. The New National Theatre Chorus will join the Tokyo Philharmonic in these performances.

Alongside Catana’s Sir John a brilliant Japanese cast which includes Shingo Sudo (Ford), Yusuke Kobori (Fenton), Ryoko Sunakawa (Alice Ford), Rie Miyake (Nannetta) and Ikuko Nakajima (Mrs. Quickly). 

The opera will be in performed in three main concert houses of Tokyo: the Suntory Hall (the opening night on October 20), the Concert Hall of the Tokyo Opera City (October 21) and the Bunkamura Orchard Hall (October 23). 

 

Catana has made his debut as Sir John Falstaff in 2021 at the Berkshire Opera Festival, where his performance was acclaimed by the critics as “a wonderful creation”, “in a word, perfect”. He previously sang the other baritone role, Ford, at the Opéra de Lausanne in 2012. He returns in Japan after his great success as Scarpia in Puccini’s Tosca alongside Romanian diva Angela Gheorghiu and as Giorgio Germont in Verdi’s La Traviata, during the 2017 tour with the Teatro Massimo di Palermo. On that occasion he sang in Tokyo, Osaka, Nagoya and Hamamatsu. As this represents the first time Catana is working with the Tokyo Philharmonic and its honorary Music Director M° Myung-Whun Chung he would like to mention: “Sir John Falstaff is a milestone in any baritone’s career. It is a role that needs a highly artistic maturity both musically and theatrically in order to bring to life all the aspects of this complex character. We know how Verdi loved Shakespeare and Falstaff represents the culmination of his life’s work; it is also the third opera (alongside the revised Boccanegra and Otello) of his collaboration with Arrigo Boito, who wrote a libretto full of poetry and sophisticated language. I’m really grateful to sing the second Falstaff of my career with the magnificent Tokyo Philharmonic and the great Maestro Myung-Whun Chung. He is an inspiration for his dedication to the music of Giuseppe Verdi and his theatrical knowledge. It will be an unforgettable experience for me.”

 

Falstaff – Concert version 

Tokyo Philharmonic Orchestra

Conductor: Myung-Whun Chung

Info: https://bit.ly/3TeXIwB 

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Verbilligte Eintrittskarten über „Verbund“

Zum Selbststellen bei Christian Dander
Bestellungen :

Casa Nova (1010, Dorotheergasse 6-8)

Hier nun der Teil II der Casa Nova Shows im November:
Samstag, 19. November 2022- Matinee: Der Jazz Brunch mit den Best Friends – Die Best Friends von Viktor Gernot um nur € 20.-
Sonntag, 20. November 2022- Matinee: Eva Maria Marold – Vielseitig desinteressiert um nur € 20.-
Sonntag, 20. November 2022- Stefan Haider – Sing Halleluja! um nur € 20.-
Dienstag, 22. November 2022- Gernot Kulis – Best of 20 Jahre Ö3-Callboy um nur € 20.-
Mittwoch, 23. November 2022- Lydia Prenner-Kasper – Damenspitzerl um nur € 20.-
Donnerstag, 24. November 2022- Angelika Niedetzky – Der schönste Tag um nur € 20.-
Freitag, 25. November 2022- Gerald Fleischhacker & Leo Lukas – Weihnachten is net deppert! um nur € 20.-
Samstag, 26. November 2022- Die Casa Nova Funk&Soul Saturday Night – Max Nitsch & Band um nur € 20.-
Sonntag, 27. November 2022- Matinee: Alexander Goebel – Der Advents-Frühschoppen um nur € 20.-
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ORF III am Donnerstag: „Runde der ChefredakteurInnen“ und Doku zur Causa Schmid

Außerdem: TV-Schwerpunkt zum 75. Geburtstag von Lukas Resetarits

 ORF III Kultur und Information präsentiert am Donnerstag, dem 20. Oktober 2022, aus aktuellem Anlass eine „Runde der ChefredakteurInnen“ mit Lou Lorenz-Dittlbacher und anschließend den Dokumentarfilm „Der talentierte Herr Schmid – Von der Kunst, Chats zu löschen“. Danach gratuliert ORF III Kabarettist Lukas Resetarits, u. a. mit Highlights aus seinen Programmen, zum 75. Geburtstag.

Im Vorabend spricht Ani Gülgün-Mayr in „Kultur Heute“ (19.45 Uhr), mit David Bronner, Sohn des „Urvaters der heimischen Kabarettszene“ Gerhard Bronner, dessen Geburtstag sich heuer zum 100. Mal jährt. Außerdem steht ein Gespräch mit Kabarettist und Publikumsliebling Lukas Resetarits anlässlich seines 75. Geburtstags auf dem Programm.

Der ehemalige Generalsekretär im Finanzministerium und Ex-ÖBAG-Chef Thomas Schmid hat sein Schweigen beendet und in 15 Vernehmungen mit der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft ein umfassendes Geständnis abgelegt. Er belastet neben sich selbst auch Ex-Kanzler Sebastian Kurz, Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka und andere enge Weggefährten. Alle genannten Personen bestreiten die Vorwürfe. Bundeskanzler Karl Nehammer fordert volle Aufklärung. Was bedeutet das für den weiteren Verlauf der Chat-Affäre und der Ermittlungen? Wie belastet ist die Koalition? Und welche Auswirkungen hat dieses Geständnis auf die heimische Innenpolitik? Darüber diskutieren bei ORF III-Chefredakteurin Lou Lorenz-Dittlbacher ab 20.15 Uhr die führenden Chefredakteurinnen und -redakteure des Landes.

Anschließend bringt ORF III ein Dacapo der Dokumentation „Der talentierte Herr Schmid – Von der Kunst, Chats zu löschen“ (21.05 Uhr). 300.000 Chats sind es, die die Nation in Atem halten. Gespeichert auf dem Handy von Thomas Schmid. Kabinettsmitarbeiter, Generalsekretär, zuletzt ÖBAG-Chef. Mit seiner Unterstützung gelangte Sebastian Kurz an die Macht und er war es, der ihn – versehentlich – auch stürzte. Wer ist dieser Thomas Schmid und was steht in den 200.000 Nachrichten, die noch nicht ausgewertet wurden?

Zum Auftakt der „Langen Nacht des Lukas Resetarits“ zeigt ORF III „Die besten Momente zum 75. Geburtstag“ (21.55 Uhr) mit zahlreichen Highlights aus Kabarettprogrammen des Jubilars, unbekannten Schätze aus dem Archiv und Glückwünschen von u. a. Erwin Steinhauer, Klaus Eckel, Thomas Stipsits und Birgit Denk – die allesamt das Bild eines großartigen Menschen und Künstlers zeichnen. Danach folgt mit „Lukas Resetarits & Friends“ (23.15 Uhr) ein launiger Abend aus der Wiener Stadthalle aus dem Jahr 2012 – mit den besten Nummern aus seinem langjährigen Kabarettschaffen. Abschließend präsentiert ORF III im „Sommerkabarett“ ab 0.40 Uhr einige der besten Programme von Lukas Resetarits: von „Zeit“ über „Schmäh“ bis zu „Unruhestand“.

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