Doris Soffel (Herodias), Wolfgang Ablinger-Sperrhacke (Herodes), Asmik Gregorian (Salome), Kyle Ketelsen (Jochanaan), Oleksiy Palchykov (Narraboth), Aebh Kelly (Page) (Foto: RW)
Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
DIE MONTAG-PRESSE, 13. OKTOBER 2025
Hamburg
Es nimmt einem den Atem: „Salome“ unter Omer Meir Wellber mit Asmik Grigorian
So etwas haben wir lange nicht erlebt, ein Orchesterspiel wie im Rausch und eine Salome, deren darstellerisches Spiel verbunden mit grandioser Sangeskunst einem den Atem nimmt. Man möchte die Luft anhalten, um nicht den geringsten Klangeindruck zu verpassen. Wellber hat das Orchester dermaßen im Griff, dass ich mich weit zurückerinnern muss, um so eine grandiose Klanginterpretation erlebt zu haben. Spontan kommt mir nur Karl Böhm in den Sinn, der im Hamburger Haus 1973 eine ähnlich erregende Elektra-Serie dirigierte. Was Wellber an dynamischen Abstufungen, an expressiver Dramatik und ebenso lyrischem Schönklang aus dem Orchester herausholte, war einfach fabelhaft.
Von Dr. Ralf Wegner
Klassik-begeistert.de
Hamburg
Auf den Punkt 73: Nur 400 Zuschauer in der Hamburgischen Staatsoper bei „Falstaff“
Sind wirklich nur 400 Zuschauer bei Verdis „Falstaff“ in der Hamburgischen Staatsoper, habe ich meine Begleitperson am Abend des 8. Oktober gefragt. Ja! Und sieht man das auch? Wieder ein knappes Ja. Guck’ doch selber, hat sie hinzugesetzt. Was war passiert? In der Hamburgischen Staatsoper sitze ich gerne in Reihe 1. Das liegt vielleicht daran, dass ich auf einer kleinen Insel lebe. Und jeden Abend zum Sonnenuntergang an den Strand gehe. Dort kann ich herrlich in die Ferne gucken, nichts stört den Blick. Und man sieht nicht, was hinter einem so los ist. So das ich immer sagen muss, dass ich keine Ahnung hätte. Wenn Andreas Schmidt, der Herausgeber von klassik-begeistert, mich fragt, ob die Hamburgische Staatsoper ausverkauft gewesen sei. Diesmal habe ich aufgepasst. Rund 400 Personen waren im Saal. Auf dem Weg zum Platz habe ich meine Begleiterin gebeten, zu bestätigen. Und zeigte mit großer Geste in den Saal.
Von Jörn Schmidt
Klassik-begeistert.de
Dortmund/ Konzerthaus
Daniel Lozakovich begeistert mit Tschaikowskis Violinkonzert
Dieser Abend war ein guter, so viel vorweg. Allerdings trübten ein paar Kleinigkeiten im Zusammenspiel zwischen Orchester und Solist, nach der Pause auch innerhalb des Orchesters, einen ansonsten großartigen Gesamteindruck. Da ist zum einen Tschaikowskis Violinkonzert op. 35. Daniel Lozakovich, den ich zum ersten Mal hörte, spielte das schwere Werk souverän, mit einer äußerst bescheidenen und sympathischen Bühnenpräsenz, und gab ihm dabei eine staunenswerte Leichtigkeit, die alle technischen Schwierigkeiten vergessen ließ.
Von Brian Cooper
Klassik-begeistert.de
Im Gespräch mit Veneta Neynska
Veneta Neynska: „Meine musikalischen Werke sind wie meine Kinder, ich liebe sie alle!“
Seit ihrem Studium in Sofia, an der University of Southern California in Los Angeles und an der Londoner Guildhall School of Music and Drama begeistert die Pianistin Veneta Neynska mit innovativen und spannenden Konzertprojekten, darunter auch die international gefeierte Konzertreihe „Chances and Choices“, mit der sie im November in der New Yorker Carnegie Hall debütieren wird. In unserem Gespräch sprechen wir über Instrumentenüberraschungen, die Musik des bulgarischen Komponisten Dimitar Nenow und natürlich die Weltklassikhauptstadt Wien.
Johannes Karl Fischer im Gespräch mit Veneta Neynska
Klassik-begeistert.de
Ingolstadt/ Stadttheater
Rich Kids auf dem Ponyhof
Marcel Luxinger und Ivana Sokola: Die Nibelungen – Rang und Drang. Das Stadttheater Ingolstadt eröffnet die Spielzeit mit dem Auftragswerk „Die Nibelungen – Rang und Drang“ von Marcel Luxinger und Ivana Sokola, inszeniert von Gustav Rueb. Die Autoren verlegen den Stoff in die Weimarer Republik, wollen viel, verheddern sich aber zum Finale hin im eigenen Anspruch.
Die Deutsche Buehne.at
Clasart Classic startet mit Vincenzo Bellinis Oper LA SONNAMBULA die MET LIVE IM KINO-Saison
Am 18. Oktober startet MET LIVE IM KINO mit Vincenzo Bellinis LA SONNAMBULA („Die Schlafwandlerin“) fulminant in eine neue Saison. In diesem Meisterwerk des Belcanto, das sich durch seine lyrische Intensität und seine technisch anspruchsvollen Koloraturen auszeichnet, beweist Bellini seine ganze melodische Genialität.Vincenzo Bellini (1801 – 1835) war ein sizilianischer Komponist, der eine außergewöhnliche Begabung für Melodien und ein tiefes Verständnis für die menschliche Stimme besaß. Seine kometenhafte Karriere wurde jedoch durch seinen frühen Tod im Alter von nur 33 Jahren beendet. Bellinis Opernjuwel LA SONNAMBULA, 1831 in Mailand uraufgeführt, war zu Lebzeiten des Komponisten überaus erfolgreich und gehört bis heute zum Standardrepertoire der Oper. Es verbindet schwärmerische Empfindsamkeit mit virtuoser Gesangstechnik und gilt als Prototyp der italienischen Romantik.
Clasart.classic.nachrichten.net
Wien/Musikverein
Il Giardino Armonico im Musikverein: Auf der Jagd nach gut gespieltem Haydn (Bezahlartikel)
Unstimmig und zu bemüht locker in der ersten Hälfte, grandios im Finale: Ein durchwachsener Abend des Kammerorchesters.
DiePresse.com.giardino
Wien/ Ronacher
„Maria Theresia“ im Ronacher: So ungeniert opulent darf nur ein Musical sein
Etwas eingekürzt könnte „Maria Theresia“ durchaus zum Erfolgsmusical werden. Welthit hat man keinen gehört, aber die Premiere wurde bejubelt. Schon im Foyer des schönen Ronacher-Theaters deutete sich eine Nacht der großen Ornamente an. Freunde des Dekorativen wetteiferten in grellen Gehröcken und auffällig gemusterten Sakkos um die Blicke. Zahlreiche Diven und Zirkusdirektoren kraft eigener Imagination schlichteten sich nach dem erfolgreich absolvierten Seitenblicke-Parcours pünktlich im Saal ein. Und dann ging es auch schon los.
DiePresse.com
Linz
Reise vom Rokoko in die Gegenwart mit Richard Strauss
Am Landestheater Linz wird Strauss‘ „Rosenkavalier“ auf eine Zeitreise geschickt. Die Vorstellung wurde vom exzellenten Dirigenten Ingmar Beck geleitet
DerStandard.at.story
Berlin
Einfach fulminant!
Die Deutsche Oper Berlin zeigt Detlev Glanerts 2003 uraufgeführte Kinder-Oper „Die drei Rätsel“. Eigentlich ist die Party im Publikum vorprogrammiert bei einer Opern-Premiere, wo dutzende Kinder- und Jugendliche als Chor und Solisten besetzt sind und sich sogar das Orchester aus Profis und jungen Laien zusammensetzt. „Die drei Rätsel“ sind schon kompositorisch als Partizipation angelegt: Musiktheater von Kindern für Kinder, ganz so, wie Detlev Glanert sich das bei der Entstehung des Werkes in Montepulciano vorgestellt hatte.
https://www.die-deutsche-buehne.de/kritiken/berlin-glanert-drei-raetsel-dethier/
Berlin/ Komische Oper
Uraufführung an der Komischen Oper: Diese Kids sind der Hit (Bezahlartikel)
Lebe wild und gefährlich: „Konrad oder Das Kind aus der Konservenbüchse“ an der Komischen Oper ist eine herrlich verrückte Adaption des Kinderbuch-Klassikers.
Tagesspiegel.de.Kultur
Berlin/ Deutsche Oper
Premiere mit 100 Kindern
Zum Piepen! „Die drei Rätsel“ an der Deutschen Oper. Hier bauscht sich der Tüll, dass die Kostüme wackeln! An der Deutschen Oper feierte Detlev Glanerts „Die drei Rätsel“ Premiere, ein knallbunter Reigen, der bei den vielen Familien im Publikum sehr gut ankam. Beteiligt waren in der Inszenierung von Brigitte Dethier auch rund 100 Kinder und Jugendliche.
https://www.bz-berlin.de/unterhaltung/zum-piepen-die-drei-raetsel
München
Verfall deutlich, Revolution undeutlich –
Uraufführung von Doderer-Turrinis „Der tollste Tag“ am Münchner Gärtnerplatztheater (Bezahlartikel). „Als Beaumarchais‘ „Figaro“ gespielt wurde, war die Revolution auf dem Marsch“ – so ähnlich soll Napoleon die Rolle des Stoffes charakterisiert haben. Mozart und Rossini haben die Figuren musikdramatisch unsterblich gemacht. Legendäre Filme wie von Marcel Bluwal und Schauspiel-Interpretationen füllen seitenlange Aufzählungen. 1971 hat der kantige Autor Peter Turrini (*1944) eine Fortspinnung des Stoffes geschrieben, deren Vertonung durch Johanna Doderer (*1969) jetzt erstmals gespielt wurde.
NeueMusikzeitung.nmz.de
„Der tollste Tag“ in München: Wenn man Turrini singt, geht der Wortwitz flöten (Bezahlartikel)
Alter Stoff, neue Oper: Johanna Doderer hat für das Gärtnerplatztheater ein Turrini-Stück vertont. Womit Mozarts „Figaro“ ein radikaleres, aber eindeutig kleineres Schwesterchen bekommt. Figaro hier, Figaro da: Der gewitzte Friseur, später Kammerdiener des lüsternen Grafen Almaviva, geistert in diversen Gestalten durch die Literatur- und Musikgeschichte, seit ihn Beaumarchais erfunden hat, nicht zufällig wenige Jahre vor der Französischen Revolution. Nun auch durchs Münchner Gärtnerplatztheater, in einer neuen Oper der Komponistin Johanna Doderer.
DiePresse.com.202510tollstetag
Leipzig
Falstaff: Die Menschen sind nun mal (waren zu allen Zeiten) Narren
Warum ausgerechnet Falstaff zum Einstand? Weil es ein Ensemblestück sei, antwortet Ivan Repušić, der mit dieser Premiere sein Amt als Generalmusikdirektor der Leipziger Oper antritt, im Programmheft. Man hört, dass es ihm damit ernst ist. Mit dem in allen Instrumentengruppen sehr konzentrierten Gewandhausorchester dirigiert er einen agilen, kleinteiligen, sehr schnell auf die jeweilige Situation reagierenden Falstaff, den er als Konversationsstück interpretiert, bei dem das Orchester eine ganze Menge mitzureden hat. Da darf das Fagott auch einmal einen Takt ziemlich vorlaut hervortreten, um das Geschehen zu kommentieren, oder das ganze Orchester sich zu Beginn des dritten Aktes instrumental schütteln vor Lachen über Falstaffs vorangegangenes Debakel mit Sturz in die Themse. Auch wenn die Frauen-gegen-Männer-Ensembles im zweiten Bild ein klein wenig wackeln: Die virtuose Schlussfuge mit dem Solistenensemble einschließlich Chor (bestens vorbereitet von Thomas Eitler de Lint) sitzt perfekt wie fast alles Vorangegangene auch.
https://www.omm.de/veranstaltungen/musiktheater20252026/L-falstaff.html
Bielefeld
Er war es! War er es? – „Peter Grimes“ in Bielefeld geht unter die Haut!
Was war da am gestrigen Abend im Theater Bielefeld zu erleben? Um es in zwei Worten zu beschreiben: eine Sternstunde! Eine Sternstunde für dieses Ostwestfälische Opernhaus, für die Oper und auch für die szenische Umsetzung der 1945 uraufgeführten Oper PETER GRIMES von Benjamin Britten. Ein Opernabend auf internationalem Niveau, der einmal mehr beweist, dass es nicht immer großer Metropolen bedarf, um bedeutende Werke der Opernliteratur eindrucksvoll auf die Bühne zu bringen.
https://opernmagazin.de/er-war-es-war-er-es-peter-grimes-in-bielefeld-geht-unter-die-haut/
Dessau
Im Schatten des Vulkans
Am Anhaltischen Theater Dessau inszeniert Hausherr Johannes Weigand Mozarts „Così fan tutte“ mit großer handwerklicher Sorgfalt und Feinsinn für die Botschaften der Musik.
Concerti.de
Nancy
Musikalische Noblesse zum Kinderstück: Händels „Orlando“ in Nancy (Bezahlartikel)
Auf dem Lauf vom Pariser Théâtre du Chatelet nach Caen und Luxembourg gelangte Jeanne Desoubeaux‘ weniger märchenhaft als straff verharmlosende Inszenierung von Händels Opera Seria „Orlando“ HWV 31 auch an die Opéra National de Nancy-Lorraine. Ab kurz vor der Pause belebte Applaus eine homogene Leistung, welche den abenteuerlich-anarchischen Stoff in ein zu niedliches Theater für die ganze Familie verschmälerte.
NeueMusikzeitung/nmz.de
Feuilleton
„O Sole Mio“
Luciano Pavarotti wäre heute 90 Jahre alt geworden. Eine Würdigung des charismatischen italienischen Jahrhundertenors.
https://www.concerti.de/vermischtes/zum-90-geburtstag-von-luciano-pavarotti/
Nachlass von Otto Schenk wird im Dorotheum versteigert
Tausende Objekte wie Gemälde, Jugendstilvasen oder auch Schenks Baskenmütze – Morgenmantel, Gehstock und ein Paar Hausschuhe gingen an Wiener Theatermuseum
DerStandard.t.story
Links zu englischsprachigen Artikeln
Rimini
Review: Cecilia Bartoli’s sweet, tormented Love Songs in Rimini
https://www.gramilano.com/2025/10/review-cecilia-bartoli-rimini/
London
‚Carmen‘ review — in its 150th year, Bizet’s provocative, sexually charged opera still enthrals
https://www.londontheatre.co.uk/reviews/carmen-review-london-coliseum
Britten and Mahler From the Concertgebouw’s Crack Chamber Ensemble
operatoday.com.brittenund mahler
Manchester
Fresh sounds in Manchester: RNCM’s Inspirational Artists series
bachtrack.com.de.interview
New York
Metropolitan Opera Adds Performances & Live in HD Screenings of ‘The Amazing Adventures of Kavalier & Clay’
The Metropolitan Opera has done the unthinkable – the company has announced four additional performances of Mason Bates’s “The Amazing Adventures of Kavalier & Clay” this season.
operawire.com.metropolitan
Boulez, Millipied and Salonen: a crowd-pleasing combination at the New York Philharmonic
bachtrack.com.review
Boulez by Salonen: Roots, Branches and Family Ties (Subscription required)
In two programs with the New York Philharmonic, Esa-Pekka Salonen has constructed a moving exploration of musical legacy.
NewYork.Times.com.boulez
Boston
J’Nai Bridges shows herself a masterful storyteller in Celebrity Series recital
boston.classical.review.com.jnaibridges
Chicago
Jordan leads CSO in a lively and lyrical Central European journey
chicago.classical.review.jordan
Cleveland
Trifonov and Welser-Möst find magic by pairing Prokofiev and Brahms in Cleveland
seenandheard.international.com.trifonov
Salt Lake City
Opera creators find the light of love amid the horror of “The Shining
classical.review.com202510998
Melbourne
Katya Kabanova: A woman on the edge
Czech new wave cinema, a love triangle and a real-life besotted composer – director Heather Fairbairn talks Victorian Opera’s Katya Kabanova.
https://limelight-arts.com.au/features/katya-kabanova-a-woman-on-the-edge/
Recordings
CD Review: Megan Kahts’ ‘Dopo notte’
https://operawire.com/cd-review-megan-kahts-dopo-notte/
Rameau: Castor et Pollux (Orfeo Orchestra, Purcell Choir, György Vashegyi)
Rameau’s heavenly twins are restored to their former glories.
limelight-arts.com
Ballett / Tanz
Mainz
Wie die Delattre Dance Company den Widrigkeiten trotzt (Bezahlartikel) Ohne Kampfgeist und harte Kalkulation wären sie schon längst ruiniert. Die Delattre Dance Company aus Mainz ist ein Sonderfall der freien deutschen Tanzszene.
FrankfurterAllgemeine.net
St. Pölten
Erinnerung an Pina Bausch und Tänze der Zukunft
Alles Künftige ist vergänglich: Ein geniales Stück Vergangenheit im Festspielhaus St. Pölten und ein Tanz für die Zukunft im „Nest“ der Wiener Staatsoper
DerStandard.at.story.erinnerungen
Review: THE STUTTGART BALLET IN JOHN CRANKO’S ONEGIN at Kennedy Center Opera House
broadwayworld.com
Sprechtheater
Schauspielhaus Graz
„Romeo und Julia“ in den Wirren des Krieges
https://www.krone.at/3925707
Literatur
Literaten erteilen Palästina-Aufruf von Festwochen-Chef Milo Rau Absage
Elfriede Jelinek, Robert Schindel, Karl Markus Gauß und andere kritisieren den „Aufruf zum Widerstand“ des Indendanten heftig. Am 4. Oktober hatte sich der Intendant der Wiener Festwochen, Milo Rau, in einem „Brief an meine Freunde“ zur Parteinahme für die palästinensische Seite im Krieg zwischen Israel und der Hamas aufgerufen. Der Text, der sich vorderhand an Akteurinnen und Akteure der Kulturwelt richtete und auf der Website des städtischen Kulturfestivals nachzulesen ist, hat nun scharfen Widerspruch provoziert: In einer „Absage an einen Aufruf von Milo Rau“ formulierten prominente Literatinnen und Literaten, darunter Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek und Bestsellerautor Michael Köhlmeier, Kritik an der Parteinahme Raus, die sie als sensationalistisch und einseitig geißeln.
Kurier.at
Film
Trauer um eine Ikone. Dieser einen Rolle verdankte Diane Keaton alles
„Ich bin total normal“, sagte Diane Keaton einmal in einem Interview. Und doch führte die Schauspielerin ein Leben, das alles andere als normal war. Nun starb sie im Alter von 79 Jahren in Kalifornien. Ein Rückblick auf unzählige Filme, einen Oscar und einen ungewöhnlichen Lebenslauf.
https://www.krone.at/3925684
Ganz Hollywood nimmt Abschied von Diane Keaton
Diane Keaton ist tot – Stars verabschieden sich mit bewegenden Worten von der Oscar-Ikone – bekannt unter anderem aus „Der Pate“ bezeichnen ihre Weggefährten sie als „Inspiration für unzählige Schauspielerinnen“. Hollywood steht unter Schock: Diane Keaton ist im Alter von 79 Jahren in Kalifornien gestorben. Die legendäre Schauspielerin, Oscarpreisträgerin und Stilikone – bekannt aus Filmen wie „Der Stadtneurotiker“, „Der Pate“ und „Der Club der Teufelinnen“ – prägte Generationen von Filmschaffenden. Zahlreiche Kolleginnen und Kollegen aus der Filmwelt nahmen mit emotionalen Worten Abschied.
Oe24.at
Medien
ORF-Moderatorin Teresa Vogl: „Ich hatte das Gefühl, ,mein Ö1′ zu verraten“
Die ORF-Moderatorin über anspruchsvolles Publikum, warum sie „mehr oder weniger zufällig“ zum Fernsehen gekommen ist und warum Künstliche Intelligenz nicht das menschliche Sprechen ersetzen darf.
Kurier.at
Politik
Österreich
NEOS-Politikerin kritisiert den Wöginger-Deal
Mit einem blauen Auge ist der schwarze Klubobmann August Wöginger in seinem Prozess wegen Missbrauchs der Amtsgewalt davongekommen. Zunächst gaben sich die Koalitionspartner der ÖVP äußerst zurückhaltend – jetzt wagt sich NEOS-Nationalrätin Sophie Wotschke aber aus der Deckung und kritisiert die ÖVP sowie die Diversion scharf.
https://www.krone.at/3925812
Weltpolitik
Brisante Enthüllung: Trump hilft Selenskyj seit Monaten bei Angriffen
Die USA sind offenbar viel stärker in den Ukraine-Krieg involviert als bisher bekannt. Seit Monaten sollen die Vereinigten Staaten der Ukraine Geheimdaten für Angriffe in Russland geliefert haben – mit dem Ziel, die russische Infrastruktur und Wirtschaft zu schwächen.
https://www.krone.at/3925954
INFOS DES TAGES (MONTAG, 13. OKTOBER 2025)
INFOS DES TAGES (MONTAG, 13. OKTOBER 2025)
Quelle: onlinemerker.com
Staatsoper Berlin: Premiere für den „Social run“
Foto: Staatsoper Berlin
Mit dem Social Run startet die Staatsoper ein neues, außergewöhnliches Format, das Sport und Musikgeschichte verbindet. Auf einer rund 8,5 Kilometer langen Laufstrecke von der Staatsoper Unter den Linden durch den Tiergarten erleben Sie Berlins Musik- und Operngeschichte aus einer neuen Perspektive.
An ausgewählten Stationen – vom Konzerthaus am Gendarmenmarkt über das Wagner-Denkmal bis zum Brandenburger Tor – erzählen kurze Stopps von den kulturellen Verbindungen zwischen der Stadt und der Staatsoper. Begleitet wird der Lauf von Mitarbeitenden der Staatsoper, die Einblicke und Geschichten teilen.
Premiere: Samstag, 18. Oktober 2025, 11 Uhr I weitere Termine tba
Treffpunkt: direkt vor der Staatsoper Unter den Linden
Dauer: ca. 1,5 Stunden
Anmeldung: /"> | Teilnahme: kostenlos
Route: Strava
Voraussetzungen: der Jahreszeit angemessene Laufbekleidung und -schuhe, ausreichende läuferische Fitness, um eine Strecke von ca. 8,5 Kilometern in einer mittleren Laufgeschwindigkeit von 8 bis 9 Kilometern pro Stunde (das entspricht einer Zeit von ca. 6:30/6:45 Minuten pro Kilometer) bewältigen zu können.
Jede:r läuft dabei auf eigene Verantwortung; ein medizinisches Notfallset wird mitgeführt. Eine Haftung für Gesundheits-, Sach- und Vermögensschäden ist ausgeschlossen.
Ob Musikliebhaber:in oder Laufbegeisterte:r – machen Sie mit beim ersten Social Run der Staatsoper und entdecken Sie Berlin in Bewegung!
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Wiener Staatsoper-NEST: „Dances for the Future“ – Johann Strauss 2225, stimmt es so? 12.10.2025
Zwölf junge TänzerInnen der Jugendkompanie der Wiener Staatsoper sind im NEST, der Operndependance für Kinder und Jugendliche angetreten, um für die Events der „Johann Strauss 2025 Wien“-Reihe einen Blick in die Zukunft zu werfen. In eine allzu ferne Zeit? ’Strauss 2225’ steht über einem vierteiligen Programm, welches der kanadische Choreograph Robert Binet für diese Nachwuchstänzern entworfen hat. Doch, in 200 Jahren …. wie können wir ahnen, ob und welche Kultur es dann geben könnte? Wenn wir selbst vor zwanzig, dreissig Jahren wirklich nicht gedacht hätten, dass in Wien jetzt solch eine Musical-Magermusik wie für „Maria Theresia“ zu hören sein sollte. Ja, das heutige Kulturschaffen hat seine Probleme. Der Vergänglichkeit (wie allen Kriegern) ist nicht zu entkommen.
‚Johann Strauss‘ steht hier über diesem mit großer Balletteleganz präsentierten Future-Stündchen. Doch schade, kein Ton, kein Walzertakt ist vom Walzerkönig zu hören. Vier jüngere international KomponistInnen haben dazu Musik abgeliefert. Dreimal für Streichquintett, einmal für Computersound. Doch hier wie für die Musicalschreiber Vater und Sohn Dieter & Martin Falk im Ronacher: Ohne Überlebenschancen in künftigen Tagen. Auch Choreograph Binet dürfte seine Schwierigkeiten beim Hören gehabt haben. Nicht von den Kompositionen inspirierte vier Charakterpiecen hat er zu den Klängen entworfen, sondern sehr feine, durchaus ästhetische Studien im klassisch-modernen Stil. Kompliment für die hingebungsvolle Eleven: Alle präsentierten sich mit Bühnenreife, wohl auch mit Zukunft in diesem so harten wie unsicheren Beruf. Keine wahren Tschaikowski- oder spritzige Polkafreuden oder ein träumerischer Genuss sind für die Kinder im Saal im Saal gegeben … und doch ist aus lächelndem Mädchenmund zu hören gewesen: „Schön.“
Meinhard Rüdenauer
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Bühne Baden: Der Moment, der alles entscheidet…
Timotheus Hollweg © Lalo Jodlbauer/YAY Creative
Mit berührenden Geschichten und atemberaubender Musik geht es weiter im Programm der Bühne Baden: Am 31. Oktober feiert SONGS FOR A NEW WORLD Premiere im Max-Reinhardt-Foyer des Stadttheaters: Ein Liederzyklus des preisgekrönten Musicalkomponisten und -autors Jason Robert Brown aus dem Jahr 1995, ein farbenreiches musikalisches Mosaik verschiedenster Stilrichtungen, ein Kaleidoskop aus 17 eindrucksvollen Charakteren, die Einblicke in ihre innersten Gedanken und Gefühle gewähren. So verschieden diese Figuren auch sein mögen, eines eint sie alle: Sie befinden sich in Momenten großer Unsicherheit, Bedrohung oder Entscheidung. Sie vereint die Suche nach Hoffnung an einem Wendepunkt ihres Lebens.
Inszenierung und Raum stammen von Dominik Hees, für die musikalische Leitung zeichnet Victor Petrov verantwortlich. Zur Aufführung gelangt eine von Brown überarbeitete Version aus dem Jahr 2018 mit neuen Arrangements für ein neunköpfiges Orchester.
Mit SONGS FOR A NEW WORLD präsentiert sich zugleich das neu gegründete Musical- und Operettenstudio „Young Artists“ dem Publikum. Auf der Bühne stehen Anna Rosa Döller, Timotheus Hollweg, Jens Emmert, Jan-Eike Majert, Mariella Hofbauer und Liviana Degen.
Premiere ist am 31. Oktober um 19.30 Uhr im Max-Reinhardt-Foyer des Stadttheaters.
Weitere Vorstellungstermine:
16. & 23. November 2025
20. & 27.Dezember 2025
24. & 31. Jänner 2026
22. & 28. Februar 2026
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WIEN/ Konzerthaus: „Resonanzen 2026“ – 17. bis 25.1.2026
»Les femmes«: Unter diesem Motto stellen die Resonanzen 2026 ganz verschiedene Frauenfiguren und -bilder ins Rampenlicht. Die Reise in die Welt der Alten Musik führt von den venezianischen Waisenmädchen, unterrichtet von Antonio Vivaldi, über die der Gottesmutter geweihte Kirche Notre Dame in Paris, der Wiege der Mehrstimmigkeit, bis hin zur biblischen Salome. Weitere Konzerte kreisen um eine Kindermörderin der Barockzeit, um die Frauenzimmer am Hof König Henry VIII und die Sängerin und Komponistin Barbara Strozzi. Neben barockem Verwirrspiel um Geschlechteridentitäten mit dem Sopran Bruno de Sá und anschließendem Buffet steht Baldassare Galuppis Oper »L’uomo femmina« auf dem Programm.
Für barocke Klangpracht sorgen Les Musiciennes du Concert de Nations, ein Frauenorchester unter der Leitung von Jordi Savall, Le Poème Harmonique unter Vincent Dumestre und das Ensemble 1700, geleitet von Dorothee Oberlinger und Werken u. a. von Alessandro Scarlatti, Arcangelo Corelli und Georg Friedrich Händel. Erlesene A-cappella-Klänge mit dem Huelgas Ensemble unter Paul Van Nevel erwarten Sie ebenso wie Gesang und Gambenmusik mit dem Ensemble Intesa und dem Hathor Consort und den Sopranistinnen Hana Blažíková und Dorothee Mields. Erstmals im Wiener Konzerthaus können Sie das feine Musikkollektiv The Fine Hand und Emmanuelle Dauvin – an Orgelpedal und Geige gleichzeitig – hören.
Wie gewohnt ergänzen eine ganze Reihe attraktiver Begleitveranstaltungen das Programm: die Ausstellung Historischer Instrumentenbau, themenbezogene Filme, musikalische Vorspiele, ein Barocktanzkurs, Führungen, Konzertformate für Kinder, ein barocker Brunch im Café Weidinger sowie erstmals eine Pop-up Stage mit jungen Ensembles der mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien.
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Resonanzen 2026 »Les femmes«
17–25/01/26
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Die 9. „Nacht Der Gitarren“ kommt nach Wien
Vier internationale Meistergitarristen auf Tour durch Deutschland, Österreich und die Niederlande
Foto: Boris Borm
Bereits zum neunten Mal bringt die „Nacht Der Gitarren“ vier der weltbesten Gitarristen zusammen, die auf einer Festivaltour durch Deutschland, Österreich und die Niederlande mit Abstecher nach Südtirol (Steinegg) ihre neuesten Eigenkompositionen und Coverversionen vorstellen.
Zu jeder Tour präsentiert die „Nacht der Gitarren“ alljährlich vier Virtuosen der hohen Kunst des Gitarrenspiels, die das Publikum mal als Solo-Künstler begeistern, mal in wechselnder Besetzung – zu zweit, zu dritt, zu viert. Das Besondere an der „Nacht Der Gitarren“: Hier treffen nicht nur verschiedene Kulturen aufeinander, sondern auch jüngere Künstler auf erfahrenere Musiker – stets getragen von größter gegenseitiger Wertschätzung. Was alle verbindet, ist die Leidenschaft für die Gitarre.
Die Konzertreihe hat sich in den vergangenen Jahren als fester Bestandteil der internationalen Gitarrenszene etabliert und begeistert ihr Publikum immer wieder aufs Neue mit außergewöhnlichen Arrangements und mitreißender Spielfreude.
Bis zum 9. November 2025 tourt die „Nacht der Gitarren“. Auf der Bühne: der Meister der Weltmusik und Mitorganisator der Tour Lulo Reinhardt, die klassische Gitarristin Alexandra Whittingham aus England, die Gitarristin und Komponistin Elodie Bouny aus Frankreich und das Fingerstyle-Wunderkind Alexandr Misko aus Russland bieten dem Publikum ein abwechslungsreiches und atemberaubendes Programm aus Solo-, Duett- und Quartett-Performances.
Am Sonntag, dem 19. Oktober 2025, dürfen sich die Wiener auf das größte Gitarrenevent Europas freuen!
Ort: Porgy & Bess, Riemergase 11, 1010 Wien
Uhrzeit: 20:30 Uhr
Datum: Sonntag, 19. Oktober 2025
Tickets unter: https://www.porgy.at/events/12442/
Alle Termine im Überblick:
13.10.2025 DE-Kassel, Theaterstübchen
14.10.2025 DE-Bonn, Harmonie
15.10.2025 DE-Fulda, Kulturkeller
16.10.2025 DE-Remchingen, Kulturhalle
17.10.2025 DE-Bad Neustadt, Stadthalle
19.10.2025 AT-Wien, Porgy & Bess
20.10.2025 AT-Kufstein, Kultur Quartier Kufstein
21.10.2025 IT-Steinegg, Kulturhaus/Vereinshaus Steinegg
22.10.2025 DE-Koblenz, Café Hahn
23.10.2025 DE-Rüsselsheim, Theater Rüsselsheim – Großes Haus
24.10.2025 NL-Den Bosch, Willem Twee Toonzaal
25.10.2025 NL-Hoofddorp, Cpunt
26.10.2025 DE-Bochum, Christuskirche
29.10.2025 DE-Dresden, Parkhotel
30.10.2025 DE-Fehmarn, St. Johannis in Petersdorf
01.11.2025 DE-Husum, Speicher
02.11.2025 DE-Celle, CD Kaserne
04.11.2025 DE-Hamburg, Laeiszhalle
05.11.2025 DE-Wilhelmshaven, Kulturzentrum Pumpwerk
06.11.2025 DE-Potsdam, Lindenpark
07.11.2025 DE-Schwerin, Der Speicher
08.11.2025 DE-Stadthagen, Alte Polizei
09.11.2025 DE-Jena, Volksbad
Die Künstler der „Nacht Der Gitarren“ 2025:
Lulo Reinhardt (Deutschland) gehört zu den wichtigsten Stimmen des Latin Jazz. Mit seinem energievollen Mix aus Latin, Swing und Weltmusik begeistert er seit Jahren das Publikum auf internationalen Bühnen. Der in Koblenz geborene Lulo Reinhardt stammt aus der berühmten Reinhardt-Familie. Gitarre spielen lernte er mit fünf Jahren bei seinem Vater, einem Cousin des in den sechziger Jahren als „neuer Paganini“ gefeierten Geigers Schnuckenack Reinhardt und Bruder von Daweli, der im Schnuckenack-Reinhardt-Quintett die Gitarre spielte. Die Träume, Ideen und Projekte mit der Antriebsfeder des ständigen Aufsaugens des Neuen und Unbekannten lassen noch viele spannende Projekte des Sinto und Kosmopoliten Lulo Reinhardt erwarten.
Alexandra Whittingham (England) Die Britin Alexandra Whittingham ist eine klassische Gitarristin, die für ihre ausdrucksstarken und technisch raffinierten Darbietungen anerkannt ist. Mit fünf Jahren begann sie Gitarre zu spielen und startete im Alter von elf Jahren ihr Studium an der Chetham’s School of Music in Manchester, bevor sie ein Stipendium für die Royal Academy of Music in London erhielt. Ihre Karriere gewann an Fahrt, als sie begann, ihre Auftritte online zu teilen, wodurch sie schnell eine große Fangemeinde mit weltweit Millionen Aufrufen schuf. Der Guardian nennt sie „junge Virtuosin des 21. Jahrhunderts“, ihr 2021 veröffentlichtes Debütalbum „My European Journey“ wurde vom BBC Music Magazine als „ein hervorragendes Debüt“ bezeichnet. 2022 wurde sie von Classic FM zu einer „Rising Star“-Künstlerin gewählt.
Elodie Bouny (Frankreich/Bolivien): Als Tochter einer bolivianischen Mutter und eines französischen Vaters wuchs Elody Bouny in Paris auf, wo sie ihr klassisches Studium mit Schwerpunkt klassische Gitarre am Conservatoire de Boulogne-Billancourt (Paris) abschloss. Anschließend verfeinerte sie ihr Können bei Pablo Márquez am Konservatorium von Straßburg und erweiterte ihren Stil um historische und improvisierte Musik. Ihre professionelle Karriere startete sie in Brasilien, wo sie an Festivals teilnahm und an Opernproduktionen mitwirkte. Sie tritt regelmäßig international auf und komponiert Werke für Solo-Gitarre und Ensembles.
Alexandr Misko (Russland): Alex Misko, ein modernes Fingerstyle-Gitarren-Wunderkind, zieht sein Publikum weltweit in seinen Bann und repräsentiert eine bemerkenswerte neue Generation in seinem Handwerk. Von viralen Videos bis hin zur Carnegie Hall – seine Musik schlägt eine Brücke zwischen Alt und Neu. Mit sechs Alben, weltweiten Tourneen und einem einzigartigen Instrument ist er ein wahrer Gitarren-Maestro.
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Das Musikinstrumentenmuseum Markneukirchen
Eine Kathedrale des Klangs im sächsischen Vogtland
Geigenausstellung: Foto: Larissa Gawritschenko
In einer Händlervilla aus dem Jahr 1784, dort wo einst protestantische Geigenbauer aus dem Böhmischen vor der Rekatholisierung Zuflucht suchten, steht heute ein Tempel der akustischen Schöpfungskraft: Das Musikinstrumentenmuseum Markneukirchen. Seit 1883 bewahrt es nicht nur Holz, Metall und Darm, sondern die materielle Seele der Musik selbst.
Wer durch die Räume wandelt, begibt sich nicht auf eine chronologische Reise – nein, diese Ausstellung folgt einer anderen Logik. Systematisch, fast taxonomisch ordnet sie die Welt der Töne: Streichinstrumente hier, Blechblasinstrumente dort, als sei das Museum weniger ein historisches Archiv, denn ein anatomisches Theater der Klänge. 1400 Instrumente drängen sich in den Räumen, die dichteste Ausstellung Europas, ein Horror Vacui des guten Geschmacks, der hier jedoch zum Prinzip erhoben wird.
Geigenwerkstatt. Foto: Larissa Gawritschenko
Im ersten Raum empfängt einen die Geigenbau-Werkstatt um 1900, rekonstruiert mit jener Akribie, die verrät: Hier hat sich seither wenig verändert. Die Kaffeemaschine fehlt noch, aber Ahornholz und Fichte, Hobel und Lack – sie trotzen der Zeit. Markneukirchen, einst die drittgrößte Steuerzahlerin im Königreich Sachsen nach Leipzig und Dresden, obwohl sechzig Mal kleiner, verdankte ihren Reichtum dieser Handwerkskunst. 40 bis 70 Prozent des weltweiten Orchesterinstrumentenbedarfs – welch eine Zahl, welch eine Verantwortung!
Und dann die Kuriositäten: eine Geige aus Keramik aus der Lausitz, eine Riesengeige im Gerber-Hans-Haus, die größte der Welt, neben einer Riesentuba. Im Weltmusik-Garten, von April bis Oktober geöffnet (im Winter hält auch die Musik Winterschlaf), dürfen Besucher selbst Hand anlegen: vom Akkordeon-Haus bis zum Tipi, von der Afrika-Lehmhütte zum Asien-Pavillon.
Die Geschichte beginnt um 1650, unmittelbar nach dem Westfälischen Frieden. Aus Luby, nur acht Kilometer entfernt im Böhmischen, kamen sie: protestantische Familien, Geigenbauer unter ihnen, die der habsburgischen Rekatholisierung entflohen. Sie ließen sich nieder in diesem Landstrich, wo Ahorn und Fichte in den umliegenden Wäldern wuchsen – jene beiden Hölzer, die neben Ebenholz die Seele jeder Violine bilden. 1677 gründete sich die Instrumentenbauerinnung, die älteste noch existierende im deutschsprachigen Raum. Ein Siegel der Kontinuität.
Was folgte, war eine beinahe organische Expansion des Handwerks. Zu den Streichinstrumentenbauern gesellten sich nach wenigen Jahrzehnten die Holzblasinstrumentenbauer, später die Blechbläser. Ein Nukleus entstand, ein Zentrum, dessen Gravitationskraft bis heute wirkt. Die Leipziger Messe wurde zum Umschlagplatz, über die Handelswegenetze flossen die Instrumente in die Welt hinaus. Markneukirchen wurde zum Synonym für Qualität, für jenen spezifischen Klang, der zwischen Erzgebirge und Vogtland seine Heimat fand.
Der Reichtum war nicht zu übersehen. Wer heute durch die Stadt spaziert – verschont vom Bombenhagel des Zweiten Weltkriegs –, der liest in den Fassaden der Jahrhundertwendehäuser vom goldenen Zeitalter des Musikinstrumentenhandels. Prachtvolle Villen, breite Fenster, Stuckornamente: alles Zeugen eines Wohlstands, der sich aus Rohrblättern und Bogenstangen, aus Zargen und Schallbechern speiste.
Doch das Museum ist mehr als nur ein Denkmal lokaler Prosperität. Es ist ein Kosmos. Neben den mitteleuropäischen Meisterwerken versammelt es eine umfangreiche Sammlung außereuropäischer Instrumente aus Afrika, Asien, Südamerika. Bereits 1887, 1888 begann man, den Blick zu weiten, sich zu fragen: Was spielen andere Kulturen? Welche Klangwelten existieren jenseits der Orgel und der Oboe? Diese frühe Neugier, dieser ethnologische Impuls, macht das Haus zu einem Ort des Dialogs zwischen den Kontinenten.
Kim Grote. Foto: Larissa Gawritschenko
Museumsleiter Kim Grote und seine Kollegin Antje Schuster, seit 2022 im Haus, führen die Besucher durch diese Klanglandschaft mit jener Mischung aus Sachkenntnis und Leidenschaft, die nur entsteht, wo Berufung auf Institution trifft. Man spürt: Hier wird nicht nur bewahrt, hier wird verstanden. Hier wird die Frage gestellt, was ein Instrument überhaupt ist – ein Werkzeug? Ein Kunstwerk? Eine kulturelle Chiffre?
Was Kim Grote und Antje Schuster hier bewahren, ist mehr als eine Sammlung. Es ist das Gedächtnis einer Stadt, die aus religiöser Verfolgung eine Weltindustrie schmiedete, die aus böhmischem Holz und sächsischem Geschäftssinn einen Klangkörper formte, der bis heute nachhallt. Ein Museum, das nicht die Geschichte der Musik erzählt, sondern ihre Grammatik offenlegt – Instrument für Instrument, Raum für Raum. Ein Ort, an dem man begreift: Musik beginnt nicht beim Komponisten, sondern beim Handwerker, der das Holz schnitzt, den Lack aufträgt, die Saite spannt. Und in Markneukirchen, diesem verschlafenen Städtchen im oberen Vogtland, begann sie vor fast 375 Jahren.
Mehr als 4.000 Musikinstrumente umfasst die Sammlung heute, 250 davon Zeugnisse außereuropäischer Musikkulturen. Über zwanzig Ausstellungsräume warten darauf, durchwandert zu werden – man sollte mindestens eine Stunde mitbringen, besser mehr. Denn dies ist kein Ort des flüchtigen Konsums, sondern einer der Kontemplation. Das Personal steht bereit, nicht nur für Auskünfte, sondern auch für Vorführungen: Auf Wunsch werden Instrumente zum Klingen gebracht, unabhängig davon, ob man eine Führung gebucht hat oder nicht. Ein demokratisches Versprechen, das selten geworden ist in Zeiten der Eventisierung von Kultur.
Wer kommt, sollte sich Zeit nehmen. Zeit, um vor einer Miniaturgeige zu verweilen, um die Patina auf einer Tuba zu studieren, um zu verstehen, dass jedes dieser Objekte nicht nur ein Ding ist, sondern ein Versprechen: das Versprechen auf Klang, auf Harmonie, auf jenen flüchtigen Moment, in dem Materie zu Musik wird. Altes neu erleben – das ist hier keine Marketingformel, sondern Programm. In Markneukirchen wird Geschichte nicht museal erstarrt, sondern bleibt lebendig, atmend, klingend. Ein Besuch lohnt sich, nicht nur für Musikliebhaber, sondern für jeden, der wissen möchte, wie aus Holz und Metall, aus Handwerk und Vision, aus Verfolgung und Beharrlichkeit eine Weltkultur entstehen kann.
https://museum-markneukirchen.de/
Larissa Gawritschenko und Thomas Janda
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DAVOS / KIRCHNER-MUSEUM
YOGA IM MUSEUM
Ein Werk inspiriert zu einer Yogastunde rund um ein Thema.
Donnerstag, 23. Oktober 2025 09:30-10:45 Uhr
In Kooperation mit YogaPlaza Davos.
Kosten: CHF 35.- inklusive anschliessendem Ausstellungsbesuch
BUNTES DEUTSCH
Deutsch ist für Sie eine Fremdsprache? Wir reden über Lieblingsbilder und tauschen Gedanken aus. Alle Niveaus.
Donnerstag, 23. Oktober 2025 14:00-15:00 Uhr
In Kooperation mit der IG offenes Davos freier Eintritt.
Für alle anderen gelten die regulären Eintrittspreise.
KUNST-HENGERT
Ein lockeres Gespräch zu ausgewählten Werken mit anschliessender Kaffeerunde. Für Senior:innen und alle anderen
Donnerstag, 30. Oktober 2025 – 10:00-13:00 Uhr
Kosten: CHF 5.- zzgl. Eintritt
ÖFFENTLICHE FÜHRUNG
Öffentliche Führung durch die aktuelle Ausstellung
Jeden Dienstag | Sonntag 16:00-16:45 Uhr
AUSSTELLUNGSTIPP
Kirchner. Picasso
In Kooperation mit dem Kirchner Museum Davos
26.9.2025– 18.1.2026
Vom rauschenden Leben der Grossstadt über die Intimität des Ateliers bis hin zur Stille der Berge: Zu Beginn des 20. Jahrhunderts sind Ernst Ludwig Kirchner und Pablo Picasso Zeitzeugen einer neuen Epoche und erzählen in ihren Werken von Aufbruch, Krisen und Leidenschaft. Die Ausstellung „Kirchner. Picasso“ im LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster widmet sich erstmals umfassend diesen zwei einzigartigen Künstlern und ihren überraschenden Parallelen. Obwohl sie sich nie persönlich begegneten, näherten sie sich in ihren Bildwelten und Stilen an. 100 Werke aus bedeutenden europäischen Museen zeigen ab September im LWL-Museum Gemeinsamkeiten und Gegensätze von zwei der wichtigsten Künstler der Moderne.
Gefördert von der LWL-Kulturstiftung, der Stiftung Kunst³, der Stiftung der Sparkasse Münsterland Ost und der Ernst von Siemens Kunststiftung.
IM FRÜHJAHR 2026 BEI UNS IM KIRCHNER MUSEUM DAVOS
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Viel Spass beim Durchstöbern
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Freitag, 28. November 2025- NIDDL – Tribute to Tina Turner um nur € 22.-
Reservierungen sind Montag bis Sonntag (rund um die Uhr – ) unter möglich !