DIE MONTAG-PRESSE, 6. OKTOBER 2025

DIE MONTAG-PRESSE, 6. OKTOBER 2025

Foto: Wiener Philharmoniker · Nézet-Séguin 2025: Yannick Nézet-Séguin (Dirigent) (c) Marco Borrelli/SF

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
DIE MONTAG-PRESSE,
6. OKTOBER 2025

Wien
Pathys Stehplatz 61: Die Macht der Wiener Philharmoniker, Teil II – Neujahrskonzert 2026 mit Yannick Nézet-Séguin
Der Mythos Wiener Philharmoniker lebt. Wie unnahbar und mächtig ist dieses Orchester eigentlich, das seit fast 200 Jahren die Stadt Wien prägt, für manche wie ein Geheimbund. Ein Gespräch mit Michael Bladerer, CEO und Kontrabassist, gewährt seltene Einblicke.
Von Jürgen Pathy
Klassik-begeistert.de

Berlin
Die Deutsche Oper Berlin bleibt mit Lohengrin hinter dem Stadtrivalen
Eingeklemmt zwischen zwei Lindenoper-Ringen spielte die Deutsche Oper Lohengrin. Zwar zündete Nina Stemmes Ortrud ein fesselndes Wagner-Feuerwerk in der Bismarckstraße, trotz durchwegs sauberen Gesangsleistungen reihte sich diese Aufführung in der einfallslosen Inszenierung von Kasper Holten dennoch deutlich hinter dem Berliner Stadtrivalen ein.
Von Johannes Karl Fischer
Klassik-begeistert.de

Wien/ MusikTheater an der Wien
Fledermaus im alkoholfreien Regiegeblubber
Die Fledermaus. In Österreich. Im Strauss-Jahr. Mehr Druck geht nicht. Und Stefan Herheim, Intendant am MusikTheater an der Wien, hat viel nachgedacht. Nach hinten. Nach vorne. Nach oben. Nach unten. In den Spiegel und wieder zurück. Das Ergebnis ist ein Fiasko: Überfrachteter und seelenentleerter war Die Fledermaus  selten zu sehen.
https://backstageclassical.com/fledermaus-im-alkoholfreien-regiegeblubber/

4.10.25 „Die Fledermaus“, Premiere, Theater an der Wien, „Flügellahme Fledermaus“
Die „Fledermaus“ gerät im Theater an der Wien zum zwangsoriginellen Herumstochern in der österreichischen Zeitgeschichte. Mit der bekannten Operette von Johann Strauß hatte das Ergebnis nur mehr wenig tun.
http://www.operinwien.at/werkverz/straussj/afleder6.htm

„Die Fledermaus“ im Theater an der Wien auf Crashkurs (Bezahlartikel)
So verlief die wichtigste Operetten-Premiere des Johann-Strauss-Jahres.
https://kurier.at/kultur/die-fledermaus-im-theater-an-der-wien-auf-crashkurs/403090422

Eine „Fledermaus“ zwischen Hitlerbart und Heiterkeit
Stefan Herheim hat „Die Fledermaus“ von Strauß Sohn im Musiktheater an der Wien virtuos als Mix aus Slapstick, Musikzitat und politische Mahnung inszeniert. Das Heraufdämmern der braunen Diktaturuniformen – das gab es schon mal bei der Fledermaus. Es begab sich einst bei den Salzburger Festspielen, dass Gerard Mortier zu seinem Intendantenabschied, Regisseur Hans Neuenfels bat, die Operette mit Insignien einer düsteren Zeit auszustatten.
https://DerStandard.at.story

Irrwitzige „Fledermaus“ im Strauss-Jahr
Mit der Premiere von Johann Strauss’ Operette „Die Fledermaus“ im Musiktheater an der Wien hat das 200. Jubiläumsjahr des Komponisten am Samstag irrwitzig und rasant inszeniert von Intendant Stefan Herheim einen Höhepunkt gefeiert. Puristen mögen schockiert sein, das Premierenpublikum hatte großteils Freude.
https://orf.at/stories/3407457/

„Die Fledermaus“ im Theater an der Wien: Der Kaiser ist auch nur ein Frosch (Bezahlartikel)
Eigentlich ist „Die Fledermaus“ auch 150 Jahre nach der Uraufführung noch bestens in Schuss. Jedenfalls hätte sie nicht so viele Ersatzteile benötigt, wie sich der Regisseur Stefan Herheim das so dachte. Das Johann-Strauss-Jahr geht zu Ende.
SalzburgerNachrichten.at

Berliner Staatsopern-Ring: Götterdämmerung, Thielemann
Christian Thielemann strahlt wie ein Leuchtturm in die weite Wagnerwelt, aus allen Himmelsrichtungen strömt es in seinen neuaufgelegten Berliner „Ring“. Dies allerdings zur „Götterdämmerung“ wegen einer zeitgleichen Demonstration unmittelbar vor dem Opernhaus unter Widrigkeiten, die den Kopf schütteln lassen. Aber die Produktion, streckenweise so packend wie die „Walküre“, lohnt die schwierige Anreise, abgesehen davon, dass die Regie die Bühne mit Greisen bevölkert, als wäre aus dem Forschungszentrum E.S.C.H.E eine Geriatrie geworden. Das betrifft allen voran den Alberich von Jochen Schmeckenbecher, der – wiewohl mit seinem profunden Bariton  sehr geistesgegenwärtig in seiner bedeutsamen Szene „Schläfst du Hagen mein Sohn“ und entschlossen, die Macht der Welt in Gestalt des Rings zurückzugewinnen – tattrig  in Unterhose über die Bühne schlurft…
onlinemerker.com

Wien/Staatsoper
So., 5. Oktober 2025: WIEN (Staatsoper): Bedřich Smetana, Die verkaufte Braut / Prodaná nevěsta
Nicht um alles in der Welt hätte ich mir träumen lassen, der neuen „Verkauften Braut“ schon heute einen weiteren Besuch abzustatten, denn die Premiere am 28. September hat mich ja alles andere als begeistert zurückgelassen (und abgesehen vom Camilla-Nylund-Liederabend im Musikverein am 1. Oktober gönne ich mir aufgrund des derzeit uninteressanten Programms eine Kulturpause). Dass ich heute trotzdem dort war, lag an einer kurzfristigen Umbesetzung, denn statt Pavol Breslik sang Jörg Schneider den Hans, was ich mir nicht entgehen lassen wollte. Man muss wissen: Schneider ist ein sehr guter Sänger, der an der Staatsoper nicht (mehr) in den Rollen eingesetzt wird, die zu ihm passen (dass man ihn vom Tamino zum Ersten Geharnischten und letztens zum Monostatos degradiert hat, ist völlig absurd). Der Hans müsste ihm aber stimmlich sehr entgegenkommen, daher freute mich auf die Aufführung. Meine Vorfreude wurde aber davon getrübt, dass Schneider vor Beginn der Aufführung als indisponiert angesagt wurde, und dementsprechend klang er auch (er sang deutlich leiser als üblich, bisweilen klang seine Stimme nasal und belegt). Ich weiß, dass er es im gesunden Zustand besser kann als im heutigen kranken; dennoch ist er mir auch in seiner heutigen Verfassung lieber als Breslik, denn Schneider nennt (auch heute) eine sehr schöne und technisch einwandfreie Stimme sein eigen,
forumconbrio.com

 

Riskant inszenierter Linzer „Rosenkavalier“ umjubelt
Nachdem Chefdirigent Markus Poschner in zwei Jahren Linz verlässt, war es höchste Zeit für eine Neuinszenierung des „Rosenkavalier“ von Richard Strauss. Zehn Jahre stand die populäre „Komödie für Musik“ nicht mehr am Linzer Spielplan. Für Poschner, das perfekte Ensemble und das hoch motivierte Bruckner Orchester Linz wurde die Premiere am Samstag im Linzer Musiktheater zum umjubelten Erfolg.
https://www.sn.at/kultur/allgemein/riskant-linzer-rosenkavalier-185510443

Linz
Der Linzer Rosenkavalier landet ohne Blessuren in der Gegenwart (Bezahlartikel)
Markus Poschner dirigierte eine musikalisch fulminante Neueinstudierung von Richard Strauss’ „Rosenkavalier“, den Regisseur Hermann Schneider in eine Zeitreise verwandelte.
DiePresse.com.linz.ros

Viel Applaus für Linzer „Rosenkavalier“
Nachdem Chefdirigent Markus Poschner in zwei Jahren Linz verlässt, war es höchste Zeit für eine Neuinszenierung des „Rosenkavalier“ von Richard Strauss. Für Poschner, das perfekte Ensemble und das hoch motivierte Bruckner Orchester Linz wurde die Premiere am Samstag im Linzer Musiktheater zum umjubelten Erfolg.
https://ooe.orf.at/stories/3324541/

Berlin
Daniel Barenboim und die Berliner Philharmoniker entfalten ein Feuerwerk an Tönen
Eine leichte Unsicherheit war bis zum Schluss in mir geblieben. Würde sich Herr Barenboim von seinem schweren Sturz wieder erholt haben? Diese Sorge wurde mir noch vor dem Konzert genommen. Der Fahrstuhl, an dem ich mich versehentlich angestellt hatte, war eigentlich für Künstler und Personal bestimmt. So stand plötzlich der Maestro mit seiner Gattin neben mir, bereit zur Auffahrt mit dem Lift. Charmant war er bereit mir den Vortritt zu lassen. Natürlich lehnte ich mit einem freundlichen Lächeln ab, er lächelte zurück. Nun konnte wirklich nichts mehr passieren.
Von Henriette Müller
Klassik-begeistert.de

IBK-Förderpreis gewonnen
Karlsruher Musiktheater wagt Stilbruch mit Bach und Heavy Metal
Bach trifft auf Brachialklänge: Das Junge Kollektiv Musiktheater in Karlsruhe kombiniert Opernchor, Barockmusik und Heavy Metal an ungewöhnlichem Ort.
BadischeNachrichten.de

CD.Bespechung
Sir Simon Rattle wirbelt durch Dvořáks Slawische Tänze
Die Slawischen Tänze von Antonín Dvořák zählen zu jenen Werken, die sich längst vom Notenpapier gelöst haben. Sie sind Teil einer kollektiven Klangvorstellung geworden, ein klingendes Abbild Böhmens. Wer sie hört, meint, Dörfer, Märkte und Feste vor sich zu sehen – und doch sind sie weit mehr als pittoreske Folklore.
Dvořák schrieb diese Musik 1878 im Auftrag seines Berliner Verlegers Simrock. Der sah nach dem Erfolg von Brahms’ Ungarischen Tänzen eine Marktlücke und wünschte sich Vergleichbares. Dvořák lieferte,,,
Von Dirk Schauß
Klassik-begeistert.de

Wien/ Konzerthaus
Konzerthaus: Ein Countertenor singt Barock à la Pop? – Jein, danke! (Bezahlartikel)
Countertenorstar Jakub Józef Orliński sang, rappte und zeigte auch seine Breakdance-Moves beim ersten Konzert seiner Porträtreihe – mit gemischtem Erfolg.
DiePresse.com

Baden
Demonstration gegen Auflösung des Orchesters der Bühne Baden
Rund 500 Menschen nahmen bei einer Kundgebung am Hauptplatz teil – unter ihnen Verena Scheitz: „Dürfen uns das nicht gefallen lassen!“
DerStandard.at.story

Nürnberg
Kritik „La Traviata“ in Nürnberg: Handys auf Hasenjagd
Handys, Hass und Heuchelei: In Ilaria Lanzinos radikaler „Traviata“ am Staatstheater Nürnberg wird Violetta Valery zum Opfer einer Gesellschaft, die ihre Gewalt live teilt und Likes dafür kassiert. Kein Schmelz, kein Trost, sondern eine Oper als Spiegel unserer digitalen Selbstverliebtheit. Hier tanzt niemand mehr auf dem Vulkan, hier scrollt man über die Abgründe hinweg. Was bleibt von Verdis Tragödie, wenn Moral und Mitgefühl längst offline sind?
BR-Klassik.de.aktuell

Bulls, Bunnies, Shitstorms: Die neue Nürnberger „La Traviata“ aktualisiert bitter und sensibel (Bezahlartikel)
Die Kernthemen der italienischen Regisseurin Ilaria Lanzino an der Oper Nürnberg waren bisher Liebe und Flirt mit Social Media in „Der Liebestrank“, in „Talestri“ ein durchaus anfechtbarer Frauenstaat und dann in „Lucia di Lammermoor“ eine schwule Tragödie in einem toxischen Umfeld. Jetzt, in „La traviata“, tritt an die Stelle von Alexandre Dumas Fils’ „Kameliendame“ und Giuseppe Verdis Adaption zur Geschichte einer „Gestrauchelten“ das Schicksal eines Opfers von Social Media und der anonymen Gewalt von Shitstorms
NeueMusikzeitung/nmz.de

Digitaler Spießrutenlauf mit tödlichem Ende
Dank Regisseurin Ilaria Lanzino erlebt Verdis „La traviata“ am Staatstheater keine bemühte Aktualisierung, sondern die Rückgewinnung von theatralem und relevantem Zündstoff eines Meisterwerks.
https://www.concerti.de/oper/opern-kritiken/staatstheater-nuernberg-la-traviata/

Hamburg
Braucht Hamburg wirklich eine neue Oper?: Ein Geschenk mit vielen Tücken (Bezahlartikel
Der Mäzen und einstige Transportunternehmer Klaus-Michael Kühne will Hamburg eine neue Oper schenken. Doch die Hansestadt gäbe damit ihre Planungshoheit auf. Auch die Vergangenheit der Firma Kühne & Nagel und der Bauplatz sind umstritten. Eine Spurensuche)
Tagesspiegel.de

Bonn
Wo der Demagoge sein Unwesen treibt
In „Nabucco“ am Theater Bonn wirkt Will Humburg mit dem Beethoven Orchester Bonn wahre Wunder. Die Bonner Stückwahl und Premiere zum Tag der deutschen Einheit sind trefflich. Kein Werk des Musiktheaters steht mehr für die Hoffnung auf Freiheit und nationale Unabhängigkeit als dieses. Dass sich die deutsche Einheit in Frieden und Freiheit bewirken ließ, dazu leistete die „Bonner Republik“ ihren wichtigen Beitrag.
https://www.concerti.de/oper/opern-kritiken/oper-bonn-nabucco-3-10-2025/

Dream-Team – Musikalische Hochspannung, szenische Abstraktion: Verdis Nabucco in Bonn (Bezahlartikel)
Wenn Will Humburg Verdi dirigiert, ist das eigentlich ein Pflichttermin. Nicht weil man unbedingt hin müsste, sondern weil man hin will. Wenn Humburg – wie jetzt in Bonn – dann nach gut zweidreiviertel Stunden zum Schlussapplaus nassgeschwitzt auf die Bühne kommt, ahnt man, wie hart er sich an der Partitur abgearbeitet und das im Übrigen brillant spielende Beethoven Orchester Bonn geknechtet hat. Das sieht man aber nicht nur, das hört man auch. Man kann es nicht anders sagen: Verdi und Humburg, das ist ein musikalisches Dream-Team, vom ersten bis zum letzten Takt.
NeueMusikzeitung.de.nabucco

Darmstadt
Kein Ägypten, keine Liebe
Die junge israelische Regisseurin Noa Naamat zeigt eine überraschend aktuelle „Aida“ am Staatstheater Darmstadt. Die „ABC-Opern“ – so nannte man in den 1970er-Jahren die Hauptwerke des Opernrepertoires. „Carmen“ und „Bohéme“ gehören, gemeinsam mit Verdis „La Traviata“ nach wie vor zu den Spitzenreitern in der Opernstatistik, „Aida“ nicht mehr – besonders in Deutschland nicht. In der letzten Spielzeit wurde das Stück in Pforzheim inszeniert, in dieser Spielzeit nur in Kassel und Darmstadt. „Aida“ spielt im alten Ägypten, der ägyptische Soldat Radames steht zwischen der Königstochter Amneris und der gefangenen und zur Sklavin gemachten äthiopischen Königstochter Aida. Er stirbt an dieser amourösen Verstrickung, gleichzeitig tobt ein Krieg zwischen Ägypten und Äthiopien. Heute haben das Opernpublikum und auch die Regisseur:innen Probleme mit der Darstellung von Exotik
https://www.die-deutsche-buehne.de/kritiken/darmstadt-aida-noa-naamat/

Gent
„Parsifal“ in Gent: Die künstliche Kraftquelle
Susanne Kennedy und Markus Selg nehmen in Gent Richard Wagners „Parsifal“ als Ritual beim heiligen Wort – im Dienst der Religionskritik. Der Rollendebütant Christopher Sokolowski bezaubert als Jüngling mit königlicher Sendung.
FrankfurterAllgemeine.net

Links zu englischsprachigen Artikeln

Berlin
Berliner Philharmoniker – Daniel Barenboim conducts the Overture to Weber’s Oberon and Symphonies by Schubert (the ‘Unfinished’) & Beethoven (No.7).
Live Digital Concert Hall webcast.
colinscolum.com

Neapel
Youthful flair in Paisiello’s Don Quixote at Naples
https://operatoday.com/2025/10/youthful-flair-in-paisiellos-don-quixote-at-naples/

Madrid
Moor is more
A pair of Otellos – in Madrid and Parma – is a study in contrasts.
https://parterre.com/2025/10/03/moor-is-more/

London
France, LPO, Gardner, RFH review – the sound of other worlds
>From a snowbound contemporary classic to Mahler’s folk-tale heaven
TheArts.desk.com.classical202

New York
The 500 Fingers of Dr. H
Austrian-born composer Georg Friedrich Haas’s 11.000 Saiten, receiving its New York premiere this week as the “concert installation” 11,000 Strings
https://parterre.com/2025/10/03/the-500-fingers-of-dr-h/

Chicago
Pergolesi rarity highlights motley CSO program
chicago.classical.review.com202510962

Washington
Shocking Twist On A Biblical Tale: INseries’ St John the Baptist
operatoday.com.shocking

Sao Paulo
Theatro Municipal de São Paulo 2025 Review: Porgy and Bess
Latonia Moore & Juliana Taino Shine in Illuminating Production of Gershwin’s Beloved Opera
https://operawire.com/theatro-municipal-de-sao-paulo-2025-review-porgy-and-bess/

Tokyo
The scent of Ravel: Hiroaki Kanda on Daphnis et Chloé
bachtrack.com.de

Ballet / Dance

The warmth of the ENB’s dancers is evident in R:Evolution and the work of four ‘visionary creators’
seenandheard.international.com202510751

Paris Opera Ballet’s Red Carpet is Like Balanchine on an LSD Trip
https://www.sfcv.org/articles/review/paris-opera-ballets-red-carpet-balanchine-lsd-trip

Rock/ Pop

Jungfrau, Hure, Wahnsinnige: Die vielen Gesichter der Ophelia – und von Taylor Swift
Auf dem Cover und dem ersten Track ihres neuen Albums nimmt Taylor Swift Bezug auf Shakespeares bekannteste Frauenfigur. Die Rezeption der Ophelia verrät viel über die Rolle von Frauen in der Kunst- und Wissenschaftsgeschichte.
DiePresse.at

Ausstellungen/ Kunst

Wien
Die Memoiren von KHM-Generaldirektor a. D. Wilfried Seipel: „Ich war sehr zart zu allen“
Mit 81 Jahren veröffentlicht Wilfried Seipel, mächtiger ehemaliger Generaldirektor des Kunsthistorischen Museums, jetzt seine Memoiren. Wir besuchten ihn in seiner Wohnung in Wien.
DiePresse.at

Politik

Österreich
August Wöginger: Everybody‘s Darling im Zwielicht
Bisher war er sakrosankt in der Volkspartei, eine zentrale Stütze der Liste Kurz bis zur Stocker-ÖVP. Nun könnte es eng werden für Klubchef August Wöginger. Ab Dienstag steht er wegen des Vorwurfs des Amtsmissbrauchs vor Gericht.
Die Presse.com

VP-Top-Politiker jetzt vor Gericht: Wöginger hatte dreifach Pech
Wohl erstmals in der 2. Republik steht ein Politiker wegen Postenschacher vor dem Strafrichter. Warum August Wöginger wirklich angeklagt wurde. Es ist in Österreich an der Tagesordnung: Ein Parteigänger wird mit einem gut dotierten Amt versorgt, ein Top-Politiker hat dabei die Strippen gezogen. An derlei Missstände sind gelernte Österreicherinnen und Österreicher gewöhnt, vor allem bei ÖVP und SPÖ ist Parteibuchwirtschaft eher die Regel denn die Ausnahme. Und trotzdem steht am Dienstag einer der wichtigsten ÖVP-Politiker genau deshalb vor dem Kadi: In Linz muss sich der mächtige Klubobmann August Wöginger wegen des Vorwurfs des Missbrauchs der Amtsgewalt vor dem Straflandesgericht verantworten. Mitangeklagt sind ein 63-jähriger sowie ein 60-jähriger Finanzbeamter – beide ÖVP-Mitglieder. Im Fall einer Verurteilung droht eine Haftstrafe von 6 Monaten bis zu fünf Jahren.
oe24.at

Das große Interview: Machen Sie nun der SPÖ Konkurrenz, Herr Dornauer?
Ein schwieriger Genosse flog am Donnerstag aus der Tiroler SPÖ: Georg Dornauer, ehemaliger Landesparteichef und „Enfant Terrible“, ist jetzt wilder Abgeordneter. Mit Conny Bischofberger spricht er über Babler, Benko und Kickl – und seine neue Liebe, die ihren schwarzen Ferrari in Tirol geparkt hat.
https://www.krone.at/3918154

Tschechien
Die tschechische Provinz stimmte für Andrej Babiš
Der Sieger der Parlamentswahl will eine Minderheitsregierung bilden – und setzt dabei auf die Rückendeckung durch rechtspopulistische Kleinparteien. Nein, der Präsident hat mich natürlich noch nicht mit der Regierungsbildung beauftragt“, antwortete am Sonntagvormittag Andrej Babiš, der klare Gewinner der tschechischen Parlamentswahlen mit einem Schmunzeln auf die Frage eines Journalisten. Zuvor hatte er seine Sicht der Dinge dem Prager Burgherrn, Petr Pavel, erläutert. Präsident Pavel konsultiert an zwei Tagen alle Chefs der im neuen Abgeordnetenhaus vertretenen Parteien und Bewegungen.
Die Presse.com

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Unter’m Strich

„Vergleichbar mit Smartphone“
Fast jeder Zweite in Österreich nutzt schon KI-Tools
Laut einer Umfrage verwenden 44 Prozent der Österreicher KI-Tools wie ChatGPT, MetaAI oder Google Gemini – vor allem die Jungen sind begeistert.
Heute.at

INFOS DES TAGES (MONTAG, 6. OKTOBER

INFOS DES TAGES (MONTAG, 6. OKTOBER 2025

Quelle: onlinemerker.com

Wiener Staatsoper: Für den Stream „Die verkaufte Braut“ wurde nicht die aktuelle Vorstellung vom 5. Oktober, sondern jene vom 2. Oktober gestreamed

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Michael Laurenz (Wenzel), Slávka Zámečníková (Marie). Foto: Youtube

Den genauen Grund hierfür kennen wir nicht, am Sonntag musste jedoch Pavol Breslik durch Jörg Schneider ersetzt werden. War die Umbesetzung der Grund? Jörg Schneider ist doch durchaus hörenswert!

Zitat aus dem Gastbeitrag des foumconbrio: Dass ich heute trotzdem dort war, lag an einer kurzfristigen Umbesetzung, denn statt Pavol Breslik sang Jörg Schneider den Hans, was ich mir nicht entgehen lassen wollte. Man muss wissen: Schneider ist ein sehr guter Sänger, der an der Staatsoper nicht (mehr) in den Rollen eingesetzt wird, die zu ihm passen (dass man ihn vom Tamino zum Ersten Geharnischten und letztens zum Monostatos degradiert hat, ist völlig absurd). Der Hans müsste ihm aber stimmlich sehr entgegenkommen, daher freute mich auf die Aufführung. Meine Vorfreude wurde aber davon getrübt, dass Schneider vor Beginn der Aufführung als indisponiert angesagt wurde, und dementsprechend klang er auch (er sang deutlich leiser als üblich, bisweilen klang seine Stimme nasal und belegt). Ich weiß, dass er es im gesunden Zustand besser kann als im heutigen kranken; dennoch ist er mir auch in seiner heutigen Verfassung lieber als Breslik, denn Schneider nennt (auch heute) eine sehr schöne und technisch einwandfreie Stimme sein eigen,..

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NEAPEL: Ein neuer „Ballo“ mit einem Rollendebüt

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https://www.instagram.com/p/DPYlU4iCMd1/?igsh=ZGUzMzM3NWJiOQ==

16 Probenvideos

ballppo

ZU INSTAGRAM mit 16 Probenvideos

Nel cast: Maestro  Pinchas Steinberg; Piero Pretti, Ludovic Tézier, Anna Netrebko, Elizabeth DeShong, Cassandre Berthon, Maurizio Bove, Romano Dal Zovo, Adriano Gramigni, Massimo Sirigu. Maestro del Coro Fabrizio Cassi, con la partecipazione della Scuola di Ballo del Teatro di San Carlo.

ballp

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Wiedereröffnung des Jugendstiltheaters am Otto-Wagner-Areal mit Kafkas „Der Prozess“ 

hoch
Philipp Hochmair. Foto: Stephan Brückler

Philipp Hochmair liest den Jahrhunderttext im Jugendstiltheater zur Wiedereröffnung am 11. Oktober 2025. Auftakt für die kulturelle Vielfalt am Otto-Wagner-Areal.

Wien (LCG) – Einhundert Jahre nach Veröffentlichung der ersten Ausgabe durch den Berliner Verlag „Die Schmiede“ haucht Philipp Hochmair dem unvollendeten Jahrhundertwerk von Franz Kafka neues Leben ein. Anlässlich der Wiedereröffnung des historischen Otto-Wagner-Areals liest der gefeierte Schauspieler aus der Geschichte rund um den Bankprokuristen Josef K., dessen scheinbar grundlose Verhaftung und das undurchsichtige Gerichtsverfahren sowie den Kampf gegen einen anonymen Bürokratieapparat, dessen Gesetze und Regeln sich dem Protagonisten bis zuletzt nicht erschließen. Die Ohnmacht des Individuums gegenüber einer unfassbaren Macht hat in den letzten einhundert Jahren nicht an Aktualität verloren. Die Allegorie auf die Absurdität einer modernen, allumfassenden bürokratischen Macht ist angesichts der geopolitischen Wirren, globaler Machtverschiebungen und der Dominanz gewinnmaximierender Tech-Giganten und zunehmender Präsenz von Künstlicher Intelligenz heute so brisant wie zum Zeitpunkt der Veröffentlichung.

Mit seiner kompromisslosen Bühnenpräsenz nähert sich Hochmair Kafka an, der dieses Werk in einer prägnanten Lebensphase verfasste, die von der Auflösung seiner Verlobung und dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs überschattet war.

Kafka begleitet Hochmair schon seit über 20 Jahren. Bereits 2004 publizierte er „Der Prozess“ als Hörstück. Ein Jahr später folgte „Amerika“. Die Auseinandersetzung mit Meisterstücken der Literatur hat einen fixen Platz in Hochmairs künstlerischem Schaffen. 2003 vertonte er „Der Hagestolz“ von Adalbert Stifter, 2019 und erstmals 2003 „Werther“ von Johann Wolfgang von Goethe oder 2003 „Lenz“ von Georg Büchner.

Für sein Schaffen wurde Hochmair mit bedeutenden Preisen ausgezeichnet; darunter der Österreichische Musiktheaterpreis (2024), der Ehrenpreis des Filmfestival Kitzbühel (2024), der Grimme-Preis (2023), der Deutsche Fernsehpreis (2022), die Kurier Romy (2022 und 2019), der Jupiter (2022) oder bei der Diagonale (2017). Zuletzt veröffentlichte er die von Katharina von der Leyen verfasste Biografie „Hochmair, wo bist du?“. Hochmair wird die Bücher im Anschluss an die Aufführung signieren.

Hochmairs Monolog im Jugendstiltheater mit neuer Technik
Das Jugendstiltheater, einst Teil der ehemaligen Landes-Heil- und Pflegeanstalt am Steinhof, wurde als „Gesellschaftshaus“ für kulturelle und therapeutische Zwecke errichtet. Nach einer behutsamen Revitalisierung wird das denkmalgeschützte Gebäude heute als moderne Veranstaltungsstätte für Kulturveranstaltungen und Events genutzt.

Über das Otto-Wagner-Areal

Das Otto-Wagner-Areal vereint historische Architektur mit großem Zukunftspotenzial. Ziel ist es, das historische Erbe behutsam zu revitalisieren und gleichzeitig Raum für Innovation und neue Ideen zu schaffen. Die Otto Wagner Areal Revitalisierung GmbH, ein Unternehmen der Wien-Holding-Tochter WSE Wiener Standortentwicklung GmbH, ist für die Sanierung und Adaptierung der denkmalgeschützten Gebäude am Otto-Wagner-Areal und die Erneuerung der technischen Infrastruktur samt Außenräumen verantwortlich. Ein Meilenstein ist der Einzug der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien (MUK), die rund 15 Pavillons als Bildungs- und Wohnräume nutzen wird. Damit entsteht ein Campus, der studentisches Leben, Lernen und Wohnen in historischer Umgebung vereint und die Jugendstilpavillons nachhaltig belebt. Neben der MUK werden Pavillons und Flächen durch Zwischennutzungen belebt: „WEST“ eröffnet Studios, Ausstellungs- und Veranstaltungsräume, der Kulturverein Kollektiv Kaorle nutzt den Pavillon 21 für gemeinschaftliche Kulturarbeit und im Pavillon 18 entsteht mit dem Atelierhaus Wien ein Kunst- und Kulturstandort. Parallel dazu sind Sanierungsarbeiten im Gange sowie die Vorbereitungen für Geothermie-Bohrungen, um das Areal nachhaltig zu betreiben. Weitere Informationen auf owa-wien.at

Die Veranstaltung wird von Krispl Art Inspirations im Auftrag des Otto-Wagner-Areals umgesetzt.

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ORF/ Erlebnis Bühne DAS GESAMTE OKTOBER-PROGRAMM AUF EINEN BLICK:

SO 12.10.2025 IN ORF III
20:15 HERBERT PIXNER PROJEKT MEETS GRAZER PHILHARMONIKER
21:45 HERBERT PIXNER: EIN ROADMOVIE MIT DER ITALO-CONNECTION
23:15 PIXNER’S JAM SESSION: HERBERT PIXNER & HUBERT VON GOISERN

SO 19.10.2025 IN ORF III
19:10 PAVAROTTI – EINE STIMME FÜR DIE EWIGKEIT
20:15 PAVAROTTI, DOMINGO, CARRERAS: DIE DREI TENÖRE
21:40 GIUSEPPE VERDI: RIGOLETTO

SA 25.10.2025 IN ORF III EIN FEST FÜR JOHANN STRAUSS!
08:05 WIEN TANZT – DIE MUSIK DER FAMILIE STRAUSS
09:00 AUS DER WIENER STAATSOPER: DIE FLEDERMAUS
11:45 EWIGER WALZER
13:25 JOHANN STRAUSS – DER KÖNIG OHNE KRONE
15:15 WIENER BLUT
17:05 EINE NACHT IN VENEDIG
18:25 DIE FLEDERMAUS
20:15 JOHANN STRAUSS – SUPERSTAR!
21:15 WIENER BLUT – AUS DEM MUSIKTHEATER LINZ
23:40 DIE STRAUSS-DYNASTIE (1/4)
01:30 DIE STRAUSS-DYNASTIE (2/4)
03:20 DIE STRAUSS-DYNASTIE (3/4)
05:10 DIE STRAUSS-DYNASTIE (4/4)

SA 25.10.2025 AUF 3SAT
20:15 KLAVIERABEND MIT YUJA WANG
Programmänderungen vorbehalten
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Oper Köln – Das Ziel vor Augen

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Henriette Reker vor dem Logo mit dem Grundriss der Bühnen der Stadt Köln. Foto: Andrea Matzker

Von Andrea Matzker und Dr. Egon Schlesinger

Natürlich wäre es schön gewesen, wenn die langjährige Oberbürgermeisterin Henriette Reker nach all den komplizierten und umfangreichen Diskussionen auch die ruhmreiche und glanzvolle Wiedereröffnung des Opernhauses während ihrer Amtszeit hätte miterleben können. Das hatte sich sicherlich auch die vorige Intendantin Dr. Birgit Meyer so vorgestellt, nachdem sie all die schwierigen Umzüge und Übergangslösungen mitgemacht hatte und dann das Terrain verließ. Wenn Henriette Reker dies unbedingt so hätte haben wollen, hätte sie sich als Oberbürgermeisterin weiterhin zur Verfügung stellen können. Demnach erklärt sich eigentlich die Frage während der gut besuchten Pressekonferenz vom 1. Oktober 2025 im Riphahn-Bau am Offenbachplatz, ob denn die Verkündigung des vorläufig festgelegten Wiedereröffnungstermins ein sogenanntes „Giveaway“ zu ihrem Abschied sei, ganz von selbst. So wurde die allzeit liebenswürdige, ruhige, besonnene, charmante und elegante Oberbürgermeisterin doch sehr entschieden und stellte fest, dass es ihr am liebsten wäre, wenn man zu diesem Zeitpunkt der Pressekonferenz den Eröffnungstermin bitte überhaupt nicht erwähnen würde. Sie ist äußerst zufrieden damit, dass zum Ende ihrer Amtszeit voraussichtlich noch im Jahre 2025 sämtliche Baumaßnahmen des Opernhauses abgeschlossen sein werden. „Ich möchte meine Aufgaben erfüllen und nicht ein Band durchschneiden.“

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Foto von Andrea Matzker aus dem vorgeführten Film während der Pressekonferenz

Auf die überaus lästige Dauerfrage der Kosten angesprochen, vor allem auf die Differenz zwischen den ca. 800 Millionen und der Summe von ca. eineinhalb Milliarden, äußerte sie einen ausgezeichneten und klärenden Wunsch. Sie möchte gerne anregen, dass in Zukunft nicht nur die direkten Kosten eines Bauvorhabens erwähnt werden, sondern auch sämtliche Kosten, die den Ersatz dieses Bauwerks und der Tätigkeiten, die darin stattfinden, aufgelistet werden. Wahrheitsgemäß stellte sie fest, dass dies bei vielen Bauvorhaben in Köln absolute Mangelware ist. Was weiß schon der Bürger über die tatsächlichen Kosten, die ein Dom Hotel, das seit vielen Jahren geschlossen ist, in Wirklichkeit verschlingt? Oder was weiß die Allgemeinheit schon über die aberwitzigen Summen, die investiert werden  für sich dauernd ablösende Bauherren, unentwegte Untersuchungen (wie z. B. die Industriekletterer), die zum Teil überhaupt nichts bringen, wechselnde Architekten, teure Sitzungen, Bewerbungen und Abstimmungen darüber etc., die die sogenannte Balkonsanierung des Colonia-Hochhauses betreffen? Sie möchte gerne, und darüber wäre die Bevölkerung sicherlich äußerst dankbar, dass die gesamten und komplexen Summen einander gegenübergestellt werden und nicht nur das Opernhaus damit an den Pranger gestellt wird.

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Der Geschäftsführende Direktor Bernd Fülle. Foto: Andrea Matzker

Einen großartigen Schachzug haben die Verantwortlichen damit gemacht, dass sie einen echten Profi hinzugezogen haben, der 40 Jahre lang in bedeutenden Positionen am Kölner Opernhaus gearbeitet hat. Es handelt sich um den jetzigen Geschäftsführenden Direktor Bühnen, Bernd Fülle, der bereits zu den Zeiten des legendären Ponnelle-Zyklus am Opernhaus gewirkt hat, die rechte der Hand von Intendant Dr. Michael Hampe war, das Haus und dessen Technik von Grund auf und bis zum letzten Winkel kannte und auch damit umgehen konnte. Außerdem war er für seine hervorragenden Führungsfähigkeiten, sein Wissen, seine Menschlichkeit, seine Freude bei der Arbeit sowie seine Freundlichkeit bekannt und äußerst beliebt bei der gesamten Besatzung. Diese hervorragende Auswahl trägt sicherlich dazu bei, dass der nun angegebene Zeitplan tatsächlich eingehalten werden kann. Für ihn ist es „wie ein Nachhausekommen, wieder hier zu sein“, erklärte er strahlend, als man sich das herrliche, lichtdurchflutete Foyer zum erstenmal gemeinsam nach der Pressekonferenz anschauen konnte. Die Technik war damals bei seinem Weggang in jedem Fall erneuerungsbedürftig, sagt er. Er ist ein bisschen älter, als er aussieht, und will voraussichtlich nur ein Jahr als Interims-Direktor am Haus bleiben. Aber vielleicht schafft man es ja, ihn länger zu behalten, was sicherlich ein großer Gewinn für alle und für alles wäre.

Noch einmal kurz zu den Fakten: Nach einer über 14 Jahre andauernden Sanierungsphase hat die Stadt Köln nun bekannt gegeben, dass alle Gebäudeteile bis Ende 2025 baulich fertiggestellt sein werden, und der reguläre Spielbetrieb zur Spielzeit 2026/27 mit einem Eröffnungsfest am 19. und 20. September 2026 und einem Festakt am 24. September 1026 beginnt. Hauptprobleme für die extreme Verzögerung waren angeblich die Integration modernster Bühnentechnik in denkmalgeschützte Gebäude, mangelhafte Bauleitung und technische Herausforderungen wie Brandschutz und Haustechnik. Es sind nun vier Spielstätten entstanden, nämlich Oper, Schauspielhaus, Kleines Haus und Kinderoper. Alle Bühnen erhielten modernste, computergesteuerte Bühnentechnik, die einen ausgezeichneten Spielbetrieb verspricht.

Zu den unvergleichlichen Highlights der Geschichte des Kölner Opernhauses gehören die historisch und musikgeschichtlich bedeutsame Interpretation der Sonnambula Amina von Maria Callas wenige Tage nach der Eröffnung im Jahre 1957, der bereits erwähnte Mozart-Zyklus von Jean-Pierre Ponnelle, der das Opernhaus zeitweilig zum einem der berühmtesten ganz Europas machte, die Carmen unter der Regie von Jean-Pierre Ponnelle (1984 bis 1995), die den Preis des besten europäischen Bühnenbildes errang mit einem Foto von Paul Leclaire, der Rigoletto von August Everding, die sagenhafte Ohrfeige Nello Santis, der sich über die blödsinnige Kritik eines Zuhörers in der ersten Reihe aufgeregt hatte, und dem deshalb kurzerhand die Hand ausrutschte, wofür er danach sogar bestraft wurde, Hoffmanns Erzählungen mit Placido Domingo und Edda Moser, die alle drei Hauptrollen Antonia, Giulietta und Olympia sang, und – indirekt – selbstverständlich auch deren Königin der Nacht, die, auf einer goldenen CD geprägt, durch den Orbit fliegt. Dabei darf man nicht vergessen, dass im Grümmer-Brunnen vor dem Haupteingang des Opernhauses Bruchstücke des Fußbodens vom originalen und versenkbaren Swimmingpool der Yacht Christina von Aristoteles Onassis verbaut wurden, also Mosaiksteine, auf denen Maria Callas einst wandelte.

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Die Drehbühne der Oper. Foto: Andrea Matzker

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Die Drehbühne der Oper aus der Nähe betrachtet. Foto: Andrea Matzker

Eine sensationelle Bereicherung ist die neue Drehbühne im Opernhaus, die auf der Hinterbühne, auf den Seitenbühnen und der Hauptbühne platziert werden und funktionieren kann. Sie trägt ganze 52 Tonnen, was gerade mit großem Erfolg ausgetestet worden ist, berichtet ein Bühnenmeister stolz. Zur Zeit der Pressekonferenz befand sie sich auf der Hinterbühne und wurde gerade abgedeckt (siehe Fotos). Ein weiteres, nicht unbedeutendes Element ist der große Lastenaufzug, in dem vom ehemaligen Hinterhof der Oper sämtliche Bühnenbilder ins Haus transportiert wurden. Er war unentwegt in Gebrauch, auch während der Spielzeit Pausen. Nun wurde er rundum erneuert worden und kann ein Gewicht bis zu 10 Tonnen transportieren. Man kann ganze Container in ihm befördern. Autos, Zugwaggons, lebende Pferde und alle großen Bühnenbilder wurden immer darüber von der Außenwelt auf die Bühne gebracht. Nach der Pressekonferenz wurden alle Teilnehmenden auf die Opernbühne bei niedergelassenem eisernen Vorhang geführt. Als dieser endlich langsam nach oben gefahren wurde, ging ein begeistertes Raunen durch die Anwesenden: Ein traumhaft schöner Zuschauerraum erstrahlte vor aller Augen und lässt eine lang ersehnte und wunderschöne Wiedereröffnung erahnen.

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Der Eiserne Vorhang fährt hoch und lässt den ersten Blick auf den Zuschauerraum zu. Foto: Andrea Matzker

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Opernintendant Hein Mulders. Foto: Andrea Matzker

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Schauspielintendant Kay Voges mit OB. Henriette eker und Opernintendant Hein Mulders  im noch halbverdeckten Foyer. Foto: Andrea Matzker

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Opernhaus von Krebs und Glockengasse aus am 1.10.25-Foto-Andrea-Matzker

Andrea Matzker und Dr. Egon Schlesinger

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Tiroler Landestheater: In den kommenden Wochen zeigt sich erneut die Vielfalt der diesjährigen Spielzeit:

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„Verlockungen“. Copyrigt: Tiroler Landestheater
Unter dem Titel Verlockung wird am 10. Oktober eine neue Tanzproduktion uraufgeführt. Gestaltet wird der Doppel-Tanzabend von den international gefeierten Choreografen Francesca Frassinelli und Douglas Lee.

Nur einen Tag später, am 11. Oktober, folgt die Premiere des Kult-Musicals The Rocky Horror Show. 50 Jahre nach Veröffentlichung der Kinofassung heißt es am Tiroler Landestheater wieder: Let’s do the Time Warp again!

Außerdem lädt das Tiroler Symphonieorchester in der Produktion Von Beethoven bis Beatbox zu einer ungewöhnlichen Begegnung mit den Tiroler Ausnahmetalenten Samuel Plieger und Paul Pichler ein. Mit Amore Tricolore hält italienische Lebensfreude Einzug im Tiroler Landestheater. Und wenn Soap&Skin alias Anja Plaschg ihr Gastkonzert Torso präsentiert, erwartet das Publikum ein intensives Gesamtkunstwerk.

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