Zuschauerraum mit Logenhaus des Bayreuther Opernhauses | Bild: Bayerische Schlösserverwaltung www.schloesser.bayern.de
Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE MONTAG-PRESSE – 8. SEPTEMBER 2025
Bayreuth/Markgräfliches Opernhaus
Das Publikum von Bayreuth Baroque unterwirft sich lustvoll dem Eroberer Pompeo Magno
Wer ein solches Meisterwerk so meisterhaft auf die Bühne bringt, hat uneingeschränkten Beifall verdient. Der frenetische Applaus des Publikums für das gesamte Ensemble wird mit einem Da capo aus dem Schlusschor bedankt und schließlich vom Winken der Truppe abmoderiert. Pompeo Magno hat Bayreuth im Sturm erobert, und wir sind für drei Stunden, ohne es auch nur zu bemerken, Sklaven der Barockoper geworden.
Von Sandra Grohmann
Klassik-begeistert.de
Wien/Burggarten
So war das erste „Opernair“ der Wiener Staatsoper. (Bezahlartikel)
7000 Besucher feierten Elīna Garanča, Jonas Kaufmann und weitere Stars im Wiener Burggarten.
Kurier.at
Lucerne-Festival
Abschieds-Saison beim Lucerne-Festival mit Britten-Oper ‚Peter Grimes‘
Sendung „Fazit“. Audio von Jörn Florian Fuchs (6,16 Minuten)
deutschlandfunk.de
Luzern
Luzerner Theater – Peter Grimes
Eine Seele, so grau und doch so aufbrausend wie die See. Benjamin Brittens „Peter Grimes“ am Theater Luzern zeigt eindrucksvoll, wie eine Gesellschaft am Außenseiter zerbricht – Regisseur Wolfgang Nägele vertraut dabei auf bitterkomische Brechungen, während Dirigent Jonathan Bloxham die See im Orchester toben lässt.
concerti.de
Großes Drama auf engem Raum
von Jörn Florian Fuchs
Zunächst ist man skeptisch. Im kleiner Luzerner Theater soll es eine große Britten-Oper geben? Mit farbig-fülliger Orchestrierung und einem ganzen Dorf auf der Bühne? Und tatsächlich ist der Einstieg gewöhnungsbedürftig, arg reduziert wurden Streicher und Bläser, zu sehen gibt es nur eine Mauer. Doch bald schon beginnt ein musikalisches Wunder.
BR-Klassik.de
Wien
„Cagliostro“: Von Magiern und Scharlatane (Bezahlartikel)
Was man in den Gängen des Kulturamtes über die zentrale Produktion des Johann-Strauss-Jahres so hört – am Mittwoch kommt es zur Premiere am Wiener Heumarkt.
Kurier.at
Frankfurt
Brittens „Peter Grimes“ an der Oper Frankfurt: An der Oberfläche musiziert
Benjamin Brittens „Peter Grimes“ ist keine Oper, die sich im schönen Singen oder gefälliger Orchesterarbeit erschöpft. Dieses Werk lebt aus der Spannung zwischen Individuum und Gemeinschaft, zwischen Außenseitertum und kleinstädtischer Enge, aus psychologischer Feinzeichnung, die jede Figur zu einer Miniatur von großer Wahrheit macht. Wenn eine Aufführung diese Dringlichkeit nicht entfaltet, verliert „Peter Grimes“ sein Fundament. Genau dies geschah nun bei der Wiederaufnahme der 2017 in Frankfurt herausgekommenen Inszenierung von Keith Warner am 6. September 2025: eine solide gearbeitete, in Teilen wirkungsvolle Produktion, die aber unter der musikalischen Leitung von GMD Thomas Guggeis in einer geradezu schmerzlichen Belanglosigkeit versank.
Von Dirk Schauß
Klassik-begeistert.de
Linz
100.000 Fans: Linzer Klangwolke: Sogar die Donau trommelte mit
Mit Spannung wurde die „Klangwolke neu“ – die 46. Ausgabe dieses einzigartigen Open-Air-Kunstspektakels in Linz – erwartet. Das Motto lautete „Urban Pulse“: Mit einem Schiff in schönen Farben, mit donnernden Live-Rhythmen, einer passablen Lichtshow und einer Komposition, die sogar Donau zum Klingen brachte, wurde am Samstag der Herzschlag der Stahlstadt zelebriert.
krone.at
Köln
Vorstellungen „Die Zauberflöte“ von Wolfgang Amadeus Mozart im September 2025
Noch bis zum 27. September zeigt die Oper Köln eine der bekanntesten und zugleich beliebtesten Opern überhaupt: Wolfgang Amadeus Mozarts märchenhafte, abenteuerliche und philosophische „Die Zauberflöte“. Die Inszenierung des 2023 verstorbenen Regisseurs und einstigem Kölner Opernintendanten Michael Hampe wird zum letzten Mal im Staatenhaus zum Leben erweckt.
lokalklick.eu
München
Packend und eindringlich: Glucks „Alceste“ mit Opera Incognita im Klinikum Großhadern München
Opera Incognita greift seit 20 Jahren ins große Musiktheater von „Aida“ bis Glass’ „Akhnaten“: Oft vernachlässigtes Operngut versetzt das freie Ensemble mit imponierenden Personalressourcen aus dem oberbayerischen Dorfen an originelle Schauplätze Münchens. „Alceste“ in der französischen Fassung von 1776, in Originalsprache und in Verbindung mit einem Stammzellenspenden-Aufruf fand im Kasino des Münchener LMU Klinikum Großhadern statt. Für Regisseur Alexander Wiedermann und Dirigent Ernst Bartmann ist es nach „Armide“ (2005 in der Reaktorhalle) und „Orphée“ (2014 im Maximilians-Forum) die dritte Produktion einer Oper von Christoph Willibald Gluck.
NeueMusikzeitung/nmz.de
Was läuft im Musiktheater: Wenn in München die Oper erwacht
Während in der Staatsoper der Vorhang noch eine Weile geschlossen bleibt, geht es im Cuvilliés-Theater und am Gärtnerplatz wieder los.
SueddeutscheZeitung.de
Lübeck
„Vivaldis Geheimnis“ – Jugendoper feiert Premiere in Lübeck (Video)
Für die Inszenierung haben 40 Schülerinnen und Schüler über die Sommerferien intensiv geprobt – Enya Leopold ist eine von ihnen.
ndr.de
Tonträger
Brahms/Koncz: Sonatas for Clarinet and Orchestra Daniel Ottensamer,
Deutsches Symphonie-Orchester Berlin & Stephan Koncz
radiodrei.de
Links zu englischsprachigen Artikeln
Pesaro
Rossini Opera Festival 2025 Review: Zelmira
Anastasia Bartoli Standout Performance In Bieito’s Insightful Staging
operawire.com
Madrid
Cast Change: Teatro Real de Madrid Has New Baritones for ‘Otello’
operawire.com
London
Q & A: Baritone Marcin Kopec on TACT
Artists Management & His New UK Based MKImpresari Agency Discovering Voices With Something Special That Actually Drive and Touch the Mind and the Soul
operawire.com
Proms 2025 – Riveting performance of Shostakovich’s Lady Macbeth of Mtsensk District
operatoday.com
New York
Season preview: Critic’s Choice
newyorkclassicalreview.com
Cleveland
Hisaishi leads the US premiere of an evocative The Boy and the Heron Suite in Cleveland
seenandheard-international.com
Recordings
Jonas Kaufmann’s Schwanengesang — a dramatic but imperfect take on Schubert’s last songs (Subscription required)
The tenor’s recording is accompanied by more rewarding versions of Schumann’s Dichterliebe and Kerner-Lieder
ft.com
Nielsen: Clarinet Concerto; Helios; Symphony No 5 album review –
suavity and elegance from Gardner’s Bergen Phil
TheGuardian.com
Rock/Pop
Austropromis
Herzinfarkt vom Frontman? Bekannte Schlagerband spricht über Gerüchte
Auf Social Media machten Gerüchte um einen Krankenhausaufenthalt von Gottfried Würcher die Runde. Und das kurz vor dem Nockisfest.
Kurier.at
Sprechtheater
Wien/Kammerspiele
Wie Daniel Kehlmann in „Ostern“ eine Art Covid-Kabarett veranstaltet Die Uraufführung in den Kammerspielen der Josefstadt ergötzt in der Regie von Stephanie Mohr trotz Ausflug ins Übersinnliche wenig
DerStandard.at
Ein Panoptikum der Pandemie? Bloß Facetten bar jeder Reflexion (Bezahlartikel)
Im Simpl wäre die Revue ungleich besser aufgehoben gewesen: Daniel Kehlmanns „Ostern“ enttäuscht in den Kammerspielen.
Kurier.at
Kehlmanns „Ostern“: Fest der bitteren Abrechnung
krone.at
Kein großes Corona-Drama: „Ostern“ von Daniel Kehlmann in den Kammerspielen (Bezahlartikel)
DiePresse.com
„Die letzten Tage der Menschheit“ im Burgteater: Krieg der Medien (Bezahlartikel)
Kurier.at
Was der neue Direktor des Volkstheaters plant (Bezahlartikel)
Der neue Volkstheater-Direktor Jan Philipp Gloger startet am 12. September mit einem von ihm inszenierten Jury-Soyfer-Abend in seine erste Saison. Wir baten den 43-jährigen Deutschen zum Gespräch.
krone.at
Ausstellungen/Kunst
Österreich
Sammler Werner Trenker: „Kunst ist eine nicht enden wollende Quelle für Gespräche“
Der Unternehmer aus Wiener Neustadt initiiert große Präsentationen – wie derzeit eine Prachensky-Werkschau. Nein, ein Privatmuseum sei für ihn kein Thema, sagt Werner Trenker. Und seine Kunstwerke einem Museum zu überantworten, wie es der Mäzen Erwin Hauser zuletzt mit dem Linzer Lentos Museum tat? „Da bin ich noch nicht so weit.“ Dennoch ist der Unternehmer seit einiger Zeit immer wieder sichtbar aufgetreten – als Sammler, der Kunst nicht hortet, sondern zugänglich macht.
Kurier.at
Medien
Österreich
„Auch das ,Profil‘ hat seine beste Zeit hinter sich“
Seit März 2023 leitet Anna Thalhammer das „Profil“. Ein Gespräch über die Drohgebärden des Egisto Ott, den Shitstorm nach dem Grazer Amoklauf und den „Grundgrant“ gegen Frauen.
DiePresse.com
Mit TikTok-Video
Kärntner Hotel bewirbt sich als Hochzeitslocation für Taylor Swift
Das Hotel Resort Werzers am Wörthersee wirbt mit einem TikTok-Video um die Hochzeit von Popstar Taylor Swift (35) und NFL-Spieler Travis Kelce (35). „Officially applying to be Taylor & Travis’ wedding spot“, verkündet das Traditionshaus in Pörtschach in seinem Clip. Untermalt mit Swifts Hit „Love Story“ präsentiert das Hotel sein Badehaus als perfekte Location für die Trauung des Jahres. Seit der Verlobungsankündigung des Paares brodelt die Gerüchteküche über den möglichen Hochzeitsort.
oe24.at
Politik
Selenskyj: „Putin kann nach Kiew kommen“
Es zeichnet sich weiter keine Bewegung bei der Beendigung des Ukraine-Krieges ab. Nachdem Russlands Präsident Wladimir Putin – wohl nicht ganz ernst gemeint – seinen ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj zu sich nach Moskau eingeladen hat, unterbreitet der Ukrainer nun ein Gegenangebot.
krone.at
INFOS DES TAGES (MONTAG, 8. SEPTEMBER 2025)
INFOS DES TAGES (MONTAG, 8. SEPTEMBER 2025)
Quelle: onlinemerker.com
Opern Air im Burggarten 07.09.2025. Die Wiener Staatsoper startet glanzvoll in ihre neue Saison
Die Wiener Staatsoper hat ihre Saison 2025/26 zwar bereits vor vier Tagen mit der Zauberflöte eröffnet, doch der eigentliche Start in die neue Spielzeit war ein Open-Air-Galakonzert in Starbesetzung bei freiem Eintritt im wunderschönen Burggarten Wiens, nur wenige Schritte von der Wiener Staatsoper entfernt. Der Andrang zu dem Freiluftkonzert war enorm, es wollten mehr Leute kommen als der Burggarten Platz hat. Ein abwechslungsreiches Programm bot Staatsoperndirektor Bogdan Roščić, der auch gleich gemeinsam mit ORF-Kultur-Lady Barbara Rett – der ORF übertrug das Klassik-Event im TV – durch den Opernabend führte.
Das Konzert, das gleichzeitig auch an die Zerstörung der Wiener Staatsoper kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs vor nunmehr 80 Jahren als auch an die Wiedereröffnung vor 70 Jahren erinnerte, begann zwar zunächst mit der enttäuschenden Mitteilung, dass Sonya Yoncheva kurzfristig aus gesundheitlichen Gründen absagen musste. Doch das angekündigte Programm wurde durchgezogen, und für ihre Arien und Szenen wurde Ersatz gefunden.
Das Konzert wurde von drei großen Sängernamen geprägt: Elīna Garanča, Benjamin Bernheim und Jonas Kaufmann traten mehrmals auf. Und es waren vor allem Garanča und Bernheim, die sich in Bestform präsentierten.
Elīna Garanča. Foto: Ausschnitt aus der ORF-Übertragung
Elīna Garanča, die sich nach jedem Auftritt umgezogen hatte, beeindruckte zunächst mit der Arie Acerba voluttà aus Cileas Adriana Lecouvreur. Später am Abend war es jedoch die Arie der Marguerite D’amour l’ardente flamme aus Berlioz’ La damnation de Faust, die zu einem der ganz großen Höhepunkte des Abends wurde. Garančas Mezzosopran betörte mit sinnlichem Ausdruck, die Stimme legte sich wie ein Schleier um die herrliche Musik. Ähnlich geschmeidig erklang der Abendsegen aus Humperdincks Hänsel und Gretel, den sie gemeinsam mit Camilla Nylund, die für Yoncheva eingesprungen war, ertönen ließ.
Nylund hatte am Vormittag ganz spontan zugesagt für ihre erkrankte Kollegin einzuspringen, und übernahm dann auch gleich noch Vissi d’arte aus Tosca, dass sie mit üppiger Stimme gekonnt und stilvoll präsentierte. Auch wenn man sich hier doch etwas mehr an Italianità gewünscht hätte.
Benjamin Bernheim. Foto: Ausschnitt aus der ORF-Übertragung
Der zweite Star des Abends war zweifellos Benjamin Bernheim, der einmal mehr unterstrich, dass er im lyrisch-französischen Fach weltweit die Nummer Eins ist. In seinem ersten Auftritt war er ein souveräner Des Grieux in Massenets Manon – eine Partie die er im Laufe der neuen Saison erfreulicherweise auch an der Wiener Staatsoper singen wird. Da es sich bei dieser ersten Darbietung um das leidenschaftliche Saint-Sulpice-Duett aus Manon gehandelt hat, und Bernheim seine geplante Duett-Partnerin Yoncheva abhandengekommen ist (wie gerne hätte man diese beiden zusammen mit dieser Musik gehört!), musste hier kurzerhand ebenfalls Ersatz gefunden werden. Und dieser ergab sich in der französisch-amerikanischen Sopranistin Sandra Hamaoui, die erst jüngst mit Benjamin Bernheim – nach zweijähriger Verlobungszeit – nun vor den Traualtar getreten ist. Hamaoui hinterließ bei ihrem ersten Wiener Auftritt einen guten Eindruck, sang an der Seite ihres Gatten eine stimmlich feingliedrige Manon, jugendlich im Klang und dabei stimmlich gut mit Bernheim harmonierend. Eine interessante junge Sängerin, der man in Wien hoffentlich wieder begegnen wird.
In seinem zweiten Auftritt glänzte Bernheim mit der Arie des Roméo Ah! Leve-toi, soleil aus Gounods Roméo et Juliette – eine seiner weiteren Glanzrollen. Die Partie hat er bereits letzte Saison an der WSO gesungen. Doch einer der absoluten Höhepunkte des Abends war dann sein dritter Auftritt mit der Arie des Nadir Je crois entendre encore aus Bizets selten gespielter Oper Die Perlenfischer. Es ist erstaunlich mit welcher Sicherheit und Leichtigkeit Bernheim diese schwierige Arie sang, die ihn in höchste Tenorregionen führte. Bernheim betörte in jeder Phrase und begeisterte mit wohligem Klang im Piano und zartesten Pianissimo. Die Perlenfischer kommen 2026 auf die Bühne der Wiener Staatsoper. Leider nicht mit Bernheim als Nadir. Aber eine Bitte an die Direktion: Verpflichten Sie bitte Bernheim subito als Nadir!
Boris Pinkhasovich, Jonas Kaufmann. Foto: Ausschnitt aus der ORF-Übertragung
Der dritte große Name des Abends war natürlich jener von Jonas Kaufmann. Doch der Tenor blieb in seinen Auftritten unter den Erwartungen. Zu Beginn präsentierte er ein unausgewogenes Cielo e mar aus La Gioconda. Deutlich besser agierte er im Freundschaftsduett aus Don Carlo. Doch der hervorragende Bariton Boris Pinkhasovich (der sich einen Soloauftritt verdient hätte) harmonierte stimmlich so gar nicht mit Kaufmann. Das mag sicher daran gelegen haben, dass die Stimmen der beiden einander zu sehr ähnelten. Ja, der Rodrigo hörte sich phasenweise sogar deutlich heller als der Carlo von Kaufmann an. Jemand im Publikum sagte, die beiden hätten die Rollen ganz gut tauschen können. Unterstützt wurden die beiden in ihrem Auftritt von Dan Paul Dumitrescu als Mönch. Bei seinem dritten Auftritt sang Kaufmann dann die Sternenarie aus Tosca. Aber so recht konnte er die Sterne, die für alle am Himmel zu sehen waren, nicht erreichen. Denn auch hier zeigte sich – wie schon bei seinen Auftritten zuvor – dass Kaufmann mit viel Druck sang und sich sehr mühte, was auf Kosten des Klanges ging. Diese Mühe des Singens wurde dann auch optisch sehr deutlich, schließlich sah man die Sänger in Großaufnahme auf der Videowall. Nein, das war sicher nicht der Abend des Jonas Kaufmann.
Neben den Sängerstars präsentierte die Wiener Staatsoper aber auch einige Mitglieder ihres Ensembles. So bei Brüderlein und Schwesterlein aus Die Fledermaus. Hier waren Clemens Unterreiner, Jenni Hietala, Ileana Tonca, Daria Sushkova, Ilia Staple, Hans Peter Kammerer und Jörg Schneider mit von der Partie.
Mit dem Terzett Soave sia il vento aus Mozarts Così fan tutte gab man auch ganz jungen Sängern aus dem Opernstudio der Wiener Staatsoper die Möglichkeit sich einem breiten Publikum zu präsentieren. In diesem Fall waren das Hannah-Theres Weigl, Anita Monserrat und Andrei Maksimov.
Eine schöne Idee war es auch Mitglieder der Opernschule der Wiener Staatsoper einen Auftritt einzuräumen. So sangen die Kinder der Opernschule Szenen aus Bizets Carmen.
Auf Niemanden wurde vergessen: Das Orchester der Wiener Staatsoper, dass an diesem besonderen Abend von Bertrand de Billy geleitet wurde, hatte noch die Möglichkeit „solistisch“ mit der Ouvertüre zu Mozarts Le nozze di Figaro und Wagners Walkürenritt seine Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Und auch der wunderbare Chor der Staatsoper hatte seine ganz eigenen Momente: Gleich zu Beginn startete dieser mit dem Einzug der Gäste aus Tannhäuser in den Abend, während später noch der Matrosenchor aus Der fliegende Holländer folgte.
Zum Ausklang versammelten sich noch mal die Sänger des Abends und sangen das mitreißende Im Feuerstrom der Reben aus Die Fledermaus von Johann Strauss, wobei es auch hier wieder Garanča und Bernheim waren, die besonders glänzten und bewiesen, dass sie auch die Leichtigkeit für die Operette mitbringen.
Ein herrliches Konzert das vom Publikum mit Begeisterung aufgenommen wurde.
Die neue Saison ist offiziell eröffnet!
Lukas Link
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WIEN/EHRBAR-SAAL: Aller guten Dinge sind 3!
Hallo, liebes Publikum! Haben Sie auch so richtig Sommerferien gehabt? Ich wünsch’ es Ihnen aus meinem tiefsten Inneren, wo alles rot und holzig ist, akustisch wohlfeil, wo der große Luster helles Licht gibt, wenn das Konzert noch nicht begonnen hat oder schon wieder vorbei ist.
LICHT, hat die Intendantin gesagt, ist das Motto für die Saison. Das Helle, das Lichte, das Leuchtende sei wohl zu zelebrieren – ja! Sage ich, der bescheidene Ehrbar Saal, ich liebe das Licht, denn ohne sieht man meine schöne Röte nicht, und auch nicht meine Goldigkeit.
Drei leuchtende Lichtmomente erwarten Sie in mir in der kommenden Woche:
09.09.2025 | 19:00 Uhr | Kleiner Ehrbar Saal
Konzert anlässlich der Buchpräsentation
PHILIP HERSCHKOWITZ: ÜBER MUSIK
13.09.2025 | 19:00 Uhr | Ehrbar Saal
Finalkonzert – 5. INTERNATIONALER HELMUT DEUTSCHLIEDWETTBEWERB
14.09.2025 | 11:00 Uhr | Ehrbar Saal
Ehrbare Kinderkonzerte
DER EHRBÄR UND DIE GESCHICHTE DES HORNS
Kommen Sie schauen und hören?
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Saisonauftakt im Musikverein Graz: Energisch gegen den Trend
Der Musikverein Graz lässt die klassische Musik strahlen. Auch 2025/26 gibt es eine mit Meisterwerken und Top-Stars gespickte Saison.
Von Martin Gasser | Kleine Zeitung
https://www.kleinezeitung.at/kultur/20066966/energisch-gegen-den-trend
Dr. Michael Nemeth © Nemeth
Der Grazer Musikverein ist ein kleines Wunder des steirischen Kulturbetriebs. Eines, das nicht einfach geschehen ist, sondern eines, das durch konsequente Aufbauarbeit entstanden ist. Im Jänner werden es 18 Jahre, seit Michael Nemeth die Intendanzübernommen hat. Der Ausgangspunkt war eigentlich ideal: Der Musikverein stand für Stabilität. Die ausdauernde Begeisterung für Musik im Bildungsbürgertum bot ein solides Fundament. Die Zeiten haben sich seither geändert, die klassische Musik ist kein Selbstläufer mehr, der Konzertbesuch nicht länger selbstverständlicher Teil der Lebenspraxis: zahlungskräftiges Publikum hat andere Präferenzen herausgebildet, das Angebot ist vielfältiger geworden.
Doch Nemeth straft das oft zitierte schwindende Interesse an der Klassik Lügen. „Wir haben die Anzahl der Konzerte von etwa 35 auf mehr als 60 erhöht.“ Schon angesichts der Betriebsgröße erstaunlich: „Wir sind eine kleine, hochspezialisierte Organisation mit kompetenten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von der Betriebswirtschaft bis zur Musikwissenschaft.“ Für Nemeth ist es ein Teil des Erfolgs, dass jeder im Team mehr als nur eine Ahnung vom Inhalt hat. Man entwickelte neue Formate, verstärkte die Kooperationen vor Ort (Kunstuni, Fux-Konservatorium), baute eine Nachwuchsförderung auf, was in der Gründung des Youth Orchestra Alpe Adria gipfelte.
Man beschritt auch in der Finanzierung neue Wege: „Als ich angefangen habe, lag die Drittmittelfinanzierung quasi bei null. Seit etwa 2008 haben wir den Umsatz um rund 35 Prozent gesteigert. Wir spielen mehr, wir haben mehr Publikum, aber wir könnten das heutige dichte Programm nur mithilfe dieser Drittmittel realisieren. Ohne sie müssten wir das Angebot um 25 Prozent reduzieren – mit allen Folgen: weniger Mitglieder, weniger Abonnenten. Eine negative Spirale.“ Um das Interesse von privaten Sponsoren überhaupt zu wecken, müsse man künstlerisch verlässlich und hochwertig arbeiten. Das heißt: Man muss die international interessantesten Künstlerinnen und Künstler aufbieten.
Genau das ist geschehen: Angefangen von Anna Netrebko und Jonas Kaufmann machte in den letzten Jahren ein Gros der Klassik-Stars im Stefaniensaal Station. Ausschlaggebend seien, so Nemeth, „persönliche Kontakte“: „Ich bin seit dem Studium in der Branche – in Wien war ich beim Künstleragenten Erich Seitter, dort konnte ich viele Kontakte knüpfen. Viele kommen gern nach Graz, weil wir eine gute Organisation bieten, ein schönes Ambiente, und Graz wird als Kulturstadt geschätzt. Es gibt eine Art Schneeballeffekt: Wer gute Erfahrungen macht, erzählt das den Kollegen weiter. Das hilft uns enorm.“
An Prominenz mangelt es 2025/26 nicht: Allein die Liederabende sind mit Piotr Beczała, Simon Keenlyside, Andrè Schuen und Graz-Debütantin Asmik Grigorian prächtig besetzt, mit Grigory Sokolov, Ivo Pogorelich, Augustin Hadelich, Rudolf Buchbinder, Lise de la Salle usw. ist auch bei den Instrumentalisten Weltklasse programmiert. Dirigent Ádám Fischer führt ab 29. September sein Haydn-Fest fort und wird ab Herbst 2026 jährlich Musik von Mozart und Beethoven aufführen.
Natürlich gibt es erneut Sonderkonzerte: Am 16. Dezember wird eine konzertante Aufführung von Glucks Oper „Orfeo ed Euridice“ mit Cecilia Bartoli erstmals „ihre“ Musiciens du Prince aus Monaco nach Graz bringen. Schon am 13. September gastieren die Wiener Philharmoniker mit Franz Welser-Möst und Werken von Tschaikowsky und Mozart.
https://www.kleinezeitung.at/kultur/20066966/energisch-gegen-den-trend
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tww – Theater Westliches Weinviertel
A – 2042 Guntersdorf, Bahnstrasse 201
Titel: Sekretärinnen
Autor: Franz Wittenbrink
Kunst/Kultursparte: Liederabend mit Handlung
Samstag, 20.September 2025, 19.30 – Premiere
Samstag, 20. September 2025 – Sonntag, 19. Oktober 2025
Theater im Stadl
© Anna Zehetgruber
Sie können so viel mehr als Tippen, Telefonieren und Kaffee kochen!
Fünf Frauen, ein Mann und jede Menge Musik: die beliebte Musik-Revue „SEKRETÄRINNEN“ zeichnet liebevoll ein unterhaltsames Bild eines Berufsstandes, der heute oft andere Namen trägt wie Assistentin oder Office Managerin, aber ohne den – egal unter welchem Namen – so manche Firma völlig aufgeschmissen wäre.
Sie tippen wie die Teufel, binden Krawattenknoten, halten ungeliebte Besucher *innen fern, erinnern an den Hochzeitstag und besorgen auch gleich noch den Blumenstrauß. Oft unterschätzt und unterbezahlt, und dabei doch von unschätzbarem Wert, bilden die SEKRETÄRINNEN gemeinsam das Rückgrat des Betriebs.
Dabei sind sie so unterschiedlich, wie man nur sein kann. Da gibt es die biedere Alteingesessene, die modebewusste Emanzipierte, die naive junge Mutter und die neue Praktikantin, alle unter der Leitung der Chefsekretärin. Jede hat ihre eigenen Marotten, es wird gelästert und intrigiert, aber auch zusammengehalten. Denn sie alle eint, dass sie Träume und Sehnsüchte haben. Bei den einen werden sie sofort offenbar, andere lassen sie erst nach und nach im Verlauf des Abends erkennen.
Die Geschichten der verschiedenen SEKRETÄRINNEN erzählen sich durch die Musik: Begleitet von einer Live-Musikerin singen sie sich von der Seele, was sie bewegt und lassen sich tief ins Herz blicken. Dabei bedienen sie sich kreuz und quer aus vielen Genres und Jahrzehnten der Musikgeschichte; selten findet man Hildegard Knef, Eros Ramazzotti und die Fantastischen Vier gemeinsam auf der Liederliste.
Besetzung
Laura Klausgraber
Aurelia Lanker
Claudia Marold
Bettina Soriat
Marjeta Urch
Johannes Sautner
Musikalische Leitung: Veronika Humpel
Am Piano; Veronika Humpel
Choreografie; Bettina Soriat
Inszenierung: Ursula Leitner
Veranstaltungsort: tww – Theater Westliches Weinviertel
A – 2042 Guntersdorf, Bahnstrasse 201
Kurzbeschreibung
Kartenbüro & Information: Telefon: +43-(0)2951-2909
https://www.tww.at/karten
Mail:
Öffnungszeiten
Dienstag 14.00 – 18.00 und Donnerstag 9.00 – 12.00
A – 2042 Guntersdorf, Bahnstraße 201
Kartenpreise Kategorie A 25,– 21,–*
Kartenpreise Kategorie B 22,– 18,–*
für Mitglieder, StudentInnen bis 26 Jahren, Lehrlinge, Zivil- und Präsenzdiener, Raiffeisen-Jugend-Mitglieder, AK-Niederösterreich sowie ÖGB Mitglieder gegen Vorlage ihrer AK-Service-Karte bzw. Mitgliedskarte.
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KÖLN/DOM Verantwortung für die Würde des öffentlichen Raums
Von Andrea Matzker und Dr. Egon Schlesinger
Das Original des Wasserspeiers am Kölner Dom. Foto: Andrea Matzker
Im Jahre 2014 brachte ein einzelner Buchstabe „K“, in die Mauer des ehrenwerten und bedeutungsträchtigen Kolosseums von Rom geritzt, einem russischen Touristen die Geldbuße in Höhe von 20.000 € und eine vierjährige Bewährungsstrafe (Zitat: „Der Spiegel“ vom 24.11.2014). Zu diesem Zeitpunkt war dies bereits der fünfte, in der Presse erwähnte Fall im gleichen Jahr in Italien. Vandalismus und Beschädigung nationalen Kulturerbes werden dort rigoros geahndet, zumal an weltberühmten, geschichtlich bedeutenden Denkmälern. Auch in Deutschland ist es möglich, bei gemeinschädlicher Sachbeschädigung laut § 304 StGB ein empfindliches Bußgeld und eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren zu kassieren, man muss nur dabei erwischt werden. Dazu kommen die strafrechtliche Verfolgung und – selbstverständlich – die Kosten für die sachgemäße und professionelle Beseitigung des Schadens.
Dank ihres Zwanges zum Posten ihrer Untaten wurde die Kanagawa-Universität von Yokohama in Japan aufmerksam auf die Graffitis zweier Studentinnen, die diese im Jahr 2016 auf dem Kölner Domturm in circa 100 Meter Höhe hinterlassen hatten, und entschuldigte sich prompt daraufhin bei Dombaumeister Peter Füssenich. Er wunderte sich darüber, aber war besonders begeistert davon, dass es die Universität sich selbst zuschrieb, ihre Studenten nicht besser informiert zu haben. Daraus erwuchs ein reger kultureller Verkehr zwischen Köln und Yokohama, der vorerst darin gipfelte, dass dort eine Woche zu Ehren des Kölner Domes mit einem Vortrag des Dombaumeisters stattfand. Als man ihn fragte, wie man seine Schuld wieder gutmachen könne, meinte er, ein paar symbolische Euros für den Dom wären schön und würden genügen. Er staunte nicht schlecht, als er stattdessen einen Scheck von 10.000 Euro erhielt.
Der Dombaumeister mit seinem japanischen Gast. Foto: Andrea Matzker
Zurück in Köln, wollte er etwas Besonderes mit diesem Obulus anfangen, und man entschied sich, einen der im Krieg zerstörten Sandstein-Wasserspeier des Doms damit anfertigen und anbringen zu lassen. Zwei Jahre lang arbeitete die Bildhauerin Uta Tröger an dem Fabelwesen, bis es im November 2024 in Höhe von 20 Metern am südlichen Querhaus angebracht werden konnte. Es ist aus Mendiger Basaltlava geformt, wiegt 700 Kilogramm und ist circa drei Meter lang. Da die Japaner nicht dabei sein konnten, entschied man sich dazu, ihnen zu einem anderen Zeitpunkt das Werk an Ort und Stelle zu zeigen und ihnen ein Modell desselben als Geschenk zu überreichen. Dieses Treffen fand nun just an einem Tag statt, dem 4. September 2025, an dem ein anderer Begründer der europäisch-japanischen Freundschaft verstarb, nämlich der große Designer und Unternehmer Giorgio Armani.
Der Dombaumeister überreicht seinen japanischen Gast ein Modell des Wasserspeiers. Foto: Andrea Matzker
Kein geringerer als Seine Magnifizenz, der Präsident der Kanagawa-Universität aus Yokohama, nämlich Prof. Dr. Ryusuke Toda, reiste mit seinem Assistenten und einem Übersetzer persönlich an und bedankte sich in seiner auf Deutsch gehaltenen Dankesrede für die Großzügigkeit des Dombaumeisters. Peter Füssenich wiederum erzählte strahlend, dass dies die wahrscheinliche hübscheste Geschichte im Laufe seiner gesamten, bisherigen Kölner Amtszeit als Dombaumeister sei. Als dann noch die persönliche Besichtigung des Originals an der Fassade und die Übergabe des Modells bei strahlendem Sonnenlicht vor der Kathedrale stattfinden konnte, war man allseits sehr zufrieden und freut sich schon auf weitere, zukünftige partnerschaftliche Veranstaltungen. Vor allem aber wünschte man sich, dass Kulturgüter in Deutschland in Zukunft so respektiert werden wie in Italien oder Japan.
Andrea Matzker/ Dr. Egon Schlesinger