DIE DONNERSTAG-PRESSE, 4. DEZEMBER 2025

DIE DONNERSTAG-PRESSE, 4. DEZEMBER 2025

Foto: ADivaIsBorn Grigorian (c) Ashley Taylor

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
DIE DONNERSTAG-PRESSE, 4. DEZEMBER 2025

Wien/ Staatsoper
Eine Diva ist geboren und sie heißt Lady Asmik G.
Der Soloabend mit Asmik Grigorian und Hyung-ki Joo zeigte humorvoll und parodistisch angehaucht den steinigen Werdegang einer Diva. Grigorian begeisterte mit ihrer charismatischen Bühnenpräsenz und einer erstaunlichen sängerischen und darstellerischen Vielseitigkeit. Joo war ein brillanter Partner am Klavier und ein witziger Conferencier. Das Publikum im restlos ausverkauften Haus dankte mit lautstarkem Beifall.
Von Dr. Rudi Frühwirth
Klassik-begeistert.de

Wien
Famos: Asmik Grigorian ließ in Wien in ihren Kosmos blicken (Bezahlartikel)
Die Sopranistin brillierte mit dem Solo „A Diva is Born“ in der Staatsoper. Mit der Premiere im Mai vorigen Jahres verblüffte Grigorian das Opernpublikum mit Vokalisen – Liedern ohne Worte – und Popsongs. Im Zentrum stand damals ausschließlich ihre unvergleichlich schöne Stimme und ihre Strahlkraft. Das Duo hat nach mehreren Stationen, eine davon bei den Salzburger Festspielen, an dieser „Show“ gearbeitet.
https://kurier.at/kultur/kritik-konzert-staatsoper-asmik-grigorian-a-diva-is-born/403109067

2.12.25 „L’Orontea“, Kammeroper, Premiere, „Liebeswirren in Ägypten“
Orontea, Königin von Ägypten, ist derzeit auf Staatsbesuch in Wien. Sie residiert samt ihrer frivolen Hofgesellschaft in der Kammeroper. Ihre erste öffentliche Audienz wurde von den Anwesenden mit Wohlgefallen aufgenommen. Ihr Auftreten war zwar nicht ganz „jugendfrei“, aber von erfrischender Harmlosigkeit.
http://www.operinwien.at/werkverz/cesti/aorontea.htm

„L’Orontea“ in Wien: Ein Lichtblick im Adventgrau
Die Kammeroper entführt das Publikum mit Antonio Cestis Werk ins frivole Klima des barocken venezianischen Karnevals. Knackige zwei Minuten hat Connie Francis gebraucht, um die Liebe als „seltsames Spiel“ zu besingen, die „von einem zum andern“ geht. Zugegeben: Antonio Cestis L’Orontea dauert da deutlich länger. Doch die dreistündige Faschingsoper, ursprünglich für den Innsbrucker Erzherzog im Jahr 1656 verfasst, setzt sich ebenso genüsslich mit den menschlichen Herzensnöten auseinander – und allerlei libidinöse Verwicklungen in Gang:
DerStandard.at.story3000000.adventgrau

Jubel für „L’Orontea“ in der Kammeroper
https://www.news.at/menschen/lorontea-kammeroper-premiere

Víkingur Ólafsson im Konzerthaus als emotionaler Musikdenker
Der Starpianist aus Reykjavík versenkt sich delikat in Bach, Beethoven und Schubert
DerStandard.at.story.3000000.olafsson

Beethoven durch den Ólafsson-Filter (Bezahlartikel)
Víkingur Ólafsson präsentiert im Konzerthaus einen Abend in durchgehendem E-Dur und Moll.
https://www.diepresse.com/20372943/beethoven-durch-den-olafsson-filter

Wien/Konzerthaus
Hier rockt der Elvis der Alten Musik: Orliński im Konzerthaus Bezahlartikel
Der polnische Countertenor Jakub Józef Orliński und das Ensemble Il Pomo d‘Oro mit der Show „Beyond“: verdienter Gemeinschaftserfolg. Zehn Musiker in Schwarz, im abgedunkelten Großen Saal beginnen eindringlich die Klänge von Monteverdis „L’incoronazione di Poppea“ ins Konzerthaus zu malen. Und dann kommt auch schon Jakub Józef Orliński auf die Bühne stolziert, in einem Kostüm, das gleichzeitig aussieht wie eine schwarze Kleiderschutzhülle und selbst designt.
DiePresse.com.orlinski

Wenn die Freude am Musizieren ansteckend ist
Der junge polnische Countertenor Jakub Józef Orliński ist in der laufenden Saison Porträtkünstler im Wiener Konzerthaus. Mit seinem Programm „Beyond“ lud er mit dem Ensemble Il Pomo d‘Oro am Montag zu einer dramaturgisch feinen Reise durch das Frühbarock.
https://www.krone.at/3975530

Wien/Staatsoper
Mi., 3. Dezember 2025:  Leoš Janáček, Die Sache Makropulos / Věc Makropulos
forumconbrio.com

CD-Besprechung
Diese Ode ist der Schutzpatronin der Musik würdig
Selbst im protestantischen England ist es seit den 1680er Jahren ein Brauch, die heilige Cecilia, Schutzpatronin der Musik, am 22. November mit einer Ode und einem festlichen Bankett zu ehren. Die Komponisten John Blow und Henry Purcell gehörten gleichsam zu den „Gründervätern“ dieser Tradition. So wurden für diese Einspielung John Blows „Welcome every Guest“ Purcells Ode „Hail! Bright Cecilia“ vorangestellt, was durchaus der historischen Aufführungspraxis folgt. Blow gehörte zu den Lehrern Purcells, daher die nicht zu überhörende stilistische Ähnlichkeit.
Von Peter Sommeregger
Klassik-begeistert.de

CD-Besprechung
Im Herzen des Salons: Romanzen und Arien zwischen Empire und Restauration
Es gibt Aufnahmen, die sich nicht einfach hören lassen – sie betreten den Raum wie ein zarter Duft, wie das samtige Rascheln eines Empire-Kleides, wie das gedämpfte Licht auf poliertem Holz. Und ehe man sich versieht, sitzt man selbst in einem jener Pariser Salons, die im frühen 19. Jahrhundert weniger ein Ort als ein Zustand waren: halb gesellschaftliche Bühne, halb privates Refugium, beides durchzogen von einer Musikkultur, die zwischen höfischer Eleganz, neuer bürgerlicher Empfindsamkeit und opernhafter Geste hin- und herpendelte.
Von Dirk Schauß
Klassik-begeistert.de

Salzburg
Pfingstfestspiele 2026: Auf die musikalische Reise gehen
„Das Reisen selbst stellt Cecilia Bartoli in den Mittelpunkt der Salzburger Festspiele Pfingsten.“ In den vergangen Jahren standen Städte als namhafte Orte der Musikgeschichte im Zentrum. Thema von 22. bis 25. Mai 2026 ist Bon Voyage.
DrehpunktKultur.at.index

Salzburger Pfingstfestspiele wünschen 2026 „Bon voyage“ mit Rossini
Zwei szenische Produktionen, Ballett, eine Operngala und eine Matinee in vier Tagen
DerStandard.at.story3000000salzburg

München
„Das Tempo des Bogens ist unser Atem“
Die Arpeggione-Sonate von Franz Schubert ist ein Werk voller Virtuosität und Emotionen. Die Cellistin Anastasia Kobekina debütiert mit ihr bei den Münchner Philharmonikern.
BR-Klassik.de.muenchen

Berlin
Martha Argerich und Lahav Shani in der Philharmonie: Ideen ohne Ende (Bezahlartikel)
Wunder auf der Bühne: Die bedeutendste Pianistin unserer Zeit und der designierte Chefdirigent der Münchner Philharmoniker haben in Berlin die Fantasie beflügelt.
Tagesspiegel.de.Kultur.argerich

Bremen
Ich wär so gern einmal wieder so richtig verliebt (Bezahlartikel)
Die Operette „Sissy“ wird am Theater Bremen aufgeführt. Wer Lust auf ein bisschen sentimentales Alpenglühen und royales Liebeserwachen hat, ist hier genau richtig.
FrankfurterAllgemeine.net.feuilleton

Stuttgart
Doppelhaushalt 2026/2027
Star-Dirigent Cornelius Meister: Protestiert gegen Kultur-Kürzung in Stuttgart!
(Bezahlartikel)
Als Dirigent weltweit gefragt, ist Cornelius Meister als Generalmusikdirektor der Oper Stuttgart stets hoch engagiert. Jetzt mit einem offenen Brief. Was steht drin?
stuttgarterZeitung.de.doppelhaushalt

Köln
Bilderpracht an der Kölner Oper
Barrie Koskys Inszenierung von Georg Friedrich Händels Oratorium „Saul“ Auf der langen Tafel sind riesige Blumenbuketts aufgetürmt. Ein Hirsch liegt da und ein Wildschwein, eine riesige Auster, ein Schwan und ein Pfau. Alles ist knallbunt. Reglos stehen die Sängerinnen des Opernchores in bonbonfarbenen Reifröcken Opernchores auf und vor dem Tisch. Wie die daneben stehenden Männer tragen sie Rokkokoperücken. Ganz langsam erhebt sich hier und da eine Hand.
feuilletonfrankfurt.de.saul

Neapel
Ennio Morricones Oper „Partenope“ feiert in Neapel Weltpremiere
Am 12. Dezember feiert die einzige Oper des 2020 verstorbenen italienischen Meisters der Filmmusik ihre Uraufführung im Theatro di San Carlo
DerStandard.de.30000002990.partenope

Links zu englischsprachigen Artikeln

Berlin
An Italian Krimi in Berlin: Giordano’s Fedora at the Deutsche Oper
bachtrack.com.de.giordano

München
A Rimsky-Korsakov rarity in Munich: The Night Before Christmas
seenandheard.international.com.202512.night

Bergamo
Donizetti Opera Festival 2025 Review: Caterina Cornaro
https://operawire.com/donizetti-opera-festival-2025-review-caterina-cornaro/

Sofia
Sofia Opera Wagner Festival Reveals 2026 Slate
https://operawire.com/sofia-opera-wagner-festival-reveals-2026-slate/

Paris
Get in the zone
Tamara Wilson and Stanislas de Barbeyrac are the standouts in Calixto Bieito’s underwhelming Die Walküre in Paris
https://parterre.com/2025/12/02/get-in-the-zone/

London
Three piano trios from three virtuosi: Weilerstein, Jackiw and Barnatan at QEH
bachtrack.com.de.weilerstein

Miami
Florida Grand Opera 2025 Review: Silent Night
https://operawire.com/florida-grand-opera-2025-review-silent-night/

San Francisco
SF Conservatory’s David Conte Spearheads World-Premiere Recording of Nadia Boulanger’s 1914 Opera, La ville morte
sfcv.org.articles reviews

Haunting Imagery Elevates The Turn of the Screw at SFCM
https://www.sfcv.org/articles/review/haunting-imagery-elevates-turn-screw-sfcm

Los Angeles
Why Herbert Ross’ much loved 1993 ‘La Bohème’ has become a perennial at L.A. Opera
la.times.entertainment.boheme

Recordings
Friedrich Gulda’s Career Documented On Extensive New Box Set
‘Friedrich Gulda Edition’ presents 84 CDs of music from the legendary classical pianist.
udisccovermusic202512

Q & A: Katharina Konradi on Her New Album, Liszt & Collaboration with Daniel Heide
operawire.com.heide

Ballett/ Tanz

Berlin
„A Techno Ballett Odyssee”: Den Rave auf Spitze heben
In der Techno Ballett Odyssee verschwimmen die Grenzen von klassischem Tanz und Clubkultur. Hinter dem Projekt stehen drei ehemalige Solisten des Berliner Staatsballetts: Alexander Abdukarimov, Oleksandr Shpak und Arshak Ghalumyan. Mit ihrer neu gegründeten Berlin Ballet Company verbinden sie die Kunstfertigkeit des klassischen Balletts, ein mythisches  Narrativ und die Energie elektronischer Musik zu einem Format, das so in keiner Szene zuhause ist – und doch sämtliche Pole miteinander versöhnt.
Techno-ballet.rave

Frankfurt
Ballet superstars in Frankfurt for a night to savour
bachtrack.com.de.reviewBallet

Ausstellungen/ Kunst

London
Fabergés „Winter-Ei“ für 26 Millionen Euro versteigert
Es ist eine fein gearbeitete Kreation aus Kristall und Diamanten und gilt als eines der schönsten Werke des Juweliers Carl Fabergé: Das sogenannte Winter-Ei ist in London zum Rekordpreis von 22,9 Millionen Pfund (26 Millionen Euro) versteigert worden.
Heute.at.faberge

Film

Iranischer Star-Regisseur Jafar Panahi zu Haftstrafe verurteilt
Der iranische Star-Regisseur und diesjährige Cannes-Preisträger Jafar Panahi ist in Abwesenheit zu einem Jahr Haft verurteilt worden. Ein Revolutionsgericht in der Hauptstadt Teheran belegte den bekannten Filmemacher zudem mit einem zweijährigen Ausreiseverbot, wie die iranische Nachrichtenagentur ISNA unter Berufung auf seinen Anwalt berichtete. Mit seinem Film „Ein einfacher Unfall“ hatte der 65-jährige Panahi im Mai die Goldene Palme der Filmfestspiele von Cannes gewonnen.
Kurier.at. regisseur

Politik

Betrugsverdacht: Ex-EU-Außenbeauftragte Mogherini festgenommen
Die ehemalige EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini ist im Zusammenhang mit Ermittlungen wegen des Verdachts auf Missbrauch von EU-Geldern festgenommen worden. Mogherini befinde sich derzeit in Polizeigewahrsam, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP am Dienstag aus Ermittlungskreisen. In dem Verfahren geht es um Gelder der Elite-Universität College of Europe in Brügge, der Mogherini inzwischen als Rektorin vorsteht.
Kurier.at.mogherini

Österreich
Eva-Maria Holzleitner und der lange Kampf gegen Gewalt an Frauen
Mit einem neuen Nationalen Aktionsplan sagt Frauenministerin Eva-Maria Holzleitner der Gewalt an Frauen und Mädchen den Kampf an. Im Interview spricht sie über den drohenden Backlash bei Frauenrechten, ihren Wunsch nach einer Allianz aller Frauen und über „fadenscheinige“ Argumente mancher Parteien gegen Fortschritte in der Frauenpolitik.
Eva-Maria Holzleitner und der lange Kampf gegen Gewalt an Frauen

Hans Mahr über ÖVP: „Wette auf ein Kurz-Comeback“
Treffen sich zwei Spindoktoren … Die neue Folge „Menschen, Macht, Medien“ taucht tief ein in die Welt von Spin, Medienarbeit und politischer Inszenierung. Zu Gast bei krone.tv-Podcaster und Ex-Kurz-Spindoktor Gerald Fleischmann ist Polit-Kenner Hans Mahr, selbst ehemaliger Spindoktor, seinerzeit von Bruno Kreisky. Wie hat sich die politische PR seit der Kreisky-Ära verändert?
https://www.krone.at/3977091

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Unter’m Strich

Ukraine
Er hat die Identität gerettet. Was geschieht mit der Evakuierung kultureller Werte aus bedrohten Gebieten im vierten Kriegsjahr
In der Ukraine geht der Prozess der Evakuierung von Museumswerten aus bedrohten Gebieten weiter. Parallel dazu gehen die Versuche Russlands, unser kulturelles Erbe zu zerstören, weiter – bis zum 25. Oktober zerstörte und beschädigte der Aggressor 134 Museumsinstitutionen. Die Bedrohung durch die Russen für Museumsgelder wächst ebenfalls: Wenn sie 2022 aufgrund der Besatzung hauptsächlich über Plünderungen sprachen, dann музей-будинокgab es nach dem „Shaheda“ -Angriff auf das Museumshaus von Roman Schukhewitsch am Stadtrand von Lwiw am 1. Januar 2024 keinen Zweifel, dass der Feind mit dem ukrainischen Erbe umgegangen ist.
Wie kulturelle Werte im vierten Kriegsjahr aus bedrohten Gebieten evakuiert werden — Suspilne Kultura

INFOS DES TAGES (DONNERSTAG, 4. DEZEMBER 2025)

INFOS DES TAGES (DONNERSTAG, 4. DEZEMBER 2025)

Quelle: onlinemerker.com

WIEN: Konzert veranstaltet von den Volksopernfreunden in der St.Johannes Nepomuk-Kapelle (schräg gegenüber der Volkoper am  Freitag, 5. Dezember 2025)

vopo

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OPER FRANKFURT: MITRIDATE, RE DI PONTO – Premiere am Sonntag, 7. Dezember 2025

Premiere Sonntag 07. Dezember 2025
Beginn: 18.00 Uhr
Dauer: ca.  3 Std. inkl. 1 Pause nach 1 Std. 25 Min.
Ort: Opernhaus


Robert Murray (Midridate; links stehend im grauen Anzug) sowie Ensemble. Foto: Matthias Baus

Opera seria in drei Akten
Text von Vittorio Amedeo Cigna-Santi nach Jean Baptiste Racine
In italienischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln

Musikalische Leitung: Leo Hussain
Inszenierung: Claus Guth
Bühnenbild: Christian Schmidt
Kostüme: Ursula Kudrna
Choreografie: Sommer Ulrickson
Licht: Olaf Winter
Dramaturgie: Konrad Kuhn


Philippe Jacq (Der Majordomus), Robert Murray (Mitridate) und Monika Buczkowska-Ward (Sifare). Foto: Matthias Baus

Mitridate: Robert Murray
Aspasia: Bianca Tognocchi
Sifare: Monika Buczkowska-Ward
Farnace: Franko Klisović
Ismene: Younji Yu
Marzio: Jihun Hong
Arbate: Kudaibergen Abildin
Majordomus: Philippe Jacq


 Younji Yi (Ismene) und Robert Murray (Mitridate). Foto: Matthias Baus

Frankfurter Opern- und Museumsorchester
Mit freundlicher Unterstützung des Frankfurter Patronatsvereins – Sektion Oper
In Koproduktion mit dem Teatro Real, Madrid, dem Teatro di San Carlo, Neapel, und dem Gran Teatre del Liceu, Barcelona
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BÜHNEN GRAZ: Weihnachtsangebote

gra

Frohe Weihnachten und herzlich willkommen zur festlichen Ausgabe Ihres Bühnen Graz Newsletters!

In dieser besonderen Zeit möchten wir Ihnen nicht nur einen Vorgeschmack auf kommende Highlights geben, sondern auch exklusive Einblicke teilen und Sie einladen, die Magie unserer Bühnen in weihnachtlichem Glanz zu erleben.

Auch ideal als Geschenktipps für Ihre Liebsten!

DAS MIDI-ABO DER OPER GRAZ
Vier Vorstellungen aus dem Spielplan wählen und bis zu 40 % sparen. Schnell zugreifen – das Angebot ist nur bis 31. Dezember 2025 erhältlich!
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FAMILIENSPASS MIT FRANZ SCHUBERT
»Schwammerl« besucht die Oper Graz und lädt alle ab 7 Jahren am 21. Dezember zu einem musikalischen Abenteuer ein.

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Potsdamer Winteroper: Der Vorverkauf für Johann Christian Bachs Zanaida hat begonnen
Vorstellungen vom 27. Februar bis 7. März, Friedenskirche Sanssouci

Potsdamer Winteroper
Schlosstheater im neuen Palais Potsdam. Foto: Winteroper

Die Potsdamer Winteroper – seit 2005 ein kulturelles Glanzlicht der Landeshauptstadt -führt die 250-jährige Operntradition Potsdams in die Gegenwart. In dieser Saison präsentieren die Kammerakademie Potsdam und das Hans Otto Theater gemeinsam
Johann Christian Bachs selten gespielte Oper Zanaida. Der Vorverkauf für die sechs Vorstellungen vom 27. Februar bis 7. März 2026 hat über den Kartenvorverkauf des Hans Otto Theaters begonnen.

Ein musikalisches Drama um Macht, Freiheit und Leidenschaft

Zanaida erzählt von einem politischen und emotionalen Machtspiel um Leben und Tod: Die türkische Prinzessin Zanaida reist nach Persien, um König Tamasse zu heiraten und den Frieden zwischen den beiden Völkern zu besiegeln. Doch Tamasse liebt Osira und intrigiert mithilfe seiner Mutter Roselane gegen die zukünftige Braut. Für Zanaida steht schon bald alles auf dem Spiel – bis hin zu ihrem Leben.

Das erst 2010 in einem Archiv in New York wiederentdeckte Werk entfaltet eine packende Handlung, in der Freiheit, politische Ränkespiele und das Streben nach Selbstbestimmung unauflösbar miteinander verwoben sind. Johann Christian Bach spannt diese Konflikte in eine Musik voller Virtuosität, Eleganz und überraschender Emotionalität.

Künstlerisches Team
Erstmals übernimmt die Spezialistin für historische Aufführungspraxis und Leiterin der Nederlandse Bachvereniging Johanna Soller die musikalische Leitung. Regie führt Rahel Thiel, die zuletzt am Nationaltheater Mannheim sowie bereits mehrfach in Kirchenräumen inszenierte. Für die Ausstattung sorgt die Bühnen- und Kostümbildnerin Judith Philipp, die aktuell auch Bühnenbilder für das Nationaltheater Weimar und die Deutsche Oper Berlin realisiert.

Ticketinformationen
Tickets für die Potsdamer Winteroper am 27. Februar (Premiere) sowie die Vorstellungen am 28. Februar, 3., 4., 6. und 7. März sind hier erhältlich:
Theaterkasse des Hans Otto Theaters. Telefonisch unter 0331/ 9811-8.
E-Mail:
Online unter www.potsdamerwinteroper.de

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NICOLA PROKSCH (Sopran): WINTER 2025/2026

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ZUM VIDEO – Staatsoper Berlin Unter den Linden

Ich möchte Euch/Sie herzlich zu den folgenden Konzerten und Auftritten einladen!

Ganz besonders freue ich mich, auf das ADVENTKONZERT mit Zsofia Kiss an der Harfe am  14.12.2025, 17:00 in der PFARRKIRCHE LAXENBURG, bei dem ich die schönsten klassischen Weihnachtsliederund natürlich auch einige klassische Stücke singen werde.
In der Krypta präsentiere ich ab 17.1. mein neues Programm MOZART mit Arien aus der Zauberflöte, Zaide, Don Giovanni ua.
Eine ganz besondere OPERNGALA präsentieren wir am 22.1.206 im Beethoven Saal in Wien, mein Beitrag wird  Donna Anna´s Arie Crudele – Non mi dir, sowie die beiden Duette (mit Edgardo und Enrico) aus  Lucia di Lammermoor sein. Im Februar bin ich in Ostrava mit meinem JAHRESKONZERT zu hören, auch hier wird es viel Mozart, Duette von Dvořák und die große Duettszene von Micaele und Don José aus Carmen zu hören geben.

Und last but definitivly not least freue mich darauf nach Elias und Paulus  auch den LOBGESANG in mein Repertoire aufzunehmen  und wiedermit dem Orpheus Ensemble Berlin unter Stefan Meineke zu musizieren.

Mit Humperdincks wunderbarem ABENDSEGEN aus Hänsel und Gretel

https://www.youtube.com/watch?v=srPPKAOWa28&list=RDsrPPKAOWa28&start_radio=1 

wünsche ich Euch/Ihnen eine besinnliche Adventzeit und freue mich Euch/Sie bei dem ein oder anderen Konzert zu sehen!

Nicola Proksch

www.nicolaproksch.com

8.12.2025, 10:30
MOZART WAISENHAUSMESSE
Nicola Proksch, Sopran
NN
Andreas Pixner, musikalische Leitung
Jesuitenkirche
www.chorvereinigung-augustin.com

​14.12.2025, 17:00
VOM HIMMEL HOCH
Nicola Proksch, Sopran
Zofia Kiss, Harfe
Pfarrkirche Laxenburg
Karten zu 26,- über www.nicolaproksch.com 
(Link zu Eventjet)

​25.12.2025, 10.15
SCHUBERT MESSE in B-DUR
Nicola Proksch, Sopran
Hermine Haselböck, Alt
Franz Gürtelschmied, Tenor
Michael Mrosek, Bass
Markus Landerer, musikalische Leitung
Stephansdom Wien
www.wiener-dommusik.at
Live Übertragung auf Radio Klassik
Stephansdom

​​17.1.2026, 17:00
MOZART
Nicola Proksch, Sopran
Ekaterina Nokkert, Klavier
Krypta in der Peterskirche
www.inhoechstentoenen.com
Karten Reservierung: Email

​22.1.2026, 19:00
OPERNGALA 
Mozart.Donizetti.Verdi.Puccini.Strauss
Nicola Proksch, Sopran
ua Katharina Gebauer,  Andres Alzate, Cornelia Sonnleithner ua
Wolfgang Fritzsche, Klavier
Beethovensaal, 1190 Wien
Karten Reservierung: Email

7.2.2026, 17:00
MOZART
Nicola Proksch, Sopran
Ekaterina Nokkert, Klavier
Krypta in der Peterskirche
www.inhoechstentoenen.com
Karten Reservierung: Email

18.2.2026, 19:00
ROČNÍ KONCERT
Mozart.Dvořák,Bizet.Ehrenfellner
Nicola Proksch, Sopran
Simona Mrázová, Sopran II
Michal Dziedzic, Tenor
Ostrava, Velky hudebni sal, City Campus

22.2.2026, 15:30
MENDELSSOHN BARTHOLDY LOBGESANG
Nicola Proksch, Sopran
Sophie Maeno, Sopran II
Linard Vrielink, Tenor
Orpheus Ensemble Berlin
Stefan Meineke, musikalische Leitung
Kammermusiksaal, Philharmonie Berlin
www.papagena-shop.ticket

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Die Wiederentdeckung von Lise Cristiani an ihrem 200. Geburtstag

 Lange Zeit kannte man nur ihren Namen als Widmungsträgerin des einzigen Lied ohne Worte für Cello von Felix Mendelssohn. Am 4. Dezember wäre sie 200 Jahre alt geworden und erscheint die erste Biografie dieser außergewöhnlichen Frau, die es als Erste wagte mit einem Cello auf eine Konzertbühne zu steigen und die als erste westliche Musikerin 1849 ganz Sibirien durchquert hat, bis sie nach 36.000 Kilometern in abenteuerlichsten Umständen vollkommen erschöpft im Kaukasus starb, 27 Jahre alt.

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Das einzig bekannte Portrait « MlleLise CristianiDessin de Mettais d’après une peinture de M. Couture», erschien 1863 in Le Tour du Monde. © Dokumentation Waldemar Kamer

Lise Cristiani (1825–1853) ging in die Geschichte ein als erste Frau, die sich den Konventionen ihrer Zeit widersetzte, indem sie 1844/5 in Paris mit einem Cello auf ein Konzertpodium stieg. Sie schimmerte wie eine Sternschnuppe, faszinierte zwei Jahre lang ihre Zeitgenossen und geriet dann ebenso schnell wieder in Vergessenheit. Lise war geheimnisvoll, groß, schlank und von einer „römischer Schönheit“, wie Corinne, die Heldin des gleichnamigen Romans von Madame de Staël, mit der sie oft verglichen wurde. Als elegante Pariserin wusste sie ihr langes schwarzes Haar zu bändigen mit einer mit Rosen verzierten Samtkopfbedeckung, die man „des Christiani” nannte. Sie besaß Charme, Bildung und sehr viel Esprit. Ihre Briefe zeugen davon und ihre brillante Konversation war angeblich „wie ein Feuerwerk“. Ohne sich um Konventionen zu kümmern, sprach sie im gleichen Ton mit einem König, einer Königin oder einem Prinzen, sowie mit Arbeitern, Strafgefangenen oder Bauern. Sie war nicht nur eine herausragende Musikerin, sondern eine für ihre Zeit außergewöhnliche Frau.

Niemand wusste, woher sie kam, sodass man sie mit Schillers Das Mädchen aus der Fremde verglich: „In einem Thal bei armen Hirten Erschien mit jedem jungen Jahr,
Sobald die ersten Lerchen schwirrten, Ein Mädchen, schön und wunderbar. / Sie war nicht in dem Thal geboren, Man wußte nicht, woher sie kam, Und schnell war ihre Spur verloren,
Sobald das Mädchen Abschied nahm. / Beseligend war ihre Nähe Und alle Herzen wurden weit, Doch eine Würde, eine Höhe Entfernte die Vertraulichkeit.“ Lise liebte Rätselhaftes. Sie nannte ein Gelegenheitsstück, das sie in das Album einer Freundin schrieb, „Pour casse-tête“ (für Denksport) und sie erfand viele weitere Enigmen, um diejenigen in die Irre zu führen, die genaueres über sie erfahren wollten. So schrieb sie: „Ich werde das Geheimnis meines Alters nicht zu Papier bringen“ und „Lise B. Cristiani, das ist mein wirklicher Name“ – obwohl er es nicht war. Bei solchen Fragen ließ sie gerne Einiges im Dunkeln.

Nach ihrem Tode führte ihre Familie dieses Rätselspiel fort, ließ Dokumente verschwinden und behauptete, das ganze Familienarchiv sei während des Deutsch-Französischen Krieges 1870 verbrannt. Da auch die Pariser Archive zusammen mit dem Rathaus in Flammen aufgegangen waren, wurde jegliche Überprüfung unmöglich. So haben seit dreißig Jahren mehrere Biografen das Handtuch geschmissen, da sich kein einziges verlässliches Dokument finden ließ, weder Geburtsakte noch Sterbeurkunde und man nicht mal ihren wirklichen Namen fand. Doch nach vier Jahren intensiven Recherchen – bis zu Archiven in Moskau, New York, Stockholm und Cremona – haben sich nun viele Geheimnisse gelüftet. Es fanden sich auch Lises Konzertprogramme, die es Sol Gabetta nun ermöglichten, eine CD und ein Konzertprogramm zu konzipieren, mit denen sie schon seit zehn Jahren nicht weiterkam.

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Felix Mendelssohn Bartholdy, Autograph der Romance sans paroles, dédiée à Mlle Lise Cristiani! (Opus 109) – lange Zeit der einzige Grund, weswegen ihr Name nicht vergessen wurde. © Bibliotheka Jagiellónska, Krakau

Die nun enthüllte Realität übertrifft die Fiktion: Lise B. Cristiani (ein italianisierter Künstlername, von dem mindestens fünfzehn verschiedene Schreibweisen vorliegen) wurde nicht am Weihnachtsabend 1827 als Elise Chretien geboren, verlor nicht sogleich beide Eltern und wuchs auch nicht in wohlhabenden Verhältnissen auf, wie es in den Musiklexika steht. Die endlich auf einem Speicher gefundenen Familienarchive belegen, dass Lise am 4. Dezember 1825 im Pariser Faubourg Saint-Denis als Agathe Barbier geboren wurde, als uneheliches Kind wie ihre Mutter (die 1850 starb). Als Lise, ihrer Verherrlichung und Verklärung überdrüssig, einem deutschen Prinzen offenbarte „Ich wurde in der Gosse von Paris geboren“, sorgte dies für ein solch großes Aufsehen, dass sogar eine Zeitung in New York kommentierte: „emancipated in the noblest sense of the word, proud of her origin amongst the lowest classes of the people, a queen of the Cellos […] born in the gutters of Paris.”

Lise wuchs als von ihrer Mutter ungewolltes Kind bei ihrer Großmutter auf, der Schauspielerin Agathe Richard. Diese hatte vier uneheliche Kinder bekommen, bevor sie 1818 Alexandre Barbier heiratete, einen ehemaligen „Lancier rouge“ der Leibgarde Napoleons, der nach Waterloo entschied Maler zu werden und mit dem Agathe zwei weitere Kinder bekam. Ihr Sohn Jules Barbier wurde 1825 geboren, im selben Jahr wie Lise und beide wuchsen wie Geschwister auf. Sie bekamen eine solch kunstorientierte Erziehung, dass sie bereits im Alter von sechs Jahren kleine Theaterstücke schrieben und zusammen träumten von dem zukünftigen Ruhm, den jeder auf seine Weise erlangen sollte. Für Jules als Theaterautor, Dichter und anerkannter Librettist von Bizet, Gounod, Meyerbeer, Offenbach, Saint-Saëns und Ambroise Thomas (Hamlet, Faust, Les Contes d’Hoffmann etc.).

Alexandre Barbier, ein äußerst origineller selfmade-man und Ehemann einer starken selfmade-woman, ersann den verwegenen Plan, Lise als erste professionelle Cellistin zu lancieren – ein Vorstoß, der 1844 als höchst transgressiv empfunden wurde. Denn obwohl man akzeptierte, dass Frauen dieses Instrument erlernten – die allererste Celloklasse am Pariser Konservatorium war 1795 bereits gemischt –, erwartete man von ihnen, dass sie nur privat und keinesfalls öffentlich auftraten. In den Pariser Salons – und folglich auch in den Konzertsälen – waren für Damen nur drei Instrumente zugelassen: das Klavier (als Nachfolger des Virginals), die Harfe und eventuell die Gitarre. Jedes andere Instrument stieß auf das damals sehr heikle Problem der wohl oder nicht erlaubten Zurschaustellung eines weiblichen Körpers, wie zum Beispiel der Brustkorb einer Geigerin. Diese strengen Vorschriften wurden erst allmählich in den 1830er Jahren durchbrochen durch die neuen „Wunderkinder”, die aufgrund ihres jungen Alters als entsexualisiert galten. Wenn es schon schwer akzeptabel war, dass eine Frau beim Geigenspiel ihre Brust zeigte, war es absolut undenkbar, dass sie in der Öffentlichkeit ihre Beine spreizte, um ein Cello zu halten (der heute gängige Cello-Stachel wurde bis 1850 anscheinend nur durch den belgischen Virtuosen François Servais benutzt). Im Jahr 1844 gab es in Paris nur eine einzige Cellistin, eine „Amateurin”, wie es der Dictionnaire historique des musiciens von Choron & Fayolle präzisiert. Sie spielte also lediglich zum Vergnügen und ohne Bezahlung – im Gegensatz zu einer professionellen Musikerin, für die das Spielen ihr Beruf und Einnahmequelle ist.

Lises erste diskreten Auftritte im Frühjahr 1844 lösten eine Lawine von Kommentaren aus, da sie gegen die guten Sitten verstießen. Sogar im Ausland, denn eine Wiener Zeitung kommentierte empört: „Eine Violoncellistinn!!! soll sich in einem Pariser Salon produciren mit Namen Christiani-Barbier und zwar mit großem Beifall. – Das sind die Früchte der Frauen-Emanzipation!“. Als Reaktion auf diese Angriffe wurde das gewagte Projekt des 18-jährigen Mädchens offen von den einflussreichsten Cellisten in Paris unterstützt. Bernard Benazet (1781-1846), ihr renommierter Lehrer, mobilisierte seine Kollegen um seine Lieblingsschülerin zu unterstützen. So gaben Alexandre Batta (1816-1902) und Jacques Offenbach (1819-1880) ihr handschriftliche Kopien ihrer noch unveröffentlichten Werke, mit denen sie brillieren konnte. Bei ihren ersten Auftritten in den Pariser Salons, wurde Lises Spiel gelobt als „sanft wie das von Batta”. Jacques Offenbach (1819-1880) war eher von ihrem Temperament begeistert und schenkte ihr insbesondere seine Prière et Boléro aus seiner Grande scène espagnole, mit Kadenzen, die Kraft und Virtuosität erfordern und zu einem ihrer Lieblingsstücke wurden. Später widmete er ihr auch eine Sérénade und stimmte zu, dass Lises Name auf der ersten Seite einer Neuauflage seiner Musette platziert wurde. Mit dieser ungewöhnlichen Kombination aus sanftem „weiblichem” Spiel und „männlicher” Virtuosität, gelang Lise – die inzwischen von der Pariser Prominenz und auch der königlichen Familie anerkannt wurde – am 14. Februar 1845 in der Salle Herz ein sensationelles Debüt. Einige Journalisten wie Théophile Gautier fühlten sich noch immer verpflichtet, das „Caprice” einer Dame öffentlich Cello zu spielen als „pikant” zu kommentieren, aber Hector Berlioz brachte alle Kritiker zum Schweigen, indem er erklärte, dass „die Virtuosin und das Instrument perfekt harmonierten”. Er lobte ihr Spiel „mit viel Selbstbewusstsein, Kühnheit und Wohlgefallen” und zählte Lise zu den drei Talenten, die damals in Paris hervortraten.

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« Dîner chinois» in Le Tour du Monde (1863) – so stellte man sich nachträglich ihre Reise an die chinesische Grenze vor. Die Wirklichkeit war ganz anders… © Dokumentation Waldemar Kamer

Unmittelbar nach ihrem offiziellen Debüt (sieben Auftritte in Paris) begab sich Lise auf Eine einjährige Europatournee, wo sie das Femininum des Cellos etablierte, wie es der Musikkritiker und Dichter Ludwig Rellstab mit Achtung feststellte. Sie begann in Wien, wo sie einen wahren Triumph feierte: „Noch nie wurde ein Künstler so bejubelt!“. Danach ging es weiter in die Sommerhauptstadt Europas Baden-Baden, wo sie mit Alexandre Batta im Casino auftrat. In Leipzig rollte Felix Mendelssohn ihr den roten Teppich aus: Sie wurde bei ihm zu Hause empfangen und konnte im Gewandhaus direkt nach Clara Schumann spielen. Er komponierte für sie das einzige seiner 49 Lieder ohne Worte, das nicht für Klavier, sondern für Cello geschrieben ist, mit dem einzigen französischen Titel: Romance sans paroles, dédiée à Mlle Lise Cristiani! (Opus 109). Als Dank schrieb sie in sein Album ein Andante (das als verschollen galt und nun an ihrem Geburtstag in Paris uraufgeführt wird). In Berlin wurde sie zur Löwin des Tages ausgerufen und löste eine fast mystische Begeisterung aus: Man verglich sie mit einer Priesterin Apollos, einer Druidin, und nach einem Konzert – zu dem auch Fanny Mendelssohn kam, um ihre Kollegin zu unterstützen – „bildete sich eine neue religiöse Sekte, die sich Neo-Christiani nennt”. In Kopenhagen wurde sie 1846 erwartet als „leuchtender und blendender Planet, der sich am Himmel der Kunst bewegt” – im Vergleich zu ihr schien die Virtuosität von Liszt oder Paganini nur noch „mechanisch”. König Christian VIII. ernannte sie zur „Cellistin Seiner Majestät des Königs von Dänemark” – als erste Frau. In Stockholm unterzeichnen die Musiker des Orchesters eine Petition, um Lise am Königlichen Theater zu engagieren, womit sie die erste Frau in einem großen Orchester geworden wäre – weltweit!

Je mehr sie sich dem Nordpol näherte, desto heller strahlte ihr Stern. Aber als sie 1847 in Sankt Petersburg ankam, stürzte „der leuchtende und blendende Planet“ plötzlich vom Himmel, fast auf den Tag genau zwei Jahre nach seinem ersten Aufleuchten. Aus ganz anderen Gründen, als bis jetzt geschrieben wurde: Lise hat inzwischen genug von den Aristokraten und der feinen Gesellschaft, von denen sie finanziell abhängig war, wie auch von den Musikkritikern, die sie abqualifizierte als „pedantisch wie die Glockentürme einer Universitätsstadt“. Sie wollte nun andere Horizonte entdecken und auch für Menschen spielen, die noch nie ein Cello gesehen oder gehört haben. Anstatt, wie geplant, mit dem Schiff zurück nach London und Paris zu segeln, entscheidet sie sich für die sumpfigen Pfade des Fernen Ostens. So durchquerte sie 1849 als erste westliche Musikerin überhaupt die sibirischen Steppen, um dort die ersten nachweisbare Konzerte zu geben – bis nach Petropawlowsk auf Kamtschatka. Da es damals dort weder Züge noch markierte Straßen oder Brücken gab, reiste sie hauptsächlich im Winter mit dem Schlitten über zugefrorene Flüsse und legte so mehr als 19.000 Kilometer zurück bei Temperaturen von minus 40 Grad. Um sich zu wärmen, schmiegte sie sich an ihren „schönen, lieben, edlen Gatten”, ihren „Seigneur Stradivarius”, wie sie schrieb, den sie liebevoll in Wolfsfelle hüllte. Nie zuvor ist ein Cello aus Cremona – heute Le Cristiani – so weit gereist und hat solche Abenteuer überlebt. 1850 kehrte das reisende Paar, „das nichts außer dem Tod trennen sollte”, völlig erschöpft nach Moskau zurück. Anstatt nach Frankreich zurückzukehren, um sich dort behandeln zu lassen, brachen sie 1852 zu einer letzten Reise in den Kaukasus auf, ganz bis nach Tiflis in Georgien.

Von Fieber und Schwindsucht geschwächt, stellte sich Lise mutig dem Tod vor den Militärlagern der Kaukasus-Front, wo sie als erste Frau für einfache Soldaten spielte und sang. Doch sie fand dort nicht, wie erhofft, einen schnellen Tod durch eine tschetschenische Kugel. Auf dem Rückweg erwischte sie den „blauen Tod“ und starbt innerhalb von 24 Stunden an Cholera, am 14. Oktober 1853 in Nowotscherkassk bei Rostow am Don, im Alter von 27 Jahren. Als sie auf ihrer ausgedehnten Russland Tour – insgesamt 36.000 Kilometer! – den großen Virtuosen François Servais in Kiew traf, berichtete ein Zuhörer: „Wenn man dem belgischen Cellisten zuhört, spitzt man die Ohren, aber bei der kleinen Französin hört man mit dem Herzen.“ Denn Lise Cristiani war nicht nur eine Virtuosin auf dem Cello, sie war auch eine gebildete Frau mit einem großen Herzen.

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  1. Die erste Biographie, Lise Cristiani von Waldemar Kamer und René de Vries (Paris, bleu nuit éditeur) und die erste CD, Sol Gabetta – Lise Cristiani (Sony).

Anlässlich ihres 200. Geburtstags erscheint nun die erste Biographie: Lise Cristiani von Waldemar Kamer und René de Vries (Paris, bleu nuit éditeur – auf Französisch). Gleichzeitig eine erste CD: Sol Gabetta – Lise Cristiani (Sony), mit dem Repertoire von Lise Cristiani: die Hälfte der Stücke sind Weltersteinspielungen! Und eine große Tournee von Sol Gabetta mit der Cappella Gabetta, anfangend am 8. Dezember in München (Prinzregententheater), 9. Bielefeld (Rudolf-Oetker-Halle), 10. Hamburg (Elbphilharmonie), 11. Düsseldorf (Tonhalle), 13. Köln (Philharmonie) etc. Die „Auferstehung“ kulminiert symbolischer Weise an Ostern 2026 in ihrer Geburtsstadt Paris, wo eine Straße nach Lise Cristiani benannt werden soll, damit man sie nicht wieder 150 Jahre lang vergisst

. Waldemar Kamer 

Alle Informationen auf www.lisecristiani.com          (Biografie, Bücher, CD, Filme und Veranstaltungen)

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Matthias Schloderer verlässt Theater Regensburg

Dr. Matthias Schloderer, Kaufmännischer Vorstand des Theaters Regensburg, hat dem Verwaltungsrat seinen Wunsch mitgeteilt, das Theater Regensburg zu verlassen. Er wird nach seiner Tätigkeit am Theater Regensburg die Aufgabe als Kaufmännischer Direktor an der Hamburgischen Staatsoper übernehmen. Über den Austrittszeitpunkt wird noch entschieden werden.

Dr. Matthias Schloderer übernahm 2021 in der Coronazeit – noch zur Intendanz von Jens Neundorff von Enzberg – die Aufgabe des Kaufmännischen Vorstands am Theater Regensburg. Nach der Interimsspielzeit von Klaus Kusenberg 2021/2022 bildet er seit der Spielzeit 2022/2023 den Vorstand des Theaters gemeinsam mit Intendant Sebastian Ritschel. Im Laufe der aktuellen Spielzeit ist die Erhebung des derzeit größten kommunalen Mehrspartenhauses Bayerns zum Staatstheater geplant.

„Der Verwaltungsrat hat vergangenen Freitag mit großem Bedauern die Entscheidung von Herrn Dr. Schloderer zur Kenntnis nehmen müssen, unser Haus zu verlassen. Er hat in Regensburg sehr viel für das Theater geleistet, hierfür sind wir ihm außerordentlich dankbar. Er wird dem Haus sehr fehlen und in den kommenden Monaten weiterhin die Transformation zum Staatstheater vorantreiben. Der Verwaltungsrat hat bereits eine Findungskommission gebildet, die Nachfolgesuche wird noch in diesem Jahr ausgeschrieben“, sagt Gertrud Maltz-Schwarzfischer, Oberbürgermeisterin und Vorsitzende des Verwaltungsrats.

„Es ist noch zu früh für Abschiedsworte. Wir haben das Theater Regensburg in den letzten Jahren gemeinsam sehr weit vorangebracht, das Theater ist für die Zukunft gewappnet und steht sehr gut da. Mein Dank gilt allen, die das Haus auf diesem Weg unterstützt und weiterentwickelt haben!“, so der scheidende Vorstand Dr. Matthias Schloderer. „Ich danke dem Verwaltungsrat für die schnelle Bereitschaft, die Nachfolgesuche für einen geordneten Übergang zu beginnen.“

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