DIE DONNERSTAG-PRESSE – 7. AUGUST 2025

DIE DONNERSTAG-PRESSE – 7. AUGUST 2025

Maria Stuarda © Monika Rittershaus

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE DONNERSTAG-PRESSE – 7. AUGUST 2025

Salzburger Festspiele
Das Schafott bringt keine Lösung
(Bezahlartikel) Königinnendrama, Zickenkrieg, Psychogramm der Macht: Ulrich Rasche zeigt Gaetano Donizettis Oper «Maria Stuarda» als bildgewaltige Parabel.

nzz.ch

Salzburger Festspiele
Mozarts „Mitridate“ als ungemütliche Familienaufstellung

Das Mozarteumorchester unter Ádám Fischer überzeugt bei den Salzburger Festspielen in einer semiszenischen Aufführung von Mozarts Oper im Haus für Mozart

DerStandard.at

Salzburger Festspiele
Das Ohr an der Tür von Mozarts  Opernwerkstatt: „Mitridate“ in Salzburg (Bezahlartikel)

DiePresse.com

Salzburger Festspiele
»Giulio Cesare« als Albtraum bei den Salzburger Festspielen inszeniert

opernmagazin.de

Salzburger Festspiele
„Kleine Nachtmusiken“ mit Georg Nigl über dem Festspielbezirk
Die Festspielreihe lädt in Salzburg mit leisen Tönen in der Edmundsburg zum genauen Zuhören

DerStandard.at

Salzburger Festspiele
Ersehnte Ekstase
(Bezahlartikel)
Sabine Devieilhe gibt in Salzburg einen Liederabend mit Mathieu Pordoy und beweist, dass man in der Musik von Fauré, Poulenc, Ravel und Debussy mit Anmut und klarem Verstand von großen Gefühlen singen kann.

faz.net

Salzburger Festspiele
Igor Levit statt Evgeny Kissin:
Gespreizter Schostakowitsch, geflüsterter Brahms

DiePresse.com

Salzburger Festspiele
Igor Levit sprang bei den Salzburger Festspielen für Evgeny Kissin ein:
Der Unermüdliche findet in Unruhe zur Ruhe
(Bezahlartikel)

SalzburgerNachrichten.at

München
Loges Werk und Wotans Beitrag: Das Rheingold an der Bayerischen Staatsoper

bachtrack.com/de

Bayreuth
Zwischen Glaube und Erkenntnis: Sharons „Lohengrin“ als spirituelle Rebellion

sonntagsblatt.de

Rheinsberg
So schaut’s Strauß: „Die Fledermaus“ bei der Kammeroper Schloss Rheinsberg

tagesspiegel.de

Ansbach
Wo sich Adel und Dax-Vorstände treffen

Andreas Bomba hat die Bachwoche Ansbach fast zwanzig Jahre lang geleitet. Jetzt bereitet ihm der Windsbacher Knabenchor einen furiosen Abschied. Und das exklusive Publikum trauert ihm bereits nach.

faz.net

London
Royal Ballet and Opera: „Tosca“-Absage nach internem Protest
Es begann mit einer Flagge – und endete mit einem Kulturbeben: Ein Tänzer zeigt bei der Royal Opera die palästinensische Flagge, fast 200 Mitarbeitende protestieren gegen die Israel-Politik der Intendanz – und die geplante „Tosca“-Produktion in Tel Aviv wird gestrichen.

BR-Klassik.de

Jubiläum
Dmitri Schostakowitsch 50. Todestag: Komponist im Ausnahmezustand
Am 9. August 1975 starb Dmitri Schostakowitsch, einer der einflussreichsten Komponisten des 20. Jahrhunderts.

BR-Klassik.de

Revolution und Komposition
Anmerkungen zu Dmitri Schostakowitsch anlässlich seines 50. Todestags

nd-aktuell.de

Medien
Wie schwer ist Streaming für Klassik?
(Podcast) Klassik-Streamingdienst Idagio im „Prozess der Insolvenz in Eigenverwaltung“ – Ein Gespräch mit dem Künstlermanager Hasko Witte

radiodrei.de

Film
„Primadonna or Nothing“
 Intime Doku über drei Klassik-Diven In „Primadonna or Nothing“ beleuchtet Regisseurin Juliane Sauter die Arbeit von drei Klassik-Sängerinnen und blickt ausgiebig hinter die Kulissen. Mehr Hintergrundinformationen hätten der Doku aber gutgetan.

ndr.de

Buch
Mehr als Aprilscherz und Osterei: Eine neue Busoni-Biografie
(Bezahlartikel)

DiePresse.com

Links zu englischsprachigen Artikeln 

Bayreuth
Bayreuth Festival 2025 Review: Parsifal
Production Features Interesting & Impressive Augmented Reality Where Sound Meets Code, Myth Meets Machine & Bayreuth Festival Meets the Future

operawire.com

Verona
Q & A: Anna Pirozzi On Her Recent Performance of Abigaille in ‘Nabucco’ & More

operawire.com

Aix-en-Provence
The Aix factor

This summer’s festival, taking place amid record high temperatures and in the wake of its artistic director, Pierre Audi, featured a disquietingly zeigeisty focus on sexual violence.

parterre.com

London

Royal Opera’s kowtowing to Israel haters is an act of self-harm
There will be consequences for Covent Garden following this tone-deaf boycott

telegraph.co.uk

Enigmatic Boulez, dramatic early Mahler at the BBC Proms

seenandheard-international.com

Glyndebourne
Káťa Kabanová review
furtive groping and a wing-bloodied angel stalk flawed staging of Janáček’s opera

TheGuardian.com

Dublin
The all-female rescue mission to Mars:
my opera about a toxic tech bro takeover of the red planet Mars is at Abbey theatre, Dublin, from 7 to 9 August

TheGuardian.com

New York
Jonathan Tetelman to Present Carnegie Hall Concert Alongside Yankees, Mets & Knicks Legends    The tenor will perform on Jan. 13, 2026, alongside Yankees legend and Latin Grammy-nominated guitarist Bernie Williams.

operawire.com

Cooperstown
Temptation and collapse, styled: The Rake’s Progress at Glimmerglass

bachtrack.com/de

Santa Fe
Tautly focused The Turn of the Screw creates a creepy psychological mood at Santa Fe Opera

seenandheard-international.com

Ailyn Pérez and Liv Redpath excel in an uneven The Marriage of Figaro in Santa Fe

seenandheard-international.com

Puccini: La bohème at Santa Fe Opera
Live Review (Subscription required) You think you’ve gotten over La bohème. Then a performance comes along and shatters your defences, breaking your heart again

gramophone.co.uk

San Francisco
RIGOLETTO To Open San Francisco Opera 103rd Season
The production begins September 5 and runs through September 27 at the War Memorial Opera House.

broadwayworld.com

Berkeley
West Edge Opera’s David and Jonathan
is a Bold, Queer Revelation In West Edge Opera’s production of Marc-Antoine Charpentier’s David and Jonathan, there’s a twist: both lovers are men.

sfcv.org

INFOS DES TAGES (DONNERSTAG, 7. AUGUST 2025)

Quelle: onlinemerker.com

BERLIN / Konzerthaus: YOUNG EURO CLASSIC  2025 – EUROPEAN YOUTH ORCHESTRA, 5.8.2025

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Foto © MUTESOUVENIR | Kai Bienert

VASILY PETRENKO dirigierte Werke von Samuel Coleridge Taylor, Dmitri Shostakovich und Antonín Dvořák

„So klingt die die Zukunft“ oder wie der Schauspieler und nicht nur Tatort-Kommissar Dietmar Bär in seiner Begrüßung sinngemäß anmerkte: Wer einmal in so einem Konzert mitgespielt hat, für den ist künftig alles anders. So auch sichtlich und hörbar für die jungen Musikerinnen und Musiker im Alter von 16 bis 26 Jahren des European Youth Orchestra. Um mitmachen zu können, stellen sich jährlich etwa 3000 Anwärter einem Vorspielen. 140 wurden genommen, 98 davon standen gestern auf der Bühne des Berliner Konzerthauses.

Wie jedes Jahr, so sind die Konzerte nicht nur musikalische Veranstaltungen per se, sondern münden in flippige Musik-Happenings, wo man diesmal bei der dritten Zugabe, einem temperamentvollen Pasodoble vom katalanisch-spanischen Musiker, Dirigenten und Verleger Jaime Teixidor auch mal von den Sitzen hüpft und sich ein wenig selbst feiert. Zuvor verließ beim achten Satz aus der Ballett-Suite „Gayaneh“ von Aram Chatschaturjan aus dem Jahre 1942 Dirigent Vasily Petrenko demonstrativ tänzelnd das Pult und mischte sich als Schlagzeuger unter das ausgelassene Orchestervolk.

Kein Wunder bei der guten Stimmung: Waren doch die beiden vorangegangenen Stücke wirklich Reißer der besonderen Art. Zum 200. Geburtstag eines besonderen Jubilars wählte Petrenko als erste Zugabe den Johannes Brahms gewidmeten Konzertwalzer „Seid umschlungen Millionen“, Op. 443, von Johann Strauss Sohn aus dem Jahr 1892, der ursprünglich für eine Uraufführung beim Journalistenball in Berlin vorgesehen war.

Bei diesem feinen Walzer und erst recht bei der das offizielle Programm beschließenden Symphonie Nr. 8 in G-Dur, Op. 88 (1889) von Antonín Dvořák zeigte der bekannt schlagtechnisch grandiose russische Pultstar, was er mit der linken Hand an musikalischer Gestaltungsmagie und insgesamt an Charisma für das tatenhungrige Orchester drauf hat. Da stimmte alles von den Rubati über Rhythmus, Dynamik bis zu den heiklen Übergängen. Das so wienerische Timing des Dreivierteltakts von Strauss erklang in genießerischer Natürlichkeit. Bei Dvořák gelang es Petrenko zudem, die „unbändigen Rösser“, ergo die Phonstärken des Blechs, einigermaßen in Schach zu halten.

Überhaupt markierte diese so besondere G-Dur Symphonie den künstlerischen wie atmosphärischen Höhepunkt des Abends. Da konnte das fabelhafte Holz (aus meiner Sicht in der Ausbalanciertheit der Tongebung wie den zahllos hinreißend virtuos servierten solistischen Einwürfen bei Shostakovich die Stars des Abends) zuerst pastoral glänzen, die pastosen Streicher im stilistisch Tchaikovsky abgeluchsten Walzer ihre betörende Eleganz duftend entfalten als auch im Trio des Intermezzos (Allegretto grazioso) Oboe, Flöten und Fagott Böhmens „Flur und Hain“ sehnsuchtsvoll beschwören.

Im letzten Satz mit der einleitenden, von den Youngsters selbstbewusst geschmetterten Trompetenfanfare in D, gab es nach den sonoren Celli und der slawischen Variation bei der rasanten Coda kein Halten mehr. Da konnte Petrenko die auf Tempo gestrafften Zügel lockerlassen und diese wundersam klassizistische, in abendgoldener Folklore leuchtende Symphonie konnte in brillanter Emphase enden. Meisterlich in ihren impressionistisch-opulenten Effekten gelangen die atmosphärischen Kontraste von kleinen melancholischen Moll-Eintrübungen, der so typischen böhmisch-harzigen Poesie bis zur komödiantischen Ausgelassenheit ganz vorzüglich. Verdienter unendlicher Jubel im Saal.

Vor der Pause erklang einigermaßen al fresco, in romantisch aufschäumenden Tutti Samuel Colderidge Taylors bombastisch nach der Art von Edward Elgar instrumentiertes „The Bamboula“ aus den„Rhapsodic Dances” Nr. 1 op. 75 (1911) sowie das Konzert für Violoncello und Orchester Nr. 1 Es-Dur op. 107 (1959) von Dmitri Shostakovich.

Für den spanischen Solisten Pablo Ferrández mit seiner äußerst gefühlvoll singenden Interpretation war es nicht einfach, sich gegen die schier klangüberwältigenden Streicher durchzusetzen. Ich verstehe schon, dass möglichst vielen Nachwuchstalenten die Chance geboten werden soll, auf der Bühne ihre Erfahrungen zu sammeln. Aber da war dieser Shostakovich sicherlich nicht die beste Wahl. Da gingen bis auf die großartig lyrisch verinnerlicht gesponnenen ewigen Melodien des Cellisten im zweiten Satz die Balance zu Lasten des Solisten und damit ein Teil der möglichen Wirkungsdichte der Komposition ab.

Insgesamt ist von einem berauschend endenden, alle Mitwirkenden wie das Publikum beflügelnden Konzert zu berichten. Die Blechbläsergruppe gab beim anschließenden Empfang noch einige Highlights, etwa norwegische Tänze, zum Besten. Da wiederum war der Tratsch-Lärmpegel so hoch, dass die fünf Verwegenen alle Mühen hatten, sich Gehör zu verschaffen.

Wie so oft, war es aber auch diesmal die jauchzende Leidenschaft und die unbändige Energie dieses international aus Vertretern aller EU-Staaten besetzten Jugendorchesters, die den wesentlichen Unterschied zum „normalen Konzertbetrieb“ ausmachten. Weiter so.

Zusätzlich zu den großen Konzerten bis zum 17.8. gibt es eine Reihe von Nebenevents wie das auf Kinder fokussierte Young Euro Classic-Nachwuchsprogramm Next Generation oder den „Europäischen Kompositionspreis“, der mit 5000 Euro dotiert im Rahmen des Festivals für die beste Ur- oder Deutsche Erstaufführung verliehen wird. Daneben wäre noch das wichtige Festival im Festival „Future now – Tomorrow’s Traditions Today“ zu erwähnen.

Nähere Infos: https://young-euro-classic.de/de/konzerte

Dr. Ingobert Waltenberger

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EINE AUFBLÜHENDE STIMME IN DURBAN : SITTOPERA KONZERT MIT ASANDA NTULI, LYRISCHER SOPRAN – 27. JULI 2025

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Durban besitzt an der Universität von Kwa-Zulu-Natal eine hervorragende Opernschule, ist die im subtropischen Natal gelegene  schöne Hauptstadt dieser Provinz mit viel Grünanlagen, schönen Stränden, bestem Wetter  und gibt es dort eine Vielzahl junger, vielversprechender Stimmen  im Bereich der klassischen Musik und der Oper.  Eine dieser talentierten Sänger, der lyrische Sopran Asanda Ntuli, wandte sich vor einiger Zeit mutig an SITTOPERA und fragte an, ob man ein eigenes Konzert für Sie organisieren könnte. Gefragt, getan; nach einem gut verlaufenen Vorstellungsgespräch wurde  ein Sonntagsmorgenkonzert vereinbart. Die Universität stellte den Theaterraum des Howard College – im Stile der ‘neuen Sachlichkeit’aber mit Jugenstilelementen sehr elegant gestalteten  Gebäude – gerne und großzügig zur Verfügung und lokale Enthusiasten der klassischen Musik und der Oper begannen die Werbetrommel zu rühren.

Asanda Ntuli, geboren in Durban, 23 Jahre jung,  begann ihre Reise in die Welt der klassischen Musik  als ein Mitglied des Kammerchors Durban  und wurde dann ein mitglied des Afro Arts Chores. 2023 erwarb Sie den akademischen Grad des ‘Bachelor of Arts’ von der Universität  Kwa-Zulu-Natal, und 2024 erwarb Sie von der Universität Kapstadt den Grad des ‘Bachelor of Music’; ein Doktoratsstudium is begonnen.

Somit stellten sich Asanda Ntuli und SITTOPERA  das erste Mal der interessierten Musiköffentlichkeit von Durban vor. Das Programm umfasste bekannte Lieder und Arien; eine sichere Bank. Aber man kann von einer jungen Sängerin nicht verlangen, dass Sie bei Ihrem ersten Konzert das Publikum mit avantgardistischem und Unbekanntem konfrontiert. Asanda begann Ihren Vortrag mit zwei Liedern von Gabriel Fauré, “Après un rève”und Baudelaires Hymnus “A la très chère…” aus den “Fleurs du mal”; es folgten Francesco Tosti’s  “Malia”, “Ridonami…”(ein Ave Maria) und “Sogno”.

Nach einer kurzen Pause begann  der Konzertteil mit Opernarien. Zuerst  aus ‘Così fan tutte’ Fiordiligis Arie “Come scoglio” und – interessant – gleich folgend Despina’s Aria “Una donna a quindici anni” (zwei grundverschiedene Charaktere) . Es folgte Laurettas “O mio babbino caro” aus ‘Gianni Schicchi’ und zu guter Letzt die Arie der Susanna “Deh, vieni, non tardar” aus der ‘Hochzeit des Figaro’.

Als verdiente Zugabe sang Sie das schwunghafte neapolitanische Volkslied “Funiculì, funiculà’ – wenn es die Drei Tenöre nicht verschmäht haben zu singen, darf Sie das auch – als Duett mit Nonka Khumalo, einem jungen Tenor an der Opernschule als Überraschungsgast.

Asanda Ntuli ist eine sehr engagierte junge Sängerin mit großem, überdurchschnittlichem Talent. Sie hat sich für Ihr erstes Solokonzert bestens vorbereitet und besitzte eine elegante, feine aber auch durchaus voluminöse lyrische Sopranstimme. Besonders gefallen haben mir Tosti’s “Ave Maria”  und die zwei Arien aus “Così fan tutte”. Sowohl  die ernsthafte, dramatischere Arie der Fiordiligi als auch die kokett-soubrettenhafte Arie der Despina hat sie souverän bewältigt. Auch Koloraturpotential war an ihr zu bemerken, das aber noch auszureifen ist. Auch im Spiel und Gestik überzeugt sie. Sie hat Bühnenpräsenz; sie ‘tritt auf’. Natürlich ist Sie noch eine junge Stimme, an dieser, sehr vielversprechenden, muss  noch gearbeitet werden, aber mit Lionel Mkhwanazi, dem Leiter der Opernschule als Gesangslehrer, ist Sie in sehr guten Händen. Mit einem derartig vielversprechenden Talent  kann weitere Schulung und Erfahrung Großes bringen. Zierlich und apart, aber sehr willensstark darf angenommen werden, dass sie mit etwas Glück und Energie  in sehr absehbarer Zeit  eine überdurchschnittliche Position erreichen kann; sowohl im Reich der Lieder  als auch in lyrischen Opernrollen vor allem des italienischen Faches aber auch Mozart. Auch  Richard Strauss  läge in Ihrem Bereich, eine Silberstimme – noch zu schulen- ist zu erkennen. Allso liebe Agenten der Opernwelt – falls Ihr  diese Besprechung lesen solltet – setzt Euch mit SITTOPERA in Verbindung.

Dr Andrew Warburton, der führende Konzertpianist in Durban, begleitete einfühlsam und erstklassig; jeder junger Stimme ist ein derartiger Begleiter  am Klavier zu wünschen.

Auch der junge Tenor Nonka Khumalo bewährte sich in seinem kurzen Gastauftritt.

Harald Sitta als “Master of Ceremonies” stellt kurz aber informativ die diversen  Lieder und Arien vor. SITTOPERA ist zu danken, dass sie den “Sprung” nach Durban wagten und begannen, dortige vielversprechende Stimmen in einem Konzert vorzustellen. An weiteren Konzerten besteht nach diesem sehr Gelungenen großes Interesse.

Das zahlreich erschienene Publikum  spendete starken, wohlverdienten Applaus  und “Bravo”-Rufe. Nach dem Konzert wurde die Sängerin von Familie, Freunden  und dem gesamten Publikum charmant gefeiert.

Peter Pas

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A FLOURISHING VOICE IN DURBAN 

A CONCERT BY SITTOPERA KONZERT WITH  ASANDA NTULI, LYRIC SOPRANO – 27. JULI 2025

Durban possesses at the University of Kwa-Zulu-Natal a very fine Opera school, is the beautiful  capital of the subtropical province of Natal with lots of trees and greens, fine beaches and very good and warm weather and there are a lot of young, promising voices in the realm of classical music and opera. One of those  talented singers, the lyric soprano Asanda Ntuli, approached courageously some time ago  SITTOPERA and just asked, if they could organize a solo concert of her own for her. Asked and done; after a well going introductory meeting a Sunday morning concert was agreed on.  With pleasure and magnanimously the university contributed the theatre of the Howard College – a very elegant building in the style of ‘new clarity’ but with art nouveau elements – and local enthusiasts for classical music and opera started to beat the drum.

Asanda Ntuli, a Durban-born singer,23 years young,  began her journey in classical music as a member of the Durban chamber choir and later on became a member of the Afro Arts chorus. In 2023, she received her Bachelor of Arts degree in Music from the University of Kwa-Zulu-Natal, and in 2024, she earned her Bachelor of Music Honors degree from the University of Cape Town, a study for a Doctor’s degree is on the way.

And now  Asanda Ntuli and SITTOPERA  presented themselves for the first time to the interested public of Durban. The program contained well known art songs and arias, all save choices. But you cannot demand from a young singer that she confronts her audience at her first concert with avant-garde and unknown pieces. Asanda started her concert with two songs by  Gabriel Fauré, “Après un rève”and Baudelaires hymnus “A la très chère…” from the  “Fleurs du mal”; followed by Francesco Tosti’s  “Malia”, “Ridonami…” (one ‘Hail Mary’) and “Sogno”.

After a short break the concerted entered the opera part. First from  ‘Così fan tutte’ Fiordiligi’s aria “Come scoglio” and –  quite interesting –  immediately following Despina’s aria “Una donna a quindici anni” (two definitely very different characters). She proceeded with Lauretta’s  “O mio babbino caro” from ‘Gianni Schicchi’ and finally performed the aria of  Susanna “Deh, vieni, non tardar” from ‘ ‘The marriage of Figaro’.

As a well deserved encore she did perform the vivid neapolitan popular song  “Funiculì, funiculà’ – if the “Three tenors” had not been above performing this song she also may – as  a duet with Nonka Khumalo, a young tenor from the opera school as a surprise guest.

Asanda Ntuli is one very committed young singer with a great, above average talent. She prepared herself very careful for her first solo concert and possesses an elegant, fine but also  quite voluminous lyric soprano voice. I especially liked from her   Tosti’s “Hail Mary”  and the two arias from  ‘Così fan tutte’. Both the solemn, more dramatic aria of  Fiordiligi as the capricious soubrette like aria of  Despina she performed in a sovereign way. Also a potential for coloratura was to be heard which of course must be trained and schooled. She was also convincing in her play and gesticulation. She possesses stage presence, she ‘appears’. Naturally she is still a young voice, a very, very promising one but  one must still work on her voice; but with Lionel Mkhwanazi, the head of the opera School at the University, as her vocal coach she is in very good hands. With such a very promising talent further schooling and coaching plus experience can bring great results. Graceful and elegant but very strong willed one may assume that with a piece of luck and energy she will reach within a reasonable time a position far above average; both in the realm of art songs and  lyric opera roles mostly from Romantic Italian operas but also Mozart.  Also Richard Strauss  is within her reach, a silver voice – of course to be coached – is recognizable. Therefore, dear agents in the opera realm – if you should read this review – contact  SITTOPERA .

Dr Andrew Warburton,  the leading concert pianist in Durban, accompanied in a sensitive and excellent way. You may wish to every young voice to have such an accompanist on the piano.

Also the young tenor  Nonka Khumalo proved himself in his short appearance.

Harald Sitta as MC introduced short but informative the various art songs and arias. SITTOPERA may be thanked that they dared to ‘jump’ to Durban and started to introduce, local, most promising voices in a concert. A great interest in further concerts developed after this well going one.

The numerous audience gave well deserved strong applause  and shouts of “Bravo”.  After the concert the singer was in a most charming way celebrated by family friends and the audience.

Peter Pas
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WIEN / ImPulsTanz: Cie. Marie Chouinard mit „Magnificat & BodyremixRemix“ im Volkstheater Wien

Eines der absoluten Highlights des diesjährigen ImPulsTanz-Festivals zeigte die kanadische Choreografin Marie Chouinard mit ihren zu einem Abend verbundenen Stücken „Magnificat & BodyremixRemix“. Mit der Zusammenführung von „Magnificat“, uraufgeführt im Mai diesen Jahres beim Madrid en Danza Festival, und der deutlich überarbeiteten Version ihres Erfolgsstückes „Bodyremix“, als „BodyremixRemix“ ebenfalls im Mai in Teneriffa erstmals gezeigt, gelang ihr ein Geniestreich.

Johann Sebastian Bachs zweimalige Vertonung des lateinischen „Magnificat“, der Text entstammt dem Lukas-Evangelium, in den Jahren 1723 und 1733 (die zweite ist die meistgespielte Version), kann im weiteren Sinne als Teil der Weihnachtsgeschichte betrachtet werden. Diese Kantate in zwölf Sätzen beschreibt Marias Freude, nachdem ihr vom Erzengel Gabriel verkündet wurde, dass sie den Erlöser gebären wird. „Meine Seele preist den Herrn.“

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 Cie. Marie Chouinard: „Magnificat“ © Sylvie Ann Pare

Doch nicht nur das. Komponiert für einen fünfstimmigen Chor, fünf Gesangssolisten und ein Barock-Orchester mit Trompeten und Pauken, feiert Maria darin, „dass Gott die Welt durch den Messias verändern wird. Die Stolzen werden erniedrigt, und die Demütigen werden erhöht; die Hungrigen werden zu essen bekommen, und die Reichen müssen leer ausgehen (Lukas 1,51–53).“ „Magnificat“ ist somit das leidenschaftliche Adventslied eines frühen Sozialisten.

Für ihr Tanzstück kleidete die Choreografin, die hierfür auch das Lichtdesign, das Bühnenbild, die Kostüme und das Make-Up entwarf, die 13 TänzerInnen ihrer Kompanie unterschiedslos in hautenge und -farbene Shorts. Die Oberkörper bleiben frei. Goldene, trichterförmige Hüte auf den Köpfen taugen zum Empfang der Botschaft Marias, aber auch als Heiligenschein. Damit macht sie die TänzerInnen zu gesegneten, erhabenen Wesen.

Solche tanzen zu den oft mit Blackouts separierten Sätzen in beschwingten Ensemble-Sequenzen, gefühlvollen Trios, Duetten und Soli. Nachdem sie sich, als schattenhafte Figuren vor leuchtend blauer Rückwand, gedehnt und gelockert haben. Die eingespielte Musik beginnt ebenso mit den bekannten, noch unkoordinierten Klängen letzter individueller Proben aus dem Orchestergraben.

Sogar ein Techniker prüft noch das Licht.

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Cie. Marie Chouinard: „Magnificat“ © Sylvie Ann Pare

Alle TänzerInnen lächeln zumeist während dieser Feier ihres Menschseins und ihrer Einzigartigkeit. Sie präsentieren sich als selbstbewusstes Individuum als Teil einer Gemeinschaft. Hymnische Choräle tanzen alle. Zu einer Sopran-Arie sehen wir das berührende Solo einer Tänzerin, voller Grazie, Anmut und mit einem gehörigen Schuss Erotik. Die Dynamik innerhalb der Struktur der Kantate und der Komposition stellt Marie Chouinard als Tanz auf die Bühne. Sie bricht oder konterkariert nichts. Der Tanz ist die Musik.

Erich Fromms „Ihr werdet sein wie Gott“ und die auch selbst empfundene (!) Heiligkeit eines jeden Einzelnen strahlen von der Bühne. Wir erleben trunkene Lebensfreude, die Sehnsucht des Einzelnen nach Zugehörigkeit, popkulturelle Referenzen, Hingabe und Humor. „35 Minuten voll Anmut und Gnade“, so das Programmheft.

Nach der Pause betreten wir mit „BodyremixRemix“ eine andere Welt. Bach, hier die Goldberg-Variationen in Interpretationen von Louis Dufort und Glenn Gold, spielt eine große, aber nicht die einzige musikalische Rolle. Die äußerst gefühlvollen „Variations on the Variations“ von Dufort, elektronisch bearbeitet wie auch die eingespielte, verzerrte Sprechstimme eines Mannes bilden im Mix mit Bruchstücken der Bachschen Musik das akustische Material, das spürbar auf dramatische und emotionale Wirkung zielt. Mit Erfolg.

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 Cie. Marie Chouinard: „BodyremixRemix“ © Sylvie Ann Pare

Die Kostüme von Liz Vandal bedecken den Oberkörper wie schon im ersten Stück nicht. Halterungen für die zeitweise verwendeten Krücken machen sie spezifisch. Diese Kostümelemente sowie Licht, Bühnenbild und Requisiten sind wiederum eine Schöpfung der Choreografin. Ein wichtiges Utensil ist der Spitzenschuh an nur einem Fuß. Humpelnd betonen sie diese Unvollkommenheit. Manche tragen zeitweise Krücken an Kopf, Mund, Bauch, Rücken und/oder Armen. Auch Hocker auf Rollen, Rollbretter und Rollatoren helfen bei der Fortbewegung. Zuweilen auch ein anderes Ensemble-Mitglied.

Die 13 TänzerInnen auf der Bühne gehen mit all ihren Unzulänglichkeiten, Einschränkungen und Behinderungen auf äußerst spielerische Weise um. Die mit diesen und für diese Hilfsmittel(n) kreierte gestische Sprache besticht durch ihre einzigartige Ästhetik, präsentiert von Weltklasse-TänzerInnen mit enormen physischen und Interpretations-Möglichkeiten. Es entsteht ein faszinierender Tanz, dessen gestisches Material durch diese Hilfsmittel eine wesentliche Erweiterung erfährt.

Die Ästhetik der damit erzeugten Bilder ist faszinierend. Sie ist jedoch nicht Mittel zum Selbstzweck. Ihre Metaphorik dringt in die Tiefen der seelischen Wunden, die eine fortschreitende Entfremdung von sich selbst schlägt. Die Wirkungen, die diese zeitigt, sind psychische, physische und Verhaltens-Behelfe, deren kompensatorische Effekte eben jenen Prozess der Entfremdung noch befördern. Eine individuelle und gesellschaftliche Todesspirale.

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Cie. Marie Chouinard: „BodyremixRemix“ © Sylvie Ann Pare

Ein Zaun aus übereinander befestigten Ballettstangen, um den herum und in dem sie sich bewegen oder es versuchen (die TänzerInnen ihrer Kompanie sind bestens, auch klassisch geschult), manche kurz im Tutu, mag zum Symbol werden für die Diktatur einer eigenen künstlerischen Herkunft, der der Sehgewohnheiten und der sich an diesen orientierenden Programmierungs- und Förderungs-Politiken. Den Leistungsdruck an der Ballettstange, in der Kunst und auf die Kunstschaffenden thematisieren sie wie auch Sexismus und das zum eigenen Vorteil inszenierte Spiel mit diesem in einer männlich dominierten (Kunst-) Welt. Aus der Tradition Gewachsenes und dieser Entwachsenes zu schaffen gelingt Marie Chouinard jedoch schon seit Jahrzehnten. 1988 war sie das erste von inzwischen 18 Mal bei ImPulsTanz zu Gast.

„BodyremixRemix“ hat gegenüber der ursprünglichen Fassung „bODY_rEMIX/gOLDBERG_vARIATIONS“, die 2005 bei ImPulsTanz zu sehen war, deutlich an Kraft und Intensität gewonnen. Das Zeitlose der Bachschen Musik trifft hier auf den ewig gleichen Menschen, getrieben von den immer gleichen Sehnsüchten und Begierden. Nur die Kleider wechselt er im Lauf der Zeit. Auch die Mäntelchen, die er seinen unveränderlichen Idolen umhängt. Sie schieben eine fahrbare Kleiderstange über die Bühne.

Die Kostüme heben jeden Unterschied zwischen den Geschlechtern auf. Alle mit freiem Oberkörper und hautfarbenen und -engen Shorts, betonen sie das Kreatürliche und machen die politisch inkorrekte Rücksichtslosigkeit der Phänomene Eins-Sein-mit-sich-selbst und totale, allumfassende Entfremdung deutlich. Die Kompanie gehört mit ihrer tänzerischen Qualität zu den besten der Welt. Was sie unter der Führung ihrer einzigartigen Choreografin an Ausdruckskraft, Eleganz und purer Schönheit präsentiert, ist von herausragendem Niveau.

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Cie. Marie Chouinard: „BodyremixRemix“ © Sylvie Ann Pare

Was diesem Abend sein eigentliches Gewicht und seine immense emotionale Wirkung verleiht, ist die Kombination dieser beiden eigenständigen Arbeiten. Es ist die Konfrontation mit (s)einem (klassisch-humanistischen) Ideal, dem zuzustreben der moderne Mensch fest überzeugt ist. Mit der Kapitalisierung aller Aspekte des Lebens, durch soziale Medien und eine Kultur, die Leistung und Selbstoptimierung als die neuen Götter proklamiert, erzeugt der Mensch Karikaturen seiner selbst. Dieser Abend zeichnet ein erschütterndes Bild einer Gesellschaft, die von ihren eigenen Götzen geschlachtet wird. Ein Meisterwerk.

Cie. Marie Chouinard mit „Magnificat & BodyremixRemix“ am 02.08.2025 im Volkstheater Wien im Rahmen von ImPulsTanz.

Rando Hannemann


CD HAYDN 2032 Nr. 17 „PER IL LUIGI“ – GIOVANNI ANTONINI dirigiert das Kammerorchester Basel; alpha

„Gemacht für Alois“

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Die Joseph Haydn Stiftung Basel hat Großes vor: Bis zum 300. Geburtstag von Joseph Haydn am 31. März 2032 will sie gemeinsam mit dem Kammerorchester Basel bzw. Antoninis eigenem Ensemble Il Giardino Armonico alle 107 Symphonien des burgenländischen Meisters auf historischen Instrumenten, in originaltreuer Besetzung und historischer Stimmung 430 Hz aufführen bzw. für Tonträger einspielen.

Auf CD und etwas zeitverschoben – dem diesfalls guten Gegenwartsgeist entsprechend – auch auf Vinyl erscheinen nun mit Vol. 17 unter dem thematischen Überbegriff „Per il Luigi“ die Symphonien Nr. 36 in Es-Dur, Nr. 16 in B-Dur und Nr. 13 in D-Dur sowie das Violinkonzert Nr. 1 in C-Dur (Solist: Dmitry Smirnov) in einem Album.

Das Violinkonzert hat sich nicht einfach in das Programm geschwindelt, sondern es ist die erklärte Absicht der Produzenten, Verbindungen zwischen den Symphonien Haydns zu einigen seiner übrigen Werke als auch zu Stücken anderer Komponisten wie Gluck, W.F. Bach, Mozart bis zu Bartók aufzuzeigen bzw. dorthin „Brücken zu schlagen“.

Mit der Widmung „Per il Luigi“ zollt das Album dem italienischen Geiger Luigi Tomasini Tribut, der in der esterházyschen Hofkapelle nicht nur einen hervorragenden Rang als Konzertmeister bekleidete, sondern dem Komponisten, wie der Cellist Joseph Weigl und der Flötist Franz Sigl, seelenverwandtschaftlich besonders eng verbunden war. Zudem überantwortete Haydn seinen Lieblingsmusikern solistische Passagen, wie dies etwa anhand der Symphonie Nr. 36 in Es-Dur freudvoll nachgehört werden kann.

Das Violinkonzert in C-Dur, „fatto per il Luigi“, war für das immense technische wie musikalische Können des aus Pesaro stammenden Geigenvirtuosen Luigi (=Alois) Tomasini wie maßgeschneidert. Wer dem fantastischen jungen russischen Geiger Dmitry Smirnov zuhört, der kann sich den schwungvollen Zauber dieses Violinkonzerts in vollen Zügen ergeben. Mit sagenhaft flexiblem Ton vermag Smirnov nicht nur die technischen Herausforderungen (Doppelgriffe, hohe Lagen und halsbrecherische Intervalle) in keck-unverschämter Selbstverständlichkeit und mit humorvollem Zwinkern zu servieren, sondern auch die langen Kantilenen im galanten Stil schmachtend singen und das Finale in temperamentvoller tänzerischer Elastizität federn zu lassen.

Der fesche Mailänder Silberwuschelkopf Giovanni Antonini, Flötist und Dirigent, nicht erst seit der (Mit)Gründung des Barockensembles Il Giardino Armonico 1989 eine feste Größe in der europäischen Alte-Musik-Szene, ist der goldrichtige Mann für die launisch experimentellen symphonischen Welten Joseph Haydns. Mit niemals überzogenen, jedoch dennoch ungemein flüssigen Tempi gelingt es Antonini – atmosphärisch kontrastreich nuancierend – hinreissend, die historisch codierte Schatztruhe des jungen Haydn aufzubrechen und ihr im Hier und Heute Glanz, Witz und kontrapunktische Verspieltheit abzuluchsen.

Natürlich weiß Antonini um die Finessen von Dramaturgie, Gestus, Artikulation, Phrasierung und Dynamik, außerdem dank der engagierten Mitwirkung des Christian Moritz-Bauer, musikwissenschaftlicher Berater der Haydn Stiftung Basel, um die neuesten Erkenntnisse in Sachen Aufführungsgepflogenheiten. Besonders erwähnenswert ist die Sinfonie Nr. 13 in D-Dur aus dem Jahr 1763, die vier Hörner verlangt und in der Musikkenner thematisch Parallelen („gregorianisches Credo“) etwa zu der wesentlich später entstandenen „Jupiter-Sinfonie“ Mozarts feststellen werden.

Mit dem Album ist Antonini einen Schritt weiter in seiner Erkundung des „Kaleidoskops menschlicher Gefühlswelten“, wie der Dirigent die Musik Haydns umschreibt, gegangen. Das perfektionistische Kammerorchester Basel folgt den Intentionen des Gastdirigenten mit spürbarer Hingabe und Begeisterung für die Sache.

Fazit: Eine überaus lohnende, in dieser weit gedachten wie thematisch angelegten Form einzigartige Serie geht somit in die nächste Runde. Seien Sie dabei!

Anmerkung: Im Rahmen einer Medienpartnerschaft mit der Agentur Magnum Photos erstellen renommierte Fotografen Fotoreihen zu jedem Projekt. Diesmal ist es der griechische Fotokünstler Nikos Economopoulos, der u.a. mit seinem Projekt „On the Road“ einen Nerv unserer unruhigen Zeit trifft.

Dr. Ingobert Waltenberger

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