Die Liebe widersetzt sich der Legende

Interview mit der Komponistin Joanna Wnuk-Nazarowa  klassik-begeistert.de, 1. April 2023

Wanda Poster © Ewa Potoniec

Ein Gespräch mit der polnischen Komponistin Joanna Wnuk-Nazarowa Grygiel über ihre Oper „Wanda”

von Jolanta Łada-Zielke

Die polnische Legende von der Königin Wanda, „die einen Deutschen nicht wollte“, habe ich bereits in KB im Artikel über Stanisław Wyspiański besprochen. Mit diesem Thema  setzte sich auch von einem anderen polnischen Dichter und Dramatiker der Romantik, Cyprian Kamil Norwid, auseinander, der das in 1851 veröffentlichte Mysteriendrama „Wanda“ schrieb. Der Text dieses Stücks diente der zeitgenössischen polnischen Komponistin Joanna Wnuk-Nazarowa als Libretto für eine Oper mit demselben Titel. Das Werk entstand im Jahr 2021 und seine halbszenische Uraufführung fand damals im Arkadenhof des Königsschlosses Wawel statt. Zu den Solisten gehörten Agata Schmidt in der Titelrolle, Andrzej Lampert als Rytyger, Tomasz Konieczny als Grodny und das Ensemble der Krakauer Oper und des Balletts unter der Leitung von Michał Klauza. Die Premiere der vollständigen Inszenierung des Werks unter der Regie von Waldemar Zawodziński und mit einer ähnlichen Besetzung findet am kommenden Samstag, dem 1. April 2023, statt.

Letzte Woche habe ich Frau Wnuk-Nazarowa in ihrer Krakauer Wohnung besucht, um mit ihr über ihre Oper zu sprechen. 

klassik-begeistert: Liebe Frau Wnuk-Nazarowa, hat Cyprian Kamil Norwid die Heldin so dargestellt, wie die Legende über sie erzählt?

Joanna Wnuk-Nazarowa: Ja und nein. Norwid beschloss, die polnische Legende von Wanda, „die einen Deutschen nicht wollte“, im Jahr der Völkerrevolution 1848 zu verarbeiten, als die Freiheitsbestrebungen in ganz Europa um sich griffen. Wanda war eine legendäre Herrscherin der Lechiten und soll im 4. oder 7. Jahrhundert nach Christus gelebt haben. Sie regierte Lechia (der frühere Name Polens) vom Wawel-Hügel in Krakau aus, und fungierte als König, wie auch ihre späteren Nachfolgerinnen Jadwiga von Andegaven und Anna Jagiellonka. Sowohl Wanda als auch Jadwiga opferten ihr persönliches Glück für das Wohl ihres Volkes. Als kleines Mädchen war Jadwiga mit dem deutschen Herzog Wilhelm Habsburg vermählt. Als sie erwachsen war, wollte sie sich mit ihm vereinen und gemeinsam regieren. Doch die polnischen Adeligen überzeugten sie, dass durch eine Heirat mit dem litauischen König Jagiello die Christianisierung Litauens stattfinden würde, ein Ereignis von großer Bedeutung für das mittelalterliche Europa. Zum Zeitpunkt ihrer Heirat war Jadwiga erst ein zwölfjähriges Mädchen, während die von Norwid dargestellte Wanda eine Zwanzigjährige und damit bereits reife Frau ist. Norwids Stück beginnt mit der Belagerung der Burg Wawel durch den germanischen Herrscher Rytyger, der von der schönen und klugen Königin von Lechia gehört hat und sie heiraten will.

Wanda (Wanda Franek) und Rytyger (Andrzej Lampert) Foto © Opera Krakowska

klassik-begeistert: Sie will ihn aber nicht, wie in der Legende?

Joanna Wnuk-Nazarowa: Wanda will Rytyger nicht heiraten, weil sie vermutet, dass ein stärkeres und zivilisierteres Germanien das viel schwächere Lechia vollständig aufnehmen würde. Es gibt drei mögliche Abschlüsse dieser Legende. Laut dem ersten stürzt sich Wanda in den Fluss Weichsel. Durch ihren Tod will sie die Göttin Zywia um den Rückzug des germanischen Heeres von der Wawel-Burg bitten, was auch geschieht. Diese Version hat Stanisław Wyspiański in seiner „Legende“ übernommen. Nach der zweiten Version besiegen die Lechiten die Germanen in der Schlacht. Nach der dritten Version führt Wanda die Lechiten persönlich in die Schlacht und besiegt Rytyger, der, von einer Frau übermannt, diese Schmach nicht ertragen kann und sich selbst mit einem Schwert ersticht. Wanda opfert ihr persönliches Glück für Ihr Volk, was von ihrer großen Charakter- und Willensstärke zeugt.

klassik-begeistert: Wie beschreibt Norwid die Beziehung zwischen Wanda und Rytyger?

Joanna Wnuk-Nazarowa: Norwid lernte alle drei Versionen dieser Legende bei einem Besuch in Krakau kennen, als er dort am Wanda-Tumulus war. Die Geschichte berührte ihn sehr und später widmete er sein Drama „Wanda“eben diesem Hügel. Aber er las die Botschaft der Geschichte viel tiefer, denn in keiner der Legenden steht, dass Wanda in Rytyger verliebt war. Bis dahin stellte man den germanischen Herrscher als Feind dar, der sowohl Lechia als auch ihre Königin einnehmen und, falls sie sich weigert, ihr Land überfallen und ausplündern will. Bei Norwid gesteht Wanda in ihren Monologen, dass sie Rytyger liebt. Aus dem Inhalt des Stücks geht hervor, dass die beiden sich schon vorher gekannt und heimlich gesehen haben müssen. Rytyger ist so entschlossen, dass er als Scald verkleidet auf dem Schloss ankommt, um die Feiernden auf dem Fest zu begleiten. Er versucht Wanda zu überreden, mit ihm zu fliehen, um gemeinsam Rom und ganz Europa zu erobern. Er erklärt: „Wie werden unsere axtwerfenden Weiber dich bewundern!“ Also kämpften auch Frauen in seiner Armee. Rytyger geht davon aus, dass Wanda ein Vorbild für germanische Kriegerinnen sein und gleichzeitig sein Volk durch ihre Spiritualität bereichern würde. Norwids Stück ist also nicht antifeministisch, denn es verherrlicht Frauen und stellt sie auf die gleiche Stufe wie Männer.

klassik-begeistert: Dieses Stück ist ebenfalls nicht antideutsch?

Joanna Wnuk-Nazarowa: Laut Norwid ist das germanische Heer hervorragend organisiert und gut bewaffnet. Rytyger ist ein rationaler Mann, frei von Aberglauben und mit skeptischer Einstellung zu Religion. Er sagt, dass in Walhala nur die Häuptlinge residieren. Die Götter seien nur „die Schilde aus Messing, die im 540. Tor hängen“, die „nichts tun können, wenn ein menschlicher Arm ihnen nicht hilft“. Er denkt praktisch und glaubt an die Macht der Waffen. Er betrachtet die Slawen nicht als etwas Minderwertiges, sondern etwas Eigenartiges, was er schwer verstehen kann. Norwid weist darauf hin, dass die Spiritualität auf der Seite des Ostens und der Pragmatismus auf der Seite des Westens steht. Er selbst steht auf die Lechiten und ihre Spiritualität.

klassik-begeistert: Diese Darstellung von Wanda und Rytyger zeugt von der Weitsicht des Autors.

Joanna Wnuk-Nazarowa: Aber natürlich. Norwid reiste viel, hielt sich lange in New York, Dresden und Berlin sowie in Italien auf: in Venedig, Florenz und 1848 in Rom. Dort verteidigt er gemeinsam mit seinem Kollegen Zygmunt Krasiński Papst Pius IX. gegen Revolutionäre, die seinen Abstieg fordern. In Rom schreibt Norwid „Wanda“ und schickt das Manuskript an seinen Verleger in Paris. Einer seiner Freunde äußert seine Bewunderung für diesen Text, hat aber einen Vorbehalt: der Dichter stellt darin die Deutschen, die Feinde Polens, zu sanft dar. Norwid reagiert nicht auf diese Bemerkung. Das erste Manuskript des Stücks verbrannte vermutlich während der Revolution. 1851 veröffentlicht Norwid eine neue, leicht veränderte Fassung des Dramas.

klassik-begeistert: Wie hat Norwid die Handlung des Dramas verortet?

Joanna Wnuk-Nazarowa: Die Handlung der zweiten „Wanda“ geschieht am Gründonnerstag und Karfreitag. Norwid fand in einem Kloster in Góry Świętokrzyskie (Heiligkreuzgebirge) eine Aufzeichnung, nach der Christus, als er am Kreuz starb, „sein Haupt den nördlichen Völkern zuwandte und sie mit seiner Hand vom Kreuz aus segnete“. Die Slogans der Romantiker wie „Polen ist der Christus der Völker“ waren zu dieser Zeit populär und diese Aufzeichnung passte dazu. In Norwids Werk findet am Gründonnerstag auf Schloss Wawel ein Festmahl  statt (eine Anspielung auf das letzte Abendmahl), zu dem Grodny verschiedene Gäste, hauptsächlich aus dem Nahen und Fernen Osten, einlädt. Während des Festes ruft man eine Art Wettbewerb aus: Wer findet ein Mittel gegen die Melancholie, unter der die Königin leidet. Grodny gefällt es nicht, dass Wanda sich in Rytyger verliebt hat, der seit Monaten mit seiner Armee das Schloss belagert, ohne jemanden zu verletzen. Er wartet geduldig, in der Hoffnung, dass Wanda seinen Heiratsantrag annehmen würde, versucht aber nicht, sie mit Gewalt zu gewinnen. Grodny ist ein Gegner von Rytyger und der einzige Held des Dramas, der sehr schlecht über die Deutschen spricht.

klassik-begeistert: Und das Opfer von Wanda wird am Karfreitag vollendet?

Joanna Wnuk-Nazarowa: Am Karfreitagmorgen bringt das gesamte Volk von Lechia der Königin Geschenke, hauptsächlich Honig und Kräuter. Der gemischte Chor der Krakauer Oper zusammen mit dem hervorragenden Kinderopernchor spielt die Rolle des lechitischen Volkes. Grodny befiehlt ihnen, daraus einen Scheiterhaufen zu bauen, den Wanda anzünden wird und das soll sie heilen. Die Königin steigt mit einer Fackel auf den Scheiterhaufen, und ihre Untertanen sehen zu, ob sie das Opfer bringt und ob es den Göttern gefallen wird. Doch der Rauch über dem Scheiterhaufen verdunkelt alles, woraufhin jemand Wanda sieht, die in die Weichsel springt. Daraufhin ruft das Volk: „Lass die ganze Weichsel auf den Scheiterhaufen gießen!“ Ein Höfling, der die ertrinkende Königin gesehen hat, schreit: „Der Leib ist in Weichsel überlaufen!“. Plötzlich taucht Rytyger auf, der angesichts der Situation verzweifelt. Er sagt seiner Soldaten: „Männer, lass uns anderswohin gehen! Nach Rom, in die Welt, wo man noch toben darf, und die Liebe nicht eine machtlose „zu spät“ ist!” Warum zu spät? Nachdem Wanda ihn zurückwies, kehrt er beleidigt in sein Lager zurück und – so vermuten wir – schließt er sich in seinem Zelt ein, brütend über seiner Demütigung durch eine Frau. Erst am nächsten Tag, als er den brennenden Scheiterhaufen und die versammelten Menschen sieht, ist er Wandas wahre Absichten bewusst. Doch es ist zu spät, um sie zu retten.

 Ursprünglich wollte ich die Oper so enden lassen, dass Rytyger schreiend auf die Bühne stürmt: „Die Königin, wo ist sie?!“ und er erhält die Antwort: „Sie ist nicht.“, woraufhin der Vorhang fällt. Erst der Regisseur Waldemar Zawodziński hat mich davon überzeugt, dass Rytyger gar nicht so schlimm sein muss. Zum Schluss ist er untröstlich und soll seine letzten Worte sehr leise aussprechen. Waldemar Zawodziński ist ausgebildeter Bildhauer, er analysiert nicht jedes einzelnes Wort des Librettos, sondern denkt ganzheitlich und spürt intuitiv alle psychologischen Nuancen. Unsere Zusammenarbeit läuft von Anfang an sehr gut.

klassik-begeistert: Hat Norwid also christliche Motive in sein Stück aufgenommen?

Joanna Wnuk-Nazarowa: Als Wanda den Scheiterhaufen besteigt, erzählt sie dem Volk von ihrer Vision: Sie hat eine Hand gesehen, durch die ein Lichtstrahl fällt. Es ist die Hand des sterbenden Christus, der die nordischen Völker segnet. Einige Wissenschaftler glauben, Christus am Kreuz sei Wanda, in dieser poetischen Vision, tatsächlich erschienen. Dieses Bild beeindruckt sie so sehr, dass sie beschließt, sich für ihr Volk zu opfern. Das ist kein Selbstmord. Die Kirche spricht einen frei, der sich selbst vernichtet, um andere zu retten. Manche Forscher beziehen sich auf die Symbolik des Wassers, dass die heidnische Königin eine Gnade der Taufe empfangen hat.

klassik-begeistert: Wie komponiert man Musik für einen Text, der von einer Zeit erzählt, aus der keine Partitur überliefert ist?

Joanna Wnuk-Nazarowa: Ich habe die Musik für „Wanda“ hauptsächlich mit „schmutzigen“ Moll-Akkorden, sowie mit „verschmutzten“ Kombinationen von Moll-Akkorden und übermäßigen Dreiklängen, in einem neoimpressionistischen Stil komponiert. Die Musik ist teilweise atonal, teilweise an der Grenze zur Tonalität oder mit erweiterter Tonalität. Ich verwende keine Dur-Akkorde und versuche minimal die Chromatik zu verwenden. Übrigens hat das Tomasz Konieczny gelobt, der als Wagner-Sänger feststellte, dass verminderte Akkorde einen „zu eng nach innen ziehen” und übermäßige Akkorde einen öffnen. Ich bin froh, dass jemand etwas Neues in meiner Musik gefunden hat. Ich habe keine Stilisierung auf irgendeine Epoche vorgenommen. Den Dialog zwischen Grodny und Panna (Jungfrau) habe ich im Krakowiak [1]– Rhytmus geschrieben, ganz im Sinne von Norwid. Der Gesang der jungen naiven Hofdame, die für ihre Herrin alles tun würde, stoßt sich an Grodnys hasserfüllte Rede gegen Rytyger. Wanda singt melancholisch zu einem Kujawiak [2]. In der Melodie gibt es einen alten slawischen Gesang, eine „geschwungene“ kleine Terz, wie in einem der ältesten Hochzeitslieder „Oj chmielu, chmielu“ (Oh, Hopfen, Hopfen), oder aus Wiegenliedern. Wenn Wanda auf den Scheiterhaufen geht, gibt es eine spezielle Polonaise im Fünfertakt. Eigentlich ist das ein Trauermarsch, man merkt jedoch darin den charakteristischen Schritt der Polonaise. Es gibt viele Fragmente in Septimen und in Quinten, als ob die Kultur der südlichen Slawen aus dem Balkan in meine Musik mild durchgedrungen wäre.

Die letzte Szene von „Wanda“, Foto © Opera Krakowska

klassik-begeistert: Lassen Sie sich von dem Schaffen zeitgenössischer Komponisten inspirieren?

Joanna Wnuk-Nazarowa: Ich hoffe, dass ich als ehemalige Studentin von Krzysztof Penderecki weder meinen Meister, noch Henryk Mikolaj Górecki, der zu alten modalen Skalen griff, noch Wojciech Kilar imitiere. Die Musik in „Wanda” ist weder eine Zusammenstellung verschiedener Stile, noch eine Avantgarde. Ich habe in den späten 1960er und frühen 1970er Jahren bei Penderecki studiert, also in der Blütezeit des von ihm erfundenen Sonorismus. Damals schrieb ich auf avantgardistische und sonoristische Weise, aber diese Zeit liegt hinter mir. Im letzten Teil der Oper verwende ich in den Chorpartien einen so genannten „kontrollierten Aleatorismus”. Dabei wiederholt der Chor die „weinenden“ Phrasen in einer polyrhythmischen Weise, so dass sie sozusagen miteinander „verschmelzen“. Die germanischen Truppen ziehen ein, Rytyger ruft „Die Königin, wo ist sie?!“, und das Volk klagt, ohne die Germanen zu beachten. Am Ende gehen alle Lichter aus, bis zur völligen Dunkelheit. Auch die Musik, die diese Klage imitiert, verklingt allmählich. Der Endeffekt sieht so aus, als ob jemand plötzlich Licht und Ton ausgeschaltet hätte.

Video: Schlussapplaus (c) Jolanta Łada-Zielke

klassik-begeistert: Wie verstehen Sie die Botschaft dieser Oper?

Joanna Wnuk-Nazarowa: Man warf Norwid auf, dass sein Drama nicht „antideutsch“ genug sei. Im 19. Jahrhundert befand sich ein Teil der polnischen Gebiete unter preußischer Herrschaft und man versuchte, die Bevölkerung zu germanisieren. Zugegeben, zu der Zeit, als der Dichter „Wanda” schrieb, war Bismarck noch nicht an der Macht und führte nicht den Kulturkampf durch, den meine Großmutter als Kind intensiv erlebt hatte. Sie lebte in Pommern und ein Lehrer in der Schule schlug sie, weil sie in der Pause Polnisch sprach. Aber ich habe mich von politischen Überlegungen nicht leiten lassen. Für mich ist der Inhalt dieser Oper eine große Liebe zwischen zwei Menschen, die sich aufgrund kultureller Unterschiede und politischer sowie sozialer Bedingungen nicht erfüllen kann. Die beiden sprechen auch in musikalischer Hinsicht unterschiedliche Sprachen. Die Arie des tapferen Rytyger klingt ganz anders als Wandas melancholische Ausbrüche. Wir haben eine Ballettszene eingeführt, die im germanischen Lager spielt. Die Soldaten, die seit Monaten den Wawel belagern, langweilen sich und vertreiben sich die Zeit mit so gennanten Gymnopaedie, die Tanz mit Kampfelementen (Pyrrhyrien) verbinden. Auf einigen antiken Vasen sieht man die Darstellungen von Pyrrhyrien, die die alten Spartanern praktizierten. Alle Balletttänzer tragen wunderschöne Kostüme, so dass diese Szene wirklich attraktiv aussieht. Ich hoffe, dass die Aufführung sowohl dem Krakauer Publikum als auch den geladenen Gästen gefallen wird.

Ich danke Ihnen sehr herzlich für das Gespräch.

Joanna Wnuk-Nazarowa, geboren am 28. Mai 1949 in Gdynia, studierte das Dirigieren und Komposition bei Krzysztof Penderecki an der Musikhochschule in Krakau. Sie ergänzte ihr Studium durch Meisterkurse für Dirigieren bei Hans Swarowsky in Österreich. In den Jahren 1972-78 war sie als Musikdirektorin an den Theatern in Krakau tätig. Sie unterrichtete an der Musikakademie in Krakau in der Abteilung für Musikanalyse und Interpretation. Als Dirigentin nahm sie an internationalen Festivals teil (Warszawska Jesień, Oregon Bach Festival). Von 1991 bis 1997 war sie Generaldirektorin der Staatlichen Philharmonie in Krakau, 1997 – 1999 Ministerin für Kultur und Kunst, und 2000-2018 General- und Programmdirektorin des Nationalen Polnischen Radiosinfonieorchesters in Kattowitz (NOSPR). Dank ihrer Bemühungen baute man 2014 ein neues Gebäude für das Orchester. Die Akustik dafür, wie später für die Elbphilharmonie in Hamburg, hat Yasuhisa Toyota entworfen. Das kompositorisches Schaffen von Joanna Wnuk-Nazarowa umfasst hauptsächlich Musik für Theater und Film sowie für das Fernsehtheater. „Wanda“ ist ihre erste Oper.

[1] Krakowiak – polnischer Volkstanz in einem Zweiertakt, charakteristisch für die Region Krakau.

[2] Kujawiak – polnischer Volkstanz in einem Dreiertakt aus Kujawy (Kujawien).

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