DIE SAMSTAG-PRESSE – 20. JULI 2024

DIE SAMSTAG-PRESSE – 20. JULI 2024

Foto: Bayreuther Festspiele

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE SAMSTAG-PRESSE – 20. JULI 2024

Bayreuth
Zu Claudia Roths infantilisierenden Bayreuth-Plänen: Die Zukunft auf dem Grünen Hügel wird wagnerianisch sein – oder sie wird gar nicht sein
Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Bündnis 90/Die Grünen) möchte auf dem Grünen Hügel in Zukunft nicht mehr nur Wagner sehen. Die von ihr genannten Gründe infantilisieren das Publikum und lassen die eigentlichen Motive deutlich erkennen.
Ein Kommentar von Willi Patzelt
Klassik-begeistert.de

Bregenz
„Tancredi“ bei den Bregenzer Festspielen: Rossini-Oper als Drogenkrimi
Im Bregenzer Festspielhaus müht sich Regisseur Jan Philipp Gloger redlich mit Rossinis „Tancredi“. Er macht die absurde Handlung um zwei verfeindete Familien so nachvollziehbar wie zeitgemäß. Dennoch keimt Langeweile auf.
https://www.br-klassik.de/aktuell/news-kritik/bregenzer-festspiele-tancredi-kritik-100.html

Die Mafia-Braut, die eine Frau liebt: Rossinis frühe Oper „Tancredi“ bei den Bregenzer Festspielen (Bezahlartikel)
Gioachino Rossinis Oper „Tancredi“ kennt heute kaum einer noch. Nach der Wiederbelebung bei den Bregenzer Festspielen muss man sich fragen, ob sich das wirklich ändern sollte.
Badisch-Zeitung.de

„Tancredi“ in Bregenz: Lesbische Liebe im Drogenkartell
https://orf.at/stories/3363794/

„Tancredi“ bei den Bregenzer Festspielen als lesbische Liebestragödie
DerStandard.at/story

Gangster singen Koloraturen – Rossinis „Tancredi“ als zweite Premiere im Bregenzer Festspielhaus
NeueMusikzeitung/nmz.de

Bregenzer Festspiele: Lesbische Liebe im Mafiasetting (Bezahlartikel)
SueddeutscheZeitung.de

Salzburg/Festspiele
Teodor Currentzis eröffnet Salzburger Feststpiele mit der „Matthäus-Passion“
Sendung „Fazit“ – Podcast von Jörn Florian Fuchs (6.41 Min.)
deutschlandfunk.de

Wien/Volksoper
Katia Ledoux: „Schwarze Vorbilder in der Oper hat es immer gegeben“
Am 30. Jänner 2023 herrscht im Betriebsbüro der Volksoper Wien Unruhe. Am morgigen Dienstag soll eine Vorstellung von „Orpheus in der Unterwelt“ stattfinden. Doch: der Tenor, der den Orpheus spielt, ist erkrankt und sein Ersatz auch. Die Mezzosopranistin Katia Ledoux, die in diesem Stück die Venus spielt, sitzt an diesem Abend vor der Regiekanzlei, dem Herz der Oper, während die Kollegen im Büro überlegen. Verzweifelt diskutiert das Team, wer so spontan in die Hauptrolle des Orpheus schlüpfen könnte. Währenddessen blättert Ledoux in den Noten des Stücks. Die Töne sind nicht zu hoch, denkt sie, und mit Orpheus ist Venus nie gleichzeitig auf der Bühne. Ledoux steht auf, platzt ins Meeting und sagt: „Theoretisch könnte ich das machen.“ Alle Blicke sind auf sie gerichtet. Stille. Als alle begriffen hatten, dass ihr Angebot ernst gemeint und kein schlechter Scherz war, machten sie sich an die Arbeit
DieFurche.at

MusiktheaterTheater Freiburg
Freiburg: „The Handmaid’s Tale“, Poul Ruders
Das Grauen heißt Gilead. In den letzten Jahren habe ich auf Opernbühnen kaum Besseres gesehen – besonders in der Kategorie „Kassengift“- gemeint sind Erstaufführungen, Auftragswerke und moderne neue Opern. Hier gibt es eine Geschichte nach der Buchvorlage von Margaret Atwood, die uns auch noch zeitaktuell berührt – sogar den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels gab es 2017. Zwar 37 Jahre nach der Buchveröffentlichung, aber damals war die Welt ja noch in Ordnung. Das Fatale: Heute ist fast alles Beschriebene Realität geworden. Was uns hier an Schrecken, Krieg, Terror und Glaubensfanatismus erzählt wird, ist kein böser fiktiver Alptraum. Es beschäftigt uns in den täglichen Nachrichten, ist so erschütternd wie unerwartet.
Von Peter Bilsing
DerOpernfreund.de

Bregenz
„Der Freischütz“ bei den Bregenzer Festspielen: Winterstürme weichen dem Wonnemond
Philipp Stölzl bringt Webers „Freischütz“ bei den Bregenzer Festspielen als effektreiches Spektakel auf die Seebühne.
SalzburgerNachrichten.at

Opernkrimi mit Geisterspuk und Hollywoodglitzer
Regisseur Philipp Stölzl präsentiert einen filmischen Freischütz
Vol.at

Am Bodensee herrscht Winter im Sommer, und es läuft Popcorn-Kino in der Oper. Das taugt nichts
NeueZürcherZeitung.ch

„Der Freischütz“: Wenn das zeitgenössische Regietheater mit sich selbst rangelt
DieZeit.de

Ein wilder Ritt: Mehr Netflix war «Der Freischütz» noch nie
srf.ch

„Der Freischütz“ in Bregenz: Die Toten vom Bodensee
FrankfurterRundschau.de

Innsbruck
Alte Musik in Ravenna: Schmausen, Plauschen, Lauschen im Sommergarten
Ottavio Dantone und die Accademia Bizantina bereiten ihren Gästen in Ravenna Festbankette der Alten Musik. Bald werden sie die musikalische Leitung der Innsbrucker Festwochen übernehmen.
FrankfurterAllgemeine.de

Bayreuth
Andreas Schager in Bayreuth: „Tristan ist eine Grenzerfahrung“
Die Bayreuther Festspiele starten mit einer Neuproduktion von „Tristan und Isolde“. Den Titelhelden singt der Tenor Andreas Schager. Für ihn ist diese Rolle hochemotional, auch aus persönlichen Gründen.
BR-Klassik.de

„Hänsel und Gretel“ in Bayreuth: Reaktionen aus der Klassik
-Community Humperdinck statt Wagner auf dem Grünen Hügel? Der Vorschlag von Ministerin Claudia Roth, nicht nur Wagner-Opern bei den Bayreuther Festspielen aufzuführen, um „jünger und diverser“ zu werden, sorgt für Diskussionsstoff.
BR-Klassik.de

München
Das Phänomen der Oper (Bezahlartikel)
Seit beinahe zwei Jahrzehnten reisen beharrliche Fans um die Welt, um Jonas Kaufmann singen zu hören und zu sehen.
SueddeutscheZeitung.de

Karlsruhe
Mehr Publikum, Mehr Einnahmen – Staatstheater Karlsruhe zieht erfreuliche Bilanz
die-neue-welle.de

Eutin
„Der Freischütz“ in Eutin: Spiel mit Licht und Schatten
Ndr.de

Zürich
Zum Saisonabschluss: „Andrea Chénier“ konzertant im Opernhaus Zürich
opernmagazin.de

Sopot
Humanität und ein magischer Opernort
Mit ethischem Anspruch geht das Baltic Opera Festival ins zweite Jahr.
concerti.de

Links zu englischsprachigen Artikeln

München
All play and no work: Louise Alder leads an exuberant Figaro in Munich
bachtrack.com/de

Aix-en-Provence
Samson at the Aix Festival
operatoday.com

London
Il Segreto di Susanna/Pagliacci at Opera Holland Park review: a double bill that leans into the light and dark
standard.co.uk

ll Segreto di Susanna/Pagliacci, Opera Holland Park review – on with the motley, out with the fags
theartsdesk.com

Review: IL SEGRETO DI SUSANNA / PAGLIACCI, Opera Holland Park
Two short Italian operas united by theme, but divergent in tone
broadwayworld.com

Il Segreto di Susanna/Pagliacci review: David Butt Philip was born for this
inews.co.uk

Schoenberg is the composer you love to hate – here’s why you’re wrong (Subscription required)
As the Proms marks the 150th anniversary of his birth, it’s time for classical music’s bogeyman to finally take his place among the greats
telegraph.co.uk

Longborough
Wagner: The Ring Cycle at Longborough Festival Opera
The Cotswold opera company celebrates its 30th anniversary with a performance of Wagner’s great works
gramophone.co.uk.

Washington
Jamie Barton brings singular artistry to wide-ranging Wolf Trap recital
washingtonclassical.review.com

Santa Fe
Photos: The Santa Fe Opera Presents The World Premiere of THE RIGHTEOUS
broadwayworld.com

Des Moines
Iowa’s Star-Powered Strauss
Salome is a big, big sing and happily, Des Moines Metro Opera has engaged a big, big star.
operatoday.com

Perth
Rusalka (West Australian Opera)
Rusalka is a potent reminder that opera is a hybrid beast with real power to engage and sometimes overwhelm.
limelight-arts.com.au

Sprechtheater

Salzburg
Gold-Limo & Discokugeln: Der neue „Jedermann“ setzt auf Maximalismus
Alles neu auf dem Salzburger Domplatz: Mit der Neuinszenierung von Hofmannsthals „Jedermann“ nehmen die Festspiele heute ihren Auftakt. Der Erfolgsdruck ist beachtlich.
KleineZeitung.at

Salzburg
Die Buhlschaft glänzt heuer im Gold-Kleid
Hochmair sagte beim Künstlerfest ab – Kostümprobe war aber Pflichttermin. Und dabei betörte vor allem die neue Buhlschaft Deleila Piasko in ihrem Gold-Kleid ihren Jedermann…
krone.at

„Jedermann“ in Salzburg: Die Buhlschaft kommt im Bademantel
Die Premiere ist am Samstag, doch am Mittwochabend fand vor dem Salzburger Dom die Fotoprobe statt: So spektakulär ist der neue „Jedermann“.
Kurier.at

Zwei „Jedermann“-Fotos
Zu Instagram

Politik

Österreich
Lugner tritt bei Nationalratswahl an: „Vorbereitungen laufen“
Gerade erst hat Leo Lugner geheiratet, jetzt macht er sich für den Wahlkampf schön. Und hofft, dass die Wähler „Lugner“ auf den Stimmzettel schreiben.
oe24.at

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Unter’m Strich

Östereich
Immer neue Preise

Kuriose Speisekarte enthüllt wahres Ausmaß der Teuerung
Die meisten Österreicher ächzen unter der Teuerung. Die Speisekarte eines Linzer Wirten zeigt nun das Ausmaß der Erhöhungen. Ständig wird angepasst.
Heute.at

Wien
Fahndung ohne Erfolg: Aus Gefängnis geflohen: Polizei zeigt Insassinnen
Seit Donnerstag werden zwei Frauen, die aus der Justizanstalt Wien-Josefstadt ausgebrochen sind, gesucht. Die beiden Insassinnen zogen sich Freizeitgewand an – und spazierten als „Besucherinnen“ getarnt in die Freiheit. Jetzt hat die Polizei Bilder der Ausbrecherinnen veröffentlicht.
krone.at

INFOS DES TAGES (SAMSTAG, 20. JULI 2024)

INFOS DES TAGES (SAMSTAG, 20. JULI 2024

Quelle: onlinemerker.com

Salzburg/Festspiele
Teodor Currentzis eröffnet Salzburger Feststpiele miz der „Matthäus-Passion“

Sendung „Fazit“ – Podcast von Jörn Florian Fuchs (6.41 Min.)
deutschlandfunk.de

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Regiestudent Kerem Hillel inszeniert Kinderoper „Der fliegende Holländer“ bei den Bayreuther Festspielen
 25. Juli 11 H Premiere | Bayreuther Festspiele, Probebühne 4

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Kerem Hillel © Yuval Nameri

Der israelische Regiestudent Kerem Hillel hat die Kinderoper „Der fliegende Holländer“ bei den diesjährigen Bayreuther Festspielen inszeniert. Am Bayreuther Premierentag, am 25. Juli, hat die Kinderoper bereits am Vormittag auf der Probebühne 4 Premiere. Neben den prominent besetzen Rollen spielt das Brandenburgische Staatsorchester Frankfurt (Oder) unter der Leitung von Azis Sadikovic. Neun weitere Vorstellungen folgen bis zum 03. August 2024.

Seit 14 Jahren werden die von Festspielintendantin Katharina Wagner initiierten Kinderopern von Regiestudierenden der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin inszeniert. Katharina Wagner hat an der Eisler eine Honorarprofessur inne. Sie entwickelte die Aufführungen von „Wagner für Kinder“ als festen Bestandteil der Bayreuther Festspiele.

Auch Produktionsdramaturgie-Studentin Caterina Szigeth wirkt als Dramaturgin im Team der diesjährigen Kinderfassung des „Fliegenden Holländers“ mit. Die Kooperation mit den Bayreuther Festspielen im Rahmen des Regiestudiums an der Eisler ist für die Studierenden eine große Chance. Erfahrene Regie-Studierende können außerdem bei den großen Produktionen assistieren, und der gesamte Studiengang Regie geht vor Festspielbeginn auf Exkursion nach Bayreuth. Die Studierenden besuchen Proben und nutzen die Möglichkeit für Gespräche mit Künstlern und Regisseuren.

Zur Kinderoper auf der Seite der Bayreuther Festspiele – Besetzung 

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MusiktheaterTheater Freiburg
Freiburg: „The Handmaid’s Tale“, Poul Ruders

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Foto: Jean-Paul Leclere/ Theater Freiburg

Das Grauen heißt Gilead. In den letzten Jahren habe ich auf Opernbühnen kaum Besseres gesehen – besonders in der Kategorie „Kassengift“- gemeint sind Erstaufführungen, Auftragswerke und moderne neue Opern. Hier gibt es eine Geschichte nach der Buchvorlage von Margaret Atwood, die uns auch noch zeitaktuell berührt – sogar den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels gab es 2017. Zwar 37 Jahre nach der Buchveröffentlichung, aber damals war die Welt ja noch in Ordnung. Das Fatale: Heute ist fast alles Beschriebene Realität geworden. Was uns hier an Schrecken, Krieg, Terror und Glaubensfanatismus erzählt wird, ist kein böser fiktiver Alptraum. Es beschäftigt uns in den täglichen Nachrichten, ist so erschütternd wie unerwartet.
Von Peter Bilsing
DerOpernfreund.de

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Gauthier Dance//Dance Company Theaterhaus Stuttgart | Die Saison 2024/25 | Barak Marshall wird Artist in Residence | im Oktober 2024 auf Tour in Finnland

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Barak Marshall: Renaissance-Probe. Foto: Jeanette Bak

Kurz vor der Sommerpause ist es Zeit für ein großes Uff. Denn die zu Ende gehende 17. Saison hatte es in sich – mit den energiegeladenen Neuproduktionen ELEMENTS und ANTHOLOGY Shechter X Gauthier Dance, dem großartigen Debüt-Programm der Gauthier Dance JUNIORS, RENAISSANCE, im Theaterhaus Stuttgart sowie vielen Vorstellungen auf Tour, deutschlandweit und international in der Schweiz, in Spanien, Luxemburg, Italien und mit einem dreiwöchigen Trip nach Kanada im April und Mai 2024. Die letzte Show der Saison 2023/24 führt die Theaterhaus-Company am 3. und 4. August 2024 erneut nach Kanada, zum Festival des Arts de St. Sauveur.
Schon jetzt steht fest: Nach den wohlverdienten Theaterferien geht es im Herbst im Turbomodus weiter. Schließlich steht nicht nur eine „normale“ Spielzeit an, mit jeweils zwei Neuproduktionen für Gauthier Dance und die Gauthier Dance JUNIORS, darunter FireWorks zum 40-jährigen Geburtstag des Theaterhaus Stuttgart. Nach drei Jahren Pause kehrt vom 26. Juni bis 13. Juli 2025 auch das COLOURS International Dance Festival mit seiner 5. Ausgabe zurück. Dass das Warten sich gelohnt hat, unterstreicht nicht zuletzt die spektakuläre Eröffnungspremiere der Theaterhaus-Company. Das abendfüllende Programm The Turning of Bones ist ein Geschenk des britischen Starchoreographen Akram Khan an Gauthier Dance. Es könnte wohl kaum einen besseren Auftakt für dieses vielfältige, europaweit ausstrahlende Festival geben.
Und noch eine gute Nachricht: Tusch für unseren neuen Artist in Residence Barak Marshall, den die Company bei den bisherigen zwei Kollaborationen sofort ins Herz schloss. In seine erste Saison am Theaterhaus Stuttgart steigt der amerikanische Choreograph mit gleich drei neuen Arbeiten ein – einem Beitrag für The Fireworks Project sowie zwei Uraufführungen für die Gauthier Dance JUNIORS, für das gemischte Programm Dream Team und dem abendfüllenden Tanztheater-Stück Barker für das COLOURS-Festival.
Im September wartet entsprechend ebenso viel wie inspirierende Arbeit auf Gauthier Dance. Den ersten Monat nach den Theaterferien nutzt die Company traditionell für die Einarbeitung der Neuen. Wir begrüßen Tuti Cedeño als Mitglied in der Haupt-Company. Ebenfalls neu in der Haupt-Company, aber bestens eingeführt ist Stefano Gallelli, der – wie sein Kollege Arnau Redorta Ortiz vor einem Jahr – nun von den JUNIORS in die Haupt-Company wechselt. Die junge Kompanie wiederum ist gespannt auf die neue Kollegin Garance Goutard-Dekeyser und den neuen Kollegen Atticus Dobbie. Der öffentliche Saisonstart im Oktober 2025 erfolgt auf Tour – die Gauthier Dance diesmal weit in den Norden führt, für das Finnland-Debüt der Company in Helsinki und Tampere. Und auch im weiteren Verlauf der Saison wird es viele interessante Tour-Stationen geben. Vor allem Gauthier Dance-Fans in zwei Städten dürften aufhorchen: Nach längerer Unterbrechung ist die Company endlich wieder live in München (Muffatwerk) und New York (Joyce Theater) zu erleben.
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Juan Diego Flórez gründet mit Florez Records sein eigenes Label

Erstes Album ist für Herbst 2024 geplant

Der vielfach preisgekrönte peruanisch-österreichische Tenor Juan Diego Flórez hat sich fest an der Spitze seines Fachs etabliert. Nun hat er sein eigenes Label unter dem Namen Florez Records gegründet. Das erste Album wird im Herbst 2024 erscheinen und ist der Gattung der Zarzuela gewidmet. Es wird auch die erste Aufnahme des Star-Tenors mit dem Sinfonía por el Perú Jugend-Orchester und -Chor sein, welches Teil des von ihm gegründeten und unterstützten Sozialprojekts Sinfonía por el Perú ist. Dirigiert wird sie von dem Dirigenten Guillermo García Calvo, der auf eine lange internationale Karriere zurückblicken kann und von 2020 bis 2024 Musikalischer Leiter des Teatro de la Zarzuela war. Eine Tournee mit ausgewählten Romanzen und Orchesterstücken durch wichtige europäische Kulturzentren begleitet die Veröffentlichung. Stationen sind unter anderem das Teatro Real in Madrid (19. September), der Palau de la Música Catalana in Barcelona (21. September), das Wiener Konzerthaus (24. September), die Victoria Hall in Genf (27. September) und die Philharmonie de Paris (30. September).

Juan Diego Flórez hat sich insbesondere als Belcanto-Spezialist einen Namen gemacht. Mit der Hinwendung zur „Zarzuela“ kehrt er zu dem Genre zurück, mit dem er sich als junger Sänger und Komponist populärer Lieder die Welt der Oper erschloss. „Diese Romanzen voller Leidenschaft und Emotionen bieten eine fast einzigartige Gelegenheit für spanische und lateinamerikanische Tenöre, in ihrer Muttersprache zu singen“, sagt er und beschreibt damit seine enge Verbindung zu dieser spanischen Form der Opéra comique oder Operette, die in der hispanischen Welt sehr bekannt und beliebt, aber in anderen Ländern weniger vertreten ist. Durch die Gründung seines eigenen Labels verfolgt Juan Diego Flórez das Ziel, seine künstlerischen Visionen selbstbestimmt zu dokumentieren. Zu den nächsten Aufnahmeplänen gehören sowohl Soloalben als auch vollständige Opern. Ein eigenes Label gibt ihm auch die Möglichkeit, Projekte mit Sinfonía por el Perú zu unterstützen sowie junge Künstler:innen zu fördern.

Juan Diego Flórez ist auf Bühnen auf der ganzen Welt zu Hause und hat zahlreiche Auszeichnungen und Preise erhalten, sowohl in Anerkennung seiner künstlerischen Laufbahn als auch für sein philanthropisches Engagement. Im Jahr 2011 rief er die Sinfonía por el Perú ins Leben – ein weitreichendes Sozialprojekt, das jungen Musikern aus den am stärksten gefährdeten Gebieten des Landes durch Orchester und Chöre in ganz Peru eine Stimme gibt. Die Kinder und Jugendlichen, die an den Programmen teilnehmen, verbessern nicht nur ihre musikalischen Fähigkeiten, sondern erfahren auch ein bedeutendes Wachstum in ihrem Selbstwertgefühl, ihren sozialen Fähigkeiten und ihrer schulischen Leistung. Austauschprogramme haben die Musiker des Programms bereits zum Teatro Real Madrid und zusammen mit dem Chor zum Lucerne Festival gebracht. Im Jahr 2022 absolvierten sie ihre erste Europa-Tournee und begleiteten Juan Diego Flórez bei den drei wichtigsten Festivals in Mitteleuropa: den Salzburger Festspielen, dem Menuhin Festival in Gstaad und dem Lucerne Festival.

Tourneedaten:

Teatro Real, Madrid
Donnerstag, 19.09.2024, 19:30 Uhr

Palau de la Música Catalana, Barcelona
Samstag, 21.09.2024, 20:00 Uhr

Konzerthaus, Wien
Dienstag, 24.09.2024, 19:30 Uhr

Victoria Hall, Genf
Freitag, 27.09.2024, 20:00 Uhr

Philharmonie de Paris, Paris
Montag, 30.09.2024, 20:00 Uhr

Juan Diego Flórez | Tenor
Sinfonía por el Perú | Jugendorchester
Ana Maria Patiño-Osorio | Dirigentin

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WIEN/ImPulsTanz: Liquid Loft mit „IN MEDEAS RES“

Filigran, zerbrechlich wirkt das Setting, in das Chris Haring gemeinsam mit den beiden TänzerInnen Hannah Timbrell und Dong Uk Kim seine neueste, hier uraufgeführte Arbeit hinein choreografierte. Aufgehängte hautfarbene Fetzen, davor stehen Objekte von Patrizia Ruthensteiner. Sie erinnern an für menschliche Köpfe kunstvoll gestaltete Greifvogel-Masken, erweitert um bei Bewegung zischende Antennen, einen blubbernden Becher oder rasselnde Spiral-Federn.

Haring ließ sich für seine Medea inspirieren von der Darstellung dieser Figur in Pier Paolo Pasolinis Film „Medea“ von 1969, in dem dieser die Hauptrolle mit der Sopranistin Maria Callas besetzte, die in dem Film jedoch keinen einzigen Ton singt. Gefragt war ihre Fähigkeit zur expressiven, dennoch feinfühligen Darstellung komplexer Charaktere. Chris Haring interessiert die mit gewaltigen inneren (und äußeren) Konflikten kämpfende Figur der Medea. Das Sperrige und die fragmentierte Erzählweise des Films prägen auch „IN MEDEAS RES“.

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Liquid Loft/Chris Haring: „IN MEDEAS RES“, im Bild: Dong Uk Kim © Michael Loizenbauer

Eingespielte Gesprächsfetzen. Das Paar plaudert über die Zerlegung des Körpers, über die Projektion der Idee von jemandem, über Angst und Trauma, über das Töten im Traum und fragt am Ende: „Wie alt ist diese Geschichte?“ Der Sound von Andreas Berger, viel aus dem Off kommend, mit drohenden, dann chaotisch kreischenden Klangwolken, mit dem Eigenklang der Objekte – auch die gequälte Erde lässt er mit durch die PerformerInnen gedehnten Spiralfedern am Boden stöhnen – bis zum Song einer Singer-Songwriterin am Ende gibt Vieles an inhaltlichen Deutungsmöglichkeiten dazu.

Mit Live-Video und wirkungsvoll eingesetzten Lichteffekten (Licht und Bühnenbild: Thomas Jelinek) – einmal strahlt Don Uk Kim sein Gesicht von unten an, dass es auf die Rückwand projiziert erscheint wie eine leere Maske – erzählt das Stück auf einer weiteren Ebene von den die nur imaginierte Hauptfigur zerreißenden inneren Konflikten, deren Darstellung durch die beiden herausragenden TänzerInnen trotz aller gestischen Abstraktion eine emotionale Wirkung erzeugt.

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Liquid Loft/Chris Haring: „IN MEDEAS RES“, im Bild: Dong Uk Kim, Hannah Timbrell © Michael Loizenbauer

Chris Haring taucht mit dieser Arbeit tief ein ins Unbewusste. Die Dissoziation der Persönlichkeit der Medea (in einem weiblichen und einen männlichen Teil) ist der Rettungsanker, der ihr das psychische Überleben ermöglicht. Jene Spaltung ist zudem ein starkes Bild für die Fülle an psychischen Aspekten, die ihr Recht auf ein gelebt Werden kraftvoll anmelden. Die männliche Seite krampft, leidet unter sich, ohne in die Emotion einzutauchen. Anders das Weibliche, das diese auslebt. Ihre Ehrlichkeit ist die Basis für potentielle Heilung.

Ausgeprägte Sensibilität, durch die sich’s lebt wie mit abgezogener Haut, macht verletzlich. Sie ist andererseits eine ungeheure Kraft, der sich die doppelgesichtige Hauptfigur in diesem Stück bedient. Haut spielt eine wesentliche Rolle. Einerseits als vom Körper losgelöstes, abgesetztes Objekt, womit sich die Grenzen zwischen Außen und Innen auflösen mit der Konsequenz gesteigerter Vulnerabilität, andererseits als Co-Performer, dessen Dehn- und Formbarkeit Möglichkeiten für neue, andere Identitätsentwürfe schafft.

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Liquid Loft/Chris Haring: „IN MEDEAS RES“, im Bild: Hannah Timbrell, Dong Uk Kim © Michael Loizenbauer

Auch hier tanzen Körper als physische Repräsentanten archivierter und momentaner psychischer Ereignisse. Die beiden PerformerInnen Hannah Timbrell und Dong Uk Kim erweisen sich mit ihrer Reife, Ausdrucksstärke, Präzision und darstellerischen Potenz als ideale Besetzung. Ihren Job als BühnenarbeiterInnen – die Objekte, Kameras und Lichtquellen sind vielfach umzuordnen und zu steuern – beherrschen sie souverän.

Der Animismus der Rolle der Medea in Pasolinis Film wird in eigensinnig poetische, durch ihre Abstrahiertheit und Mystik nicht eben leicht lesbare Bilder übersetzt. Die Ästhetik des Stückes ist eine Liquid Loft’sche. Sie funktioniert. Die dramaturgischen Brüche sind die in der Persönlichkeit der Medea. Das Stück erzählt von bereitstehenden kulturellen, medialen und gesellschaftlichen Angeboten für Maskierungen, die ihrerseits ein Eigenleben entwickeln und damit eine toxische Eigendynamik entwickeln, die den Maskierten um so weiter von sich entfernt. Die ewige Aktualität des Stoffes, seine Bedeutung für den Zustand der Welt, weil in soziale Beziehungen, in die Gesellschaft und damit in die Politik hinein wirkend, kann nicht überschätzt werden.

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Liquid Loft/Chris Haring: „IN MEDEAS RES“, im Bild: Hannah Timbrell, Dong Uk Kim © Michael Loizenbauer

Chris Haring erschließt sich mit diesem Stück eine neue Dimension an Tiefe. Er geht über die Darstellung des Leidens an sich selbst, das die Kompanie in einer Reihe von Stücken der vergangenen Jahre ausgiebig und ortsspezifisch variiert feierte, hinein in eine Untersuchung der Ursachen desselben. Und sogar noch weiter. Am Anfang von „IN MEDEAS RES“ standen die beiden TänzerInnen nebeneinander, mit dem Rücken zu uns, am Ende sich gegenüber. So funktioniert psychische Evolution. Das Anschauen unbewusster Aspekte seiner selbst und die bewusste, bewertungsfreie Integration in seine psychische Gesamtheit ist entscheidend für einen Heilungs- und Wachstums-Prozess. Im Kleinen wie im Großen.

Liquid Loft mit „In Medeas Res“ am 17.07.2024 in der Künstlerhaus Factory Wien im Rahmen von ImPulsTanz. Weitere Vorstellungen: 18., 19. und 20. Juli 2024.

Rando Hannemann

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