DIE SAMSTAG-PRESSE – 8. JUNI 2024

DIE SAMSTAG-PRESSE – 8. JUNI 2024

sommernachtskonzert-schoenbrunn-2024 © 3sat.de

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE SAMSTAG-PRESSE – 8. JUNI 2024

So schön war das Sommernachtskonzert der Wiener Philharmoniker – Ein Abend mit Moldau, aber ohne Wasser
Das traditionelle Sommernachtskonzert der Wiener Philharmoniker im Schlosspark Schönbrunn begeisterte Freitagabend mit einem vielfältigen Programm und einer beeindruckenden Performance von Lise Davidsen.
Vienna.at.

Sommernachtskonzert 2024 Wiener Philharmoniker 7.6.2024 Wien, Dirigent Andris Nelsons (TV-Übertragung am 7.-8.6.2024)
Das Sommernachts-Konzert 2024 der Wiener Philharmoniker am 7.6.2024 in Wien mit Dirigent Andris Nelsons und Sopranistin Lise Davidsen als Solistin wird im Fernsehen übertragen und als CD veröffentlicht. Sie finden hier alle Fakten zum Sommernachtskonzert der Wiener Philharmoniker 2024 und die wichtigsten Informationen.
salsa-und-tango.de

Philharmoniker feiern 20. Sommernachtskonzert
55.000 Besucherinnen und Besucher bei der 20. Ausgabe des Gratisformats der Wiener Philharmoniker im Schlosspark von Schönbrunn
oe24.at

Verona
Italienische Oper als Unesco-Weltkulturerbe Gala in Verona
Große Gefühle, große Musik: Seit vergangenem Jahr ist die italienische Oper immaterielles Unesco-Weltkulturerbe. In Verona wird das nun mit einer großen Gala gefeiert. Mit dabei: Anna Netrebko, Jonas Kaufmann und Riccardo Muti.
BR-Klassik.de

Linz
Auftragsoper zum Anton-Bruckner-Jahr: Uraufführung von „Der Findling“ in Linz
Sendung „Fazit“. Podcast von Jörn Florian Fuchs
deutschlandfunkkultur.de

Und letztmals die Münchener Biennale:
On the way – Eine Bilanz der Münchener Biennale für neues Musiktheater
Podcast von Jörn Florian Fuchs
deutschlandfunk.de

Bregenz 2025
„Oedipe“ wird 2025 Hausoper bei den Bregenzer Festspielen
Die neue Intendantin Lilli Paasikivi entschied sich für das Werk von George Enescu. Die Bregenzer Festspiele bringen im Festivalsommer 2025 die Oper Oedipe des rumänischen Komponisten George Enescu ins Festspielhaus. Wie die APA aus gut informierten Quellen erfuhr, hat sich die designierte Festspielintendantin Lilli Paasikivi für das 1936 in Paris uraufgeführte Werk entschieden, es wird am 16. Juli Premiere feiern. Die Auswahl wurde am Donnerstag von den Festspielen auf APA-Anfrage bestätigt.
DerStandard.at/story

Kommentar
Neustart für Goecke und Gardiner – Verdiente zweite Chance?
Marco Goecke beschmierte eine Kritikerin mit Hundekot, John Eliot Gardiner ohrfeigte einen Sänger. Jetzt sind beide zurück auf den Bühnen. Sind Publikum und Veranstalter bei Künstlerinnen und Künstlern zu großzügig?
BR-Klassik.de

Wien
Ein Dirigent, der musikalische Ekstase entfacht
Maxime Pascal am Pult des RSO beim Gedenkkonzert für Peter Eötvös.
Kurier.at

Kooperation mit dem BR-Symphonieorchester: das neue Merkur-Konzertabo
Vier höchstkarätig besetzte Konzerte, geschnürt zu einem Paket: Auch in der kommenden Saison gibt es das Merkur-Konzertabo in Zusammenarbeit mit dem BR-Symphonieorchester. Vorverkaufsstart war am Freitag, 7. Juni.
MuenchnerMerkur.de

Berlin
Bühnen-Tipps für Berlin: Nostalgische Operette, Ramba Zamba Theater und Start der Open-Air-Saison
Es ist für jede Stimmung etwas dabei: Was Freunde des Theaters und des Tanzes dieser Tage nicht verpassen sollten.
Tagesspiegel.de

Wien
„Salome“ an der Staatsoper als blutiges Bankett
Tolle Ensembleleistung im Haus am Ring bei Richard StraussBesessenheitsdrama                                          DerStandard.at.story

Oslo Philharmonic im Wiener Konzerthaus (Bezahalrtikel)
Klaus Mäkeläs Turbo-Brahms
DiePresse.com

Jungstar Klaus Mäkelä in einer Doppelrolle
Zusammen mit dem Oslo Philharmonic und Geiger Daniel Lozakovich präsentierte sich Mäkelä auch als Cellist
derstandard.de/story

Patrick Hahn im Musikverein: Dieser Dirigent wird noch groß rauskommen (Bezahlartikel)
Der 28-Jährige Patrick Hahn ist im Begriff, international Karriere zu machen. Im Musikverein hatte er die Wiener Symphoniker im Musikverein schon auf seiner Seite – jedenfalls beim Schlussstück.
DiePresse.com

München
Timothy Ridout Weltklasse-Bratschist erstmals beim BRSO
Der Brite Timothy Ridout gehört den besten Bratschisten der Welt. Jetzt gibt er sein BRSO-Debüt im Münchner Herkulessaal, das BR-KLASSIK ab 20 Uhr im Live-Stream zeigt. Und auch privat hat er etwas zu feiern.
BR-Klassik.de

Salzburg
Vergnügen mit Rokoko und Sturm und Drang – Mozarteumorchester / Jonathan Bloxham
DrehpunktKultur.at

München
„Die neuen Linien“ bei der Münchener Biennale: Premium-Performances von Oblivia und Novoflot
NeueMusikzeitung/nmz.de

Berlin
Die Macht ist anonym
Moskauer Aufstand 1682 und die Folgen: Claus Guth inszeniert Modest Mussorgskis »Chowanschtschina« an der Staatsoper Unter den Linden
jungewelt.de

Was man auf Berlins Bühnen jetzt nicht verpassen sollte (Bezahlartikel)
Komische Oper und der Start der Open-Air-Saison Es ist für jede Stimmung etwas dabei: Was Freunde des Theaters und des Tanzes dieser Tage nicht verpassen sollten.
Tagesspiegel.de

Hamburg
Wie kommt die Staatsoper aus dem Schatten der Elbphilharmonie? (Bezahlartikel)
Was der designierte Staatsopern-Intendant und Regisseur in seiner Amtszeit ab 2025 plant. Besonderes hat er mit dem Ballett vor.
HamburgerAbendblatt.de

Stuttgart
Bedingungslose Hingabe an die Musik (Podcast)
Rückblick: Teodor Currentzis als Chefdirigent des SWR Symphonieorchesters
swr.de

Augsburg
Mozartfest Augsburg 2024 – „Yo cooll, da ist ein Streichquartett“
BR-Klassik.de

Tonträger
Jules Massenet: „Werther“  (Podcast)
Tassis Christoyannis, Véronique Gens, Hélène Carpentier, Hungarian National Philharmonic Orchestra,  Leitung: György Vashegyi
radiodrei.de

Links zu englischsprachigen Artikeln

Wien
Vienna’s Artis Quartet to Disband After 45 Years
theviolinchannel.com

Dresden
Haydn’s The Seasons in Dresden had an essentially sunlit disposition
seenandheard-international.com

Helsinki
Finnish National Opera’s intense Götterdämmerung completes its Ring
seenandheard-international.com

London
Opera Holland Park’s new staging of The Barber of Seville provides food for thought
operatoday.com

Wormsley
A Figaro for any time
operatoday.com

West Horsley
Aleko on the Arno: Sir Bryn Terfel leads fine new double bill at Grange Park Opera
bachtrack.com/de

Bryn Terfel, Grange Park Opera: The Welsh wonder triumphs in Gianni Schicchi
Grange Park’s season opens with a double bill crafted around the talents of Bryn Terfel – all-round sophisticated exuberance
telegraph.co.uk

Glasgow
Scottish Opera announces new 2024/25 season
scottishbusinessnews.net

New York
Inside Light, New York review — arresting edit of Stockhausen’s seven-day opera (Subscription required)
The Park Avenue Armory is host to an intricate yet grand five-hour show
ft.com

San Francisco
Die Zauberflöte in San Francisco
operatoday.com

Los Angeles
Column: What is the state of opera in L.A.? OperaFest LA tells only half the story
latimes.com

Recordings
 Mixed Results For Beethoven’s Contemporaries Ries & Clement In Two New Releases
ludwig-van.com

Sibelius and Prokofiev Violin Concertos album review – freewheeling rapport never sounds forced
TheGuardian.com

Ballet / Dance

Review: ASHTON CELEBRATED – PROGRAMME 1 at Royal Opera House
broadwayworld.com

Sprechtheater

Wien/Festwochen
Elfriede Jelineks bejubeltes Theaterselbstporträt als Fahndungsopfer
Das Gastspiel von „Angabe der Person“ aus Berlin ist ein Einladungstriumph der Wiener Festwochen im Volkstheater – dank überragender Schauspielerinnen. Jemand musste Elfriede J. verleumdet haben; denn ohne dass sie sich gröberer Vergehen bewusst gewesen wäre, stattete ihr eines Tages die Finanzbehörde einen Besuch ab. Das Eindringen der Steuerfahnder in ihren Lebensbereich, verbunden mit der Beschlagnahme von Festplatten, hat Jelinek zum Verfassen von Angabe der Person angestachelt: einem ihrer furiosesten, zugleich unverblümtesten Monologe (2022).
DerStandard.at/story

Wiener Festwochen: Momentaufnahme der Menschheit –  Marcus Lindeen/Marianne Ségol: Memory of Mankind
die-deutsche-buehne.de

Wiener Festwochen: Theater und Performance-Kunst für neue Welten
Um Diskriminierung geht’s bei Mamela Nyamza in „Hatched Ensemble“ und Nora Chipaumire in „Dambudzo“. Łukasz Twarkowskis „Rothko“ interessiert sich für Kunstfälschung
DerStandard.at/story

Medien

ORF & Co.
„EU-Wahl kann Druck auf Rundfunk erhöhen“
Morgen, Sonntag, wählt Europa. Ein Rechtsruck kann auch Einfluss auf öffentlich-rechtliche Sender wie den ORF haben, die von der Bevölkerung ohnehin schon immer weniger akzeptiert werden und Marktanteile einbüßen.
krone.at

Festspielzeit und ARD Radiofestival auf BR-Klassik: Klassiksommer mit vielen Highlights
BR-Klassik.de

Politik

Dänische Ministerpräsidentin in Kopenhagen angegriffen
Mette Frederiksen ist im Zentrum Kopenhagens von einem Mann angegriffen und geschlagen worden. Sie stehe unter Schock, der Täter wurde gefasst.
Kurier.at

Europäische Union: ÖVP und Grüne streiten um nächsten EU-Kommissar
Es kracht zwischen ÖVP und Grünen rund um die Frage, wer Österreich in der nächsten EU-Kommission vertreten soll. Dabei sind sich die Türkisen noch nicht einmal sicher, wen sie nominieren wollen.
DiePresse.com

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Unter’m Strich

GB
Vermutlich als Trauzeuge: Prinz William bei „Hochzeit des Jahres“ gesichtet
Britische Medien berichten von der „Hochzeit des Jahres“: Der Milliardär und Patenonkel von Prinz George, Hugh Grosvenor, heiratet am Freitag seine Olivia. Mit dabei: Prinz William höchstpersönlich.
TirolerTageszeitung.com

Mutmaßliche Töchter von Putin reden bei Wirtschaftsforum
Seltener öffentlicher Auftritt von Maria Woronzowa und Katerina Tichonowa in St. Petersburg. Sie sollen Putins Töchter sein. Putin selbst will Abhängigkeit vom Westen weiter verringern.
oe24.at

Tennis
Alcaraz im Endspiel. Sinner nicht im Paris-Finale, trotzdem Nummer 1
Carlos Alcaraz steht im Finale der French Open. Der Spanier rang den Südtiroler Jannik Sinner in einem packenden Fünf-Satz-Krimi nieder.
Heute.at

INFOS DES TAGES (SAMSTAG, 8. JUNI 2024)

INFOS DES TAGES (SAMSTAG, 8.JUNI 2024)

Quelle: onlinemerker.com

Linz: „DER FINDLING“ – Uraufführung im Alten Dom/Ignatiuskirche von Linz, 07. 06.2024

Musiktheater in zwölf Kapiteln von Hermann Schneider, Musik von Franz Hummel und Susan Oswell

Auftragswerk des Landestheaters Linz zum Anton Bruckner-Jahr 2024; in Kooperation mit der Katholischen Kirche Oberösterreich

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Jazzauftakt: vor dem Alten Dom spielte beim Einlaß ein Jazzensemble passend zum Wetter „On the Sunny Side of the Street“ (erinnert sich noch jemand an Walter Richard Langers „Vokal, Instrumental, International“?). Der Herr am Akkordeon ist nicht Anton Bruckner 😉, sondern Bernhard Walchshofer – bis zu seiner Pensionierung Solocellist des Brucknerorchesters, aber damals wie heute auch auf vielen anderen Instrumenten und in vielen Musikgenres sattelfest. Foto: Petra und Helmut Huber

Am 8. Dezember 1855 hatte Anton Bruckner, noch als provisorischer Domorganist, seinen ersten Dienst in der damaligen Linzer Hauptkirche. Definitvgestellt wurde er in dieser Position im darauffolgenden Jänner. Auch als er längst nach Wien übersiedelt war und als gefeierter Orgelimprovisator durch Europa reiste, kehrte er immer wieder an diesen Ort und „seine“ Orgel zurück. Umso lieber, als das aus den 1780er-Jahren stammende Instrument nach seinen Vorstellungen umgebaut worden war und in dieser Fassung bis heute spielt.

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Die Brucknerorgel. Foto: Petra und Helmut Huber

Grund genug, im Bruckner-Jahr ein neues, dem Ansfeldner Meister gewidmetes Werk an dieser Stelle aufzuführen: Aber nicht eine einfache Biographie… „Vielmehr ist dieses Werk eine vielschichtige musiktheatrale Spurensuche zum Thema Bruckner, die der speziellen klanglichen und ideellen Aura, die die Werke dieses Komponisten auszeichnet, auf den Grund gehen möchte.“, so die Werksbeschreibung im Landestheater-Programm. Von einer „Art Brückenschlag zur tiefsten Herzkammer von Bruckner“ spricht Dirigent Markus Poschner.

Beauftragt wurde mit der musikalischen Arbeit der 1939 im Altmühltal geborene Komponist Franz Hummel, der schon als Wunderkind im Volksschulalter die Aufmerksamkeit von Richard Strauss erregt hatte. Leider verstarb Hummel, bevor er den „Findling“ vollenden konnte, im August 2022. Seine Witwe Susan Oswell, die auf solide musiktheatralische Erfahrung, auch als Komponistin, zurückblicken kann, hat das Werk vollendet und zur Aufführungsreife gebracht.

In diesem über viele Jahre seiner Existenz als Jesuitenkirche fungierenden Dom ist die theatralische Tradition der Jesuiten mitzudenken, mit der sie in der Gegenreformationszeit ihren Einfluß ausübten. Übrigens mit einer frühen Version des Mitlauftextes: zu den lateinisch verfaßten szenischen Oratorien oder Kirchenopern gab es fürs Volk Textheftchen zum Mitlesen auf Deutsch…

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Martin Achrainer. Foto: Reinhard Winkler für Linzer Landestheater

Tatsächlich lag ein solches mit dem Libretto des Landestheater-Intendanten auch an jedem der knapp 200 Zuschauerplätze in den Sitzbänken der prachtvollen, einschiffigen Barockkirche, gegen die die Sessel im Bayreuther Festspielhaus freilich urgemütlich-fläztaugliche Clubfauteuils sind. Naja, knapp zwei Stunden sind da gerade noch durchzustehen bzw. -sitzen. Allerdings war aufgrund der Lichtverhältnisse nicht daran zu denken, während der Aufführung mitzulesen. Textprojektion gab es nur bei manchen Chorstellen – die aber stammen meist aus der Bibel, tragen wenig zum Verständnis des vordergründigen Bühnengeschehens bei. Der Text ist zwar auf Deutsch, aber trotz des kleinen Auditoriums und meist intimer Nähe der Bühnenpersonen zum Publikum kommt die an sich sehr deutliche Diktion der Sängerinnen und Sänger nicht durch – 8 Sekunden Nachhall sind da eine (allzu) große Hürde.

Das 45köpfig auf der Orgelempore angetretene Bruckner Orchester hat mit diesen Umständen allerdings kein Problem: unter Markus Poschner musizieren die Damen und Herren ebenso glasklar, wie man es aus Musiktheater und Brucknerhaus gewohnt ist. Was natürlich auch dafür spricht, daß es Herr Poschner versteht, auf diese spezielle Akustik einzugehen. Auf der Bruckner-Orgel spielt Bernhard Prammer, seit 2007 an diesem geschichtsreichen Instrument beruflich zu Hause, nicht nur Fertigkomponiertes, sondern er improvisiert auch.

Auf Seitenemporen singen Chor und Extrachor samt Kinder- und Jugendchor des Landestheaters Linz, einstudiert (und auch in perfekter Abstimmung mit dem Hauptdirigenten relaismäßig dirigiert) von Elena Pierini und David Alexander Barnard. Diese Chöre klingen wirklich himmlisch, luftig, transzendierend – eigentlich punktgenau dem historischen jesuitischen Vorbild, aber auch dem mystischen Charakter des aktuellen Werkes entsprechend.

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Bruckner und Martin Achrainer. Foto: Reinhard Winkler für Linzer Landestheater

Die Inszenierung von Lukas Hemleb muss, verglichen mit den im erwähnten Heftchen nachzulesenden Regieanweisungen, mit wenig bühnentechnischen Hilfen auskommen; nichtsdestoweniger hat Margherita Palli in den Kirchenraum eine überraschend vielseitig nutzbare, nur auf den ersten Blick einfache, Bühneneinrichtung eingebaut, sogar mit einer Versenkung. Außerdem spielen sich einige Auf- und Abtritte über einen langen, über dem Mittelgang der Kirche errichteten, Laufsteg ab, wie wir ihn von z.B. der Bühne der Rolling Stones kennen. Sogar maschinelle Unterstützung einer autonom rollenden Plattform (als Nachen bei einer Flußüberquerung) ist vorhanden. Warum aber der titelgebende dunkel glitzernde Findling hinter einem Metallgerüst versteckt bleibt, das genau 2x kurz von einer einzigen Person (szenisch nicht rasend gut motiviert) bestiegen wird, erschließt sich uns nicht. Das Gesamtbild, sei es die Ausdruckskraft der Sängerinnen und Sänger, deren Zusammenwirken mit dem Bewegungsensemble und den Videoprojektionen, ist jedenfalls vordergründig zur Musik stimmig – auch wenn viele Szenarien wie ein Flußufer, Voralpenlandschaft mit Bach und Steg, oder ein unterirdischer Kristallpalast fehlen.

Die Kostüme von Sasha Nikolaeva sehen für die Hauptrollen eine Kleidung vor, wie sie Bruckner um 1870 herum trug, etwa auf einem Foto von Eduard Pfeiffer: schwarzer Anzug mit Weste, weißes Hemd mit Kläppchenkragen, schwarze Schleife, drüber ein langer dunkelblaugrauer Mantel. Was nahelegt, dass diese Figuren verschiedene Seiten der Persönlichkeit des Komponisten repräsentieren. Austoben kann sich die Kostümabteilung hingegen bei der Tanzgruppe, die in vielen Verkleidungen auftritt, vom schwarzen Ganzkörpertrikot für einen Sternentanz oder ein Meeresgetierballett bis hin zu sehr konkretem nahöstlichen Landvolk. Besonders fantasiereich und nicht ohne Humor gestaltet ist ein vogelartiger Bote (aus dem Jenseits?), der meist von Pavel Povrazník dargestellt wird, im achten Abschnitt vom Sänger des “T”.

Abgestimmt mit dem barocken Kirchinterieur sind die teils wirklich überwältigenden Videoeffekte von Luca Scarzella – Feuer, Wasser, wild bewegter Sternenhimmel… Wohl nicht beabsichtigt: als bei einer Orgelimprovisation der Dirigent innehält und nur versunken lauscht, wird auf eine Vignette hoch oben am Altar ein feuriger Ring projiziert. In den Dirigatmonitoren erscheint dadurch ein flackernder Heiligenschein für Herrn Poschner.

Immer wieder bietet auch die Choreografie von Yuko Harada aufregende Bilder; umgesetzt werden diese mit akrobatischem Geschick von TANZ LINZ: Elena Sofia Bisci, Matteo Cogliandro, Mischa Hall, Katharina Illnar, Pavel Povrazník, Lorenzo Ruta, Nicole Stroh, Hinako Taira, Pedro Tayette und Fleur Wijsman.

Die Musik beginnt mit einem intensiven cluster, gefolgt von mikrotonalem Gewebe. Der Großteil der Komposition dürfte der Zwölftontechnik folgen. Darin aber finden sich immer wieder Bruckner-Zitate – besonders bewegend gleich nach der Einleitung der Beginn des zweiten Satzes aus der 7. Symphonie. Mitunter werden die Bruckner-Zitate durch Einsprengsel zerschnitten oder angeknabbert, mitunter durch einen heftigen Schlag beendet, mitunter gehen sie quasi unmerklich in der Komposition auf. Besonders interessant (auch durch die tänzerische Umsetzung) im 11. Abschnitt eine komplexe und temporeiche Fuge aus kleinteiligen Bruckner-Motiven, die immer wieder zwölftönerisch aufgelöst werden. Der sängerische Anspruch an die Solorollen ist sehr hoch. Jedenfalls: auch wenn es nicht möglich ist, sich ohne wirklich verständlichen Text ein Gesamtbild zu machen (dauernd mittels Smartfon-Lampe im Libretto mitzulesen ist auch keine realistische Option!!), ist dieses neue Werk musikalisch farben- wie spannungsreich.

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Martin Achrainer und Tanzensemble. Foto: Reinhard Winkler für Linzer Landestheater

X (also der eigentliche Bruckner): Martin Achrainer; er spielt alle seine darstellerischen und körperlichen Fähigkeiten aus, welch letztere weit ins Metier des Tanzensembles hineinreichen. Dazu füllt er den Kirchenraum mit seiner modulationreichen, wunderbar angesetzten Baritonstimme bis in den letzten Winkel.

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Manuela Leonhartsberger, Dominik Nekel, Matthäus Schmidlechner, Gotho Griesmeier. Foto: Reinhard Winkler für Landestheater

Gotho Griesmeier singt und spielt S (wie Sopran), auch Erster Geselle, ein Knabe, mit Verve und Präzision; auch sie ist eine engagierte Schauspielerin. A(lt), auch Zweiter Geselle, wird von Manuela Leonhartsberger dazu ebenbürtig verkörpert.

T(enor), auch Der Zwerg, ist für den exzellenten Charaktertenor Matthäus Schmidlechner mit seiner extremen Höhenfähigkeit bis weit in den counter-Bereich ein toller Abschluß für sein langjähriges Engagement in Linz. Dominik Nekels vorzüglich fundierter und technisch erstklassig geführter “B” = Bass rundet das solistische Ensemble ab.

Begeisterter Applaus, Jubel, 8 Minuten lang, ein einsames Buh.

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Manuela Leonhartsberger, Gotho Griesmeier. Foto: Reinhard Winkler für Linzer Landestheater

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Schlussapplaus mit Susan Oswell und Hermann Schneider. Foto: Petra und Helmut Huber

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Schlussapplaus. Foto: Petra und Helmut Huber

Petra und Helmut Huber

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Linz
Auftragsoper zum Anton-Bruckner-Jahr: Uraufführung von „Der Findling“ in Linz
Sendung „Fazit“. Podcast von Jörn Florian Fuchs
deutschlandfunkkultur.de

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Wiener Staatsoper: Heute Start der Serie „NABUCCO“

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MEHR INFO

Vorstellungen am 8./12./15./18. Juni
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VISIT OSTRAVA TO SEE OPERAS YOU HAVE NEVER SEEN!

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The seventh biennial of the international festival NODO / New Opera Days Ostrava will bring a series of world and Czech opera premieres, taking place over the last five days of June at various venues in Ostrava: Jiří Myron Theatre, Antonín Dvořák Theatre, Puppet Theatre, and Tatran Sports Hall. Organized by the Ostrava Center for New Music and the National Moravian-Silesian Theatre, the festival will feature seven productions reflecting current artistic expressions. A special position in the program is occupied by the opera Russolo’s Bitter End, a tribute to the futurist artist Luigi Russolo, featuring futuristic noise instruments called intonarumori. Another unique production is the opera performance IMPACT, which will include stunt actions. These performances will be presented on Friday, June 28, outside traditional opera theaters.

FULL FESTIVAL PROGRAMM
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OPER FRANKFURT: PREMIERE „LA JUIVE“ am 16. Juni 2024

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LA JUIVE
FROMENTAL HALÉVY 1799–1862
Oper in fünf Akten
Text von Eugène Scribe
Uraufführung 1835, Opéra Le Peletier, Paris

In französischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Einführungen eine halbe Stunde vor Vorstellungsbeginn im Holzfoyer und kurz nach der Premiere als Audio
Am 16. Juni findet die 9. Kammermusik anlässlich der Premiere von La Juive statt.

Musikalische Leitung  Henrik Nánási
Inszenierung  Tatjana Gürbaca

Rachel: Ambur Braid
Éléazar: John Osborn
Léopold: Gerard Schneider
Eudoxie: Monika Buczkowska
Kardinal Brogni: Simon Lim
Ruggiero / Henker: Sebastian Geyer
Albert / Ausrufer des kaiserlichen Heeres: Danylo Matviienko

Chor der Oper Frankfurt
Frankfurter Opern- und Museumsorchester

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Staatstheater Cottbus: Premiere am Samstag, 8. Juni 2024, 19.30 Uhr, Großes Haus

SWEENEY TODD – DER DÄMONISCHE BARBIER VON FLEET STREET

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© Staatstheater Cottbus

Ein Musical-Thriller von Stephen Sondheim || Musikalische Leitung: Johannes Zurl, Regie: Cordula Däuper  

Die letzte Musiktheater-Premiere der Saison bringt am Samstag, 8. Juni 2024, 19.30 Uhr, Stephen Sondheims Musical-Thriller „Sweeney Todd – Der dämonische Barbier von Fleet Street“ erstmals auf die Bühne im Großen Haus des Staatstheater Cottbus. Auch Regisseurin Cordula Däuper ist neu am Cottbuser Haus. Sie gilt als Spezialistin für Spielwitz in Oper, Operette und Schauspiel und ihre Arbeiten feierten große Erfolge in Berlin, Mannheim, Mainz, Zürich und Bern.

Mehr Infos

www.staatstheater-cottbus.de

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SCHLOSS-SPIELE KOBERSDORF: Zusatzvorstellung „Der Diener zweier Herren“ am 2. August

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Liebe Freunde der Schloss-Spiele Kobersdorf!

Dank Ihrer großartigen Resonanz auf unsere Produktion „DER DIENER ZWEIER HERREN“ haben wir eine Zusatzvorstellung für Sie fixiert! 🤩
Freitag, 02. August 2024 | 20:30 Uhr

Nutzen Sie diese zusätzliche Gelegenheit, um die Schloss-Spiele Kobersdorf 2024 in vollen Zügen zu genießen. ❤️

Wir freuen uns auf Ihren Besuch.

Ihr Team der Schloss-Spiele Kobersdorf

ℹ️ Hinweis: Die Vorstellung am 02. August 2024 wird von ORF III aufgezeichnet.
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🏰 FÜHRUNGEN IM SCHLOSS KOBERSDORF 🏰 Sind Sie im Juli bei den Schloss-Spielen Kobersdorf? Dann laden wir Sie herzlich zu einer unserer exklusiven Führungen durch das Schloss Kobersdorf ein. 🤗

Erleben Sie die faszinierende Geschichte und prächtigen Räumlichkeiten des Schlosses, darunter:

Der große Festsaal mit Fresken von Carpoforo Tencalla (1656) und beeindruckendem Stuck von Bertonelli
Der Kaisersaal mit Abbildungen aller römischen Kaiser bis zu Marc Aurel
Der zauberhafte Schlossgarten und die beeindruckende Kapelle mit reichhaltiger Stuckdekoration
Diese Führung wird persönlich von der Schlossbesitzerin Dr. Anna Schlanitz-Bolldorf durchgeführt.

Weitere Informationen & Anmeldung

Produktion 2024:
DER DIENER ZWEIER HERREN

2024 lockt das Sommertheater im Mittelburgenland nach Venedig. Mit „Der Diener zweier Herren“ steht ein Stück des Schriftstellers und Dichters Peter Turrini (frei nach der berühmten Komödie von Carlo Goldoni) auf dem Programm.
Weitere Informationen

Anmeldung
BIKE- & OLDTIMER-FAHRT

Sind Sie gerne mit alten Automobilen oder mit dem Motorrad unterwegs? Treffen Sie sich mit Wolfgang Böck und weiteren Gleichgesinnten zur gemeinsamen Theaterfahrt nach Kobersdorf! 🏍️ 🚗
Zur Anmeldung

JUGENDRABATT -50%

Kinder & Jugendliche bis 18 Jahre sowie Studierende bis 27 Jahre erhalten bei Vorlage eines entsprechenden Ausweises -50% auf alle Veranstaltungen. Die Ermäßigung kann telefonisch, via Mail oder in unserem Online-Ticketshop eingelöst werden.
Weitere Informationen
Bleiben Sie informiert!
Folgen Sie uns auf unseren Social Media-Kanälen Facebook & Instagram. Dort versorgen wir Sie mit „Behind The Scenes“ – Eindrücken von „DER DIENER ZWEIER HERREN“ und Sie erhalten laufend aktuelle Informationen rund um die diesjährige Produktion bei den Schloss-Spielen Kobersdorf.

Sichern Sie sich jetzt Ihre Tickets für dieses unvergessliche Erlebnis in Kobersdorf. 🎫
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Unser Kartenbüro ist aktuell Mo-Do: 8.00 – 16.00 Uhr / Fr: 8.00-13:00 unter +43 – 2682 719-8000 oder via E-Mail () für Sie erreichbar.
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ARS-Produktion stellt das Solo-Debütalbum TRADIZIONE E LIBERTÀ der Pianistin Aniele Steininger vor:

Die in einer Berliner Musikerfamilie aufgewachsene Pianistin Aniele Steininger konzertiert als Solistin in bedeutenden deutschen Konzertsälen, wie dem Kammermusiksaal der Berliner Philharmonie oder dem Großen Sendessal im Haus des Rundfunks. Sie wurde bereits zu renommierten Konzertreihen und Festivals wie den Tischlereikonzerten der Deutschen Oper Berlin, dem Swiss Chamber Music Festival Adelboden oder dem Festival Musikdorf Ernen eingeladen. Nun veröffentlicht sie ihr Solo-Debütalbum tradizione e libertà.

Im Mittelpunkt dieses Albums steht der italienische Komponist Domenico Giuseppe Scarlatti. Die vier ausgewähltenSonaten K 27, K213, K 247 und K 268 repräsentieren einen nur kleinen Ausschnitt seines immens vielfältigen Werkes und doch beleuchten sie alle unterschiedlichen Aspekte seines außergewöhnlich kreativen Komponierens, welches durch alle Epochen zahlreiche Komponisten wie Johann Sebastian Bach, Frédéric Chopin oder im 21. Jhdt. Georg Kratzer inspirierte. Die von Kratzer auf dem Album enthaltenen fünf Miniaturen, die mit Klangfarben und Strukturen experimentieren, sind, ebenso wie das Werk Aufgrund meiner Verehrung für D.S. eine Hommage des Komponisten an Scarlatti.

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  • Domenico Scarlatti: Klaviersonate4n K. 27, K. 213, K. 247, K. 268
    +Georg Katzer: Aufgrund meiner Verehrung für Domenico Scarlatti; 5 Miniaturen
    +Fanny Mendelssohn-Hensel: 4 Lieder für das Pianoforte op. 2
  • Künstler: Aniele Steininger (Klavier)
  • Label: Ars, DDD, 2023
  • Bestellnummer: 11875560
  • Erscheinungstermin: 5.7.2024
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