DIE MONTAG-PRESSE – 1. JULI 2024

DIE MONTAG-PRESSE – 1. JULI 2024

Le Grand Macabre 2024 © Wilfried Hoesl

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE MONTAG-PRESSE – 1. JULI 2024

München/Bayerische Staatsoper
Krzysztof Warlikowski inszeniert György Ligetis „Le grand macabre“ in München
Sendung „Fazit“
Podcast von Jörn Florian Fuchs
deutschlandfunkkultur.de

München/Bayerische Staatsoper
Die Absurdität der Welt holt die Absurdität des Le Grand Macabre ein
Mit gespitzten Ohren erfreue ich mich äußerst aufmerksam an der sicher folgenden nächsten Klangüberraschung Ligetis. Krzysztof Warlikowski mit seinem Team erschafft eine eindrückliche überzeugende Atmosphäre. Ich fühle mich dem im Stück gezeigten gar nicht so Absurden unangenehm nah. Le Grand Macabre ist in diese Zeit gefallen, aktuell! Dafür erhält die gesamte Künstlerschaft auf der Bühne von mir und wie ich hoffe aus Gründen, die wie bei mir weit über das Gefallen hinausgehen, einen warmen starken Schlussapplaus.
Von Frank Heublein
Klassik-begeistert.de

München
Politik provokanter als Sex
Das Premierenpublikum von György Ligetis „Le Grand Macabre“ lässt sich an der Bayerischen Staatsoper von Regisseur Krzysztof Warlikowski vorschriftsmäßig provozieren.
Concerti.de

Ligetis „Grand Macabre“ in München: Bayern umgeht den Weltuntergang (Bezahlartikel)   Die Bayerische Staatsoper eröffnete die Münchner Opernfestspiele mit der Erstaufführung von Ligetis „Grand Macabre“. Regisseur Warlikowski bat zur Rätselfahrt.
DiePresse.com

München/Bayerische Staatsoper
München/ (Nationaltheater): Richard Strauss, Elektra
Die Münchner „Elektra“-Inszenierung von Herbert Wernicke (er zeichnete auch für Bühne, Kostüme und Licht verantwortlich) ist seit 1997 zu sehen und besitzt gewissermaßen einen Kult-Status (nicht zuletzt dank Gabriele Schnaut, die in der Titelrolle oft zu erleben war); insofern und weil „Elektra“ (eine der für mich allerbesten Opern!) in der kommenden Spielzeit am Wiener Spielplan steht, unternahm ich zu meinem persönlichen Abschluss der Spielzeit 2023/24 einen Ausflug nach München.
forumconbrio.com

Italienischer Tenor Bartolini im Alter von 87 Jahren gestorben
Lando Bartolini war vor allem wegen seiner Auftritten in Verdi- und Puccini-Opern bekannt. Er sang auch an der Wiener Staatsoper.
Video mit „Nessun dorma“
Zum Video
Kurier.at

Garsington
Un giorno di regno: Garsington versucht sich an einem frühen Verdi – ob damit erfolgreich, bleibt offen
„Un giorno di regno“, Verdis einzige komische Oper, ein „Melodramma giocoso“, Jahrzehnte vor Verdis letzter, ungleich berühmterer und erfolgreicherer Komödie „Falstaff“ entstanden, auf die Bühne zu bringen war ein kühnes aber durchaus lohnendes Unterfangen der Garsington Opera, die sich sonst ja eher an bewährte und publikumsträchtige Werke hält.
Von Dr. Charles E. Ritterband
Klassik-begeistert.de

Garsington
Garsington begeistert mit einer spritzigen und vom Publikum begeistert umjubelten Wiederaufnahme der „Nozze di Figaro“
In unverändert erquickender Frische hat Garsington Opera die hervorragende „Nozze“-Inszenierung aus dem Jahr 2005 mit einem erstklassigen Ensemble von Sängerinnen und Sängern wieder aufgenommen: Eine intelligente, berührende Inszenierung – reich an humorvollen Details, musikalisch erstklassig.
Von Dr. Charles E. Ritterband
Klassik-begeistert.de

Berlin
Messeschlager Gisela: Wer hier lacht, ist, im weitesten Sinne, auch hier zu Hause
Ein Großteil der Rezensionen war positiv, selbst einige Überregionale. Es gibt nur noch Restkarten, wenn überhaupt. Die Komische Oper hat eine Zusatzvorstellung für den 6. Juli organisiert, einen Tag später ist Schluss. Ich frage mich: Wieso ist „Messeschlager Gisela“ so erfolgreich? Dieses Stück ist doch nicht für die internationalen Gäste unserer Stadt gemacht, auch nicht für die Fußballfans der EM.
Von Ralf Krüger
Klassik-begeistert.de

Stift Göttrweig
Ein Leben für die Oper und die Familie
Opernstar Elīna Garanča gibt in der „Nahaufnahme“ anlässlich ihres diesjährigen Auftritts im Stift Göttweig Einblicke in ihren Alltag abseits der großen Konzertbühnen.                                  noe.orf.at

München
Klassik am Odeonsplatz. Von Brahms bis „Harry Potter“
BR-Klassik.de

Dresden
Robotik und Künstliche Intelligenz als Spaßbonbons (Dresden, 29.6.2024)
Nach anfänglichem Sauseschritt durch Künstlerintrige, Liebesgeschichte und Karneval findet Regisseurin Barbora Horáková in Berlioz’ „Benvenuto Cellini“ an der Semperoper das richtige Tempo.
Concerti.de

Ensdorf
Neue Opernfestspiele am «Saarpolygon» fast ausverkauft
Große Oper auf einer Bergehalde gibt es im August erstmals im Saarland. Der Andrang nach den Tickets ist im Vorfeld groß
DieWelt.de

Norddeutschland
Von Sprotten und Haien: Klassik und die junge Zielgruppe
Wie begeistert man junge Menschen für klassische Musik? Das ist gleichzeitig wichtige Aufgabe und große Herausforderung für viele Kultureinrichtungen im Norden.
Ndr.de

Salzburg
„Seit Jahren wird der Kompromiss madig gemacht“
Helga Rabl-Stadler über die Gründe für den Glaubwürdigkeitsverlust der Politik, die Grenzen künstlerischer Freiheit, und warum sie die Bezeichnung „alte, weiße Männer“ nicht mag
Kurier.at

Kommentar
Bechers Bilanz – Juni 2024: Besser nicht „Gute Unterhaltung“ wünschen
NeueMusikzeitung/nmz.de

Tonträger
Ohne diese Aufnahme ist man auf der einsamen Insel verloren
Das Mahler Academy Orchestra hat die Neunte auf Originalinstrumenten eingespielt.
DieWelt.de

Links zu englischsprachigen Artikeln

Berlin
What Happened When an Orchestra Said Goodbye to All-Male Concerts
This season, the Deutsches Symphonie-Orchester Berlin experimented with programming works by female composers at every performance. Results were mixed.
NewYorkTimes.com

Köln
Spellbound in Suburbia: Revival of The Flying Dutchman
concertonet.com

Versailles
Opéra Royal de Versailles 2023-24 Review: L’Orfeo
operawire.com

London
Mozart music never disappoints even if Covent Garden’s Così fan tutte might frustrate you
seenandheard-international.com

Q & A: Tenor Russell Thomas on His Career’s Journey in Opera, Advocacy for Opera Singers & Life That Happens in Between
operawire.com

Chicago
Morlot, Grant Park forces soar in Stravinsky, choral rarities
chicagoclassicalreview.com

San Francisco
Esa-Pekka Salonen closes S.F. Symphony season with cooly eloquent Mahler amid a more tempered crowd
sfchronicle.com

Ephesus
International Ephesus Opera and Ballet Festival starts
hurriyetdailynews.com

Recordings
Classical Album Review: Tarmo Peltokoski – Alive and Conversational Performances of Mozart Symphonies
artsfuse.org

Stradella: Mottetti album review – flair and style, brilliantly executed
theguardian.com

Ballett / Tanz

Nurejew als Pflichtübung und mit dem Staatsballett im Spitzentanz zur KI
Ballettleiter Martin Schläpfer leitete mit der Nurejew-Gala in der Wiener Staatsoper am Ende dieser Saison in die kommende Spielzeit der Compagnie über
DerStandard.at/story

Sehenswerte Nurejew-Gala in der Wiener Staatsoper
Wiener Blut für eine meisterliche Hommage an Rudolf Nurejew. Ballettdirektor Manuel Legris hat sie eingeführt, sein Nachfolger Martin Schläpfer setzt sie im Abstand von zwei Jahren als Saisonabschluss des Wiener Staatsballetts in der Wiener Staatsoper fort: Die Nurejew-Gala ist dem großen Tänzer Rudolf Nurejew (1938–1993) gewidmet, der dem Ballett der Wiener Staatsoper mit seiner Fassung von „Schwanensee“ 1964 seinen bis heute größten Erfolg bescherte.
Kurier.at

Sprechtheater

Sommerspiele Perchtoldsdorf: „Amphitryon“ im Planschbecken: Sei du selbst, es sei denn, wer anders kann’s besser!
DiePresse.com

Literatur/Buch

Klagenfurt
Wie das Essiggurkerl seinen Weg in die Literaturdebatte fand
Da war sie also, die KI. Angesichts der ungewöhnlichen Zeichensetzung eines Textes tauchte die Frage auf, ob denn ChatGPT einen Bachmann-Text schreiben dürfte. Ein Thema, das den Literaturbetrieb schon länger beschäftigt und in Klagenfurt nun relativ spät zur Sprache kam.
Kurier.at

Politik

Niederösterreich
Mikl-Leitner: „Verantwortungslose Minderheit tyrannisiert Normaldenkende“
Niederösterreichs Landeshauptfrau bekräftigt ihre Forderung nach härteren Strafen für Eltern, die ihre Mitwirkungspflichten verletzen. Um Respektlosigkeit gegenüber Mädchen und Frauen sowie Gewalt zu bekämpfen, „müssen wir bereits an den Schulen beginnen“, betonte Mikl-Leitner: „Die große Mehrheit der normal denkenden Bevölkerung darf sich nicht weiter von einer verantwortungslosen Minderheit tyrannisieren lassen. Deshalb gilt es hier rasch zu handeln.“ Auch die Grünen – Koalitionspartner im Bund – müssten erkennen, „dass unsere Gemeinschaft dieser Entwicklung nicht länger zuschauen darf“.
Kurier.at

USA
Nach dem TV-Duell Diese vier könnten Biden ersetzen
Panik, das soll laut US-Medien die Stimmung unter den US-Demokraten nach dem TV-Duell von Präsident Joe Biden mit Herausforderer Donald Trump sein. Schon Monate waren nur 32 Prozent der US-Wähler der Ansicht gewesen, Biden sei mental und körperlich in der Lage, sein Amt zu führen. Dieser Wert dürfte nun noch absacken. Jetzt beginnen die Diskussionen: Kann es so weitergehen? Oder könnte Biden gut vier Monate vor der Wahl noch ausgewechselt werden? Theoretisch wäre es möglich. Aber mit wem? Drei bis vier Namen kursieren. Hier ein Überblick
ntv.de

Frankreich
Hohe Wahlbeteiligung bei französischer Parlamentswahl
Bei der vorgezogenen Parlamentswahl in Frankreich hat die Wahlbeteiligung am Sonntag zu Mittag deutlich höher gelegen als bei früheren Urnengängen. Wie das Innenministerium mitteilte, gaben bis 12.00 Uhr 25,90 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme ab; bei der Wahl im Jahr 2022 lag die Beteiligung zu diesem Zeitpunkt bei 18,43 Prozent. Die Wahl ist richtungsweisend und könnte die Rechtspopulisten vom Rassemblement National (RN) erstmals an die Regierung bringen.
trend.at

Sieg für Le Pens Rechtspartei, Macron abgewatscht
In der ersten Runde der vorgezogenen Parlamentswahl in Frankreich liegt das rechtsnationale Rassemblement National von Marine Le Pen ersten Hochrechnungen zufolge deutlich vorne. Das Mittelager von Präsident Emmanuel Macron landet dagegen nur auf Platz drei. Doch das entscheidende Votum steht noch aus.
krone.at

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Unter’m Strich

Österreich
73.600 Schüler kassierten einen „Fleck“ im Zeugnis
„Vorwürfe und Beschimpfungen sind völlig fehl am Platz“. Ein Horrorszenario für das Kind selbst, noch häufiger jedoch für die Eltern. Bei einem Nicht genügend geht die Welt aber natürlich nicht unter, das bestätigen aktuell zahlreiche Experten im Land: „Die Erziehungsberechtigten sollten auf jeden Fall Ruhe bewahren. Vorwürfe und Beschimpfungen sind völlig fehl am Platz“, heißt es.
krone.at

Fußball-EM
Job weg, EM-Star! Der Hype um den Saxophon-Mann
Wer während der Fußball-EM in den sozialen Netzwerken unterwegs ist, kommt an den Videos von Andre Schnura nicht vorbei: Der deutsche Saxophonist ist zum heimlichen EM-Helden geworden. Dabei verlor er kürzlich seinen Job, wie er seinen Followern mitteilte …
krone.at

Auto-Rennsport
GP von Österreich: Verstappen und Norris verschenken Spielberg-Sieg
Verrücktes Formel-1-Rennen in Spielberg! Lando Norris und Max Verstappen schossen sich gegenseitig ab und verschenkten so den Sieg. Am Ende jubelte überraschend Mercedes-Pilot George Russell.
krone.at

Tirol
Verheerende Explosion: Mann will Mausloch wegsprengen – schwer verletzt!
Nach einer Explosion in einem Garten in Tirol musste ein 35-jähriger Mann ins Spital. Er hatte einen Böller gezündet, um Mäuse zu vertreiben.
Heute.at

INFOS DES TAGES (MONTAG, 1. JULI 2024)

INFOS DES TAGES (MONTAG, 1. JULI 2024)

Quelle: onlinemerker.com

DIE WIENER STAATSOPER IM SOMMER 2024

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© Wiener Staatsoper / Michael Pöhn

Nach der Präsentation des NESTs, der neuen Spielstätte der Wiener Staatsoper im Künstlerhaus (weitere Informationen finden Sie → hier in unserer Presseaussendung), neigt sich die Saison 2023/2024 dem Ende zu – bis 11. Juli gastiert die Opéra de Monte-Carlo mit Cecilia Bartoli und dem Programm Barocchissimo im Haus am Ring (die Presseaussendung ist → hier abrufbar).

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Jonas Kaufmann (Calaf) und Asmik Grigorian (Turandot) in »Turandot« © Monika Rittershaus
Timoor Afshar (Armand Duval) und Ketevan Papava (Marguerite Gautier) in »Die Kameliendame« © Wiener Staatsballett / Ashley Taylor

DIE WIENER STAATSOPER BEIM FILM FESTIVAL AM WIENER RATHAUSPLATZ

Die verstärkte Zusammenarbeit mit dem beliebten Film Festival am Wiener Rathausplatz wird auch 2024 fortgeführt – an 10 Abenden, großteils an den Sonntagen in diesem Sommer, werden wieder besondere Opern- und Ballettaufführungen aus dem Haus am Ring auf der großen Leinwand direkt vor dem Wiener Rathaus gezeigt. Weiters ist die Wiener Staatsoper auch fixer Programmbestandteil des Kinderopernfestivals, das jeweils Freitagnachmittag ab 17.00 Uhr im Rathauspark Produktionen zeigt.

In entspannter Atmosphäre sind Aufzeichnungen hochkarätig besetzter Vorstellungen von Madama Butterfly, Die Kameliendame, Manon Lescaut, Otello, L’Orfeo, Don Quixote, Live, La Fille du régiment, Le nozze di Figaro und Turandot zu erleben (detailliertes Programm siehe weiter unten).

SAISONAUFTAKT 2024/2025

Mit sieben Opernwerken – darunter eine Premiere sowie eine Wiederaufnahme – einem Ballettklassiker und Sonderveranstaltungen wie der Einführungsmatinee zur ersten Neuproduktion startet die Wiener Staatsoper in die Spielzeit 2024/2025, den Auftakt macht neuerlich der populäre Tag der offenen Tür am 1. September: An zwei Terminen können interessierte Besucherinnen und Besucher einen Blick hinter die Kulissen des beeindruckenden Opern- und Ballettbetriebs werfen und die Aktivitäten des Hauses am Ring hautnah miterleben.

Am 4. September wird in der Wiener Staatsoper die Ausstellung »Tanzbilder von Franz Grabmayr« eröffnet – den österreichischen Maler (1927-2015) verband eine besondere Beziehung mit der Wiener Staatsoper, Details folgen rechtzeitig.

Am 5. September beginnt der Spielbetrieb auf der Bühne mit Bizets Carmen (Dirigent: Pier Giorgio Morandi, u.a. mit Aigul Akhmetshina, Vittorio Grigolo, Erwin Schrott, Elsa Dreisig) gefolgt von La traviata (ab 6. September; Dirigent: Domingo Hindoyan, u.a. mit Lisette Oropesa, Juan Diego Flórez, Ludovic Tézier) sowie der Wiederaufnahme von Roméo et Juliette (ab 8. September; Dirigent: Bertrand de Billy; u.a. mit Nadine Sierra, Saimir Pirgu).

Das Wiener Staatsballett zeigt Schwanensee in wechselnden Besetzungen (ab 16. September; Dirigent: Paul Connelly, u.a. mit Liudmila Konovalova und Masayu Kimoto bzw. Kiyoka Hashimoto und Davide Dato).

Mitte August starten außerdem bereits die Proben für die erste Premiere der neuen Spielzeit: Verdis Don Carlo (26. September; Dirigent: Philippe Jordan, Inszenierung: Kirill Serebrennikov, u.a. mit Asmik Grigorian, Roberto Tagliavini, Joshua Guerrero, Étienne Dupuis, Dmitry Ulyanov, Eve-Maud Hubeaux; detaillierte Aussendung folgt). Am 15. September gibt es zu dieser Neuproduktion eine von Direktor Bogdan Roščić moderierte Einführungsmatinee, in der er gemeinsam mit Mitwirkenden das Werk sowie die Neuinszenierung vorstellt.

Die vollständigen Besetzungen sowie das gesamte Programm für September 2024 finden Sie auf → unserer Website.

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KULTOUR MIT HOLENDER: Baku – Eine Metropole im Aufbruch
Kunst und Kultur A 2024, 25′

Ausstrahlung war am 30.6., in der Servus-Mediathek abrufbar

Kurzbeschreibung
Kein Ort in der Kaukasus-Region ist spannender als Baku. Dennoch sind die kulturellen Sehenswürdigkeiten von Aserbaidschans Hauptstadt wenig bekannt. Ioan Holender entdeckt eine faszinierende Stadt am Kaspischen Meer, in der die Formel 1 seit 2016 durch die Altstadt kreist und in der Yusif Eyvazov die Nationaloper übernommen hat.

Inhalt
Vielen Besucher erinnert Baku zunächst an Dubai – die Förderung von Erdöl hat auch Aserbaidschans Hauptstadt reich gemacht. Dabei war Baku Ende des 19. Jahrhunderts die erste Ölhauptstadt der Welt. Einflussreiche westliche Familien wie die Rothschilds und die Gebrüder Nobel siedelten sich in Baku an, um mit ihrem Know-how Pipelines, Erdöltanker und Raffinerien zu modernisieren. Sie waren die ersten Ölbarone, die sich in der Stadt prachtvolle Villen errichten ließen. Derzeit erlebt Baku seinen zweiten Öl-Boom. Der neue Reichtum fließt unübersehbar in die vielen modernen Bauten der Stadt – darunter das futuristische Heydar Aliyev Center und die spektakulären Flame Towers, die die Skyline der Stadt jeden Abend zum Leuchten bringen. Baku gilt als Paradies für Architekten. Dagegen ist der Besuch der historischen Altstadt wie eine Zeitreise in eine längst vergangene Welt: Hinter meterdicken Mauern hat sich trotz der Abriss- und Bauwut ein Stück altes Baku bewahrt. In dem Labyrinth aus verwinkelten Gassen und charmanten Häusern sind der berühmte Jungfrauenturm und der Palast der Schirwanschahs besonders sehenswert. Das offizielle Kulturleben findet vor allem in der Staatlichen Philharmonie, im imposanten Heydar-Aliyev-Kulturzentrum und in der Nationaloper statt. Dort trifft Ioan Holender den neuen Generaldirektor Yusif Eyvazov, der als Tenor auch in Österreich bekannt ist, und spricht mit ihm über seine Aufgabe, dem Opernhaus von Baku internationalen Glanz zu verleihen.
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Hagen: Fix – Das ist der neue Generalmusikdirektor in Hagen

Der Rat der Stadt Hagen hat den derzeit an der Oper Bonn engagierten Hermes Helfricht ab 1. August 2025 zum neuen Generalmusikdirektor am Theater Hagen bestellt. Er wird damit Nachfolger von Joseph Trafton, der das Theater zum Ende der nächsten Spielzeit 2024/25 auf eigenen Wunsch verlässt.
wp.de/hagen

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Linz: „DES RITTERS TRAUM“ – Uraufführung im Musiktheater des Landestheaters Linz, Black Box, 29. 06.2024

Romantische Oper in drei Aufzügen von Christoph Blitt, Musik von Anton Bruckner, arrangiert und am Klavier aufgeführt von Benedikt Ofner

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Christoph Blitt, Hermann Schneider. Foto: Petra und Helmut Huber

Natürlich ist es schon einmal eine gute Idee, am bislang heißesten Tag des Jahres in ein Kellertheater zu gehen. Die Black Box des Linzer Musiktheaters ist ein weit überdurchschnittlich großes und technisch ausgestattetes Exemplar dieser Gattung.

Die Reihe „Oper am Klavier“, in der überwiegend die Kräfte des Opernstudios eingesetzt werden, mit selten aufgeführtem Material, ist in dieser Saison den Spuren Anton Bruckners in der Welt des Musiktheaters gewidmet: Man führte Werke der unmittelbaren Bruckner-Schüler Max von Oberleithner und Fritz Kreisler auf, sowie – als Uraufführung! – ein Werk der 1950 verstorbenen Linzerin Hedda Wagner, die beim Bruckner-Schüler Franz Hayböck studiert hatte.  Heute wird es eine weitere Erstaufführung, sozusagen ein „Waswärewenn“-Werk, geben. Der 1824 geborene Meister aus Ansfelden war ja weltbewegender Kirchenmusiker, Organist und Symphoniker – aber nach einem musikdramatischen Werk sucht man in seinem Oeuvre vergebens, obwohl er in einem musikgeschichtlichen Zeitabschnitt lebte, den man gut auch als Jahrhundert der (großen, romantischen) Oper bezeichnen könnte.

Das hat das Team des Landestheaters Linz auf die Idee gebracht, anhand passender Passagen in Bruckners Werk eine romantische Oper zu konstruieren. Nicht ohne wissenschaftlich-analytische „Hintergedanken“, freilich: „Um den Fragen nach der Dramatik und der Emotionalität in Bruckners Musik intensiver nachzuspüren, wird Musiktheaterdramaturg Christoph Blitt zu Beginn der Veranstaltung mit zwei ausgewiesenen Experten zu diesen Themenfeldern ins Gespräch kommen.“, so die LTL-website. Am heutigen Abend ist das Intendant Hermann Schneider, beim zweiten Termin wird Bruckner-Orchester-Vorstand und Ausstellungskurator Norbert Trawöger da sein.

Die Gedanken Schneiders zu Bruckner: Weil Bruckner nie in der städtischen, gutbürgerlichen, höfischen Welt angekommen ist, wird er auch nicht aufs Musiktheater gekommen sein; Bruckner sei kein Dramatiker, sondern Epiker. Die Dialektik zwischen Solisten und Orchester war ihm fremd. Auch Brahms schrieb keine Opern, aber beschrieb die Dramatik des Individuums im Lied. Bruckner ging aber gerne in die Oper, nicht nur Wagner, und natürlich war da die Uraufführung des Meistersinger-Finales unter seiner Leitung in Linz… Und: ein Tiefreligiöser hat vielleicht schon alle Lösungen parat und braucht diese nicht auf der Bühne zu entwickeln?

Herr Blitt zur Entstehung dieses Experimentes: Die Geschichte stammt aus der Literatur, die Bruckner las, der sich auch mit möglichen Opernstoffen beschäftigt hat, etwa aus der Zeit der Kreuzzüge, Kotzebue u.a. An die Namen kam Blitt über die Pseudoabsender von Jahre zurückliegenden spam-mails! Die mit einer guten Prise Humor entworfene Handlung ist eine schöne Mischung aus Gruselgeschichte und moralischem Lehrstück, in dem eine üble Intrige durch Beherztheit und Ratio zerstört wird. Und die Texte wurden exzellent in die Musik eingepaßt!

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Benedikt Ofner, Martin Enger Holm, Zuzana Petrasová, Felix Lodel. Foto: Petra und Helmut Huber

Freundlicherweise wurde auch eine Musikliste der „gefledderten“ Kompositionen (Schneider) dem Programm beigelegt. Man begann mit Ausschnitten aus der 2. Symphonie, ein Terzett Adelaide/Medwin/Wendell war zum Trio aus dem 3. Satz der 6. gesetzt, und Adelaide sang eine Art Rachearie zum Scherzo der 1. Symphonie. Auch auf die 3. und die 7. wurde, bestens angepaßt, zurückgegriffen. Wirtstochter Franzi sang zum „Steiermärker“ WAB 122, ferner erklang ein Marsch Nr. 96 und die Quadrille Nr. 120. Zum Finale war Bruckner pur zu hören: „Wer im Busen nicht die Flamme“ WAB 66, ein vierstimmiger a-capella-Chor.

Der gut fundierte Baßbariton Felix Lodel gestaltete differenziert zwei Personen: Kern Edler zu Cosmann und Wendell Bettelhauser, Diener des Ritters Medwin von Bormann, welch letzterer vom lyrischen Tenor Martin Enger Holm fein und schön timbriert gestaltet wurde. Die Schurkin Reichsgräfin Adelaide von Brandau wurde vom Mezzosporan Zuzana Petrasová plastisch und stimmschön auf die Bühne gestellt. Saskia Maas sorgte mit ihrem blühenden Sopran als Ermengarde von Bliedenthal, auch „die weiße Frau“, für berührende Momente, und Sophie Bareis erwies sich mit der Franzi als hervorragende Soubrette. Leider ohne Namensnennung der Verantwortlichen (hat das auch Herr Blitt arrangiert?): geschickt eingesetzte Kostümfragmente und passend projizierte Hintergründe, wohl alten Buchillustrationen mit Ritterromanen entnommen.

Benedikt Ofner gestaltete die komplexen Klangwelten Bruckners am Klavier mit Präzision und Klangfülle und hatte auch die Koordination mit Sängerinnen und Sängern perfekt im Griff. Christoph Blitt bewährte sich auch noch als Erzähler, der die Verbindung zwischen den Musikstücken herstellte.

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Schlussapplaus. Foto: Petra und Helmut Huber

Nach pausenlosen 1½ Stunden mit interessanten Gesprächen und einem ebenso unterhaltsamen wie musikalisch und dramatisch überraschend stimmigen Opernexperiment spendete das eher spärliche Publikum begeistert Applaus.

Eine Wiederholung gibt es am Mittwoch, 3. Juli, 20 Uhr.

Petra und Helmut Huber

ORF : „kulturMontag“: Europäische Kulturhauptstadt Tartu, Besuch bei Buchmesse in Kiew, Dialekt-Reihe „Sog amoi“ in Kärnten

Anschließend: Doku „Soundtrack of Arts 1: Louvre – Da Vinci – Will.I.am“ – am 1. Juli ab 22.30 Uhr in ORF 2 und auf ORF ON

Wien (OTS) – Der von Clarissa Stadler präsentierte „kulturMontag“ am 1. Juli 2024 um 22.30 Uhr in ORF 2 und auf ORF ON besucht Tartu, die zweitgrößte Stadt Estlands und Europäische Kulturhauptstadt 2024, begleitet Tanja Maljartschuk, die in Wien lebende bekannteste ukrainische Autorin im deutschsprachigen Raum und Bachmannpreis-Gewinnerin, bei einer Reise zur größten ukrainischen Buchmesse in Kiew und stellt eine weitere Folge der neunteiligen Dialekt-Serie „Sog amoi“ vor – diesmal aus Kärnten. Anschließend beleuchtet die erste Ausgabe der dreiteiligen Doku-Serie „Soundtracks of Arts“ mit dem Titel „Louvre – Da Vinci – Will.I.am“ den wechselseitigen Einfluss von Kunst und Musik.

Die Kunst des Überlebens – Das estnische Tartu ist Europäische Kulturhauptstadt 2024

„Arts of Survival“, also die Pflege der Überlebenskünste, hat man sich heuer in Tartu vorgenommen, denn die zweitgrößte Stadt Estlands ist – neben Bad Ischl mit dem Salzkammergut und Bodø – heuer Kulturhauptstadt Europas. Die alte Universitäts- und Hansestadt mag zwar nur die zweitgrößte Stadt Estlands sein und wirtschaftlich im Schatten der Hauptstadt Tallinn stehen, doch in Sachen Kultur liegt die offene, lebendige und mit ihren elf Universitäten studentisch geprägte 100.000-Einwohner:innen-Stadt mindestens auf gleicher Höhe. Seit jeher gilt Tartu als Herz und Seele des kleinen Ostseestaats mit nur 1,2 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern im Nordosten Europas. In Sowjetzeiten wegen des Militärflughafens für Besucher:innen gesperrt, ist Tartu heute eine attraktive Stadt, deren spezieller „Spirit“ oft ins Treffen geführt wird. So wie in Österreich reicht das Label Kulturhauptstadt auch über die Grenzen der Stadt Tartu hinaus: Der Süden Estlands ist ebenfalls miteingebunden. Im Grenzland zwischen Russland und Estland leben die Setos, eine ethnische Minderheit, die, so sagt es die für dieses Jahr gewählte „Königin“ Evelin Leima, in den 1990er Jahren wieder erwacht ist. Denn: In der Sowjetunion hat man es vermieden, sich zu diesem Volk zu bekennen. Die unmittelbare Vergangenheit des Landes ist immer wieder Thema. Eine dreiteilige Schau widmet sich beispielsweise dem Leben der Estinnen und Esten in Sowjet-Zeiten. 25 Jahre nach der wiedererlangten Unabhängigkeit wurde das neue estnische Nationalmuseum eröffnet, ein spektakulärer Bau einer internationalen Architektengruppe, der ganz bewusst auf dem Flugfeld des ehemaligen sowjetischen Militärflughafens errichtet worden ist. Anfänglich hat dieser Entschluss bei vielen Einwohnerinnen und Einwohnern Tartus Empörung ausgelöst – heute regt das niemanden mehr auf. Die Devise lautet: Man beobachtet die Entwicklung des Nachbarn genau. Auch das sei Überlebenskunst, meint Erni Kask, der von der Bewerbungsphase zur Kulturhauptstadt an dabei war.

Reise in die Heimat – Autorin Tanja Maljartschuk auf Besuch in Kiew

Sie ist die bekannteste ukrainische Autorin im deutschsprachigen Raum und lebt seit vielen Jahren in Wien, wohin sie der Liebe wegen gezogen ist, lange vor dem Krieg: Tanja Maljartschuk. 2018 war sie in aller Munde, weil sie den Bachmannpreis, dessen diesjährige Ausgabe noch bis zum 30. Juni im ORF Landesstudio Kärnten stattfindet, zuerkannt bekam. Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine ist sie permanent unterwegs und versucht die Geschehnisse einem Publikum zu erklären, das in Sachen Geschichte und Gegenwart der Ukraine nach wie vor wenig weiß. In ihren Essays und Kolumnen schreibt sie immer wieder über Solidarität und Humanismus in finsteren Zeiten. Der Krieg sei für sie „ein Loch in der Existenz“, wie es ihr bosnischer Autorenkollege Dževad Karahasan einmal zum Ausdruck gebracht hat. „Als ohnmächtiger Zeuge Tag für Tag, Rakete für Rakete, Panzer für Panzer, Nachruf für Nachruf kaum auszuhalten“. Viele ihrer Freunde, darunter auch Schriftsteller, leben in der Ukraine, ihre Eltern sind nach wie vor in der westukrainischen Stadt Iwano-Frankiwsk. Jüngst ist sie in ihre Heimat gefahren, weil die größte Buchmesse der Ukraine trotz allem in Kiew stattgefunden hat: Man hat sie eingeladen zu kommen. Für den „kulturMontag“ hat sich die ehemalige TV-Journalistin Tanja Maljartschuk mit einem Kamerateam auf die Reise gemacht: Der Bericht, der daraus entstanden ist, zeigt nicht zuletzt, dass der Hunger nach Literatur, nach Kunst in Kriegszeiten, sehr groß ist.

„Sog amoi“ – Den vielen Dialekten Kärntens auf der Spur

Was fällt einem ein, wenn man an Kärnten denkt? Seen, Berge, Kärntner Reindling und Kärntner Kasnudeln? Und natürlich: der Kärntner Dialekt. Aber was genau meint man, wenn man vom Kärntner Dialekt spricht? Fakt ist: Das Deutsche betreffend ist der Kärntner Raum südbairisches Gebiet, zugleich werden in diesem Landstrich mehrere slowenische Dialekte gesprochen. Dass sich die deutsche und slowenische Sprache in Kärnten in mehrfacher Hinsicht gegenseitig beeinflussen, ist längst sprachwissenschaftlich erwiesen. Der „kulturMontag“ fragt nach: bei einem der renommiertesten Sprachwissenschafter und Slawisten Österreichs, Gerhard Neweklowsky, bei dem Musiker Herwig Zamernig, der als „Fuzzman“ seit geraumer Zeit unter anderem mit neu komponierten Kärntner Liedern Furore macht, bei der Schauspielerin Johanna Orsini-Rosenberg, die unter anderem im Film über Maria Lassnig „Mit einem Tiger schlafen“ in der Rolle der Mutter von Maria Lassnig brillierte. Dreh- und Angelpunkt der Recherche ist aber die zweisprachige Gemeinde Ludmannsdorf/Bilčovs, woher Redakteurin Katja Gasser stammt. Sie besucht das Gasthaus Ogris, trifft dort den slowenischen Männerchor und spricht mit der Autorin Theresia Köfer, die unter anderem die deutsche Kärntner Mundart als Literatursprache benutzt.

Dokumentation „Soundtrack of Arts 1: Louvre – Da Vinci – Will.I.am“

Dass die Musik sich von der bildenden Kunst und der Performance Art inspirieren lässt, ist hochaktuell, wenn auch nicht neu. Speziell Musikvideos der Popkultur haben mit den Kompositionen der sogenannten „ernsten“ Musik viel gemeinsam – Hören und Sehen, Emotion und Ausdruck, Fühlen und Erleben, Farbe und Klang gehen darin ausdrucksstarke Verbindungen ein. Die Musikvideos von Madonna, Lady Gaga oder Will.I.am zeigen in bildgewaltigen Settings berühmte Museen und Ikonen der Kunstgeschichte. Sie spielen u. a. mit den magischen Bildwelten von Leonardo da Vinci, Vincent van Gogh, Georges Seurat oder Edward Hopper: In Edward Hoppers weltbekanntem Bild „Night Hawks“ geht die chinesische Pop-Sängerin Jane Zhang auf eine filmische Reise durch die Kunstgeschichte. Am Broadway setzt Stephen Sondheim dem Maler Georges Seurat ein Denkmal. Rapper Kendrick Lamar und Künstlerin Shantell Martin kreieren ein Gemeinschaftskunstwerk. Claude Debussy vertont ein Bild des Malers Jean-Antoine Watteau. Die Band Emerson, Lake and Palmer erinnert mit ihrem Album „Pictures At An Exhibition“ an den Maler Wiktor Hartmann. Beyoncé und Jay-Z mieten für einen Videodreh den Louvre und positionieren sich samt Background-Tänzerinnen vor berühmten Werken wie der Mona Lisa, der Venus von Milo oder der Nike von Samothrake.

Im ersten Teil der Reihe „Soundtrack of Arts“ zeigt Regisseur Axel Fuhrmann, wie der Louvre, das meistbesuchte Museum der Welt, zur Kulisse von Musikvideos wird und wie sich der Rapper Kendrick Lamar im „Abendmahl“ von Leonardo da Vinci als Christus inszeniert. Das wohl berühmteste Beispiel bildender Kunst in der Klassik sind die „Bilder einer Ausstellung“ des russischen Komponisten Modest Mussorgski, die durch die britische Rockformation Emerson, Lake and Palmer weltbekannt geworden sind.

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