Piotr Beczała (Mario Cavaradossi) © Michael Pöhn, Wiener Staatsoper
Wiener Staatsoper, 14. Mai 2023
Giacomo Puccini, Tosca
Foto: Piotr Beczała, Wiener Staatsoper / Michael Pöhn
von Andreas Schmidt
Kurzfassung: Die Wiener Staatsoper, das bedeutendste Opernhaus der Welt, hat wieder einmal gezeigt, wie Oper geht, warum Oper geht und was Oper ausmacht.
Drei phantastisch aufgelegte Sänger zeigten anderen Opernhäusern, wo heute die Messlatte anzusetzen ist:
Die Sopranistin Maria Agresta als Floria Tosca, der Tenor Piotr Beczała als Mario Cavaradossi und der Bassbariton Bryn Terfel als Baron Scarpia sangen auf einem so hohen, bewegenden und makellosen Niveau, dass vielen Zuschauern die Tränen flossen; es war der Abend der Atemlosigkeit und der Gänsehaut.
Eine genauere Beschreibung dieses Ausnahmeabends mit einer unglaublich intensiven Personenführung und einem Bühnenbild, das dem Namen allerhöchste Ehre macht (641. Aufführung nach der Inszenierung von Margarete Wallmann), folgt.
Ich möchte keinen dieser Ausnahmekünstler besonders hervorheben, aber natürlich ist es eine besondere Auszeichnung für den polnischen Tenor Piotr Beczała, dass das Publikum so lange Bravo ruft und laut klatscht, dass
er Puccinis Jahrhundertarie E lucevan le stelle (italienisch für: „Und es leuchteten die Sterne“) ZWEIMAL singen durfte.
Auch die schauspielerischen Leistungen aller Solosänger waren überragend.
So packend habe ich den Messer-Mord der Tosca an Scarpia noch nie gesehen. Bravi!
Das Orchester der Wiener Staatsoper unter der Leitung des Milanesen Giampaolo Bisanti spielte mit viel Italianità – allerdings viel zu oft zu
laut, namentlich die Blechbläser.
Andreas Schmidt, 14. Mai 2023, für
klassik-begeistert.de und klassik-begeistert.at
Allein schon die Tatsache, dass die Kostüme und die Inszenierung nah am Ursprung orientiert sind, ist schon auf den Fotos eine Wohltat. Ich möchte unbedingt einmal die Musik hören und den Gesang erleben. Es muss wirklich ein Erlebnis sein! – Mein Vater war schon begeistert von der Wiener Staatsoper, offenbar zu Recht.
Daniela Oppermann
Klassische Musik ist unerreichbar und immer allen anderen Musikarten überlegen.
Ingeborg Sybille Schaper
Immer wieder tolle Berichterstattung!
Jürgen Kröner