Macbeth © Monika Rittershaus
Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE SONNTAG-PRESSE – 16. NOVEMBER 2025
Zürich/Oper
Zürich: Roman Burdenko triumphiert als Verdi-Macbeth
Die meisten von Barrie Koskys Inszenierungen gehören zu den wegweisendsten und spannendsten der heutigen Opernszene. Nicht so dieser Züricher Macbeth: Verdis eigentlich hochdramatische Handlung reduziert er auf ein lebloses Bühnenbild, schwarz und finster ist’s, wohin man blickt. Plump und planbar geschehen die Morde, während die bis auf Lady Macbeth weitgehend in schwarzen Einheitskostümen auftretenden Figuren eher oberflächlich gestaltet werden. Ein unterhaltsamer Verdi-Abend mit gruseliger Krimi-Stimmung, der das vielschichtige Potential dieses Werks inszenatorisch auf der Strecke liegen ließ.
Von Johannes Karl Fischer
Klassik-begeistert.de
Graz
„Rigoletto“: Die Tragödie in bunten Farben
Es war die erste und die liebste Oper des italienischen Komponisten Giuseppe Verdi: „Rigoletto“ wurde schon bei der Uraufführung 1851 in Venedig groß gefeiert. Nun wird das Melodram auch wieder an der Oper Graz aufgeführt. „Mich interessiert vor allen Dingen, warum die Figuren so handeln, wie sie handeln. Das heißt, im Fall von Rigoletto ist es so, dass es mich interessiert, was ist diesem Menschen widerfahren, dass er der Überzeugung ist, das Einsperren seiner Tochter ist die richtige Art und Weise, ein Kind großzuziehen“, sagt Regisseurin Ute M. Engelhart.
steiermark.orf.at
Grafenegg
Warum „Klassik unter Sternen“ umzieht
Der Wolkenturm in Grafenegg wird der neue Aufführungsort für „Klassik unter Sternen“. Bisher hat Elīna Garanča 17 Jahre lang im Stift Göttweig tausende Fans begeistert. Für den Opernstar ist es ein Abschied mit Wehmut, wie sie am Freitag im Zuge einer Pressekonferenz betonte. „Diese 17 Jahre, die wir bei jedem Wetter dort erlebt haben, die Treue des Publikums ist schon etwas ganz besonderes. Stift Göttweig war für mich viele Jahre ein besonderer Kraftort – ein Platz, der meine künstlerische Reise geprägt hat und den ich stets in meinem Herzen bewahren werde“, so Garanča. Die künstlerische Reise des Opernstars in Niederösterreich geht nun in Grafenegg weiter. „Mit Grafenegg schlagen wir ein neues Kapitel auf. Durch die Räumlichkeiten dort können wir etwas Neues wachsen lassen“, betonte der Opernstar.
noe.orf.at
„Klassik unter Sternen“ erstmals in Grafenegg und mit „Preview Night“
Open-Air am 4. Juli 2026 wird zum ersten Mal vom Tonkünstler-Orchester Niederösterreich begleitet. Der Wechsel sei ein „bewusster Schritt“, um „‚Klassik unter Sternen‘ langfristig weiterzuentwickeln und auf eine neue, zukunftsfähige Bühne zu heben“, wurde in einer Aussendung betont. Geboten wird im Wolkenturm ein Best-of-Programm mit den schönsten Arien, Duetten und Ensembles aus eineinhalb Jahrzehnten künstlerischer Zusammenarbeit – kuratiert von Elīna Garanča und ihrem Ehemann Karel Mark Chichon, der weiterhin die musikalische Leitung übernimmt. Als Highlight wurde das „Kulturpicknick mit Elīna Garanča’s ZukunftsStimmen“ bei freiem Eintritt, das junge Talente ins Zentrum rückt, angekündigt. „Elīna Garanča Erlebniswelt“ führt Besucher durch den Schlosspark und stimmt mit einer Dokumentation auf das Konzerterlebnis ein.
Standard.at
Klassik unter neuen Sternen: Warum Garanča von Göttweig nach Grafenegg übersiedelt (Bezahlartikel)
Nach 17 Jahren nimmt das beliebte Sommerkonzert Abschied von Göttweig – und startet in Grafenegg mit vielen Neuerungen.
Kurier.at
Lübeck
Lübeck brennt ein Feuerwerk ab! Bernsteins „Candide“ wird gesungen, gespielt, getanzt – und gemalt!
„Inquisitoren stehen vor Rätsel“, titelten die „Lübecker Nachrichten“ am 14. November 2025; in dem Artikel wird gefragt, weshalb trotz zahlreicher Ketzer-Hinrichtungen immer noch so viele Krankheiten und Naturkatastrophen die Menschheit plagen. Wie bitte? Nein, es ist natürlich eine Spaßausgabe des Traditionsblattes, die das Programmheft ersetzt. Und es ergänzt ganz wunderbar eine völlig ungewöhnliche Aufführung von Bernsteins „Candide“, die am Erscheinungstag Premiere im Theater Lübeck feierte.
Von Dr. Andreas Ströbl
Klassik.begeistert.de
München
Enrico Onofri im Interview Mit dem MKO ins „Wonderland“
Das Münchner Kammerorchester hat sich dem Wunder verschrieben in dieser Saison. Was das konkret meint, zeigt das kommende Konzert mit Werken von Unsuk Chin, Rameau und Mozart. Im Interview mit BR-KLASSIK blickt Dirigent Enrico Onofri voraus auf diesen Abend.
BR-Klassik.com
Berlin
Star-Pianist Víkingur Ólafsson: Kein Code kann jemals besser sein als Beethoven (Bezahlartikel)
Víkingur Ólafsson ist einer der größten Pianisten der Gegenwart. Ein Gespräch über Beethoven, Bach, Berlin, das Berghain, Künstliche Intelligenz in der Klassik – und die Kraft der Stille
BerlinerZeitung.de
Hamburg
Neuer Hamburger Hedonismus (Bezahlartikel)
Ein Opernprojekt als Menetekel: Die Hansestadt, eben noch bewundert für ihren Pragmatismus, setzt auf Architekturkitsch und frönt einem unerquicklichen Neofeudalismus.
FrankfurterAllgemeine.com
Diese Oper braucht zwei Beine – Kommentar zum Neubauentwurf in Hamburg
Für mich ist der Entwurf der Bjarke Ingels Group ein Gamechanger. Denn eigentlich war ich kein Fan der neuen Oper, überhaupt nicht. Erstens: die belastete Familiengeschichte des Milliardärs und Stifters Klaus-Michael Kühne durch die NS-Vergangenheit seines Vaters. Dann: der Standort „Oper am Gänsemarkt“. Da wird eine historische Adresse von Weltruf mitten in der City aufgegeben. Und nun wird auf dem Baakenhöft gebaut, ein Ort, der gerade für die Off-Theaterszene eine beliebte Spielfläche ist.
ndr.de
Neue Opernhäuser in Hamburg und Düsseldorf: Zwei gegensätzliche Standpunkte in der Stadtdebatte
Kreuzfahrtschiff vs. Eisberg: Hamburg und Düsseldorf wollen neue Opernhäuser bauen. Die Ansätze der Städte könnten dabei nicht unterschiedlicher sein.
Tagesspiegel.de
Frankfurt
HR-Sinfonieorchester beeindruckt mit Brahms und Bruckner – Nach dem Streit
Johannes Brahms und Anton Bruckner, beide in Wien, beide berühmt, sollen sich wenig bis nichts zu sagen gehabt haben. Dass Brahms als Richard-Wagner-Antipode aufgebaut wurde, hatte damit zu tun. Aber die beiden standen auch tatsächlich für ganz unterschiedliche Grundauffassungen. Der knapp neun Jahre ältere Bruckner wurde dabei der Neudeutschen Schule zugeschlagen, der Jüngere galt als Traditionalist.
FrankfurterRundschau.de
Dresden
Fünf Chorsänger bei Unfall in Semperoper verletzt
Nach Angaben der Feuerwehr waren sie bei einer Probe zur Oper „Turandot“ von Giacomo Puccini von einer höher gelegenen Fläche etwa eineinhalb Meter gestürzt. Sie seien mit Rettungswagen in Dresdner Krankenhäuser gebracht worden. Dem Vernehmen nach soll es sich um Chorsänger handeln.
puls24.at
London
Simon Rattle und BRSO: Konzertreise mit viel Britishness
BR-Klassik.de
Feuilleton
Zukunft klassischer Musik: Beethoven made in China (Bezahlartikel)
Chinesen, Koreaner, Japaner dominieren den internationalen Wettbewerb bei den Solisten und Orchestermusikern klassischer Tradition mehr und mehr. Wenn man sich für Kunst und Bildung schämt, hat dann das klassische Musikleben Europas noch eine Zukunft?
FrankfurterAllgemeine.net
Nachruf
Die Volksoper Wien trauert um KS Peter David Baillie
Der neuseeländische Tenor KS Peter David Baillie ist am 18. Juni 2025 im Alter von 91 Jahren in Wellington verstorben ist. Die Nachricht über sein Ableben hat die Volksoper erst jetzt erreicht. Peter David Baillie hat bis 1989 über mehr als zwei Jahrzehnte hinweg das künstlerische Leben unseres Hauses geprägt. Geboren wurde Peter Baillie am 29. November 1933 in Hastings, Neuseeland. Nach Engagements an der New Zealand Opera Company und der Elizabethan Trust Opera Company in Australien führte ihn sein Weg 1966 nach Europa und Wien. Am 9. Januar 1967 gab er sein Debüt an der Volksoper in Stanisław Moniuszkos Oper Halka. Rasch entwickelte sich Baillie zu einer festen Größe im Ensemble und wurde aufgrund seiner außergewöhnlichen künstlerischen Leistung im Jahr 1987 vom Bundespräsidenten zum Österreichischen Kammersänger ernannt.
volksoper.at
Links zu englischsprachigen Artikeln
Prag
Man of the hour: Hermann Bäumer joins Prague State Opera
bachtrack.com/de
Amsterdam
Dutch National Opera brings flawless singing and infectious passion to The Maid of Orleans (Subscription required)
Dmitri Tcherniakov’s production is a comprehensive rethink of Tchaikovsky’s opera about Joan of Arc
ft.com
Paris
Damned to hell
Only the singers, led by Benjamin Bernheim, can salvage a dismal La Damnation de Faust at the Théâtre des Champs Elysées.
parterre.com
Out of the ordinary: Wagner’s Ring at Opéra de Paris
bachtrack.com/de
With a New ‘Montag,’ Stockhausen’s ‘Licht’ Cycle Nears Completion in Paris (Subscription required)
For one night only at the Philharmonie de Paris, Maxime Pascal will conduct “Montag aus Licht”, part of his bid to stage a septology long deemed unperformable.
nytimes.com
London
Royal Ballet and Opera moves to demand-led pricing
bbc.com
The great BRSO play a transfixing Janáček Taras Bulba, and a transcending Bruckner Seven
seenandheard-international.com
Fascinating, insightful view of Mahler’s Seventh from Jakub Hrůša and the Philharmonia
seenandheard-international.com
Chicago
Beyond the wail
Cavalleria rusticana and Pagliacci at Lyric Opera of Chicago are hysterical in all the wrong ways.
parterre.com
Chen leads CSO in an elegant, collegial “Four Seasons”
chicagoclassicalreview.com
San José
Q & A: Soprano Emily Michiko Jensen on Playing Cio-Cio San in Opera
San José’s ‘Madama Butterfly’, the Opera that Started It All
operawire.com
Photos: MADAMA BUTTERFLY At Opera San José – The production will run November 16–30, 2025 at the California Theatre.
broadwayworld.com
Obituary
Sir Donald McIntyre CBE Passes Away at 91
operawire.com
Ballett / Tanz
Kopenhagen
Hygge-Hymnen (Bezahlartikel)
Der russische Choreograf Alexei Ratmansky vollendet in Kopenhagen, was er in Moskau wegen Putin abgebrochen hat: Bachs „Kunst der Fuge“ als Wohlfühl-Ballett.
SueddeutscheZeitung.de
Rock/Pop
Robbie Williams: Bald blind wegen Abnehmspritze?
Robbie Williams fürchtet, das Abnehmspritzen seiner Sehkraft nachhaltig geschadet haben.
Popstar Robbie Williams (51) hat kürzlich verraten, dass er am Tourette-Syndrom leidet. Doch der „Angels“-Sänger hat auch Angst davor, sein Augenlicht zu verlieren. Sein Sehvermögen habe sich seit Nutzung von Abnehmspritzen deutlich verschlechtert.
krone.at
Sprechtheater
Wien/Volkstheater
Neubau, Theben: Fesselnder „Ödipus“ im Volkstheater (Bezahlartikel)
DiePresse.com
„Ödipus Tyrann“ im Volkstheater: Das mit dem Ende der Welt hätten wir wissen können (Bezahlartikel)
„Ödipus Tyrann“, ursprünglich im Schauspielhaus Zürich, jetzt im Volkstheater: Tolle Darstellerinnen, viel Gequatsche.
Kurier.at
Ausstellungen/Kunst
Wien/Albertina
Die Abramovic-Ausstellung ist für alle unter 16 verboten – besser wäre über 65!
Ganze Ausstellungen, die vom Jugendschutz betroffen sind, sind in Wien sehr selten. Die Albertina Modern entschied sich dennoch bei Marina Abramovic für ein generelles Betretungsverbot für Unter-16-Jährige. Fragwürdig.
DiePresse.com
Medien
Gottschalks Wirre Rede bei „Bambi“: „Ist halt passiert“ – Jetzt äußert sich Gottschalk
Thomas Gottschalk sorgte bei seiner Bambi-Laudatio mit einem umstrittenen Satz für Buhrufe. Nun erklärt er, wie es zu dem peinlichen Auftritt kam. Gottschalk wirkt selbst ein wenig ratlos: „Ich kenne mich so selbst nicht, ich bin über mich selbst erschrocken.“ Der 75-Jährige hatte die Ehre, Cher in der Kategorie „Legende“ den Bambi zu überreichen. Eigentlich eine Routine für den „Wetten, dass..?“-Moderator, doch sein Auftritt wirkte holprig, langsam und löste sogar Buh-Rufe aus.
Heute.at
Politik
Österreich
So droht der Koalition das Mahrer-Schicksal
Der Rücktritt des Wirtschaftskammer-Chefs trifft die Koalition zum schlechtesten Zeitpunkt. Mit der nun angeknacksten Sozialpartner-Achse bleiben nur mehr die ideologischen Differenzen, das Bund/Länder-Kompetenz-Patt und ein wachsendes Budgetloch übrig.
DiePresse.com
Beitragsdschungel: So viel Gebühren zahlen Sie
Wie hoch der Kammerbeitrag (Kammerumlage) ist, hängt von etlichen Faktoren ab.
Österreichs Kammern sind spätestens seit den Aussagen von Ex-Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer und dessen Rücktritt unter genauer Beobachtung. Krone+ hat sich das gesamte System, den Gebühren-Dschungel sowie die Aufgaben und das öffentliche Interesse der Kammern näher angesehen.
krone.at
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Unter’m Strich
Tragödie auf Zugstrecke! Tote Trainsurferin ist erst 15
Nach dem tragischen Unglück in Niederösterreich kommen immer mehr schockierende Details ans Licht. Das Todesopfer ist eine 15-jährige Tschechin. Laut Polizei dürfte der 16-Jährige am Freitagabend, gegen 22.10 Uhr, gemeinsam mit seiner Freundin am Bahnhof Amstetten auf einen Zug aufgestiegen sein. Am Hauptbahnhof St. Pölten verlor er sie jedoch aus den Augen. Nachdem er vergeblich auf nachkommende Züge gewartet und zusammen mit einem Freund den Gleisbereich abgesucht hatte, alarmierte er schließlich gegen 02.30 Uhr die Polizeiinspektion St. Pölten-Linzer Straße.
heute.at
So sollen Wiens Adventmärkte heuer sicher bleiben
Jetzt hat der Christkindlmarkt vor dem Rathaus und damit der berühmteste Adventmarkt des Landes eröffnet. Die vielen Märkte locken die Massen aus dem In- und Ausland an. Die „Krone“ weiß, wie das Sicherheitskonzept aussieht. Dafür arbeiten zahlreiche Frauen und Männer unermüdlich im Hintergrund.
krone.at
INFOS DES TAGES (SONNTAG, 16. NOVEMBER 2025)
INFOS DES TAGES (SONNTAG, 16. NOVEMBER 2025)
Quelle: onlinemerker.com
Festspielreife Neuinszenierung von Wagners „Lohengrin“ an der Ungarischen Staatsoper am 15. November 2025 – Nachtkritik

Das war ein Wagner-Abend der besonderen Art an diesem Kleinod von einem Opernhaus! Das begeisterte Publikum im ausverkauften, aber dennoch nicht vollbesetzten Haus an der Andrassy utca erlebte eine Neuproduktion der romantischen Oper „Lohengrin“ von Richard Wagner, die in der Regie von András Almási-Tóth und im Bühnenbild und Lichtdesign von Sebastian Hannak, aber auch von den Solisten und vom Chor her, den Bayreuther Festspielen selbst zu ihrer besseren Zeit zur Ehre gereicht hätte.
Hannak stellte ein überaus opulent wirkendes britisches Kaufhaus des 19. Jahrhunderts mit seinen für die damalige Zeit typischen Metallkonstruktionen weitgehend in Gold auf die Bühne mit einer Galerie über alle drei Seiten und einer großen Brücke im Vordergrund für die Auftritte der Protagonisten. Darunter agierte der Chor in äußerst vielseitigen und im Großen und Ganzen geschmackvollen Kostümen mit den britischen Zylindern von Krisztina Lisztipád.
Im 2. und 3. Akt wird eine bühnenbreite Box mit einer schwarzen Seite für das intrigante Paar mit Video-Überwachungskameras und einem goldenen Ambiente für Lohengrin und Elsa installiert. Hier entwickelt sich auch die entscheidende Szene zwischen den beiden sehr authentisch und emotional. Wie überhaupt eine sehr werkgerechte Personenregie verfolgt wird.
Eine absolut passende, auch mit einigen mystisch verklärten Aktionen gespickte Inszenierung, die einen „Lohengrin“ erleben ließ, wie ihn sich Wagner mit den heutigen technischen Mitteln auch hätte vorstellen können.
Ganz erheblich trug zum allgemeinen Erfolg der junge und in silberner Ritterrüstung attraktiv auftretende charismatische Christopher Sokolowski als Lohengrin bei, der neben einer mitnehmenden darstellerischen Leistung auch mit einem klangvollen jugendlich-dramatischen Heldentenor glänzte. Johanni van Oostrum war wieder eine vielseitige Elsa mit dem bestens zur Rolle passenden Timbre und agiler Rolleninterpretation. Judit Kutasi war eine kraftvoll und mit schönem Mezzotimbre singende sowie giftige Ortrud. Egils Silins glänzte nur 11 Tage nach seinem letzten Jochanaan am Teatro Colón von Buenos Aires als Telramund mit kraftvoller und akzentuierter Stimme sowie perfekter Diktion. Kostas Smoriginas sang wieder den Heerrufer, der gemeinsam mit Gottfried am Ende durch Ermordung von König Heinrich einen Regime-Change einleitet. Derek Welton sang den König ansprechend mit einem eher hellen Bass.
Der offenbar sehr talentierte junge Dirigent und Assistent von Ádám Fischer, Martin Rajna, dokumentierte mit dem Orchester der Ungarischen Staatsoper bereits große Wagner-Kompetenz und gestaltete ein detailreiches und sehr transparentes Klangbild. Der von Gábor Csiki geleitete Chor der Ungarischen Staatsoper sang absolut festspielreif, und der von Nikolett Hajzer einstudierte, aber etwas zu groß geratene Kinderchor war ebenfalls eindrucksvoll.

Schlussapplaus. Foto: Klaus Billand
Ein großer Abend an der Ungarischen Staatsoper! Weitere Termine mit der internationalen und einer ungarischen Besetzung im November. Die Anreise lohnt sich!
Klaus Billand aus Budapest
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Linz: „COME FROM AWAY – DIE VON WOANDERS“ – Premiere im Musiktheater des Landestheaters Linz, Großer Saal, 15. 11.2025
Musical von Irene Sankoff und David Hein, Deutsch von Sabine Ruflair
Österreichische Erstaufführung

Das Ensemble © Reinhard Winkler
Zum Bericht von Petra und Helmut Huber
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Plácido Domingo für ein Konzert in Baku – er wird vom dortigen Operndirektor begrüßt
Welcome in Azerbaijan 🇦🇿 dear Plácido @placido_domingo you’re so loved here ❤️
Tonight we singing with legendary Maestro at @heydaraliyevcenter Baku Azerbaijan 🇦🇿❤️

Das BAKU Konzert, auch PD Sohn sang mit! Da klingelte wohl die Kassa

Fotoserie rund um das Konzert (15 Fotos)

ZU INSTAGRAM mit 15 Fotos
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OPER FRANKFURT / Premiere / Frankfurter szenische Erstaufführung MITRIDATE, RE DI PONTO
Opera seria in drei Akten
Text von Vittorio Amedeo Cigna-Santi nach Jean Baptiste Racine
In italienischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln

© Monika Rittershaus
Musikalische Leitung: Leo Hussain
Inszenierung: Claus Guth
Bühnenbild: Christian Schmidt
Kostüme: Ursula Kudrna
Choreografie: Sommer Ulrickson
Licht: Olaf Winter
Dramaturgie: Konrad Kuhn
Mitridate: Robert Murray
Aspasia: Bianca Tognocchi
Sifare: Monika Buczkowska-Ward
Farnace: Franko Klisović
Ismene: Younji Yu
Marzio: Jihun Hong
Arbate: Kudaibergen Abildin
Majordomus: Philippe Jacq
Frankfurter Opern- und Museumsorchester
Mit freundlicher Unterstützung des Frankfurter Patronatsvereins – Sektion Oper
In Koproduktion mit dem Teatro Real, Madrid, dem Teatro di San Carlo, Neapel, und dem Gran Teatre del Liceu, Barcelona

© Monika Rittershaus
Mit gerade einmal 14 Jahren schrieb Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) Mitridate, re di Ponto. Das Werk komponierte er für das Mailänder Opernhaus, dessen höfisches Umfeld dem jungen Komponisten anfänglich große Skepsis entgegenbrachte. Doch die Kritik sollte schon während der Proben verstummen.
Mozart ist in seiner ersten Opera seria auf der Suche nach angemessenen musikalischen Darstellungsweisen für die komplexen und widersprüchlichen Seelenlagen seiner Charaktere. Mozarts Mitridate ist viel mehr als ein Jugendwerk, bricht er doch musikalisch klassische Konventionen seiner Zeit. Die Arien sind geprägt von sich entwickelnder emotionaler Intensität, die affektive Eindeutigkeit tritt in den Hintergrund.
Im Mittelpunkt der Oper steht mit König Mitridate eine starke Vaterfigur. Mozart verhandelt rund um sieben Charaktere die Herausforderungen und Konflikthaftigkeit menschlichen Zusammenlebens – inhaltlich sowie musikalisch. Der alternde König will noch einmal heiraten. Doch er spürt, dass seine beiden Söhne ihm die Liebe seiner Verlobten Aspasia wie auch den Thron streitig machen könnten. Deshalb streut Mitridate nach einer Niederlage gegen die Römer das Gerücht, er habe in der Schlacht den Tod gefunden. Prompt bedrängt sein Ältester Farnace die junge Braut des Vaters, ihn zu heiraten. Doch Aspasia liebt insgeheim dessen jüngeren Bruder Sifare und bittet ihn um Schutz gegen Farnaces Annäherungsversuche. Da erscheint der totgeglaubte König von Pontus; er wird begleitet von Ismene, der Farnace einst die Ehe versprach. Die Figuren beginnen, sich argwöhnisch zu belauern…
Die zweite Premiere einer Mozart-Oper in dieser Frankfurter Spielzeit – nach Così fan tutte – wird von Leo Hussain geleitet, der in dieser Saison auch Weinbergs Die Passagierin dirigiert. Verantwortlich für die Inszenierung, eine Koproduktion mit Opernhäusern in Madrid, Neapel und Barcelona, ist Claus Guth. Er inszenierte in Frankfurt zuletzt im Jahr 2023 Elektra. Zuvor gewannen seine hier entstandenen Inszenierungen von Daphne und Pelléas et Mélisande jeweils den Theaterpreis DER FAUST.
In der höchst anspruchsvollen Titelpartie des König Mitridate ist der britische Tenor Robert Murray zu erleben, der in Frankfurt debütiert. Mitridate interpretierte er bereits an der Hamburgischen Staatsoper. Darüber hinaus gastiert er regelmäßig international, zum Beispiel bei den Salzburger Festspielen, in London oder Oslo. Der Schauspieler Philipp Jacq – dem Frankfurter Publikum bekannt als Zeremonienmeister / Duc de Bedford in Jeanne d’Arc au bûcher und als Dr. Crabbe in Brittens Peter Grimes – sowie Mitglieder des Ensembles und des Opernstudios und Tänzer*innen ergänzen die Besetzung der szenischen Frankfurter Erstaufführung von Mozarts Werk.
Premiere / Frankfurter szenische Erstaufführung: Sonntag, 7. Dezember 2025, um 18 Uhr im Opernhaus
Weitere Vorstellungen: 11. (19 Uhr), 14., 20., 22. (19 Uhr), 28. Dezember, 04., 10. Januar 2026
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 18 Uhr.
Preise: € 16 bis 190 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)
Karten sind bei den üblichen Vorverkaufsstellen, online unter www.oper-frankfurt.de oder im Telefonischen Vorverkauf 069 – 212 49 49 4 erhältlich.
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MUSIKVEREIN GRAZ: BRAHMS ALS ROMANTIKER IM KAMMERMUSIKSAAL.
Stürme der Jugend
Brahms als Romantiker im Kammermusiksaal
Wie ein wehmütiger Rückblick auf die Stürme der Jugend hebt Johannes Brahms’ Klaviertrio Nr. 1 an, wenn Benjamin Herzl (Geige), Matthias Bartolomey (Cello) und Beatrice Berrut (Klavier) das Werk angehen. Sie spielen die späte Bearbeitung des noch unter dem Einfluss von Robert Schumanns Hochromantik stehenden Jugendwerks und betonen die Melancholie, lassen aber schon im Kopfsatz die Emotionen allmählich aufwallen. Die zweite Fassung ist deutlich kürzer, doch bietet immer noch genug Raum, einen wahren Kosmos an Stimmungen zu entfalten. Nach der Pause kam Benedict Mitterbauer (Bratsche) mit auf die Bühne, für das Klavierquartett Nr. 1 von Brahms. Das Meisterstück des damals 28-jährigen ist schon deutlich „verkopfter“ und profitiert dennoch enorm von der kräftigen Virtuosität und dem Schwung der vier Musiker. Auch wenn manches ein bisschen unsauber klang: ein großartiger Abend.
Martin Gasser | Kleine Zeitung
Nächstes Konzert im Musikverein Graz:
die Grazer Philharmoniker spielen unter der Leitung des neuen stv. GMDs des Anhaltischen Theaters Dessau, Svetoslav Borisov, Bellinis Oboenkonzert, das schon seine späteren Belcanto-Melodien vorwegnimmt, Rossinis virtuose Variazioni a più istrumenti obbligati, das Vorspiel zu Verdis Traviata oder Paisiellos Ouvertüre zu seinem Barbiere di Siviglia.
DI, 18.11., Kammermusiksaal, 18 Uhr, danach Jazz Lounge im Foyer
© Musikverein Graz
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Neue CD: GRAMOLA Winter & CO präsentiert Hymnische Symphonie/Klaviertrio – Weltersteinspielung einer sensationellen Wiederentdeckung von Mathilde Kralik von Meyrswalden

Hymnische Symphonie/Klaviertrio
Silvia Spinnato/Female Symphonic Orchestra Austria/Chanelle Bednarczyk/Alba Hernández Cárcamo/Heghine Rapyan
Mathilde Kralik von Meyrswalden
1 CD, Gramola
Female Symphonic Orchestra Austria (FSOA) veröffentlicht „Hymnische Symphonie“ von Mathilde Kralik von Meyrswalden auf CD beim renommierten Label Gramola
Es war nicht weniger als eine Sensation: Im Herbst 2021 brachte das Female Symphonic Orchestra Austria (FSOA) unter der Leitung seiner Gründerin und Chefdirigentin Silvia Spinnato und mit Jacquelyn Wagner, einer der gefragtesten und erfolgreichsten Sopranistinnen des lyrischen und jugendlich-dramatischen Sopranfachs, beim Internationalen Brucknerfest in Linz die Hymnische Symphonie der Bruckner-Schülerin Mathilde Kralik von Meyrswalden posthum zur Uraufführung – mehr als 80 Jahre nach Entstehen der finalen Fassung. „Sensationelle symphonische Wiederentdeckung“ titelten die Oberösterreichischen Nachrichten, und das Konzertpublikum jubelte.
Am 23. November 2025 erscheint der Live-Mitschnitt des lange zu Unrecht vergessenen Meisterwerks als weltweit erste Einspielung gemeinsam mit dem ebenfalls von Mathilde Kralik komponierten Klaviertrio F-Dur auf CD beim renommierten österreichischen Label Gramola.
Mathilde Kralik von Meyrswalden wurde am 3. Dezember 1857 in Linz in eine kunstverständige böhmische Fabrikantenfamilie geboren und genoss schon früh das Privileg, sich ihrer künstlerischen Berufung hingeben zu können. Ab 1877 lebte sie in Wien, studierte bei Anton Bruckner, Franz Krenn und Julius Epstein Komposition, Klavier und Musikwissenschaft und schloss alle Lehrgänge mit Auszeichnungen ab. Ihr prominentester Kommilitone war Gustav Mahler, mit dem sie sich sogar einen 1. Preis teilte. Ihre frühe Kammermusik fand immerhin Anklang bei Eduard Hanslick, dem allseits gefürchteten Kritikerpapst, ihre Lieder, die den Hauptteil ihres Schaffens bilden, wurden gerne gesungen. Die wenigen symphonischen Werke aus ihrer Feder landeten hingegen fast ausnahmslos in der Schublade. Von 1912 bis zu ihrem Tod lebte die Komponistin mit der an der Wiener Universität tätigen Historikerin und Professorin für rumänische Sprache, Alice Scarlates, zusammen. Dieser „langjährigen Freundin, die Freud und Leid“ mit ihr teilte, vermachte sie ihren gesamten Nachlass. Mathilde Kralik starb unbehelligt am 8. März 1944 in Wien. Ihr Werk versank nahezu vollständig in Vergessenheit.
Seit 2017 widmet sich die italienische Dirigentin Silvia Spinnato mit großer Intensität und Leidenschaft der Recherche symphonischer Meisterwerke in Vergessenheit geratener Komponistinnen. Um die hörenswerten Entdeckungen einer breiten Öffentlichkeit im klassischen Musikbetrieb bekannt zu machen, gründete sie das Female Symphonic Orchestra Austria (FSOA), einen rein weiblichen Klangkörper, mit Sitz in Salzburg, der seit seiner Premiere im November 2019 unter ihrer künstlerischen Leitung bereits einen ganzen Reigen an beeindruckenden Kompositionen auf die Bühne gebracht und damit zu neuem Leben erweckt hat. Über die Konzerttätigkeiten hinaus tritt das FSOA auch als Musikverlag in Erscheinung, der unbearbeitete Manuskripte von Komponistinnen recherchiert, für seine Aufführungen transkribiert und anschließend herausgibt – mit dem Ziel, dass zukünftig jedes Orchester diese Werke in sein Repertoire übernehmen kann. Das Notenmaterial zur „Hymnischen Symphonie“ ist ebenfalls im FSOA-Verlag erschienen.