Fotoprobe Madame Butterfly © Bregenzer Festspiele/ Karl Forster
Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE MITTWOCH-PRESSE – 19. Juli 2023
Bregenz/Festspiele
Madame Butterfly zurück auf der Seebühne
Seit 77 Jahren faszinieren die Bregenzer Festspiele ein breites Publikum mit großer Oper unter freiem Himmel. In diesem Jahr beginnt die Festivalsaison am 19. Juli. Knapp fünf Wochen lang wird mit rund 80 verschiedenen Veranstaltungen ein kontrastreiches Programm geboten, zu dem bis zu 215.000 Besucher und Besucherinnen erwartet werden. Heuer kehrt Puccinis „Madame Butterfly“ zurück zur Seebühne, im Festspielhaus entspinnt sich ein packendes Operndrama von Verdi, und auf der Werkstattbühne entfaltet sich Unerhörtes und Ungesehenes. Ein Ausblick
BR-Klassik.de
Darf Currentzis in Salzburg auftreten?
Schon letztes Jahr gab es in Salzburg Demonstrationen, als Teodor Currentzis dort auftrat. 2023 wurde der griechisch-russische Dirigent wieder eingeladen: Vier Mal wird Currentzis bei den Salzburger Festspielen, die am Donnerstag starten, am Pult stehen. Und wieder gibt es eine heftige Kontroverse um seine Auftritte. Komponist Moritz Eggert wirft Teodor Currentzis vor, sich konsequent zu verweigern, den russischen Angriff auf die Ukraine zu verurteilen.
BR-Klassik.de
«Oper geht bei jedem direkt ins Herz»: Dirigent Enrique Mazzola über die inspirierende Atmosphäre bei den Bregenzer Festspielen
Enrique Mazzola ist Conductor in Residence bei den Bregenzer Festspielen und dirigiert ab morgen Verdi und Puccini. Oper müsse für für alle offen sein, findet der italienische Musiker, der im toskanischen Montepulciano auch Botschafter für den berühmten Vino nobile ist.
Tagblatt.ch
Erl/Tirol
Festspiele Erl feierten mit Wagners „Ring des Nibelungen“ einen weiteren Höhepunkt
Szenische Zurückhaltung und SängerInnen der Extraklasse: Brigitte Fassbaender rundet ihren „Ring des Nibelungen“ bei den Festspielen Erl ab. Der Rezensent könnte sich jetzt einen ganz schlanken Fuß machen. Einfach mal das Publikum sprechen lassen. „Sehr gelungen, konzentriert, ohne überflüssige Ideen und übergestülpte Konzepte“, so das Fazit von Suzanne Harf (Protokollchefin der Salzburger Festspiele) und ihrem Gatten. „Vielleicht a bissl zäh am Anfang, aber doch – ja – schon toll“, meint Johannes Reitmeier, scheidender Intendant des Tiroler Landestheaters.
Von Jörn Florian Fuchs
Tiroler Tageszeitung
Finale für Brigitte Fassbaenders Ring: Götterdämmerung
Brigitte Fassbaender führt nach ihrer Gesangskarriere erfolgreich Regie. In Erl schloss sie nun ihren Ring von Richard Wagner mit den Inszenierungen von „Siegfried“ und „Die Götterdämmerung“ ab. Jörn Florian Fuchs blickt auf diese Aufführungen und das Festival.
Deutschlandfunk.de
„Es ist vollbracht“: Wagners „Ring“ in Erl höchst erfolgreich fertig geschmiedet
Bejubelte „Götterdämmerung“ bei den Tiroler Festspielen mit Klangpracht in einer intelligenten Inszenierung. „Es ist vollbracht“, notierte Richard Wagner, als er den „Ring des Nibelungen“ nach langjährigem Ringen vollendet hatte, jenes Endzeitdrama, das wohl eine einzigartige Stellung in der Geschichte des Musiktheaters einnimmt. Und obwohl die Aufführung des Bühnenfestspieles für jeden Veranstalter eine große logistische Herausforderung darstellt und mit einem immensen Aufwand verbunden ist, vollenden jetzt die Tiroler Festspiele Erl mit der „Götterdämmerung“ musikalisch und szenisch höchst erfolgreich die Tetralogie.
Kurier.at
Erl
Die Bedrohung bleibt – Brigitte Fassbaender schließt „Ring“ der Festspiele Erl mit „Götterdämmerung“
NeueMusikzeitung.nmz.de
„Götterdämmerung in Erl“: Sängerbesetzung der Extra-Liga (Bezahlartikel)
SalzburgerNachrichten.at
„Götterdämmerung“: Strickende Nornen
Mit der „Götterdämmerung” endet Brigitte Fassbaenders „Ring” am Tiroler Festspielhaus in Erl und beweist erneut: Von diesem Werk kann es nie nur eine Deutung geben.
Die.deutsche.Bühne
Torre del Lago
Augenbinde wegen Inszenierung: Dirigent in Italien entlassen
Der Mailänder Maestro Alberto Veronesi wurde vom Puccini-Festival in Torre del Lago vor die Tür gesetzt, weil er gegen eine Inszenierung protestierte. Die Organisatoren des Festivals haben den Dirigent Alberto Veronesi entlassen, nachdem er am Samstagabend eine umstrittenen Aufführung von „La Bohème“ mit einer Augenbinde dirigiert hatte. Mit der Augenbinde hatte Veronesi gegen die Inszenierung des französischen Regisseurs Christophe Gayral protestiert, der die Puccini-Oper nicht in den 1830er-Jahren, sondern im Frankreich des Jahres 1968 spielen ließ. Die Inszenierung mit der Opernprotagonistin Mimì im Minirock und Protestzügen in Paris bezeichnete Veronesi als „kommunistisch“ und als Provokation gegenüber der Rechtsregierung von Premierministerin Giorgia Meloni.
Kurier.at
Opernfestival im polnischen Sopot: Der weiße Nebel wunderbar
Das neue Baltic Opera Festival reaktiviert die legendäre Waldoper Sopot mit einer von Marek Janowski dirigierten Neuinszenierung des „Fliegenden Holländers“.
Tagesspiegel.de
Herrenchiemsee Festspiele 2023 Mit „Weltgetöse“ am Puls der Zeit
Die im Chiemsee gelegene Herreninsel mit ihrem weltbekannten Königsschloss hat von der Gründung des Mönchsklosters im 7. Jahrhundert bis hin zum dort im Mai 1949 erarbeiteten deutschen Grundgesetz schon viel erlebt. Im Jahr 2000 hat der Dirigent Enoch zu Guttenberg den Spiegelsaal im Schloss des Märchenkönigs Ludwig II. als optimalen Konzertsaal entdeckt und die Herrenchiemsee Festspiele ins Leben gerufen. BR-KLASSIK blickt auf die kommenden Festspiele, die am 18. Juli 2023 beginnen.
BR-Klassik.de
Berlin
Berliner Symphoniker spielen am Tacheles: Erinnerungen an jüdisches Leben
Bei einem Freiluftkonzert auf dem neuen Aaron-Bernstein-Platz in Mitte. Die Berliner Symphoniker erinnern an die Aktivitäten des Jüdischen Kulturbunds zwischen 1933 und 1941.
Tagesspiegel.de
Pärnu Music Festival: Paavo Järvi manövriert das „Narrenschiff“ sicher in den Festivalhafen Pärnus
Eine Reinvere-Uraufführung und ein Programm auf höchstem Niveau würdigt das Pärnuer Publikum mit Hingabe. Nach absoluter Stille lange über den Schlussakkord hinaus bricht enthusiastischer Applaus los. Das erlebt man so nicht oft, findet auch der Solist Pinchas Zukerman.
Von Petra und Dr. Guido Grass
Klassik-begeistert.de
Bad Ischl
Die gute alte „Volksoperette“: Lehár Festival / Der Vogelhändler
Es gibt Stücke, die kann man noch so oft totsagen, sie wollen einfach nicht sterben. Wie Carl Zellers Operette Der Vogelhändler aus 1891.
DrehpunktKultur.at
München
Die Braut, die sich nicht traut:
imposante Semele an der Bayerischen Staatsoper
bachtrack.com.de
Bayreuth
Bayreuther Festspiele 2023: Katharina Wagner war gegen teurere Festspiel-Tickets
BR-Klassik.de.aktuell
Gstaad
Ergreifende Eröffnung des Gstaad Menuhin Festivals mit Bachs h-Moll-Messe
bachtrack.com.de
Links zu englischsprachigen Artikeln
News
Eleonora Buratto Cancels July & August Performances
operawire.com.eleonora
Berlin
Sonya Yoncheva excels in Médée at Staatsoper Unter den Linden
seenandheard.international.com
Sofia
Sofia’s new Ring opens with a tremendously refreshing and traditional Das Rheingold
seenandheard.international.com
Aix-en-Provence
Le Prophète and Picture a Day Like This at the Aix Festival
operatoday.com.2023.prophete
Festival d’Aix-en-Provence 2023 Review: Picture a Day Like This
https://operawire.com/festival-daix-en-provence-2023-review-picture-a-day-like-this/
London
BBC Proms get under way with a concert of popular favourites — review (Subscription required)
Sibelius and Britten were among the season-opening composers. Plus: pianist Benjamin Grosvenor is the real deal
https://www.ft.com/content/c8a874d0-420c-472a-b502-495855ff3468
Maryland
Opera News: Maryland Opera Announces Its 2023-2024 Season
md.theathreguide.com
Boston
Robust Mahler 9th Aligned With Mercury
https://www.classical-scene.com/2023/07/17/robust-mahler-ninth/
Lenox
An entertaining but uneven Carmina Burana at Tanglewood
bachtrack.com.de
San Francisco
Merola Opera Program Redeems The Rape of Lucretia
https://www.sfcv.org/articles/review/merola-opera-program-redeems-rape-lucretia
Ballett / Tanz
Venedig ehrt Simone Forte : Eine Künstlerin, die mit Bewegung arbeitet
Venedigs Biennale Danza verleiht Simone Forti den Goldenen Löwen und eröffnet das Festival mit einer Vernissage – und drei der berühmten „Dance Constructions“ der amerikanischen Choreographin.
Frankfurter Allgemeine.net
Ballet / Dance
Skylar Brandt makes ABT’s Swan Lake worth watching
bachtrack.com.de
Rock/Pop
Berlin
Rammstein-Fans in Berlin: „Till Lindemann for president!“
Eine Woche vor ihren Shows in Wien trat die deutsche Band in Berlin auf. Fans und Gegner standen sich gegenüber und zeigten sich die Mittelfinger. Vor dem letzten Konzert tauchen neue Anschuldigungen auf.
Die Presse.com
Sprechtheater
Bregenzer Festspiele
Bregenzer Festspiele: Absage des Schauspiels „Der zerbrochne Krug“
Hauptdarsteller Ulrich Matthes ist erkrankt und kann aufgrund seiner intensiven Einbindung in Heinrich von Kleists Lustspiel nicht ersetzt werden. Die Bregenzer Festspiele haben das Gastspiel des Deutschen Theaters Berlin Der zerbrochne Krug (21., 22., 24. Juli) sowie die Lesung Kleist – Das Erdbeben in Chili (23. Juli) wegen einer Erkrankung des Hauptdarstellers Ulrich Matthes kurzfristig abgesagt. Besitzern von Tickets wird der Kaufpreis rückerstattet.
DerStandard.at.story
Joachim Meyerhoff: „Ich vermisse diese gewisse Festlichkeit“
2019 hat Joachim Meyerhoff Wien verlassen, um an der Berliner Schaubühne zu spielen. »Ich habe unterschätzt, was es heißt, an einen anderen Ort zu ziehen«, sagt der Schauspieler. Mittlerweile fühlt er sich in Berlin schon wohl. Das Burgtheater fehlt ihm dennoch.
Die Presse.com
Salzburg
Michael Maertens: Den Festspielen geht es wie dem Neusiedler See (Bezahlartikel)
Große Kunst, tolle Auslastung, viele Stars in Salzburg wie in Bayreuth – und doch ist eine entscheidende Zukunftsfrage offen.
Kurier.at
Keine Klassiker sind auch keine Lösung
Deutsche Theater sollen Schiller und Shakespeare vom Spielplan nehmen, meint der Regisseur Christopher Rüping. Dabei liegt der Unterschied zwischen gutem und schlechtem Theater nicht zwischen alt und neu – sondern ganz woanders.
Die Welt.de
Gregor Bloéb war „einfach der Richtige“ für die Volksschauspiele Telfs Der neue Intendant der Tiroler Volksschauspiele will die sieben Todsünden einem Realitätscheck unterziehen und übt sich in der Tugend verbaler Zurückhaltung
DerStandard.at.story
Ibiza-Video: Freispruch für Kabarettist Scheuba aufgehoben
Scheuba hatte Bundeskriminalamt-Direktor Holzer Untätigkeit vorgeworfen. Das OLG gab der Berufung Folge und ordnete eine neue Verhandlung an.
Kurier.at
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INFOS DES TAGES (MITTWOCH, 19. JULI 2023)
INFOS DES TAGES (MITTWOCH, 19. JULI 2023)
Quelle: onlinemerker.com
Bregenzer Festspiele: Hochspannung am Bodensee vor der heutigen Eröffnung
Lotte de Beer inszeniert in Bregenz Verdis Oper „Ernani“.
Die 77. Bregenzer Festspiele werden am Mittwoch, 19. Juli, von Bundespräsident Alexander Van der Bellen eröffnet:
Im Festspielhaus feiert am Abend Giuseppe Verdis Oper „Ernani“ Premiere, in einer Inszenierung von Volksopernchefin Lotte de Beer.
Ernani im TV zu sehen (Sonntag, 6. August, 21.50 Uhr, ORF III)
Auf die Exklusivität von drei Aufführungen von „Ernani“ und lediglich einer Ausstrahlung der Produktion auf ORF III angesprochen, wurde Elisabeth Sobotka im Anschluss deutlich: Es gebe in Österreich eine starke Ostrichtung. Als Wienerin dürfe sie es sagen, dass sich Wien für den Nabel der Welt halte, was man nicht ändern werde. Sie sei auch deshalb eine große Verfechterin der ORF-Landesstudios, denn ohne diese hätte man keine Chance, in Wien wahrgenommen zu werden: „Ich bin froh, dass wir trotzdem im Konzert der österreichischen Festivals vertreten sind.“
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Die Wiener Staatsoper im Sommer: La bohème und Peer Gynt am »Staatsopern-Mittwoch« auf dem Wiener Rathausplatz
Heute: Peer Gynt . Beginn: 21,15 h
Die Wiener Staatsoper:
Liebes Publikum!
Wir freuen uns, Ihnen heute das Programm der nächsten beiden »Staatsopern-Mittwoch«-Termine beim Film Festival am Wiener Rathausplatz übermitteln zu können.
PROGRAMM AUF DER GROSSEN LEINWAND VOR DEM WIENER RATHAUS
Peer Gynt. Foto: Wiener Staatsoper/ Ashley Taylor
Mittwoch, 19. Juli
Peer Gynt (2019) Ballett
Edvard Grieg – Edward Clug
Beginn: 21.15 Uhr
In diesem Handlungsballett fügt Choreograf Edward Clug die zwei verschiedenen Peer Gynt-Versionen von Edvard Grieg und Henrik Ibsen zu einem Werk zusammen. Clug schildert die fabelhaften Abenteuer des prahlerischen Bauernjungen, der die Weltherrschaft anstrebt, mit Hilfe des eindrucksvollen Bühnenbilds und des Kostümdesigns von Marko Japelij und Leo Kulaš. So ergeben sich »magische Szenen, die man so noch nie im konventionellen Ballett gesehen hat« (Kurier). Es tanzen u.a. Denys Cherevychko, Nina Poláková, Eno Peci, Zsolt Török sowie weitere Mitglieder des Wiener Staatsballetts. Am Pult steht Simon Hewett.
Vittorio Grigolo & Anna Netrebko in »La bohème« © Wiener Staatsoper / Michael Pöhn
Mittwoch, 26. Juli
La bohème (2022)
Giacomo Puccini
Beginn: 21.30 Uhr
Puccinis trauriges Meisterwerk in der klassischen Inszenierung von Franco Zeffirelli – und das in absoluter Starbesetzung: Anna Netrebko ist Mimì, ihr Rodolfo ist Vittorio Grigolo – und Günther Groissböck wie George Petean brillieren als Bohemiens. Am Pult steht Bertrand de Billy.
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Die Wiener Staatsoper: Vorschau auf September
»La clemenza di Tito« © Wiener Staatsoper / Michael Pöhn
Wiederaufnahme: La clemenza di Tito
Weiters möchten wir Sie heute an unseren Saisonbeginn im Herbst erinnern: Am 4. September starten wir mit der Wiederaufnahme von Mozarts La clemenza di Tito.
Mozart schrieb die Oper in seinem letzten Lebensjahr, anlässlich der Krönung von Leopold II. zum böhmischen König. Das Sujet, das ursprünglich vom italienischen Dichter Pietro Metastasio stammt, war damals sehr bekannt: ein klassischer Huldigungsstoff, der die Größe und Güte des Monarchen zeigen sollte. Regisseur Jürgen Flimm hat das Huldigungselement nicht so sehr interessiert, ihm ging es um eine Analyse der Mechanismen der Macht. Mit der Wiederaufnahme erleben Sie Pablo Heras-Casado erstmals als Mozart-Dirigent an der Staatsoper. In der Titelpartie kehrt Matthew Polenzani nach seinem letzten Staatsopernauftritt 2015 zurück ans Haus am Ring, er ist hier erstmals als Tito zu erleben. Weiters singen u.a. Kate Lindsey, Slávka Zámečníková, Federica Lombardi, Peter Kellner und Patricia Nolz.
La clemenza di Tito – Termine: 4. / 7. / 10. September 2023
Informationen & Tickets »La clemenza di Tito«
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Regiestudentin Ruth Asralda inszeniert Kinderoper „Parsifal“ bei den Bayreuther Festspielen
Regiestudierende der Eisler in Bayreuth
Premiere DI 25. Juli 2023 | 11 H | Probebühne 4 der Bayreuther Festspiele
Festspielhaus Bayreuth © Rico Neitzel
Jeden Sommer richten sich am 25. Juli alle Blicke auf die Bayreuther Festspiele, wenn die Premiere auf der Hauptbühne des Festspielhauses zelebriert wird. Am Vormittag desselben Tages geht dem aber seit 13 Jahren noch eine andere Premiere auf der Probebühne voran: Die Kinderoper der Bayreuther Festspiele, jedes Jahr inszeniert durch Regiestudierende der Eisler und initiiert durch die Festspielintendantin Katharina Wagner, die an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin als Honorarprofessorin unterrichtet.
In der Festspielsaison 2023 führt Ruth Asralda die Regie in Richard Wagners Oper „Parsifal“. Im Team mit der Dramaturgin Giulia Fornasier, Produktionsdramaturgie-Studentin an der Eisler, werden sie die eigens für Kinder erstellte Fassung auf die Bühne bringen. Die Rollen der Kinderaufführung werden stets exzellent besetzt und stehen der Inszenierung auf der Hauptbühne nichts nach, diesmal u.a. mit erfahrenen Wagner-Sänger*innen wie Nadine Weissmann (Kundry) und Jonathan Stoughton (Parsifal) – für Regiestudierende eine große Chance. Das Brandenburgische Staatsorchester Frankfurt (Oder) spielt wie bereits in den Festspielausgaben seit 2018 unter der Leitung von Azis Sadikovic.
Im Rahmen der Kooperation mit den Bayreuther Festspielen und dem Regiestudiengang unter Leitung von Prof. Claus Unzen können erfahrene Regiestudierende sowohl bei der Inszenierung der Kinderoper als auch in den aktuellen Produktionen assistieren. Marlene Schleicher, die Produktionsdramaturgie für Musiktheater an der Eisler studiert, übernimmt in diesem Jahr die Dramaturgie bei der Hauptpremiere von „Parsifal“ am 25. Juli in der Regie von Jay Scheib, nachdem sie 2022 bereits an der Kinderoper mitgewirkt hatte.
Der gesamte Studiengang Regie nimmt nach längerer Corona-Pause eine Tradition wieder auf und geht auf Exkursion nach Bayreuth, besucht die Generalproben der Festspiele und nutzt die Möglichkeit für Gespräche mit Künstler*innen und Regisseur*innen.
► Zur Kinderoper auf der Website der Bayreuther Festspiele
Bayreuther Festspiele | Premiere | DI 25. Juli 2023, 11 H | Probebühne 4
Richard Wagner für Kinder: Parsifal
Musikalische Leitung: Azis Sadikovic
Inszenierung: Ruth Asralda
Dramaturgie: Giulia Fournasier
Bühnenbild: Linda Tiebel
Brandenburgisches Staatsorchester Frankfurt/Oder
Besetzung:
Kundry – Nadine Weissmann
Parsifal – Jonathan Stoughton
Gurnemanz – Andreas Hörl
Titurel – Jens-Erik Aasbø
Klingsor – Werner Van Mechelen
Amfortas – Ólafur Sigurdarson
Blumenmädchen – Julia Grüter, Sonja Isabel Reuter, Margaret Plummer, Marie Henriette Reinhold
Ruth Asralda, Regie
Ruth Asralda studierte Musikologie an der Karl-Franzens Universität in Graz sowie Musiktheater-Regie bei Georges Delnon an der Musikhochschule Basel. Ihr Studium schloss sie mit der Inszenierung von „Dido ohne Aeneas“ ab, ein Musiktheater-Projekt in Kooperation mit der Musikhochschule Basel und dem Theater Basel. Seit 2015 studiert sie an der Musikhochschule Hanns-Eisler Regie und inszenierte im Rahmen des Studiums „A Quarell“, ein eigenes Stück über das Künstlerpaar Anna Mendieta und Carl Andre, Szenenausschnitte aus „Hamlet“, „Der Rosenkavalier“, „Il Mondo della Luna“, „La Périchole“ und „Die Fledermaus“. Bei den Bayreuther Festspielen übernahm sie die Produktionsdramaturgie der Kinderoper „Der Ring des Nibelungen“, unter der Regie von David Merz.
Praktische Erfahrungen sammelte sie als Regie-Assistentin im Theater Bonn, bei den Schwetzinger Festspielen, den Osterfestspielen Salzburg, der Semperoper Dresden sowie bei den Bayreuther Festspielen. Sie assistierte den Regisseuren Florian Lutz, Georges Delnon, Michael Sturminger, Manfred Weiss, Georg Schmiedleitner, Wouter van Loy, Katharina Wagner und Barrie Kosky. Da die Sängerin bei der Premiere verunfallte, übernahm sie die szenische Rolle der Scintilla bei den folgenden Aufführungen von Bruno Madernas Kammeroper „Satyricon“ bei den Osterfestspielen Salzburg. Seit der Spielzeit 2019/2020 ist Ruth Asralda Regieassistentin und Abendspielleiterin an der Komischen Oper Berlin.
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Kultureller Hochgenuss auf 1000 Metern Seehöhe: Festivalwoche 20. – 23. Juli 2023 – Kultur.Sommer.Semmering
Von Novellen der Jahrhundertwende über Klassiker der Wiener Kaffeehausliteratur bis hin zu jüdisch-orientalischen Klangwelten – die dritte Woche des Festivals Kultur.Sommer.Semmering bringt exzeptionelle literarische sowie musikalische Perlen auf die Bühnen des Grandhotel Panhans und des Kulturpavillons.
Kein Geringerer als Friedrich von Thun beehrt das Semmeringer Publikum mit Joseph Roths Fin de Siècle – Novelle „Stationschef Fallmerayer“, einer Premiere, die exklusiv für das Festivalprogramm erarbeitet wurde. Ulrike Beimpold taucht in das einzigartige Leben von Katharina Schratt ein und wandelt damit auf den Spuren einer außergewöhnlichen Frau und Vertrauten des Kaisers Franz Joseph I., der selbst anno dazumal im Grandhotel Panhans weilte. Publikumsliebling Heinz Marecek wird erstmals als großer Erzähler und Klassik-Liebhaber von einer komplett anderen Seite zu erleben sein. Begleitet von Festival-Intendant und Pianist Florian Krumpöck erzählt Marecek das von Richard Strauss zur gleichnamigen Ballade komponierte Melodram „Enoch Arden“, ein nur selten zu erlebendes Bühnenjuwel.
Weitere hochkarätige musikalische Gäste werden die dritte Festivalwoche bereichern: Timna Brauer schmückt die Semmeringer Sommertage mit „Blumen aus dem Orient“ und beschenkt das Publikum mit uralten Werken aus dem jüdischen Liederschatz des alten Spaniens und des Nahen Ostens. Darüber hinaus darf mit der „ungekrönten Königin des Wienerliedes“ und Meisterin des Wiener Dudlers Agnes Palmisano im zauberhaften Sommerfrische-Flair geschmunzelt und sinniert werden.
Mit dem Menü „Die Goldenen Zwanziger à la Carte“ darf man darüber hinaus in historischer Kulisse dem Zeitgeist einer vergangenen Epoche nachfühlen und ebendort dinieren, wo Stefan Zweig oder Arthur Schnitzler selbst einst zu Tische gebeten wurden.
Unsere kommenden Veranstaltungen in der 3. Festivalwoache:
Donnerstag, 20. Juli 2023 I 15:30 Uhr I Grandhotel Panhans
Freitag, 21. Juli 2023 I 15:30 Uhr I Grandhotel Panhans
Stationschef Fallmerayer – Joseph Roth mit Friedrich von Thun und Klavierbegleitung von Christiane Karajeva
Joseph Roths Novelle beleuchtet das eigentümliche Schicksal des Beamten Adam Fallmerayer, dem unbedeutenden Stationschef eines kleinen Bahnhofs an der k.u.k.-Südbahn, rund zwei Stunden südlich von Wien. Als seine bürgerliche Routine eines Tages von einem schweren Zugunglück unterbrochen wird, nimmt das beschauliche Leben des Eisenbahners eine unerwartete Wendung. Eine geheimnisvolle Fremde erscheint auf der Bildfläche und er, der er niemals weiter als nach Bozen kam, findet sich plötzlich in einer wundersamen, grenzüberschreitenden Liebesgeschichte am anderen Ende Europas wieder.
Dem faszinierenden Schicksal des Adam Fallmerayer auf der Spur, nimmt uns Friedrich von Thun mit auf ein literarisches Abenteuer quer durch das Europa des 1. Weltkriegs. Von einem kleinen österreichischen Ort bis nach Kiew und Monte Carlo.
Donnerstag, 20. Juli 2023 I 19:30 Uhr I Kulturpavillon
Wean und Schdeam – Agnes Palmisano und Band
Agnes Palmisano, die »ungekrönte Königin des Wienerliedes« und Meisterin des Wiener Dudlers, erzählt Geschichten aus ihrer Heimatstadt: Vom Wein, von der Liebe und natürlich vom Tod, mit feinem Humor und oftmals einer Prise »typischer Wiener Doppelbödigkeit«. Mit ihrem unverwechselbaren Stil zwischen Tradition und Moderne transferiert Palmisano Heurigenklänge in Hochkultur und musikalische Ideen aus dem 19. Jahrhundert direkt ins Hier und Jetzt. Ihr Programm gleicht einer Liebeserklärung an die autochthone Wiener Musik: Manche Lieder haben an die 200 Jahre Geschichte hinter sich und wirken dennoch zeitlos, andere entstammen ihrer eigenen Feder. Begleitet wird sie dabei von ihren musikalischen Partnern Daniel Fuchsberger, Andreas Teufel und Aliosha Biz.
Freitag, 21. Juli 2023 I 19:30 Uhr I Kulturpavillon
Blumen aus dem Orient – Timna Brauer & Jannis Raptis
Nach zahlreichen musikalischen Streifzügen quer durch fremde und vertraute Kulturen präsentiert Timna Brauer »Blumen aus dem Orient«, uralte Werke aus dem jüdischen Liederschatz des alten Spaniens und des Nahen Ostens. Damit gewährt sie dem Publikum rare Einblicke in die fast vergessene Klangtradition der aus dem Jemen stammenden jüdischen Bevölkerung. Als Gefährte auf der Reise in diese jüdisch-orientalischen Klangwelten begleitet sie der Gitarrenvirtuose und Komponist Jannis Raptis.
Samstag, 22. Juli 2023 I 15:30 Uhr I Grandhotel Panhans
O du mein Österreich – Joseph Lorenz
Anhand von Texten Friedrich Torbergs, Anton Kuhs, Hugo Wieners, Alfred Polgars und vielen weiteren breitet Kammerschauspieler Joseph Lorenz vor dem Publikum eine reiche Palette von österreichischen Urtypen aus: den Raunzer, den Beamten, den betrunkenen Propheten, den befehlshörigen Soldaten und viele weitere unverwechselbare Charaktere. Mit bissigem Humor und feinsinniger Ironie füllt er jede dieser Figuren mit prallem Leben und blickt dabei tief in ein Kabinett typisch österreichischer Kuriositäten, die urkomisch und abgründig zugleich sind.
Samstag, 22. Juli 2023 I 19:30 Uhr I Kulturpavillon
Karl Valentin: Sturzflüge im Zuschauerraum – Wolfram Berger
Karl-Valentin-Interpret Wolfram Berger entführt das Publikum mit viel schauspielerischer Finesse in die scheinbar absurden, aber hoch logischen Wort- und Gedankenspiele des humoristischen Großmeisters. Seine legendäre Valentin-Lesung hat längst Kultstatus erreicht, wobei von einer reinen Lesung zwischen verschmuddelten Notizzetteln, schnoddrigem Gitarrenspiel, Requisiten aus dem Plastiksackerl, biografischen Anekdoten und den in Bayrisch servierten Szenen eigentlich keine Rede sein kann. Genießen Sie einen urkomischen Nachmittag im Grandhotel Panhans, an dem der Sinn mit unterschiedlichen Vornamen daher kommt – einmal als Froh-, dann als Un-, manchmal als Irr- und immer wieder als Tiefsinn.
Sonntag, 23. Juli 2023 I 11:00 Uhr I Grandhotel Panhans
Katharina Schratt: Ein Leben – Ulrike Beimpold
Burgschauspielerin, Grande Dame der Wiener Gesellschaft und enge Vertraute des Kaisers: Katharina Schratt, Tochter eines Badener Lebensmittelhändlers, bewegte sich virtuos zwischen Bühne und Kaiserhof, zwischen humorvollen Theaterrollen und den höchsten Zirkeln der Gesellschaft – doch auch Liebeleien, Glücksspiel und schließlich ein handfester Theaterskandal prägten ihr bewegtes Leben. Auf Vermittlung Kaiserin Elisabeths wurde »die Schratt« dabei berühmterweise auch zur Vertrauten Kaiser Franz Josephs, mit dem sie fortan jahrzehntelang ein enges Verhältnis pflegte.
Das faszinierende Leben dieser ungewöhnlichen Frau steht im Mittelpunkt der szenischen Lesung mit Publikumsliebling Ulrike Beimpold, die nach dem umjubelten Erfolg des letzten Jahres erneut als »die Schratt« auf den Semmering zurückkehrt. Beimpold verwebt darin Originalzitate, Anekdoten und Zeitzeugenberichte zu einem humorvollen, berührenden Lebensbild und nähert sich so lesend und spielend einem einzigartigen Frauenschicksal aus der Zeit der Jahrhundertwende.
Sonntag, 23. Juli 2023 I 15:30 Uhr I Kulturpavillon
Richard Strauss: Enoch Arden
Heinz Marecek – Sprecher
Florian Krumpöck – Klavier
Ob als Schauspieler im Film, Fernsehen und Theater, als Regisseur, Kabarettist oder Autor – Publikumsliebling Heinz Marecek ist vor allem eins: ein Geschichtenerzähler, so ausdrucksstark und vielschichtig wie die erzählten Geschichten selbst. Für diese aufsehenerregende Premiere im Kulturpavillon Semmering hat sich Marecek gemeinsam mit Kultursommer-Intendant und Pianist Florian Krumpöck ein nur selten zu erlebendes Bühnenjuwel ausgesucht. »Enoch Arden«, das von Richard Strauss zur gleichnamigen Ballade komponierte Melodram für Erzähler und Klavier, schildert die fatale Odyssee eines verunglückten Seemanns. Ein Werk, das nach einem Schauspieler mit großer theatralischer Bandbreite und einem ganz besonderen Gespür für die Musikalität der Sprache verlangt. Als einfühlsamer Erzähler dieser tragischen Robinsonade zeigt sich Heinz Marecek von seiner tiefgründigen, ernsten Seite und taucht vollkommen ein in die zersplitterte Seele des verschollenen Seefahrers Enoch Arden.
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REISE : SYLT – NUR DIE INSEL DER „REICHEN UND SCHÖNEN“ ?
Alles weiß und blau. Foto: Robert Quitta
„Sind Sie nur hierher gekommen, um schon wieder einen Artikel über „Sylt, die Insel der Reichen und Schönen“ zu schreiben ?“ blafft mich der Taxifahrer an, der mich vom Hafen in Hörnum abholt.
Nun ja, natürlich habe ich ein bestimmtes, von den Medien geprägtes, Bild von der nordfriesischen Insel im Kopf, natürlich hege ich lebenslang liebevoll gepflegte Vorurteile gegenüber diesem „Four-letter-word“ SYLT: Insel der Reichen und der Schönen, vor allem der Reichen, Sommercamp der Münchener Schickeria, Orgien an der „Whiskey-Meile“, Champagner und Schnee in Strömen, nächtelange wilde Partys mit Gunter Sachs und Brigitte Bardot, angesagte In-Lokale (Stichwort: Sansibar), in denen die günstigste Speise (eine Currywurst!) 19 Euronen kostet, usw. usf…
Und natürlich war dieses „Image“, dieses „Vor-Urteil“, dieses „Klischee“, – abgesehen davon, dass ich ja bekanntlich eher der südländische Typ bin – maßgeblich daran beteiligt, dass ich bisher nie dorthin gefahren bin, ja nicht einmal den Wunsch verspürte, hinfahren zu w o l l e n …
Wie dem auch immer gewesen ist… sobald man in der Inselhauptstadt Westerland ankommt… sind alle diesbezüglichen Vorstellungen sowieso mit sofortiger Wirkung „abgelöscht“. Denn Westerland schaut aus wie eine x-beliebige mittelgrosse deutsche Provinzstadt mit einer Fuzo, argen Bausünden aus den 70ern, Appartmentblocks, Betonmonstern, auch und gerade an der Meerespromenade. Viele hässliche Leute, die paar halbwegs schönen sind schlecht angezogen und haben sich durch Tattoos, Piercings und Botox selbst entstellt, die Reichen wiederum scheinen sich in ihren (mit Reetdächern camouflierten) Villen zu verstecken.
In den Cafés an der Hauptstrasse, der Friedrichstrasse, sitzt es sich sehr nett, aber das war’s auch schon. Gerne hätte man auch noch einen Absacker in der Bar des traditionellen, schönen alten Hotels Miramar genommen, aber die war gerade von sich als falsche Feuerwehrmänner ausgebenden Klimaterroristen mit orangefarbenem Löschschaum verunstaltet und damit unzugänglich gemacht worden.
Der Strand von Kampen. Foto: Robert Quitta
Um mich für meinen Westerland-Ankunfts-Schock zu entschädigen, bringen mich meine Gastgeber am nächsten Morgen als „Wiedergutmachung“ an den Strand von Kampen. Dort wacht unser Landsmann Oskar Schnitzer über Ruhe und Ordnung (Kurkarte vorzeigen!). Schnitzer war früher der große Zampano der berühmten Promi-Party-Disco Pony (Gunter Sachs! Brigitte Bardot!), hat sich aber nach 30 Jahren aufreibender Nachtgastronomie jetzt einen beschaulicheren Job gesucht. Wenn man seine Kontrolle überwunden hat und auf der großen Düne steht, trifft einen der Sylt-Blitz, die Wiedergutmachung hat mehr als funktioniert, man hat ein Erweckungserlebnis, man hat ein Bekehrungserlebnis, man wird vom Saulus zum Paulus, man wird blitzartig und unheilbar für immer und ewig zum totalen und fanatischen und proselytenmachenden Sylt-Apostel.
Dieser Strand! Dieser endlose Strand! Dieser Sand! Dieser weiße Sand! Dieser endlose Strand aus weißem Sand…
Nur „bevölkert“ von einigen, striktest in weiss und blau gehaltenen, inseltypischen Strandkörben.
Welche Klarheit! Welche Schönheit! Welche Eleganz! Was für ein ausser- und überirdischer Anblick! Man ist sofort mit sich und der Welt im Reinen… und möchte eigentlich gar nicht mehr weg von diesem Seelen-Ort.
Das Wattenmeer. Foto: Robert Quitta
Nun ja, Keitum ist auch sehr schön. Es ist viel weniger touristisch, weil es am Wattenmeer liegt und somit keinen Strand hat. Dafür hat es das intakteste Ortsbild auf der Insel, weil es früher ja die wohlhabende Hauptstadt Sylts war und die alten Kapitänshäuser mit ihren dazugehörigen hübschen Gärten alle liebevoll erhalten und restauriert worden sind.
Ein Kapitänshaus in Keitum. Foto: Robert Quitta
Hier gibt es passenderweise auch das Sylt Museum. Hier findet man Zeugnisse der Vorgeschichte, Spinnräder, Fliesen, Trachten und hochinteressante Dokumente zum Walfischfang in Grönland, für den sich die Sylter Seeleute alljährlich verdingen mussten.
Das arme Sylt © Sylt-Museum
Wie arm, rauh und einfach das Leben vor dem Aufkommen des Tourismus hier generell war, kann man sehr gut an der reichhaltigen Sammlung von Ölgemälden ablesen.
Und das Leben auf Sylt war auch nicht immer ganz so konservativ und gesittet wie alle glauben wollen.
Valeska Gert © Sylt-Museum
Da war z.B. die Grotesktänzerin, Schauspielerin, Pantomimin, Kabarettistin und Kabarettbetreiberin Valeska Gert (eigentlich Gertrud Valesca Samosch). Nach ihrer Rückkehr aus dem amerikanischen Exil führte sie in Kampen das kultige Nachtlokal „Ziegenstall“, in dem auch die Einrichtung, die Wände, die Möbel, alles von ihr gestaltet wurden. Und eben dieses bizarre Gesamtkunstwerk „Ziegenstall“ ist nach ihrem Tod im Sylt Museum originalgetreu wiederaufgebaut worden. Faszinierend.
Zum Ziegenstall. Foto: Robert Quitta
Für eine weitere Inselrundfahrt empfiehlt es sich noch, die Uwedüne (die höchste Düne Sylts) zu besuchen , den sogenannten „Ellenbogen“ (ein unbebautes Naturschutzgebiet ganz im Norden) und das Städtchen List (für einen Imbiss bei der berühmten Fischbude „Gosch“).
Oder auch die Strände mit den klingenden Namen Samoa, Abyssinia und Sansibar… bzw. den bekannten Nacktbadestrand Buhne 16.
Übernachten lässt es sich gut in einem der kleineren Boutique-Hotels, z.B. dem umgebauten Kapitänshäuschen „Noge“ in Westerland.
© Haus Noge
Und wenn man im Hafen von Hörnum vor der Weiterfahrt mit dem Schiff noch Hunger verspürt, möge man ihn im dortigen Sylter Muscheln Bistro stillen: denn diese einfache Hütte liegt nicht nur in direkter Sichtweite der dortigen Muschelbänke, sondern bietet außer den hundsordinären Miesmuscheln (die nicht jeder mag) auch Schwertmuscheln, Herzmuscheln und Trogmuscheln an… und das alles zu moderaten Preisen.
Muschel-Bistro © Bistro
Ich muss gestehen, dass der Taxifahrer vollkommen recht hatte: auf Sylt leben auch normalsterbliche Menschen, und auch als normalsterblicher Nicht-Millionär kann man auf Sylt durchaus vergnügt Urlaub machen, ohne dafür einen Kredit oder eine Hypothek aufnehmen zu müssen.. Aber Pssst : sagen Sie’s bitte nicht weiter…
Robert Quitta, Sylt
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CD: Johann Ernst Bach (1722-1777) Sechs Sonaten für das Clavier und eine Violine
Claudia Mende, Gerd Amelung
CD
Sonaten C-Dur, D-Dur, F-Dur, G-Dur, g-moll, A-Dur
Künstler: Claudia Mende (Violine), Gerd Amelung (Hammerflügel)
Label: Querstand, DDD, 2022
Bestellnummer: 11535885
Erscheinungstermin 5.7.2023
Claudia Mende und Gerd Amelung musizieren seit ihrer Studienzeit immer wieder miteinander, in Ensemble- und Orchesterkonzerten ebenso wie in kammermusikalischen Projekten. Im Rahmen der Reihe „Klingende Thüringer Residenzen“ hatten sie die g-Moll-Sonate von Johann Ernst Bach (1722 – 1777) auf Video aufgenommen – und das Stück hat sie derart überzeugt, dass die Idee der nun vorliegenden Gesamteinspielung von Bachs 1770 bzw. 1772 gedruckten sechs Sonaten für Clavier und Violine entstand. Johann Ernst Bach gehört zu den zahlreichen musikalischen Mitgliedern der Familie Bach, lernte als Thomasschüler unter seinem Patenonkel Johann Sebastian Bach und wirkte ab 1749 als Nachfolger seines Vaters Johann Bernhard Bach als Organist an der Georgenkirche in Eisenach; außerdem war er Cembalist an der Eisenacher bzw. Weimarer Hofkapelle. Schon bei der Videoaufnahme war der Silbermann-Hammerflügel von Kerstin Schwarz zum Einsatz gekommen, seine farbliche und dynamische Flexibilität passt ideal zu dieser Musik zwischen Empfindsamkeit, Sturm und Drang und Klassik. Seine Klangcharakteristik, die sich stark von der späterer Wiener Instrumente unterscheidet, hat die beiden Musiker zu einer klanglich-musikalischen Entdeckungsreise gebracht, deren Ergebnis auf der vorliegenden CD zu hören ist. In Räumen wie dem Liebhabertheater Schloss Kochberg ist dieses Repertoire zur Aufführung gekommen: Obwohl später entstanden als Johann Ernst Bachs Sonaten, gibt dieser historische Raum der Weimarer Klassik ihnen mit seiner klanglichen Intimität einen idealen Rahmen. Die Musiker und der Tonmeister Mathias Kiesling haben sich für eine sehr puristische Aufnahmetechnik entschieden: Lediglich besonders hochwertige Raummikrofone kamen zum Einsatz, die sehr sorgfältig im Theater positioniert wurden, um dessen intime Akustik voll zur Geltung zu bringen.