DIE MONTAG-PRESSE – 25. MÄRZ 2024

DIE MONTAG-PRESSE – 25. MÄRZ 2024

Christian Thielemann © Matthias Creutziger

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE MONTAG-PRESSE – 25. MÄRZ 2024

Abschied von Christian Thielemann in Dresden „Ich betrinke mich mit Kunst“
Die „Frau ohne Schatten“ ist die letzte Premiere des Star-Dirigenten an der Dresdener Semperoper. Gegenüber BR-KLASSIK zieht Christian Thielemann eine Bilanz seiner 14 Jahre als Chefdirigent der Sächsischen Staatskapelle: „Keiner wird sagen, er hat nachgelassen.“
BR-Klassik.de

Baden-Baden
Kritik – „Elektra“ in Baden-Baden – Ein Libretto macht noch keine Oper
Kirill Petrenko überzeugt in Strauss’ „Elektra“ am Pult mit den Berliner Philharmonikern als Osterfestspielpremiere in Baden-Baden. Doch die Inszenierung von Philipp Stölzl enttäuscht und wirkt wie ein halblebendiges Reclam-Heft
Von Jörn Florian Fuchs
BR-Klassik.de

Salzburg
Netrebko nimmt Rache: „La Gioconda“ bei den Salzburger Osterfestspielen (Bezahlartikel)
Jubel und Buhs für „La Gioconda“ in Salzburg mit Anna Netrebko in der Titelrolle: Dirigent Antonio Pappano sorgt für Opernglut – doch es bleibt unüberhörbar, wie schwer Ponchiellis romantischer Reißer heutzutage zu besetzen ist
DiePresse.com

Anna Netrebko als „La Gioconda“ zurück in Salzburg
Sie ist wieder da. Anna Netrebko ist nach Salzburg zurückgekehrt und brachte das Publikum der Osterfestspiele bei der Premiere von Amilcare Ponchiellis Oper „La Gioconda“ im Großen Festspielhaus wie in alten Zeiten zum Jubeln. Der eigentliche Star am Samstagabend war allerdings Dirigent Antonio Pappano mit dem Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia.
k.at/news

Bis zum letzten Stich: „La Gioconda“ bei den Osterfestspielen
„La Gioconda“ wurde unterm Mönchsberg noch nie gespielt. Zu Unrecht, wie vor allem Dirigent Antonio Pappano vorführt. Während sich Anna Netrebko in die Titelrolle wirft, singt Jonas Kaufmann mit angezogener Handbremse
MuenchnerMerkur.de

Netrebkos Salzburg-Comeback
Eine krude Handlung und nur teils schlüssig in der Regie. Dafür aber gibt es in Ponchiellis „La Gioconda“ bei den Salzburger Osterfestspielen mit szenischen Rollendebüts von Jonas Kaufmann und Anna Netrebko Sängerstars und Festspielglamour.
BR-Klassik.de

Ein Fest überreifer Stimmen: Anna Netrebko in „La Gioconda“ bei den Osterfestspielen in Salzburg
Amilcare Ponchiellis Primadonnen-Oper „La Gioconda“ mit Anna Netrebko und Jonas Kaufmann bei den Osterfestspielen in Salzburg.
MuenchnerAbendzeitung.de

Zum Tod von Péter Eötvös – Drei Leben in einem
Péter Eötvös war Dirigent, Komponist und Lehrer. Und eine der wichtigsten Persönlichkeiten der Musikgeschichte. Oper, das war für den Ungarn dabei immer das Reizvollste. Und so schrieb Eötvös Bühnenwerke, publikumsnah und verständlich, die fast alle regelmäßig nachgespielt werden. Heute ist Péter Eötvös im Alter von 80 verstorben.
BR-Klassik.de

Komponist Péter Eötvös 80-jährig gestorben
Der ungarische Komponist und Dirigent Péter Eötvös ist tot. Er starb heute, Sonntag, früh im Alter von 80 Jahren in Budapest, teilte der Musikverlag Schott Music unter Berufung auf die Familie des Künstlers mit. Mit Eötvös „verliert die Musikwelt einen der meistgespielten Opernkomponisten unserer Zeit“, heißt es in der Mitteilung.
SalzburgerNachrichten.at

Osterfestspiele: Philipp Stölzl inszeniert in Baden-Baden „Elektra“
Sendung „Fazit“ – Podcast von Jörn Florian Fuchs
Deutschlandfunk.de

Budapest
Keine Tänzer, falsches Bühnenbild: Streik in Budapester Opernhaus beendet
Der Streik eines Teils der Belegschaft lief seit Dienstag und führte zu Ausnahmebedingungen. Nun gibt es eine Einigung zwischen Leitung und Gewerkschaft
DerStandard.at/story

Die zehn besten Countertenöre
Nirgends in der Klassik-Szene ist der Nachwuchs derzeit so quirlig und bunt wie in der Riege der Countertenöre. Wir haben uns auf die Suche gemacht nach den zehn Besten ihres Fachs.
BR-Klassik.de

München
„Wie das Volk erklingt“: „Les Misérables“ in München umjubelt
So begeistert wird französisches Pathos selten beklatscht: Am Gärtnerplatztheater erweist sich der größte Londoner Musical-Hit als Publikumsmagnet. Der „revolutionäre“ Abend ist eher romantisch-melancholisch als rührselig und trifft mitten ins Herz.
BR-Klassik.de

Salzburg
Der Thomaskantor als Opernkomponist
Osterfestspiele / Johannespassion
DrehpunktKultur.at

In dieser „Johannes-Passion“ kann Jesus auch eine Frau sein  (Bezahlartikel)
DiePresse.com

Großgmain
Mozarts erotische Oper zur Passion Christi umgepolt – Die Musik aus Mozarts Oper „Don Giovanni“ und ein altes Passionskonzert wurde am Freitag in Großgmain (Flachgau) zusammengeführt. Vor einigen Jahren wurde das Oratorium „Die Welt beym Kreutze Jesu“ wiedergefunden. Aufgeführt wurde es zuletzt am Karfreitag des Jahres 1813 – und nun wieder in Großgmain.
salzburg.orf.at

Dresden
Kritik – „Frau ohne Schatten“ in Dresden: Das macht Thielemann kaum einer nach
BR-Klassik.de

München
Fesselnd, mitreißend, herzbewegend – „Les Misérables“ im Gärtnerplatztheater München
NeueMusikzeitung/nmz.de

Erfurt
Eine Versammlung von Schamanen. Richard Wagner: Das Rheingold
Am Theater Erfurt schmiedet Jürgen R. Weber einen „Ring” der besonderen Art. Schade nur, dass es wie offiziell begründet wegen der schwierigen finanziellen Lage am Haus keine Fortsetzung geben wird.
die-deutsche-buehne.de

Gießen
Zwischen Festtafel und Kriegsdenkmal
Pjotr Tschaikowski: Eugen Onegin
die-deutsche-buehne.de

Nachruf
Zum Tod von Péter Eötvös: Drei Leben in einem
BR-Klassik.de

Ungarischer Komponist Peter Eötvös 80-jährig gestorben
orf.at

Zum Tod von Maurizio Pollini: Vorwärtsdrängene Freudigkeit
Seine Interpretation der Chopin-Etüden wurde zur Jahrhundertaufnahme. Er engagierte sich in Politik und Kunst gleichermaßen, hielt aber beides streng auseinander. Jetzt ist der Pianist Maurizio Pollini mit 82 Jahren gestorben.
FrankfurterAllgemeine.net

München
„Les Misérables“ am Gärtnerplatztheater
Josef E. Köpplinger inszeniert das Musical „Les Misérables“ am Gärtnerplatztheater, es ist die Münchner Erstaufführung.
MuenchnerAbendzeitung.de

Links zu englischsprachigen Artikeln

Paris
Marion Cotillard, Jonas Kaufmann, Diana Damrau, Sonya Yoncheva, Juan Diego Flórez & Sabine Devieilhe Lead Philharmonie de Paris’ 2024-25 Season
operawire.com

Gran Canaria
Karel Mark Chichon to Remain Head of Orquesta Filmarmónica de Gran Canaria Until 2026-27 Season
operawire.com

London
I’m a young opera fan – we don’t need them to be dumbed down for us (Subscription required) As an opera lover in my 30s, I was struck by the absurdity of the new report on opera from Arts Council England
inews.co.uk

Review: Duke Bluebeard’s Castle, London Coliseum
everything-theatre.co.uk

The Sixteen review – alchemically distilled choral beauty
The group’s unequivocally world-class quality rang out, albeit intermittently, in this lucid performance of Duruflé’s Requiem and other 20th-century French-language works TheGuardian.com

Clemens Schuldt and the BBCSO pack a punch
bachtrack.com/de

Glasgow
RCS’s outstanding Idomeneo in Glasgow reveals the great potential their singers, chorus and orchestra
seenandheard-international.com

San Francisco
SF Symphonys Reveals a Season of Plenty in 2024-2025
sfcv.org

Recordings
Classical home listening: Elisabeth Lutyens Piano Works; Tchaikovsky and Korngold string sextets and more
TheGuardian.com

Ballet / Dance

National Ballet of Canada runs the gamut from sci-fi to suspendu in new triple bill
bachtrack.com/de

Sprechtheater

Kušejs Burg-Abschied: Aufruhr um einen Sänger in der Schlangenlederjacke
In der Rolle des Regisseurs verabschiedet sich der Direktor solide mit der düsteren Tennessee-Williams-Inszenierung „Orpheus steigt herab“
DerStandard.at/story

Ausstellungen/Kunst

Politisch korrekt? „Das treibt absurde Blüten“
Feministin und „Göttin der Künste“. Kunstforum-Direktorin Ingried Brugger findet manche Debatten im Kunstbetrieb „lächerlich“ und war überrascht über die negative Sicht auf den „alten weißen Maler“ Gauguin
Kurier.at

Politik

Fix: Bernhard Auinger (SPÖ) wird Salzburgs neuer Bürgermeister
Rot war schon vor diesem Palmsonntag klar. Als die ersten Ergebnisse aus den ersten Sprengeln eintrudeln, geht der Zeiger auf Rot, nicht auf Dunkelrot. Schon ohne Wahlkarten ist das Ergebnis eindeutig: Bernhard Auinger landet 63,1 Prozent, Kay-Michael Dankl bei 36,9 Prozent.
Kurier.at

Steiermark
Anton Rintelen: Der erste Landeshauptmann war ein Hochverräter
Heute ist er so gut wie vergessen, doch prägte Anton Rintelen, erster frei gewählter Landeshauptmann der Steiermark, das Bundesland in der Zwischenkriegszeit wie kaum ein anderer Politiker. Andreas Fraydenegg-Mozello widmet sich in einem neuen Buch dem „Landesfürst und Hochverräter“.
krone.at

_________

Unter’m Strich

Salzburg
Osterfestspiele-Premiere
Netrebko & Kaufmann: Wer ihnen Show stehlen wollte
Promi-Auflauf in bei den Osterfestspielen in Salzburg für Anna Netrebko und Jonas Kaufmann – womit die Premierengäste von „La Gioconda“ kämpften                                                                heute.at

Benko-Beben
Milliardär Stumpf vor Signa-Kauf?
Drittreichster Österreicher könnte beim Signa-Ausverkauf zuschlagen. Wer zuletzt lacht…
oe24.at

INFOS DES TAGES (MONTAG, 25. MÄRZ 2024)

INFOS DES TAGES (MONTAG, 25. MÄRZ 2024)

Quelle: onlinemerker.com

Komponist Péter Eötvös gestorben

etr
Péter Eötvös. Foto: Wikipedia

Eötvös wurde im ungarischsprachigen Szeklerland geboren, das seit dem Vertrag von Trianon 1920 zu Rumänien gehörte, nach dem Zweiten Wiener Schiedsspruch aber in den Jahren 1941 bis 1944 von Ungarn besetzt war. Sein Vater war damals dort als Soldat stationiert, seine Mutter war Pianistin und Musikpädagogin. Die Familie floh vor der vordringenden Front nach Dresden, kehrte aber bald nach Ungarn zurück.

Er wurde im Alter von 14 Jahren von Zoltán Kodály an der Musikakademie Budapest aufgenommen, wo er von 1958 bis 1965 studierte. 1966 erhielt er ein Stipendium für ein Dirigierstudium an der Kölner Musikhochschule. Von 1968 bis 1976 schloss sich eine Zusammenarbeit mit dem Ensemble von Karlheinz Stockhausen an. Von 1971 bis 1979 war er Mitarbeiter am Studio für Elektronische Musik des WDR in Köln. Von 1979 bis 1991 war er auf Ruf von Pierre Boulez musikalischer Leiter des Ensemble intercontemporain. 1991 gründete er das Internationale Eötvös Institut für junge Dirigenten und Komponisten in Budapest. Zwischen 1992 und 1998 nahm er eine Lehrtätigkeit an der Karlsruher Musikhochschule wahr, die er 2002 wieder aufnahm. Von 1998 bis 2001 war er Professor an der Kölner Musikhochschule. Zudem leitete er regelmäßig Meisterkurse und Seminare auf der ganzen Welt.

Als Dirigent wurde Péter Eötvös von folgenden Orchestern regelmäßig eingeladen: Concertgebouw-Orchester, Berliner Philharmoniker, Münchner Philharmoniker, Wiener Philharmoniker, Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Orchestre Philharmonique de Radio France, BBC Symphony Orchestra, Cleveland Orchestra und NHK-Sinfonieorchester. Zudem dirigierte er an Opernhäusern wie Teatro alla Scala in Mailand, Royal Opera House in London, Opéra National de Lyon, Brüsseler Opernhaus La Monnaie/De Munt, Glyndebourne Festival Opera und Théâtre du Châtelet in Paris. Zudem war er Erster Gastdirigent beim BBC Symphony Orchestra, Festival Orchester Budapest, bei der Ungarischen Nationalphilharmonie, beim Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR, bei den Göteborger Symphonikern und beim ORF Radio-Symphonieorchester Wien. Von 1994 bis 2004 war Péter Eötvös außerdem Chefdirigent des Radio Kammerorchesters in Hilversum

Zum Tod von Péter Eötvös – Drei Leben in einem
Péter Eötvös war Dirigent, Komponist und Lehrer. Und eine der wichtigsten Persönlichkeiten der Musikgeschichte. Oper, das war für den Ungarn dabei immer das Reizvollste. Und so schrieb Eötvös Bühnenwerke, publikumsnah und verständlich, die fast alle regelmäßig nachgespielt werden. Heute ist Péter Eötvös im Alter von 80 verstorben.
BR-Klassik.de

Komponist Péter Eötvös 80-jährig gestorben
Der ungarische Komponist und Dirigent Péter Eötvös ist tot. Er starb heute, Sonntag, früh im Alter von 80 Jahren in Budapest, teilte der Musikverlag Schott Music unter Berufung auf die Familie des Künstlers mit. Mit Eötvös „verliert die Musikwelt einen der meistgespielten Opernkomponisten unserer Zeit“, heißt es in der Mitteilung.
SalzburgerNachrichten.at

__________________________________________________________________________________

Oper FRANKFURT: Erste Fotos von der Premiere GIULIO CESARE IN EGITTO (24.3. 2024)

fras1
Nils Wanderer, Claudia Ribas © Monika Rittershaus

Giulio Cesare: Lawrence Zazzo
Cleopatra: Pretty Yende
Cornelia: Cláudia Ribas
Sesto: Bianca Andrew
Tolomeo: Nils Wanderer
Achilla: Božidar Smiljanić
Curio: Jarrett Porter
Nireno: Iurii Iushkevich

fraw
Lawrence Zazzo © Monika Rittershaus

franj
Pretty Yende, Lawrence Zazzo © Monika Rittershaus

________________________________________________________________________________________

DON CARLO am Pfalztheater Kaiserslautern

Wer eine inszenatorisch durchdachte und dank Bühnenbild und Lichtregie atmosphärisch gestaltete Aufführung von Verdis Oper ‚Don Carlo‘ am Pfalztheater Kaiserslautern erleben möchte, sollte unbedingt diese Aufführung besuchen, zumal das Orchester vorzüglich musiziert und das Ensemble durch differenzierte Gestaltung und selten so kultiviert zu hörenden Belcantogesang überzeugt!

Gerd Gaberdan

________________________________________________________________________________________

Österreichicher Vorlesetag am 21.3.

Link mit Interview und der Buchvorstellung „Die Hochkultur Russlands…“ von Manuela Miebach

https://www.oejc.at/21-03-2024-wir-feiern-das-lesen-am-oesterreichischen-vorlesetag/
https://www.youtube.com/watch?v=oK4KX6eRUl4

____________________________________________________________________________________

OLOMOUC/ OLMÜTZ: Kutschenfahrt durch 13 Gemeinden der Region

olm1
Kutschenpferde vom Stall Kinský

Die Veranstaltung am Samstag, 23.3. war ein voller Erfolg und ich sende einige Fotos;  damit Sie einen Eindruck davon bekommen –

Herr Václav Obr ist mit Abstand der beste Einzelperson-Veranstalter. Es ist geradezu unglaublich, was er als Kunstschmied auf die Beine stellt.
Eine Veranstaltung im Einklang mit der dortigen Bevölkerung, Natur, Musik, Handwerk und Geschichte.

olm2
Auch die einzelnen Bürgermeister und der Landeshauptmann der Region Olmütz waren dort.

olm4
Eine Abordnung des Ulanen-Regiments.

olm7
Die Ulanen öffnen die Sektflasche mit dem Säbel!!

Ich habe auch 2 Konzerte angeboten bekommen, im September auf Schloss Laschkau und zu Weihnachten in der Pfarrkirche Konice.
Wenn ich vergleiche, dass bei meinen Josefstädter-Konzerten nicht einmal jemand von der Kulturkommission gekommen war…

olm6

www.martino.at

Grüße
Martino Hammerle-Bortolotti

___________________________________________________________________________________

„kulturMontag“: Ensor-Jubiläum in Belgien, Kušejs Abschied vom Burgtheater, Politik im Spiegel der Leipziger Buchmesse

Danach: „Schreiben gegen die Angst – Robert Schindel im Porträt“ und Schindel-Verfilmung „Gebürtig“ – am 25. März ab 22.30 Uhr, ORF 2

Wien (OTS) – Der von Peter Schneeberger präsentierte „kulturMontag“ am 25. März 2024 um 22.30 Uhr in ORF 2 widmet sich dem Werk des belgischen Malers James Ensor, dessen 75. Todestag heuer mit zahlreichen Ausstellungen und Feierlichkeiten groß begangen wird. Weiters zieht die Sendung Resümee der Intendanz des scheidenden Burgtheater-Direktors Martin Kušej, dessen Abschiedsstück „Orpheus steigt herab“ am 23. März Premiere feiert. Außerdem befasst sich das Magazin u.a. mit der Rolle der gerade gestarteten Leipziger Buchmesse als Spiegel gesellschaftlicher wie politischer Debatten. Anschließend steht die neue Dokumentation „Schreiben gegen die Angst – Robert Schindel im Porträt“ (23.30 Uhr) zum 80. Geburtstag des Lyrikers und Autors auf dem Programm.

Meister der Masken – 75. Todestag des belgischen Malers James Ensor

Das Scheinheilige, Hässliche, Bösartige und Hintertriebene wollte er demaskieren, der Gesellschaft des Fin de Siècle einen Spiegel vorhalten. Ähnlich wie sein niederländischer Kollege Vincent van Gogh war der Belgier James Ensor, dessen Bilder im ausgehenden 19. Jahrhundert aus dem Rahmen der etablierten Salonmalerei fielen, ein Außenseiter – unverstanden und isoliert. Doch er schaffte mit seinen makabren Bildwelten den Aufstieg ins Establishment, wurde von König Albert I. zum Baron geadelt, von prominenten Künstlern, Literaten oder Wissenschaftern wie etwa Emil Nolde, Stefan Zweig oder Albert Einstein hofiert. Stilistisch lässt sich James Ensor kaum einordnen, changiert er doch in seinen Werken gekonnt zwischen Expressionismus, Surrealismus und Symbolismus. Der Einsatz von fantastischen Elementen wie Masken hat in seinem Werk eine zentrale Bedeutung, so dass man ihn oft nur als „Maler der Masken“ bezeichnete. Wer war dieser Mann, der vor 75 Jahren sogar ein Staatsbegräbnis bekam? Die belgische Stadt Ostende, wo Ensor 1860 geboren wurde, bis auf einen kurzen Aufenthalt in Brüssel durchgehend gelebt hat und 1949 starb, feiert ihren berühmtesten Sohn ausgiebig. Nach diversen Ausstellungen und Feierlichkeiten im Nordsee-Badeort in den ersten Monaten des Jubiläumsjahres übernimmt Antwerpen die Ensor-Würdigung.

Der streitbare Theatermacher – Martin Kušejs Abschied vom Burgtheater

Vor fünf Jahren hat der gebürtige Kärntner Slowene Martin Kušej als künstlerischer Leiter das Wiener Burgtheater übernommen, die Vorfreude und die Erwartungshaltungen waren groß. Er wollte ein europäisches Theater präsentieren, extrem kontrovers, zeitgenössisch und international sollte es sein. Doch dann kam Corona und die Theaterszene wurde für Monate stillgelegt. Eine Herausforderung für das renommierte Haus am Ring, das sich in dieser Zeit gegen ein Streaming-Angebot entschieden hat. Kušej musste dafür von den Medien heftige Kritik einstecken. Künstlerisch konnte er viele seiner Pläne nicht umsetzen, er hoffte auf eine Verlängerung seines Vertrages um weitere fünf Jahre, doch dazu kam es nicht. Ab Herbst 2024 wird der Schweizer Theatermacher Stefan Bachmann das Wiener Burgtheater übernehmen. Martin Kušej beendet seine letzte Saison, die er unter den programmatischen Leitsatz „Aufwachen, bevor es finster wird“ als deutliches Zeichen gegen den politischen Rechtsruck, Xenophobie und drohende Gefahren für demokratische Systeme gestellt hat, nun mit seiner Inszenierung von Tennessee Williams’ Stück „Orpheus steigt herab“ – ein politisches Drama über eine Gesellschaft, die von Fremdenhass geprägt ist. Der „kulturMontag“ zieht Resümee der Intendanz eines streitbaren Theatermannes und Peter Schneeberger bittet den scheidenden Direktor zum Gespräch.

Der Aufschwung der Rechten – Politik im Spiegel der Leipziger Buchmesse

Die Leipziger Buchmesse verwandelt die Stadt in Sachsen derzeit wieder in eine gigantische Lesebühne. Seit jeher versteht sich die Veranstaltung, die als die wichtigste deutsche Literaturschau nach Frankfurt gilt, als Zentrum gelebter Demokratie. Auch unter Neo-Direktorin Astrid Böhmisch, die Themen wie Freiheit, Demokratie und Diversität als Werte ansieht, um die es immer wieder zu kämpfen gilt. Buchmessen sind nicht zuletzt Spiegel gesellschaftlicher Debatten: So wird der Umstand, dass im Jahr 2024 Demokratien weltweit vor wichtigen Wahlentscheidungen stehen, auch in Leipzig zentrales Thema sein. Zumal im Herbst auch in Sachsen Landtagswahlen angesetzt sind, die letzte Wahl 2019 stand ganz im Zeichen hoher Zugewinne der AfD. Dass Rechtspopulismus wie Rechtsextremismus vor allem im Osten Deutschlands auf fruchtbaren Boden stoßen, ist weithin bekannt. Warum das so ist, versucht der „kulturMontag“ u.a. mit dem israelisch-deutschen Philosophen Omri Boehm oder dem deutsch-US-amerikanischen Autor und Politikwissenschafter Yascha Mounk, zu ergründen. Der renommierte Harvard-Politologe untersucht in seinem aktuellen Buch den Zerfall der Demokratie und legt Ursachen und Mechanismen offen, die westliche liberale Rechtsstaaten erodieren lassen. Auf die Rolle der Leipziger Buchmesse in dieser schwierigen politischen Gemengelage wird in besonderer Weise eingegangen.

Doku „Schreiben gegen die Angst – Robert Schindel im Porträt“ (23.30 Uhr)

Sich selbst bezeichnet Robert Schindel immer wieder gern als „wienerisch-jüdischen Schriftsteller“: Wien, hier vor allem die Leopoldstadt, ist für ihn zentraler Schreib- und Lebensort. Wien, die Stadt, in der er als Kind kommunistischer und deportierter Eltern versteckt überlebt hat. In seiner Wohnung im zweiten Bezirk, in der er seit Jahrzehnten lebt, nimmt das Filmporträt des bedeutenden österreichischen Autors seinen Anfang. An den Wänden lässt sich seine Familiengeschichte nachvollziehen, nicht zuletzt hängen dort Fotografien seiner Mutter, die Auschwitz überlebt und ihren Sohn dann wieder in Wien gefunden hat – sein Vater wurde in Dachau ermordet. Über die Mutter schreibt Robert Schindel: „Die junge Frau ist nicht nur ein Untermensch gewesen, sie ist zusätzlich eine Kommunistin geblieben“. So durchläuft Robert Schindel die Kinder- und Jugendorganisationen der Kommunistischen Partei, schreibt als Volksschulkind einen Brief an den kränkelnden Stalin, viel später, nachdem er auch noch Maoist war, wird er sich schließlich ganz fürs Renegatentum entscheiden. Mit Robert Schindel gehen die Regisseurinnen Katja Gasser und Imogena Doderer auf Spurensuche: Sie besuchen u.a. die Jesuitenwiese, wo man ihm, der als Kind gern und gut Fußball gespielt hat, „Hoppauf, Herr Jud!“ nachgebrüllt hat, statten seiner Volkschule einen Besuch ab, in der er eine „nazistische Volksschullehrerin“ hatte, „die es liebte, mit dem Lineal auf Fingerspitzen zu schlagen“. Eine weitere Station ist das Café Hawelka, das Schindel, der Unterschiedliches studiert hat, als seine „wirkliche Universität“ bezeichnete. Wie eng Literatur und Leben zusammenwirken, wie wenig das eine vom anderen zu trennen ist und wie sehr zugleich doch das eine vom anderen unterschieden werden muss, das versucht der Film zu zeigen. Dass Angst und Schreiben in Robert Schindels Fall eng miteinander verwoben sind, hebt der Autor immer wieder hervor, so wie in seinem 1992 erschienenen ersten Roman „Gebürtig“. Ohne die Angst, die mit dem „großen Judenschmerz“ (Heinrich Heine) unauflösbar zusammenhängt, wäre Schindel wohl kein Schriftsteller geworden. Dass er einer geworden ist, ist ein Glück für die deutschsprachige Literatur – von diesem Glück, das in einem großen Unglück wurzelt, erzählt die Dokumentation.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert