Igor Levit © Felix Broede Sony Classical 2021
Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE FREITAG-PRESSE – 1. NOVEMBER 2024
Berlin/Philharmonie
Levit dirigiert Levit
Allen Unkenrufen zum Trotz: Die Klassik lebt. Einer, der hochkarätig dargebotene klassische Musik mit bürgerschaftlichem Engagement verbindet, reißt das Publikum aus den Sesseln: Igor Levit, Träger des Internationalen Beethovenpreises und der Statue B des Internationalen Auschwitz Komitees, spielt Bach, Brahms und Beethoven in der Berliner Philharmonie. (Und nein, für die unnatürliche Ansammlung von Alliterationen kann ich nichts.)
Von Sandra Grohmann
Klassik-begeistert.de
Regensburg/Schlossfestspiele 2025
Ein Auftritt der Extraklasse: Weltstar Anna Netrebko kommt nach Regensburg
Die Klassikwelt darf sich auf ein spektakuläres Konzerterlebnis freuen: Im Schloss St. Emmeram tritt die Sängerin Anna Netrebko mit Yusif Eyvazov auf. Anna Netrebko kommt am 27. Juli 2025, drei Jahre nach ihrem Konzert 2022, erneut zu den Thurn und Taxis Schlossfestspielen ins Regensburger Schloss St. Emmeram. In Regensburg stehen die bekanntesten Arien und Duette von Giacomo Puccini aus den Opern „Turandot“, „La Bohème“, „Manon Lescaut“ und vieles mehr auf dem Programm. „Es ist wunderbar, erneut in einer so geschichtsträchtigen Stadt wie Regensburg aufzutreten“, schwärmt Anna Netrebko.
mittelbayerische.de
Dresden
Opernpremiere: Ehedrama auf der Bühne. Semperoper huldigt Richard Strauss
In der Semperoper gilt Richard Strauss neben Richard Wagner als Hausgott. 100 Jahre nach Uraufführung der Strauss-Oper „Intermezzo“ gibt es eine Neuinszenierung des Werkes mit autobiografischen Zügen.
sueddeutsche.de
Nach rassistischen Parolen: Gigi D’Agostino live in Wien
Rechtsradikale Gruppen nutzen Gigi D’Agostino’s „L’amour toujours“ für rassistische Videos auf Social Media. Der DJ geht nun auf Österreich-Tour. Der Kult-DJ wird noch dieses Jahr Fans in der Wiener Stadthalle mit Hits wie „L’Amour Toujours“, „Bla Bla Bla“, „The Riddle“, „In My Mind“ und vielen weiteren Klassikern zum Feiern bringen“, so bewarb Wien-Ticket den Ticketvorverkauf für insgesamt sechs Österreich-Konzerte von Gigi D’Agostino.
Kurier.at
Wien/Volksoper
Muse, Mutter, Monster
Schonungslose Sexszenen und ein Porträt der Herzlosigkeit werden Annette Dasch an der Volksoper Wien abverlangt. Sie singt Alma Mahler-Werfel in der Uraufführung der Oper „Alma“ von Ella Milch-Sheriff.
FrankfurterAllgemeine.net
31. Oktober 2024 (Volksoper): Ella Milch-Sheriff, Alma
Aus dem in der Saison 2024/25 besonders einfallslosen und uninteressanten Volksopern-Spielplan ragt die Uraufführung von Ella Milch-Sheriffs Oper „Alma“ hervor (Kompositionsauftrag der Volksoper), und davon besuchte ich heute die zweite Aufführung, weil sich die Uraufführung mit dem ersten „Billy Budd“ überschnitten hatte. Grund meiner Vorfreude war der Umstand, dass im Jahre 2016 vom (leider wegen ausbleibender Subventionen nicht mehr bestehenden) Musikfestival „EntArteOpera“, welches 2013 und 2014 Opern von Schreker und Braunfels gebracht hatte, die 2010 uraufgeführte Oper „Baruchs Schweigen“ aufgeführt wurde, die ein wirklich packendes Stück ist, das ich gerne wieder hören würde (glücklicherweise gibt es davon eine DVD). Nun, „Alma“ ist zwar eine gute zeitgenössische Oper, kann aber nicht an die Qualität von „Baruchs Schweigen“ anschließen.
forumconbrio.com
Dunkle Schatten über Beethoven, Hochspannung bei Bartók (Bezahlartikel)
Auftakt der Reihe „Künstler im Fokus“ im Musikverein: der finnische Wunderdirigent Klaus Mäkelä und das Oslo Philharmonic
Kurier.at
Musikverein: Bei diesem Duo zeigt nur der Pianist Sinn für Kantabilität (Bezahlartikel)
Mikhail Pletnev am Klavier und der hochbegabte Geiger Daniel Lozakovich: Das reichte nicht für einen aufregenden, musikalisch ergiebigen Abend im Goldenen Saal.
DiePresse.com
Linz
Nach Liva-Affäre wird interimistische künstlerische Leitung gesucht
Die Linzer Veranstaltungsgesellschaft Liva soll rasch eine interimistische künstlerische Leitung bekommen. Das wurde nach der Aufsichtsratssitzung am Mittwoch bekanntgegeben. Der künstlerische Leiter Dietmar Kerschbaum ist ja entlassen worden, das Dienstverhältnis mit dem kaufmännischen Leiter René Esterbauer wurde einvernehmlich aufgelöst. Eine internationale Ausschreibung beider Funktionen soll noch heuer, die Auswahl aber erst nach der Bürgermeisterwahl im Jänner erfolgen.
DerStandard.at
Klagenfurt
Gerd Kührs einst skandalträchtige Oper „Stallerhof“ in Klagenfurt
Sendung „Fazit“. Audio von Jörn Florian Fuchs (7 Minuten)
deutschlandfunkkultur.de
Stuttgart
Interview: Skandal-Oper „Sancta“ kommt 2025 wieder nach Stuttgart
Bei den Aufführungen von „Sancta“ haben am vergangenen Wochenende erneut Leute über Kreislaufprobleme geklagt. Vor dem Opernhaus demonstrierten zudem am Samstag rund 50 Menschen einer erzkatholischen Gruppe gegen die Inszenierung. Die Oper hatte bereits Anfang Oktober für Aufregung gesorgt, weil am Premierenwochenende 18 Leute medizinisch versorgt werden mussten. „Sancta“ thematisiert Sexualität und die Rolle der Frau innerhalb des Christentums. Das Stück enthält teils provokante Szenen und darf erst ab 18 Jahren besucht werden.
SWR.de
Frankfurt
Nadja Loschky vor der Frankfurter „Lulu“ – „Ein klarer Fall von Notwehr“
FrankfurterRundschau.de
Vicenza
Das ersehnte Theater des Lachens
Angeödet vom üblichen Opernbetrieb macht der Dirigent und Regisseur Iván Fischer in Vicenza Oper auf andere Art: Mit „Ariadne auf Naxos“ gelingt ihm ein Amüsement auf hohem Niveau.
FrankfurteAllgemeine.net
Kommentar
Spitzentöne: Walter Rosenkranz und die Frage, wo bleibt die Kunst in der künftigen Regierung
Wolfgang Sobotka, ein unterschätzter Kulturmensch, hat für das Parlament günstig zwei Skulpturen des Weltkünstlers Erwin Wurm erworben. Nachfolger Walter Rosenkranz will sich „das anschauen“. Schöne Aussichten
news.at
Tonträger
Volle Frauenpower
Starken Frauen in der Musikgeschichte widmen die Dirigentin Christina Pluhar und das Ensemble L’Arpeggiata ihr neues Album mit dem Titel Wonder Women.
DrehpunktKultur.at
Radikal ohne Effekthascherei: Bruce Liu spielt Tschaikowskys „Die Jahreszeiten“
swr.de
Links zu englischsprachigen Artikeln
Berlin
Deutsche Oper Berlin Announces Several Cast Changes for Productions
operawire.com
Piacenza
Teatro Comunale di Piacenza 2024 Review: Mosè in Egitto
A Production Honoring Italian Operatic Tradition as an Act of Pure Theatrical Magic
operawire.com
London
Rigoletto, English National Opera review – another hit for Miller’s Mob
More tragic than gimmicky, this classic staging can still succeed
theartsdesk.com
Rigoletto review – Miller’s mafioso take still brings style and insights to Verdi’s masterpiece
TheGuardian.com
Rigoletto, ENO review: All pinstripes and no pistol
inews.co.uk
A lively and imaginative interpretation of an indestructible Britten opera
Plus: at the Wigmore Hall Beethoven was – as usual – the biggest personality in the room
spectator.co.uk.
The young Fauré given context by Cyrille Dubois and Tristan Raës
bachtrack.com/de
Lisa Illean’s new Sonata complements the Diabelli Variations in Cédric Tiberghien’s Wigmore Hall recital
seenandheard-international.com
Swansea
Pagliacci review – Mid Wales Opera send in the clowns for a stylish and emotive evening
TheGuardian.com
Wexford
Wexford Festival Opera makes a strong case for Stanford’s The Critic
seenandheard-international.com
New York
Metropolitan Opera 2024-25 Review: Il Trovatore Fabiano, Barton, Willis-Sørensen Headline Vibrant Casting in Unforgettable Revival
operawire.com
Recordings
CD Review: BR Klassik’s ‘Messa di Gloria’
operawire.com
Ballet / Dance
Flickers of human fragility: Staatsballett Berlin’s superb double bill
bachtrack.com/de
New York: Kingdom of the Shades is a company’s ultimate test
bachtrack.com/de
Rock/Pop/Schlager
Zum Islam konvertiert
Grazer „The Voice“-Kandidatin: „Ich hatte das Gefühl, dass das meine Religion ist“
„The Voice of Germany“-Kandidatin Jacqueline Haider sprach mit uns über ihre Entscheidung, zum Islam zu konvertieren, und darüber, wie sie auf Hass reagiert.
KleineZeitung.at
Sprechtheater
Wien/Off-Theater
Femistinnen-Witze und Blut: „Funny Brandstifter“ im Theater
Das Bernhard Ensemble verbindet im Wiener Off-Theater „Biedermann und die Brandstifter“ mit der sinnlosen Gewalt aus Haneke-Filmen und persifliert die Woke-Ideologie. Das macht Spaß, wirkt aber kaum verstörend.
DiePresse.com
Film/TV
„Tootsie“-Schauspielerin Teri Garr verstorben
Die Schauspielerin litt an Multipler Sklerose, wie sie selbst 2002 publik machte. Kollegen ehren sie als „Legende“ und „wunderbare Frau“. Die amerikanische Schauspielerin Teri Garr, die in Hit-Komödien wie „Tootsie“ und „Mr. Mom“ mitspielte, ist tot. Sie starb in Los Angeles nach einem langen Kampf gegen die Nervenkrankheit Multiple Sklerose (MS), wie ihre Sprecherin Heidi Schaeffer mitteilte. Garr wurde 79 Jahre alt. Kollegen wie Michael Keaton und Steve Martin würdigten die Schauspielerin.
DiePresse.com
Politik
Orbán in Wien: „Er stellt Fragen, die sich keiner zu fragen traut“
Anlass für Orbáns Kurztrip nach Wien war ein Podiumsgespräch der rechtspopulistischen „Weltwoche“, gemeinsam mit Deutschlands Alt-Kanzler Schröder. Der „Star“ für die meisten war aber jemand anderer.
Kurier.at
Viktor Orbán: „Der Krieg ist für die Ukraine militärisch verloren“
Viktor Orbán und Gerhard Schröder diskutierten auf Einladung der Schweizer „Weltwoche“ in Wien über Krieg und Frieden in Europa – und dass womöglich nur Donald Trump einen Waffenstillstand zwischen der Ukraine und Russland herbeiführen kann.
DiePresse.com
Steht Einsatz bevor? Laut USA 8000 Nordkoreaner an ukrainischer Grenze
„Wir gehen jetzt davon aus, dass sich insgesamt etwa 10.000 nordkoreanische Soldaten in Russland befinden, und den neuesten Informationen zufolge wurden bis zu 8000 dieser nordkoreanischen Streitkräfte in der Region Kursk stationiert“, sagt US-Außenminister Antony Blinken.
krone.at
Steiermark
Christopher Drexler: „Die Leute schauen mit Sorge nach Wien“
Der steirische ÖVP-Landeshauptmann über die Koalitionsverhandlungen im Bund, seine Absage an die Grünen und sein Ziel für die Landtagswahl im November.
Kurier.at
Österreich
Ausschreibung gestartet: Kein Bargeld für Asylwerber – Innenminister prescht vor
Die Ausschreibung der bundesweiten Sachleistungskarte ist heute gestartet, sieben Bundesländer beteiligen sich.
Heute.at
USA
Joe Biden verhagelt Kamala Harris das Wahlkampf-Finale
Eine große Abschlussrede vor dem Weißen Haus hätte Kamala Harris in die Pole Position für die Präsidentschaftswahl am Dienstag bringen sollen. Doch Präsident Joe Biden macht Probleme: Er bezeichnete Trump-Wähler als „Abfall“.
DiePresse.com
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Unter’m Strich
Frauen trauen sich Beruf der Bestatterin selten zu
Wie auch in vielen anderen Branchen klafft ebenso in der Bestattungsbranche eine ordentliche Geschlechterkluft. Vor allem im „Außendienst“ sind nach wie vor kaum Frauen zu finden. Das liege wohl auch daran, dass sich Frauen diese Tätigkeit nur selten zutrauen, so die Expertin. Aber „Im Beratungsbereich haben wir derzeit ausschließlich Frauen“, erklärt Vertetics. Die Bestattungsfachkräfte im „Außendienst“, der die Abholung von Verstorbenen abwickele, sowie das Begräbnis arrangiere, seien dagegen meist männlich. Diese Verteilung in dem mittlerweile auch in Graz und München tätigen Bestattungsunternehmen würde durchaus auch dem aktuellen Bild innerhalb der Branche entsprechen.
krone.at
Austropromis
Millionen gegen Pflege: Heino vererbt Vermögen Lugner-Ex Helmut Werner
Hannelore, die verstorbene Frau des Schlagerbarden, hat bereits Manager Helmut Werner in ihrem Testament bedacht. Hannelores größte Sorge war, dass ihr geliebter Heino eines Tages alleine auf sich gestellt ist. Daher hat sie zu ihren Lebzeiten schon vorgesorgt. Sie hielt in ihrem Testament laut dem deutschen Magazin Bunte fest, dass ihr Vermögen ihr Ehemann Heino erbt, dieser es aber dann an seinen Manager Helmut Werner weitergeben soll, da dieser versprochen hat, Heino bis an sein Lebensende zu pflegen.
Kurier.at
INFOS DES TAGES (FREITAG, 1. NOVEMBER 2024 – Allerheiligen)
INFOS DES TAGES (FREITAG, 1. NOVEMBER 2024)
Quelle: onlinemerker.com
Heute in der Wiener Staatsoper: MADAMA BUTTERFLY
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WIENER STAATSOPER: HEUTE VERKAUFSSTART FÜR VORSTELLUNGEN IM JÄNNER
Am Freitag, den 1. November um 10 Uhr startet der Verkauf für alle Vorstellungen im Jänner 2025. Sie können Karten → online, aber auch in all unseren → Verkaufsstellen erwerben. Bitte beachten Sie, dass die Bundestheaterkassen aufgrund des Feiertags nur bis 13 Uhr geöffnet haben.
Den Jänner-Spielplan dominieren einerseits die dritte Opernpremiere dieser Saison, nämlich → Die Zauberflöte, andererseits aber die ganz großen Namen der Opernwelt: Elīna Garanča ist als Santuzza in → Cavalleria Rusticana zu erleben, Jonas Kaufmann als Canio in → Pagliacci. Anna Netrebko singt – ihr weltweites Rollendebüt – erstmals die Titelrolle in → Ariadne auf Naxos. Und → Die Zauberflöte wird musikalisch von Franz Welser-Möst geleitet, seine erste Premiere in der Wiener Staatsoper seit 10 Jahren. Freuen Sie sich also auf einen ereignisreichen Jahresanfang!
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Deutsche Oper Berlin: Umbesetzungen
Anastasia Bartoli ist nach nur einer Woche wieder raus aus der neuen Macbeth-Produktion
https://deutscheoperberlin.de/de_DE/umbesetzungen
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FR 1. 11. 2024 DIE ALLERHEILIGEN-MATINEE VON ORF III: ANTON BRUCKNERS „TE DEUM“ AUS ST. FLORIAN! um 09.30 Uhr
WELTSTARS FÜR ANTON BRUCKNER: DAS TE DEUM AUS ST. FLORIAN
© ORF
Musikalische Leitung Markus Poschner
Mit Camilla Nylund, Piotr Beczała, Christa Mayer und Michael Volle
Bruckner Orchester Linz
Linzer Jeunesse Chor
Hard-Chor
Stiftbasilika St. Florian, 2024
Zu Allerheiligen zeigt ORF III Anton Bruckners „Te Deum“ in C-Dur aus der Stiftbasilika St. Florian, wo Bruckner viele Jahre seines Lebens verbrachte und auch bestattet wurde.
Es spielt das Bruckner Orchester Linz unter der Leitung seines Chefdirigenten Markus Poschner, mit dabei ist ein hochkarätiges Solistenquartett bestehend aus Camilla Nylund, Piotr Beczała, Christa Mayer und Michael Volle.
Der Linzer Jeunesse Chor und der Hard-Chor begleiten dieses Konzert.
Das „Te Deum“ in C-Dur gilt als eines der bedeutendsten Chorwerke zu Bruckners Zeit und als einer der Höhepunkte des künstlerischen Schaffens des Komponisten.
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BASEL: DER RING DES NIBELUNGEN – GÖTTERDÄMMERUNG Pr. und SIEGFRIED am 6. und 8. Oktober 2024
Poesie, aber auch Banalität
„Siegfried“ © Ingo Höhn
Nach zwei erfolglosen Versuchen, Richard Wagners Tetralogie „Der Ring des Nibelungen“ am Theater Basel aufzuführen, ist es nun dem Intendanten Benedikt von Peter in Co-Regie mit Caterina Cianfarini in den Bühnenbildern von Natascha von Steiger sowie den Kostümen von Katrin Lea Tag im Lichtdesign von Roland Edrich gelungen, einen neuen „Ring“ auf die Bühne des Hauses zu stellen. Mit der Premiere der „Götterdämmerung“ am 6. Oktober wurde der Zyklus, der in der vergangenen Saison begann, abgeschlossen.
Regisseur Peter von Benedikt will zeigen, dass die Kinder und Enkelkinder Wotans unter dem Gewaltanspruch und der damit verbundenen Auseinandersetzung zwischen dem Lichtalben Wotan und dem Schwarzalben Alberich stehen und eigentlich nur noch ihre Instrumente zu Machtgewinn und -erhalt sind. Das zu zeigen gelingt in dieser Inszenierung recht gut, auch wenn hier nur über „Siegfried“ und „Götterdämmerung“ berichtet wird.
Alberich und Wotan sind fast immer – auch als stumme Rollen – auf der Bühne, für Wotan recht ungewöhnlich, der ja in der „Götterdämmerung“ gar nicht mehr auftreten sollte. Allerdings wird es mit der Dauerpräsenz von nicht „planmäßig“ auf der Bühne präsenten Figuren bisweilen zu weit getrieben. So kommt eine zweite Interpretationsebene hinzu: Sowohl „Siegfried“ wie „Götterdämmerung“ werden aus der Sicht und Erinnerung Brünnhildes gesehen. Das ist durchaus nichts Neues, haben es doch schon Kasper Becht Holten in seinem Kopenhagener „Ring“ 2003-06 und weniger überzeugend Tatjana Gürbaca am Theater an der Wien 2017 gezeigt. Bei Benedikt von Peter führt dieser Ansatz aber dazu, dass Brünnhilde sich ständig und meist unentdeckt am Rande der Bühne herumdrückt und so das gesamte Geschehen miterlebt. Zudem gibt es aus dem Lautsprecher immer wieder Ansagen zum Geschehen von ihr, was den musikalischen Duktus empfindlich stört. Für einen „Ring“-Neuling muss es dann höchst unverständlich wirken, wenn Brünnhilde im 2. Aufzug der „Götterdämmerung“ langsam, aber sicher einen Verrat aufdeckt, dessen detailliertes Entstehen sie im ersten selbst miterlebt hat. Diese und ähnliche Situationen sorgen für einige dramaturgische Konfusion, die das Regieteam offenbar leichtfertig in Kauf nimmt.
Eine dritte Ebene ist die der in dieser Inszenierung ständig auf der Bühne befindlichen Puppen, klein und groß bis riesig. Nun ist ja bekannt, dass Wagner ein Liebhaber des Kasperltheaters war. Weniger, bis gar nicht bekannt ist aber auch, dass er seine Figuren zumindest teilweise als Puppen gezeigt hätte. Das wird hier in großem Stile betrieben, sodass man angesichts der immer wieder auf die Bühne kommenden Tierversammlung aus einem Fuchspärchen (Siegmund und Sieglinde), drei überdimensionierten, mit Stäben wie Riesenlibellen geführten Rheintöchtern, einer Riesenkröte (man müsste Loge revidieren „…dass die größte Spalte dich fasst…“), einem großen Stoffdrachen, der fröhlich weitermachen darf, auch wenn er im 2. Aufzug von Siegfried in zwei Teile geschlagen wurde, und einer bühnenhohen Puppe des erschlagenen Riesen Fasolt. Sie alle sollen hier für Opfer von Wotans unbändigem Machtgebaren stehen, was durchaus Sinn macht, aber in diesen Dimensionen und Dichte zeitweise übertrieben wirkt und eher an eine Mischung aus „Das schlaue Füchslein“ und „Die Zauberflöte“ denn an Wotans Fehlverhalten erinnert.
Waldvogel und Siegfried © Ingo Höhn
Immerhin geben die Tiere einen poetischen Einblick in Siegfrieds Menschwerdungsprozess in den Tiefen des Waldes, zumindest als Nebeneffekt. Wenn dann aber Wotan mit einer kleinen Brünnhilde-Puppe statt mit der ohnehin ständig anwesenden Tochter selbst agiert, wird das Ganze doch fragwürdig und der Handlungsinhalt zumindest optisch banalisiert, auch wenn damit wohl gesagt sein soll: Brünnhilde wird von Wotan voll manipuliert. Auf dieser dritten Ebene wäre eine Stricknadel anstelle des berühmten Zaunpfahls besser gewesen. Natürlich kommt das Regieteam mit den Tieren und auch in anderen Situationen der sicher richtigen Erkenntnis entgegen, dass im „Ring“ auch immer wieder eine gehörige Prise Humor zu orten ist.
Auf der Habenseite des Baseler „Siegfried“ steht jedenfalls eine gute Personenregie und das differenzierte Herausarbeiten der emotionalen Beziehungen zwischen den Hauptfiguren, also Siegfried und Mime einerseits, sowie im Finale, wenn sie dann auch offiziell auf der Bühne ist, zwischen Brünnhilde und Siegfried andererseits. Die Weltesche, ebenso wie das beide Abende beherrschende zweistöckige Haus, welches handlungsbezogen ständig wechselnde Funktionen erhält, ist ständig präsent und hat sich sogar vervielfacht.
Nach einem sehr guten Prolog der „Götterdämmerung“ läuft dem Regieteam dann aber der 1. Aufzug, insbesondere die Gibichungenszene, voll aus dem Ruder. Hier feiert Valentin Schwarz aus Bayreuth fröhliche Urständ, ja, man könnte meinen, seine fragwürdige Bayreuther Inszenierung hätte hier Modell gestanden. Die Tatsache, dass nun Menschen in den „Ring“ kommen, überstrapaziert das Regieteam mit einem brachial anmutenden Einbruch einer Möbelfirma mit entsprechendem Transporter, die Sitzmöbel und allerhand anderes Umzugsgut auf die Bühne und in eben dieses Haus anliefert. Der ohnehin ähnlich wie in Bayreuth als leicht unzurechenbar gezeichnete Gunther bindet sich die Schürze um und wird Barkeeper. Wenn sich Siegfried nähert, nimmt Hagen das Rohr des mitgelieferten Staubsaugers als Mast für Gunthers Schürze, um Siegfried auf dem Rhein zu signalisieren, dass er an Gibichs Hof kommen solle! Mit dem Fallen des Vorhangs wird zum Abholzen der letzten Weltesche lautstark die Kettensäge angeworfen. Im 2. Aufzug schießen die Mannen – alle in Weiß – Luftschlangen aus ihren Gewehren, während im Haus eine poppig-kitschige Party abläuft. Dies und manches mehr zieht weite Teile der „Götterdämmerung“ ins allzu Banale, auch wenn nachvollziehbar ist, dass das Regieteam Siegfried jegliches Heldentum abspricht und ihn so auch durch die „Götterdämmerung“ führt, durchaus passend zu diesem Regiekonzept.
„Götterdämmerung“ © Ingo Höhn
Spannend und recht eindrucksvoll wird es aber nochmal am Ende, wenn es zu keinem Weltenbrand kommt – nur eine Miniaturausgabe des Hauses wird mit Streichholz entzündet – und Brünnhilde stattdessen Siegfrieds Leichentuch Wotan vorwurfsvoll vor die Füße wirft und den Ring auf den Boden. Selbst da reißen sich Alberich und Wotan nochmal um das Gold, welches Wotan schließlich behält. Er stellt aber fest, dass sich niemand mehr dafür interessiert – der Ring ist durch Brünnhildes Erlösungstat wertlos geworden. Das gesamte Personal auf der Bühne mit ihr voran schreitet durch das Publikum langsam an ihm vorbei vondannen. Ein äußerst unkonventioneller Schluss, der aber einiges für sich hat. So hinterlassen diese beiden Abende des Baseler „Ring“ einen uneinheitlichen Eindruck, zumal das auf der Bühne zu Sehende recht oft nicht zu Wagners Musik passte.
Trine Moeller sang an beiden Abenden die Brünnhilde mit einer für die Größe dieses Hauses vollkommen ausreichenden Stimme bei hoher Strahlkraft und guten Spitzentönen sowie einer äußerst intensiven Darstellung. An einem großen Haus könnte sie eine sehr gute Sieglinde sein. Ralf Romei war ihr Partner als Siegfried auf Augenhöhe mit einem nicht allzu großen Tenor, der bisweilen etwas ins Charakterfach neigt, aber über gute tenorale Klangfarbe verfügt. Die Spitzentöne bereiteten manchmal leichte Schwierigkeiten. Auch Romei ging voll in seiner Rolleninterpretation auf. Karl-Heinz Brandt verkörperte einen sehr akzentuierten Mime und war vokal ein guter Gegenpol zu Romei. Der Alberich von Andrew Murphy wartete mit einem klangvollen warmen Timbre auf. Patrick Zielke war ein sehr engagierter Hagen und konnte auch vokal mit einem etwas hellen Bass überzeugen.
„Götterdämmerung“. Siegfried und die Rheintöchter © Ingo Höhn
Stimmlich hervorragend meisterte Nathan Berg den Wanderer mit einem bestens geführten ausdrucksstarken Bassbariton und einem ebenso intensiven, aber auch ungewohnten Spiel an beiden Abenden, bei sehr guter Diktion und Phrasierung. Günter Papendell war ein spielintensiver Gunther mit einem Bariton, dem es noch etwas an Volumen mangelt. Heather Engebretson gab die Gutrune als leichtes Flittchen, überraschte aber stimmlich mit ihrem gut geführten Sopran. Jasmin Etezadzadeh war eine ausgezeichnete Waltraute und Zweite Norn mit einem wohlklingenden resonanzreichen Mezzo. Hanna Schwarz war als Erda nur noch ein Schatten ihrer selbst, verkörperte aber die Urmutter darstellerisch nachvollziehbar. Runi Brattaberg lag der Fafner im „Siegfried“ gut, und Álfheiður Erla Guðmundsdóttir sang einen sehr schönen mannshohen Waldvogel, der eindrucksvoll in Rot mit großem Schnabel Siegfried beriet. Alle weitere Nebenrollen war gut besetzt.
Jonathan Nott dirigierte das Sinfonieorchester Basel mit seiner großen Wagnererfahrung und sorgte mit den engagierten Musikern dafür, dass diese beiden Abende vor allem musikalisch stark beeindruckten. Und dabei ist das Orchester gar nicht zu sehen. Man glaubt es kaum, es ist unter der Bühne, die somit bis vor die erste Reihe der Zuschauer reicht. Der Klang ist durch Bodenöffnungen zu hören. Und damit kommt man in der Tat Wagners Idee vom unsichtbaren Orchester noch näher als in Bayreuth selbst, wo immerhin noch das Licht im Graben zu sehen ist. Es entsteht ähnlich Bayreuth eine Art Mischklang, obwohl immer wieder aber auch Einzelinstrumente gut zu hören sind – ein besonderes Klangerlebnis in Basel also, und sehr sängerfreundlich. Lediglich das „Siegfried“-Horn hatte einige Probleme. Nott und das Orchester, das beim Schlussapplaus auf einer Leinwand eingeblendet wurde, bekamen sehr starken Applaus, wie auch die Darsteller. Der von Michael Clark einstudierte Chor des Theater Basel war stimmstark und gut choreografiert, ein Pluspunkt der „Götterdämmerung“. Im kommenden Jahr wird es zwei ganze Zyklen geben.
Klaus Billand